Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

DYS-
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Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von DYS- »

Hallo zusammen.

Ich brauche Kraft, ganz dringend.

Ich habe kaum die Kraft hier zu schreiben. Der Antrieb war bei mir in den letzten Monaten schon sehr gemindert. Aber ich habe es irgendwie noch geschafft mich um meinen behinderten Schwager, alte und paranoide Schwiegermutter und dementen Vater zu kümmern. Auch wenn mir meine eigene Körperpflege zu anstrengend wurde, etwas für die anderen ging immer noch.

Vor 14 Tagen verstarb mein Vater. Seit dem fällt mir selbst das Atmen schwer. Wenn ich mich nicht um meine Mutter kümmere (die etwas Unterstützung in der Trauer braucht), starre ich Löcher in die Luft.

Ich will etwas schaffen, aber ich habe keine Kraft mehr. Mir ist das sehr peinlich. Mein Mann muss doch denken dass ich mich anstelle.

Regelmäßige therapeutische Unterstützung habe ich nicht. Bei Bedarf kann ich aber eine Ärztin anrufen. Die ist aber zur Zeit wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht erreichbar. Ich kann sie doch dann nicht gleich mit meiner Situation belasten.

Wo kann ich mir nur ne Tüte Kraft besorgen?

Liebe Grüße
dys
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Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Bellasus
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Bellasus »

*umärmel*




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321aalen
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von 321aalen »

oh je da hast ja auch echt was mitmacht.
du brauchst einfach mal eine Auszeit

elke
dys schrieb:
> Hallo zusammen.
>
> Ich brauche Kraft, ganz dringend.
>
> Ich habe kaum die Kraft hier zu schreiben. Der Antrieb war bei mir in den letzten Monaten schon sehr gemindert. Aber ich habe es irgendwie noch geschafft mich um meinen behinderten Schwager, alte und paranoide Schwiegermutter und dementen Vater zu kümmern. Auch wenn mir meine eigene Körperpflege zu anstrengend wurde, etwas für die anderen ging immer noch.
>
> Vor 14 Tagen verstarb mein Vater. Seit dem fällt mir selbst das Atmen schwer. Wenn ich mich nicht um meine Mutter kümmere (die etwas Unterstützung in der Trauer braucht), starre ich Löcher in die Luft.
>
> Ich will etwas schaffen, aber ich habe keine Kraft mehr. Mir ist das sehr peinlich. Mein Mann muss doch denken dass ich mich anstelle.
>
> Regelmäßige therapeutische Unterstützung habe ich nicht. Bei Bedarf kann ich aber eine Ärztin anrufen. Die ist aber zur Zeit wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht erreichbar. Ich kann sie doch dann nicht gleich mit meiner Situation belasten.
>
> Wo kann ich mir nur ne Tüte Kraft besorgen?
>
> Liebe Grüße
> dys

dys schrieb:
> Hallo zusammen.
>
> Ich brauche Kraft, ganz dringend.
>
> Ich habe kaum die Kraft hier zu schreiben. Der Antrieb war bei mir in den letzten Monaten schon sehr gemindert. Aber ich habe es irgendwie noch geschafft mich um meinen behinderten Schwager, alte und paranoide Schwiegermutter und dementen Vater zu kümmern. Auch wenn mir meine eigene Körperpflege zu anstrengend wurde, etwas für die anderen ging immer noch.
>
> Vor 14 Tagen verstarb mein Vater. Seit dem fällt mir selbst das Atmen schwer. Wenn ich mich nicht um meine Mutter kümmere (die etwas Unterstützung in der Trauer braucht), starre ich Löcher in die Luft.
>
> Ich will etwas schaffen, aber ich habe keine Kraft mehr. Mir ist das sehr peinlich. Mein Mann muss doch denken dass ich mich anstelle.
>
> Regelmäßige therapeutische Unterstützung habe ich nicht. Bei Bedarf kann ich aber eine Ärztin anrufen. Die ist aber zur Zeit wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht erreichbar. Ich kann sie doch dann nicht gleich mit meiner Situation belasten.
>
> Wo kann ich mir nur ne Tüte Kraft besorgen?
>
> Liebe Grüße
> dys
Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Liebe dys,

es IST eine belastende Situation. Das würde auch stabilere Menschen angreifen.

Was tut Dir denn gut? Ein Spaziergang? Eine bestimmte Musik? ...?

