Hallo liebe Leute,
kann mir von Euch vielleicht jemand helfen?
Kennt Ihr einen Therapeuten/Therapeutin, der/die sich mit sexueller Identifizierung, Angstattacken und Depression auskennt?
Gibt es eventuell die Möglichkeit einer halb-stationären Therapie oder ähnlichem?
Bin Euch für jede Anregung dankbar!
Alles liebe,
Clud
Suche speziellen Therapeuten!
Re: Suche speziellen Therapeuten!
was bedeutet sexuelle identifizierung????
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Rosagobafloro
- Beiträge: 5
- Registriert: 10. Jun 2003, 11:46
Re: Suche speziellen Therapeuten!
Hallo Juan,
was ich meinte ist, daß es spezielle Therapien und Therapeuten gibt, die sich mit der Findung der sexuellen Orientierung beschäftigen ( z.B gibt es bei Homosexuellen oft Probleme mit ihrer Identifikation ).
Da so etwas ja meistens auch eine Abgrenzung bzw. Neuorientierung in der Familie und sonstigen Welt bedeutet, hat es große Auswirkungen.
Ich bräuchte einen Therapeuten, der/die in diesem Wissensgebiet bewandt ist.
Weißt Du da jemanden?
Gruß,
Clud
was ich meinte ist, daß es spezielle Therapien und Therapeuten gibt, die sich mit der Findung der sexuellen Orientierung beschäftigen ( z.B gibt es bei Homosexuellen oft Probleme mit ihrer Identifikation ).
Da so etwas ja meistens auch eine Abgrenzung bzw. Neuorientierung in der Familie und sonstigen Welt bedeutet, hat es große Auswirkungen.
Ich bräuchte einen Therapeuten, der/die in diesem Wissensgebiet bewandt ist.
Weißt Du da jemanden?
Gruß,
Clud
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gelberosen
- Beiträge: 560
- Registriert: 26. Jul 2003, 08:20
Re: Suche speziellen Therapeuten!
Hallo Clud,
seit vorgestern habe ich nun Internet, seit einigen Stunden kenne ich dieses Forum, und vorhin habe ich mich angemeldet, damit ich dir schreiben kann.
Ich bin jetzt 37 Jahre und hatte im letzten Jahr während einer Therapie mein Coming out. Der Therapeut hat nicht so gut reagiert, er hat es eher weggewischt: "Nachdem Sie sich nun als lesbisch bezeichnen", meinte er und wollte wohl wieder zur Tagesordnung übergehen, dabei hatte ich nach nichts mehr Sehnsucht als das erstmal ansatzweise zu verarbeiten. Ja, und ich grenzte mich immer mehr von dieser Therapie ab, bis ich Kreuzweh bekam und mir dann den Fuß gebrochen habe, wobei mir andere "Pflichten" auch erstmal nur lästig wurden. Geholfen hat mir in dieser Zeit die vielen Anrufe beim hiesigen Lesbentelefon, einige Beratungen dort, die Coming-out-Gruppe, Sport, Freunde, die Beschäftigung mit dem lesbisch Sein und die Renovierung meiner Wohnung. Es hat sich für mich geklärt, daß meine Depression und die Tatsache, daß ich mit meinem Leben bisher nicht so richtig zurecht gekommen bin, sehr viel mit dem verhinderten Coming out zu tun hatte. Ja, das prägt einen. Heute geht es mir viel besser, auch durch das coming out. Aber die Schwierigkeiten sind nach wie vor so groß, daß ich alleine nicht damit zurecht komme.
Seit etwa 2 Monaten bin ich soweit, mich gezielt nach einer passenden Therapie umzusehen. Auch dabei habe ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Einiges fand ich ziemlich lesbenfeindlich, was ich da erlebt habe. Im Moment habe ich noch Probestunden bei 2 Psychologinnen, die sich wirklich damit auskennen. Eine ist selber lesbisch, und die andere hat ein Händchen dafür. Die Adressen habe ich beide von der Lesbenberatung bzw. von anderen Frauenberatungsstellen, da kann man sich ziemlich sicher sein, daß sie sich mit der Thematik auskennen. Auch von denen paßt nicht jeder, aber man kann erstmal gezielt suchen. Ich jedenfalls bin nicht diejenige, die in einem frühen Stadium des Coming out auch noch die Fortbildungsinstanz des Therapeuten ist, ich bin selber therapiebedürftig.
