er hat es mir auf den kopf zugesagt!

stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

hallo ihr lieben,

ich war sehr lange nicht mehr hier. meine schlimmsten phasen sind vorbei, ich würde sagen, dass es mir (für meine verhältnisse) sehr gut geht. ich habe eine therapie abgeschlossen; leider muss ich immer noch medikamnete nehmen. meine ärzte und ich haben zu viel angst vor einem schwerem rückfall und da ich nach langer suche endlich ein ad habe, was hilft, möchte keiner das risiko eingehen. (zur erklärung: bei mir liegt eine gegentische disposition vor und meine depris sind wohl auch endogen)

mein leben meistere ich sehr gut. ich kann arbeiten, bin relativ belastbar, habe freude am leben. manche dinge verunsichern mich aber immer noch, ich bin sicher auch schneller erschöpft und passe in vielen dingen auf.

immer wieder gestaltet sich das in partnerschaften als schwierig und je mehr schlechte erfahrungen ich mache, desdo verschlossener werde ich. ich mag gar niemanden mehr erklären was los ist, warum ich manchmal auch sehr sensibel bin und ziemlich viel sicherheit und zuwendung brauche. auch, wenn ich zu hart kritisiert werde kann ich schlecht damit umgehen, da mein selbstbewusstsein halt einfach nicht so stark ist.

meine aktuelle situation ist folgende: ich war sehr glücklich mit meinem partner für ein halbes jahr. wir fuhren in einen urlaub, was für mich schon ziemlich anstrengend war. nicht der urlaub an sich (das geht schon inzwischen sehr gut), einfach die angst, dass er mitbekommt, welche medikamente ich nehme, ich hatte sehr viel stress im job, konnte eigentlich nicht weg etc. der urlaub war im großen und ganzen sehr schön, nur gab es verschiedene dinge, bei denen ich verletzt wurde. ich kann schlecht sagen, ob diese mich "normal" verletzen würden, denn jetzt ist es grade gut für mich. ich kann nur sagen, dass die meisten menschen, die mich kennen mich sehr gut verstanden haben. inwieweit dabei reinspielt, dass sie natürlich bescheid wissen, kann ich aber schlecht sagen.

ich sagte meinem freund, dass ich diese dinge nicht so toll fand, dass sie mich verletzten und was kam, fand ich sehr schlimm. er wollte nicht über diese themen reden, zog sich zurück und teilte mir mit, ich sei wohl psychisch labil. bis dahin war unsere beziehung sehr innig, sehr schön und sehr liebevoll. er sagte ebenfalls, dass er sich schon bei mir sehr zurückhalten würde. mein freund ist das gegenteil von mir. sehr stark, sehr selbstsicher. gespräche lehnte er weiter konsequent ab. ich habe es ein paar mal versucht und mich sicher auch nicht immer richtig verhalten. ich war halt auch sauer, denn eigentlich kenne ich es nicht von ihm, dass er nicht ans telefon geht, wenn ich mehrmals versuchte ihn anzurufen. die zwei gespräche, die es in den letzten wochen gab waren für mich hammerhart. im letzten teilte er mir mit, ich sei so furchtbar negativ, mir falle so vieles so schwer und so schrecklich empfindlich...und fragte, ob ich vielleicht depressionen hätte. ich habe nur noch geheult. ich bin so stolz auf das was ich geschafft habe. meine kollegen lieben mich, halten mich sehr ausgeglichen und ihren sonnenschein. meine freunde stehen hinter mir und sagen mir eine hohe soziale kompetenz nach... mich hat das sehr getroffen, noch so gesehen zu werden. es kam sehr abwertend. in dem moment konnte ich ihm wirklich nicht sagen, was los war. ich möchte auch einfach nicht in die schublade gesteckt werden: ja, sie ist jetzt so, das ist halt die krankheit. das bin auch ich. ich, ein wenig anders, als ich mal war, aber ich habe mir mein leben eingerichtet.

ich habe es nur geschafft ihm einen langen brief zu schreiben und es ihm zu erklären. seitedem herrscht das schweigen im walde. er geht -mal wieder- nicht an telefon. ruft nicht zurück. meldet sich nicht.

und ich stehe ziemlich dumm da und bin sehr verletzt. ich weiß, es ist nicht immer leicht. aber, bin ich so wenig liebenswert? bin ich es nicht mal wert, dass man mit mir redet? sich meinetwegen trennt, dies aber ausspricht? ich meine, ich kanns ja verstehen, wenn jemand das nicht möchte... aber es sagen wäre schon schön. so langsam bin ich soweit, dass ich das aufgeben möchte mit beziehungen. ich sehe einfach keinen sinn mehr darin. vielleicht ist es mir nicht vergönnt einen partner zu haben, ich bin zu schwierig, zu eigen, zu komisch, zu sensibel...

sorry, das musste einfach mal raus...

steffi
BeAk

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von BeAk »

Liebe Steffanie,

Du erwartest Vertrauen und Verständnis von Deinem Partner, vertraust ihm aber nicht und verheimlichst Deine Krankheit. Das konnte nicht gut gehn.

Ich denke Deinen zukünftigen Partner solltest Du bereits in der Kennenlernphase in Deine Krankheit einweihen, dann kommt es nicht zu solchen Enttäuschungen.
Denke daran, es gibt nicht nur einen Mann, nicht eine Handvoll sondern ein ganzes Land voll. Wünsche Dir beim nächsten Versuch viel Erfolg.
danideng
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Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

Liebe Stephanie,

ich gebe Beatrix recht, auch wenn es weh tut. Wenn er wirklich so verständnislos reagiert, ist er es nicht wert. Im Moment kannst du eh nichts anderes tun, als abzuwarten. Du hast ihm geschrieben, du hast ihn angerufen, was er mit ISDN erkennen muss. Mir hat jemand in diesem Forum mal den klugen Rat mitgegeben "mach dich selten, dann wirst du gelten". So schwer es fällt, es ist deine einzige Chance, ihn noch zurückzugewinnen.

Sollte dir dies nicht gelingen, verweise ich wiederum auf Bea: Du darfst wegen dieser unschönen Erfahrung nicht die Hoffnung aufgeben, dass es beim nächsten Mal klappt. Dann war es eben dieses Mal nicht der Richtige. Und hör auf sie: Es ist wirklich besser, du sagst von Anfang an, was mit dir los ist, dann kann sich der Partner darauf einstellen und mit der Krankheit vertraut machen.

Es gibt auch andere - verständnisvolle - Männer auf dieser Welt, die so eine Krankheit nicht als Manko ansehen! Wer das tut hat wahrscheinlich Angst davor, und seine ganze Selbstsicherheit ist nicht echt....

Liebe Grüße

Dani
Dani1112
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von Chiron »

Liebe Stephanie,

wie meine Vorrednerinnen meinten, glaube ich ebenso, dass Du in einer neuen Beziehung über Deine Krankheit sprechen solltest.
Natürlich nicht gleich beim ersten Date, aber relativ früh in der Kennenlernphase.
Ein Mann, der wirklich an Dir interessiert ist, wird sich davon nicht abschrecken lassen.
Deinen Freund lass erst mal in Ruhe. Du hast genug getan. Jetzt ist er an der Reihe.

