Bin noch ganz neu hier und wollte gerne Erfahrungen zu diesem "schmerzhaften" Thema mit anderen austauschen.
Ich bin seit längerer Zeit wieder Single, nachdem ich früher langjährige Beziehungen hatte. Nach der letzten Trennung kam die Depression zum Ausbruch, es folgte Therapie und AD, neben dem "normalen" Alltag mit Job,etc...Auch nach einigen Jahren habe ich es nicht geschafft, wieder eine neue Partnerin zu finden. Je mehr die Zeit vergeht, desto schwieriger wird es für mich, jemanden zu "daten" oder nur einfach zu flirten. Auch Freunde können wenig helfen, besonders wenn man nicht unattraktiv ist, einen interessanten Job hat und in einer schönen Wohnung in M. lebt...Ich isoliere mich immer mehr und habe das Gefühl aus diesem Labyrinth nicht wieder rauszukommen...
Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo
ich kenne das Problem, das du schilderst, sehr gut. Ich versteh dich da sehr sehr gut.
Ich bin seit 15 Jahren Single seit der Trennung von meinem Ex-Mann.
Bei mir ist es oft so, daß ich warte, bis andere auf mich zukommen, von selbst schaffe ich es nicht, neue Kontakte zu knüpfen, das fällt mir sehr schwer.
Und es ist wirklich so, je länger das Singledasein dauert, um so schwerer wird es, da rauszukommen, das merke ich auch.
Dennoch glaube ich, daß man Single ist, weil man depressiv ist aus dem Grund, weil viele damit nicht umgehen können, wenn man depressiv ist. Und weil man dann Single ist, wird man noch depressiver, die Erfahrung mach ich jedenfalls.
Das ist echt ein Kreislauf, den man durchbrechen muß.
Aber du hast ja schon einen Anfang gemacht und hier reingeschrieben. Dadurch ist es bei mir besser geworden, vielleicht hilft dir das auch.
Liebe Grüße von mir
Babi
ich kenne das Problem, das du schilderst, sehr gut. Ich versteh dich da sehr sehr gut.
Ich bin seit 15 Jahren Single seit der Trennung von meinem Ex-Mann.
Bei mir ist es oft so, daß ich warte, bis andere auf mich zukommen, von selbst schaffe ich es nicht, neue Kontakte zu knüpfen, das fällt mir sehr schwer.
Und es ist wirklich so, je länger das Singledasein dauert, um so schwerer wird es, da rauszukommen, das merke ich auch.
Dennoch glaube ich, daß man Single ist, weil man depressiv ist aus dem Grund, weil viele damit nicht umgehen können, wenn man depressiv ist. Und weil man dann Single ist, wird man noch depressiver, die Erfahrung mach ich jedenfalls.
Das ist echt ein Kreislauf, den man durchbrechen muß.
Aber du hast ja schon einen Anfang gemacht und hier reingeschrieben. Dadurch ist es bei mir besser geworden, vielleicht hilft dir das auch.
Liebe Grüße von mir
Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery) :)
(Exupery) :)
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo,
auch ich beschäftige mir sehr intensiv mit diesem Thema, weil immer wieder merke, wie sehr mir doch ein Partner an meiner Seite fehlt.
Einerseit sehne ich mich nach Liebe und Nähe eines Partners, andererseits nehme ich in mir zunehmende Ängste vor Bindung und Nähe war. Dieses wird trotz meiner Therapie eher schlimmer, als besser. Mittlerweile halte ich mich mit meinem mangelnden Selbstwertgefühl selber für wenig bindungsfähig. Mein Therapeut spricht dann immer von Verlustangst und meint ich würde dann alle meine Wünsche auf einen neuen Partner projezieren und viel zu sehr klammern. Das würde einen neuen Partner überfordern und verschrecken. Mittlerweile denke ich selber, dass ich beziehungsunfähig bin. Mich trifft das so sehr, weil ich mir mein weiteres Leben auf Dauer nicht ohne neue Beziehung vorstellen kann und möchte. Ich fühle mich so auch von meinem Therapeuten wenig verstanden und in eine Schublade abgelegt. Dabei möchte ich doch eigentlich nur eine ganz normale Beziehung, wie andere Menschen sie auch führen. Ich habe im Moment wirklich das Gefühl, dass ich mich für dieses Bedürfnis rechtfertigen muss. Aber vielleicht bin ich es als depressiver Mensch ja auch nicht wert, eine Beziehung führen zu dürfen.