Dein Mann kann doch denken, was er will. Mit solch einem Gedanken belastest Du Dich doch nur zusätzlich.

Ärztin: Wenn sie wieder in ihrer Praxis ist: Warum nicht. Zur Not kannst Du ja vorsichtig sein. Bei Trauer scheiden sich oft die Geister. Und auch Ärzte sind nur Menschen. Und wenn sie zu der Seite gehört, die damit "umgeht", dann gilt vielleicht für beide Seiten ein bißchen von dem Spruch, daß geteiltes Leid halbes Leid sei.

Liebe Grüße, Zarra
DYS-
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von DYS- »

Liebe Bellasus
Danke für das Bild und die Umarmung.

Elke, erst mal willkommen im Forum. Auszeit wäre vielleicht nicht verkehrt. Ein oder zwei Tage würden mich evtl. schon auf andere Gedanken bringen. Ich denk drüber nach.

Liebe Zarra, danke für den Kommentar.

Ich weiß einfach nicht was mir gut tut. Ich würde es sofort machen.

Ja, Ärzte sind auch Menschen. Vielleicht ist sie auch gerade deshalb in diesem Moment die richtige Ansprechpartnerin. Ich hoffe, sie gibt mir einen Korb wenn ich für sie gerade nicht „tragbar“ bin.

Tja, mein Mann… Ich habe einen netten Mann. Leider kann er nicht mit emotionalen Situationen umgehen. Ich könnte eigentlich gerade etwas Trost von ihm gebrauchen aber er ist mit der Situation überfordert. Und wenn ich mich so einigel bzw. sprachfaul bin, geht er immer mehr auf Distanz. Das schmerzt etwas.


Gruß dys
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Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Liebe dys,

ja, ich weiß, es ist gar nicht so leicht, etwas zu sagen, zu finden, was einem gut tut. Ich gehöre ja auch zu denjenigen. Und "gut tun" gibt halt zudem auch nicht sofort Kraft.

Für den einen Teil, falls Dir das gut tut: Such den Kontakt zu den Menschen, die mit Trauer umgehen können (das merkt man halt erst im Kontakt) - egal ob sie mit Dir in der Trauer verbunden sind oder nicht. Das tut einfach gut. Ein bißchen hilft das vielleicht auch gegen die anderen Belastungen.

Ansonsten: Was tat Dir früher schon mal gut?

Eine Zeitlang war bei mir "Sauna" solch ein "Allheilmittel" und mir ging es vielleicht noch nicht dort, aber hinterher besser. Inzwischen ist das leider auch kein Garant mehr, ich muß vorher schon genauer schauen, ob es "das ist", ob das gerade passen könnte.

Bei mir gibt's zudem inzwischen das Problem, daß ich noch "denke", was ich gerne täte (gute Ideen!) - mir dann aber der Antrieb fehlt ... und ich tendenziell auch eher in die Luft starre.

Liebe Grüße, Zarra
elas
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von elas »

Liebe dys

>Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?<
ist die saloppe Überschrift für Deinen Thread.

So salopp, dass man es schon fast übergeht.

Und in einem Nebensatz erfährt man dann, dass Dein dementer Vater, den Du auch betreut hast,
(neben Deiner bösartigen psychotischen Schwiegermutter und dem geistig behinderten Schwager) vor 2 Wochen gestorben ist.

Dys. Dies ist ein großer Einschnitt. Auch wenn Alter und Gesundheitszustand darauf hingearbeitet haben, dass Dein Vater seine Augen hat schließen dürfen.


Als der Herr sah,
dass der Berg zu steil
und der Weg zu steinig wurde,
nahm er Deine Hand und sprach
komm heim.


Du bist jetzt in Trauer, trauerst, trägst Trauer. Deine sämtlichen Energien fließen jetzt in die Trauerbewältigung.
Dies braucht Zeit und kostet seelische Kraft.

Die Du bisher bewundernswert gehabt hast für die Pflege Dreier!!!! Personen.

Ich denke schon, dass Du Dich ruhig vertrauensvoll an diese Ärztin wenden solltest.
Vielleicht tut es Euch Beiden gut, über einen Verlust sprechen zu können.