Mir hilft gegen Liebeskummer folgendes:

Ich zerpflücke den Mann gedanklich.
Alles was nicht so toll an ihm ist, führe ich
mir vor Augen und stelle dann fest, so super wie ich dachte, ist dieser Mann nun auch wieder nicht.
Warum also weinen wo es doch so viele Männer auf der Welt gibt?

Vielleicht kann Dich dieser Gedankenansatz ein wenig trösten.

Du bist bestimmt eine sehr liebenswerte Person, sonst wärst Du im Freundes- und Kollegenkreis nicht so beliebt.
Deshalb gräm Dich nicht weiter.

Alles Liebe und Gute für Dich,
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

danke ihr beiden für eure antwort...

es ist nur so verdammt schwer es jemanden zu sagen, den man kaum kennt. und später den richtigen zeitpunkt dafür zu finden. ich war sonst immer ehrlich, aber habe halt solange gewartet, bis ich das gefühl hatte, ich fühle mich wohl damit. dies war noch nicht soweit.

es ist wohl auch hirnrissig von mir zu denken, dass es mir jetzt ganz gut geht und von daher nicht so wichtig ist, es anzusprechen...dabei ist ja auch immer die angst, dass alles, was ich tue oder nicht tue mit der krankheit erklärt wird. ich nicht mehr als person mit eigenheiten gesehen werde, sondern als kranker mensch.

ihr habt aber schon recht: vielleicht hätte ich es einfach sagen sollen.

nun, ich habe mich eigentlich die ganze letzte woche zurückgezogen. und dachte, jetzt wäre der boden geebnet für ein gespräch. aber, wahrscheinlich war das nur ein schock für ihn oder er sieht mir jetzt einfach eine "arme irre". das ist ganz schön bitter.

es fällt mir etwas schwer noch hoffnung zu haben. anscheinend ist diese krankheit -auch, wenn es mir gut geht - so lebensbestimmend, dass ich sie immer beachten, ansprechen und im auge behalten muss...

lieber gruß
steffi
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

Liebe Stephanie,

hättest du eine verkrüppelte Hand, würde es auch jeder Mann von Anfang an sehen. Mein letzter Mann hatte Krebs, auch auf diese Krankheit mussten wir immer Rücksicht nehmen, sowohl körperlich als auch seelisch. Mein jetziger Freund hat mir die Krankheit sehr früh gestanden, im "Anfangsstadium" unserer Beziehung sozusagen, per email. Ich hatte dann die Möglichkeit, ganz explizid nachzufragen, auch wie sich die Krankheit auf die Beziehung auswirkt. Er hat mir auch dies Forum hier gezeigt und einige Bücher empfohlen. Denn sicher muss man sich als Angehöriger mit der Krankheit befassen und auch Rücksicht nehmen. Aber du siehst auch an der Anzahl der Teilnehmer hier, dass sehr viele Menschen - Männer wie Frauen - dazu bereit sind.

Ich mach es auch immer so wie Chiron. Ich rede mir alles Schlechte an dem Mann herbei und überleg mir zudem, was ich doch jetzt alles für Freiheiten habe, die ich vorher nicht hatte - ich rede ihn mir so richtig schön madig. Hilft am besten

Noch ein Tipp, Stephanie: Schau doch mal hier unter "Umgang mit der Krankheit" nach, da findest du auch viele Beiträge Betroffener, auch wie sie in einer Beziehung mit der Krankheit umgehen. Vielleicht sind da auch ein paar wertvolle Anregungen dabei?

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
AfricanSun
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Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von AfricanSun »

Hallo Steffi,

es wurde eigentlich alles gesagt, aber ich kann dir das gut nachvollziehen, war mal in einer ähnlichen Situation, nur damals wusste ich nicht das ich Krank bin, es ging auseinander weil er mit dem allem nicht mehr klar kam zwecks mir, aber es lag damals an mir weil ich mich nicht öffnen konnte, ich bin wieder zu meinen jetzigen Mann zurück, der einfühlsamer ist und gut damit umgehen kann, du siehst es gibt Männer die trozdem wegen der Krankheit bei Ihren Freundinen bleiben.

Ich denke auch einfach lass diesen Mann, entweder hat er kein Verständniss für deine Krankheit oder ihm macht es Angst und deswegen hat er sich abgekabselt, natürlich kann ich das nicht genau sagen, da ich euch beide nicht kenne, es sind Vermutungen.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, es kann nicht jeder mit unserer Krankheit umgehen, jedoch Menschen die es können, die machen es aus Freundschaft oder aus liebe, weil sie den Menschen mit seinen Fehler lieben.

Ich hoffe das du den Mut wieder findest irgendwann wenn der richtige kommt dich darauf einzulassen und mit offenen Karten spielst bevor zuviel Gefühle im Spiel sind.

Alles liebe und gute und viel Kraft und Mut.

Liebe Grüße sendet dir Mone
winnie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von winnie »

Hallo Steffi,

ja, leider gibt es solche Männer (Frauen sicher auch).

Für seinen doch sehr auffälligen Rückzug vor Dir und der Beziehung zu Dir kann es mehrere Gründe geben:

1. Er weiß nicht so richtig, was es mit der Krankheit Depressionen auf sich hat, und hat Angst davor, Du könntest Dich als gemeingefährlich entpuppen *schiefgrins*

2. Er weiß, was Depressionen sind (eigene Erfahrungen...?) und will sich nicht damit belasten.

3. Er muß jetzt erst mal nachdenken und
a) kommt wieder, weil Du ihm etwas bedeutest
b) kommt nicht wieder, weil Du ihm zuwenig bedeutest

Dir bleibt wirklich nur möglich,
a) abzuwarten, ob er wieder kommt
b) ihn zu vergessen

Leider muß ich sagen, daß ich die Möglichkeit 2 für am wahrscheinlichsten halte, nach dem, was Du schreibst. Immerhin hat er Dich ja selbst auf die Möglichkeit Depressionen angesprochen, dh er weiß, wie sich sowas äußert.
Ich hatte selbst mal so ein Exemplar. Der dachte anfangs wahrscheinlich, na, nette kleine Freizeitbeziehung. Und sagte, als ich nach einiger Zeit dann in die Depression abstürzte, knallhart zu mir: "Du kannst nicht erwarten, daß ich mich damit auch noch belaste. Ich bin doch nicht dein Therapeut." Sprach's und ward nie mehr gesehen.

Bewahre Dir bitte Deinen Stolz und laß ihn laufen, bevor Du Dich wegen ihm fertig machst!

