Fluctin

kelvingrovebaby
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Fluctin

Beitrag von kelvingrovebaby »

Hallo,
eine echte Premiere, bin zum ersten Mal hier (w, 35). Gemischte Gefühle.
Doch vielleicht kann mir jemand von seinen Erfahrungen mit Fluctin (Fluoxetin) berichten? Die Packung liegt vor mir - aber ich trau mich nicht. Andererseits - irgendetwas muss ich tun, schnell. Ich stoße schon so sehr an meine Grenzen, dass ich echt nicht weiß, wie es weitergehen soll. Selbst der ganz normale Alltag zwingt mich ganz tief in die Knie. Grüße
sunniher
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Re: Fluctin

Beitrag von sunniher »

Hallo,
ich selbst habe Fluctin nicht genommen, aber eine enge Freundin von mir. Also, im Vergleich zu Zoloft hatte sie wenig Nebenwirkungen, die sich zu Anfang hauptsächlich in Unruhe (Schlaflosigkeit)und schwitzigen Händen zeigte. Dies verlor sich aber nach einiger Zeit. Wie bei anderen ADs auch setzte die eigentliche Wirkung erst nach ungefähr zwei Wochen ein. Mit diesem Medikament ging es ihr insgesamt besser als ohne und sie bekam ihren Alltag besser geregelt und war aktiver. Ein Problem gab es im Zusammenhang mit Alkohol (blackouts), da muss ich aber noch hinzufügen, dass sie wirklich viel und Hochprozentiges getrunken hat. Leider weiß ich nicht mehr, wieviel sie genommen hat, ich könnte sie aber auch noch mal fragen (wenn nicht weitere Infos von anderen hier im Forum kommen). Wann, wie und mit welchen NW ein Medikament wirkt, ist meiner Meinung nach von dem jeweiligen Menschen abhängig, der es nimmt, von seiner Einstellung gegenüber Medikamenten, der persönlichen Verfassung... ich habe damals anfangs extra nicht auf den Beipackzettel meines ADs geguckt, da ich mir leicht etwas einbilde
Hast Du denn in der nächsten Zeit die Möglichkeit, Dich auch mal zurückziehen zu können? Mir war beim Beginn der Einnahme sehr wichtig, dass nicht noch zusätzliche Anforderungen anstanden. Und steht bei Dir auch gleichzeitig eine Therapie an? Oder hast Du zumindest die Möglichkeit, Deinen Arzt zu erreichen?
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Grüße
Sunni
kelvingrovebaby
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Re: Fluctin

Beitrag von kelvingrovebaby »

Hallo Sunni!
danke dir sehr. Paradoxerweise hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal Fluctin genommen, auch erfolgreich. Bis es aber soweit war hatte ich mit anderen Medikamenten "experimentieren" müssen, und hatte damals ein paar echte Höllenwochen mit schlimmen Angstzuständen. Und jetzt, wo ich zur Zeit so sehr entkräftet und verängstigt bin, fällt es mir total schwer, mich an die Erfolge mit Fluctin zu erinnern; stattdessen kaue auch die ganze Zeit auf den Schattenseiten herum. Darum war es so wichtig, von jemandem zu hören, es wird mir helfen. Blöderweise fange ich am Mittwoch, 07., wieder an zu arbeiten, bin noch in der Probezeit. Und ich glaube, der Job hat auch mit meinem Zustand zu tun, fühle mich dort einfach nicht richtig wohl, und mir fehlt absolut das "dicke Fell", das man vielleicht einfach braucht, natürlich ist nie alles optimal im Berufsleben. Bin noch in der Probezeit, habe auch Angst vor der Zukunft, "darf" den Job auf keinen Fall verlieren, andererseits macht er mir keine wirkliche Freude; lebe alleine, komme damit z. Zt. überhaupt nicht mehr klar. Dabei könnte ich das Blatt doch einfach wenden; ich bin nicht nur alleine, ich bin auch unabhängig und frei; mein Job überzeugt mich zwar nicht ganz; aber er ernährt mir besser als jeder andere zuvor. Aber an Tagen wie gestern ist das völlig unmöglich. Gott sei Dank hatte meine Schwester angerufen, sie hat mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht alleine bin.
Liebe Sunni, nochmals danke.
Viele Grüße
Kelvingrovebaby
outcast
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Re: Fluctin

Beitrag von outcast »

Hallo.