Ansonsten ist auch Zarras Vorschlag gut, sich Menschen zu suchen, die auch trauern.
Hier in meiner Landeshauptstadt gibt es die Trauercafes/Trauergruppen. Einmal durch die Bestattungsinstitute selbst. Die meisten bieten Trauergruppen an. Eben weil man weiß, wie schwer Trauer ist, und es manchmal gut tut, sich bei Gleichgesinnten aufgehoben zu fühlen.
Es gibt aber auch noch andere Einrichtungen, die Trauergruppen anbieten. Vielleicht googelst Du mal, oder googelst die Stadtverwaltung Deiner Stadt, in der Du lebst....?

Schade finde ich, dass anscheinend wenig Unterstützung von Deinem Mann kommt.
Er müsste ja gar nicht soviel reden, eine Umarmung für Dich, Nähe, einfach da sein, vielleicht was Schönes kochen für Dich, das wären auch schon kräfteaufbauende Gesten.
Find ich____auch wenn Dein Mann sonst einer ist, der gut und lieb ist.

Sag ihm doch einfach, dass auch Taten, Gesten
Dir gut tun würden. Müssen ja nicht ellenlange Gespräche sein.
Nähe tut gut, Fürsorge, dasein....


>Vor 14 Tagen verstarb mein Vater. Seit dem fällt mir selbst das Atmen schwer.<

Als ich das gelesen habe, dachte ich, das wird mir wahrscheinlich auch so gehen.

Heute Morgen hatte ich einen schweren Gang zu meiner Mutter ins Stift.
Pflegedienst hatte am Tag zuvor angerufen.
Sie würde immer schwächer, ihre Beine versagen ganz, sie kriegen sie nicht mehr aus dem Bett. Was wir machen sollten, Krankenhaus, Kurzzeitpflege......

Also heute Morgen dann hin zur Krisensitzung mit ihr, Hausarzt, dem Pflegedienst und mir.
Ich wusste nicht, ist sie jetzt schon eine Sterbende, muss ich ein Pflegeheim organisieren.....ja, und ich habe Herzstechen auf der Fahrt dorthin bekommen und spürte____bei aller Wut____die ich so oft auf meine Mutter schon hatte_____es würde mir sehr weh tun, wenn sie sterben würde____bzw. das würde auch noch einmal
ein größerer Schritt sein. Diese Endgültigkeit halt, vielleicht bei aller Entlastung danach irgendwann.
(Jetzt wird die Pflege intensiviert, ich habe Erhöhung Pflegestufe beantragt, mobilisierende Physiotherapien verordnet...)

Von Herzen Dir alles Gute, dys.
Selas
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Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Liebe dys, liebe Selas,

nur als Mini-P.S.:

Trauergruppe ist ggf. auch gut, wenn das paßt. Ich hatte mehr an die Menschen gedacht, die einem "eh so" über den Weg laufen - ich habe da eben von dem Teil, der mit Trauer umgeht (ich nenn's das jetzt mal so), viele - oft kleine, aber eben keineswegs wertlose - "mich unterstützende" Gesten und Worte erhalten.

Dir auch viel Kraft, Selas.

LG, Zarra
elas
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von elas »

Hi Zarra ,
liebe dys.

Zarra, Du hast Recht. Es können auch soviele kleinere Gesten sein, von nicht sooo nahen Menschen, die einen in Trauer aufbauen können.
Du sprichst ja aus Erfahrung.

Aber dazu muss das Umfeld erst einmal wissen, dass der Vater gestorben ist.

Ich habe das schon öfters hier gesagt im Forum.
Das Trauerjahr, ehemals traditionell in komplett schwarzer Kleidung verbracht, hatte seinen symbolischen Sinn.
Ein Jeder, eine Jede sah, Vorsicht, hier ist ein Mensch in Trauer, konnte Rücksicht nehmen, oder auch nicht, konnte ein Gespräch führen, oder auch nicht.
Das gilt ja jetzt schon lange als altmodisch.
Und schwarz ist ne schöne Modefarbe geworden.

Auch ärztlicherseits wird zuweilen Trauer als Krankheit behandelt. So bei der Freundin einer meiner Freundinnen, die ihren Mann durch eine Krebserkrankung verlor.
Die Ärztin/Psychiaterin/Neurologin hat ihr gleich Antidepressiva verschrieben. Die müsse sie nehmen.

Mit Verlaub, finde ich irgendwie schlimm.
Trauer ist doch keine Krankheit.
Und bei jedem, jeder ist der Verlauf anders.
Der eine heult und schreit und kommt schnell auf die Beine.
Ein Anderer leidet still, zieht sich zurück.
Trauerkrankheit, wenn vielleicht !!!! nach ein , zwei Jahren immer noch nichts mehr geht.
So meine Meinung.