Lieben Gruß,
Winnie

P.S.: Ich wäre wahrscheinlich auch nicht gleich zu Beginn einer Beziehung mit der Tür ins Haus gefallen und hätte ihm gleich alle Krankheiten aufgezählt, die ich so habe. Ich denke mal, natürlich abgesehen von HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, ist das auch keine Verpflichtung. Immerhin bist du ja die Steffi, für die er sich interessiert hatte, und da gehört das alles eben dazu.
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

liebe chiron,

liebenwert fühle ich mich grade leider gar nicht . ich bin wohl einer der wenigen menschen, die sich auf montag freuen, auf arbeit, auf ablenkung... ich habe heute lange mit einer lieben freundin geredet und wir sind uns einig, dass mich diese auch "gerettet" hat. gerettet davor wieder auf dem magnetsofa zu enden, zu grübeln, mir nur noch selbstvorwürfe zu machen etc. so passiert das nur an den abenden und am we (schlimm genug). mich hat es sehr getroffen, wie er mich charaktersiert hat und ich frage mich, was daran dran ist...

was ich habe sind schuldgefühle. schuldgefühle so zu sein, wie ich bin. und: nicht früher geredet zu haben... diese verstärken sich halt noch dadurch, dass er absolut nicht mehr mir redet. seit er davon weiss...keine kommunikation. ich verspreche aber, ich lasse ihn in ruhe. es ist schwer, aber ein klein wenig würde will ich mir auch bewahren.

das mit dem zerpflücken werde ich machen . es fällt mir etwas schwer, da mir grade nur die guten dinge durch den kopf gehen und ich ihn vermisse, aber mir fallen da sicher dinge ein...

liebe mone,

die erfahrung, die du schilderst habe ich auch gemacht. als ich krank wurde -und wie so viele erst mal gar nicht wusste, was los war- zerbrach meine beziehung. das war heftig und mir ging es grottenschlecht...klar, man fragt sich auch erst mal: was ist nur mit mir los? es freut mich zu lesen, dass dein mann so lieb ist. das wünsche ich mir auch so sehr.

wir hatten mal ein gespräch über psychische krankheiten im allgemeinen. seine mutter ist psychiaterin (mir war angst und bange, als ich sie kennen lernte), aber ich hatte nicht das gefühl, dass er ihnen sonderlich viel verständnis gegenüberbringt. in meinen freundschaften ist das anders. wobei ich auch aussortiert habe. oder die menschen, die mir nicht gut taten sortierten sich selber aus. wie man es sieht... es war ein großer schritt für mich die kontakte abzubrechen, die mir nicht gut taten.

liebe dani,

das macht mut... dein freund kann sehr glücklich sein, dass du hinter ihm stehst. ich denke, einfach ist das nicht immer.

*schmunzel* ich probiere es mit dem madig machen... ich kann ja mal damit anfangen, wie daneben ich es finde, dass er nicht mehr mit redet. ohne ankündigung. wir hatten da eine absprache: wir reden immer, keiner geht so mit dem anderen um. tja... hat ja schön gehalten. sonst muss ich leider wirklich suchen, denn er war schon ein sehr lieber mann.

ich werde auf jeden fall bei den betroffenen schauen. danke für den tipp. ich wusste nicht so recht wohin mit diesem posting.

liebe winnie,

gemeinsgefährlich? naja... ich weiß schon, wie vorurteilsbelastet diese krankheit ist, aber irgendwie habe ich die hoffnung, dass diese langsam weniger werden...

ich denke leider auch, dass er nicht wiederkommen wird. was mich sehr traurig macht ist, dass er nicht den mut hatte es zu sagen. ich fühle mich einfach so hängengelassen. aber, die letzten wochen waren hart und unschön. voller vorwürfe und streit.

boah, was du schreibst finde ich so mies. man kann ja niemanden verübeln, dass es ihn belastet, wenn der partner krank ist, aber sich so zu verhalten macht mich wirklich betroffen. das ist so oberflächlich. allerdings muss ich sagen: kenne ich. auch deshalb bin ich so vorsichtig mit dem reden. es wurde einfach eh nie wirklich ernst genommen. man erzählt es, ja klar. der andere macht sich aber keine vorstellung davon und wenn es mal schlechter geht, dann kommt das große erwachen... ich weiß noch genau wie ich mich damals gefühlt habe. es hat mir nicht grade gut getan...

du hast noch etwas gesagt: ja, ich mache mich wegen ihm fertig. ich weiß, dass ich da aufpassen muss. also, ist rückzug wahrscheinlich am gesündesten für mich...

ich danke euch so sehr. es bedeutet mir sehr viel von euch zu lesen. ich fühle mich nicht mehr so alleine.

lieber gruß
steffi

p.s. ich glaube, die nächste frage gehört zu den betroffenen... ich frage mich immer mehr, ob die krankheit immer ein teil meines lebens bleiben wird... ich hatte doch die hoffnung, dass es nie wieder richtig schlimm wird. aber, ich merke, dass so viele wunden da sind und narben, dass ich wohl alleine deshalb reden muss mit möglichen partnern...










stephanie schrieb:
> hallo ihr lieben,
>
> ich war sehr lange nicht mehr hier. meine schlimmsten phasen sind vorbei, ich würde sagen, dass es mir (für meine verhältnisse) sehr gut geht. ich habe eine therapie abgeschlossen; leider muss ich immer noch medikamnete nehmen. meine ärzte und ich haben zu viel angst vor einem schwerem rückfall und da ich nach langer suche endlich ein ad habe, was hilft, möchte keiner das risiko eingehen. (zur erklärung: bei mir liegt eine gegentische disposition vor und meine depris sind wohl auch endogen)
>
> mein leben meistere ich sehr gut. ich kann arbeiten, bin relativ belastbar, habe freude am leben. manche dinge verunsichern mich aber immer noch, ich bin sicher auch schneller erschöpft und passe in vielen dingen auf.
>
> immer wieder gestaltet sich das in partnerschaften als schwierig und je mehr schlechte erfahrungen ich mache, desdo verschlossener werde ich. ich mag gar niemanden mehr erklären was los ist, warum ich manchmal auch sehr sensibel bin und ziemlich viel sicherheit und zuwendung brauche. auch, wenn ich zu hart kritisiert werde kann ich schlecht damit umgehen, da mein selbstbewusstsein halt einfach nicht so stark ist.
>
> meine aktuelle situation ist folgende: ich war sehr glücklich mit meinem partner für ein halbes jahr. wir fuhren in einen urlaub, was für mich schon ziemlich anstrengend war. nicht der urlaub an sich (das geht schon inzwischen sehr gut), einfach die angst, dass er mitbekommt, welche medikamente ich nehme, ich hatte sehr viel stress im job, konnte eigentlich nicht weg etc. der urlaub war im großen und ganzen sehr schön, nur gab es verschiedene dinge, bei denen ich verletzt wurde. ich kann schlecht sagen, ob diese mich "normal" verletzen würden, denn jetzt ist es grade gut für mich. ich kann nur sagen, dass die meisten menschen, die mich kennen mich sehr gut verstanden haben. inwieweit dabei reinspielt, dass sie natürlich bescheid wissen, kann ich aber schlecht sagen.
>
> ich sagte meinem freund, dass ich diese dinge nicht so toll fand, dass sie mich verletzten und was kam, fand ich sehr schlimm. er wollte nicht über diese themen reden, zog sich zurück und teilte mir mit, ich sei wohl psychisch labil. bis dahin war unsere beziehung sehr innig, sehr schön und sehr liebevoll. er sagte ebenfalls, dass er sich schon bei mir sehr zurückhalten würde. mein freund ist das gegenteil von mir. sehr stark, sehr selbstsicher. gespräche lehnte er weiter konsequent ab. ich habe es ein paar mal versucht und mich sicher auch nicht immer richtig verhalten. ich war halt auch sauer, denn eigentlich kenne ich es nicht von ihm, dass er nicht ans telefon geht, wenn ich mehrmals versuchte ihn anzurufen. die zwei gespräche, die es in den letzten wochen gab waren für mich hammerhart. im letzten teilte er mir mit, ich sei so furchtbar negativ, mir falle so vieles so schwer und so schrecklich empfindlich...und fragte, ob ich vielleicht depressionen hätte. ich habe nur noch geheult. ich bin so stolz auf das was ich geschafft habe. meine kollegen lieben mich, halten mich sehr ausgeglichen und ihren sonnenschein. meine freunde stehen hinter mir und sagen mir eine hohe soziale kompetenz nach... mich hat das sehr getroffen, noch so gesehen zu werden. es kam sehr abwertend. in dem moment konnte ich ihm wirklich nicht sagen, was los war. ich möchte auch einfach nicht in die schublade gesteckt werden: ja, sie ist jetzt so, das ist halt die krankheit. das bin auch ich. ich, ein wenig anders, als ich mal war, aber ich habe mir mein leben eingerichtet.
>
> ich habe es nur geschafft ihm einen langen brief zu schreiben und es ihm zu erklären. seitedem herrscht das schweigen im walde. er geht -mal wieder- nicht an telefon. ruft nicht zurück. meldet sich nicht.
>
> und ich stehe ziemlich dumm da und bin sehr verletzt. ich weiß, es ist nicht immer leicht. aber, bin ich so wenig liebenswert? bin ich es nicht mal wert, dass man mit mir redet? sich meinetwegen trennt, dies aber ausspricht? ich meine, ich kanns ja verstehen, wenn jemand das nicht möchte... aber es sagen wäre schon schön. so langsam bin ich soweit, dass ich das aufgeben möchte mit beziehungen. ich sehe einfach keinen sinn mehr darin. vielleicht ist es mir nicht vergönnt einen partner zu haben, ich bin zu schwierig, zu eigen, zu komisch, zu sensibel...
>
> sorry, das musste einfach mal raus...
>
> steffi
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

