Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

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Anke34
Beiträge: 2
Registriert: 31. Okt 2004, 08:18

Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Anke34 »

Hallo zusammen!
Nachdem ich gestern eine surfende Weile nach Erfahrungsberichten über das Absetzen von Trevilor gesucht habe und wirklich nur Schreckensberichte gehört habe, möchte ich auch einmal ein paar positive Lebendbeispiele kennenlernen.
Aber ersteinmal zu meiner Person. Ich bin 34, habe zwei Mädels von 4 und 6, einen lieben und verständnisvollen Ehemann und bin seit September 2003 in psychiatrischer und therapeutischer Behandlung wegen Angststörungen und Depressionen.
Ich bin eine sehr sensible Seele mit dem Hang mir alles etwas zu sehr zu Herzen zu nehmen und habe bzgl. psychischem Unwohlsein auch eine Vorgeschichte, die letztes Jahr ihren Höhepunkt, oder besser Tiefpunkt fand.
Zu den Ursachen kann ich später mal etwas schreiben, dass würde jetzt einfach zuviel.
Da ich damals total unruhig und schlaflos war, nichts mehr auf die Reihe kriegte, bekam ich zuerst Remergil. Das vertrug ich sehr gut, nahm allerdings immens zu und war dermaßen träge, daß es einfach nicht paßte. Ich wollte den Wechsel zu einem anderen Mittel und bekam Trevilor. Die Anfangsdosis waren 75 mg, wurden zunächst auf 150 mg und dann auf 225 mg erhöht. Mit diesem Medikament funktionierte ich wieder und mir ging es auch sehr gut, so daß ich letztlich mit einer Dosis von 75 mg gut zurechtkam.
Seit ca. 6 Wochen verspüre ich allerdings, dass ich wieder müder werde, habe auch wieder zugenommen und fühle mich lustlos. Es ist ein Zustand den ich einfach ändern will und muß!
Ich will endlich wieder authentisch sein!!! Ich möchte mein altes Ich wiederhaben. Und aus diesem Grund habe ich am Donnerstag meine letzte Trevilor eingenommen und bin gespannt, was nun kommt. Nebenwirkungen sind mir eigentlich wurst, das Ergebnis ist wichtiger. Und wenn ich dann die Erfahrungsberichte lese....denke ich, daß so mancher einfach nur darauf wartet, daß es plötzlich wieder rapide bergab geht. Demnach hatte ich dann gestern meinen ersten Tiefpunkt...ich konnte seit Beginn der Einnahme zum ersten Mal wieder weinen! Und ich fand es wirklich toll und es hat mich gefreut! Soviele wirklich traurige Dinge sind während der Einnahme von Trevilor passiert und ich konnte niemals Tränen vergiessen, das fand ich schlimm und eben nicht authentisch. die gefaßte Person war nicht ich, sondern von Trevilor produziert.
ICh möchte nicht, daß hier der Eindruck entsteht, ich stehe mit dem Medikament auf Kriegsfuß - in keinster Weise -, ich glaube nur, daß meine Zeit gekommen ist, mich davon zu verabschieden.
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht??? Ich freue mich über positive Berichte, negatives kann ich im Netz wirklich genug finden.
Danke für´s lesen!
Anke
Brombeersaft
Beiträge: 287
Registriert: 25. Jan 2004, 15:08

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Brombeersaft »

Hallo Anke

Habe mit Interesse deinen Bericht gelesen.Ich selbst kenne das auch und habe auch schon 2 mal probiert eigenständig die Medikamente(Remergil und Cipralex) die ich nehme abzusetzen.

Also ich hatte unwahrscheinlich heftige Absetzsymthome (zittern,frieren,schwitzen,Verwirrtheit,extrem depressiv,schlaflos,Depersonalisierung (extrem) usw. .Als ich dann die Medikamente wieder nahm war der Spuk innerhalb von 5-6 Stunden wieder vorbei und ich war wieder komplett beschwerdefrei.

Natürlich musst du selbst entscheiden was du machst aber ich kann dir nur abraten selbst herumzuexperimenieren.....man kann das schon machen aber dann bitte nur zusammen mit deinem Arzt oder Ärztin.