Dys, ich bitte Dich. Ändere doch die Headline zu Deinem Thread. Auch bei Tageslicht kommt der Titel so salopp rüber.
Schreib in den Titel was von Deinem Verlust....und dass Du ein wenig Unterstützung brauchen könntest.


Macht et jut, Ihrs.
Selas
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DYS-
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von DYS- »

Hallo Selas hallo Zarra

Danke, danke, danke.

Ich würde jetzt gerne antworten. Geht aber erst heute abend. Muss dazu ungestört sein.
Und bin gerade so schlapp.

Gruss dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

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Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Ihr Lieben,

weißt Du, Selas, meine Erfahrung war, daß manche Menschen, auch welche, von denen ich das gar nicht unbedingt so erwartet hätte, mir mit oft sogar recht knappen Gesten und Worten und trotzdem im wahrsten Sinne des Wortes beistanden und mir das sehr wohl tat, mich das irgendwie entlastete, mir half, durch die Trauer und das Ganze (es gibt ja auch durchaus Praktisches Drumrum, nicht nur Gefühle) durchzugehen. (Und es gab andere, von denen ich es vielleicht teils erwartet hätte, die das nicht taten oder komisch taten - weil sie es nicht anders konnten. Da kann man es auch nicht einfordern. - Und diese verschiedenen Reaktionen auf einen Tod kann man auch nicht vorhersehen, da kann man sich selten an andersartigen Reaktionen orientieren.)

Trauerkleidung: Ich weiß nicht. - Ich weiß, daß meine Mutter selbst es als furchtbar empfand. (Sie MUSSTE es noch. 1960er Jahre; in dieser Umgebung. Und sie war damals mit mir noch schwanger, als mein Großvater starb. Doch vielleicht auch unabhängig davon. Denn ich glaube nicht, daß man sich früher in Trauerkleidung amüsieren und laut herumlachen durfte.) - Und ich selbst: Ich war auf alle Fälle auch froh, daß ich in der Stadt einfach in der Masse untertauchen konnte, mit was zu essen am Straßenrand stehen konnte, ohne daß ich irgendwie besonders auffiel, mir sowohl einen lustigen Comic als auch ein Trauerbuch hätte kaufen können. Nein, ich hätte nicht permant (!) gewahr sein wollen, daß mich jemand auf die Trauer anspricht oder mich deshalb "anders" behandelt. - Und für mich gilt schon, daß normale Trauer in Wellen verläuft - und da kann für Momente und Stunden und später Tage und vielleicht Wochen auch ganz anderes dazwischen sein.

"Off-topic": Natürlich gehört auch heftige Trauer nicht mit ADs behandelt. (Ich habe eine ehemalige Mitstudentin, bei der genau das passiert ist (akut "heftigste (!) Trauer" - und übrigens auch eine Ärztin, die "erschrak" und sofort (!!) mit Psychotherapie und vielleicht auch Medikamenten kam), und so wie ich diese Frau und die Situation einschätzte, war es aber so, daß sie das so brauchte - und auf Dauer die Trauer sehr wohl verarbeiten konnte. -
Ich habe neulich aber auch von einem Fall gehört, bei dem ich in der Hartnäckigkeit der verlängerten und vor allem "verqueren", "unrealistischen" Trauerreaktion sehr wohl etwas Krankhaftes sehen würde - weil ganz viel aktuelles Leben verhindert wird (bei ihr selbst und bei ihren Kindern), und zwar nach langer Zeit (vermutlich eher vier Jahre; Deine vorgeschlagenen zwei Jahre sind da vielleicht gar kein schlechtes Maß). Und es heißt ja auch nicht, daß danach nie mehr Trauer da ist. Andererseits besteht man dauerhafter nicht nur aus Trauer.

Ja, dys' Betreff klingt "salopp". Andererseits ist bei aller Schwere aber vielleicht gerade das wirklich akut. Zumindest könnte ich (!) das gut so nachvollziehen. - Doch das kann nur dys sagen.

Auch die Heftigkeit und der genaue Zeitpunkt von Trauer läßt sich nicht "programmieren".

