Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Floeckchen
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Floeckchen »

Hallo Marionka,

wie geht es dir und deinem Vater? Sorry wenn ich so dazwischen geschrieben habe .... war keine Absicht.

Liebe Grüße
Flöckchen
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo Flöckchen,
das macht doch gar nichts.
Hast du den auszug deinse Freundes einigermaßen verkraftet oder geht es dir sehr schlecht?
Hab im Moment sehr wenig Zeit zu posten, wollte dir aber auf jeden Fall antworten.
Mir geht es langsam besser - nehme ja seit drei Wochen auch AD - ohne wäre es nicht mehr gegangen. Schlimm oder, wie wir uns in die sch... Krankheit unserer Lieben mit reinziehen lassen müssen.
Mein Vater ist seit Donnerstag aus dem Koma erwacht und kennt mich jetzt auch wieder. Wird schon werden auch wenn es ein sehr langwieriger Prozess werden wird.
Erzähl mir ruhig hier wie es dir geht!
LG Marion
Floeckchen
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Floeckchen »

Hallo Marionka,

das hört sich mit deinem Vater schon mal sehr positiv an. Das freut mich für dich

Ich war mit meinem Ex 1 1/2 Jahre zusammen und habe ihn kennengelernt da hat er in den schlimmsten Depressionen gelegen. Ein Freund hatte ihn gebeten, sich meinen Rechner anzuschauen und da ist er gleich den nächsten Tag zu mir gekommen, was sowieso alle gewundert hat. Er blieb 10 Stunden und wir haben geredet, gelacht und es war Liebe auf den ersten Blick. Auch mit meinen 3 Kindern hat er sich super verstanden. Eine Woche später waren wir fest zusammen und ich habe versucht ihn immer beizustehen und ihm zu helfen auch wenn ich oft über meine Grenzen gegangen bin. Aber das gehört für mich auch zu einer Beziehung dem anderen beizustehen wo es nur geht. Er hatte eine Umschulung abbrechen müssen und ein halbes Jahr später hat er sie dann auch 100 Kilometer von hier wieder aufnehmen können.

Dann hat er sich immer mehr zurückgezogen und ich war alleine mit meinen Gedanken, Gefühlen und dem Wissen das ich nicht mal schnell zu ihm hinkann wenn er Hilfe braucht. Das war ein schweres Jahr für mich und auch für die Kinder die ihn immer noch abgöttisch lieben. Und je mehr er sich zurückgezogen hat um so mehr wollte ich für ihn da sein, das war ein Fehler. Ich habe mich total vergessen, meine Freunde vernachlässigt und meine Hobbys.

Weihnachten war er da und es waren schöne 2 Wochen. Ansonsten kam er alle 3 Wochenenden weil er einfach nicht aus seinem Zimmer da oben kam. Dann bin ich auch mal runtergefahren ohne Kinder, die zwischenzeitlich beim Papa waren. Vor 3 Wochen war ich wieder am Wochenende bei ihm und es war ein schönes Wochenende. Er hat mich zum Zug gebracht und gesagt er kommt nächstes Wochenende zu mir, auch weil er Sehnsucht nach den Kids hat. Am Freitag hat er mich dann mittags angerufen und gemeint er kommt nicht. Waum wieso weshalb da hatte ich keinen richtigen Plan. Er hat nur gemeint er kann nicht. ich war unzufrieden mit mir selber und auch nicht mehr im reinen mit mir selber. Schon vorher hatte ich ein Gefühl von ausgebrannt sein und einer großen Leere. Nach außen hin habe ich funktioniert aber ich habe mich gefühlt wie eine Maschine. Dann habe ich ihn am Samstag angerufen und wir haben gestritten, geredet und uns wieder versöhnt. Zu Weihnachten gabs auch mal einen kleinen Streit, was aber nach meiner Meinung keine große Sache war.

Dann hat er mich angerufen und gemeint er das Wochenenden wieder nicht kommen kann, weil er kein Geld mehr hat, aber er kommt das Wochenende draus, als wie letztes Wochenende. Ich hab ihn gefragt, ob ich zu ihm kommen soll, ich muss ja da nicht übernachten sondern fahre wenn er das möchte auch gleich wieder heim. Das wollte er nicht. Er hat zu mir gesagt, das was er mir zu sagen hätte, würde wohl besser bei mir stattfinden, dann würde ich das besser verkraften. Da habe ich schon geahnt was kommt.

Er hat seine Sachen am Sonntag geholt und gemeint er kann nicht mit einer Partnerin zusammensein die ihm keinen Halt gibt. Das tat sehr weh. Denn ich war immer für ihn da Tag und Nacht. Seine Zärtlichkeiten, Berührungen, die Telefonate wurden immer weniger je länger er in seiner Umschulung war. Das hat mich alles sehr mitgenommen. Dann habe ich mir vor 3 Wochen Hilfe beim Diakonischen Werk gesucht und seitdem gehe ich jede Woche einmal zum Gespräch auch um für mich das alles zu verarbeiten.Vorher wollte ich hingehen, um überhaupt mit jemandem reden zu können der nicht beteiligt war.

Ich nehme homäopatische Tropfen die mir sehr gut helfen auf dem Damm zu bleiben. Mein Leben war auch nie unproblematisch, und so bin ich zu der Einsicht gekommen das ene Therapie für mich auch sehr hilfreich ist.