Ich weiß ja nicht, ob du männlich oder weiblich bist und wie alt. Aber falls du männlich bist: Es gibt auch Schwulenzentren, die haben bestimmt auch Adressen. Denn daß sich Menschen mit lesbisch/schwul Sein nicht wirklich auskennen (und da machen soziale Berufe leider keine Ausnahme), ist den Insidern bekannt.
Soviel dazu. Deine Worte klingen mir schon etwas danach, als ob du gerade im Coming out oder kurz davor bist. Ich wünsche dir auf alle Fälle das, was ich nicht hatte: Gleich einen Therapeuten, der sich mit diesen Dingen wirklich auskennt, der das nicht wegwischt oder überbewertet. Denn homosexuell oder auch bisexuell sein ist nun mal was anderes als hetero, schon weil man sich selber umgewöhnen muß, weil man es am Anfang vielleicht selber nicht versteht und weil die Umwelt nicht nur erfreut darüber ist.
Nur Mut bei der Suche und bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema.
das wünsch ich dir.
Besserung
seit vorgestern habe ich nun Internet, seit einigen Stunden kenne ich dieses Forum, und vorhin habe ich mich angemeldet, damit ich dir schreiben kann.
Ich bin jetzt 37 Jahre und hatte im letzten Jahr während einer Therapie mein Coming out. Der Therapeut hat nicht so gut reagiert, er hat es eher weggewischt: "Nachdem Sie sich nun als lesbisch bezeichnen", meinte er und wollte wohl wieder zur Tagesordnung übergehen, dabei hatte ich nach nichts mehr Sehnsucht als das erstmal ansatzweise zu verarbeiten. Ja, und ich grenzte mich immer mehr von dieser Therapie ab, bis ich Kreuzweh bekam und mir dann den Fuß gebrochen habe, wobei mir andere "Pflichten" auch erstmal nur lästig wurden. Geholfen hat mir in dieser Zeit die vielen Anrufe beim hiesigen Lesbentelefon, einige Beratungen dort, die Coming-out-Gruppe, Sport, Freunde, die Beschäftigung mit dem lesbisch Sein und die Renovierung meiner Wohnung. Es hat sich für mich geklärt, daß meine Depression und die Tatsache, daß ich mit meinem Leben bisher nicht so richtig zurecht gekommen bin, sehr viel mit dem verhinderten Coming out zu tun hatte. Ja, das prägt einen. Heute geht es mir viel besser, auch durch das coming out. Aber die Schwierigkeiten sind nach wie vor so groß, daß ich alleine nicht damit zurecht komme.
Seit etwa 2 Monaten bin ich soweit, mich gezielt nach einer passenden Therapie umzusehen. Auch dabei habe ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Einiges fand ich ziemlich lesbenfeindlich, was ich da erlebt habe. Im Moment habe ich noch Probestunden bei 2 Psychologinnen, die sich wirklich damit auskennen. Eine ist selber lesbisch, und die andere hat ein Händchen dafür. Die Adressen habe ich beide von der Lesbenberatung bzw. von anderen Frauenberatungsstellen, da kann man sich ziemlich sicher sein, daß sie sich mit der Thematik auskennen. Auch von denen paßt nicht jeder, aber man kann erstmal gezielt suchen. Ich jedenfalls bin nicht diejenige, die in einem frühen Stadium des Coming out auch noch die Fortbildungsinstanz des Therapeuten ist, ich bin selber therapiebedürftig.
Ich weiß ja nicht, ob du männlich oder weiblich bist und wie alt. Aber falls du männlich bist: Es gibt auch Schwulenzentren, die haben bestimmt auch Adressen. Denn daß sich Menschen mit lesbisch/schwul Sein nicht wirklich auskennen (und da machen soziale Berufe leider keine Ausnahme), ist den Insidern bekannt.
Soviel dazu. Deine Worte klingen mir schon etwas danach, als ob du gerade im Coming out oder kurz davor bist. Ich wünsche dir auf alle Fälle das, was ich nicht hatte: Gleich einen Therapeuten, der sich mit diesen Dingen wirklich auskennt, der das nicht wegwischt oder überbewertet. Denn homosexuell oder auch bisexuell sein ist nun mal was anderes als hetero, schon weil man sich selber umgewöhnen muß, weil man es am Anfang vielleicht selber nicht versteht und weil die Umwelt nicht nur erfreut darüber ist.
Nur Mut bei der Suche und bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema.
das wünsch ich dir.
Besserung