Alt sein / und neue Ziele entwickeln ? Und eine Grande Dame sein??

[Haferblues]

Guten Morgen Ladies (u. evtl. auch ..., oder nee, doch nicht),

stimmt Selas, die vergangene Jugend will betrauert werden. Klar, vieles ist Gottseidank vorbei - aber beim Blick in den Ganzkörperspiegel überkommt mich doch ab und zu die Wehmut. Die leidige Schwerkraft!!! Und die vielen kleinen Kaloriechen!!!! Sie wirken und wirken. Aber im Grunde ist das in jedem Lebensalter so: irgendwas ist immer unwiderruflich vorbei und etwas Neues wird möglich oder nötig.

Vorbilder??? Die gibts auch. Es gibt erstaunlich viele tolle ältere Damen. Einmal meine Tante, die nach dem Tod ihres Ehemannes mit ca. 65 so richtig aufgeblüht ist. Oder meine kürzllich verstorbene Freundin, die so viel ausprobiert hat. Dann lese ich z. Zt. gerne Biografien von interessanten Menschen. Loki Schmidt finde ich toll oder Alice Schwarzer. Es müssen nicht immer die runderneuerten amerikanischen Schauspielerinnen sein. Ich wünschte nur, ich wäre etwas mutiger.

Ich finde das Älterwerden total spannend. Klar, manchmal überkommt mich auch die Panik: kein Geld, keine Kinder - was soll werden??? Aber das Spannende überwiegt doch.

viele Grüße
Rifka

[Cloud59]

Hallo zusammen,

ich kann noch nicht viel schreiben, es geht mir noch ziemlich mies. Angst und panik beherrschen mich. Sogar hier lesen geht nur bedingt.

Bitte selas, wie heisst denn das präparat???

Das alter an sich find ich ok, möchte nicht die jugend zurück mit ihren hormonell bedingten unruhezuständen.

Rifka, kinder sind keine option dafür, das alter sorgloser zu verbringen. Ich hatte mal einen vorgesetzten, es war ein sehr intelligenter mensch, auuch herzenswärme vorhanden. Der sagte des öfteren, auch aus seinen beobachtungen heraus, dass eine mutter wohl 5 kinder ernähren kann, aber 5 kinder nicht 1 mutter. Manchmal denk ich wie wahr. Ernähren jetzt nicht als rein physischer akt gemeint.

Lg an euch
Cloud

[elas]

Liebe Rifka,

Dein Posting spricht mich sehr an, ich würde jetzt sooo gerne weiterdiskutieren.

Aber____ich bin dann mal wech.

Vielleicht in ein paar Tagen....ich schau dann noch mal nach diesem Thread.

edit für cloud: RubaX

Liebe Grüße an alle
Selas

[krimi56]

Hallo Ladies,

es ist spannend älter zu werden. Nicht immer schön, aber man kann immer das Beste daraus machen.

Noch vor einigen Jahren habe ich mir darüber keinen Kopf gemacht. Dann war die Fünfzig da und jetzt sogar schon 57 Jahre.

Lange Zeit habe ich mit den ersten grauen Haaren meine Haarfarbe dem Alter angepasst, indem ich sie immer heller werden ließ.
Nun nimmt mein Haar nach der Strahlentherapie keine Farbe mehr an. Also sehe ich zu, dass das Silber, das sich eingeschlichen hat und meinem Haar Struktur gibt wirklich silbrig aussieht und schön glänzt. Ich stehe jetzt dazu.

Haben wir heute doch auch den Vorteil durch unsere Kleidung nicht alt auszusehen. Unsere Mütter, Großmütter waren in unserem Alter schon durch ihre Kleidung älter. Lag natürlich auch an ihren Persönlichkeiten. In der Regel war es in diesen Generationen so.

Viele Dinge kann man jetzt auch gelassener angehen und auch mit Abstand sehen oder genießen.

Ich habe Kinder und bin durch sie, obwohl erwachsen, immer noch gefordert. Wir arbeiten daran, dass unser Verhältnis gut bleibt.

Vor Jahren schon habe ich ein Buch mit Biografien verschiedener älterer Frauen gelesen. Ihre Persönlichkeiten, wie sie mit dem Älterwerden umgegangen sind und noch umgehen hat mich sehr beeindruckt.

Ich bin jetzt für mich zu dem Schluss gekommen, dass jetzt eine andere und nicht weniger interessante und auch spannende Zeit angebrochen ist.
Es gilt halt dies auch anzunehmen.

