Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Franzi
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Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Franzi »

Hallo!

Auch ich möchte zu diesem Thema noch mal einen Kommentar abgeben. Es mag ja sein, dass nicht alle diese Absetzproblematik haben. Jedoch habe ich es selbst auch 2mal als sehr qualvoll erlebt. Dabei hatte ich keine Angst vor dem Absetzen, fühlte mich so gut, dass ich dachte, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Außerdem habe ich es in Absprache mit der behandelnden Ärztin gemacht und auch ganz langsam ausgeschlichen. Und trotzdem ging es mir bereits einen Tag später sehr, sehr schlecht und zwar rein köperlich. Ich hatte einen furchtbaren Schwindel, ein Gefühl, als ob mein Kopf platzen würde. Die Duchblutung war sehr stark. Außerdem war ich sehr, sehr geruchsempfindlich und verspürte eine Übelkeit, die rein vom Kopf ausging. Das war sehr unangenehm. Ich konnte nichts mehr machen, war dadurch völlig lahm gelegt. Das Ganze dauerte 3 Wochen und auch mir wurde nicht geglaubt. Die Ärztin meinte, ich solle zu meiner Hausärztin gehen, es könnten Grippesymptome sein. Da ich das Gleiche schon mal erlebt hatte, wußte ich bereits was es war. Meine Hausärztin stimmte mir jedoch zu und meinte es käme vom Absetzen des Medikamentes.

Ich will hier wirklich keine Panik verbreiten. So wie es scheint, habe ich bisher auch nur von Seroxat gehört, das es eine solche krasse Absetzproblematik mit sich bringen kann. Mich jedenfalls hat es dazu gebracht, dieses Medikament nicht mehr zu nehmen. Es gibt ja noch andere. Außerdem denke ich, dass das Medikament so lange es geht gteilt werden sollte, also zum Schluß auch ruhig eine totale Mininaldosis noch nehmen und seien es 5 mg.

Herr Dr. Niedermeier auch, wenn sie noch keine Patienten hatten, die Ähnliches erlebt haben. Es gibt es und ich finde es nicht richtig, diesem mit Ignoranz zu begegnen. Ich schreibe das, weil sie schrieben, wenn es das überhaupt gibt.Es geht ja nicht darum, Angst und Panik zu bereiten, sondern sachlich mit diesem Thema umzugehen und daraus vielleicht auch Erkenntnisse zu ziehen. Ich jedenfalls würde mir das wünschen!!! ADs sind nun mal keine Bonbons.

Ich denke schon, dass sie dazu beitragen können, erst mal wieder ruhiger zu werden, um dann auch wieder handlungsfähiger zu werden. Verbunden mit einer Therapie natürlich!

Es grüßt,

Franzi
kruedorida
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von kruedorida »

Ich habe im Frühjahr 02 während einer depressiven Episode (meine 3.) Seroxat genommen , und zwar in höchstmöglicher Dosierung. Ich war innnerhalb von 3 Monaten wieder relativ fit und habe Seroxat gaaaanz langsam reduziert, bis zum Jahresende 2002.
Mit dem Ausschleichen gab es keinerlei Probleme, keine Absetzungssymptome.Bis Aug 03 blieb ich beschwerdefrei, dann wurde ich - ohne erkennbare Ursache und aus heiterem Himmel- wieder depressiv.Ich habe sofort auch wieder Seroxat genommen, aber außer Unruhezuständen brachte es nichts mehr, Bin nun immer noch auf der Suche nach den richtigen Medikament und mittlerweile bei Trevilor gelandet.
Nun meine Frage: Kann es sein, dass die rasche Aufeinanderfolge der Depressionsschübe doch etwas mit der Absetzproblematik bzw. der Einnahme von Seroxat zu tun hatte. Habe davor relativ lange Abstände zwischen den Depressionsepisoden gehabt (10 Jahre bzw. 5 Jahre). Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht, dass - auch nach problemlosen Absetzten von Seroxat- schon bald die nächste Depression folgte.
Doro
Franzi
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Franzi »

Hallo an alle und auch an Dr. Niedermeier!