Einen schönen Sonntag noch und liebe Grüsse vom Zitronenfalter

L
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von emriye »

Hallo Antje,
so wie ich verstanden habe, hast du Trevilor von Heute auf Morgen abgesetzt?? Damit machst du genau den Fehler, dass du deine Befürchtungen bestätigt werden bekommst. Ich kann dich gut verstehen, dass du wieder ohne Medikament leben willst, aber versuch es doch bitte auf die sanfte Tour, mit Rücksicht auf dich und deinen Körper, mach es Schritt für Schritt. Wenn du Retard-Kapseln hast, kannst du einfach von Woche zu
Woche den Inhalt reduzieren, wenn das Absetzen problemfrei geht(man kann auch Rohling-Kapseln in der Apotheke kaufen, so mußt du dein reduziertes Trevilor nicht wegschmeißen). Falls du mehr schwitzt, träumst oder sonstiges, sollten die Abstände des Reduzierens größer sein. Aber ein Hauruckverfahren wird dir nur eine negative Erfahrung geben. Für mich klingt es ein bißchen, als wärst du wütend auf dich, dass du überhaupt "sowas" brauchst und dich indirekt dafür bestrafst durch ein abruptes Absetzen.
Liebe Grüße
emriye
Conny37
Beiträge: 244
Registriert: 24. Mai 2003, 21:34

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Conny37 »

Liebe Anke,

meine äusserliche Lebenssituation gleicht deiner in etwa. Deshalb möchte auch ich dir etwas dazu schreiben.
Ich habe als Medikament Paroxetin genommen und auch auf eigene Faust abgesetzt. Ich weiss nicht- ob es mit Trevilor zu vergleichen ist. Jedenfalls habe ich mich vorher darüber informiert und es langsam ausgeschlichen, was sehr wichtig ist, um keinen Rückfall zu bekommen. Also die Tabletten halbiert, geviertelt, dann alle 2 Tage usw.. Das ganze war im Hochsommer und mir sind schon Nebenwirkungen aufgefallen (Gereiztheit, Schwindel). Das war aber nichts im Vergleich zu meinem ersten Versuch- es abrupt abzusetzen, das hatte nämlich nicht geklappt. Ich konnte nicht mal mehr autofahren- so schlecht gings mir. Und als Mutter von zwei Kinder mit ständigem "Fahrdienst" war das wohl nichts.
Also- auch mein Rat- ausschleichen.

lg Conny
Conny
Anke34
Beiträge: 2
Registriert: 31. Okt 2004, 08:18

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Anke34 »

Danke erstmal für die Antworten!
Also es ist nicht so, daß ich auf mich wütend bin, ich denke nur, daß die Zeit jetzt gekommen ist, ohne das Medikament meine Arbeit an mir weiterzuführen. Das ist auch so mit neurologe und Therapeut abgesprochen. Meine "Vorgehensweise" findet bei beiden Zustimmung, nur wurde der Zeitpunkt mir überlassen. Den habe ich jetzt eben festlegen können (wie ich glaube). Es passiert also nichts ohne Rücksprache...
In Sachen ausschleichen, was ich auch mit meinem Neurologen erörtert habe, hatten wir versucht die kapseln nur ein über den anderen Tag zu nehmen, das habe ich eine ganze Weile praktiziert um jetzt ganz darauf zu verzichten.
Bezüglich eines Rückfalles muß man sicherlich unterscheiden, was die Ausgangssituation gewesen ist. Bei mir war das eine ganz klare Überforderungssituation, von denen diverse Komponenten jetzt nicht mehr vorliegen (Haus ist fertig gebaut, Kind wieder gesund, Arbeitsverhältnis beendet etc.).
Aus diesem Grund möchte ich meine Verhaltenstherapie nun "clean" weiterführen und wäge mich stark genug, die körperlichen Absetzungserscheinungen nun in Kauf zu nehmen.
Anke
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von emriye »

Hallo Anke,
dann ist ja gut, wenn ich da was falsches rausgelesen habe. Es war mir auch nicht so klar, dass es abgesprochen ist. Aber was mir noch nicht so klar ist, ist die Tatsache ob du mit Absprache deiner Behandler von 75mg auf 0 gehst? Ich habe zwar auch von 375mg in einer Woche auf 300 reduziert und außer Schwitzen, Albträume und Kieferspannungen nichts weiter gehabt(das kam erst im Nachhinein). Aber es waren ja dann immerhin noch 300 mg im Körper. Ich stelle mir vor, dass wenn dann garnichts mehr da ist, der Körper auch heftiger reagiert, bis der Stoffwechsel wieder ausgeglichen ist.
Liebe Grüße und viel Erfolg
emriye
Yve-Marie-Johanna
Beiträge: 62
Registriert: 14. Sep 2004, 14:23

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Yve-Marie-Johanna »