liebe steffi,

ich denke du bist hier genau richtig, weil es sehr viele Angehörige und Betroffene gibt, die sich sehr gut mit der Krankheit auskennen und dir Tipps geben können, würde aber gleichzeitig an deiner Stelle vielleicht unter "Umgang mit der Krankheit" noch ein zusätzliches Posting aufmachen, wo du mit anderen Betroffenen direkt darüber reden kannst.

Mir z.B. hat man erklärt, dass Schuldgefühle ganz typisch sind für deine Krankheit. Mach dich nicht klein bzw. "nicht liebenswert", das stimmt nicht, du hast ja im Moment einen ganz schönen Hammer zu verdauen, wer würde sich da nicht schlecht fühlen. Ich weiß nicht, ob du meinen Thread hier gelesen hast "Verliebt in einen depressiven Mann II". Da hab ich mir soviele Tipps und Ratschläge geholt, du sagst, er hat Glück mit mir, aber bis er das mal halbwegs eingesehen hat, war ein hartes Stück Arbeit. Auch mir hat man erklärt, er könne meine Liebe nicht akzeptieren, da er sich selbst nicht als liebenswert empfindet. Bis es soweit war, hab ich ihn mir halt "madig" geredet .

Also Kopf hoch, es liegt mit Sicherheit an dir. Wie gesagt, wenn er nicht mehr wieder kommt, ist er es nicht wert. Oder er kommt wieder, muss aber erst nachdenken. Beides ist möglich.

P.S. Und auch mir hat die Arbeit schon über vieles hinweggeholfen.

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

NICHT an dir mein ich natürlich!!!!! I
Dani1112
BeAk

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von BeAk »

Liebe Steffi,

ich bin Betroffene und Angehörige, nachdem was ich bisher über Depressionen und ihre Entwicklung gelesen habe, hat man als Betroffener eine lebenslang erhöhte Anfälligkeit (Vulnabilität heißt das glaube ich), wieder an einer Depression zu erkrannken. Das heißt mit der Krankheit leben lernen und sie immer zu berücksichtigen, sich nicht zu überfordern usw. Somit muß auch ein Partner eingeweiht sein.
Das heißt aber nicht das einem das Leben keinen Spaß mehr macht, im Gegenteil. Dadurch das ich die Krankheit durchlebt habe, bin ich mir der schönen Seiten des Lebens um so mehr bewust und das ist eine Bereicherrung in der Partnerschaft für beide Seiten. Nur muß man als Exdepri auch einen Menschen finden, der bereit ist das Risiko einer Erkrankung mit zu tragen. Nicht leicht, diese Aufgabe. Alle oberflächlichen Menschen scheiden schon mal aus. Aber die Aufgabe ist lösbar, wie Paarbeziehungen hier im Forum beweisen.
Also nur Mut und auf ein Neues.
gfb
Beiträge: 1864
Registriert: 20. Feb 2005, 21:30

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von gfb »

@ erstes Posting von Stefanie

Mir scheint, du hast was Besseres verdient als jemanden, der nur die angenehmen, die pflegeleichten, die attraktiven Seiten von dir zur Kenntnis nehmen möchte.

Deine Depris gehören zu Dir, sind Bestandteil Deiner Persönlichkeit, machen Dich AUCH (zum Teil) aus - und wenn jemand damit nicht umgehen kann, ist er als Partner nicht wirklich geeignet.

Oder?

Das Leben ist nun mal nicht eitel Zuckerschlecken, da gehören auch Höhen und Tiefen dazu.

Und glaub mir: man/frau kann Trennungen durchaus überleben, grad auch, wenn man/frau noch nicht soooo lange miteinander verbandelt ist/war.

Ich weiss nicht, wie alt Du bist, aber eine Trennung nach einem halben Jahr ist vermutlich wesentlich leichter "wegzustecken" (na gut, na gut: das ist IMMER eine schmerzliche Erfahrung, wie wohl ein jeder von uns aus Jugendzeiten weiss) als die nächsten -zig Jahre miteinander mehr oder weniger mühsam herumzuwurschteln - und nach zwei Jahrzehnten oder so festzustellen, dass man/frau eigentlich schon viiiiel früher hätte auseinander gehen sollen (angesichts einer Trennung nach 22 Jahren bilde ich mir ein zu wissen, wovon ich rede.)

Ich kann dir nur raten, auf Dich, auf Deine Wünsche, Deine Ansprüche, Deine Erwartungen an einen Partner zu hören - und frühzeitig genug die Notbremse ziehen, wenn Du denkst, dass eine für Dich nicht akzeptable Grenze überschritten wurde und dieses Überschreiten auch nicht durch intensives Nachbearbeiten (die berühmten nächtelangen Gespräche, damals bei Räucherstäbchen und Orangenblütentee) akzeptabel gemacht werden KANN.