Er wollte Freundschaft, aber ich will keine Freundschaft sondern seine Liebe und das er mir auch mal wenigstens eine Umarmung zurückgibt. Darin fand ich immer Halt und Kraft. Das was er mir Sonntag gesagt hat hat sehr weh getan. Man kommt sich so veralbert vor. Dann ist er gegangen nachdem wir uns 10 Minuten in den Armen gelegen waren. Aber er sagt Menschen ändern sich nicht und er schafft es nicht mit einer Partnerin zusammen zu sein, die ihm keine Kraft geben kann. Dann ging er und ich bin ihm nachgerannt. Ich habe ihn an der U-Bahn-Haltestelle noch erreicht und er hatte Tränen in den Augen. Er hat gemeint ich wäre ein wunderbarer Mensch der an andere denkt und ich hätte es verdient, jemanden zu haben der sich auch mal um mich kümmert. Das kann er nicht. Er liebt mich und er liebt meine Kinder, aber es geht nicht. Dann hat er mich heimgeschickt. Nach 20 Metern habe ich mich umgedreht und wir haben uns noch 5 Minuten angeschaut. Dann ist er gegangen.

Seit seine paar Sachen, es waren nicht viele, weg sind ist es schwer, aber ich muss ihm Zeit geben, auch wenn ich keine große Hoffnung habe, das er zurückkommt. Er hat sich 2 Wochen Kontaktsperre gegeben und hat mich gebeten die auch einzuhalten. Gestern war es sehr schwer, da sein Geburtstag war. Ich hatte ihm trotzdem etwas geschickt, ich wollte es ihm nicht persönlich geben. Im Moment hadere ich noch mit mir selber, ob das so einen Sinn hat, weil sollte ich mal wieder krank werden, könnte er weg sein.

Die Sehnsucht, die Liebe zu ihm sind immer noch da und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Ich habe aber gemerkt das ich für mich persönlich ins Leben zurück muss damit ich ausgeglichener und fröhlicher werde und auch somit meinen Kids auch wieder eine Mutter zu sein, die für sie da ist.

So jetzt weiß ich nicht mehr weiter, ich muss mich erst mal wieder sammeln.

Liebe Grüße
Flöckchen
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Liebes Flöckchen,
ich kann nur kurz schreiben - bin in der Arbeit. Werde es aber nachholen, auf dein Thema mehr einzugehen - versprochen!
Das was dein Partner dir sagte, dass er einen Menschen an seiner Seite braucht, der ihm Kraft gibt, ist wieder so typisch für alle depressiv Kranken. Sie sehen, wie sie uns runterziehen und uns aller Kräfte berauben und das verursacht ihnen so große Schuldgefühle, dass sie lieber mit uns die Beziehungen abbrechen. Muß das leider auch so erleben, denn mein Partner hat einer Freundin gegenüber geäußert, dass er wahnsinnig Angst hat mich runterzuziehen und sich deswegen zurückgezogen hat. Ist ihm trotzdem wunderbar gelungen, dass ich wirklich total am Boden war. Das soll keine Schuldzuweisung sein - um Gottes Willen, aber mir wäre es besser gegangen, hätte er mich aufgeklärt und mir gesagt, was Sache ist anstatt sich sang- und klanglos zurückzuziehen. Ich wußte überhaupt nicht wie mir geschah. Nehme ja auch jetzt AD, ohne die ich es nicht mehr geschafft hätte. Auch ich hätte alles für ihn getan, wäre für ihn zum Reden, Lachen oder auch Weinen da gewesen. Es schmerzt ungemein, dass er zu anderen Menschen aus unserem Freundeskreis mehr Vertrauen hat als zu mir. Die wissen über seinen aktuellen Zustand bescheid - ich weiß von ihm persönlich rein gar nichts.
Flöckchen, ich wünsche dir so sehr, dass du wieder auf die Füße kommst. Ich weiß wie schwer das ist, einen geliebten Menschen (erstmal) ziehen zu lassen. Aber wir haben keine andere Chance, wir können nichts erzwingen. Dadurch entfernen sie sich nur immer weiter von uns. Das war ein sehr schmerzlicher, langer Weg bis ich das kapiert hatte.
Ich drück dich mal aus der Ferne.
LG Marion
Floeckchen
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Floeckchen »

Danke Marion für deine lieben Zeilen, es tut so gut das man nicht alleine ist und das es Menschen gibt die einen verstehen!!!! Ich nehm dich auch mal ganz fest in den Arm und hoffe das es auch einen Weg für dich gibt mit all dem fertig zu werden!!!!
LunaLove
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von LunaLove »

Hallo ihr Lieben,

ich lese nun schon seit einiger Zeit mit und habe gestern auch einen Thread mit meiner Geschichte eingestellt.

Ich bin in einer sehr, sehr ähnlichen Situation wie ihr. Mein Ehemann ist vor knapp 4 Wochen HAls über Kopf ausgezogen und hat 2 Wochen lieber auf dem Fußboden im Büro geschlafen, als auch nur einen Tag länger bei mir bleiben zu müssen.