Ich wünsche allen einen schönen Tag.

krimi

[SLSL]

Hallo,

ich möchte mich gerne dem Club anschließen.
Bin weibl. und 59 Jahre.

Durch die Krankheit ausgebremst, genieße ich z. Zt. ganz bewußt die Ruhe und die Zeit, die ich plötzlich habe.(auch brauche und zwar sehr)

Trotzdem würde ich mit meinem Leben gern noch was sinnvolles anfangen, bin aber noch am suchen. Vielleicht ist die Zeit einfach noch nicht reif??

Viele Grüße
blauregen

[FönX]

Hallo,

nachdem der Thread einen Gender-Change durchgemacht hat, kann ich ja wohl keine "Grande Dame" sein. Mift! *ausklink*

Grüßle

[Herd04]

Hallo,

es macht mir richtig viel Spaß,von euren Erfahrungen, Erlebnissen, Gedanken usw. mit dem und um das Älterwerden zu lesen.

So wie ich mich mit der Krankheit arrangiert habe, halte ich es auch mit meinem Alter. Ich kann es nicht ändern. Das Alter schon gar nicht.
Gut, die Haare sind gefärbt, aber ansonsten pfusche ich nicht in der Natur rum.

Ich weiß nicht, ob es das Alter ist, das mich gelassener werden ließ. Ich gerate nicht mehr so schnell in Panik, und ich glaube, ich bin immer ein Stück näher dran, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Zum Glück geht es mir nicht koninuierlich schlecht, und zum Glück kann ich meine Kräfte ziemlich gut einschätzen. Das beides hilft mir, so nach und nach und meistens gut geplant meine Vorhaben umzusetzen. Nein, Langeweile kenne ich auch nicht.
Mir ist auch nicht langweilig, wenn ich allein bin. Erstens kann ich ganz gut mit mir allein sein und es gibt auch so viele Dinge, die mir allein Spaß machen (z.B das Flöte spielen, Lesen, Tagebuch schreiben usw.).
Natürlich genieße ich es, mit meinen Kindern -und ganz besonders den beiden kleinen Enkeln - zusammen zu sein. Ich bin glücklich, dass ich sie habe und von ihnen gebraucht werde.

Aber, liebe Rifka, es ist so, wie es ist. In und zwischen deinen Zeilen lese ich, dass du auch mit dem Leben ohne Kinder zufrieden bist. Genau so ist es richtig. Du kannst diese Situation nicht mehr ändern, hättest das vielleicht auch gar nicht gewollt, also nimmst du sie so an.

Ich glaube, die Zufriedenheit ist ein ganz wichtiger Punkt, der uns die diese Lebensphase leichter macht.

Und aus ganz konkretem Anlass (86. Geburtstag meiner Mutter) kann ich sagen, es kommt bestimmt noch ganz viel mehr, worauf wir uns freuen können. Meine Mutter hatte heute Vormittag schon etliche Gäste, zwei davon 76-jährig, zwei über 85 und zwei 92). Eigentlich kommen sie ja nur zum Gratulieren. Die letzten gingen nach 3,5 Stunden !!! Alle fröhlich, alle einen Optimismus ausstrahlend !

Wenn eine schon jetzt kaputt ist - zum Kaffee trinken geht es weiter, da kommen die nächsten Gäste - dann bin ich das.

So, jetzt ist deshalb das Sofa für mich angesagt.

LG;E.

PS: FönX, hilf mir auf die Sprünge. Was ist ein Gender - Change ? Davon und vom Namen des Threads unabhängig könntest du ganz sicher viel Interessantes schreiben. Ich würde mich freuen.

[ndskp01]

Und ich dachte bisher, FönX, du wärst auch ein Meetchen.

Wie soll dein Ziel denn aussehen:

Grand Homme?
Old Gentleman?
Politiker?
Graue Eminenz?

Puk

[Haferblues]

Hallo Fönx,

bist du ein Mann??? Das macht gar nix. Du kannst trotzdem hier mitschreiben. Ich bin zwar ein bisschen männerfeindlich, aber Anwesende sind immer ausgeschlossen. Es gibt auch sehr sympathische Männer. Außerdem betrifft das Altern ja nicht nur uns Frauen.

