Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Marionka
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Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo Ihr Lieben,
melde mich mal an anderer Stelle wieder. In der letzten Woche ist so einiges vorgefallen.
Am 23.12. hatte er mir tatsächlich geholfen, noch meine bis dahin eingelagerten Möbel abzuholen. Er sagte, dass er es mir ja versprochen hatte und dass er sonst wieder schuld wäre, wenn ich meine Möbel nicht hätte. Er war schon etwas "zutraulicher". Muss vielleicht nochmal sagen, dass er vor ca. 2 Monaten den Kontakt zu mir von heute auf morgen ohne Ankündigung abgebrochen hatte.
Am Heiligabend hat er mich angerufen um ein schönes Fest zu wünschen - Hahaha -. Nachdem er dann von seinen Eltern kam, hat er tatsächlich nochmal angerufen. Auch antwortet er seitdem wieder auf meine wirklich ganz wenigen SMS und geht wieder ans Telefon.
Am Sonntag war ich mit einem Freund nachmittags Kaffee trinken und dachte mir, ihn dann auf dem Heimweg ganz spontan anzurufen. Er ist auch sofort dran gegegangen und ich habe gefragt, ob ich vorbei kommen dürfe. Er hat ja gesagt. Als ich ankam, hat er mich nicht mal angeschaut und ich muss sagen, er ist ein Schatten seiner selbst. Er ist ein sehr großer Man und jetzt total in sich zusammen gefallen, hängende Schultern und überall am Kopf rote Flecken - er sagt immer das sei nervlich bedingt! Woher er das weiß - keine Ahnung. Eine Unterhaltung war nicht möglich. Er fragte mich dann, ob ich Dientag, also heute mit zum Flughafen fahre, da unser Freund wie jedes Jahr nach Australien fliegt, um ihn zu verabschieden. Natürlich habe ich ja gesagt. Plötzlich sagte er dann, ich solle jetzt bitte wieder gehen. Einfach so.
Gestern habe ich ihn dann angerufen, was denn auf einmal war und ob ich nochmal vorbeikommen soll. Seine Anntwort:"Nein, bitte nicht - ich ertrage das nicht. Ich brauche meine Ruhe."
Habe dann gestern mit unserer Freundin telefoniert, wo wir Silvester eingeladen sind. Sie sagte mir, dass er meinte, er würde wohl allein kommen, aber er wüßte es noch nicht genau. Sie weiß übrigens als einzige weitere Person bescheid, was mit ihm ist und von ihr erhoffe ich mir, dass sie etwas bewirken kann (Arztbesuch etc.).
Ich habe manchmal einfach das Gefühl, er wartet darauf, dass ich ihm die Entscheidung abnehme unsere Beziehung zu beenden, dass er mich ganz einfach nicht mehr mag. Wie seht ihr das? Dann wiederum sehe ich diese kleinen Schritte der Annäherung, die ja jetzt 2 Monate nicht mehr möglich waren (beantwortet Tel.Anrufe und SMS). Unserer Bekannten sagte er, dass er mich wirklich liebt und dass ich ihm gut tue. Aber wie kann ich ihm gut tun, wenn ich nichts für ihn tun kann?! Ich würde ihm ja so gerne helfen, aber ich darf ja nicht. Das ist alles so widersinnig und schön langsam geht mir das Ganze extrem an die Substanz. Er fehlt mir so unendlich, ich weine mich jeden Tag in den Schlaf. Ich schaffe es einfach nicht, ihn besser aus meinem Kopf zu verbannen!
An manchen Tagen bin ich etwas besser drauf und an anderen wieder total verzweifelt.
Bin eigentlich auch abgelenkt, da ich sehr viel zu tun habe, Umzug usw., aber er bestimmt meine ganzen Gedanken.
Schön, dass ich hier immer ein offenes Ohr finde und freue mich auf Antworten.
Danke und liebe Grüsse von Marion
sunshine45
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Marion,
ich glaube ganz bestimmt nicht, dass er möchte, dass Du ihm eine Entscheidung abnimmst.
Als er sich von Dir getrennt hat, hat er ja eine Entscheidung getroffen und zwar die, dass es sich momentan allein wohler fühlt.