Ich hatte es so interpretiert (!), daß zu "doch ganz gut vorhandener" Depression viel in mehreren Hinsichten Anstrengendes und in der Summe wohl sehr Anstrengendes über längere oder sogar sehr lange Zeit und nun der Tod dazugekommen war.

LG, Zarra
DYS-
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von DYS- »

Hallo Ihr.

Ich weiß nicht ob die Trauer mich so kraftlos macht. Trauer ist wirklich keine Krankheit. Und irgendwie trauere ich nicht. Dazu fehlt mir (noch?) die Kraft. Obwohl mir mein Vater sehr nahe stand, habe ich noch nicht um ihn weinen können.

Ihr habt so viel geschrieben, habt Euch so viel Mühe gegeben. Und ich antworte mit ein paar kläglichen Sätzen.

Zarra, dieser Satz könnte von mir stammen, genauso erlebe ich es: „Bei mir gibt's zudem inzwischen das Problem, daß ich noch "denke", was ich gerne täte (gute Ideen!) - mir dann aber der Antrieb fehlt ... und ich tendenziell auch eher in die Luft starre.“

Selas, ich bin nicht der Mensch der groß Unterstützung einfordern kann. Weder bei meinem Mann, noch hier im Forum. Deshalb fällt es mir auch schwer diesen Thread umzuznennen. Ich werde noch mehr schreiben, muss aber erst mal Pause machen. Sorry

Gruß dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

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Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Liebe dys,

weißt Du, wenige Sätze können oft mehr sein. Hier im Forum und auch bei Beistand. Es kommt keineswegs immer auf die Menge an. Außerdem dürfte Dir von keinem der beiden "Ereignisse" (Todesfall; Depression) her nach großen Ausführungen sein - zumindest könnte ich das gut verstehen. Nimm Dir die Zeit und die notwendige Muße.

Trauer kann kraftlos machen. (Bei mir war das bei der sozusagen vorweggenommenen Trauer der Fall, als mir deutlich ins Bewußtsein drang, daß mein Vater in den nächsten Wochen oder Monaten sterben würde. Wohl am Tag drauf, keineswegs sofort, war mir, als würden mir - wie von Zauberhand oder einer schnell wirkenden Tablette - "die Beine weggezogen" und alle Kraft war weg. Letzteres hielt bei mir in dieser Form ein paar Tage an, dann ging es wieder.)

Wenn allerdings durch die Depression eh schon Erschöpfung da ist ...

Wahrscheinlich läßt sich das nicht so auseinanderdividieren, und letztlich ist es fürs Konkrete vorläufig auch egal.

Noch nicht trauern: Vielleicht ist es einfach noch gar nicht ganz vorgedrungen - weil so viel anderes war, weil einfach die Erschöpfung so groß ist.
Und Depression kann natürlich auch Trauer "verhindern" - das muß aber nicht der Fall sein.
Gib Dir einfach Zeit.

Alles Liebe,
Zarra
elas
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von elas »

Guten Morgen dys.

Es ist alles gut so, wie es ist, und wie Du es machst.

Du willst den Titel des Threads noch nicht / nicht ändern. Ist in Ordnung.

Du spürst noch keine Trauer. Ist doch auch o.k. so. Die Trauer kommt schon noch.
Es nimmt alles seinen natürlichen Weg, davon bin ich überzeugt.

Und vorallem. Du bist erschöpft. Dazu hast Du alles Recht der Erde, bei dem was Du in der Pflege, mit der Pflege leistest/schon geleistet hast.

Nun gut, mit Deinem Mann. "Einfordern". O.k, dann nicht.
Aber mal anklopfen , bei ihm, Deine Bedürfnisse zeigen. Vielleicht ist er ja sogar froh darum, wenn Du moderat Deine Bedürfnisse zeigst.
So denke ich jetzt.

Aber____alles zu seiner Zeit.

Alles Gute für Dich, dys.


Selas
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Chiron
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Chiron »

Liebe Dys,

zunächst mal mein herzlichstes Beileid zum Tode deines Vaters.
Ich weiß wie schmerzlich das ist den geliebten Vater loszulassen, auch wenn es bei Krankheit einer Erlösung gleicht.
Trost in der Trauer kann dir die Beschäftigung mit Anton geben. Tiere haben ein feines Gespür und ich denke, er wird dich sowieso des öfteren anstupsen mit seiner großen Schnauze und versuchen dich zu trösten.
Ansonsten denke ich deine Erschöpfung ist normal nach der Pflege deines Vaters und Nochpflege deiner Schwiegermutter.
Versuche sie anzunehmen und dich auszuruhen soweit das eben irgendwie geht.