Halle KE,

ja, ich hadere manchmal mit meiner Kinderlosigkeit. Besser gesagt: ich war eine Weile sehr traurig deswegen. Andererseits: ich war nie ausgesprochen scharf aufs Kinderkriegen. Ich hab das immer so vor mir her geschoben. Hatte nie den geeigneten Partner dazu, und alleinerziehend vom Sozialamt lebend wollte ich nicht sein. Und irgendwann wars dann zu spät. So zwischen 40 und 50 war ich schon ziemlich neidisch auf Mütter.

Nun ist es okay. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit meinem Leben. Klar könnte immer irgendwas noch besser sein. Aber mir geht’s relativ gut. Ab und zu Rückenschmerzen – es war schon schlimmer.

Langeweile kenne ich von früher. Ich habe Bekannte, denen ist langweilig, wenn sie alleine sind. Mir fällt immer was ein. Ich lese viel, ich schreibe auch Tagebuch, ich beschäftige mich mit meinen Tieren, ich maile, ich surfe ich Foren rum. Es gibt so viel Interessantes. Sogar in meinem eigenen Kopf. Das Internet ist ein richtiger Segen!!!! Ich freu mich, dass ich mit der Technik immer besser klar komme.

Hallo Blauregen,

super!!! Noch eine ältere Lady. Ich genieße auch die Ruhe. Oft liege ich am helllichten Tag auf dem Sofa und denke: jetzt schaff ich mal genüsslich gar nix!!!!! Da hätte ich früher ein schlechtes Gewissen gehabt. Ich bin auch noch auf der Suche nach einer Aufgabe. Ein interessantes Ehrenamt vielleicht. Irgendwas was mich fesselt. Ich halte die Augen offen. Kommt Zeit – kommt Aufgabe.

Hallo Krimi,

graues Haar kann auch toll aussehen. Da gibt’s eine Journalistin, die ist als beim Presseclub dabei, die hat eine super graue Kurzhaarfrisur. Wie heißt die jetzt wieder????? Jedenfalls sieht die echt gut aus. Tät mir auch gefallen. Meine Haare sind noch nicht ganz grau. Eher so dreckig blond. Da färbe ich alle paar Monate noch Goldblond drüber. Jünger macht mich das aber auch nicht.

Ja, wenn ich denke, wie meine Mutter rum gelaufen ist in meinem Alter!!!!! Faltenrock und Hausfrauendauerwelle!!!! Die hat mir schon vor über 30 Jahren vorgeworfen, ich renne „zu jugendlich“ rum. Großer Gott, zum Glück haben sich die Zeiten geändert!!!!! Wenn ich mich nach den Vorstellungen meiner Mutter kleiden müsste, würde ich auf weiteres Altern gern verzichten.

Viele Grüße,
auch an die netten Herren
Rifka

[FönX]

Nabend, PUK,

nee, kein Meetchen. Junge. Alter Knabe auf dem Weg zu 60.

mein Ziel?

Vielleicht bringe ich es noch mal zum Frauenversteher. Bei meiner Frau arbeite ich daran schon seit über 37 Jahren. Ich bin auf nem guten Weg.

Ansonsten arbeite ich daran, ein guter Fotograf, Webdesigner, Musiker u.v.m. zu sein. Nicht krampfhaft, sondern eher entspannt und ergebnisoffen.

Man liest sich...

[FönX]

Hallo Rifka,

schön, dass es nix macht, dass ich ein Mann bin und danke, dass ich mitschreiben darf.

Graue Haare habe ich auch. Vor allem an den Schläfen. Ich wurde aber trotzdem nicht mit Schorsch Kluni verwechselt (auch wenn ich das mal scherzhaft hier schrieb).

Meine Frau wird auch langsam grau. Und ihre Natursträhnchen finde ich richtig attraktiv. Habe ich doch ganz intensiv mit daran gearbeitet, oder nicht? Ich betrachte sie als Gesamtkunstwerk, das jegliche Sorgfalt im Umgang mit ihr verdient. Und viel Liebe.

Als Lebensweisheit finde ich den Spruch von Hannelore Elsner ganz geeignet: "Wer nicht älter werden will, muss früher sterben." Der Satz ist in diesem Forum zwar politisch nicht ganz korrekt. Aber hat was.

Bis später...

[Cloud59]

Hallo fönX,

macht nix, DU bist UNSER "schorsch kluni" .

