Ausheulen....was ist das für ein leben.....

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Nightwish

Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nightwish »

Auch wenn sich das jetzt blöd oder typisch anhört........ich hatte in letzter zeit fast nur noch ein gefühl in mir: traurigkeit. Ich hab mit mela schluß gemacht, und komme nicht darüber hinweg. Ich fühle mich einfach nur noch allein.....fast immer......doch zu bekannten will ich auch nicht. Es ist wie ein teufelskreis. Dann diese angst davor, irgendwas schlimmes zu haben oder anzustellen. Freude ist ein gefühl, dass ich nur selten empfinden konnte....lange anhielt das dann nie. Ich habe null selbstvertrauen, definiere mich durch die beurteilung anderer. Ohne ständige komplimente hätte ich nicht existieren können. Wenn ich nicht zufällig gut aussehen würde, wäre ich wohl der größte verlierer aller zeiten. Ich bin nicht fähig mich in einer gruppe wohl zu fühlen.......weil ich immer das gefühl habe, ich müsste der beste sein, und fühle mich trotzdem immer unterlegen. Durchsetzen kann ich mich sowieso nie. Ich habe den eindruck, keine linie in meinem leben zu haben. Heute fühle ich mich stark, erfolgreich.....morgen bin ich der größte verlierer. Einmal find ich mich total hübsch, ein ander mal total hässlich. Ich habe nie ein konstantes gefühl für irgendwas.........alles ist tagesabhängig. Das einzige was konstant ist......die angst vor irgendwas. Die angst verrückt zu werden, die angst, alles ist unwirklich, die angst etwas böses zu tun.......die angst nicht akzeptiert zu werden, nicht gemocht zu werden, nicht respektiert oder geachtet zu werden. Die angst, jemand ist besser als ich (was eh jeder ist) ich orientiere und vergleich mich immer mit anderen.......! wenn ich allein bin, fühle ich mich schrecklich. Wenn ich mit einem kumpel zusammen bin, hab ich angst, dass ich diesen verlieren könnte....durch ne falsche bemerkung oder weil ich nicht fähig bin ihn zu unterhalten oder sonst was.oder ich will einfach wieder allein sein. Dann bin ich oft unzufrieden mit meinen freunden.........will immer die haben, die mich nicht mögen. Wenn ich merke, dass ein kumpel von mir sich mit jemand anderem auch gut versteht, hab ich angst, ihn an den anderen zu verlieren......sehe den anderen als konkurrent. Oft wenn ich den eindruck habe besser als jemand zu sein, laß ich ihn das gerne spüren. Und dann tuts mir oft leid. Es gibt menschen, die ich verachte und hasse, weil sie sehr selbstsicher sind. Wenn ich merke, dass sich jemand nicht für mich interessiert, macht mich das wahnsinnig. Als ich anfing zu studieren, ging ich mit ein paar leuten was trinken. Einer von denen hat mich einfach links liegen lassen....wenn er etwas sagte, sah er mich nie an......beachtete mich einfach nicht. Ich war wirklich den ganzen abend nur damit beschäftigt darauf zu achten, wie er sich mir gegenüber verhält. Es staute sich eine riesen unsicherheit an in mir.....und als ich dann was sagte, stotterte ich am ende nur noch herum.........

Das schlimmste ist, dass ich nie den eindruck habe mal länger selbstsicherheit zu spüren nach erfolgen oder so. wenn ich mal etwas erreiche, ist das gefühl der freude nur ganz kurz. Ich fühle mich (früher klassenkasper in hauptschule, ausbildung, bos, jetzt student) immer noch wie früher als kind oder als jugendlicher. Unsicher, dumm, unterlegen. Ich spiele in letzter zeit sehr oft mit dem gedanken mich umzubringen....und ich merke, wie ich mich immer mehr mit diesem gedanken anfreunde. Die hemmschwelle sinkt, und ich hab mich sogar schon ein paar mal mit einem messer geschnitten....was mir irgendwie gut tat.

Ich kann einfach nie frei sein....immer diese angespanntheit.....immer diese angst......diese sorgen.......nur ganz selten lebe ich gerne. Ich wünsche mir in solchen situationen immer......ach wäre ich doch immer so !!!!!!! aber ich bins nur ganz selten.....z.b. wenn ich ne neue frisur habe die alle toll finden.....wenn ich ein kompliment bekommen habe, wenn ich etwas tolles gekauft oder gewonnen habe. Wenn ich merke, alles läuft nach meinen vorstellungen.