Diese Entscheidung musst Du zunächst einmal akzeptieren und weiter gibt es erstmal von Deiner Seite aus nichts zu entscheiden.
Das was Du jetzt schreibst ist in meinen Augen schon ein sehr großer Schritt von seiner Seite aus. Er läßt wieder Kontakt zu und er muss für sich ausprobieren wieviel Kontakt ihm gut tut und daher kann es auch ganz spontan passieren, dass er sagt, dass Du bitte wieder gehen sollst.
Ich finde es gut, dass er es so macht und nicht erst wartet bis er in irgendeiner Form heftig reagiert, weil er soviel Nähe momentan noch nicht ertragen kann.
Es ist schwer, aber Du mußt begreifen, dass ein depressiver Mensch in einer heftigen Phase weder für andere noch für sich etwas empfinden kann. Das ist für den Erkrankten eine ganz ganz schreckliche Situation und wenn er auf Deine SMS antwortet und sogar zuläßt, dass Du vorbei kommen kannst, so scheint es da doch ab und an mal ein Gefühl des Vermissens zu geben.
Bedräng ihn nicht, denn sonst machst Du diesen ganz ganz zarten Spross wieder kaputt.
Ein Besuch von 5 Minuten kann für einen depressiven Menschen, der sich gerade nicht gut fühlt schon eine Ewigkeit sein.
Wenn er in einer besseren Phase ist, so bedeuten ihm 5 Minuten wie Dir vielleicht 5 Stunden.
Gib ihm das Gefühl da zu sein, wenn er es möchte und gönne Du Dir parallel dazu Dinge, Ausflüge, Erlebnisse bzw. alles was Du schon immer mal machen wolltest.
Du darfst nicht vergessen, dass Deine eigene Lebenszeit genauso wichtig ist und auch mit schönen Sachen gefüllt sein sollte.
Man kann das wirklich trainieren Marion und wenn Du weggehst, so lass Dein Handy zuhause, damit Du erst gar nicht in die Versuchung kommst ständig draufzusehen bzw. ihn anzurufen.
Verliere Dich nicht selbst!
Herzliche Grüße und wirklich die allerbesten Wünsche für Dich für ein gutes Jahr 2010
die Koboldin
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Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Koboldin,
bist du gut "rübergerutscht" ins neue Jahr? Wünsche dir alles, alles Liebe an dieser Stelle und viel Kraft für 2010.
Vielleicht hast du gelesen, dass sich mein LG gestern Nachmittag doch entschieden hat, den Sylvesterabend mit mir bei unseren Freunden zu verbringen - eine Dauereinladung, die von einem Jahr zum anderen besteht. Hatte ein mulmiges Gefühl und war auch ein bißchen wütend, dass er mir gestern Nachmittag erst bescheid gegeben hat. Ist ein sehr ruhiges und auch besinnliches Fest im kleinsten Kreis gewesen. Mitternacht hat er alle anderen gedrückt und Glückwünsche ausgesprochen - mir hat er leider nur links und rechts ein Bussi auf die Wange gegeben. Warum kann er das bei anderen und ich bin weniger wie ein Kumpel für ihn - so kommt es mir vor. Er hat auch kein nettes, freundliches Wort für mich sondern ist einfach nur neutral. Bin dann gegen drei Uhr ins Bett und er kam gegen 5 (wir schliefen bei unseren Freunden). Wollte mich dann an ihn kuscheln - hat er total abgelehnt. Das tat ihm noch vor 2 Monaten so gut - er hielt mich damals die ganze Nacht im Arm , dass man wirklich kein Blatt Papier hätte dazwischen schieben können. Bin dann auch vor ihm wieder aufgestanden und als er aufstand hat er die beiden in den Arm genommen, Guten Morgen gewünscht und mich hat er vollkommen ignoriert. Das tut einfach nur weh. Er kann mir auch nicht in die Augen schauen. Auf der Heimfahrt habe ich ihn gefragt, wie es denn für ihn war, wieder soviele Stunden mit mir verbracht zu haben. Er hat geantwortet, dass es schon okay war.
Ich habe wirklich heute das Gefühl, dass zwischen uns gar nichts mehr ist. Es kommt nichts rüber.
Freue mich deine Einschätzung zu lesen.
LG sendet dir Marion
winnie
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von winnie »