Hallo!
Ich verstehe nicht so ganz, warum die dieses abrupte Absetzen so wichtig ist. Mir ist schon klar, dass du nun offenbar so schnell wie möglich wieder "clean" sein möchtest, aber warum denn begibst du dich in die Gefahr, dass es dir sicherlich schlecht dabei gehen wird? Willst du "fühlen" wie sich dein Körper abrupt von Trevilor entwöhnen muss? (= kalter Entzug) - ich habe selber mal von einen auf den anderen Tag Trevilor 150mg und Opipramol 50mg abgesetzt - was eine große Dummheit war, da auch ich dachte, dass das schon ginge... das mit dem Weinen - ja, auch bei mir, aber ich konnte es nicht als schön empfinden, da man das schon nicht mehr als Weinen bezeichnen konnte... ich hatte regelrechte Heulkrämpfe... ich fühlte mich ganz nackt, so als sei mein Innerstes nach außen gestülpt... wäre mein Partner nicht gewesen, wäre ich gestorben... ich hab' den ganzen Tag geheult wie ein Schloßhund... dazu kamen natürlich die üblichen "Absetzerscheinungen" wie Schwindel, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdikgeit, Schwitzen, Erbrechen... das Schlimmste war dieses Gefühl, dass man neben sich steht... man bewegt sich, und das Hirn kommt nicht ganz mit, ich musste im sitzen duschen und hab' mich so wenig wie möglich bewegt, denn durch den Schwindel ward mir so tierisch schlecht... ja, also abschließend wünsche ich dir, dass du es besser verkraftest (ist ja auch "bloß" Trevilor 75mg und kein weiteres, nicht?) - halt' uns auf dem Laufenden wenn du magst - würde mich mal interessieren, ob man das mit reiner "Willenskraft" ohne Ausschleichen einigermaßen überstehen kann... ich halte mich wirklich für hartgesotten, aber erneut werde ich solche Experimente nicht unternehmen.

Herzliche Grüße an alle,

Yvonne

P.S. Habt ihr auch die Mail bekommen, dass man seine Erfahrungen bgezüglich AD's und Absetzerscheinungen aufschreiben soll? (vom Forenenmaster)
Conny37
Beiträge: 244
Registriert: 24. Mai 2003, 21:34

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Conny37 »

Hallo Anke,

tut mir leid dass es mit deinem Thread nicht so geklappt hat wie du wolltest- nämlich nur positive Rückmeldungen. (Zitat: Negatives findest du im Netz genug)
Ich hoffe alles geht wie du es möchtest. Übrigens- auch unser Haus ist jetzt fertig...

lg
Conny
eulalia
Beiträge: 33
Registriert: 19. Mai 2003, 15:06

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von eulalia »

Hallo Anke,

ich verstehe gut, dass du gerne positive Erfahrungen hören willst, die dir Mut machen. Guck mal in den Thread "Umgang mit der Krankheit" und dann den Beitrag "Jippi", das könnte dir gefallen.

Allerdings hat mich eine Bemerkung von Dir irritiert (vielleicht habe ich sie auch falsch verstanden), du schreibst, dass ein Rueckfall bei dir nicht wahrscheinlich sei, und du die körperlichen Absetzerscheinungen wohl ertragen kannst.

Aber die Symptome, die das Absezen so schwermachen sind leider nicht die körperlichen (bzw. die sind eben erträglich) sondern die psychischen. Das ist ja das tueckische, dass die Abseztsymptomatik sich oft genauso "anfuehlt" wie ein Rueckfall. Ich habe gerade auch von 75 mg abgesetzt. Erst 2 Wochen ca. 50 mg (habe Kuegelchen gezählt), dann 3 Wochen 25 mg (bis dahin gings ganz gut) und dann vor 2 Wochen auf Null.

Und das womit ich mich nun konfrontiert sehe, ist das Gefuehl, dass ich einen Rueckfall habe, nein wohl nicht, aber es fuehlt sich genauso an, ist fast unerträglich. Ich will gar nicht mehr sagen oder berichten, verstehe ich, dass du das nicht hören magst.

Aber ich fine es schon wichtig, dass du dir bewusst machst, dass das passieren kann und vielen passiert ist.