Das leben ist nicht lebenswert, wenn man so unglaublich abhängig ist von der beurteilung anderer. Ich habe schon oft versucht, ich selbst zu sein. Ich kann es aber nicht.....immer nur kurz. Dann gehe ich allein schwimmen, mache allein sport und denke mir.....ich mach jetzt was ich für gut halte ! und nicht was andere gerne tun oder was ich tun sollte. Irgendwann kommt dann die angst vor einer krankheit oder sonst was.....ich werde ängstlich, die lust geht verloren.......und schon versuch ich mich wieder an andere zu klammern weil ich das gefühl brauche, ich lebe richtig oder es ist ok was ich tue.

Ich neige dazu menschen auszunutzen.......treffe mich mit mädels, um bestätigung zu bekommen. Küsse sie oder schlaf mit ihnen......nur um mir etwas zu beweisen. Wenn ich vor aufregung nicht kann, denke ich sofort an selbstmord. Läuft alles nach plan, hab ich kein interesse mehr an ihnen. Manche melden sich dann weil es ihnen schlecht geht......mich macht das dann auch oft so fertig, dass ich total am ende bin weil ich so ein schlechter mensch bin. Aber ich kann nicht anders. Ich höre ständig traurige und schwere musik (gothik etc) und heule oft. Versinke in selbstmitleid..................

Die einzig wirklich konstante freude in meinem leben kann mir musik bereiten......ohne musik wäre ich total am ende. Ich kann nachts nur schlafen, wenn der fernseher läuft oder ich etwas höre. (aus angst evtl plötzlich stimmen zu hören wenn es ruhig ist – ein kumpel hat mir von einem patienten erzählt, der immer welche hörte)

Jede kindheitserinnerung ist mit einer krankheitssorge verbunden.......mit 8 jahren krebs, mit 9 bandwurm, mit 10 aids, mit 11 gehirntumor, mit 12 herzfehler, mit 13 asthma......diabetes, netzhautablsöung, bse, muskelschwund, lähmung, impotenz, haarausfall, angst vor atomkrieg, usw.......natürlich waren das noch viel mehr, alles was es gibt hatte ich praktisch schon.

Jetzt hab ich im regelmäßigen rythmus angst davor, gewälttätig zu werden, etwas schlimmes zu tun, pervers zu sein, schizophren zu werden/sein, nicht wirklich zu sein, angst davor nie mehr normal leben zu können, keine freunde zu haben, nicht gemocht oder geachtet zu werden, kritisiert zu werden, nicht erfolgreich zu sein.

Ich fühle mich oft nicht real, gebremst oder gehemmt, hab das gefühl mit allem überfordert zu sein, zu langsam zu sein, zu langsam zu denken, bewerte vieles über was manche sagen, achte total darauf wie jemand mit mir umgeht. Ich habe riesen angst vor ein gruppe zu sprechen. Ich fühle mich oft leer oder total nervös. Furchtbare innere unruhe und das verlangen, einfach nicht mehr zu exisiteren. Einfach nicht mehr das gefühl zu fühlen......hier hat mir einmal selbstverletzung geholfen.....meine anspannung war kurz danach nicht mehr so stark.

Ich tue oft andern menschen weh, vor allem mela, obwohl ich das nicht will. Ich bin scheiße zu ihr und kurz danach hasse ich mich dafür.ich jammere ich auch jetzt noch die (obwohl schluß ist) wie schlecht es mir geht. Ich hab sogar einmal zu ihr gesagt, dass ich mich selbstverletzt habe......nur um sie ängstlich zu machen oder sie in sorge um mich zu stürzen. Danach frag ich mich wieder.....was bist du nur für ein arsch.....sie hat zur zeit selbst genug probleme und ich mach sie dann noch so fertig.

Ich heule wenn ich an uns denke und wie es früher war.......wünschte ich wäre wieder 17 !!!!!!!! aber ich hab schluß gemacht.......

Ich will nie kinder bekommen oder verheiratet sein, weil ich einfach nicht diese verantwortung auf mich laden kann. Ich werde nie fähig dazu sein, weil ich ja nicht mal selbst mit mir klar komme.