Das ist so hart! Seitdem meldet er sich sehr sporadisch und wenn ich reagiere, höre ich nichts mehr. Reagiere ich nicht, kommt ein paar Tage später wieder eine Nachricht, warum ich ihm nicht geantwortet habe.

Nun teilte er mir, dass er nichts mehr fühlt und einfach leer ist. Sowas teilt man doch nicht Jemandem mit, von dem man sich gerade trennt, oder?

Er sagte auch, dass er beim Arzt war und dass dieser meinte, dass er an Depression erkrankt ist. Diese Info war für mich eine Neuerung. Ich habe versucht, mich ein wenig schlau zu lesen über das Thema und ich habe gemerkt, dass vieles von seinem Verhalten auch in den letzten Monaten und Jahren darauf passte.

Nun sind wir offiziell getrennt, ja, aber ab und zu sucht er doch den Kontakt. Ich muss dazu sagen, dass er keinerlei Freunde oder Familie hat. Er hat nur mich, meinen Sohn und meine Familie. Er ist in meinem Freundeskreis aufgenommen worden, aber halt nur als mein Mann.

Meldet er sich vielleicht also nur bei mir, weil er sonst Niemanden hat?

Ich weiß noch nicht mal, ob ich auf ihn warten soll, oder ob ich an mich denken soll?

Denn eigentlich sind wir ja getrennt. Hat er sich aufgrund der Krankheit getrennt? Oder sind das 2 unterschiedliche Geschichten?

Bis vor ein paar Tagen, als ich von der Diagnose noch nichts wußte, habe ich mich daran festgehalten, dass er nun das hat, was er immer wollte. Freiheit, Spontanität, Abenteuer und keine familiären Verpflichtungen mehr etc. Da konnte ich einigermaßen wütend auf ihn sein und mich daran festhalten.

Und jetzt? Mache ich mir unendliche Sorgen! Er war noch nie eine starke Persönlichkeit, das hat mich nie gestört, da ich stark für 3 bin . Ich habe unser Leben gemanagt und alles erledigt. Er brauchte nur arbeiten gehen und nun ist er weg und vollkommen überfordert. Das weiß ich. Auch ohne Depression wäre er überfordert. Man muss dazu sagen, dass er 36 Jahre alt ist.

Seine Post stapelt sich bei mir und er macht keine Anstalten sich darum zu kümmern. Ich habe sie erstmal nur gesammelt und weggebpackt. Nun frage ich mich, ob ich mich darum kümmern soll, denn er kann es derzeit nicht. Aber geht mich das noch was an? Wir sind getrennt, auch wenn wir noch veheiratet sind.

Ein Gespräch hat es nicht gegeben. Ich hänge in der Luft. Er hat nur seine Kleidung mitgenommen und das wars. Alles andere ist noch in unserer gemeinsamen Wohnung. Ist ja auch kein Problem, aber ich muss dennoch wissen, in welche Richtung es geht, denn ich muss für mich und meinen Sohn weiterplanen und kann nicht Monate darauf warten, dass er wieder in der Lage ist.

Ich meine, er kann gerne abtauchen und sich um sich kümmern. Das kann ich verstehen und akzeptieren. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich immer für ihn da bin. Egal, was aus der Ehe wird. Er schrieb daraufhin, dass er das sehr zu schätzen weiß.

Was soll ich nur tun? Ich liebe ihn und möchte ihn auf keinen Fall fallen lassen, aber woher soll ich wissen, dass er aus der Krankheit heraus sich getrennt hat und nicht, weil er tatsächlich nichts mehr empfindet? Ich kann doch nicht Monate in Hoffnung leben, um dann zu erfahren, dass seine Gefühle auch ohne Krankheit weg waren.

Ich habe solche Szenarien im Kopf, wie folgende: Er geht alleine durch die Depression, hält locker den Kontakt zu mir. Er bezwingt die Depression mit Hilfe der Ärzte. Ich hoffe die ganze Zeit, die ganzen Wochen und Monate und dann kommt er mit einer neuen Frau um die Ecke, weil er ja nichts mehr fühlt. Dann habe ich vollkommen umsonst gehofft und ihm die Stange gehalten.

Das würde mich wahrscheinlich in eine sehr tiefes Loch stürzen und ich weiß, dass es nicht gesund für mich wäre.

Habt ihr eine Meinung dazu? Ich wäre so froh Tipps, Ratschläge oder einfach nur verständnisvolle Worte zu hören.

Mein Umfeld reagiert sehr verhalten und ist mir im Moment keine Hilfe.

Viele Grüße von der verzweifelten

Luna
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Liebes Flöckchen, liebe Luna,