Sandra schrieb:
"Also da du neu bist,wirst du bestimmt nicht wissen,das Oliver grundsätzlich gegen AD´s ist.Also bitte jetzt nicht die Packung weg scheissen,weil dir Oliver davon abrät(lieber Oliver bitte nicht gleich angreifen *gr*)"

Wenn ich grundsätzlich gegen ADs wäre, würde ich wohl kaum zur Einnahme von Trizyklika bei schweren Depressionen raten - das sind nämlich auch Antidepressiva, liebe Sandra. Das einzige was ich nicht so toll finde ist der meiner Meinung nach zu unkritische Umgang mit SSRIs.

Oliver
Silence
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Re: Fluctin

Beitrag von Silence »

Hallo,

was Du schreibst kommt mir (w, 25) soooooo bekannt vor...
Wenn Du mal weiter hinten in älteren Threads guckst von Ende Nov, Anfang Dez, dann wirst Du sehen, dass ich genau die selben Zweifel hatte wie Du und es mir ähnlich ging. ("Fluoxetin: suche jemanden mit guten Erfahrungen")

Seit 4. Dezember nehme ich Fluoxetin und habe mich super langsam auf die jetzige Dosis von 20 mg am Tag gesteigert, die ich nun seit drei Tagen nehme.

Was ich an NW bemerke sind relativ schlechter und leichter Schlaf und leichte Verdauungsmalessen. Sonst geht es mir ganz gut. wie die Wirkung ist, kann ich noch nicht so ganz bschreiben, denn die akute Phase war zu Beginn der Medikation eh schon vorüber. Ich kann mich selbt etwas distanzierter sehen und das tut echt mal ganz gut, denn es stehen jede Menge Veränderungen an, beruflich und privat.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas Mut machen, denn diese stille Vor-Sich-Hin-Leiden habe ich auch jahrelang praktiziert und es bringt gar nix!!!

Ich musste auch erst mal raffen, dass ich -im Moment jedenfalls- Unterstützung in Form vonTherapie und Medis brauche.

Alles alles Liebe wünscht Dir

Silence
C.
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Re: Fluctin

Beitrag von C. »

*langsamausatme* ..... liebe Sandra,

ich gehe davon aus, dass du inzwischen im Prinzip weisst dass auch du manchmal recht heftig reagierst....
genauso, wie du darunter gelitten hast, das auch "zweifelnde Stimmen" kamen zu Medis, so habe z.B. auch ich wohl mich "irremachen lassen" durch die ganzen "positiven" Stimmen zu Medis, und auch sehr darunter gelitten.
...mich mit Paroxetin eingeschlichen, aber leider half mir das Zeug gar nicht,und meine Panik wurde immer schlimmer. Am Ende sass ich mit permanenten Suizidgedanken und dazu kaum noch Selbstkontrolle, fast völlig ohne Schlaf, mit zuckenden Muskeln, ständig zitternd, und völlig unkoordiniert da, irgendwoanders als im Hierundjetzt, in der "Unwirklichkeit", mit verschobener Optik und völlig "seltsamen" Gedankengängen, in mir 24 h am Tag nur noch Angst und Chaos (um nur mal ein paar Punkte zu nennen). Sachen gingen ab die ich so nichtmal in meinen wirklich schlimmen tiefen Depressionsphasen so erlebt hatte.
Mit langsam steigender Dosis stiegen auch die unerwünschten Wirkungen. Bis es nach einigen Wochen hiess, wenn ich das nicht mehr aushalten kann soll ich halt wieder ausschleichen.
...Ich hab echt gedacht,das ich das nie wieder schaffen werde, und dachte oft an Suizied,denn was bringt mir ein Leben voller Angst und zuhause eingesperrt....
Ich habe jetzt noch ziemlich damit zu kämpfen, mich von dieser Zeit und den Schäden, die es hinterlassen hat, zu "regenerieren" bzw. zu versuchen sie zu beheben.