Gruesse Katja
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von emriye »

Hallo Anke,
ich denke an dich und hoffe dir geht es gut. Meld dich doch mal und berichte wies dir ergangen ist und wie du nun absetzt. Ich möchte mein Trevilor nun auch so nach und nach auf 75mg reduzieren.
Liebe Grüße
emriye
uschi2
Beiträge: 0
Registriert: 21. Sep 2004, 18:20

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von uschi2 »

Hallo Anke, und alles anderen,

mein Mann hat Trevilor 75 mg retard schon zweimal abgesetzt, zuletzt vor ca. 3 Monaten. Es war jedesmal die Hölle. Ich habe alles unter "Angehörige Depression -Trevilor beschrieben". Er reagierte mit Aggression, Abweisung, Rückzug von mir. Jetzt nach drei Monaten normalisiert sich das ganze. Ich weiß nicht genau, wie es weitergehen wird. Momentan ist er gut drauf und das Interesse an mir und den Kindern ist da. Manchmal denke ich mir aber,er ist auch manisch veranlagt. Das Absetzen hat meinen Erfahrungen nach vor allem Auswirkungen auf die Seele, auch wenn die depressive Erkrankung nicht wieder eintritt. Die körperlichen Erscheinung sind leichter zu ertragen.
Alles Gute für dich
Uschi
Greta
Beiträge: 275
Registriert: 1. Apr 2003, 21:09

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Greta »

Hallo Anke,
leider muß ich mich Conny anschließen und kann auch nichts positives vom "Rausschleichen".Habe es schon einige Male mitgemacht,wenn das Medikament nicht mehr gewirkt hat.Nach ca.4 Wochen war keine Medizin mehr im Blut und es wurde immer schlechter.
Ich weine mit Trevilor sehr viel,es deckt nicht soviel zu bei mir.Auch ohne Probleme muß ich weinen.Ist wohl bei jedem anders.
Viel Glück ,sendet Greta.
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von emriye »

Hallo Anke,
schade, dass du dich nicht mehr meldest. Mich würde es persönlich echt interessieren wie du es geschafft hast 75 mg abzusetzen???
Eine positive Meldung würde mich sehr freuen. Ich habe selbst jetzt nochmals 75 mg reduziert, bin nun bei 225 mg - insgesamt habe ich jetzt 150 mg abgesetzt.
Bei mir ist es so, dass ich die Kapseln anfange zu teilen, dann merke ich rein garkeine NW und habe vor einer Woche dann die ganze Tablette weggelassen. 2 Tage gings mir supergut, hatte gedacht null Problemo.... nun letztes Wochenende hatte ich tierisch Durchfall, dann ging es bis Dienstag und ich bekam wieder Durchfall ohne Ende, Muskelschmerzen, Zehenkrämpfe und ab Dienstag war ich innerlich total unruhig, hatte wahnsinnige Panik und mußte ständig heulen. Nun heute ist alles überstanden, mir gehts wieder gut. Aber man sollte wirklich langsamer reduzieren... ich merke diese Absetzerscheinungen erst 2 Tage später. Hab es aber durchgestanden und werde erstmal Pause machen mit dem Reduzieren, mein Ziel ist halt bis Frühling auf 75mg runterzukommen. Aber trotz allen Schwierigkeiten der letzten Tage, möchte ich sagen, meine Depression letztes Jahr war um mindestens 1000% schlimmer... es war die Hölle und die paar Tage kann man die Stoffwechselveränderung gut hinnehmen. Zum Thema Sucht möchte ich jetzt nochmal sagen, dieses Medi macht bestimmt nicht süchtig. Ich habe kein einziges Mal den Drang gehabt, ich muß unbedingt so eine Tablette einwerfen, überhaupt nicht!!! Im Vergleich zum Zigarette rauchen ganz anschaulich, ich habe letztes Jahr in meiner Krise blöderweise das Rauchen angefangen, hab vor kurzem endlich aufgehört. Nach 5 Tagen kamen die Gedanken, hhm, jetzt so ´ne kleine Ziggi, dann kamen wieder die Gedanken, nein bist du blöd, ziehs doch nun durch..usw... irgendwann im Laufe des Tages hab ich nur noch an diese blöde Zigarette gedacht, bis die Sucht siegte und ich mir eine anzündete!!!
Liebe Grüße an Dich, es würde mich echt sehr interessieren wie du es geschafft hast, fänds besonders schön zu hören, dass es auch ohne jegliche Probleme geht....
emriye
Julimond
Beiträge: 51
Registriert: 17. Nov 2004, 09:20

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Julimond »

Hallo ihr,

ich habe mal etwas Positives zu berichten im Zusammenhang mit dem Absetzen von Trevilor. Ich war überdosiert (nicht lustig) und muss nun zum "Entgiften" (o Graus) von 225mg retard auf 75mg retard. Wie auch im Beitrag zuvor habe ich am ersten Tag überhaupt nichts gemerkt, im Gegenteil mir ging es supergut, da ich wohl nun endlich mal nicht überdosiert war. Am zweiten Tag dann kamen Empfindungen als ob mir leichte elektrische Schläge auf und im Kopf versetzt werden. Das war aber allerhöchstens unangenehm und nicht schlimm.