Wir haben alle nur EIN Leben und das ist es wohl wert, halbwegs erträglich verbracht zu werden.

Muss ja gar nicht mal soooo toll sein (man wird ja bescheiden im Lauf der Jahrzehnte), aber: ein paar gute Momente sollten denn dann auch schon dabei sein!

Oder?

Und als Trostpflästerchen (falls das für dich tröstlich sein kann) gibts einen Spruch meines Therapeuten (angesichts meiner Trennungs - und neuer Beziehungsgeschichte)für den ich ihm unendlich dankbar bin:

"...und die Welt ist voller Frauen!"

(In Deinem Fall "voller Männer"!)


Sorry, das musste jetzt grad mal raus. Irgendwie kam mir Deine Geschichte ansatzweise bekannt vor und ich wünschte, ich hätte mich Anfang der 90er (VOR dem gemeinsamen Kind, das ich heiss und innig liebe) so verhalten, wie ich oben ausführte.
Aber als Jungspund (bin jetzt 49) denkt man ja immer, die Welt geht unter bei einer Trennung.

Sei versichert: das tut sie NICHT!

Grüße und alles Gute
------------

"Warum sind wir so kalt?

Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

liebe dani,

ich habe deine beiträge gestern gelesen... und mir ist wieder klar geworden was angehörige leisten. weißt du, ich habe dann immer gedacht: ich muss alleine deshalb gesund werden, um den menschen das alles zurückzugeben, die so für mich da waren! sei bitte nicht böse: und ich war neidisch! neidisch darauf, dass dein freund einen so tollen partner hat und meiner erträgt nicht mal meine sensibilitäten... du leistest viel und glaube mir: dein freund weiß es zu schätzen. wie oft sind bei mir tränen der dankbarkeit geflossen!

ich weiß das mit den schuldgefühlen... schlimm wird es immer dann bei mir, wenn menschen, die nicht bescheid wissen mir vorwürfe machen. vorwürfe, die mich dann treffen und bei denen ich mir dann immer wieder sagen muss: "für meine verhältnisse geht es mit gut. für meine verhältnisse habe ich so viel geschafft!" auch kritik über dinge, die mit der krankheit zu tun haben trifft mich immer sehr hart. ich denke dann immer: ich habe es mir nicht ausgesucht, nicht gewünscht.


ich versuche mir zu sagen, dass er es nicht wert ist. es ist trotzdem noch sehr schwer; vor allen dingen, wenn ich mir klar mache, dass er anscheinend mit dingen, die mit der krankheit zu tun haben nicht klarkommt. das macht mich wütend darauf, dass es mich überhaupt treffen musste...

liebe dani: danke für deine worte! tut gut

liebe... (sorry, jetzt bin ich durcheinandern gekommen und kann deinen namen nicht mehr einsehen- nicht böse sein, habe nur deinen beitrag vor augen)


du hast damit wohl recht. ich habe zwar einigermassen gelernt auf mich aufzupassen, aber das bedeutet einiges an einschränkungen, in mich hineinhören. einem menschen, der nicht bescheid weiß wird das komisch vorkommen. zumal: verlangt jemand, dass ich meine grenzen überschreite, dann kann ich ganz schön deutlich werden. verteidige diese. für die krankheit gut, für den partner oft sicher unverständlich.

ja, oberflächliche menschen scheiden aus. auch menschen, die einfach für sich beschließen, nichts damit zu tun haben zu wollen.

danke fürs mutmachen!


lieber (auch hier das namensproblem - ich muss das mal ändern und schauen, wie ich alle namen beim antworten sehen kann und nicht nur die mails mit den antworten),

danke auch dir sehr. anscheinend wollte dieser mann nur die positiven seiten sehen. was ich ihm nicht übel nehmen kann ist, dass er verwundert war...

mein kopf sagt mir auch: dann ist er es nicht! trotzdem machen sich diese schuldgefühle breit. hätte ich nicht reden müssen? war ich mit meinen gefühlen wirklich so daneben? bin ich so anstrengend?

zum glück sind wir noch nicht so lange verbandelt, das stimmt. ich bin im übrigen 33 . also, ganz jung auch nicht mehr. es tut mir sehr leid, dass du eine trennung nach so lange zeit durchmachen musstest. das ist sicher ganz schlimm.

nein, meine grenzen wurden überschritten. und das habe ich angemerkt. versucht zu reden, zu klären. aber, ich wurde in dem ganzen wirklich nicht ernst genommen. es stand immer nur im raum: "wie kann sie so denken und fühlen". also habe ich mich angefangen abzustrampeln, zu erklären, wurde sauer und traurig. gespräche waren schlecht möglich - eigentlich hieß es immer nur: "ich ändere mich nicht, "friß oder stirb"!. für mich war das sehr verwirrend. zum einen hat man gefühle, zum anderen weiß der kopf, dass es so nicht geht, da es einem nicht gut tut. das bestimmte dinge anders laufen müssen - aus rücksicht auf die krankheit.

*schmunzel* ja, es gibt viele männer. hoffe sehr, dass ich das bald auch so sehen kann. wünschen tue ich mir immer noch eine aussprache. das wird ohl noch etwas dauern. die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

ich danke euch allen.

lieber gruß
steffi, die sich so freut, dass montag ist und es ans arbeiten geht!
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

liebe steffi,

na dann dank ich dir zunächst mal ganz herzlich, dass du dir MEINEN namen gemerkt hast .

glaub mir, du machst das alles ganz richtig, arbeite weiter an deiner einstellung. und 33 - ein herrliches alter (ich bin 42, ist aber auch ganz ok . das über den neid solltest du vielleicht mal IHM sagen, nicht mir...

nein scherz beseite, ich wünsche dir dass du weiterhin so tapfer bleibst. und siehst du, es gibt immer menschen, die überhaupt kein problem damit haben.

und ich kann mich nur wiederholen, hab keine schuldgefühle. wer dich nicht versteht, den brauchst du auch nicht. der "meine" hat mir gestern erzählt, er hätte sich (aus dem familienkreis wohlgemerkt!!!) angehört "du siehst gar nicht krank aus, also bist du es auch nicht".

also unverständnis gibt es überall, für schuldgefühle gibt es keinen grund!!!!

also weiterhin kopf hoch!!!

liebe grüße
dani (die dir auch aus der arbeit schreibt...)
Dani1112
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von AfricanSun »

Liebe Steffi,

irgendwann läuft dir der richtige über den Weg, der dich liebt so wie du bist auch mit deiner Krankheit. Ich dachte auch mal so wie du aber du siehst, es kommt auch mal anders.

Meinst du nicht, wenn seine Mutter Psychaterin ist, das sie irgendetwas gemerkt hat und dann Ihrem Sohn irgendwas erzählt hat und er sich deshalb so verhält? Ich weiß es nicht, es ist nur eine reine Äußerung, nicht mehr.

Ich denke einfach er war nicht der richtige für dich, so wie du schreibst, denn wenn er nicht mal Verständniss für deine Situation hatte und du nicht mit Ihm reden konntest, den ich denke in einer Panterschaft ist Reden das a und o, sonst klappt es nicht.