Zwischen den zeilen lese ich sehr viel liebe zu deiner frau, das finde ich sehr schön. Mich berührt es immer ganx tief, wenn ich "alte" ehepaare sehe die ihr lebensschiffchen gut durch alle hochs und tiefs hindurchgesteuert haben. Hochachtung von mir! Ich bin schon lange geschieden und werde das in meinen augen sehr wertvolle gefühl des langsamen zusammenwachsens nicht mehr erleben können.
gibt dir das bei deiner erkrankung ein gewisses gefühl der sicherheit oder behindert es dich eher, weil du deine frau damit belastest?

Lg cloud

[Haferblues]

Hallo Schorsch Kluni Fönx,

du bringst mein gesamtes Männerbild ins Wanken!! So wie du über deine Frau sprichst. So hätte ich es mir von meinen "Partnern" gewünscht, dass sie von mir sprechen. Aber die Vollpfosten .....!!!!!

Nu, vielleicht bin ich einfach nur schlecht im aussuchen.

Egal. Ich finde es jedenfalls sehr interessant auch mal die männliche Seite zu hören bzw. zu lesen. Wie erlebt ihr das Älterwerden. Habt ihr auch Komplexe wegen der abnehmenden Schönheit?? Wegen der nicht mehr vorhandenen beruflichen Möglichkeiten?? Was denkt der Mann als solcher überhaupt so???

bisschen wehmütige Grüße
Rifka

[FönX]

Liebe cloud, liebe Rifka,

erstmal danke für euer Lob.

@cloud
Ich habe ja auch hier im Forum mehrfach geschrieben, wie meine Frau auf meine Erkrankung reagierte. Sie sagte: "Du hast uns dreißig Jahre lang ernährt (ich war Alleinverdiener, sie kümmerte sich wunschgemäß um Kinder, Haus, Garten und Ehrenamt), jetzt bin ich dran." So eine Frau kann man nur lieben und respektieren. Und das Gefühl der Sicherheit hat mich einerseits entlastet, aber ich wusste natürlich auch, dass neben ihrer nun nötigen Vollzeitarbeit auch eine beträchtliche Belastung da war. Sie hatte oft Angst, dass ich mir etwas antue, als es mir schlechter ging. Die Liebe zu ihr hat mich aber immer daran gehindert, so etwas ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Auch in schlimmsten Phasen. Und für mich war es eine Gratwanderung zwischen Be- und Entlastung. Mittlerweile wiegt das Positive auf. Mir geht es ja heute auch nicht mehr so oft ganz schlecht.

@Rifka
Ich bin als Individuum sicher nicht geeignet, ein kollektives Männerbild auf den Kopf zu stellen. Ich bemühe mich aber immer, ein guter Partner für eine Frau zu sein, die genau das selbe Ziel hat. Und da ergänzen wir uns hervorragend. Zusätzlich halte ich mich als praktizierender Christ an das Gebot, ein Ehemann möge seine Frau so behandeln, wie Jesus Christus seine Jünger. Er ging mit ihnen sehr behutsam, respekt- und rücksichtsvoll um.

Wie wir das Älterwerden erleben, kann ich nicht kurz beantworten. Ich versuch's trotzdem.

Den größten Teil unseres Lebens haben wir als Ehepaar erlebt. Erlebnisse sogar aus der Jugend sind oft gemeinsame, weil wir jung geheiratet haben. Ich war 21 und meine Frau 17. Wir bekamen auch im zweiten Jahr unseren ersten Sohn. Und so staunen wir heute immer wieder, wie schnell die Zeit vergangen ist und wie alt wir eigentlich sind. Seit über 11 Jahren sind wir nun auch Oma und Opa. Und da beschleunigt sich die Zeit noch mehr. Alles ist eben relativ.

Auf eine lange gemeinsame Zeit zurückblicken zu können, erleben wir als echten Reichtum, auch wenn wir finanziell eher arm sind. Und solche Einsichten erleben wir als positive Folge des Älterwerdens.

Wir staunen auch immer wieder, wie arm die Kommunikation bei anderen Paaren ist. Man sagt ja, dass in deutschen Ehen täglich 7 Minuten miteinander gesprochen wird. Wir haben uns immer noch so viel zu sagen, und es gibt keine langweiligen Stunden bei uns.

