Eine neue kleine Geschichte für euch!

[rosecottage]

Hallo Blümli

Ich kannte es auch nicht - aber ich freue mich es jetzt zu kennen
Es zeigt mir, was ich schon erreicht habe und woran ich noch arbeiten muss / möchte.


Vielen Dank dafür!

Hallo Nic

Heute erst dachte ich, hier fehlt die Geschichte der Liebe... jetzt ist sie dabei!

Danke!

[Nightlight]

Hallo Mosaic, Nic9 und Blümli,

viele Dank für eure Geschichten. Bin im Moment zu bewegt um mehr zu schreiben.

Habe noch eine kleine Geschichte für euch.


Wahres Glück ist….


Zitat: Es war mittags in Berlin Darlem. Die Sonne stand am Zenit und das Gras im Park war frisch gemäht. Man stöhnte neben der Hitze unter einer unsagbaren Schwüle. Ein Unwetter kündigte sich an. Langsam zogen die dunklen Wolken vor die Sonne und bald schon wusste man nicht mehr, ob es Mittag war oder Abend.

Eben noch in einer erdrückenden Schwermut gepackt, flüchteten die Menschen wie von einem unsagbaren Schrecken getrieben und beschleunigten ihren Schritt. Bis auf einen! Er setzte sich auf eine Parkbank mitten in der Wiese und nahm seinen Hut ab.
Gespannt beobachtete er den Boden. Hastig liefen Schuhe an ihm vorbei dann begann wonach er sich sehnte. Nach einem Donner vielen große schwere Tropfen vom Himmel und schlugen auf dem staubigen Fußweg auf. Unbeschreiblich war die Staubwolke die dieser Tropfen verursachte. Selten, so dachte sich der Beobachter, sieht man, dass Wasser Staub aufwirbelt. Er blickte gespannt weiter auf den Fußweg. Da war wieder einer. PLATSCH. Ein erster Tropfen fiel auf seinen Arm und vermengte sich mit seinem Schweiß. Doch so schnell wie er kam verdunstete der kühlende Gesell auch schon. Leichte Dampfsäulen bildet sich auf dem völlig überhitzen Körper. Gespannt beobachtete der müde Wanderer dieses Ereignis und er bemerkte kaum die erstaunten Menschen, die an ihm vorbei huschten um ins trockene zu kommen.

Sie verpassten das angenehme Gefühl was lauwarmer Sommerregen anrichtete.
Mittlerweile brach über ihn das Gewitter herein. Der aufkommende Wind umstreift sanft seine nassen Armhaare… sanfter als es eine Frauenhand je könnte und doch so kraftvoll.

Tief atmete er ein. Diesen Duft, den ein lang ersehnter Regen auf ausgedörrter Erde verursacht war genüsslicher als jedes Parfum.
Sein Hemd wurde schwerer und die Tropfen rannen seine Arme herab. Er schaute genüsslich auf den Weg wo Menschen vorbeihasteten. Den Rucksack oder einen Hefter über den Kopf haltend. Sie schauten ihn erstaunt an. Dann wendete er seinen Blick wieder auf den Boden. Kaum noch liefen Schuhe über den Weg. Die meisten versteckten sich in Häusern oder Bäumen. Die Tropfen hinterließen mittlerweile kleine Krater auf dem Fußweg… doch halt ein paar Chucks rannten noch über den Weg. Sie waren schon fast vorbei gerannt als sie stehen blieben.

Ich blickte auf. Ein Mädchen mit langem braunem Haar stand vor mir. Sie hielt ihren Rucksack über dem Kopf. Es roch leicht nach Kokos als sie mich verwundert anschaute. Plötzlich nahm sie ihren Rucksack runter und setzte sich neben mich. Ohne ein Wort zu wechseln saßen wir nebeneinander und lauschten dem Regen. Der Kokosgeruch vermischte sich mit dem Duft der nassen Wiese und bald schon verschwand er ganz. Ich war mittlerweile völlig durchnässt und das Wasser streichelte sanft meinen Rücken entlang, liebkoste mein Gesicht und der Wind spielte mit den Haaren meiner Haut. Ich spürte wie die Tropfen über meine Haarsträhne sanft meine Nase kitzelte und dann meine Lippen küsste. Ich bekam eine Gänsehaut, ohne dass mir kalt war. Immer noch schweigend schauten wir uns kurz an… dann sagte sie… „Schön hier“… ich antworte knapp und doch verheißungsvoll „Ja“.