Ja das mit dem Thema Freundschaften ging mir so ähnlich, mir blieben von den alten auch nicht sonderlich viel übrig, aber jedoch die ich habe, sind goldwert.

Zu der Frage, ob die Krankheit immer ein Teil deines Lebens bleiben wird, dazu kann ich dir nur sagen, ja sie wird es bleiben, aber mit der Zeit weiß man gut mit umzugehen.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft, das du vielleicht durch die Antworten hier, etwas anders drüber denkst.

Ganz liebe Grüße sendet dir Mone
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

liebe dani,

vielen dank, dass du mir schreibst (du natürlich auch mone). es tut mir so gut im moment.

glaube mir: ich würde ihm das gerne mit dem neid sagen... gibt ja nur keine möglichkeit mehr.

es ist schön, dass du denkst, ich mache es richtig. ich bemühe mich an meiner einstellung zu arbeiten- auch wenn es manchmal sehr schwer ist. die selbstzweifel sind noch sehr ausgeprägt und auch mein selbstbewusstsein ist halt einfach nicht das stärkste.

oh je, was dein freund da hört muss ihm unendlich wehtun. es ist manchmal so verdammt ungerecht. man sieht nicht, depressionen sind am besten immer noch etwas über das man nicht redet (klar, die lassen sich ja nur hängen die menschen, die wollen nicht, sind wenn überhaupt "verrückt"). da hat man so wenig kraft und dann rauben einem die auch noch leute. bei meinen eltern war es auch erst nach einer zeit so, dass sie das annehmen konnten. ihnen ist mal ein artikel in die hände gefallen und dann haben wir viel darüber geredet. da hatte und habe ich sehr viel glück. natürlich haben sie auch mal den einen oder anderen fehler gemacht, aber wer kann schon perfekt damit umgehen? das ist viel zu viel verlangt und das darfst du auch nie von fordern. ich erinnere mich mit einem leichten schaudern daran, dass sie mir einen urlaub schenkten. ich fuhr dann mit (es ging mir aber nicht gut) und hatte die ganze zeit ein unglaublich schlechtes gewissen, denn sie bekamen dann ja mit, dass es mir nicht gut ging. das ist eh etwas, was mich sehr belasten kann. ich möchte nicht, dass die lieben menschen, denken, sie haben schuld oder traurig sind, weil es mir schlecht geht. sich sorgen um mich machen. das macht mich immer sehr traurig, denn ich wünsche mir so ihnen nur freude zu bereiten. vielleicht kann ich dir auch mal etwas zurückgeben... ich hoffe es!

den kopf hatte ich heute oben . ich habe zweimal ein dickes lob im job bekommen und für mich bedeutet so etwas sehr viel. ich bin ganz froh darüber, dass bei uns tüchtig gelobt wird (natürlich gibts auch mal kritik, aber das gleich sich aus) - machen wir alle untereinander, das motiviert ja irgendwie jeden.

liebe mone,

gute frage, ob seine mutter etwas gemerkt hat... wir mochten uns sehr und er meinte, dass sie von dingen erzählt hat, die sie sonst nicht erzählen würde. ich denke, sie hat mich dafür dann nicht gut genug kennen gelernt, um stimmungsschankungen o.ä. mitzubekommen. ich könnte mir wenn vorstellen, dass er ihr davon erzählt hat, was bei uns die letzten wochen los war (er wusste schon, dass es einmal eine recht schwere krankheit gab in meinem leben, nur nicht welche) und sie dann auf die idee kam. oder er hat es sich selber zurechtgelegt. sehr sensibel, doch eher launisch und dann sieht man ja körperlich keine folgen einer krankheit... auf der anderen seite kam die frage bei mir eher so an: ich kann mir nicht erklären, was los ist, aber ich finde dich grade neben der spur, also musst du einen hau haben... böse, aber so wirkte es auf mich - leider. er hat erklärungen gesucht. er meinte auch, er wolle gerne wissen, ob ich IMMER so sei wie jetzt. was sollte ich dazu sagen? ich habe ihm dann ja von meiner krankheit geschrieben und ihm gesagt, er solle lieber mal damit rechnen.


es stimmt: die freunde, die man dann noch hat sind wirklich gold wert. ich würde für alle die hand ins feuer legen und eigentlich kann man doch sagen "die spreu hat sich vom weizen getrennt". der rest sind für mich bekannte geblieben. sie teilen nicht mehr wirklich mein leben, dazu bin ich auch zu enttäuscht worden.

ich danke euch beiden sehr!

lieber gruß
steffi
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

liebe steffi,

du hast mir doch schon viel zurückgegeben, merkst du das denn nicht? allein dadurch, dass du ausgesprochen hast, wieviel dir ein angehöriger bedeuten würde, der so reagiert, das war balsam für meine seele....

mein weg mit ihm ist langsam, kontinuierlich, aber wohl in die richtige richtung, auch wenn ihn immer noch die angst plagt, er könne mir das nicht zumuten.

du bist in jedem fall auf dem richtigen weg, steffi. lob in der arbeit tut so verdammt gut, mir geht es ebenso. die arbeit kann einem über verdammt viel hinweghelfen, man verbringt ja doch einen großen teil an zeit dort, und die selbstbestätigung, die man dort erfährt, wo hat man die schon??????

ich freue mich sehr für dich, dass deine eltern verständnis zeigten. ich glaube es ist für alle gesunden menschen verdammt schwierig, verständnis für eine kranke seele zu zeigen, weil bestimmt die meisten erst mal an "bekloppt" oder ähnliches denken. man muss sich halt damit auseinandersetzen.

lass den kopf schön oben, du wirst sehen, es ist der richtige weg, steffi!

liebe grüße
dani
Dani1112
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von AfricanSun »

Liebe Steffi,

es tut mir leid das dich das alles so fertig macht, aber ich bin der Meinung, wenn du ihm nachrennst, wird er sich dir immer weiter wegentfernen und wenn er dich wirklich liebt, wird er zurückkommen zu dir und dich so mögen wie du bist, ansonsten auch wenn es hart klingt lass ihn laufen, dann war er es nicht wert und hat dich nicht verdient.

Ich find auch lieber sehr wenige Freunde sind besser die zu einem halten, als mehr Freunde die nur Oberflächlich sind und nur deine Freunde sind, wenn du für sie da bist.

Die Worte die er dir gesagt wie z.B. hau und so, waren sehr unsensibel und gemein, das müsste dir doch zu denken geben. Ich denke er ist es nicht wert, ihm irgend eine Träne nachzuweinen. Es ist schwer den Kopf einzuschalten wenn das Herz entscheidet. Ich kann dich sehr gut verstehen, aber ich denke du solltest auch auf dich acht geben und ersteinmal auf dich schauen, damit es dir wieder Gesundheitlich besser geht.

Bitte verstehe meine Worte nicht falsch oder böse ich meine es nur gut wirklich.

Ich wünsch dir viel Kraft und Mut, das es dir schnell wieder besser geht.