siehst du, Sandra, so unterschiedlich können Erfahrungen und Erlebnisse mit "der gleichen Sache" eben sein. Es ist ganz offensichtlich nicht "nur gut" oder "nur schlecht".
Ich weiß,du hast gute Erfahrungen damit gemacht,aber du kannst nicht von dir auf andere schliessen. Du möchtest Akzeptanz für deine Sicht und deine Erlebnisse? Ich hab den Eindruck, du "wehrst" dich schonmal "prophylaktisch", aus lauter Angst sie nicht zu bekommen, und siehst sie gar nicht wenn/wo sie da ist...
Ich würd vorschlagen, freu dich doch, dass es dir so gut hat helfen können, und gib deine positiven Erfahrungen damit ruhig weiter, erzähle davon - aber beschwer dich doch nicht dauernd auch noch darüber, dass andere nicht so positive Erfahrungen damit gemacht haben und das eben auch mitteilen.

Weisst du, und wenn du *über andere* schreibst, zu jemand "über *anwesende* dritte" redest und deine behauptungen aufstellst - was hast du dann für ein problem damit, dass derjenige dann dein "zitat" aufgreift?!? Und die behauptungen richtigstellt? Das ist doch wohl eigentlich ganz logisch und normal??
Soweit ich das hier gelesen hatte, hatte Oliver hier doch überhaupt nichts gesagt von "Packung wegschmeissen"?? (Hatte er überhaupt vorher hier gepostet?) Wie kommst du dann überhaupt dazu, dann hier überhaupt auf ihn Bezug zu nehmen? Find ich schon ziemlich strange.

"Es wird immer Menschen mit einer Anderen Meinung geben,aber damit mußt du leider Leben."
Ja, Sandra.

Grüsse,
Clara
malin
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Re: Fluctin

Beitrag von malin »

Hallo Sandra,
keine Panik, Du hast keine Halluzinationen...
Ich habe das erste Posting von Oliver nämlich auch gelesen, aber so ganz genau weiß ich nicht mehr, was drin stand.
Aber ich will mich auch gar nicht weiter einmischen, Tatsache ist nur, daß viele von Oivers Postings von Admins gelöscht werden, vielleicht war das jetzt auch so...

Viele Grüße
Nele
C.
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Re: Fluctin

Beitrag von C. »

Sandra,
ok wusste ich nicht dass da was zu stand von oliver. sorry.
Clara
outcast
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Registriert: 2. Dez 2003, 01:38

Re: Fluctin

Beitrag von outcast »

Hallo Sandra

Ja ich habe hier was geschrieben und wie so vieles von mir ist es gelöscht worden, obwohl es keine Beleidigungen oder sonstigen Regelverstösse enthielt, sondern nur ein paar Fragen und eine generelle Anmerkung über SSRIs und dass Trizyklika bei schweren Depressionene sinnvoller seien.

Nochmal: ich bin nicht generell gegen ADs - ich bin noch nicht einmal komplett gegen SSRIs, ich bin nur dagegen, daß die Risiken und Nachteile so vehement unter den Tisch gekehrt werden (als kleines Beispiel nur die Tatsache, daß meine Postings hier regelmässig gelöscht werden, oder indem man Kritiker so extrem und auf so persönlicher Ebene angreift, wie Du es ja mit mir hier an anderer Stelle auch schon getan hast ... danke übrigens, daß Du Du das dann selber gelöscht hast).

Ich freue mich ja für Dich, daß Dir Paroxetin geholfen hat, aber es gibt halt Menschen (ca. 38% Prozent) da wirkt es gar nicht - und bei manchen da wirkt es genau umgekehrt und macht alles nur noch schlimmer (wie bei Clara zum Beispiel) - oder bei manchen sind die Nebenwirkungen einfach nicht tolerabel (wie bei mir zum Beispiel) und das sollte man wissen und davor sollte man warnen. Das ist alles.
Alle Unternehmungen im Leben sind mit Risiken behaftet .. wir wissen, daß Flugzeuge abstürzen können, aber wir fliegen trotzdem, weil wir das Risiko kennen und es eingehen, warum wehrst Du Dich so vehement dagegen auf die Risiken der Medikamenteneinnahme hinzuweisen? Ich hätte mir gewünscht darauf hingeweisen worden zu sein als mir Paroxetin verschrieben wurde, dann hätte ich anders mit der Sache umgehen können.