Ich denke an dich und schicke dir ne Tüte Kraft so gut ich das kann.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Köchlein
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Köchlein »

Hallo dys,

kann dir leider keine Kraft geben , aber ich kann mir vorstellen was du durch machst.
Meine Frau hat auch ihren behinderten Bruder gepflegt und wir haben die letzten 8 jr. mit unserer Tochter zusammen gelebt.Sie lebt immer noch bei ihm, nur ich bin nicht mehr da, aber meine Tochter.
Ich habe immer versucht als Betreuer von Thomas etwas zu erreichen, und auch für meine Familie Entlastung zu schaffen.
Ich weiß bis heute nicht was meine Ex Frau antreibt um an Ihren Bruder zu halten.
Kann dir nur raten auch einmal an dich selbst zu denken , den keiner kann das was du leistet auf lange alleine machen.
Möchte nicht bewerten was du tust ,
Aber auch du hast ein recht auf leben.

Wünsche dir und deinem Mann, das ihr es übersteht.

Wolfgang
DYS-
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von DYS- »

So, nun versuche ich mal zu antworten.

Erst mal tut es gut etwas Mitgefühl zu spüren. Dann muss ich mal richtigstellen, was vielleicht etwas dramatischer rüber kam als es ist.

Meinen Vtaer habe ich in den letzten 18 Monaten tgl. versorgt und betreut. Ich bin froh es gemacht zu haben weil ich ein gutes Verhältnis zu ihm hatte und er es mir ziemlich einfach gemacht hat. Aber gerade dieses gute Verhältnis sorgte auch dafür, dass ich hin und wieder über meine Grenzen ging.

Meinen behinderten Schwager und Schwiegermutter habe ich fast nur an den Wochenenden hier bei mir. In der Woche sind sie anders versorgt bzw. meine Schwiegermutter kommt noch alleine klar. Wir brauchen dann nur eingreifen wenn ein Anruf kommt.

Liebe Zarra, ich glaube auch das die Depression die Trauer verhindert. Genauso wie sie verhindert das ich Freude oder Liebe spüre. Ich empfinde für meine erwachsenen Kinder und meinen Mann sowas wie Verantwortungsbewusstsein aber nicht mehr.

Liebe Selas, das mit dem „Anklopfen“ muss ich noch lernen Ich habe gelesen dass es bei Dir auch wieder drunter und drüber geht. Viel Kraft wünsche ich Dir für Deine Aufgaben.

Liebe Chiron. Danke für die Wünsche. Du durftest meinen Vater ja noch kennen lernen als es ihm ganz gut ging.
Ja, der Anton ist meine große Stütze. Gut das er so ein Schmusemonster ist und nicht so fürchterlich viel Bewegung fordert. Die Kraft um mit ihm ausgiebig Gassi zu gehen fehlt gerade.

Hallo Wolfgang. Ja, einen geistig behinderten Menschen zu betreuen ist keine leichte Aufgabe. Ich habe da auch gute Unterstützung. Aber er freut sich auch immer wenn er zu uns kommt. Er ist so gutmütig und hilfsbereit. Und es gibt kaum Menschen die ihre Dankbarkeit über kleine Dinge so zeigen können wie geistig Behinderte.
Natürlich gibt es auch Zeiten wo es sehr nervig ist. Gerade momentan kann ich ihm nicht die Zuwendung geben die er braucht. Das schmerzt doch sehr. Ich bemühe mich aber und er versteht sehr wohl das es mal Tage gibt an dem man sich nicht so wohl fühlt.
Mein Mann und ich sind jetzt 36Jahre zusammen. Und es ist sein Bruder. Ich sehe da keine Gefahr für unsere Partnerschaft durch meinen Schwager.

Ich bin so froh endlich antworten zu können. Eure Antworten haben mir gut getan. Irgendwie haben sie mir das Gefühl gegeben doch noch anwesend zu sein. Ich hatte neben der Kraftlosigkeit auch das Gefühl mich zu verlieren. Ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll.

Liebe Grüße
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

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dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Cloud59
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Cloud59 »

Liebe dys,

menschen zu pflegen und zu betreuen kostet von haus aus kraft. Dies vermehrt, wenn es sich um nahestehende menschen handelt. Es ist völlig verständlich, dass du an kraftlosigkeit leidest.