Ich frage mich warum Anmerkungen zu diesem Thema entweder so schnell in der Versenkung verschwinden oder aber auf heftige Abwehr stoßen? Einen weiteren Hinweis zum Thema möchte ich noch geben. Es handelt sich um einen Literaturhinweis: Nossrat Pesechkian/Udo Boessmann: Angst und Depression im Alltag. Eine Anleitung zu Selbsthilfe und positiver Pyschotherapie. Erschienen im Fischer Verlag.Auf Seite 156 steht dort u.a. auch etwas zu dem Serotin-Wiederaufnahmehemmer Serxoat. Unter der Rubrik Suchtgefahr steht gering. Das heißt ja wohl nicht, dass keine besteht. Auch in Medikamentenführern aus der Stadtbücherei fand ich zu Seroxat etwas über die Absetzerscheinungen. Es gibt sie also, wenn sie auch nicht bei allen Leuten auftreten. Es scheint so zu sein wie mit den Ads allgemein. Jeder verträgt sie unterschiedlich. Auch mein mich behandelnder Facharzt hat von den Absetzproblemen gehört. Ich frage mich noch mals warum dann in diesem Forum das Thema so kontrovers behandelt wird. Natürlich macht so etwas Angst, aber mir geht es nicht darum, sondern um Aufklärung. Mich hat es damals jedenfalls beruhigt, als ich wußte, dass es mir von dem Absetzen so schlecht ging. So konnte ich das zumindest einordnen.

Grüße

Franzi
Adelina
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Adelina »

hallo franzi
also ich bin sicher, dass es keine abhängigkeit von SSRIs gibt! ich denke, dass deine absetzproblematik woanders herkommt. ich denke, dazu sind SSRIs schon zu lange am markt, dass das nicht längt herausgekommen ist. dein buchzitat, dazu kann ich nur sagen, in vielen mehr alternativen büchern wird GRUNDSÄTZLICH gegen medikamente gesproche, klar, dass die dann auch so schreiben über SSRIs...das ist nicht wörtlich ernst zu nehmen. ich hoffe , dieser ( für mich irgendwie seltsame ) Dr. niedermeyer....sind sie wirklich arzt?.....antwortet mal .. mir fällt auf, er wird hier ständig angesprochen im forum, wie ein phantom, antwortet aber nur äußerst selten. für mich seltsam. verzeihung.

ja...franzi. ich selbst habe 3 mal fluctin abgesetzt nach ca. 1 jahr einnahme und NIE probleme gehabt. habe halt nach 1 jahr wieder angst udn depri bekommen und angefangen, ich selbst bin auch kein fan von medikamenten, doch wer ist das schon. ich bin allerdings sehr lange und sehr vorsichtig ausgeschlichen!!!
ich denke die dauer des ausschleichens ist wichtig!

es ist ein heikles thema ja....und ich kann verstehen, wenns dir so schlecht ging, dass du darauf tippst, doch ich denke ,das müsste dann schon vielen so ergangen sein. wie lange genaus gibts SSRis?ich denke viele jahre....

ach übrigens nehme jetzt seit 8 tagen cipralex und hänge total durch .wann wirkts? bin nur noch müde....

liebe grüße und alles gute
halde14
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von halde14 »

Hallo Adelina,
ich muss Dir da wirklich widersprechen !!
Vielleicht gehörst Du zu den glücklichen, die keine Absetzsymptome haben, mir erging es jedenfalls wie Franzi, auch und vorallem bei Fluctin. Ich konnte mich kaum mehr regen, Schwindel, Übelkeit, Herzrasen. Und das habe ich 2mal bei fluctin erlebt.
Wenn man sich mal vor Augen führt, wie die SSRI´s in den gesamten Stoffwechsel eingreifen ist das ganze auch nicht verwunderlich. Und dass dies Deiner Meinung nach schon lange erwiesen sein müßte, da diese Medis schon lange auf dem Markt sind ist nicht richtig. Die SSRI´s sind noch nicht so lange auf dem Markt, dass man alle Spätfolgen bzw. das genaue Ausmaß weiß.
Klar sind sie eine große Hilfe, doch sollte diese Absetzproblematik nicht verharmlost werden und vorallem sollten diejenigen, die davon betroffen sind auch von den Ärzten ernstgenommen werden.
Lg Isi
CloneX
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von CloneX »