Es kam uns vor als würde die Welt sich ohne uns drehen. Sie huschte an uns vorbei während wir anhielten um sie kurz zu genießen. Die Stille zu teilen sie jemanden zu zeigen obwohl man sie nur allein genießen wollte…

Nach einer Weile völlig durchnässt standen beide auf. Das Mädchen sagte „danke“ und der müde Wanderer knapp „gern geschehen“. Dann gingen beide getrennte Wege… Das Gewitter tobte direkt über ihnen… Blitze beleuchteten ihren Abschied.


....einem Menschen zu zeigen, den Augenblick vollkommen zu genießen.



Liebe Grüße
Nightlight

[rosecottage]

Hallo Nightlight,

Danke für die Geschichte. Ich liebe den Regen so sehr, seine Lebendigkeit, wie er klingt, wie er riecht, wie er immer wieder ein anderes Gesicht zeigt...

Die Geschichte erinnert mich an einen Sommertag in Irland, als ich mit meinem Freund auf einer einsamen Straße fuhr - plötzlich änderte sich das Wetter und ich sagte: "Halt an, ich will aussteigen!"
Wir kamen neben einer riesigen Wiese zum Stehen. Ich stieg aus und lief barfuss auf die Wiese und dann rannte und rannte ich, während der Regen immer stärker wurde. Es war wundervoll... kurze Zeit später war ich klatschnass, aber unbeschreiblich froh... die Wolken verzogen sich und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Ich ging langsam zum Auto zurück. Auf meinem Weg senkte ich meinen Blick auf das satte grüne Gras - als ich wieder aufblickte, sah ich einen wunderschönen Regenbogen.

Immer wenn mir jemand sagt, ich soll an etwas schönes denken, gehe ich in Gedanken zurück auf diese irische Wiese...

Liebe Grüße
mosaic

[Nic9]

Hallo Nightlight,

auch eine super schöne Geschichte.
Vielen Dank!!!

Mich hat sie sehr an eine Geschichte meines "Freundes" erinnert.
Er hat mir erzählt, dass sie irgendwann mal in einer Therapiestunde nackt (in Unterwäsche) im Regen rumgelaufen sind.
Er sagte, dass das ein sehr schönes Gefühl war. Irgendwo habe ich auch hier gelesen, dass viele Depressive den Regen sehr lieben.
Vielleicht ist es:
"Wenn es regnet, sieht niemand die Tränen, die ich weine." !!??

Ich hoffe auf noch viele schöne Geschichten.

Glg

Nic

[Nic9]

Mosaic, das passt ja!!!

[rosecottage]

Ja Nic, ich kann bestätigen was du sschreibst. Ich habe immer wieder depressive Menschen getroffen, die den Regen lieben - natürlich nicht alle, denn manche haben ja auch eine saisonabhängige Depression und mögen lieber die Sonne...

Bei mir war es früher so, dass ich mich in Regenzeiten mehr gespürt habe, weil das Äußere meinem Inneren mehr glich.

mosaic

[rosecottage]

Hallo ihr Geschichten-Leser

Hier habe ich eine ganz kleine Geschichte für die, die gerade daran zweifeln, dass sich der lange Weg lohnen kann und gerade etwas Geduld und Zuversicht fehlt...

Liebe Grüße
mosaic



Die Schnecke und der Kirschbaum

Der Meister wurde einmal gefragt, ob er es nicht manchmal Leid sei und sich entmutigt fühle,
wenn all seine Mühe kaum Früchte trägt. Da erzählte er die folgende Geschichte:

Es war einmal eine Schnecke, die sich an einem nasskalten, grauen und stürmischen Frühjahrstag aufmachte,
am Stamm eines Kirschbaumes hinaufzuklettern. Die Spatzen, die überall im Garten saßen,
lachten über die Schnecke und zwitscherten:
"Du bist ja ein Dummkopf – schau doch, da sind überhaupt keine Kirschen am Baum!

