Psychoanalyse

Frauw
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Psychoanalyse

Beitrag von Frauw »

Hallo,

ist hier vielleicht jemand, der momentan eine Psychoanalyse macht? Mich würden sehr der Ablauf, die Erfahrungen, die Beziehung Therapeut/Patient...... intressieren. Ich selber mache eine Psychoanalyse seit ein paar Monaten und war davor 2,5 Jahre in tiefenpsychologischer Behandlung.
Ich frage mich oft, wie läuft die Analyse wohl bei anderen ab. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich sehr viel in Bildern rede und viel von Träumen erzähle, weil mir das einfacher fällt, als über "mich" ganz konkret zu sprechen. Und natürlich wird immer der Bogen zur Kindheit geschlagen obwohl eigentlich mache ich das schon immer von selbst. Meine Therapeutin sagt nicht viel, nur ganz selten stellt sie mir Fragen wie "Was würde denn dann passieren".
Was mir selber auffällt ist, dass ich alles haarklein auseinander nehme, also sehr viel mit dem Kopf arbeite und meine Gefühle immer sehr versteckt sind - ich bisher da auch noch nicht geweint habe.
Manchmal sage ich auch, wie ich es bei meiner Therapeutin empfinde, zum Beispiel, dass ich Angst habe, dass sie schlecht von mir denkt usw.

Mich würde einfach sehr interessieren, wie es anderen in der Psychoanalyse geht und was andere so für Erfahrungen dort machen. Vielleicht hat ja jemand Lust zu berichten?
Würde mich über einen Austausch sehr freuen.

Liebe Grüße
Silke
Antje
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von Antje »

Hallo Silke,

meine allererste Therapie war eine tiefenpsychologische Analyse. Ich habe da auch die meiste Zeit geredet, der Therapeut hat sich nur selten eingeschaltet und dann solche Fragen gestellt, wie Du sie beschrieben hast. Er hat mich meistens selbst analysieren lassen und die Beziehung zur Vergangenheit herstellen lassen.

Mit Traumerzählungen habe ich keine Erfahrungen, denn ich weiß zwar am nächsten Tag, ob es ein angenehmer oder ein Alptraum war, aber den Inhalt weiß ich meist nicht mehr.

Mit den Gefühlen ist das so eine Sache. Es hat bei mir auch eine Weile gedauert, bis ich meinen Gefühlen gegenüber dem Therapeuten freien Lauf ließ. Als ich das endlich geschafft habe, konnte ich auch endlich in der Therapie weinen.

Das Verhältnis zu meinem damaligen Therapeuten wurde mit der Zeit irgendwie "väterlich". Zumindest habe ich mir so einen richtigen Vater vorgestellt.
Aber er hat auch rechtzeitige mit mir den "Ablösungsprozeß" vorgenommen.

Wir haben aber auch öfters verhaltenstherapeutisch gearbeitet. Denn ich denke, heute muß ein Therapeut mehrere Therapien beherrschen.

Mir hat damals jedenfalls die Tiefenanalyse sehr gut getan, und danach war ich fast 10 Jahre stabil.

Gruß

Antje2
julika
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von julika »

hallo,
habe eben erst die seite entdeckt. bin julika, 19, und leide schon seit jahren an einer latenten depression, habe sie aber erst vor 2 jahren als eine solche erkannt, in der psychotherapi. deswegen antworte ich auch auf die frage, wie das in der tiefenpsychologie so ist, weil sich das, denke ich, vorher ziemlich gut überlegen muss, welche thearpieform man sich aussucht. tiefenpsychologie arbeitet viel mit kindheit und mein therapeut versucht auch, viel die träume miteinzubeziehen. ich bin dort jetzt seit etwa einem jahr, habe abe rnoch keine allzu großen fortschritte gemacht, was aber meine schuld ist, weil ich mich nicht genug darauf einlasse und irgendwie nicht den nötigen willen habe. in der psychotherapie fragt der therapeut recht wenig, man soll "einfach" erzählen, was einen derzeit bewegt, durch den kopf geht, womit man sich beschäftigt.
vielleicht konnte ich ja wenigstens ein bisschen helfen.
liene grüße
von julika
HCAS
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von HCAS »