Hi Franzi, vielleicht möchtest du einen kleinen Erfahrungsbericht für das Antidepressiva-Forum schreiben (siehe Link) - das bringt wahrscheinlich mehr als hier zu posten. Ich habs auch aufgegeben



------------------------------


http://www.antidepressiva-forum.de
Franzi
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat/Frage auch an Dr. Niedermeier!

Beitrag von Franzi »

Hallo Clone X,

ich werde weiter an dieser Stelle über das schreiben, was ich mitteilen möchte! Im Moment habe ich nicht viel Zeit, natürlich kann ich auch einen Beitrag für das Antidepressiva-forum schreiben. Ich habe bereits vor einiger Zeit mal hinein geschaut und fand, dass die Symptomatik beim Absetzen oft sehr ähnlich zu sein scheint. Was meinst Du soll ich schreiben, meine persönlichen Erfahrungen damit?

Ich bin jemand, der sich nicht so schnell abspeisen läßt. Schließlich hat mich auch die Erfahrung der Krankheit und einige andere Erlebnisse stark gemacht. Selbst, als es mir wegen dem Absetzen so schlecht ging, war mir klar, dass das eigentlich nur von dem Medikament kommen konnte. Solche Schmerzen hatte ich vorher noch nie gehabt. Außerdem ging alles vom Kopf aus und das AD wirkt ja nun gerade dort.

Mich wundert halt nur die Vehemenz mit der hier im Forum auf diese Thematik reagiert wird. Ich halte es für wichtig darüber zu erzählen, damit daraus Konsequenzen gezogen werden können. Ich selbst habe für mich die Konsequenz gezogen und werde dieses Medi-kament nicht mehr nehmen. Dafür war die Absetzsymptomatik zu qualvoll. Wie kann es sein, dass bereits in Medikamentenführern darüber berichtet wird, hier aber so viele anzweifeln, dass es soetwas gibt. So nach dem Motto, es kann und darf einfach nicht sein. Ich halte es auch für nicht in Ordnung, die Glaubwürdigkeit von Betroffenen in Frage zu stellen. Zu meinem Literatur-hinweis, den ich in dem letzten posting von mir angegeben habe noch als Ergänzung:Es handelt sich bei Dr. med Nossrat Peseschkian um einen Psychotherapeuten und Facharzt für Psychiatrie und Neurologie sowie Facharzt für Pschotherpeutische Medizin. Er ist Begründer der Positiven Psychiatrie und Dozent an der Akademie für ärtzliche Fortbildung und Weiterbildung der Landes-ärtzekammer Hessen. Diese Angaben habe ich aus dem Buch. Es war eines der ersten Bücher, die ich zufällig zum Thema Depression gelesen habe. Die Medikamenten-führer habe ich in der Stadtbücherei durch- gelesen. Es ist schon eine Weile her, daher kann ich dazu keine genaueren Angaben machen. Aber dort waren mögliche Absetzprobleme aufgeführt.

Ich würde mir wünschen, dass mit dieser Thematik sachlicher umgegangen wird und nicht rein emotional wie es hier der Fall ist.

Abschließend frage ich mich, warum Dr. Niedermeier bisher nicht geantwortet hat oder sonst jemand vom Kompetenznetz?

Gruß

Franzi
igel
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von igel »

Weil es kein ask-the-doctor-Forum ist. Sorry. Ausserdem gibt es in zahlreichen anderen Threads zu diesem und ähnlichen Themen bereits deutliche Antworten.