Mal schauen wie lange dieses Posting stehenbleibt ...

Oliver
strickliesel
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??

Beitrag von strickliesel »

Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist!







lg evelyna
strickliesel
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Re: Fluctin

Beitrag von strickliesel »

Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist!







lg evelyna
strickliesel
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Re: Fluctin

Beitrag von strickliesel »

Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist!







lg evelyna
sunniher
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Re: Fluctin

Beitrag von sunniher »

Hallo kelvingrovebaby,
ich bin mir nicht ganz sicher, Du meintest wohl eher Sun (die selbst Fluctin-Erfahrungen hat) als mich (Sunni), aber ich antworte Dir trotzdem mal
Wie schaut es denn aus bei Dir, hast Du das Medikament genommen? Falls ja, wie geht es Dir damit? In Suns Beitrag stand auch noch etwas, was ich selbst vergessen hatte zu erwähnen - nur um es kurz zu wiederholen: Diese Medikamente hauen einen nicht um. Wovor ich die meiste Angst hatte, war eine komplette Veränderung meiner Persönlichkeit, also davor, nicht mehr ich selbst zu sein und keinen Einfluss auf mein Verhalten mehr haben zu können. Das trifft bei ADs auch nicht ein (aber das weißt Du ja, da Du selbst schon einmal eins genommen hast).
Ich kann gut verstehen, was Du von Deiner Situation erzählst. Da hat man eigentlich den Grund, zufrieden sein zu können, und trotzdem nagt da etwas innen drin... manchmal nimmt das auch paradoxe Formen an. So brauche ich zum Beispiel meinen festen Rahmen um mich herum als Sicherheit und fühle mich dennoch erschlagen von dieser Routine. Gerade was den Job angeht: Die Vorstellung, 40 Jahre den größten Teil des Tages arbeiten zu müssen, und das bei einem immer rauher werdenden Klima - da fühle ich mich eingesperrt. Ich habe im Einzelhandel gearbeitet und dies unter anderem wegen der Krankheit aufgegeben. Die finanzielle Lage zwingt mich aber, nach jedem Job zu greifen, der sich bietet, und oft genug werde ich nur müde lächelnd angesehen, wenn ich nach einem Aushilfsjob frage, was auch nicht gerade das Selbstwertgefühl stärkt...wie Du siehst, Du bist nicht alleine
Wie sieht das denn bei Dir aus, Du sagst, Du fühlst Dich nicht so wohl. Liegt das daran, dass noch alles ungewohnt ist und Du die Kollegen noch nicht richtig kennst? Oder am allgemeinen Betriebsklima, verbunden mit Zukunftsangst? Gibt es vielleicht irgendjemanden dort, an den Du Dich halten kannst?
Wäre schön zu hören, wie es Dir geht! Ich wünsche Dir für den morgigen Arbeitsbeginn viel Glück, lass Dich nicht unterkriegen!
Liebe Grüße
Sunni
sewi
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Re: Fluctin

Beitrag von sewi »

kool2
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Re: Fluctin

Beitrag von kool2 »