Hallo Silke,
ich hatte immer einen Bammel vor der Tiefenpsychologie, wollte nur zu einem Logotherapeuten. Das war aber nicht möglich, weil nur ganz wenige kassenärztlich anerkannt sind. Nach langem Sträuben landete ich dann bei einer Tiefenpsychologin. Ich weiß nun, warum ich mich immer gesträubt habe, denn die bohrt verdammt in mir herum. Ich staune manchmal darüber, was da aus mir herauskommt. Nur manchmal komme ich einfach nicht mit, will nicht mitkommen. Meine Depression hat mein Sexualleben lahmgelegt. Ob das nun von dem Antidepressivum und/oder den Schlaftropfen kommt oder allgemein von der Depression ist mir nicht klar. Meine Therapeutin schiebt das meiner Frau in die Schuhe, die mich in diesem Punkt angeblich belügt, die Schuld bei mir lässt usw. Warum müssen denn diese Freud-Anhänger immer gerade in diesem Punkt herumstochern? Die Sache belastet mich auch ohnedies genug. Trotzdem, ich habe insgesamt das Gefühl, dass ich bei meiner Therapeutin gut aufgehoben bin. Mich überrascht immer wieder, wie sie aus Nebensätzen Punkte herauspflückt, die wichtig sind und die dann auch hartnäckig verfolgt. Manchmal möchte ich einfach gehen, auch wenn unsere Stunde noch lange nicht zu Ende ist. Eine Perspektive habe ich (noch) nicht, aber manchmal macht mir meine Therapeutin Druck, sagt, sie darf mich nicht weiterbehandeln, wenn ich mich nicht endlich (Terminsetzung!) einer Sache stelle (ganz konkrekt solle ich meiner Frau sagen, dass sie mir einen Orgasmus immer vorschwindelte - ichh kann das nicht!!!) So, das war ganz spontan, ohne nachdenken. Mach jetzt mal Schluss, ich hab noch nie darüber geredet, geschweige denn geschrieben.
Xavro
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von Xavro »

Hallo Puck,

gut dass du es mal geschrieben hast, da scheint ja einiges schief zu laufen im Verhältnis zwischen dir und deiner Therapeutin. Meine Analytikerin hat mich noch nie gezwungen über ein bestimmtes Thema zu reden. Terminsetzung klingt für mich auch eher nach Verhaltenstherapie, als nach Psychoanalyse.

Gut, auch in der Psychoanalyse gibt es verschiedene Schulen. Die ursprüngliche Freudsche Form sieht meines Wissens gar nicht vor, dass der Analytiker überhaupt irgend etwas sagt. Möglicherweise ist das ja eine bestimmte Schule, die deine Therapeutin praktiziert. Macht ihr überhaupt eine Psychoanalyse (mehrmals pro Woche, auf der Couch liegend, ohne Blick auf den Therapeuten)?

Was auch immer das für ein Setting ist, ich bezweifle jedoch sehr, dass die Therapie unter diesen Vorraussetzungen Erfolg haben wird. Denk mal darüber nach, ob es eventuell sinnvoll sein könnte, dort abzubrechen und woanders weiter zu machen.
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HCAS
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von HCAS »

Hallo Xavros,
ich komme mir ja ziemlich dämlich vor. Meine Ärztin sprach zu Beginn von Psychoanalyse, ist auch Tiefenpsychologin, aber tatsächlich finden die Gespräche face-to-face statt. Vorweg gesagt: ich habe immer noch Vertrauen zu ihr. Was mich wundert ist, dass sie persönlich wertet, d.h. meine Einstellung, meine Aussagen mitunter bewertet. Aber wahrscheinlich passt das Thema garnicht hierhin. Ich werde mal in Ruhe drüber nachdenken und mich dann nochmal melden.
Xavro
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von Xavro »

Hallo Puck,

vermutlich macht ihr eine sogenannte tiefenpsychologisch fundierte Kurzzeitanalyse. So wie du das beschrieben hast, scheint sie auch verhaltenstherapeutische Ansätze einzubinden. Das ist nicht ungewöhnlich.