Hallo Marion,

das Problem "warum benimmt er sich anderen gegenüber normaler als mir gegenüber" ist bei Depressiven leider häufig.

Der Grund ist wohl der, daß man in einer Depression vor allem, was mit "Verpflichtung" zu tun hat, eine Riesenscheu hat.
Ein halbwegs unbefangenes Verhalten "normalen" Freunden gegenüber kostet nicht viel Anstrengung, weil man damit ja keine anspruchsvolle Gegenreaktion auslöst.
Wenn man aber dem Partner gegenüber Berührung zuläßt, ob nun körperlich, seelisch oder verbal, dann besteht ja das Risiko, daß dieser darauf reagiert, es gleich zum Anlaß für Hoffungen nimmt, selbst auf einem wieder zukommt und möglicherweise wiederum weitere Nähe erwartet. Daß man die "Verpflichtung " eingeht, sich regelmäßig partnerschaftlich verhalten zu müssen. Was man als Depressiver einfach nicht zusagen kann.

In der Depression kann man Nähe nicht annehmen. Man hat Angst vor Gefühlen, weil man selbst keine empfinden kann. Man hat sehr fragile Grenzen, die leicht überschritten werden können.

Bei "normalen" Bekannten besteht die Gefahr, daß diese Grenzen überschritten werden, nur weil man sich ihnen gegenüber halbwegs zugänglich zeigt, wenig.

Beim Partner allerdings sehr.
Die Angst vor der Sache mit dem Finger und der ganzen Hand, sozusagen.

Das heißt übrigens nicht, daß Partner das dann immer auch so tun - aber die Angst, daß sie es tun könnten, reicht schon aus, um ängstlich Abstand zu halten.

Gruß von
Winnie
-susanne-
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von -susanne- »

hallo,

entschuldige das ich in dein thema eine frage stelle aber ich denke das passt...

ich lese schon eine ganze weile in diesem forum mit und es kommt so oft vor, dass sich paare wegen dieser krankheit trennen bzw eine auszeit haben. mich würde mal interessieren was nach der krankheit passiert. kommt der depressive partner wieder auf den anderen zu oder sind die trennungen dauerhaft? es ist vielleicht komisch das ich das frage aber man ließt hier meistens nur was die paare bzw. was noch davon übrig ist in den "schlimmen" phasen der depression durchmachen aber nicht wie es nach der krankheit endete.

wünsche euch noch ein schönes we
susanne
sony
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Registriert: 7. Dez 2009, 11:46

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sony »

Danke Susanne,das würde mich auch interessieren - zumal ich momentan beziehungstechnisch auch in einer "schlimmen" Phase bin, fänd ich es natürlich spannend zu erfahren, wie es Paaren geht, die es "geschafft" haben. Oder hat man es eigentlich nie "geschafft"?
Vielleicht sollten wir einen neuen Thread dafür eröffnen?
thewayout
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Registriert: 7. Nov 2009, 20:34

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von thewayout »