es sind scientologen, die im internet gegen serotonin-wiederaufnahmehemmer jeder art wettern. und theoretisch würde ich sagen, was scientologen ablehnen, kann gar nicht so verkehrt sein. aber ich habe auch eher negative erfahrungen gemacht. ich denke, dass fluctin und co. drogen sind, die auch wie drogen wirken. so wie ecstasy ohne glücksekstase. ich finde die wirkung zu penetrant und komme damit nicht klar. es gibt aber menschen, die das gar nicht so empfinden und denen das langfristig enorm hilft, den alltag nicht mehr als graue und bedrohliche zone anzusehen. ich bin da vorbelastet und betrachte fluctin-patientInnen skeptisch. ich sehe in jedem grinsen eine drogeninduzierte gefühlsäußerung und bin damit vermutlich ein wenig paranoid. aber es gibt auch dieses jüngst verfilmte buch "prozac nation" von elizabeth wurtzel ("Verdammt schöne Welt. Mein Leben mit der Psycho-Pille"), das recht vernichtend mit dem Massenprodukt umspringt.
Bei einem Freund hat Fluctin seine seit Jahren ruhende Spielsucht wieder ausgelöst (vielleicht nur eine Ausrede?) , rückblickend bewerte ich mich in meinem Fluctin-Jahr 1998 als grössenwahnsinnig. Hatte eine Paralell-Beziehung und den Geschmack an Alkohol gefunden. Aber so gesehen ging es mir wohl (übertrieben) gut.
Meine späteren Erfahrungen mit Fluctin und Zoloft waren total schlimm. Die Angststörungen wurden verschlimmert. Man sagte mir, das ginge vorüber. Ich war aber nicht bereit, das als "Nebenwirkung" für mehere Wochen zu ertragen.
Ich will aber auch keinem Angst machen, der Fluctin verschrieben bekommen hat. Ich kenne nämlich auch ein paar Menschen, die das einnehmen und genauso lieb sínd wie vorher. Es ist biochemisch bewiesen, dass Serotonin-Wiederaufnahmehemmer einen Zweck erfüllen. Bei einigen Depressiven kann ein Überschuss an Serotonin jedoch eine negative Auswirkung haben. Das weiss man nicht so genau vorher.
Silence
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Re: Fluctin

Beitrag von Silence »

Moin!

Aso, nur kurz zu dem Drogenvergleich:

Aus eigener jahrelangen Erfahrung weiß ich sehr gut, wie sich die verschiedenen Drogen (außer Opiate, Heroin) anfühlen. Seit 4 Wochen nehme ich auch Fluoxetin und stand dem ganzen SEHR skeptisch gegenüber, weil ich eben diese ziemlich exzessiven Drogenerfahrungen habe und seit einiger Zeit nicht mal mehr Alkohol trinke.

Aber soweit ich das -auf Fluoxetin- jetzt noch beurteilen kann *g*, bin ich nicht künstlich lustig und wie auf Drogen; ich habe einfach wieder Mut, wie jeder "normale" Mensch auch.
Und das brauche ich auch, weil ich einiges in meinem Leben ändern will und das (leider) ohne das Medikament gar nicht schaffen würde. Diese Kraft könnte ich nicht nur mit meiner ambulanten Psychtherapie aufbringen, auch wenn ich auch lieber völlig "Drogen" frei wäre.

Ach ja, meine schlechten Gedanken sind auch nicht irgendwie weggeblasen, sondern ich kann sie besser sortieren und sie verwirren mich nicht mehr so schlimm.

Liebe Grüße und einen schönen Tag!

Silence
Captain Kirk
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Re: Fluctin

Beitrag von Captain Kirk »

Hi Sun, jetzt mal ein ernstes Wörtchen ...
es ist doch relativ klar, dass es nicht gut für den Körper ist, wenn der Wirkstoff unregelmäßig in den Körper gelangt. Der Gehrinstoffwechsel gerät dadurch ja völlig aus dem Häuschen. Und was das Erbrechen betrifft. Auch das sollte Dir eigentlich klar sein. Mußt echt was unternehemn dagegen Sun.



Gruß
c.
strickliesel
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??

Beitrag von strickliesel »

Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist!







lg evelyna
strickliesel
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Re: Fluctin

Beitrag von strickliesel »

Es gibt für jedes Problem eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist!







lg evelyna
outcast
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Re: Fluctin

Beitrag von outcast »

Hallo.

Das was Du über über Fluctine schreibt, Sewi, versteh ich nicht. Was sind Fluctine und was war das für ein Buch? Wenn Du Du Fluoxetin meinst, also das was bei uns als Fluctin verkauft wird, dann ist das ein SSRI genau wie Sertralin, Paroxetin, Fluvoxamin,Venlafaxin und Citalopram. Dies sind die sechs SSRIs die auf dem Markt sind. Sie haben prinzipiell alle die gleiche Wirkungsweise (die Wiederaufnahme des Serotonins aus dem synaptischen Spalt in die Synapse zu hemmen) und haben aber trotzdem alle einen eigenen "Charakter" und jeder spricht anders darauf an.