Alles Gute,
igel
Tim_Pfeiffer
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Liebe User,
Igel hat es ja bereits geschrieben: Dies ist kein ask-the-doc Forum und bislang gab es auch keinen Grund, in diesem thread einzuschreiten... Dies nur so als "Lebenszeichen" der Moderatoren. Ach ja: Dr. Niedermeier gibt es natürlich (einige haben ihn am 02.04.04 in München kennengelernt), er ist Facharzt und außerdem kann man das auch alles hier: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... rmeier.htm nachlesen...

Viele Grüße
Tim Pfeiffer (der auch existiert und kein Arzt ist )
Franzi
Beiträge: 191
Registriert: 1. Apr 2003, 12:10

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Franzi »

Hallo Igel, Hallo Tim Pfeiffer, Hallo Forumsleser!

@Igel, dass hier kein "ask the doctor forum" ist, weiß ich auch. Aber darum geht es in meinen obigen Beiträgen eigentlich auch nicht, sondern darum, dass mit dieser Thematik hier so merkwürdig umgegangen wird.

@ Herr Pfeiffer,
warum sollten Sie hier einschreiten? Verstehe Ihre Antwort bzw. Kommentar nicht, geht m.E. irgendwie an der Thematik vorbei. Ich bezog mich lediglich auf eine Äußerung von Herrn Dr. Niedermeier, in dem er unter einem anderen Thread in Frage stellte, dass es diese Absetzersymptome gäbe, weil er solche noch nie bei Patienten beobachtet habe. So weit ich weiß, kann mich aber auch irren, ist das genannte Präperat Serxoxat noch gar nicht seit 20 Jahren auf dem Markt. Auch, wenn nur einige Leute von dieser Problematik betroffen sein sollten, so sollte sie deshalb nicht ignoriert oder gar verschwiegen werden. Die Zurückhaltung gegenüber diesem Thema fiel mir halt auf.

Hatte auch den Eindruck, als wenn absichtlich nicht auf die Thematik eingegangen wird, um somit das Thema schneller wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen.

Gruß

Franzi
AF
Beiträge: 412
Registriert: 6. Jun 2003, 11:47

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von AF »

Hallo Zusammen
ich glaube wir hatten dieses Thema schon öfters diskutiert.
Ob und es inwelchem Umfang es Absetzerscheinungen gibt kann ich auch nicht sagen. Nur fällt mir in den Diskussionen immer wieder auf, daß es immer um die SSRI geht aber niemals um die Tri und tetrazyklischen AD. Diese sind auch nicht harmlos sondern können gravierende Nebenwirkungen haben (die Gewichtszunahme ist noch die geringste Nebenwirkung)
Ich selber habe auch trizyklika genommen und weiß wovon ich spreche.
In einem Punkt muß ich allerdings recht geben an unter 18 jährige sollten keine SSRI gegben werden, hier kann man auch mit anderen Maßnahmen arbeiten.
Ansonsten habe ich in vielen Postings meine Meinung zu SSRIs gesagt.
Gruß
Theo
Franzi
Beiträge: 191
Registriert: 1. Apr 2003, 12:10

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Franzi »

Hallo Theo,

danke für Deinen Beitrag. Ich selbst habe keine Erfahrungen mit trizyklischen ADs. Du kannst ja zur Ergänzung darüber schreiben, was Du damit erlebt hast, wo Deine Bedenken angesiedelt sind!?

Die Gewichtszunahme erlebe ich allerdings auch massiv bei SSRI. Ich empfinde das als äußerst unangehm, merke selbst, wie schwerfällig ich dadurch werde. Übergewicht ist ja nun auch ein Faktor, der sehr oft andere ernsthafte Krankheiten auslösen kann und daher auch nicht so runterzuspielen. Da der Stoffwechsel verändert wird, ist die Gewichtszunahme häufig eine Begleiterscheinung. Eine Zunahme von ein paar Kilos mag ja noch akzeptabel sein, wenn es dann aber weit darüber hinausgeht, sehe ich das anders.

Herr Pfeifer mögen Sie mir nicht antworten?

Gruß
Franzi
outcast
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Registriert: 2. Dez 2003, 01:38

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von outcast »

Hallo Franzi.