Hallo und ein besseres neues Jahr wünsche ich Euch. Zu Eurer Frage kann ich ein wenig etwas beitragen: Vor mehr als 10 Jahren hatten wir unsere erste schlimme Episode. Es passte davor ebenfalls kein Blatt zwischen uns, wir waren sehr stark verbunden. Dann schlich sich erst langsam etwas ein, er blieb spät bei der Arbeit, wurde öfters mal wortkarg. Als ich nach Deutschland musste, dann der totale Schnitt. Ich solle nicht zurückkommen, alles hätte keinen Sinn usw. usf. Insgesamt hielt der Zusatnd gut 6-7 Monate an. In dieser Zeit habe ich ihn täglich mit Briefen und Anrufen "traktiert". Reaktion meistens gegen null. Gleichzeitig habe ich alles vorbereitet, damit er nachkommen kann, weg von seiner Familie. Später sagte er mir, es habe ihm geholfen, zu wissen, dass ich nicht aufgebe. Und irgendwann habe ich meinen völlig abgemagerten Mann dann tatsächlich vom Flughafen abgeholt und es folgten etliche glückliche Jahre. Leider hat er das Grundproblem aber nie richtig verarbeitet und so sind wir schleichend genau wieder am selben Punkt. Er hält sich jetzt zusätzlich noch für einen Versager, der eh immer nur "auf meine Kosten gelebt hat". Will nicht weiter ins Detail, das steht in meinen Beiträgen schon. Aber: Eine Depression muss nicht unbedingt zu einer Trennung / Scheidung führen. Es ist nur für den gesunden Partner sehr sehr schwer durchzuhalten und nicht völlig an der eigenen Ohnmacht zu verzweifeln. Das mit dem "normalen" Verhalten gegenüber anderen ist bei uns auch so, das ist sehr verletzend, nicht wahr? Kann auch heftig Eifersucht verursachen, böse Falle, weil gute Methode für den Depr., Dich wegzuschubsen. Das sich die Kälte in erster Linie nur gegen mich richtet und dieses Abweisen von Nähe, die Blickscheue, das habe ich beim ersten Mal ja so unmittelbar gar nicht mitgekriegt und ich musste auch lernen, mich da zurück zu nehmen. Er will da alleine durch, bzw. bestreitet seine Probleme und meint, er habe sich geändert und gehöre nun niemandem, zu keiner Familie usw., er wäre alleine und eigentlich auch schon immer gewesen. Leider sucht er keine therapeutischen Gespräche oder Selbsthilfegruppen, auch nicht im Internet.
Wie es diesmal ausgeht, weiß ich nicht, aber ich glaube an ihn und warte.
Euch allen alle Gute für 2010,
Lena
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo Winnie,
vielen Dank für deine Worte - das hat mir sehr weitergeholfen. Da hast du sicher recht, dass er einfach Angst hat, wenn er auch nur ein winziges Bißchen zulässt, dass ich gleich mehr ahaben möchte, wozu er nicht in der Lage ist. Dieses "normale" Verhalten, anderen Leuten gegenüber schmerzt wie gesagt ungemein. Ist schon auch, wenn es sich um weibliche Personen handelt, mit Eifersucht verbunden, wie du, liebe Lena, ja schon angemerkt hast. Vor allem hat mich mein LG vor knapp drei Jahren in so einer heftigen Phase betrogen. Kann euch gar nicht sagen, welche Angst ich davor habe, dass das wieder passiert! Leider darf ich meine Ängste ihm gegenüber ja auch nicht äußern.
Auch die Frage von dir, liebe Susanne habe ich mir schon ift gestellt: Wie ist es, wenn er aus dem Tief wieder herausgefunden hat, bin ich dann abgschrieben, weil er die Kraft für Neues hat? Das würde mich komplett umhauen - gehe mit ihm durch eine wirklich schlimme Zeit und dann würde man vielleicht ausgetauscht!!!!
Liebe Sony, dich kann ich auch nur zu gut verstehen, denn man mag ja wissen, wie es weitergeht. Leider wissen es unsere Lieben leider selbst nicht. Sie leben meines Erachtens wirklich nur von einem Tag auf den anderen. Wir hatten doch unserern Sylvesterabend zusammen verbracht und seitdem herrscht auch wieder Funkstille. Ich habe einfach auch die unglaublíche Angst, dass man sich zu sehr entfremdet und nicht mehr zusammenfindet.
Wünsche allen ein schönes Wochenende und freue mich immer wieder, das Forum gefunden zu haben. Das ist doch sehr hilfreich und hat mir schon einige gute Antworten gebracht.
LG Marion
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo allerseits,
ich denke, bei mir war's das jetzt auch!!! Waren gerade beim Abendessen bei unserem Lieblings-Italiener. Nach langem Geplänkel über Belangloses, habe ich dann unsere Beziehung angesprochen. Er sagte, dass er sich im Moment mit mir gar nichts mehr vorstellen kann. Auch mit keiner anderen, aber er weiß nicht wie es evtl. morgen aussieht! Ich habe nun 2 Jahre auf alles verzichtet - zwischenmenschlich gibt es nunmehr seit 2 Jahren nichts mehr zwischen uns - und seit ca. 10 Wochen hat er sich komplett von mir zurückgezogen. Ich soll machen, was ich will, es würde ihm auch nichts ausmachen. Er muß erstmal wieder zu sich selbst finden. Wenn ich in der Zwischenzeit jemand anderes finde, ist es ihm auch egal. Ich will aber keinen anderen!!!!! Als ich ihm sagte, dass er aber der ist, den ich will, antwortete er, dass ihn keiner mögen kann! Ich kann ihn nicht loslassen! Bin jetzt total am Ende und habe nur Angst, dass ich ihn bald mit irgendeiner Anderen an seiner Seite sehe.
Kann jemand diese Angst verstehen oder ist sie unbegründet?
LG von einer total verzweifelten Marion
bela
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von bela »

Hallo verzweifelte MArion,
ich kann Dich sehr gut verstehen und ich hatte sehr ähnliche Gedanken und Ängste. AUch ich dachte, nun wird er sich eine Neue suchen und wir kann ich das je aushalten. M eine Freundin meinte dann, wenn es ihm sehr schlecht geht, hat er gar keine Energie für eine neue Frau. Eigentlich logisch. Ich hatte ebenfalls gedacht, nun habe ich gekämpft und gewartet und was bleibt? Eventuell kein neuer Anfang. Mir ging es sehr schlecht und ich bin auch nur langsam wieder stärker geworden. Meine Gedanken kreisten nur um ihn, doch dann immer weniger und nun: er hat auf eine einfache e-mail von mir geantwortet und nach nun ca. 1 weiteren Monat kann er sich vorstellen, mit mir zu telefonieren. Besser er hat mich gefragt, ob es o. wäre und ich habe wirklich für mich überlegt, kann ich das schon oder nicht? Dann sind sie wieder da die Hoffnungsgedanken-aber nicht mehr so stark, weil ich keine Enttäuschung erleben möchte und ich ihn auch nicht unter Druck setzen möchte. Ich habe gelernt, das ganze langsam angehen zu lassen.
B.
sony
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sony »