LG
lernfee
auch ich beschäftige mir sehr intensiv mit diesem Thema, weil immer wieder merke, wie sehr mir doch ein Partner an meiner Seite fehlt.
Einerseit sehne ich mich nach Liebe und Nähe eines Partners, andererseits nehme ich in mir zunehmende Ängste vor Bindung und Nähe war. Dieses wird trotz meiner Therapie eher schlimmer, als besser. Mittlerweile halte ich mich mit meinem mangelnden Selbstwertgefühl selber für wenig bindungsfähig. Mein Therapeut spricht dann immer von Verlustangst und meint ich würde dann alle meine Wünsche auf einen neuen Partner projezieren und viel zu sehr klammern. Das würde einen neuen Partner überfordern und verschrecken. Mittlerweile denke ich selber, dass ich beziehungsunfähig bin. Mich trifft das so sehr, weil ich mir mein weiteres Leben auf Dauer nicht ohne neue Beziehung vorstellen kann und möchte. Ich fühle mich so auch von meinem Therapeuten wenig verstanden und in eine Schublade abgelegt. Dabei möchte ich doch eigentlich nur eine ganz normale Beziehung, wie andere Menschen sie auch führen. Ich habe im Moment wirklich das Gefühl, dass ich mich für dieses Bedürfnis rechtfertigen muss. Aber vielleicht bin ich es als depressiver Mensch ja auch nicht wert, eine Beziehung führen zu dürfen.
LG
lernfee
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
hallo,
ich kann sehr gut nachvollziehen, was du schreibst. Es ist schön festzustellen, dass man nicht ganz allein ist mit seinen Problemen. Ich habe über 2 Jahre eine Analyse gemacht, was mir auch damals sehr geholfen hat. Aber dieser Weg ist extrem lang und schwierig. Ich wollte versuchen, ohne Hilfe mich zurecht zu finden, aber es gelingt mir nicht wirklich. Verhaltenstherapie hatte ich auch probiert, aber dieser Zwang nach ständig positiver Einstellung war nichts für mich. Vielleicht fange ich doch eine neue Therapie an...Wie geht es weiter, ich weiss es nicht...Es schmerzt, im Sommer all diese Paare zu sehen...Wie gehst du damit um?
Liebe Grüsse.
ich kann sehr gut nachvollziehen, was du schreibst. Es ist schön festzustellen, dass man nicht ganz allein ist mit seinen Problemen. Ich habe über 2 Jahre eine Analyse gemacht, was mir auch damals sehr geholfen hat. Aber dieser Weg ist extrem lang und schwierig. Ich wollte versuchen, ohne Hilfe mich zurecht zu finden, aber es gelingt mir nicht wirklich. Verhaltenstherapie hatte ich auch probiert, aber dieser Zwang nach ständig positiver Einstellung war nichts für mich. Vielleicht fange ich doch eine neue Therapie an...Wie geht es weiter, ich weiss es nicht...Es schmerzt, im Sommer all diese Paare zu sehen...Wie gehst du damit um?
Liebe Grüsse.
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo duerf,
wen sprichst du jetzt mit deinen Worten an? Mich oder lernfee?
Gruß Babi
wen sprichst du jetzt mit deinen Worten an? Mich oder lernfee?
Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery) :)
(Exupery) :)
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
hallo Babi,
die Antwort war eher für lernfee...aber was du geschrieben hast, fand ich auch gut...
LG
die Antwort war eher für lernfee...aber was du geschrieben hast, fand ich auch gut...
LG
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
hallo duerf,
o.k. alles klar.
Liebe Grüße #Babi
o.k. alles klar.
Liebe Grüße #Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery) :)
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Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo duerf,
ich empfinde den Umgang mit dieser Situation auch immer wieder als sehr schwierig. Seit einem Jahr bin ich bei einem Verhaltenstherapeuten und es ist seitdem sicher auch viel in Bewegung gekommen. Es gelingt mir z.B. schon ansatzweise mehr auf mich zu achten. Vorher war ich immer nur bemüht es allen recht zu machen und wie gewünscht zu funktionieren. Dieses war auch auch in meinen Partnerschaften so. Dabei habe ich meine Gefühle und Bedürfnisse nur wenig wahrgenommen,immer versucht, sie zu unterdrücken und zu verdrängen, weil ich mich immer als minderwertig in den Beziehungen gefühlt habe. Die Gedanken, ich bin es nicht wert, so geliebt zu werden, wie ich bin, mit all meinen Gefühlen und Bedürfnissen, war immer präsent.