wenn ihr am Anfang meines Threads lest, war das auch meine allergrößte Angst, dass ich alles auf mich genommen habe, gewartet habe, selbst in eine Depression gerutscht bin und er dann tatsächlich mit einer anderen an seiner Seite auftauchen würde. Das hätte mir das Herz rausgerissen. Aber alle lieben Mitleser in diesem Forum haben eindeutig gesagt und mich auch sehr beruhigt damit, dass er wohl keine Kraft hätte, in dieser Phase eine neue Beziehung einzugehen. Sie ziehen sich wirklich nur zurück, um uns nicht mit runter zu ziehen. Das weiß ich jetzt nach 3 1/2 wirklich qualvollen und tränenreichen Monaten. Ich habe mir dann vor einigen Wochen eine Kontaktsperre auferlegt und nur noch ganz kurz auf SMS geantwortet, die sich auf die Gesundung meines Partners bezogen haben. Irgendwie hat ihn das wohl sehr überrascht, nichts mehr von mir selbst zu hören oder zu lesen. Und stellt euch vor - gestern Abend rief er an und fragte, ob ich denn bei dem Schneechaos gut in die Arbeit gekommen wäre! Wir haben fast 1 Stunde telefoniert mit dem Ergebnis, dass er mich morgen zum Frühstücken eingeladen hat. Ich werde das Ganze sehr, sehr langsam angehen und auch mit Misstrauen. Fliege ja auch am Dienstag für 4 Tage nach Mallorca, einfach mal alleine die Seele baumeln lassen. Das konnte er kaum glauben als ich ihm das erzählte.
Nochmal zu euch, ihr beiden: Wir sind leider zum Nichtstun verdammt. Bei meinem Partner habe ich gemerkt, je mehr ich ihn betütelt habe, umso mehr hat er sich von mir zurückgezogen. Das ist ein ganz schmaler Grat auf dem wir uns bewegen. Wir müssen ganz genau abwägen, wie wir auf den Partner zugehen. Und leider reagiert jeder individuell anders. Der Eine ist glücklich zu merken, dass der Andere da ist. Bei Anderen wiederum zieht sich der Partner komplett zurück, wie es bei mir der Fall war. Da gibt es hier im Forum sehr viele hilfreiche Antworten von Betroffenen selbst, für die ich unheimlich dankbar war (bin).
Nach vielen Fehlern, die ich während der Zeit des Schweigens gemacht habe, die aber auf purer Angst begründet waren, freue ich mich jetzt, dass wir uns offensichtlich wieder annähern. Mal sehen, was draus wird.
Ich hoffe für euch beide, dass ihr besser mit der Situation umgehen könnt wie ich das konnte. Dann bleibt euch sehr viel Leid erspart.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und findet den besten Weg für euch, damit umzugehen.
LG von Marion
LunaLove
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von LunaLove »

Hallo Marion,

das sind ja tolle Neuigkeiten von Dir! Wie ist das Frühstück gewesen? Magst Du mal berichten?

Ich habe mir am Anfang nach der Trennung auch eine Kontaktsperre auferlegt und ich glaube auch, dass ihn das sehr verunsichert und überrascht hat. Da wußte ich noch nichts von der Diagnose!

Es tut gut zu von Jemandem zu lesen, bei dem scheinbar das Schlimmste vorüber ist.

Ich finde es gut, dass Du 4 Tage wegfährst. Ich habe auch schon nach Urlaub für den Mai geguckt. Nix dolles, auch irgendwie Mallorca, um einfach einen Tapetenwechsel zu haben. Mal sehen, ob ich das mache. Habe mich noch nicht entschieden und werde das auch kurzfristig und spontan machen.

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Du mal berichten würdest!

Mein Mann wollte mir am WE eine E-Mail schreiben. Bisher habe ich nichts bekommen, werde jetzt gleich aber auch noch ein wenig raus gehen und den PC verlassen. Bin sehr gespannt, ob ich was von ihm höre/ lese.

Viele Grüße!

Luna
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Liebe Luna,
das Frühstück gestern war sehr schön - wir haben sehr viel miteinander gesprochen. Wobei ich ihn habe erzählen lassen und habe nur auf Fragen zu meinem Leben geantwortet und nichts weiter von mir erzählt. Die Bezeihung habe ich überhaupt nicht angesprochen. Nach einer Stunde habe ich mich verabschiedet, wo er mich doch dann tatsächlich gefragt hat, ob wir nachmittags ein bißchen durch die Stadt bummeln wollen. Habe zugesagt und es war angenehm. Die Vertrautheit zwischen uns beiden ist da, aber es gab kein Küßchen oder wir gingen auch nicht Hand in Hand usw. Habe auch nichts weiter von ihm gefordert. Danach sind wir noch einkaufen und er fragte, ob er für mich kochen soll (war ja bei uns jeden Samstag usus). Ich bin aber wieder nur eine Stunde geblieben und habe mich dann auf den Heimweg gemacht. Heute morgen kam schon wieder eine SMS - unverbindlich, aber immerhin. Er hat mir auch angeboten, mich am Dienstag zum Flughafen zu fahren. Habe ihm gesagt, dass ich mir schon ein Taxi bestellt habe. Dann würde er mich aber gerne am Freitag abholen, meinte er. Das überlege ich mir noch. Ich möchte nicht zu euphorisch sein, habe doch eine extrem schmerzhafte Zeit hinter mir und weiß nicht, ob er mich in die Freundschaftsschiene schiebt oder ob er langsam daran arbeitet, dass es wieder eine Beziehung wird. Jetzt heißt es erstmal abwarten und Teetrinken!
Ich werde meinen Kurzurlaub genießen, was ich vor ein paar Wochen noch nicht einmal für möglich gehalten hatte.
Wünsche euch eine schöne Faschingswoche und euch allen viel viel Kraft.