Nach 6 Tagen bin ich dann auf 75mg retard runter, aber auch da verspüre ich als einzige NW diese elektrischen Wellen. Depressionen habe ich zwar gerade auch, aber die habe ich die letzte Zeit sowieso wieder und nehme sie sicherlich nur stärker war, da ich mich gerade verstärkt beobachte. Außerdem spielt das PMS auch ne Rolle.

Also, bitte nicht in Panik verfallen. Das Absetzen ist bei jedem anders. Und vielleicht auch mal den Ärzten ein bisschen mehr vertrauen. Dafür haben sie schließlich ewig lang studiert.

Gruß
J.
emriye
Beiträge: 631
Registriert: 15. Okt 2003, 15:00

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von emriye »

Hallo Julimond,
ich kann deine Meinung nur unterstützen! Aber was mich hellhörig macht, dass du schreibst du warst überdosiert und mußt entgiften??? Also, ich war auch überdosiert mit 375 mg Trevilor, mit dieser Dosierung hatte ich einen Venlafaxinblutspiegel von ca. 460 . Also auch enorm hoch, wie hoch war es denn bei dir und ab wann spricht man von einer Vergiftung??
Liebe Grüße
emriye
Julimond
Beiträge: 51
Registriert: 17. Nov 2004, 09:20

Re: Ich setze Trevilor jetzt ab! Wer hat positive Erfahrungen???

Beitrag von Julimond »

Hallo Emriye,

bei mir hat man gar nie den Venlafaxinspiegel gemessen, deshalb kann ich Dir gar nicht antworten. Ich hatte ab Mai/Juni eine Dosierung von 225mg retard genommen. Es hat eeeewig gedauert, bis man mal drauf kam, dass die ständigen körperlichen Beschwerden von der zu hohen Dosis kamen. Alles Mögliche wurde vermutet, vor allem: kommt von der Depression. Mich hat das zum Schluss dermaßen angenervt, dass ich echt dachte, sag' mal, das kann doch nicht sein, dass das alles von der Depression kommt. Ich reiß mir die Beine aus dem Leib seit vier Jahren, um den Scheiß endlich in den Griff zu bekommen und dann immer wieder diese Aussagen! Wenn man will, findet man auch immer "äußere Anlässe" für psychosomatische Reaktionen.

Erst ein Besuch bei meiner Hausärztin hat dann etwas mehr Bewegung in die Sache gebracht. Ich war eigentlich wegen etwas ganz anderem dort. Meine HA nimmt sich aber immer sehr viel Zeit und ist sehr bemüht und hat dann gefragt, wie es mir sonst so geht. Und ich habe dann geschildert, was ich denn so alles habe: jeden Tag Kopfweh, ständig müde, Übelkeit, brennende Augen, geschwollene Lymphdrüsen morgens, Zittern, Schwindel, Benommenheit. Ich kam mir ziemlich doof vor, aber ich hatte das tatsächlich alles.

Meine HA meinte dann, nachdem sie die Dosierung hörte, dass die Psychiaterin mal einen Bericht schreiben soll und dazu Stellung nehmen soll, ob das Med. nicht vielleicht überdosiert ist. Außerdem musste mal abgeklärt werden, ob ich vielleicht Fibromyalgie hätte, weil ich auch oft Gelenkschmerzen habe (diese kommen aber von den Depressionen).

Dann bin ich ziemlich angenervt mal wieder zu einem neuen Arzt (Rheumatologe und Orthopäde in einem), der dann aber Fibro. ausschloss.

Die Psychiaterin meinte dann, dass es dann wohl vom Trevilor kommt. Sie sagte auch, dass das nicht klar war, weil es echt so aussah, als ob äußere Anlässe zu den Beschwerden führten.

Im Moment habe ich absolut die Schnauze voll, wie man vielleicht merkt. Aber eigentlich weniger wegen der Ärzte, sondern weil diese dämliche Krankheit so schwer in Griff zu bekommen ist. Bei mir ist eine starke familiäre Vorbelastung da, ich bin aber die erste, die sich wirklich ernsthaft behandeln lässt. Normalerweise bin ich sehr motiviert, aber im Moment doch ziemlich flügellahm.

Danke fürs Lesen. Und sorry, dass ich den Thread für meinen Quark mißbraucht habe.

Grüße
Julimond
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