Jetzt versuche ich an meinem Selbstwert zu arbeiten, weil ich denke, dass dieses der Schlüssel ist, um aus der Depression auszusteigen. Eigentlich habe ich mich der Liebe anderer Menschen (nicht nur in Partnerschaften) mein Leben lang verweigert, sie nicht annehmen können, weil ich mich nicht für liebenswert halte. Lieber habe ich mich für gespürte, aufkommende Bedürfnisse bestraft und habe den Rückzug angetreten, obwohl ich eigentlich auf der Suche nach Liebe und Nähe bin.
Der soziale Rückzug aus meinem Umfeld findet immer weiter statt, weil ich Situationen mit anderen Paaren, kompletten Familien kaum ertragen kann. Ich fühle mich da komplett überflüssig und möchte auch nicht das entgegengebrachte Mitleid der Anderen spüren.
Außerdem kann ich den Schmerz meiner eigenen Bedürftigkeit in solchen Situationen kaum ertragen. Ich schäme mich für meine Gefühle und möchte nicht das Andere diese an mir wahrnehmen, das Aufrechterhalten meiner Fassade ist mir dann aber kaum noch möglich, weil es mir so schlecht geht.
Trotzdem zwinge ich mich auf Anraten meines Therapeuten ab und zu größere Veranstaltungen zu besuchen. Dieses geht dann manchmal über einen Zeitraum, doch dann kommen wieder Emotionen hoch, die es nötig machen, dass ich die Flucht ergreife und den Rückzug antrete.
Mein Therapeut macht mir immer wieder klar, dass ich meinen "Märchenprinzen" (wie er sagt) nicht Zuhause treffen werde.
Es ist wie ein Teufelskreis, in den ich immer wieder gerate.
Und es stellt sich für mich jedes Mal wieder die entscheidende Frage: Bin ich es überhaupt wert geliebt zu werden?
Solange ich mir diese Frage nicht eindeutig beantworten kann, werde ich die Liebe eines anderen Menschen nicht wirklich zulassen können. Ich muss mich für die Liebe und das Glück entscheiden, aber das gerade fällt mir so schwer.
Lieben Gruß
lernfee
ich empfinde den Umgang mit dieser Situation auch immer wieder als sehr schwierig. Seit einem Jahr bin ich bei einem Verhaltenstherapeuten und es ist seitdem sicher auch viel in Bewegung gekommen. Es gelingt mir z.B. schon ansatzweise mehr auf mich zu achten. Vorher war ich immer nur bemüht es allen recht zu machen und wie gewünscht zu funktionieren. Dieses war auch auch in meinen Partnerschaften so. Dabei habe ich meine Gefühle und Bedürfnisse nur wenig wahrgenommen,immer versucht, sie zu unterdrücken und zu verdrängen, weil ich mich immer als minderwertig in den Beziehungen gefühlt habe. Die Gedanken, ich bin es nicht wert, so geliebt zu werden, wie ich bin, mit all meinen Gefühlen und Bedürfnissen, war immer präsent.
Jetzt versuche ich an meinem Selbstwert zu arbeiten, weil ich denke, dass dieses der Schlüssel ist, um aus der Depression auszusteigen. Eigentlich habe ich mich der Liebe anderer Menschen (nicht nur in Partnerschaften) mein Leben lang verweigert, sie nicht annehmen können, weil ich mich nicht für liebenswert halte. Lieber habe ich mich für gespürte, aufkommende Bedürfnisse bestraft und habe den Rückzug angetreten, obwohl ich eigentlich auf der Suche nach Liebe und Nähe bin.
Der soziale Rückzug aus meinem Umfeld findet immer weiter statt, weil ich Situationen mit anderen Paaren, kompletten Familien kaum ertragen kann. Ich fühle mich da komplett überflüssig und möchte auch nicht das entgegengebrachte Mitleid der Anderen spüren.