Lieben Gruß Marion
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen ihr Lieben,
melde mich aus meinem Kurztrip nach Mallorca zurück. Das war wunderschön, denn ich bin wirklich im Frühling angekommen! Habe sehr viel Sport gemacht, früh aufgestanden, nachmittags in der Sonne gelegen, früh zu Bett. War wirklich sehr erholsam, obwohl ich unglaublich oft an meinen Ex-LG (will nicht "Ex" schreiben müssen!!!)denken mußte. Er hat mich jeden Abend per SMS angeschrieben um zu fragen, wie denn mein Tag war. Habe nur geantwortet und mich auch nie von mir aus bei ihm gemeldet. Er hat mich auch gestern vom Flughafen abgeholt - hat extra seine Arbeit unterbrochen, was bei ihm ja schon was heißt! War aber unheimlich cool und reserviert. Er hat mich dann abends noch 2 mal auf dem Handy angerufen, was ich aber nicht mitgekriegt hatte. Habe dann zurückgerufen um zu fragen, was er denn wollte. Er meinte nur, er wäre wohl aus Versehen irgendwie auf die falsche Taste gekommen und wollte mich gar nicht anrufen!!!
Übrigens, was ich noch erzählen wollte: Als wir letzte Woche bummeln waren, meinte er, er müsse sich noch sein Parfum besorgen, weil es leer wäre. Da sagte ich ihm , dass ich ja im Duty Free eines mitbringen könne. Er meinte, dass er ja nur noch eines habe, was ich überhaupt nicht leiden könne. Wir sehen uns doch eh nie, da kann er doch auflegen, was er will, oder!!! Warum denkt er denn an sowas?
Ich habe für mich jetzt beschlossen, auf ihn zu warten solange ich es kann, denn ich liebe ihn wirklich sehr.

Es kommt nicht drauf an, wie lange man wartet sondern auf wen! (Marilyn Monroe)
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen Ihr Lieben,
auch ich melde mich nach längerer Pause mal wieder.
Ich bin eine der weingen (leider), die vielleicht mit einer Erfolgsstory aufwarten kann!
Mein (Ex)Partner kommt langsam wieder aus seinem tiefen Loch raus und sucht den ständigen Kontakt zu mir. Wir sehen uns zwar nur stundenweise, weil er wirklich mit seinem Burn out zu kämpfen hat und einfach nur fertig ist. Wie ich schon erwähnt habe, hat er sich ja endlich ärztlichen Rat geholt, zwar erstmal beim Internisten, aber immerhin. Er sollte jetzt sein komplettes Leben umstellen: nicht mehr rauchen, nicht mehr trinken, kein fettes Essen und weniger Stress. Das hat ihm natürlich erstmal die Füße weggezogen. Er meinte, dass das ja alles wäre, was sein Leben ausmacht! Jetzt trinkt er abends Pfefferminztee und nicht mehr ne Flasche Wein und stellt euch vor, gestern schrieb er mir ne Mail, dass er das rauchen aufhört. Hat gestern schon damit angefangen. Ich hatte mich ja total zurückgezogen und ihm auch keine guten Ratschläge mehr gegeben und jetzt macht er peu a peu alles von selbst!!!
Er läßt auch schon zu, dass ich ihm mal die Hand oder über die Wange streichle und ich bekomme manchmal auch ein Küsschen auf die Wange. Es wurde aber noch nie das Thema angeschnitten, was in den letzten Monaten passiert war. Ich werde es auch nicht ansprechen sondern warten, wenn er bereit ist darüber zu reden.
Dann werde ich ihm allerdings sagen, dass ich sehr gerne eine Beziehung mit ihm führen möchte aber nicht mehr ohne Sex und Zärtlichkeiten. Wie ich euch ja erzählt hatte, gab es seit nunmehr 26 Monaten nichts Zwischenmenschliches mehr!!! Und so will ich nicht mehr leben. Entweder er tut auch da das seine dazu oder ich muß für mich die Konsequenzen ziehen.
Noch vor ein paar Monaten hätte ich nie gedacht, dass ich mal so etwas hier schreiben würde.
Meine Kollegin sagte mir, dass ich die letzten 2, 3 Monate nur in schwarzen Klamotten rumgelaufen wäre - wahrscheinlich war das unbewußt und hat meine seelische Verfassung wiedergespiegelt.
Ich gehe auch wieder mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Welt und werde auch angelächelt. Kann nicht glauben, was ich in den letzten Monaten durchgemacht und ausgehalten habe und möchte das auch so nicht mehr. Obwohl ich diesen Mann über alles liebe, kann es nicht bis zur Selbstaufgabe gehen und bis man selbst krank wird. Das war leider bei mir so der Fall.