Ich möchte gerne etwas zu der ganzen Sache sagen: wenn Du nicht riskieren möchtest, persönlich aufs Übelste beleidigt zu werden und auch nicht hören möchtest einen Glaubenskrieg ausgelöst und die Forenmitglieder unnötig in Angst und Schrecken versetzt zu haben, dann höre jetzt einfach auf nachzubohren. Wenn Du weitermachst, wird irgendwann sowieso dann das meiste was Du von Dir gibst gelöscht ... oder gleich Dein Account. Dies ist einfach nicht der richtige Ort, um vernünftig über diese Problematik zu diskutieren. Das ist zwar traurig, aber nun mal Tatsache. Die Moderatoren sind hier alles andere als neutral, einige der Forenmitglieder könnten sofort in der Marketingabteilung diverser Pharmakonzerne anfangen und wenn Du auf der Startseite des Forums mal nach unten scrollst, könnte es sein, daß Dir dann einiges klar wird.
Es tut mir leid, daß Du auch schlechte Erfahrungen mit dem Ausschleichen von Seroxat gemacht hast, aber wenigstens hat Deine Hausärztin Dir geglaubt - da hast Du ja schon Glück gehabt. Die Problematik erstreckt sich übrigens auf alle SSRIs, aber Seroxat ist was das Abhängigkeitspotential angeht wohl einsame Spitze.

Alles Gute
Oliver
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von triste »

Hallo Franzi,

der Grund, warum Du keine/kaum Antworten zu diesem Thema bekommst, ist, daß diese Diskussion hier bereits mehrfach, immer hitzig und schließlich schlicht und einfach erschöpfend geführt wurde.
Die Moderatoren haben reichlich und geduldig ihre Meinung dazu geschrieben (nachzulesen im Archiv).

Virginia
Rudi2
Beiträge: 47
Registriert: 12. Apr 2004, 18:10

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Rudi2 »

Hallo Franzi!
Ich muss schon sagen,dass es heute noch Aerzte gibt, die einem verschweigen, dass Seroxat beim Absetzen enorme Probleme machen kann, ist höchst bedenklich. Hab selbst 2-3 Versuche gebraucht um davon loszukommen, was ich einzig und allein meinen ach so kompetenten Psychiatern zu verdanken habe. Deren Anleitung sah so aus: Dosis für eine Woche halbieren, dann ganz weglassen (in meinem Fall von 20 auf 10 mg). Nun die Reduktion von 20 auf 10 war nicht so schlimm. Als ich dann aber gar nichts nehr einnahm (nach 1 Woche)begannen ca.2 Tage später Symptome aufzutreten, die ich noch nie in meinem Leben zuvor hatte. Nämlich: elektroschockartige Erscheinungen,im Englischen "zaps" getauft, was es auch am besten trifft. Diese hatte ich im Schnitt ca.20-30x/Minute!!! Und man darf mir glauben,das ganze erstrecjkte sixch über ca.2-3 Wochen. Nun ist es leider so dass man mit diesen "zaps" nicht gerade gut schläft,Albträume,Unruhe und Müdigkeit am nächsten Tag steigern sich. Kaum hatte ich wieder eine 1/2 Seroxat genommen,war der Spuk innerhalb von Stunden wieder vorbei und es ging mir wieder richtig blendend .Also liebe Leute das nenn ich nicht Absetzerscheinung, sondern Entzugssymptom!!!
Übrigens bin ich da nun wircklich keine Ausnahme. Bin dann im Dezember draufgekommen,dass es Seroxat auch in flüssiger Form gibt und habe auf wöchentlicher Basis um 2 mg reduziert, die letzten 2mg noch langsamer (geht mit einer Spritze oder pipette wunderbar). Auf diese Art und Weise erspart man sich jedenfalls viele "Absetzerscheinungen",dauert halt ein bisschen,aber besser als 3 gescheiterte Versuche .Warum dieser Roman? Will niemandem Angst machen,da Seroxat summa summarum doch ganz gut wirkt (ich hatte halt immer Nebenwirkungen,die ich nicht in Kauf nehme:Libidoverlust,Gewichtszunahme).Leider hatte ich schlechte Ärzte,die zu meinen "Absetzerscheinungen"meinten, die Depression kehre eben wieder zurück, "der Glaube versetzt Berge" und sonstige Weisheiten,die ich hier niemandem zumuten will.Komischerweise hatte ich nach dem langsamen Ausschleichen eine irrsinnige Libidosteigerung,die sich aber nach ca.1 Woche auf ein natürliches Ausmaß reduzierte (GOTTLOB Also mein Rat an alle die Seroxat absetzen wollen:machts das bitte gaaaanz laaaaangsam,dann gibts auch keine Probleme.
lg rudi
AF
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von AF »