Hallo Marion,
ich kann Deine Angst gut verstehen. Bei jedem "normalen" Partner wäre sie sicherlich auch begründet, aber nach allem, was ich selbst erlebt, was ich gelesen und gehört habe, scheint es bei Menschen mit Depressionen tatsächlich etwas anders auszusehen. Sie fühlen sich tatsächlich nicht liebenswert und das im wahrsten Sinn des Wortes: nicht wert geliebt zu werden, weil sie sich selbst nicht lieben noch nicht mal akzeptieren können, wie sie sind. Sie grenzen sich ab, weil sie glauben, in zwischenmenschlichen Beziehungen zu versagen, weil sie nicht die Kraft haben, etwas geben zu können. Deshalb dieser totale Rückzug. Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass sie in dieser Phase weder die Kraft noch tatsächlich die Lust haben, sich einen anderen Partner zu suchen. Denn eine Partnerschaft wie auch immer (selbst wenn es nur um Sex geht) weckt Erwartungen in dem anderen Partner und jede noch so kleine Erwartung macht dem Depressiven Druck, denn er schafft es in seiner depressiven Phase ja noch nicht mal, sich um sich selbst zu kümmern.

Ich habe für Deine Situation, in der ich selbst ja so ähnlich auch stecke, leider überhaupt keine Lösung parat. Meinem Freund hilft es offensichtlich sehr, dass ich Verständnis zeige und mit ihm immer wieder rede, dabei aber sämtliche Themen, die in Richtung Zukunftsplanung, seine aktuellen Gefühle zu mir außen vor lasse. Er genießt es scheinbar, dass es jetzt wirklich mal nur um ihn geht (er ist ein Alkoholiker-Kind und hat sich schon früh für alle verantwortlich gefühlt und vergisst dabei immer sich selbst). Aber das ist ja total individuell und bei jedem anders.

Man muss aber irgendwann sicher mal realistisch schauen, ob sich die Situation in den letzten Wochen geändert/gebessert hat. Wenn es bei Euch schon seit zwei Jahren so läuft und sich nichts bewegt, muss man vielleicht irgendwann tatsächlich darüber nachdenken, ob eine Trennung für einen selbst nicht besser wäre - auch wenn das sehr schmerzhaft ist. Aber der Spruch hat nicht ganz unrecht: "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende"

Aber da kann Dir niemand etwas raten, denn DU lebst in dieser Partnerschaft und weißt selbst am Besten, ob Du noch Durchhaltevermögen, Kraft und überhaupt den Willen hast, so weiterzumachen. Wie auch immer: Du bist ein unheimlich starker Mensch, wenn Du schon so lange um Eure Beziehung kämpfst! Wenn der Partner aber tatsächlich aufgegeben hat (und das nicht nur in einer akuten Phase sondern wirklich null an Bemühungen zeigt), dann kämpft man alleine gegen Windmühlen und läuft ständig gegen die Wand. Dann vergeudest Du vielleicht Deine Kraft. Jeder ist für sein Leben und sein Glück selbst verantwortlich. Diese Verantwortung kannst Du Deinem Partner nicht abnehmen.

Aber das kannst nur Du alleine Dir beantworten! Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, viel Mut und weiterhin die Kraft und Stärke für DEIN Glück zu kämpfen!
LG Sonja
Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Liebe Bela, liebe Sonja,
vielen Dank für eure hilfreichen Antworten.
Ich muss noch anfügen, dass er tatsächlich gestern gesagt hat, dass es nur einen Menschen in seinem Leben gibt im Moment, nämlich sich selbst. Er müsse erst wieder zu sich selbst finden.
Kann aber nicht verstehen, wie er so eiskalt sagen konnte, ihm ist es egal, wenn er mich mit jemand Anderem sehen würde.
Ich werde mich natürlich jetzt zurückziehen, denn mir ist klar, dass ich nur so evtl. gewinnen kann.
Im Moment ist mein Herz gebrochen!
LG Marion
heike56
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von heike56 »

Hallo Marion,

wenn dein Freund sagt, dass es ihm egal wäre, dich mit jemandem anderen zu sehen ist das nicht eiskalt gemeint. Er kann im Moment nichts mehr fühlen, es berührt ihn nichts mehr. Es ist eine Phase der Gefühllosigkeit. Für den Betroffene ist es ein schlimmer Zustand.
Vielleicht verliert seine Aussage durch dieses Wissen, einen Teil ihrer Schärfe.

Ich habe es selber erlebt, nichts dringt mehr zu einem durch. Was einem früher Freude gemacht oder sonst wie gut getan hat, ist bedeutungslos. Es ist eine gefühlsmäßig gähnende Leere. Und da man so gefühllos ist, ist auch das Gefühl der Liebe und Selbstliebe abhanden gekommen.
Und häufig sieht es im Denken sehr ähnlich aus.