Die Psychoanalyse ist der Klassiker, wie man es immer in den amerikanischen Filmen sieht, wo der Patient auf der Couch liegt. Der Therapeut ist für den Patienten nicht sichtbar und wird auf gar keinen Fall etwas werten oder fordern.

Ich verstehe allerdings nicht, warum du dir dämlich vorkommst und warum du der Meinung bist, das würde nicht hierhingehören.

Wenn du Vertrauen zu deiner Therapeutin hast, ist das schon mal die halbe Miete.

Gruß
Xavro
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Frauw
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von Frauw »

Hallo,

leider bin ich erst jetzt wieder dazu gekommen hier hinein zu schauen und Danke euch allen für die vielen Antworten!!

Eine Psychoanalyse kann auch Face to Face ablaufen, Analytiker sind da heute nicht mehr so festgefahren.
Aber meine Analyse findet im liegen statt und viele von Euch haben von einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie gesprochen, das meine ich nicht, sondern eben die klassische Psychoanalyse.

Puck: Ist doch gut, dass Du es mal schreiben konntest, ohne darüber nachzudenken. Dass die Psychologin Dir sagt, was Du tun sollst, klingt für mich auch eher nach einer tefenpsychologischen Therapie als nach einer klassischen Analyse.

Trotzdem Danke ich Euch schonmal für die Antworten!!
Vielleicht findet sich ja noch jemand, der von der klassische Analyse aus eigener Erfahrung berichten kann. Aber schon einmal vielen Dank!

Liebe Grüße
Silke
iich
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von iich »

Hallo Silke,

nun, ich bin so jemand mit einer relativ klassischen Psychoanalyse. Allerdings tue ich mir - wie manchmal auch auf der Couch - mit Deiner völlig offenen Fragestellung schwer. Zu versuchen, einfach draufloszuquasseln, würde allerdings den Rahmen hier sprengen.

Ich bin mittendrin, so etwa bei Stunde 150, - und ich kämpfe immer wieder mal mit dem Gefühl: Kann ich das eigentlich? Was ist das eigentlich? Was ist gefragt? Freies Assotiieren - au weia. Der Kopf, das bewusste (fruchtlose) Analysieren, steht immer wieder im Weg.

So wenig mir klar ist, wie es funktioniert, so viel bewegt sich in meiner Seele und in meinem Leben - schon von Anfang an.


Hmm, ich fürchte, das war nicht besonders hilfreich.
Wenn Du etwas konkreter sagen kannst, was Du wissen willst/was genau Dich interessiert, antworte ich gerne.

LG

Gurgeline
gelberosen
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Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Psychoanalyse

Beitrag von gelberosen »

Hallo,

ich selber mache keine Analyse. Aber ich hatte vor einigen Monaten ein sehr gutes Buch über die therapeutische Beziehung in der Hand. Ich weiß leider den Titel nicht mehr und bin mir auch wegen der Autorin nicht mehr sicher. Ich meine, es war Susie Orbach, die die auch die Anti-Diät-Bücher geschrieben hat. Wenn’s jemanden genauer interessiert, kann ich es nochmal erfragen.

Übrigens arbeitet meine Therapeutin sehr stark mit therapeutischer Beziehung, und das hilft mir sehr.

Gruß
die Besserung
dasBöse

Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

hallo,

nächste woche habe ich ein persönliches gespräch mit der vertreterin des "wiener verein für ambulante psychoanalyse". in diesem gespräch soll erstmal festgestellt werden, ob ich für eine psychoanalyse überhaupt geeignet bin. denn laut aussage einer vertreterin des vereins, die ich telefonisch gesprochen habe, ist das nicht bei jeder person/jeder problemstellung selbstverständlich.

werde dann berichten, wie das gespräch ausging, wenn es gewünscht wird.

grüße

sewi
dasBöse

Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

hallo,

wie versprochen melde ich mich nach heutigem erfolgem erstgespräch zurück.