Viele liebe Grüße sendet dir Mone
tommi
Beiträge: 1008
Registriert: 22. Sep 2004, 17:38

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von tommi »

Liebe Steffi,

es tut mir leid, dass er dir auf deinen Brief nicht geantwortet hat. Und das sagt eigentlich sehr viel darüber aus, dass er kein Verständnis für deine Krankheit aufbringt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass er mit seiner Mutter über deine Stimmungsschwankungen und Gedankengänge gesprochen hat und sie ihm die Möglichkeit der Depression diagnostiziert hat. Vielleicht hat sie ihm auch erklärt, dass es nicht einfach ist, mit einer Depressiven zusammen zu leben und er so diesen Rückzieher gemacht hat.

Egal, es zeugt nicht von großer Liebe, wenn man nicht den Versuch startet, damit klarzukommen, versucht sich in den Partner hineinzuversetzten und eine Lösung innerhalb der Beziehung sucht.

Ich kann akzeptieren und verstehen, dass Angehörige aus Selbstschutz sagen, dass sie die Beziehung nicht mehr leben können. was ich deinen Freund vorwerfe ist, dass er dieses nicht tut.

Also, auch ich schließe mich allen anderen an und sage, Männer gibt es genug, auch diese, die ein wenig Enfühlungsvermögen besitzten.

Ich denke aber auch, dass es wichtig ist, frühzeitig zusagen, dass du an Depressionen leidest. Denn viele Mißverständnisse können meines Erachtens so aus den Weg gegangen werden.

Ich wünsche dir bei der Trennungsbewältigung viel Kraft.
Liebe Grüße
Tom
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

ihr lieben,

es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. gestern war voll mit arbeit bis in den späten abend und heute hatte ich keinen guten tag. totmüde und gleichzeitig stress, das ist keine gute kombination. und: es sind tränen geflossen. bisher ist das wegen ihm nur einmal passiert (fragt mich nicht warum, ich denke, ich wollte es nicht wahrhaben). und nun kommt es langsam richtig...

liebe dani,

nein, so viel habe ich damit nicht gegeben. ich habe dir nur eine tatsache gesagt . angehörige, partner, freunde sind wirklich wichtig. selbst, wenn man es zeigen kann, wenn es einem sehr schlecht geht, man manchmal den anderen von sich stösst: ihr seit superwichtig. ein ganz großer halt.

die angst kannst du ihm teilweise nehmen. mir hat immer geholfen, dass menschen, dass ale recht normal, als genz normale krankheit mit bestimmten tücken angesehen haben und mir viel praktische hilfe gaben. ich kann natürlich nicht für andere sprechen. ich fand es immer sehr gut, wenn jemand mal mit mir einkaufen ging, mit mir aß, einfach zuhörte, ganz selbstverständlich. mir bei der bewältigung des alltags geholfen hat. aber überlasten darfst du dich auch nicht. du bist auch nur ein mensch, mit wünschen, gefühlen und bedürfnissen. ich glaube, dass ein ausgleich von einem so kranken partner auch wichtig ist.

du liebe: es war bei meinen eltern auch ein weg. inzwischen ist es so. wir haben viel geredet darüber. so etwas dauert halt...

liebe mone,

du hast absolut recht. trotzdem habe ich heute eine sms geschrieben... ich weiß-saublöd. es fällt mir einfach superschwer zu akzeptieren, dass er einfach nicht mehr mit mir redet. ich weiß nicht mal warum. ich offenbare ihm meine krankheit und höre nichts mehr... natürlich kennt man einen menschen nicht gut nach einem halben jahr, aber ich bin menschlich total enttäuscht. ich habe das schlicht nicht geglaubt und immer mehr wird mir klar, dass ich es anfangen muss zu glauben.

ich glaube, er hat nicht wortwörtlich hau gesagt. psychisch labil, depressiv... aber, das kam schon komisch rüber. und da war ich nicht mal überempfindlich. negativ, langsam etc. das kam ja auch. ich habe das ganze gespräch geweint (das erste mal deswegen) und er hat erst am ende gefragt. als ich eh schon völlig platt war.

ich versuche auf mich acht zu geben!

lieber tom,

ich weiß nicht, ob das verhältnis so eng ist zu seiner mutter. also: die beiden haben schon ein gutes verhältnis, aber ich weiß nicht, ob er mit problemen zu ihr gehen würde. eher nicht.

nein, von großer liebe zeugt es nicht... auf der anderen seite mache ich mir halt auch vorwürfe. ich habe es ja sehr spät gesagt und wir hatten so viel stress vorher. vielleicht war das einfach zu viel.

sorry, ihr lieben. kein guter tag. ehrlich nicht. ich fühle mich so schlecht durch dieses einfach nicht reden. einfach abtauchen. einfach weg. wie es steffi geht-egal. aussprechen, dass es vorbei ist - nicht nötig! das ist schon sehr traurig.

ganz lieber gruß
steffi
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

liebe steffi,

danke für deine antwort. es freut mich ungemein, dass wir dir im moment viel geben können. mir geht es nicht anders, ich weiß nicht, wie ich das eine besagte horror-wochenende ohne die anteilnahme hier im forum überstanden hätte, wohl lange nicht so gut.

wenn du ihm heute eine sms geschrieben hast, mach dir keine gedanken. weißt du, du hast ja eh nix zu verlieren, denn schlimmer kann es nicht werden. und wenn dein bauch dir gesagt hat, dass du das tun musst, dann war das auch richtig so. jeder wird auf seine art damit fertig, steffi. und du brauchst wahrscheinlich das endgültige NEIN, die totale abweisung, um damit umgehen zu können (nehm ich jetzt einfach mal an, ich bin nämlich leider ähnlich veranlagt, ich muss sowas auch immer bis zum bitteren ende ausleben ).

der "meine" soweit man das so nennen kann, macht es mir im moment auch nicht gerade leicht. witziger weise ist es ja bei uns umgekehrt. er ruft zwar fast jeden abend an, aber eigentlich immer nur, um sich mir auszureden. das ganze stagniert eigentlich auf telefonaten. so sehr ich mich jedes mal freue seine stimme zu hören - manchmal glaube ich, mir würde es besser gehen, wenn er sich nicht melden würde. denn das ganze dreht sich nur darum, dass er mich kaputt macht, ich ihn vergessen muss, das ganze keinen sinn hat, er nicht gut für mich ist und blablablablabla, es gehts nichts weiter, gar nichts. langsam bin ich mit meinem latein auch am ende.

ist das nicht paradox? du bist krank und würdest dir einen partner mit verständnis wünschen, und ich bin gesund und habe verständnis für meinen kranken partner, und der versucht mich abzublocken, wo er nur kann. das leben ist schon manchmal makaber, oder?

liebe grüße und weiterhin kopf hoch, steffi, du bist hier zumindest nicht allein, das ist das schöne!!!!

dani
Dani1112
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

liebe dani,

du gibst mir wirklich viel. und natürlich auch alle anderen, die mir so lieb schreiben! es baut mich immer auf, wenn ich eine antwort lese, auch, wenn ich irgendwie immer das selbe schreibe und sicher nur am jammern bin .