Ich wünsche allen, die noch nicht aus diesem tiefen Tal raus sind, dass sie es schaffen und wieder sehen wie schön das Leben eigentlich sein kann.
Auf diesem Weg drücke ich euch alle und sende liebe Grüße
Marion
schneewittchen.m.m
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Marionka,
dein Beitrag macht mir Mut!
Du hast so vieles ausgehalten und ertragen!
Auch mein Partner trägt sich mit dem Gedanken sich von mir zu trennen, da er mir -sich und das Alles- nicht mehr zumuten will.
Ich habe ihm gesagt, dass wir diese schwierige Zeit schon hinter uns bringen und bewältigen. Manchmal ist es etwas besser, dann verkriecht er sich wieder total. Er sagt, dass er gar nichts mehr empfinden kann. Dass er keine Freude, keine Trauer und schon gar keine Liebe empfinden kann, dass er einfach nur leer ist. Deine Erfahrung machen mir Mut, wirklich nicht aufzugeben und weiter an uns zu glauben!
Grade heute tut es mir besonders gut, da ich in ein ziemliches Loch gefallen bin. Ist doch schon seltsam, gestern war ich noch so positiv und dachte ich kann das alles ganz gut aushalten und heute - die Welt ein schwarzes Loch- Aber ich glaube es geht vielen hier so, mal hat man mehr Kraft, mal geht einem die Puste aus.
Ich wünsche dir ganz viel Liebe und Glück, wünsche dir, dass sich deine Wünsche und Sehnsüchte erfüllen und dein Partner auf dem Weg der Besserung ist und die Wärme deiner Liebe wieder spüren und zurück geben kann.

Liebe Grüße
Mima
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen, liebe Mima,
ich freue mich, dass dir mein Posting Mut macht und dich ein bißchen positiv in die Zukunft schauen läßt. Allerdings bin ich selbst nicht zu euphorisch, dass alles wieder gut wird. Die letzten 4 Monate waren eine wahnsinnig schmerzhafte Zeit, die mich an meine Grenzen gebracht hat. Wie du sicher bei mir gelesen hast, bin auch ich in eine reaktive Depression hineingerutscht und nehme deswegen auch AD's ein, ohne die ich es nicht geschafft hätte. Da bin ich mir sicher. Auch fängt am 19.03. meine Therapie an um das Ganze aufarbeiten zu können. Zu groß ist meine Angst, wieder so tief zu fallen.
Das Gespräch mit meinem Partner steht noch aus und ich werde nach wie vor warten, wenn er bereit ist zu reden. Diese Zeit gehört aufgearbeitet! Ich werde auch darauf bestehen, dass er sich selbst noch Hilfe beim Neurologen holt, denn die nächste Phase wird kommen!
Er macht ganz kleine Schritte auf mich zu - bei weitem sind wir noch nicht soweit wie wir vorher waren. Aber ich merke, dass seine Gefühlskälte langsam abflaut und er auch gerne wieder in meiner Nähe ist.
Ich finde es sehr schön, wie du und auch alle anderen hier zu euren kranken Partnern steht, so wie ich es auch immer getan habe. Es ist ein langer steiniger Weg, der auch sehr oft nicht von Erfolg gekrönt ist, wie ja sehr oft hier im Forum zu lesen ist.
Ich wünsch dir alles Liebe und viel viel Kraft und Geduld.
LG Marion
schneewittchen.m.m
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Marion,

klingt vielleicht blöd...
Aber, du hast es echt verdient wieder ein unbeschwerteres Leben mit viel Liebe zu leben!
Ich hoffe, dass bei Euch doch wieder alles gut wird und es noch nicht zu spät ist.
Beim Lesen kam mir so ein Gedanke:
"Auf der Zielgeraden die Luft ausgegangen"
Du hast so viel mitgemacht und ausgehalten und nun scheinst du selbst so verzweifelt bzw. hoffnungslos. Das tut mir so leid!
Ich wünsche dir wirklich nur alles Liebe!
Pass gut auf dich auf! Wünsch mir gute Nachrichten von dir zu lesen!

Liebe Grüße

Mima
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen liebe Mima,

ich hoffe nicht, dass mir "die Luft ausgeht"! Dazu habe ich jetzt zuviel mitgemacht und ich liebe ihn ja immer noch sehr.
Das vergangene Wochenende war eigentlich sehr positiv. Er hat mich 2 x ins Krankenhaus begleitet um meinen Vater zu besuchen, der dort ja schon seit knapp 7 Wochen ist. Am Samstag hat er mich das erste Mal seit 4 1/2 Monaten wieder mal umarmt und gesagt, er würde gerne für mich und meine Jungs kochen und auch gerne bei mir über Nacht bleiben wollen. War ein sehr harmonischer Abend. Allerdings hat er es nicht geschafft, mit mir dann ins Bett zu gehen und hat auf der Couch geschlafen. Das kenne ich ja jetzt schon seit über 2 Jahren und das wird auch noch ein Thema sein. Ich warte damit allerdings, wenn er auf mich zukommt und über die vergangenen Monate sprechen will.
Er macht jetzt auch schon Pläne, was wir jetzt im Frühling/Sommer gemeinsam machen wollen.
Ich merke einfach an seinen liebevollen Blicken, dass ich ihm schon viel bedeute. Bis vor ein paar Wochen konnte er mir ja nicht mal in die Augen schauen.
Ich kann nur warten, was auf micht zukommt und dann entscheiden, was ich tue.