Hallo Franzi,
ich will es kurz machen mit den tricyclischen.
Ich habe Aponal Stangyl Saroteen und noch diverse andere Ausprobiert.
Die einen Medikamente katapiltierten mcih direkt ins manische, die anderen ließen mich nciht mehr aufstehen.Daß ich dabei noch über 10 kg zunahm ist noch eine andere Sache.
Bei Aponal dauerte es über ein halbes Jahr bis ich eindlich von dem Zeug los kam. Immer schön schritt für Schritt.
Außerdem hatte ich das komplette Besteck der Nebenwirkungen die auf dem Beipackzete standen inclusive Vergrößerung der Brust (ich bin ein Mann)
Gruß
Theio
cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von cool »

SSRI`s haben keine Kalorien und können daher nicht für Gewichtszunahmen verantwortlich gemacht werden. (Bekomme ich jetzt einen coolen Job in der Marketingabteilung eines Pharmakonzerns, Oliver ?????)
Franzi
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Franzi »

Hallo cool, Rudi, Theo,Virgina,Oliver, Herr Pfeiffer und Herr Dr. Niedermeier!

Also zuerst zu Dir cool. Sehr witzig! Natürlich haben SSRI keine Kalorien. Aber sie verändern den Stoffwechsel enorm. Warum nehmen sonst soviele Leute derartig viel zu?

@Theo: Danke, dass Du Deine Erfahrungen mit den trikyklischen Ads geschildert hast. Ich halte es für wichtig Ads realistisch zu beurteilen. Auch wenn sie dazu beitragen, die Depression zu behandeln. So haben sie wie alle Medikamente eben auch Nebenwirkungen.

@Rudi: Danke für Deine Schilderung. Ich finde es wichtig,hier an dieser Stelle darüber zu schreiben. Denn genau das ist auch meine Erfahrung. Von dem Reduzieren habe ich nichts gemerkt. Aber, als ich von 20 mg -in Absprache mit einer Fachärztin - auf Null reduziert habe. Da ging es mir 2 Tage später derart mies, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Dieser Zustand hielt 3 Wochen an. Ich denke auch, dass das Ausschleichen noch langsamer erfolgen müßte. Also erst 10 mg, dann, so wie Du schreibst noch weniger. Ich wußte z.B. gar nicht, dass es das Zeug auch in flüssiger Form gibt.

@Oliver: Genau deshalb schreibe ich hier. Weil ich es für ein wichtiges Thema für davon Betroffene halte. Im übrigen habe ich nicht nur Zustimmung durch meine Hausärtzin erfahren, auch der Facharzt, zu dem ich anschließend wechselte, gab zu, schon davon gehört zu haben!! Warum sollte ich vom Forum ausgeschlossen werden oder angegriffen werden? Ich selbst habe hier niemand angegriffen. Außerdem habe ich schon vorher über andere Thematiken geschrieben. Mir ist schon bewußt,dass dieses Thema hier nicht gerne gesehen wird, aber das halte ich für falsch. Da im übrigen neben der Pharmafirma auch das Ministerium dieses Kompetenznetz fördert, denke ich, dass nicht so angenehme Begleiterscheinungen von manchen Medikamenten nicht unter den Tisch fallen sollten. Es sollte eher eine Konsequenz daraus gezogen werden, dass dieses Präperat bei einigen Leute solche massiven und sicher auch nicht ungefährlichen Symptome hervorruft. Wichtig wäre eine Aufklärung darüber im Beipackzettel und auch von Seiten der verschreibenden Ärzte.