Nun das schwierigste Kapitel: die nachlassenden beruflichen Möglichkeiten. Ich gebe zu, mein Karrierestreben ist einem resignativen Phlegma gewichen. Zumindest habe ich weder Kraft noch Lust, irgendwelche Posten anzustreben. Das hängt nicht zuletzt auch mit den Einsichten zusammen, die ich in den Therapien gewonnen habe, dass mein Wert als Mensch nicht von einer Stellung abhängt, die ich bekleide. Ich habe zehn Jahre in einem für mich vollkommen unpassenden Beruf (Versicherungsvertreter) immense Kräfte vergeudet und bin in den letzten drei dieser zehn Jahre in die Depression gerutscht, die mich immer noch nicht ganz verlassen hat. Meinen Ausbildungsberuf (Radio- und Fernsehtechniker) gibt es schlichtweg nicht mehr. Den technisch-kaufmännischen Beruf, den ich vor dem Versicherungssch**ß ausgeübt habe, hätte ich weit südlich der Elbe weiter ausüben können. Aber meine Wurzeln sind im hohen Norden, adäquate Stellen gab es für mich hier nicht, und deshalb habe ich anstelle des Wohnorts den Beruf gewechselt. Leider. Berufliche Möglichkeiten habe ich heute mit 58 nur noch im Bereich der Selbstständigkeit. Und da mache ich, was ich kann, und zwangsläufig nur eingeschränkt. Zum Glück fängt uns das soziale Netz ein wenig auf. Und auch das gilt akzeptiert zu werden, nicht als Almosen sondern etwas, auf das man nach langen Jahren harter beruflicher Arbeit Anspruch hat. Auf der anderen Seite ermöglicht mir dieses Nicht-mehr-müssen-müssen die Kultivierung diverser künstlerischer Möglichkeiten, die in den vergangenen Jahren bei mir eher brach lagen.

Dir, liebe Rifka, wünsche ich, dass du doch irgendwann einen lieben Partner findest, der dich liebt, respektiert, achtet, und trotzdem ein echter Kerl zum Liebhaben ist, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Gib nicht auf! Vielleicht ist es mir gelungen, dir einen kleinen Einblick in mein Denken als Mann zu ermöglichen.

Ob das nun noch in den Thread-Rahmen unserer "Grande Dame" passt, frage ich einfach mal nicht. Aber jedenfalls zum Teil 1.

Lieben Gruß an jung und alt

[Cloud59]

Hallo fönX,

ich denke, der threadtitel lässt sich erweitern - gedanklich - auf "grandsegnieur" .

Du hast mir den glauben an die männer auch wieder leichter gemacht. Lebe seit 27 jahren ohne partner und habe jetzt, mit 60, nicht gerade die besten aussichten, dass sich daran etwas ändert. Zumal die männerwelt sich heutzutage gern sehr viel jüngere partnerinnen wünscht. Mit einem altersunterschied von 20 jahren haben sie kein problem. Demnach müsste ich mich an 80-jährige halten. Und das ist mir denn doch zu krass.
Ausserdem sind männer mit einer einstellung, wie du sie hast, verheiratet. Solche lieben exemplare laufen nicht frei rum.

Lg an alle
Cloud

[Haferblues]

Hallo Cloud,

stimme dir 100% zu: solche Männer sind vergeben. Da wäre eine Frau ja blöd, wenn sie so einen vergraulen würde!!!!! Das würde ja nichtmal ich machen - und ich bin groß im Vergraulen.

Ja, die meisten Männer haben lieber zwei 25jährige als eine 50jährige an ihrer Seite. Einen 80jährigen kann ich nicht nehmen. Ich darf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Altenpflegen.

Hallo FönX,

genau DAS hab ich mir immer gewünscht. Eine Beziehung, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt beruht und wo man sich nicht gegenseitig zu Tode langweilt. Ist wohl eher selten. Hab ich jedenfalls noch nie live gesehen. Was ich so sehe in meinem Umfeld, motiviert mich nicht grade zur Partnersuche. Da hast du eine richtig tolle Frau an deiner Seite!!! Einer alleine kriegt eine solche Beziehung nicht hin.

Nee, ich glaube, für mich ist der Zug da abgefahren. Ich bin ZU lange alleine. Ich bin nicht mehr so anpassungsfähig, und vor allem nicht mehr so anpassungswillig, wie früher. Und ich habe Komplexe, weil ich eigentlich nix zu bieten habe. Kohle habe ich nicht, also kann ich keine großen Unternehmungen starten. Haushalt mag ich nicht, also kann ich keine Mama ersetzen. Außerdem brauche ich ziemlich viel Zeit für mich alleine.