Außerdem kann ich den Schmerz meiner eigenen Bedürftigkeit in solchen Situationen kaum ertragen. Ich schäme mich für meine Gefühle und möchte nicht das Andere diese an mir wahrnehmen, das Aufrechterhalten meiner Fassade ist mir dann aber kaum noch möglich, weil es mir so schlecht geht.
Trotzdem zwinge ich mich auf Anraten meines Therapeuten ab und zu größere Veranstaltungen zu besuchen. Dieses geht dann manchmal über einen Zeitraum, doch dann kommen wieder Emotionen hoch, die es nötig machen, dass ich die Flucht ergreife und den Rückzug antrete.
Mein Therapeut macht mir immer wieder klar, dass ich meinen "Märchenprinzen" (wie er sagt) nicht Zuhause treffen werde.
Es ist wie ein Teufelskreis, in den ich immer wieder gerate.
Und es stellt sich für mich jedes Mal wieder die entscheidende Frage: Bin ich es überhaupt wert geliebt zu werden?
Solange ich mir diese Frage nicht eindeutig beantworten kann, werde ich die Liebe eines anderen Menschen nicht wirklich zulassen können. Ich muss mich für die Liebe und das Glück entscheiden, aber das gerade fällt mir so schwer.
Lieben Gruß
lernfee
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo lernfee!
Du schreibst: "Bin ich es wert, geliebt zu werden?"
NATÜRLICH BIST DU DAS!
Diese Ambivalenz zwischen der Sehnsucht und der Vermeidung kenne ich nur zu gut.
Ständig suche ich nach "Ausreden", weil es bei mir mit Beziehungen ja "nicht klappen kann".
Völliger Blödsinn!
Und sobald du dich als Last gegenüber deinem potenziellen Partner empfindest, egal, ob er depressiv ist oder nicht, wirst du dies auch sein.
Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das.
Lass dies nicht zu!
Ich habe auch noch vor kurzem gedacht:
"Du findest nie jemanden, als Depri schon gar nicht, bist viel zu kompliziert. Vergiss es."
Und damit begebe ich mich direkt wieder in die Depri hinein.
Will ich das?
NEIN!
Glaub mir, ich tue mich nach wie vor sehr schwer damit, aber mittlerweile geht es besser als zuvor.
Auch mit Sozialphobie habe ich nun jemanden kennengelernt.
TRAU DICH, RAUSZUGEHEN!
Dein Thera meint es nur gut, denke ich.
Er hat vollkommen Recht wenn er sagt, dass dir dein Traumprinz nicht zuhause begegnen wird.
Geh raus und zeige den Männern, was für eine tolle Frau du bist!
Steh zu dir!
Und gib nicht auf!
Ganz liebe Grüße aus dem Ruhrpott
white orchid
Du schreibst: "Bin ich es wert, geliebt zu werden?"
NATÜRLICH BIST DU DAS!
Diese Ambivalenz zwischen der Sehnsucht und der Vermeidung kenne ich nur zu gut.
Ständig suche ich nach "Ausreden", weil es bei mir mit Beziehungen ja "nicht klappen kann".
Völliger Blödsinn!
Und sobald du dich als Last gegenüber deinem potenziellen Partner empfindest, egal, ob er depressiv ist oder nicht, wirst du dies auch sein.
Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das.
Lass dies nicht zu!
Ich habe auch noch vor kurzem gedacht:
"Du findest nie jemanden, als Depri schon gar nicht, bist viel zu kompliziert. Vergiss es."
Und damit begebe ich mich direkt wieder in die Depri hinein.
Will ich das?
NEIN!
Glaub mir, ich tue mich nach wie vor sehr schwer damit, aber mittlerweile geht es besser als zuvor.
Auch mit Sozialphobie habe ich nun jemanden kennengelernt.
TRAU DICH, RAUSZUGEHEN!
Dein Thera meint es nur gut, denke ich.
Er hat vollkommen Recht wenn er sagt, dass dir dein Traumprinz nicht zuhause begegnen wird.
Geh raus und zeige den Männern, was für eine tolle Frau du bist!
Steh zu dir!
Und gib nicht auf!
Ganz liebe Grüße aus dem Ruhrpott
white orchid
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Liebe white orchid!
Eigentlich kann ich Dir in allem, was Du mir in Deiner Mail geschrieben hast nur Recht geben.