als ich die therapeutin zuerst sah, dachte ich erstmal "ohje", aber es hat sich im laufe des gesprächs herausgestellt, daß sie eine nette person ist. zum schluss des gesprächs hat sie gesagt, sie würde meine problematik zuerst mit den anderen psychoanalytikern der vereinigung besprechen (was mir zugegebenermaßen reichlich unangenehm ist), und mir dann in einem zweiten gespräch (nächste woche zur selben zeit) bescheid sagen, ob ich für eine analyse nun in frage kommen würde oder nicht.

also ist wieder warten angesagt. melde mich dann wieder.

grüße

sewi

ps: zweimal habe ich die therapeutin sogar zum lachen gebracht: einmal als ich ihr erzählte, daß ich mich geweigert habe, in der klinik im rahmen einer gruppentherapie mich zu popmusik frei zu bewegen, und das zweite mal, als ich ihr sagte: "muss ich denn für jeden furz dankbar sein?"
grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von grau »

Liebe Sewi, ich drück dir die Daumen, daß es klappt, du hast ja schon genug Wartezeit hinter dir, Grüße von Grau
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dasBöse

Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

danke liebe grau!

wie angekündigt melde ich mich nach erfolgtem zweitgespräch zurück.

zum schluss des heutigen gesprächs meinte die therapeutin, ich hätte mich wohl verhört, sie hätte nicht gesagt, daß eine entscheidung diesmal schon fallen würde. es wäre erst nächste woche konferenz und erst dort würde besprochen, was man mir anbieten kann.

melde mich daher in einer woche (nach erfolgtem drittgespräch) nochmals hier zurück.

herzliche grüße

sewi
grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von grau »

Liebe sewi,
oh nein, noch eine Woche warten, nachdem du verstanden hattest, du erfährst es heute. Das könnte ich schlecht aushalten, und gleichzeitig bin ich diese Mischung aus Enttäuschung, Bestätigung der gemachten Erfahrung daß die Mühlen für einen selbst irgendwie langsamer laufen und weiterem Warten nur zu gewohnt. Ich hoffe weiter für dich, daß es klappen wird und hoffe, von dir zu hören. Herzliche Grüße von Grau
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dasBöse

Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

hallo grau,

warten muss ich sowieso - auf den ausgang meines prozesses. hätte ich rechtzeitig die benötigte psychotherapie bekommen, so wäre es möglich gewesen, daß mir das geholfen hätte, die ganze kacke loszulassen. da ich aber keine psychotherapie bekomme, sah ich bisher keinen anderen ausweg, als stur zu bleiben und weiterzumachen.

heute habe ich also mein drittgespräch bei der wiener vereinigung für psychoanalyse - um 16 uhr 10!

werde mich dann melden.

wenn das analyse-institut mir auch nichts anbieten kann, dann - so habe ich gestern meiner psychiaterin schon angekündigt - werde ich auf die gebietskrankenkasse gehen und mich dort hinsetzen, und dort so lange sitzen bleiben, bis ich einen therapieplatz habe.

grüße

sewi
grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von grau »

Liebe sewi,
es tut mir leid, daß ich leider nichts weiß über deinen Prozeß, auf den du wartest; das liegt wahrscheinlich daran, daß ich nicht immer schaffe, hier alles zu lesen, auch wenn ich jeden Tag reinschaue. Aber worum immer es geht, ein Prozeß vor Gericht ist furchtbar und erst recht ein Grund, Unterstützung zu haben.
Ich hoffe sehr für dich, dass das Institut dir einen Therapieplatz bietet.
Das östereichische System ist wirklich krass, und vermutlich helfe da letztlich auch nur krasse Methoden von Seiten der Versicherten. Ich finds entwürdigend, wenn man auf diese Art und Weise sich um Hilfe bemühen muß.
Deshalb besonders viel Glück für heute von Grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

hallo grau,

nach erfolgten drittgespräch melde ich mich zurück.