Warum machst du dir die Mühe, da hochzuklettern?"

Die Schnecke kroch unbeirrt weiter und sagte zu den Spatzen:
"Das macht mir nichts – bis ich oben angekommen bin, sind Kirschen dran!"

[julcas]

Hallo Mosaic,

solche Geschichten sind es unter anderem, die mir Hoffnung und Kraft geben.

LG julcas

[rosecottage]

Hallo julcas,

dann hoffe ich für dich und deinen Freund, dass ihr irgendwann eure Kirschen pflücken könnt .

Liebe Grüße
mosaic

[julcas]

BESTIMMT !!!!

lg julcas

[twinkle152]

[twinkle152]

diese Geschichte ist mit so viel Herz!
Und sie ist passent.
Bin jetzt auch nicht mehr sauer wenn jemand sagt ich hätte einen Sprung in der Schüssel!:-)
Danke werde sie im Herzen behalten!

[Nic9]

Liebe Mosaik,

danke! Das war genau das, was ich jetzt gebraucht habe. Ein bisschen Mut!!! Momentan bin ich oft kurz davor aufzugeben.

Lg

Nic

[Nic9]

>> Dich <<

Dich
dich sein lassen
ganz dich
Sehen
daß du nur du bist
wenn du alles bist
was du bist
das Zarte
und das Wilde
das was sich losreißen
und das was sich anschmiegen will
Wer nur die Hälfte liebt
der liebt dich nicht halb
sondern gar nicht
der will dich zurechtschneiden
amputieren
verstümmeln
Dich dich sein lassen
ob das schwer oder leicht ist?
Es kommt nicht darauf an mit wieviel
Vorbedacht und Verstand
sondern mit wieviel Liebe und mit wieviel
offener Sehnsucht nach allem -
nach allem
was du ist
Nach der Wärme
und nach der Kälte
nach der Güte
und nach dem Starrsinn
und deinem Willen
und Unwillen
nach jeder deiner Gebärden
nach deiner Ungebärdigkeit
Unstetigkeit
Stetigkeit
Dann
ist dieses
dich dich sein lassen
vielleicht gar nicht so schwer.

(Erich Fried)

[rosecottage]

Hab' noch was für euch - ein hoffnungsvolles Bild...


Ein Bild vom Frieden

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: Er lud alle Künstler ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.
Die Künstler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Aber von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König nur zwei. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.
Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. In dem See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden.
Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Über den Bergen jagten sich am grauen Himmel wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und fast auch den Donner krachen hören. An dem einen Berg stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe. Keiner, der das Bild sah, kam auf die Idee, dass es hier um den Frieden ging.
Aber der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden.
Welches Bild gewann den Preis?
Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: "Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben."

[julcas]

Liebe Mosaic,

>"Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben.">

wenn ich das lese, muss ich nicht mehr nach dem Warum fragen. Das ist es.

pass gut auf dich auf.

lg julcas

[LaLeLu]

Liebe mosaic

eine wunderschöne Geschichte ist es. Ich habe Tränen in den Augen, denn sie ist voller Wahrheit - danke schön dafür!

Darf ich Dich fragen, woher Du Deine vielen - zu Herzen gehende - Geschichten hast/ wo Du sie findest?

Ganz liebe Grüße und alles Liebe und Gute

[rosecottage]

Hallo LaLeLu,

Schau mal hier:

http://www.zeitzuleben.de/thema/geschichten/

Sie passen nicht alle zu "unserem" Thema, aber in vielen Geschichten findet man Trost, Hoffnung oder einen Wink, eine schwierige Situation mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen... wie diese Geschichte hier:



Das Problem

Es war einmal ein Problem, das sehr unglücklich und traurig war, weil alle Menschen darüber schimpften und es verfluchten. Dabei fing alles so spannend an…

In der Problementstehungsfabrik hatte man ihm in der Endkontrolle gesagt, dass es eine großartige Bestimmung habe und den Menschen ganz besondere Momente in ihrem Leben bringen würde. Voller Freude und Tatendrang machte sich das Problem daran, die Menschenwelt zu besuchen.