ja, irgendwie bin ich jemand, der ein endgültiges "nein" braucht. vorher kann ich nicht mal richtig anfangen zu trauern. ich kann das in meinem kopf nicht zusammenbringen, dass wir uns ja auch mal sehr nahe waren, gut verstanden und ich jetzt nicht mal mehr dieses "nein" wert bin. es weiß noch nicht mal irgendjemand von der trennung. und eigentlich ist es ja offensichtlich.

ich kann verstehen, dass du mit deinem latein am ende ist. und ich kann mir vorstellen, wie hart es für dich ist. vergiß einfach nie: es ist wirklich die krankheit die aus ihm spricht. ich habe mal in einer ganz schlimmen zeit einem freund geschieben, er solle sich nie mehr melden etc. es kam nur zurück: "vergiss das, ich tue, was ich für richtig halte". irgendwie musste ich schmunzeln. aber, das war nur einmal. ich war eher der typ, der sich so zurückgezogen hat, wenig rausging, wenig ans telefon ging und wenn eigentlich nur sagte: "ich rufe zurück". was ich eher nicht tat. ich bin so froh, dass meine freunde hartnäckig blieben. man hat halt solche schuldgefühle. möchte sich niemanden antun und merkt ja auch selber, dass die gedanken kreisen, man kein fröhlicher gesprächspartner ist grade gar nichts geben kann, weil man im eigenen leid gefangen ist. was ich immer am besten konnte war: schreiben. mails, briefe, smse. reden war manchmal einfach zu anstrengend...


oh ja, es ist makaber. ich wünschte auch in meiner übelsten zeit hätte ich einen partner gehabt, der mir zur seite steht. das problem dabei ist oft, dass man selber denkt, dass von einem dinge erwartet werden, die man nicht erfüllen kann. es ist sehr schwer zu akzeptieren, dass man in diesem zustand geliebt wird. ein zustand in dem man sich selber einfach nur schrecklich findet. das nicht viel erwartet wird. ich neige total dazu es zu vielen menschen recht zu machen. leider zum teil immer noch. viel von dem groll auf meinen (ex) freund ist auch daraus entstanden. ich glaube aber, es ist unglaublich schwer einem depressivem menschen die nagst zu nehmen, dass er erwartungen nicht genügt. ein patentrezept gibt es da leider nicht.

weißt du: ich wünschte wirklich, dass es mehr so einfühlsame menschen wie dich geben würde. und mehr so einfühlsame menschen wie hier im forum. und das ist vielleicht etwas was man mit, aus und beim begleiten der krankheit lernen kann. sensibilität für seine mitmenschen, auseinandersetung mit gefühlen. den eigenen und denen von anderen. vielleicht ist dies alles auch eine chance: eine chance für euch, euch sehr nahe zu kommen. ich kann mir wenig vorstellen, was schlimmer zu meistern wäre und wenn man so etwas gemeinsam schafft, dann gehört man wohl wirklich zusammen.

ich versuche den kopf hochzuhalten. mühsam, aber ich arbeite daran.

lieber gru
steffi
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von danideng »

Liebe Steffi,

ich verstehe dich - besser als du denkst. Das kannst du auch daran erkennen, dass ich jetzt meinen Thread wieder aufgenommen hab, weils mir auch grad nicht so gut geht. Ich hab ihm nämlich gestern ne mail geschrieben, er soll sich entweder zu uns bekennen oder mich nicht mehr anrufen. Heute ist der erste Abend, wo er sich noch nicht gemeldet hat, schluck...

Kannst dir denken wie es mir geht...

Was dich betrifft, lebe es ruhig aus, wenn das deine Art ist. Mit meinem letzten Freund - er litt nicht an Depressionen - z.B. hab ich schon ne ganze Weile gewusst, dass das nichts mehr werden kann, bin aber trotzdem noch 5 Monate bei ihm geblieben, in diesen 5 Monaten hab ich meinen Liebeskummer durchlebt, und als ich dann sagte, es hat keinen Sinn mehr, wars bei mir auch rum ums Eck.

Also leb deinen Schmerz aus, und wenn du das Bedürfnis hast, dich bei ihm melden zu müssen, dann tu es, denn zu verlieren hast du wahrscheinlich - leider - eh nichts mehr. Aber dir gehts dadurch besser, und sei es nur dadurch, dass du dir nach seiner Reaktion oder auch Nicht-Reaktion sagen kannst, was er doch für ein schlechter Mensch ist. Und auch das hilft.

Ansonsten von wegen "immer noch das gleiche Gejammer", liebe Steffi, warum tust du das so ab??? Es sind deine Probleme, die du im Moment hast, und somit ist es auch kein Gejammer. Dann wär das von uns allen ja nur das gleiche Gejammer, von mir ist es nämlich auch im Grunde nix anderes, nur anders herum.

Also Kopf hoch, und mach dich nicht kleiner als du bist!

Liebe Grüße
Dani

P.S. Was hat man doch immer für kluge Sprüche für die anderen bereit und versagt bei sich selbst doch jämmerlich..... (schief lächel)
Dani1112
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: er hat es mir auf den kopf zugesagt!

Beitrag von stephanie7 »

liebe dani,

jetzt mag ich dich noch mal vor dem zu bett gehen kurz drücken *umarm*. ich habe grade gelesen was du geschrieben hast.

weißt du, es ist verdammt schwer immer alles richtig zu machen. du bist ein mensch liebe dani. du hast gefühle. und es IST schmerzhaft, wenn du abend für abend hören musst, dass er nicht gut genug für dich ist etc. immer die angst dabei verlassen zu werden - stimmt es?! das du nun so reagiert hast finde ich menschlich und verständlich.

irgendwie kann ich seine zerissenheit nachvollziehen. erst harte worte, dann eine liebe/erotische sms. ich kenne so etwas auch. es ist chaos im kopf. man liebt den menschen eigentlich, möchte bei ihm sein, aber gleichzeitig sagt einem etwas, dass man halt nicht gut genug ist, eh nicht liebenswert. und dann kommt so etwas dabei raus.

weißt du was ich machen würde? schreibe ihm einfach eine liebe sms. eine guten morgen sms. und wenn er nicht antwortet, dann schreibst du samstag noch eine. ohne vorwürfe. einfach als zeichen, dass du an ihn denkst.

du hast geschrieben, dass er es jetzt aktiv angeht. das ist gut. sehr sehr gut. ich habe zum glück sehr positive erfahrungen mit medis (ok, auch ein paar nicht so gute...), aber es dauert bis sie wirken. und dann geht die arbeit an der seele los. das kostet auch noch mal kraft, aber er macht jetzt etwas. bei mir musste der leidensdruck schon extrem werden, bis ich das konnte.

liebe dani: ab ins bett und vorher etwas schoki essen. und morgen smsen. ich würde mich sehr darüber freuen an seiner stelle. rechne aber erst mal nicht mit einer reaktion und wenn mit einer eher: ich bin zu schlecht für dich. sage doch einfach: "ach quatsch!". er kann das zwar nicht annehmen, aber es wird ihm vielleicht doch gut tun.

wir schreiben uns morgen?

lieber mitfühlender gruß
steffi
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