die therapeutin hat mir gesagt, daß sie mich gerne (wieder mal) ein haus weiter schicken würde, und ich möge doch nächste woche einen bekannten psychoanalytiker kontaktieren. dieser hat 2 x die woche zeit, am montag um halb 10 und am mittwoch um halb 11. das geht sich natürlich mit der arbeit hinten und vorne nicht aus.

ich werde auf der gebietskrankenkasse - die ja bekanntlich enorme angst un ihre beiträge hat - mal nachfragen, ob ich nun meinen job schmeißen soll, um eine therapie zu bekommen.

grüße

sewi
grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von grau »

Liebe sewi,
hat die Therapeutin irgendwas gesagt, warum sie dich weiterschicken will und nicht selbst mit dir arbeiten will? Es muß ihr doch in den drei Probestunden bewußt geworden sein, wie lange du schon wartest und auch, daß du eine Arbeit hast, die du nicht 2x pro Woche einfach so unterbrechen kannst. Vielleicht kannst du ihr das noch mal sagen, sie anrufen.
Ansonsten fand ich´s gestern sehr schön im chat, und du hast mir geholfen, indem wir geredet haben. HdOs (Halt die Ohren steif)
Herzliche Grüße von Grau
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dasBöse

Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

liebe grau,

auch mir hat unser chat gut gefallen.

der therapeutin habe ich gleich gesagt, daß sich die zeiten kaum mit meiner arbeitszeit vereinbaren lassen und ich nicht gewillt bin, meinen job zu riskieren. sie hat gemeint, wenn ich es wirklich will, dann muss ich eben auch entgegenkommen.

sie wollen mich wohl bloß testen, inwieweit ich bereit bin, für eine therapie opfer zu bringen. leider haben sie mich dabei am falschen fuss erwischt, denn meinen job brauche ich mindestens ebenso dringend wie die therapie - schließlich ist er der einzige ort in meinem leben, an dem ich mich noch als gesellschaftlich integriertes wesen wahrnehmen kann.

liebe grüße und alles gute dir

sewi
gelberosen
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von gelberosen »

Hallo Sewi,

wäre es eine Möglichkeit für dich, zumindest einmal zu den angegebenen Zeiten dort hin zu gehen und dann klar zu machen, daß das nur ausnahmsweise geht wegen deinem Job? Du könntest dann auch sagen, wie wichtig deine Arbeit für dich ist und warum ganz konkret. Und du könntest auch sagen, daß dir keine Therapie hilft, wenn du den Job deswegen riskierst. Dann dürftest du den Test bestanden haben, falls es denn einer sein soll.

Ansonsten hilft bei euch im Ösiland wirklich nur noch Protest. Ich kriege manchmal hier in München über eure Fernsehsendungen mit, wie krass es bei euch ist.

Ich wünsche dir viel Glück. Und paß gut auf dich auf, daß der Psychoonkel sich mit den Sachen, die du so mit dir rumträgst, auch wirklich gut auskennt.

Gruß
die Besserung
grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von grau »

Liebe sewi, den Vorschlag von Besserung finde ich gut. Hinzu käme, dass du den (wieder einen neuen) Analytiker, bei dem du so viele Stunden verbringen sollst, mal testen kannst.
Und Protest ist bei Eurem System mehr als angebracht. Das Problem ist, dass das die Kraftreserven aufbraucht, die wir eigentlich für andere Dinge bitter nötig brauchen. Viel Glück von Grau
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dasBöse

Re: Psychoanalyse

Beitrag von dasBöse »

hallo besserung, hallo grau!

danke für eure beiträge. ich habe heute diesen analytiker angerufen und er meinte, die zeiten wären montags und dienstags um 9 uhr 30 - dann habe ich meinen chef gefragt. gottlob war er heute gut aufgelegt und hat ja gesagt.



sewi
emriye
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von emriye »

Liebe Sewi,

ich freue mich riesig für Dich!!!!!!!




Liebe Grüße
emriye
grau
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Re: Psychoanalyse

Beitrag von grau »

Liebe sewi,
das ist einfach KLASSE!! Ich hoffe sehr für dich, dass du mit dem Analytiker gut klarkommst. Erzähl mal davon, wenn du magst.
Herzliche Grüße von Grau
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