@Virgina, Du meinst hier wäre darüber schon genügend geschrieben worden? Ich sehe das anders. Es ist zwar darüber geschrieben worden, aber, wie mir auffiel, äußerst emotional. Ich habe mich damals nicht sofort dazu geäußert, obwohl ich die Diskussion verfolgt habe.

@Herr Pfeiffer und Herr Dr. Niedermeier:
Mir fällt auf, dass sie nicht antworten. Könnten Sie mir bitte Ihre Gründe dafür nennen?

Viele Grüße

Franzi
Adelina
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Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Adelina »

liebe franzi!
mir fiel schon lange auf, dass dr. niedermeier kaum antwortet .finde das auch sehr schade und hätte auch gerne gründe.
franzi hast du auch zugenommen von SSRIs?
ich ja
tomroerich
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von tomroerich »

Hallo Rudi,

danke für deinen Bericht. Das ist ja nun echt interessant denn auch ich kenne diese elektrischen Schläge (zaps) und erfreue mich momentan wieder an ihnen, weil ich Trevilor ausschleiche. Als ich vor 2 Jahren von Fluctin auf Trevilor umstieg, das gleiche Phänomen. Mein Psychiater schaute mich recht entgeistert an und meinte, so etwas habe er ja noch nie gehört und er glaube nicht, dass das mit dem Mediwechsel zusammenhinge. Tut es also wohl doch!
Ich muss dazu sagen, dass es bei mir tatsächlich bei den zaps bleibt. Sie treten eindeutig in Abhängigkeit von der Augenbewegung auf und verstärkt beim Wenden des Kopfes. Kann mich sozusagen selbst elektrisieren, wenn ich mit den Augen rolle *gg*. Schlaf etc. sind unbeeindruckt. Alles in allem ein für mich verkraftbares Phänomen.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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artemis
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von artemis »

Hallo Thomas!

Können wir dich nicht als neue Quelle elektrischer Spannung patentieren lassen?
Sorry für den Witz, aber ich habe die Hoffnung du weißt ihn zu nehmen und hast selber auch Spaß dran.

Aber im Erst: Ist es gut in deiner momentanen Situation das AD auszuschleichen? Ist nur so ne Frage oder Anregung. Halte dich eigentlich für erfahren genug, daß du da wahrscheinlich schon selber drüber nachgedacht hast. Aber verkneifen konnte ich mir die Frage irgendwie auch nicht.

Viel Erfolg und alles Liebe von
Arte
tomroerich
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von tomroerich »

Hallo Arte,

habe schon mal nachgemessen und kam zu dem Ergebnis, dass es zum Betrieb eines kleinen Elektroautos (ich stellte mir so einen Helm mit Elektroden vor) nicht reichen wird . Das wäre der Knüller gewesen- obwohl SSRI als Brennstoff auch wieder nicht soooo wirtschaftlich wäre. Weiterhin muss bezweifelt werden, dass der TÜV ein Auto, dass mit heftig rollenden Augen betrieben wird, überhaupt zulassen würde (wegen der Verkehrssicherheit). Und außerdem- wie sieht denn das aus, wenn das alle machen, also neee.
Reicht also höchstens für die Armbanduhr *gg*

Du hast Recht, der Zeitpunkt ist blöd gewählt und heute sind die zaps so heftig, dass ich mich nicht gut konzentrieren kann und lieber eine halbe "Portion" Trevilor genommen habe. Wie bei Rudi auch, verschwinden die Symptome dann innerhalb von 2-3 Stunden. Es wäre wirklich unvernünftig sich in einer besonderen Belastungssituation das anzutun. Hoffentlich kann ich überhaupt in meinen Urlaub gehen- das hatte ich vor in knapp 2 Wochen. Aber wenn hier alles drüber und drunter geht, muss ich wohl verzichten.

Danke für deine Fürsorge!