Mir macht das sehr zu schaffen, dass ich beruflich keinen Fuß mehr auf die Erde kriege. Ich hab mich früher immer sehr über denn Beruf definiert. Ich kann mich wohl immer beschäftigen, aber wenn mich heute einer fragt: „was bist du?“ - dann stehe ich da wie der Ochse vor dem Scheunentor. Wer oder was bin ich eigentlich????? Da muss ich direkt überlegen.

Lieber FönX, du sprichst das erste gescheite Wort übers Christentum, das ich seit langem höre bzw. lese. Das ist mal ein interessanter Gedanke: den Respekt vor der Frau aus dem Christentum abzuleiten. Super!!!! Das solltest du mal dem Papst verklickern!!!

Vergiss mal die „Grande Dame“. Das werde ich in diesem Leben auch nicht. Mich, und ich hoffe andere auch, interessiert vor allem: wie gehen andere Leute mit dem Altern um. Mit körperlichen Einschränkungen, mit beruflichem Exitus, mit Partnerschaft bzw. Alleinleben. Das hat ja Selas im Eingangspost auch angesprochen.

Genug gesabbelt. Muss noch bisschen sauber machen hier.

Viele Grüße an alle sympathischen MENSCHEN, wurscht welchen Alters oder Geschlechts
Rifka

[FönX]

Hallo Rifka,

> Respekt vor der Frau aus dem Christentum abzuleiten
Du wirst lachen. Die Rolle der Frau war in der alten Welt um die Zeitenwende sehr unterprivilegiert. Das war schon im Judentum so. Jesus Christus, selbst gebürtiger Jude, war bahnbrechend im Umgang mit Frauen, und in den apostolischen Briefen wurden die christlichen Ehemänner sehr oft ernsthaft ermahnt, ihre Frauen zu lieben wie sich selbst. Das war im Römischen Reich dieser Zeit geradezu revolutionär! Die Stellung der Frauen wurde mit dem christlichen Gedankengut wirklich aufgewertet (Nein, ich werde dem Papst nichts verklickern.)

Einen Punkt habe ich oben vergessen. Den mit der nachlassenden Schönheit. Okay. Das ist etwas, das mir viel mehr zu schaffen machen würde, wenn ich nicht meine Frau hätte. Umgekehrt genauso. Wenn ich mir vorstelle, mit meinen 58, meiner Gehbehinderung (ich schleppe ein Bein etwas nach, wenn ich es nicht bewusst vermeide), meiner "Wampe" (alles ehrlich bezahlt) und den anderen Blessuren, die die Jahre an meinem Shaping hinterlassen haben, auf Brautschau zu gehen, würde mir auch schwummerig werden. Das sieht meine Frau, mit der ich übrigens diese Diskussion verfolge, genauso. In einer festen, vertrauensvollen Beziehung kann man sich "trotz Falten, Speckrollen, Orangenhaut" (OT meine Frau) und ergrauten Schläfen fallen lassen und vertraut darauf, dass die Schönheit im Auge des Betrachters liegt und eher die wahre Person hinter der bröckelnden Fassade gesehen wird. Das kann man allerdings schlecht vermitteln, sondern andere eher nur neidisch oder wehmütig machen. Wäre ich Single, müsste ich als alternder Mann lernen, wirklich mit mir selbst ins Reine zu kommen und mich - in deinem gesunden Sinn - bewusst selbst lieben lernen.

[Haferblues]

Hallo FönX,

ja, die Schönheit liegt wirklich im Auge des Betrachtes. Ich kann das nachvollziehen, weil ich meine Hunde und Katzen immer wunderschön finde, auch wenn sie alt sind und stinken. Ich fand auch die alten Menschen im Pflegeheim nie irgendwie eklig. Es ist an jedem was Schönes.

Klar könnte man neidisch werden, wenn man dich so liest. Aber für mich ist es wohltuend, mal was Schönes zu lesen. Ich gönne den Menschen ihr Glück - ich denke dann: vielleicht muss ich doch nicht immer so pessimistisch sein?

Ooooch, wenn ich mir schicke Klamotten leisten könnte und eine gescheite Frisur, könnte ich mich schon noch sehen lassen. Man muss sich ja nicht gleich ausziehen. Aber neeeee, auf Brautschau geh ich nicht mehr. Viel zu anstrengend.