Doch anfangs wollte es niemand beachten – es war noch zu klein, ein kleines Problemchen. Genährt durch das Verdrängen und Wegschieben der Menschen, wuchs es zu einem beachtlichen Problem heran. Jetzt wurde es beachtet, allerdings zog es auch schon den ersten Missmut auf sich. Und weiterhin weit und breit keine Sicht nach besonderen Momenten, wie man es ihm vor einer Ewigkeit versprach. Es wuchs weiter und wurde größer und größer.

Die Beschimpfungen der Menschen schlugen um in Resignation.
Bis eines Tages das Korsett der Resignation gesprengt wurde und ein junger Mann mit seinem Sohn das Problem betrachteten. „Das wird keine leichte Aufgabe.“, sagte der Mann zu seinem Sohn. „Da haben wir ja ein richtiges Problem, Paps, oder?“
„Lass dich davon nicht einschüchtern, mein Sohn. Ein Problem ist nichts weiter als eine Herausforderung, eine Aufgabe, die es zu lösen gilt – mehr nicht. Eine Hürde, die wir gemeinsam überspringen werden.
Vielleicht müssen wir hierfür neue Sichtweisen und Standpunkte einnehmen, uns weiter entwickeln. Auf alle Fälle ist ein Problem für uns da.“

„Wie kann etwas für uns sein, wenn wir Schwierigkeiten damit haben?“
„Weil wir daran wachsen werden, mein Sohn. Und nachdem wir es bewältigt haben, werden wir anderen Menschen helfen können, wie sie solch ein Problem lösen können.“

Das Problem lauschte aus dem Hintergrund gespannt und freute sich darauf, dass nun endlich jemand den Mut fasste und sich seiner annahm.
„Weshalb bist du dir so sicher, Paps?“
„Wenn ein Problem gegen uns wäre, müsste es Contrablem heißen – tut es aber nicht.“ zwinkerte er seinem Sohn zu.

Und das Problem verstand nun, welche besonderen Momente es den Menschen brachte. Kleine Probleme versprachen kleine Entwicklungsschritte, große Probleme hingegen gingen einher mit großen Entwicklungen – und unser Problem hier war schon verdammt groß.

Von Mario A. Brakenwagen

[LaLeLu]

Liebe mosaic

vielen Dank für diesen Link.

[Blümli]

[rosecottage]

Für wiwi (und alle anderen natürlich...)


So anstrengend!

Ein Schüler kam zum Meister.
“Ach Herr,” stöhnte er, “um Euren Lehren zu folgen, ist so viel Veränderung nötig. Das ist mir eigentlich alles viel zu anstrengend. Ich glaube, ich werde das Studium hier beenden.”
Da schaute der Alte mit einem traurigen Blick auf seinen Schüler. “Kennst du die Geschichte von der Raupe?” fragte er. Der Schüler verneinte.
“Es war einmal eine Raupe, die das Gefühl hatte, dass die Metamorphose zum Schmetterling zu anstrengend sei. Also beschloss sie, Raupe zu bleiben. Und während sie mühsam und langsam durchs Leben kroch, schaute sie immer mal wieder hinauf zu all den Schmetterlingen, die im Sommerwind von Blume zu Blume tanzten…” erzählte der Meister die Geschichte.
“Und nun überleg wohl, ob der scheinbar einfachere Weg auch tatsächlich der einfachere ist.”

[Nic9]

Die Fabel von den Fröschen

Eines Tages entschieden die Frösche, einen Wettlauf zu veranstalten. Um es besonders schwierig zu machen, legten sie als Ziel fest, auf den höchsten Punkt eines großen Turms zu gelangen.
Am Tag des Wettlaufs versammelten sich viele andere Frösche, um zuzusehen.
Dann endlich – der Wettlauf begann.

Nun war es so, dass keiner der zuschauenden Frösche wirklich glaubte, dass auch nur ein einziger der teilnehmenden Frösche tatsächlich das Ziel erreichen könne. Anstatt die Läufer anzufeuern, riefen sie also "Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!" oder "Das ist einfach unmöglich!" oder "Das schafft Ihr nie!"

Und wirklich schien es, als sollte das Publikum Recht behalten, denn nach und nach gaben immer mehr Frösche auf.