Für Außenstehende ist es nicht nach zu vollziehen. Aber bei allem Verständnis für die Situation des Erkrankten, sollte man darauf drängen, dass sich die Situation ändert. D.h. dass er sich, falls noch nicht geschehen in ärztliche Behandlung begibt.

Liebe Grüße

Heike 47
sunshine45
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Marionka,
ich verstehe, dass es Dir so schlecht geht und es tut mir sooo leid. Ich kenn das ja alles selbst, denn bei uns gibt es auch eine andere Frau, die für meinen Ex(LG) eine große Bedeutung hat. Ihr gegenüber verhält er sich super freundlich und interessiert, während ich für ihn in den letzten Wochen/Monaten nur negativ behaftet war.
Leider ist so ein Verhalten wohl auch normal, weil Außenstehende nach dem Empfinden eines Depressiven nicht so eine hohe Erwartungshaltung an ihn haben bzw. sie nichts fordern, wie das z.B. ein Partner macht.

Ich bin mir ziemlich sicher Marionka, dass da in der nächsten Zeit keine andere Frau an seiner Seite ist. Er kann nur einfach momentan nicht zur Verfügung stehen, er haßt sich wahrscheinlich selbst für seine nicht vorhandenen Emotionen und will Dich nicht belasten. Auch ich habe öfter zuhören bekommen, dass es besser sei, wenn ich mir einen anderen suche. Das tat natürlich immer schrecklich weh, aber wenn er dann wieder bessere Tage hatte, so sagte er immer, dass er es nur gesagt hätte, weil er möchte, dass ich glücklich bin und nicht so leide. Dieses Gefühl zu wissen, dass er z.T. verantwortlich sei für mein Leiden, hätte ihn schier wahnsinnig gemacht.
Auch wenn es sich ziemlich schizophren anhört, so bin ich sicher, dass unser Leiden die Partner noch viel mehr belastet und nicht gut ist. Natürlich sind wir auch keine Maschinen und können unser Leid nicht auf Knopfdruck abstellen. Es ist schon ein heftiges Dilemma und diese Erkrankung ist bisher die schlimmste mit der ich jemals Kontakt hatte.
Für uns Beide heißt es momentan sich zurückzuziehen und das fällt schwer und tut auch weh, aber es ist auch gut für uns.
Wenn Du möchtest, so kannst Du mir auch schreiben. Mein Profil ist offen und wir können uns gegenseitig etwas stützen.
Herzliche Grüße
von der Koboldin
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Marionka
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Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Hallo liebe Koboldin, ich weiß leider nicht, wie ich auf dein Profil zugreifen kann.
LG Marion
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sunshine45 »

Hallo Marionka,
in dem linken Feld erscheint immer ein kleines Briefzeichen mit einem Kopf, wenn Du darauf klickst, dann erscheint mein profil mit meiner e-mail adresse.
bin aber bis morgen mittag nicht da, dann aber das ganze wochenende erreichbar.
LG
von der Koboldin
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Marionka
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Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Guten Morgen, hatte wieder eine sehr schlechte Nacht mit einem blöden Traum, in dem mein Freund schon eine neue Liebe hatte. Bin mit Magenschmerzen aufgestanden.
Ich bin so down, dass ich wirklich gar nicht weiß, wie es momentan mit mir weitergehen soll.
Um nochmal auf den Donnerstag zurückzukommen: Er hat mir auch angeboten, wenn es mir schlecht ginge, könnte ich ihn jederzeit anrufen! Was soll dieses Angebot - da müßte ich ja pausenlos mit ihm telefonieren!!!
Ich bin ja mit sehr guten Freunden von ihm in Kontakt, die mich auf dem Laufenden halten (was er nie wiessen dürfte!), versprach er, dass er sich am Mittwoch einen Termin beim Internisten für einen Rundum-Check besorgen wird und auch das Thema der beruflichen Überlastung ansprechen wird. Wenn er sich jetzt ärztliche Hilfe sucht und es ihm dann irgendwann wieder besser geht, ist er dann auch bereit für eine neue Beziehung und vergißt mich? Mein einziges Bestreben war immer, ihm gut zu tun, dass er sich wohlfühlt außerhalb der Arbeit. Ich habe so Angst, mich umsonst so zurückgestellt zu haben mit meinen eigenen Bedürfnissen!
Meine und auch seine Vertraute meinte gestern, dass ich ihm den Spiegel vorhalte, da ihn keiner besser kennt wie ich und er deshalb momentan keinen Kontakt mit mir wünscht. Aber warum - verstehe das nicht! Er sagte immer, dass er bei mir so sein könne, wie er ist und sich nicht verstellen bräuchte.
So viele offene Fragen und das absolute Gefühlschaos!
LG von einer heute sehr traurigen Marion
0helpless0
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Registriert: 22. Nov 2009, 13:45