Hab ich auch gelesen, dass das Christentum ursprünglich eine Verbesserung für die Frauenn gebracht hat. Leider ist das sehr lange her. Wäre doch schön, wenn die Christenheit sich jetzt mal geschlossen gegen das Kaufen und Verkaufen von Frauen einsetzen würden.

geputzt ist. Jetzt Hunger.

viele Grüße
Rifka

[bhb]

Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum, auch ich bin älteren Jahrgangs, noch über 60, aber eigentlich mit mir noch zufrieden. Momentan allerdings nicht so, da ich in keiner guten Phase bin. Leide an rezidivierenden, depressiven Phasen, die auch länger dauern, danach geht es mir wieder total gut.
Ich finde es auch toll, FönX, dass du und deine Frau eine solch positive Partnerschaft leben.
Ich bin ebenso, wie andere, schon lange geschieden und habe in den nachfolgenden Beziehungen nicht den "Passenden" gefunden.
Nun allen einen schönen Abend von
Barbarella.
Ich glaube, es tut ganz gut, sich auszutauschen.

[FönX]

Hallo Barbarella,

ich bin dafür auch sehr dankbar. Und ich freue mich, dass ich auch wieder Freude darüber empfinden kann. Die war ja komplett abwesend. Auf der anderen Seite zeigt das, dass eine harmonische Partnerschaft nicht unbedingt vor Depressionen schützt.

Grüße!

[Herd04]

Guten Morgen,

schön, liebe Barbarella, dass du dich zu uns gesellt hast.

Genau so wie du es siehst,lieber FönX, empfinde ich es auch. Leider schützt eine harmonische Partnerschaft nicht vor Depressionen.

Aber ich betrachte es als Geschenk, dass ich mit einem, mit meinem Mann verheiratet bin, der so wie fast kein anderer in meinem Bekanntenkreis mir so viel Unterstützung in all den Jahren gegeben hat. Also ich meine es so, dass ich das von keiner anderen Ehe kenne. Ich wusste / weiß immer, er steht mit mir alles durch.

Und dass das nicht einfach ist, kann ja hier jeder bestätigen.

Wenn man so innig verbunden ist wie du, lieber FönX, mit deiner Frau oder auch wie mein Mann mit mir, gibt einem das unwahrscheinlich viel Kraft und Halt. Leider war es in meiner ersten schweren Depression aber für mich kaum auszuhalten, doch noch irgendwie mitzubekommen, dass es für meinen Mann auch ganz schlimm war. Ich denke schon, dass er auch in manchen Situationen überfordert war. Ich glaubte ja damals selbst nicht an irgendeine Art von Besserung.

Ich könnte jetzt so viel schreiben, aber dann würde ich überhaupt keine Ende finden.

Ich weiß nicht, ob ich allein die Kraft gehabt hätte, wieder aufzustehen. Und deshalb bewundere ich euch, die ihr allein seid und eiuch das so nicht ausgesucht habt, ganz besonders.

Vielleicht klingt das jetzt sehr hochtrabend, aber ich denke, alles das, was man von einer guten Ehe erwartet, wenn man sich dafür entscheidet, leben wir. Und dazu gehört es, auch inschwierigen Phasen füreinander da zu sein.

Ich bin einfach dankbar dafür.

LG, E.

[krimi56]

Guten Morgen zusammen.

Liebe KE,
hallo FönX,

ich kann euch in meinem Fall zustimmen, dass eine funktionierende Partnerschaft für mich in meiner Krankheit sehr wichtig ist.

Mein Mann und ich sind 39 Jahre verheiratet und wir mussten immer wieder an unserer Partnerschaft arbeiten.
Oft musste ich meinem Mann klar machen, dass ich und seine Familie an erster Stelle bei ihm zu stehen haben.
Warum? Er ist ein Mann der schnell ein Helfersyndrom für "schutzbedürftige" Frauen entwickelt. Das hat unserer Beziehung sehr oft überhaupt nicht gut getan.

Erst mit meinen Krankheiten hat er gelernt mehr zu mir zustehen. Und ich habe gelernt klare Ansagen zu machen.

Nun ist er leider zweifach gefordert. Durch mich mit meinen Krankheiten und durch unsere Tochter die sehr unter ihrer Depression zu leiden hat.

Ich bin froh und dankbar dafür, dass wir immer wieder die Kurve für uns gekriegt haben. Und ich mich auf ihn verlassen kann.