Wahrscheinlich bin ich nicht schlechter als andere Frauen, nur weil meine Partner mich so behandelt haben. Aber diesbezüglich bin ich, wie mein Therapeut es sagt nicht nur Opfer, sondern auch Täter, in dem ich es so zugelassen habe.
Es ist mir trotz aller Verletzungen und Demütigungen sehr schwer gefallen, mich von meinem Mann zu trennen und meinen Kindern die Möglichkeit nehmen, mit ihrem Vater aufzuwachsen. Gerade Söhne brauchen doch eigentlich ihren Vater, doch er hat sich schon vorher kaum um die Kinder gekümmert. Meine Tochter wird jetzt 20 und macht mir heute Vorwürfe, ich hätte mich schon viel eher von ihm trennen sollen. Sie hat heute ein denkbar schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater, was auch nur durch Demütigungen und Verletzungen geprägt wird und leidet sehr darunter. Glücklicherweise hat sie inzwischen einen verständnisvollen Partner, der sie aufbaut und ihr den Rücken stärkt.
Ich freue mich übrigens sehr für Dich, dass Du, wie Du schreibst trotz Sozialphobie einen netten Mann kennengelernt hast. Das macht mir doch ein wenig Mut, wenn ich auch etwa doppelt so alt bin wie Du. Über das Internet ist es mir auch schon gelungen nette Kontakte aufzubauen, allerdings ist es immer beim Mail-Kontakt geblieben, weil ich vor einem Telefonat oder Treffen immer panische Angst entwickelt habe. Aber vielleicht gelingt es mir ja irgendwann, diese Ängste in den Griff zu bekommen und mir eine neue Partnerschaft aufzubauen. Oft schäme ich mich für meine Bedürfnisse nach einem Partner, denke immer, dass es mir quasi auf die Stirn geschrieben steht. Das ist für mich dann auch immer wieder ein Grund, meine Partnersuche zurückzustellen, um erst mal an meiner Beziehungsfähigkeit zu arbeiten. Dieses ist auch die Haltung meines Therapeuten, was mich zunächst erstmal sehr verletzt hat, mir aber teilweise auch einleuchtet. So bin ich eben immer hin- und hergerissen zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Erstmal liebe Grüße aus dem sonnigen Norden
lernfee
Eigentlich kann ich Dir in allem, was Du mir in Deiner Mail geschrieben hast nur Recht geben.
Wahrscheinlich bin ich nicht schlechter als andere Frauen, nur weil meine Partner mich so behandelt haben. Aber diesbezüglich bin ich, wie mein Therapeut es sagt nicht nur Opfer, sondern auch Täter, in dem ich es so zugelassen habe.
Es ist mir trotz aller Verletzungen und Demütigungen sehr schwer gefallen, mich von meinem Mann zu trennen und meinen Kindern die Möglichkeit nehmen, mit ihrem Vater aufzuwachsen. Gerade Söhne brauchen doch eigentlich ihren Vater, doch er hat sich schon vorher kaum um die Kinder gekümmert. Meine Tochter wird jetzt 20 und macht mir heute Vorwürfe, ich hätte mich schon viel eher von ihm trennen sollen. Sie hat heute ein denkbar schlechtes Verhältnis zu ihrem Vater, was auch nur durch Demütigungen und Verletzungen geprägt wird und leidet sehr darunter. Glücklicherweise hat sie inzwischen einen verständnisvollen Partner, der sie aufbaut und ihr den Rücken stärkt.
Ich freue mich übrigens sehr für Dich, dass Du, wie Du schreibst trotz Sozialphobie einen netten Mann kennengelernt hast. Das macht mir doch ein wenig Mut, wenn ich auch etwa doppelt so alt bin wie Du. Über das Internet ist es mir auch schon gelungen nette Kontakte aufzubauen, allerdings ist es immer beim Mail-Kontakt geblieben, weil ich vor einem Telefonat oder Treffen immer panische Angst entwickelt habe. Aber vielleicht gelingt es mir ja irgendwann, diese Ängste in den Griff zu bekommen und mir eine neue Partnerschaft aufzubauen. Oft schäme ich mich für meine Bedürfnisse nach einem Partner, denke immer, dass es mir quasi auf die Stirn geschrieben steht. Das ist für mich dann auch immer wieder ein Grund, meine Partnersuche zurückzustellen, um erst mal an meiner Beziehungsfähigkeit zu arbeiten. Dieses ist auch die Haltung meines Therapeuten, was mich zunächst erstmal sehr verletzt hat, mir aber teilweise auch einleuchtet. So bin ich eben immer hin- und hergerissen zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Erstmal liebe Grüße aus dem sonnigen Norden
lernfee
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo liebe lernfee!