Das Publikum schrie weiter: "Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!"

Und wirklich gaben bald alle Frösche auf – alle, bis auf einen einzigen, der unverdrossen an dem steilen Turm hinaufkletterte – und als einziger das Ziel erreichte.

Die Zuschauerfrösche waren vollkommen verdattert und alle wollten von ihm wissen, wie das möglich war.

Einer der anderen Teilnehmerfrösche näherte sich ihm, um zu fragen, wie er es geschafft hatte, den Wettlauf zu gewinnen.

Und da merkten sie erst, dass dieser Frosch taub war!

[rosecottage]

Hallo Nic

Da ist wirklich was dran... wie schwer es manchmal ist, sich nicht beeinflussen zu lassen und ungeachtet dem was andere sagen, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.

Gestern habe ich Kontakt zu meiner Krankenkasse aufgenommen, weil ich mich mit dem Gedanken trage wieder eine Verhaltenstherapie zu machen, um die Angst vor dem Autofahren zu überwinden - und diese Angst wurde mir auch immer wieder von außen eingeflüstert - bis ich sie verinnerlichte. Leider war ich nicht taub wie der Frosch, aber glücklicherweise kann ich meinen "Wettlauf auf den Turm" noch gewinnen .

Danke für die schöne Geschichte!

Liebe Grüße
mosaic

[Lilie1981]

Hallo Nic,

Ach..das ist eine schöne Geschichte!Da is was dran, an der Sache... hat was mit Motivation zu tun..und damit das man an Sich glaubt und nicht immer etwas drauf gibt was andere sagen, sondern seinen eigenen Weg geht...

Liebe Grüße
Lilie

[rosecottage]

Hallo an euch alle ,

Ich weiß, ich bin hier im Angehörigen-Forum und das hier ist eher ein Betroffenen-Thema... aber im anderen Unterforum gibt es keinen Geschichten-Thread und ich will keinen neuen aufmachen - denn hier lesen ja auch Betroffene .

Diese Geschichte passt gerade auf mein momentanes Gefühl. Seit Jahren kämpfe ich mit der Angst vor dem Autofahren - und jetzt muss ich den Führerschein machen, weil ich sonst nie 'nen Job finde.
Da ich es allein nicht schaffe, habe ich eine Verhaltenstherapie beantragt und ich habe schon in 3 Wochen mein erstes Gespräch - das heißt, es wird ernst .

Die Geschichte von den "Zwei Samen" passt gerade zu meinem Gefühl. Zur Zeit fühle ich mich eher wie der zweite Samen, aber ich wäre so gern wie der erste Samen... Vielleicht gefällt euch die Geschichte auch?

Liebe Grüße
mosaic


Zwei Samen

Es steckten einmal zwei Samen nebeneinander im Boden.
Der erste Samen sprach: "Ich will wachsen! Ich will meine Wurzeln tief in die Erde senden und ich will als kleines Pflänzchen die Erdkruste durchbrechen, um dann kräftig zu wachsen. Ich will meine Blätter entfalten und mit ihnen die Ankunft des Frühlings feiern. Ich will die Sonne spüren, mich von Wind hin- und herwehen lassen und den Morgentau auf mir spüren. Ich will wachsen!"
Und so wuchs der Samen zu einer kräftigen Pflanze.
Der zweite Samen sprach: "Ich fürchte mich. Wenn ich meine Wurzeln in den Boden sende, weiß ich nicht, was mich dort in der Tiefe erwartet. Ich befürchte, dass es mir wehtut oder dass mein Stamm Schaden nehmen könnte, wenn ich versuche, die Erdkruste zu durchbrechen. Ich weiß auch nicht, was dort oben über der Erde auf mich lauert. Es kann so viel geschehen, wenn ich wachse. Nein, ich bleibe lieber hier in Sicherheit und warte, bis es sicherer ist."
Und so verblieb der Samen in der Erde und wartete.
Eines Morgens kam eine Henne vorbei. Sie scharrte mit ihren scharfen Krallen nach etwas Essbaren im Boden. Nach einer Weile fand sie den wartenden Samen im Boden und fraß ihn auf.

http://www.zeitzuleben.de/2754-zwei-samen/