Liebe Grüße

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Franzi
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Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Franzi »

Hallo Adelina,

ja habe ich leider und fühle mich damit nicht wohl,weil es mich schwefälliger macht. Aber auch sonst gefalle ich mir mit diesen überschüssigen Kilos nicht. Hoffe, dass sich das nach dem Absetzen wieder gibt. Der Arzt meinte, eine Reduzierung der Dosis würde bereits etwas bringen. Davon konnte ich allerdings bisher noch nichts bemerken.

Hallo Thomas,

genau solch elektrische Schläge traten auch bei mir beim Absetzen auf. Sie waren allerdings nicht wie bei Dir aushaltbar, sondern ziemlich stark. Dazu kamen starke Kopfschmerzen. Und eine Übelkeit,die vom Kopf ausging und sehr extrem war. Außerdem war ich sehr geruchempfindlich. Ich hatte das Gefühl, dass meine Sinnesorgane überempfindlich wurden. Das Einzige, was mich beruhigt hat, war, dass ich wußte, es hat mit dem Absetzen des Medikamentes zu tun. Darüber hinaus war mein Gleichgewichtssinn beeinträchtigt, hatte das Gefühl zusammenzubrechen.

Vielleicht ist es besser, wenn Du langsamer reduzierst. Bisher habe ich nur SRRI, insbesondere bei Paroxetin von solchen Absetzsymptomen gehört. Aber es scheint wohl auch bei trizyklischen Ads welche zu geben, wie dieser Thread zeigt. Wünsche Dir jedenfalls gute Besserung.

Grüße Franzi
outcast
Beiträge: 37
Registriert: 2. Dez 2003, 01:38

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von outcast »

Hallo Franzi.

>Oliver: Genau deshalb schreibe ich hier. Weil ich es für ein wichtiges Thema für
>davon Betroffene halte.

Ist ja klasse, wenn Du das machst ich wollte Dich nur gewarnt haben

> Warum sollte ich vom Forum ausgeschlossen werden oder angegriffen werden?

Falls Du bestimmten hier Anwessenden mit Hintergrundwissen ihre Ignoranz
und INkompetenz unter die Nase reiben solltest, wird Dir genau das passieren ...
solange Du auf der gemütlichen Einzelfallschilderungsebene bleibst, hast Du nur Angriffe empörter und genervter Forenmitglieder zu befürchten.

>Da im übrigen neben der Pharmafirma auch das Ministerium dieses
>Kompetenznetz fördert, denke ich, dass nicht so angenehme
>Begleiterscheinungen von manchen Medikamenten nicht unter den Tisch fallen
>sollten. Es sollte eher eine Konsequenz daraus gezogen werden, dass dieses
>Präperat bei einigen Leute solche massiven und sicher auch nicht ungefährlichen
>Symptome hervorruft. Wichtig wäre eine Aufklärung darüber im Beipackzettel
>und auch von Seiten der verschreibenden Ärzte.

Dein Idealismus ehrt Dich, aber die Realität sieht leider anders aus - sieh Dir die
Geschichte der Benzodiazepine an und Du hast einen ungefähren Fahrplan wie es mit den SSRIs ablaufen wird. Lies David Healy, lies Charles Medawar.

Alles Gute
Oliver
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: Absetzerscheinungen bei SSRI Seroxat

Beitrag von Adelina »

liebe franzi!
ich fühle mich auch total unwohl mit der gewichtszunahme! kriege allerdings nichts weg!!! bei mir gab es sich nach dem absetzten NICHT! leider!geschweige denn von der reduzierung...null...muss dir leider das von mir aus so berichten!
liebe grüße
adelina

franzi schrieb:

ja habe ich leider und fühle mich damit nicht wohl,weil es mich schwefälliger macht. Aber auch sonst gefalle ich mir mit diesen überschüssigen Kilos nicht. Hoffe, dass sich das nach dem Absetzen wieder gibt. Der Arzt meinte, eine Reduzierung der Dosis würde bereits etwas bringen. Davon konnte ich allerdings bisher noch nichts bemerken
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