Es ist für mich durch die Krankheiten ein neuer, erweiterter Reifeprozess geworden. Mich zu der Frau zu entwickeln die ich heute bin. Mit 57 Jahren zu meinem Alter zu stehen, es anzunehmen und dadurch auch in der Lage zu sein neue Ziele zu entwickeln.

Ich habe gelernt, alles hat seine Zeit. Eine schöne Zeit, auch das Alter.

Allen ein schönes Wochenende.

krimi

[anna54]

Hallo ihr Lieben
auch ich werde 60,trage graue Haare.

Alter ist auch ein Gewinn,gelassene Zufriedenheit kann sich entwickeln.

Ich bin gern älter,bin näher bei mir-als mit 40.
Gehe selbstbewußter meiner Wege,gehe oft mit hohen Absätzen( so weit meine Füße es ertragen),mit wehenden Röcken oder Kleidern.

Ich bin ich
keine krampfhaften Anpassungen mehr---
das ist wunderbar.

Alte Ehen sind was Besonderes,Glück gehabt---oder mutig die Krisen angegangen,beides.
Ich traue der ewigen Liebe nicht,sie geht nach ihren Gesetzen von Blüte zu Blüte---aber an Aufrichtigkeit glaube ich,daran,dass Paare wissen,was sie verbindet.

Jeder geht seinen Weg
und jeder ist allein.
anna54

[Tara21]

Hallo alle zusammen,

möchte mich gern in euren Kreis einreihen - den Kreis der älteren Semester. Auch ich werde in ein paar Monaten 60 und kenne die Problematik des Älterwerdens, der eingeschränkten Möglichkeiten und des Abschieds vom aktiven Berufsleben, der mir nun durch meine Krankheit vorzeitig zuteil wird.
Mir geht es wie Barbarella - nach lange zurück liegender Scheidung und mehreren längeren Beziehungen wieder allein.
So auf mich zurück geworfen, suche ich nun die Kraftquelle in mir selbst. Manchmal gelingt mir das ein wenig, dann wieder gar nicht. Ich versuche tiefer zu graben, da wo ich vielleicht wirklich zu Hause bin - im religiösen Sinn wäre das vielleicht das Göttliche - egal welchen Namen man dafür hat.
Auch da bin ich nur manchmal erfolgreich mit meinem Graben. Und immer wenn ich denke "jetzt hab ich's" - dann entschwindet es mir wieder. Kennt ihr das auch? Kennst du FönX das auch, als bekennender Christ?
Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu sehr vom Thread-Thema abgewichen. Aber vielleicht gehört die Suche nach einem höheren Sinn doch auch ein Stück zum Älterwerden.
Grüße an alle
Herzweh

[Haferblues]

Guten Morgen Ladies und Schorsch Kluni,

das ist ja toll, dass sich noch neue interessante Silberfüchse zu uns gesellt haben!!!!

Ich lese sehr gerne über gelungene Beziehungen. Ach – es geht also doch!!!!! Das tröstet mich irgendwie, obwohl ich alleine lebe. Möglicherweise haben die Götter ja doch noch einen guten Mann für mich irgendwo versteckt?????

Dann wieder: neeeeeeeeeee – viel zu anstrengend!!!!! Ich schimpfe viel zu gern über die Männer. Andererseits: das Leben ist immer gut für Überraschungen.

@Herzweh: ich finde, die Suche nach einem höheren Sinn gehört sehr wohl zum Älterwerden. Ich habe mit meiner kürzlich verstorbenen Freundin (schluchts) sehr oft über dieses Thema gesprochen. Leider hab ich sonst keinen, der sich groß dafür interessiert. Wir haben oft darüber nachgedacht ob Leiden (Krankheit) einen Sinn hat. Ob nach dem Tod noch etwas kommt. Was verschiedene Religionen dazu sagen und was uns davon einleuchtet.

Überhaupt Trauer. Für uns ist das vielleicht noch nicht SOOO aktuell, aber z. B. meine Tante (85) erlebt, dass viele ihrer Freunde wegsterben oder pflegebedürftig werden. Das ängstigt sie natürlich auch. Wie geht man damit um???

@Anna 54: genau!!! Mir geht es auch wesentlich besser als mit 40. Ich fühle mich viel wohler in meinem Körper und ruhiger in meinem Kopf (dank Venlafaxin). Hohe Hacken verkneife ich mir. Da falle ich über die eigenen Füße.

Schönen Tag euch allen
Rifka