Liebe Mima, ich wünsche dir auch viel Geduld, Energie und Kraft, das durchzustehen.
LG von Marion
schneewittchen.m.m
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Hallo Marion,
ich freu mich sehr für dich, dass vielleicht ein Licht am Ende des langen Tunnels ist.
Ja, man ist schon froh, wenn man nur einen lieben Blick bekommt, geht mir genauso. Hätte mir das jemand vor 4 Monaten gesagt, hätte ich das für völlig unmöglich gehalten..
Deine Antwort macht mir Mut, es ist schön auch mal von einem Hoffnungsschimmer zu lesen. Leider sieht es ja bei den Meisten hier ganz finster aus.So wie bei dir leider auch eine lange Zeit. Es ist zwar einerseits tröstlich, wenn man liest, dass Andere noch viel mehr zu leiden haben, andererseits belastet mich das immer zusätzlich weil ich dann manchmal Angst bekomme was noch alles auf mich/uns zukommen könnte.
Mein Partner meldet sich wenigstens ab und zu per Mail, darüber bin ich froh und ich hoffe,dass wir uns am nächsten Wochenende wieder kurz sehen können.
Er entschuldigt sich so oft dafür, dass er "so schlecht drauf ist" und hat ständig ein schlechtes Gewissen weil er mich so belastet. Das ist einerseits für mich die Bestätigung, dass ich ihm doch noch etwas bedeute, andererseits tut es mir unendlich leid, dass er sich auch damit noch belastet... Bestimmt kennst du das Gefühl auch, oder?
Danke nochmal, du sprichst mir ein bisschen aus der Seele und durch deine Erfahrung habe ich ein wenig mehr Hoffnung.
Alles Liebe für dich, pass gut auf dich auf!

Lieber Gruß
Mima
Hab heute so einen schönen Spruch gelesen:
Man weiß nie wie stark man ist...
...bis stark sein die einzige Chance ist, die einem übrig bleibt...
Marionka
Beiträge: 175
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo Alle zusammen,

ich melde mich auch mal wieder!

Leider gibt es nicht viel Neues zu berichten. Mein Freund(?)sucht zwar beinahe täglich den Kontakt zu mir, aber nach wie vor habe ich das Gefühl, dass ich eben nur wie ein guter Freund für ihn bin und nicht seine Partnerin. Er ist sehr oft auch bei uns, wie z.B. letzten Samstag, wo er für uns gekocht hat. Er war total stolz, dass meine Jungs so reingehauen haben und wie nett sie doch sind. Er findet es auch ganz toll, wie respektvoll sie ihm gegen über sind. Aber nachdem das Abendessen beendet war, wollte er sofort wieder gehen. Diesmal konnte ich meine Enttäuschung nicht überspielen und er hat es mir angesehen, dass ich traurig bin. Da hat er mich in den Arm genommen und gesagt, dass er einfach nicht da bleiben kann, weil es ihm nicht gut geht und er allein in seiner Wohnung sein möchte. Es würde sowieso soviel schauspielerisches Können erfordern, vor den Kids locker und gut gelaunt rüberzukommen. Gelingt ihm aber sehr gut.
Wir reden auch sehr viel, aber "unser" Thema bleibt nach wie vor außen vor. Ich spreche es auch nicht an und möchte warten, wenn er bereit ist darüber zu reden.
Außerdem hat er vor 2 Wochen versucht, einen Termin bei einer Therapeutin zu bekommen, nur leider war deren Leitung ständig belegt. Seitdem fehlt ihm wieder die Motivation und er versucht es gar nicht mehr.
Ich weiß überhaupt nicht, wie ich dran bin - bin ich seine Partnerin oder nur eben ein Kumpel. Wie seht ihr das? Ich werde aber weiter auf ihn warten, denn ich liebe ihn wirklich sehr.
Ich hoffe nicht, das mir auf der Zielgeraden die Luft ausgeht - manchmal denke ich schon, dass ich es nicht mehr schaffe.
Liebe und frühlingshafte Grüße sendet euch Tapferen Marion
schneewittchen.m.m
Beiträge: 154
Registriert: 24. Feb 2010, 16:51

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Marion,

du hast schon so unendlich viel geschafft.
Vielleicht ist es nur noch ein Schritt oder ein kurzes Stück Weg, bis sich alles wieder zum Guten wendet.
ich finde es so schön, dass er eingesteht, dass er schauspielern muss und es auch tut, der Kinder wegen. Darin kannst du sehen, dass er sich richtig Mühe gibt.
Ich kann aber sooo gut verstehen, dass dir die Nähe sehr fehlt, aber bitte geb die Hoffnung nicht auf.
Mach eine kleine Rast, hol tief Luft, damit dir jetzt die Puste nicht ausgeht...

Ich wünsche dir so sehr, dass es dir gelingt!
Alle guten Wünsche und ganz liebe Grüße
Mima
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen allerseits,

ich brauche einfach im Moment wieder Unterstützung durch euch, denn ich habe Angst, dass ich jetzt kurz vor dem Ziel aufgeben könnte - was ich keinesfalls möchte!