Was ich hier schon wieder ein wenig merke ist, daß diejenigen welche gute Erfahrungen mit SSRIs gemacht haben geradezu empört darüber sind, wenn sich Leute kritisch (und "kritisch" bedeutet nich "verteufeln") über diese Medikamente äussern. Ist das so eine Art Schutzmechanismus? Ich z.B. spreche keinem ab, daß ihm SSRIs geholfen haben, weise aber halt als kleines Gegengewicht zu der Überzahl an "Enthusiasten" hier gerne einfach mal auf die nüchternen Fakten hin. Z.B. daß SSRIs bei 38% der Leute die sie nehmen überhaupt nicht helfen (das ist eine offizielle Zahl von Glaxo SmithKline dem Hersteller von Paroxetin) - und bei manchen (genaue Zahlen gibt's da leider nicht) alles nur noch schlimmer machen, auch können sie zu weitaus größeren Problemen beim Absetzen führen als offiziell zugegeben wird. Wenn man das weiss, kann man da auch angemessener drauf reagieren, wenn man ein solches Medikament dann ausprobiert. Die Leute mit den guten Erfahrungen verallgemeinern oft von sich auf alle anderen und denken was gut für sie ist, ist auch gut für alle anderen, aber so ist es nun mal nicht. Das sollte doch verständich sein, oder?

Oliver
Silence
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Re: Fluctin

Beitrag von Silence »

Hallo Oliver,

"Was ich hier schon wieder ein wenig merke ist, daß diejenigen welche gute Erfahrungen mit SSRIs gemacht haben geradezu empört darüber sind, wenn sich Leute kritisch (und "kritisch" bedeutet nich "verteufeln") über diese Medikamente äussern."

damit meinst Du nicht mich, oder? Denn ich bin eben gerade NICHT so enthusiastisch und generell ein total kritischer Mensch...

Ich finde, niemand der Leute ist hier empört.
Wir schreiben unsere (guten) Erfahrungen und Du kannst Deine (schlechten?) Erfahrungen posten.
Das ist ja auch Sinn dieses Forums.

Ich kann dazu nur sagen, dass ich mir selber die Entscheidung mit Fluoxetin anzufangen schon schwer genug gemacht habe und mich die vielen Warnungen hier im Forum echt geschockt haben und meine Zweifel soweit verstärkt haben, dass ich gar keine Hoffnung für die Zukunft mehr gesehen habe...

Meine Gedanken waren damals:

"Wenn mir nach einem Aufenthalt in einer Klinik für Essstörungen und einer ambulanten Therapie nicht mal mehr Medis helfen sollen und alles dadurch noch schlimmer wird..." -muss ich nicht weiter aufführen!

Ich denke, es ist wichtig, dass man sich genau informiert, was man da zu sich nimmt, aber manchmal ist das einfach der letzte Strohhalm und da ist ein wenig Vorsicht geboten mit Angstmacherei.

Also: Kritik ja, aber auf eine etwas umsichtigere Art.

Liebe Grüße,

Silence
malin
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Re: Fluctin

Beitrag von malin »

Hallo Oliver,
Venlafaxin ist doch kein SSRI, sondern ein SNRI, oder bringe ich jetzt etwas durcheinander?
Steht jedenfalls auch bei Netdoctor so, aber vielleicht macht es für den Aspekt, den Du meinst, keinen großen Unterschied...

Viele Grüße
Nele
outcast
Beiträge: 37
Registriert: 2. Dez 2003, 01:38

Re: Fluctin

Beitrag von outcast »

Hallo Silence.