Das Gefühl, dass mir mein Partnerwunsch auf der Stirn geschrieben steht, kenne ich nur zu gut...
Als ich begann, ruhiger zu werden und mich nicht selbst verrückt zu machen, unbedingt jemanden finden zu müssen, bemerkte ich, um wie viel lockerer und positiver ich mit dem Partnerwunsch umgehen konnte.
Denn das, was ich ausstrahle, bekomme ich auch zurück
Deshalb denke ich, dass auch wir Depris sehr wohl beziehungsfähig sind, wenn wir unseren Blickwinkel etwas ändern und gelassener werden
Ich wünsche dir einen wunderschönen sonnigen Tag und vielleicht ergibt sich doch eine Überraschung
Ganz liebe Grüße!
white orchid
Das Gefühl, dass mir mein Partnerwunsch auf der Stirn geschrieben steht, kenne ich nur zu gut...
Als ich begann, ruhiger zu werden und mich nicht selbst verrückt zu machen, unbedingt jemanden finden zu müssen, bemerkte ich, um wie viel lockerer und positiver ich mit dem Partnerwunsch umgehen konnte.
Denn das, was ich ausstrahle, bekomme ich auch zurück
Deshalb denke ich, dass auch wir Depris sehr wohl beziehungsfähig sind, wenn wir unseren Blickwinkel etwas ändern und gelassener werden
Ich wünsche dir einen wunderschönen sonnigen Tag und vielleicht ergibt sich doch eine Überraschung
Ganz liebe Grüße!
white orchid
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Jawoll *seufz*, das kenn ich zur Genüge, der verdammte Teufelskreis:
Single und einsam weil depressiv, noch mehr depressiv weil einsam und Single . . .
Kontakte knüpfen? Fehlanzeige wegen starken Minderwertigkeitsgefühlen.
Eine Beziehung? Aussichtslos. Es ist so furchtbar . . .
Basti
Single und einsam weil depressiv, noch mehr depressiv weil einsam und Single . . .
Kontakte knüpfen? Fehlanzeige wegen starken Minderwertigkeitsgefühlen.
Eine Beziehung? Aussichtslos. Es ist so furchtbar . . .
Basti
Re: Single weil depressiv oder depressiv weil single?
Hallo Basti,
dieser verdammte Teufelskreis macht glaube ich vielen depressiven Menschen zu schaffen.
Machst Du eine Therapie oder nimmst AD's?
Ich nehme seit 7 Wochen ein AD und merke, dass ich es ganz langsam, aber sicher schaffe, mal wieder mehr unter Menschen zu gehen. Es gab Zeiten, da hab ich nur noch gearbeitet und mich ansonsten zu Hause eingeigelt. Erst jetzt mit dem Medikament traue ich mich auch mal wieder hinaus in das Leben. Im Urlaub gab es erste Unternehmungen, bei denen ich mich mal nicht nur schlecht und einsam gefühlt habe.
Ich wollte immer ohne AD auskommen und habe mich so lange gequält. Das war wirklich ein Fehler.
Es sind nun erst erste zarte Schritte, aber ich hoffe inständig, dass es so weiter geht.
Liebe Grüße
lernfee
dieser verdammte Teufelskreis macht glaube ich vielen depressiven Menschen zu schaffen.
Machst Du eine Therapie oder nimmst AD's?
Ich nehme seit 7 Wochen ein AD und merke, dass ich es ganz langsam, aber sicher schaffe, mal wieder mehr unter Menschen zu gehen. Es gab Zeiten, da hab ich nur noch gearbeitet und mich ansonsten zu Hause eingeigelt. Erst jetzt mit dem Medikament traue ich mich auch mal wieder hinaus in das Leben. Im Urlaub gab es erste Unternehmungen, bei denen ich mich mal nicht nur schlecht und einsam gefühlt habe.
Ich wollte immer ohne AD auskommen und habe mich so lange gequält. Das war wirklich ein Fehler.
Es sind nun erst erste zarte Schritte, aber ich hoffe inständig, dass es so weiter geht.
Liebe Grüße
lernfee