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von 0helpless0 »

Liebe Marion, wie wir ja schon festgestellt haben, sind sich unsere geschichten ähnlich.
Ich denke aber, du solltest diesen gedanken an eine neue an seiner seite versuchen beiseitezustellen. er würde doch gar keine kraft haben dafür... und wenn er etwas beginnt, dann wird es höchstwahrscheinlich innerhalb kürzester zeit wieder scheitern. wer würde denn diese stimmung, dieses einigeln, diese kälte ertragen, gerade wenn etwas neues beginnt? wir sind dahingehend sicher irgendwie abgestumpft, aber jemand der ganz neu mit dem depressiven in kontakt kommt, der würde das doch alles gar nicht (lang) mitmachen oder?
Ich bin mir auch sicher dass es schon bald wieder ein mädel an der seite meines exfreundes geben wird, aber ich weiß dass sie da nicht lange bleibt, entweder weil er die flucht ergreift oder sie. unsere männer müssen erstmal wieder mit sich klar kommen und ich denke das wird auch ihnen irgendwann klar.
mein ex redet nur noch davon wie er frei sein will, kein druck mehr, keine verpflichtung, ich wäre momentan der Hauptgrund warum es ihm so schlecht geht, weil er weiß dass er für meine schlechte situation jetzt und in zuknuft verantwortlich ist. es ist für ihn die größte last wenn er denkt ich würde die nächsten jahre nicht aus dem haus gehen, von morgens bis abends heulen und darauf warten dass er zu mir zurück kommt. ich glaube nicht dass es so wird. ich denke eher, dass ich sobald das leben in der neuen wohnung losgeht, mich wieder befreiter fühle... natürlich wird die sorge um ihn nie weg sein, aber er hat mir gestern klipp und klar gesagt, dass ich ihn loslassen soll und mir keine sorgen mehr um ihn machen soll. "entweder es geht gut und ich finde wieder zu mir oder du wirfst eben irgendwann eine blume in mein grab, so ist es nunmal"... wenn solche worte aus seinem mund sprudeln, würde ich ihn am liebsten rütteln, aber selbst das würde nichts bringen. er will es allein schaffen und spätestens wenn er merkt er schafft es nicht allein, wird er sich hoffentlich daran zurück erinnern, wie ich ihm geholfen hab und dass ich immer zu ihm geholfen hab.

versuch ihn loszulassen, so schwer wie es ist. versuch den gedanken an die neue frau zu verdrängen. ich weiß wie es weh tut, darüber nachzudenken, aber denk auch, dass diese frau so nicht glücklich mit ihm werden wird. wenn er es nicht mit dem partner glücklich zu werden, der immer da ist, verständnis zeigt und versucht wo er nur kann zu helfen, der ihn versteht wie kein anderer, mit wem dann?
wir dürfen uns alle nicht immer so klein machen lassen oder selbst klein machen. alle hier schreiben von ihren geschichten und alle erfahren immer wieder diese ablehnung und stehen trotzdem wenn es wieder drauf ankommt voller stärke da! vielleicht ist es auch ein hauch von neid unserer partner, so blöd wie es klingt. vielleicht hätten sie selbst gern die stärke und fühlen sich dadurch nur noch schlechter und müssen uns kleiner machen um für sich selbst wieder größer zu sein... ich weiß es nicht, aber ich könnte mir bei meinem ex gut vorstellen, dass es unterbewusst so ist!

kopf hoch, liebe Marion! ich denke an dich und wünsch dir viel kraft!

Sue
Marionka
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Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Danke, liebe Sue für deine schnelle Antwort. Ich denke mir schon auch, dass er jetzt gar nicht die Kraft hat, sich auf was Neues einzustellen, denn da muß man sich ja von seiner besten Seite zeigen. Aber dann denke ich mir immer, wie nett und fröhlich und amüsant er in Gesellschaft anderer sein kann, auch jetzt in seiner Depriphase. Nur zu mir und auch zu seiner Mutter - aber nicht ganz so schlimm - ist er ja so eiskalt und herzlos.
Ich hoffe, ich bin stark und kann jetzt wirklich den totalen Rückzug antreten, denn nur so kann ich, wenn überhaupt, gewinnen. Bin jeden Tag froh, der vorbei geht und ich ins Bett gehen kann und schlafen kann.
LG und einen schönen Sonntag.
Marion
sony
Beiträge: 47
Registriert: 7. Dez 2009, 11:46