Nein ich meinte nicht Dich. Du hast ja nichts geschrieben in Richtung, daß die Leute mit einer kritischen, nicht so enthusiastischen Meinung sich doch bitte zurückhalten sollen ... obwohl in Deinem letzten Posting hast Du es - Du schriebst: "Also: Kritik ja, aber auf eine etwas umsichtigere Art.", also meine ich jetzt auch wohl auch Dich ... und ich meine auch Sätze wie diesen: "Was ich damit sgen wollte, macht den leuten nicht Angst vor AD's, weil ihr vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht habt."
Diese Art der "Erziehungsversuche" kann ich halt einfach nicht so ab, ich fühle mich dadurch bevormundet und habe mich hier im Forum sehr (viel zu sehr) heftig gegen diese Bevormundung gewehrt. Das hat zu einigen unschönen Threads geführt und ich habe eine Menge daraus gelernt ... vor allem was mich so wütend daran macht. Mittlerweile macht es mich nicht mehr so wütend und ich hoffe ich kann das Ganze ein bisschen netter und verständlicher rüberbringen. Der Punkt ist nun mal, daß ich mir nicht gerne den Mund verbieten lasse und ich fühle mich durch Sätze wie die Zitierten halt angesprochen ... vielleicht war ich ja damit noch nicht mal gemeint, aber ich fühle mich halt angesprochen. Das ist mein Problem, ich weiss, und es gehört auch nicht wirklich in diesen Thread, aber ich merke es hier halt wie es schon wieder in so eine Richtung geht.
Wenn hier jemand eine Frage postet über Medikament X, finde ich, daß jeder das Recht hat auf seine Art mit seinem Wissen darauf zu antworten - ob das positiv oder negativ ist allgemein oder speziell. Ich mach mir über meine Antworten schon so meine Gedanken und was ich hier schreibe sauge ich mir auch nicht aus den Fingern, oder schreibe es um irgendwen zu provozieren. ich will aber eben nicht über meine Erfahrungen berichten, sondern gebe lieber ein paar allgemeinere Informationen und ich möchte auch erklären warum: wenn man versucht sich über das Risiko klarzuwerden, welches man eingeht wenn man in ein Flugzeug steigt besucht man sinnvollerweise nicht ein Forum in dem Leute über ihre Erfahrungen mit dem Fliegen berichten, sondern man infomiert sich z.B. über Unfallstatistiken, um sich über die Wahrscheinlichkeit klarzuwerden, ob es das Risiko wert ist. Diese Risikoabschätzung wird bei SSRIs und anderen Medikamenten leider durch die Methoden der Pharmaindustrie erschwert. Die Firmen gewähren z.B. meist keinen Zugriff auf die Rohdaten der Studien - was absolut kontraproduktiv und unwissenschaftlich ist. Wenn man aber Arbeiten von Wissenschaftlern liest die Zugriff auf diese Rohdaten hatten (wenn die Firmen im z.B. im Rahmen eines Gerichtsverfahrens dazu gezwungen wurden den Zugriff zu gewähren) sieht man, daß die Medikamente problematischer sind, als sie im Allgemeinen dargestellt werden. David Healy, welcher auch im Artikel von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärztekammer erwähnt wird, ist einer der wenigen die diesen Zugriff hatten und seitdem ist er nicht mehr der Verfechter von SSRIs der er vor ca. 10 Jahren noch war, sondern ist der Meinung, daß diese Medikamente viel selektiver verschrieben werden sollten und die Patienten gerade in der Anfangsphase viel besser beobachtet oder besser gar hospitalisiert werden sollten um die Risken abzufangen. So gut wie alle Informationen die man von Ärzten, Websiten, Büchern, etc. erhält, beruhen auf den geschönten Daten der Pharmaindustrie und das finde ich ziemlich schockierend.
Diese Informationen sind im Moment noch sehr schwer zugänglich und meist auf Englisch und deshalb schreibe ich sowas halt auch in Foren wo Leute sich über solche Medikament informieren wollen, damit sie zumindest die Chance haben sich ein umfassendes Bild zu machen - damit meine ich, daß sie das was ich hier nur anschneide dann selber überprüfen.
Ich hätte das halt gerne gewusst bevor ich mit der Einahme eines SSRIs anfing und deswegen schreib ich sowas hier.

Alles Gute
Oliver
outcast
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Re: Fluctin

Beitrag von outcast »

Hallo Nele.
Venlafaxin ist auf jedem Fall mindestens ein SSRI. Bei Dosierungen über 150mg ist es allerdings noch zusätzlich ein Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI).

Alles Gute
Oliver
malin
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Re: Fluctin

Beitrag von malin »

Hallo Oliver,
wie jetzt???
Das verstehe ich jetzt nicht mehr, bis 150mg ist es ein SSRI und darüber hinaus auch noch ein SNRI???
Ich bin total verwirrt...
Kann das mal jemand erklären, so daß ich als Laie das auch verstehe? Doc???
Nele
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