Dazu kommt noch der tod deines vaters. Das ist nicht irgendwer, der da gestorben ist. Das ist ein ereignis, das einen zutiefst berührt und beeinflusst. Du merkst es, wie dein körper darauf reagiert hat.

Die trauer ist ein zustand, der ebenfalls kraft kostet. Wo keine mehr da ist, spürt man nur noch leere.

Ich würde dir raten, dich an deine ärztin zu wenden, wenn sie wieder praktiziert. Ich glaub nicht, dass du sie wegen ihrem eigenen todesfall schonen musst.

Liebe dys, ich wünsch dir, dass dir aus irgend einer quelle viel kraft zufliesst.

Und ganz wichtig, gib dir zeit. Versuche, etwas von deiner fürsorge an andere zu deligieren.

Ob dein mann dich versteht, ist im moment zweitrangig. Normal wäre es, dass er verständnis für dich und deine kraftlosigkeit hat. Aber, egal aus welchem grund, bei deinem jetzigen zustand sollte er dich unterstützen und einiges abnehmen. Kannst du das von ihm einfordern?

Pass gut auf dich auf. Du musst dir erholungspausen gönnen. Ist doch egal, wenn du löcher in die luft guckst. du bist ausgepowert, seelisch und körperlich. Da wird man zum "löcher in die luft gucker". Zu mehr bist du jetzt nicht fähig. Darum schon dich, dann wird das auch wieder besser und du musst nicht länger "geistig abwesend" sein.

Ich wünsch dir ganz ganz viel kraft. Und geh zu deiner ärztin.

Lg cloud
Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Liebe dys,

nur wirklich am Rande, aber ich mußte bei diesem Satz an Dich denken: Ich habe heute nachmittag beim Endlich-zumindest-etwas(!)-Bügeln einen Podcast über "Die Seele baumeln lassen gehört". Da gab es den Satz, daß man für Erholung (Yoga, Spaziergang, ...) auch immer noch einen Rest an Kraft brauchen würde - deshalb solle man also schauen, daß die eigenen Kraftreserven nie ganz auf Grund liefen. Tja, kann ich da nur sagen. Letzteres ist wohl bei einigen von uns hier passiert ...

Fühl Dich umarmt, wenn Du magst,

Zarra
Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

P.S.

18 Monate täglich sind eine lange Zeit - auch wenn Du es "gern" gemacht hast. (Es war Dein Vater und damit war es eben keine "nette Walkingrunde".)
Cloud59
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Cloud59 »

Wie wahr, zarra. Da reihe ich mich doch gleich mit ein.

Aber, was bei mir war, ich musste es mir selbst erst mal "erlauben", mich auszuruhen.

Denn die ruhepause allein hat mir nicht den gewünschten erfolg gebracht. In gedanken war ich doch immer bei den dingen, die zu erledigen waren.

Ich hab mich zwar hingesetzt, war aber trotzdem voll innerer unruhe.

Jetzt mach ich das so, dass ich mir selbst einen zeitrahmen für die erholung setze. So z.b. nehme ich mir vor, die nächsten zwei stunden absolut nichts zu tun. Keine hausarbeit, keinen sport, einfach nichts. Kein telefon, das mich stören könnte.

Mit dieser FEST eingeplanten zeit für erholung klappt es bei mir besser. Die innere unruhe lässt nach und ich kann besser entspannen.

Lg cloud
Zarra
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Zarra »

Hallo cloud,

ich bin im Mir-Erlauben auch keine Meisterin. (Anders erzogen. Aber auch solche Sachen: Das Aufräumen mache ich ja auch für mich. - Und momentan tue ich wohl viel "nichts", ich glaube zumindest ohne wirklich schlechtes Gewissen, was vielleicht aber unbewußt auch nicht stimmt (??! ... wie findet man das raus), ... die Erholung hält nur nicht lange.) Schön, daß Du da einen "Trick" für Dich gefunden hast.

Noch eine schönen Rest-Abend Dir und allen anderen!