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von sony »

Liebe Marion,
mir gehts genauso. Ich bin momentan auch froh über jeden Tag, der vorbei geht. Was ist das bloß für ein Leben?
Aber: wir werden das schaffen, Marion! Wir müssen!
LG Sony
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Liebe sony,
weißt du, dein Partner findet ja immer noch ein paar nette Worte für dich, die dir ja zeigen, dass noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Bei meinem ist es ja leider so, dass er entweder gar nicht zu sprechen ist oder wenn dann doch mal, werde ich verbal abgewatscht!
Er hat ja seinem Vertrauten gestern versprochen, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Jetzt habe ich auch da zweierlei Überlegungen: Wenn es ihm dann besser geht, erinnert er sich an unsere Verbundenheit, unsere Liebe usw. oder sagt er sich, jetzt habe ich die Kraft, mir eine neue Beziehung zu suchen, denn die Beziehung mit mir hat ihm nicht gut getan. Wie denken die, wenn sie aus der Depriphase raus sind? Dass wir die Ursache waren oder sehen sie wieder klar und wissen, was sie uns "angetan" haben während der Zeit?
Fragen über Fragen - ich drehe mich im Kreis!
LG Marion
0helpless0
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Registriert: 22. Nov 2009, 13:45

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von 0helpless0 »

diese fragen stelle ich mir auch... in der erinnerung der exparter zu bleiben, als der grund für diese schlimme zeit, ist der horror... man wollte doch immer nur helfen, dass sie wieder zu sich finden, sie stützen, ihnen zur seite stehen, ein offenes ohr haben, verständnis zeigen und dabei aber selbst nicht aufgegeben werden.
Marionka
Beiträge: 175
Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Habe noch eine Frage an euch: Warum hat mir mein Partner angeboten, ich könne ihn anrufen, wenn es mir schlecht geht? Kann mir das einer beantworten? Da müßte ich ja im Moment mit ihm pausenlos telefonieren!!!!
0helpless0
Beiträge: 43
Registriert: 22. Nov 2009, 13:45

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von 0helpless0 »

schuldgefühle! sie wissen ja, das sie in der schuld stehen und wollen so zeigen dass sie auch was gut machen wollen, dass das im endeffekt aber nicht so funktioniert, wird dabei schienbar außer acht gelassen. mein ex hat auch gesagt er möchte für mich da sein und ich solle ihm doch sagen was mich bedrückt, wenn ich es dann getan hab (selten und auch serh klein portiniert und in abgeschwächtem ausmaß) war er damit überfordert, hat die schuld bei sich gesucht, hat es als vorwurf aufgenommen (wie es gar nicht gemeint war) und hat sich dann wieder zurückgezogen.. also hab ich irgendwann ihm meine sorgen nicht mehr anvertraut, weil ich ihn damit eher geschwächt habe... das versteht er aber bis heute nicht.
ich solle ihn nicht behandeln, als wäre er "bekloppt"... tue ich meiner meinung nach, aber ich brauche niemandem noch ein päckchen aufladen, der mit seinen schon zusammen bricht!

nach dem streit gestern, sind wir uns jetzt schon 2 3 mal sporadisch in der wohnung über den weg gelaufen, ich vermeide jeglichen blickkontakt, und sage auch kein wort, es kam noch nicht mal annähernd eine entschuldigung für diese verbale entgleisung gestern... ich bin scheinbar wieder die doofe, weil ich bocke! den fehler in dieser sitaution bei sich zu suchen und sich bewusst zu sein, dass eine ehrlich gemeinte entschuldigung die wogen wieder ein wenig glätten würde, scheinen nicht ansatzweise da zu sein. das verletzt noch mehr.
Marionka
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Registriert: 22. Nov 2009, 18:53

Re: Will er, dass ich ihm die Entscheidung abnehme?

Beitrag von Marionka »

Das stimmt, das könnten Schuldgefühle sein. man wartet ja immer drauf, so wie du jetzt ja auch, dass irgendetwas kommt, was dem Gesagten die Schärfe nimmt, aber leider kommt da nichts. Ich habe ihm auch am Donnerstag bei unserem letzten Gespräch gesagt, dass ich 2 Jahre auf alles verzichtet hätte, was es an Zwischenmenschlichem gibt und dass ich es aber gerne getan habe, um ihm zu beweisen, dass ich ihn liebe. Er sagte, ich soll ihm kein schlechtes Gewissen einreden und würde nur Vorwürfe machen. Ich hätte es doch wirklich nicht gemacht, wenn ich nicht gewollt hätte!!! Warum sieht er das denn nicht?
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