Um nochmal auf den Samstag zurückzukommen. Da sagte mein Freund(?), dass ich es doch einfach genießen solle, dass er für uns kocht und er es ja nicht machen würde wenn er uns nicht mögen würde. Mögen?
Ich habe auch ein großes Problem zur Zeit mit meinem Selbstbewußtsein. Ich komme mir ihm gegenüber so minderwertig vor, weil wir so gut wie nirgends mehr zusammen hin gehen. Wir hatten vor der Episode soviel zusammen unternommen. Jetzt denke ich mir, dass es an mir liegt, dass er sich einfach mit mir nicht mehr sehen lassen will. Lieber geht er nach der Arbeit mit einem Kollegen zum Essen, wo er mich in der Vergangenheit immer gebeten hatte, ihm Gesellschaft zu leisten. Natürlich möchte ich ihn auch nicht danach fragen, denn sonst macht er bestimmt wieder komplett zu.
Ich weiß ja, dass ich Geduld haben muß, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mich nur noch als "Kumpel" sieht. Ich will keinesfalls nur "eine gute Freundin" für ihn sein.
Bin im Moment total verunsichert - die ganze Situation dauert halt schon 5 Monate und er fehlt mir halt ungemein.
Liebe und auch traurige Grüße sendet euch Marion
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Marion,
es tut mir leid, dass es Dir momentan nicht gut geht, aber irgendwie war das auch vorprogrammiert ... Meinst Du nicht?
Es ist doch zunächst erstmal wirklich schön, dass Ihr wieder etwas gemeinsam machen könnt und der Rest wird sich zeigen. Aber dazu braucht es Zeit, auch DU brauchst Zeit für DICH! Nutze diese Zeit für Dich, denn Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben.
Dein "Freund" ist krank und auch Du bist in Behandlung wegen Depressionen.
Ich kenne das ja selbst von mir aus der Vergangenheit, man klammert sich an jeden Strohhalm, der sich einem bietet und sofort keimt wieder die Hoffnung auf.
Deine Erwartungshaltung ist momentan einfach viel zu hoch und kann von ihm so in keinster Form erfüllt werden. Wenn Du Deine Erwartungen nicht runterschrauben kannst, wirst Du ihn erdrücken und Dich kaputt machen.
5 Monate ist bei einer Depression einfach keine Zeit. Viele Menschen leiden seit vielen vielen Jahren darunter.
Genieß Eure gemeinsamen Aktivitäten ohne etwas hinzuinterpretieren oder zu erwarten.
Das ist alles noch viel zu früh und kümmer Dich um Deine eigene Genesung.
Erst wenn man sich selbst wirklich liebt, kann man auch etwas zurückgeben.
Heute ist ein schöner sonniger Tag, nutze ihn für Dich.
Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Koboldin,

ich versuche ja immer, mir nichts anmerken zu lassen, aber am Samstag hat er halt doch gemerkt, dass ich traurig war, dass er mich wieder alleine ließ. Ich bin halt auch nur ein Mensch mit Sehnsüchten und Gefühlen - verzichte ja eh schon auf alles, was eine Partnerschaft ausmacht. Habe das auch immer gern gemacht, weil ich immer der Meinung bin, es lohnt sich zu warten. Sonst würde ich es nicht tun.
Ich möchte wirklich keinen Druck auf ihn ausüben, weil ich mittlerweile gelernt habe, dass es das schlimmste ist, was man einem depressiven Menschen antun kann.
Hatte übrigens letzte Woche meinen ersten Therapietermin und heute den nächsten. Wir splitten die Stunde in reden und Desensibilisierungstraining. Mein Therapeut meint, dass ich mir bis Ende des Sommers Zeit geben muß, mich wieder zu festigen und dann evtl. ein Gespräch mit meinem Freund anregen kann, wenn es bis dahin immer noch nicht ausgesprochen ist. Ein klärendes Gespräch muß es geben, aber dann hätte ich wohl die Kraft, auch einen negativen Ausgang auszuhalten.
Wir werden sehen.
Das Wetter trägt schon seinen Teil dazu bei, wieder positiver zu denken - bin sehr viel draußen. Habe durch den Unfall meines Vaters ja jetzt auch einen Riesengarten "an der Backe"!
Liebe und sonnige Grüsse auch an dich
schneewittchen.m.m
Beiträge: 154
Registriert: 24. Feb 2010, 16:51

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Marion,

ich kann dich so gut verstehen, das zehrt alles unheimlich am Selbstbewusstsein.
Mir geht es da sehr ähnlich wie dir.
Verscuhe mich auch abzulenken, aber das gelingt nicht immer.
Ich möcht dir einfach einen ganz lieben Gruß da lassen und drücke dir so fest die Daumen, dass du/ihr es schafft.
Mima
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Vielen, vielen Dank liebe Mima,

ich lese deine Geschichte auch immer mit. Habe aber grade wenig Zeit, Beiträge einzustellen. Bei sovielen hier würde mir eine ganze Menge einfallen.

Ich hoffe auch sehr, dass wir es schaffen - wir haben schon soviel geschafft.
Ganz liebe Grüsse aus einem traumhaft schönen Bayern
Analena
Beiträge: 77
Registriert: 19. Jun 2010, 19:30

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Analena »

Hallo liebe Forumsteilnehmerinnen, liebe Marionka, liebe Koboldin und alle, die ich jetzt vergessen habe,

ich finde es so toll, wie ihr euch hier gegenseitig unterstützt! Wirklich.
Starke Frauen, die versuchen ehrlich damit umzugehen, Ihre Partner zu stützen, wo sie nur können und dabei aber auch so selbstkritisch geblieben sind.
Die Koboldin habe ich schon gefragt, wie es ihr heute geht und du? Wie geht es dir heute?
Meine Geschichte kannst du in meinem Thread nachlesen - diese ist allerdings auch eine sehr traurige.

Alles Gute für euch und ich freue mich immer wieder von euch hier zu lesen!
Analena
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