Zarra
Gerbera
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Gerbera »

Hallo Dys,

es tut mir leid, dass Dein Vater verstorben ist. Andererseits ist es auch so, dass damit eine Last von Dir genommen wurde. So etwas Ähnliches haben die (schon sehr alten) Nachbarinnen meiner Mutter zu mir gesagt, als ich ihnen die Todesnachricht überbracht habe. Im ersten Augenblick habe ich ihnen das fast ein bisschen übel genommen, aber inzwischen gebe ich ihnen Recht. Ein Pflegefall zu sein ist weder für den zu Pflegenden noch für den Pfleger/die Pflegerin besonders angenehm, und ich denke, meine Mutter war nicht böse, dass ihr Leben letztlich sehr unspektakulär zu Ende gegangen ist. Sie ist einfach eingeschlafen, ihre Kraft war verbraucht. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Deinem Vater nicht anders war.

Dass Du nicht trauern kannst, kann ich gut nachvollziehen. Das konnte ich beim Tod meines Vaters auch nicht, denn ich musste von jetzt auf gleich jede Menge Dinge regeln, von den Beerdigungsformalitäten bis zur Organisation der Pflege meiner Mutter. Da war kein Raum für Trauer. Ich habe funktioniert wie ein Roboter. Erst nach dem Tod meiner Mutter, 3 Jahre später, bin ich zusammengeklappt, habe intensiv (auch) um meinen Vater getrauert.

Auch Du bist durch weitere Aufgaben ziemlich belastet, Schwiegermutter etc. Möglicherweise erlaubst auch Du Dir keine Trauer, weil Du Deine Kraft für etwas anderes brauchst.

Trotzdem: geh' achtsam mit Dir um, lass Dir Zeit zum Atemholen, buchstäblich, und schau, dass Du nicht völlig abstürzt. Eine Tüte Kraft kann ich Dir leider nicht schenken, und Du wirst auch niemanden finden, der das kann. Deine Kraft kommt aus Dir selbst. Was Du brauchst, ist jemand, der Dir hilft, Dir Deine Kraftquellen wieder zu erschließen.

Ich kenne Deine Geschichte nicht (anders als Zarra etc.), aber vielleicht solltest Du darüber nachdenken, Dir professionelle Hilfe zu holen, entweder zur Überwindung der depressiven Phase, in der Du offenbar gerade steckst oder zur Trauerbegleitung. Vielleicht hilft es Dir, mit anderen Menschen zu sprechen, die in einer ähnlichen Situation sind, die auch nichts als Leere empfinden, sich schlecht fühlen, weil sie nicht trauern können.

Du trägst noch immer große Lasten, unterschätze das nicht. Du hast die Schwiegermutter nebst Anhang "nur" am Wochenende. Aha, und wann hast Du Zeit für Dich? Wann kannst Du das tun, was Du tun möchtest? Kannst Du Deine eigenen Bedürfnisse überhaupt noch wahrnehmen?

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du einen für Dich passenden Weg findest, um die Krise zu überstehen und schicke Dir eine herzliche virtuelle Umarmung.

Liebe Grüße
Gerbera
Cloud59
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von Cloud59 »

Zarra, lang anhalten tut es auch nicht .

Manchmal spür ich das energieloch förmlich.

Es gibt nicht nur funklöcher, ich selbst sitz oft oder meist (vielleicht grad fast immer) in solchen energielöchern.

Lg cloud
DYS-
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Re: Wo bekomme ich ne Tüte Kraft her?

Beitrag von DYS- »

Guten Morgen

Zarra, so ist es. Wenn man nicht rechtzeitig die Reißleine zieht sitzt man ohne Energie da und schafft es nicht mehr etwas „Gutes“ für sich zu tun. Das habe ich schon so oft erlebt und bekomme es einfach nicht besser geregelt.

Cloud, das erinnert mich an meine Pläne die ich mir vor einiger Zeit immer gemacht habe. Ich habe mir eine bestimmte Zeit für Arbeiten gegeben. Dann wurde Pause gemacht. Das ist eingeschlafen als wir im Mai angefangen sind umzubauen. Sollte ich mal wieder aufgreifen.

Gerbera, danke für die Zeilen. Du kannst ja ganz gut nachvollziehen wie es mir gerade so geht. Ich werde mir Hilfe holen. Auch wenn ich denke, dass ich eigentlich alleine klar kommen müsste. Aber es sind auch noch andere Symptome der Depression die sich nach und nach vermehrt bemerkbar machen. Ich habe auch etwas Angst vor meiner „Sprechfaulheit“. Und vor meinem Drang immer zu sagen : „wird schon wieder“ „krieg ich schon hin“ „alles wird gut“.

Schönen Sonntag wünscht
dys
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Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
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