Grad jetzt, könnte ich wieder heulen beim film american beauty.....ich sehe einen toten menschen und stelle mir vor was wäre wenn mela sterben würde......und fang einfach das heulen an..........das ist so ein riesen schmerz.....unglaublich. dabei lebt sie doch noch und ich hab schluß gemacht mit ihr. Vielleicht auch deshalb, weil ich immer wenn ich allein war das gefühl hatte sie zu vermissen und wenn ich mit ihr zusammen war, das gefühl hatte, allein sein zu wollen. Vielleicht liebe ich sie auch noch, nur kann ich es nicht mehr fühlen. ich will so nicht mehr leben.......ich bin müde.......hab keine lust mehr auf alles. Oft kommt mir auch alles so sinnlos vor......was sind wir eigentlich für gebilde ? was ist ein mensch ? eine maschine die funktioniert ? was tun wir eigentlich ? was soll das denn alles ??

Ich finde keine antwort............hab so angst davor den verstand zu verlieren.......
Bitte erlös mich doch irgendwer......helf mir gott......mir tut alles so leid

Das mein vater eine schreckliche kindheit hatte, viel zu schnell spricht deshalb, dass ich alles von ihm bekomme aber nichts geben kann, dass meine mutter ihn betrogen hat als ich 9 war und ihn verlassen hat. Das meine schwester weniger hat als ich, dass sie mit 8 anfing bett zu nässen wegen dem ständigen theater zuhause, dass ich oft scheiße zu ihr war als ich noch jünger war, dass ich meiner freundin das angetan habe (schluß zu machen), dass ich meine mutter oft wie dreck behandelt habe als kind und jugendlicher......ich wollte das nicht......es tut mir leid, so leid.............

Ich wäre so gern ein anderer mensch.....ein mensch der weiß was er will, der eine klare linie hat, der nicht immer andere braucht um sich zu orientieren, der nicht ständig angst hat, der intelligenter oder schlagkräftiger ist, der mehr durchsetzungsvermögen hat..........................

Sorry......musste das alles rauslassen........vielleicht bringts mir ja irgendwas.

Kann man mir helfen ? geht das ? ich glaube nicht..........

Ist vielleicht alles wirr.....ich hab einfach meine gefühle die ich grad hatte niedergeschrieben......

danke
ben1
Beiträge: 1379
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von ben1 »

Hallo

ich hab mit SChrecken und gleichzeitiger Hochachtung Deinen Beitrag gelesen. Hochachtung deswegen, weil Du bereit bist, etwas dagegen zu tun und sehr, sehr offen schreibst.

Ich denke, das es unheimlich schwer ist, da alleine raus zu kommen. Deine Lösungsmodelle (Selbstverletzung, Suizidgedanken) sind, wie Dir selbst ja auch bewußt ist, nicht die richtigen.

Der Weg raus aus dem ganzen wäre meiner Meinung nach zu erkennen, das Du ein perfekter Mensch BIST und nicht einem Ideal hinterherjagen mußt, das Du nie erreichen kannst. Mein Bild dafür ist der Spatz, der immer mit den Adlern fliegen möchte und glaubt, als Spatz unterzugehen. Wenn Du Dir Deine Umgebung unvoreingenommen ansiehst, wirst Du feststellen, das da nur Spatzen rumfliegen - und das ist o.k.

Helfen würde Dir sicherliche eine Therapie - aber erwarte nicht davon, das Dir jemand lernt, wie ein Adler zu sein - das funktioniert nicht. Du bist ein Mensch, keine Maschine, kein Ideal - mit SChwächen und Stärken - und Du leidest darunter, nicht der sein zu können, der Du glaubst, sein zu müssen.

Aus meiner Erfahrung heraus bedeutet Depression immer ein Signal, nicht artgerecht zu leben. Höre mehr auf Deine innere Stimme, die weiß genau, was gut und schlecht für Dich ist, was Du kannst, und was nicht. Ein Weg dazu ist z.B. autogenes Training - einfach still werden, Gedanken zu beobachten, die vorbeifliegen und sich nicht damit identifizieren.

Ich möchte Dir noch ein Buch empfehlen, das mir sehr geholfen hat

Anthony de Mello "Der springende Punkt"

Der beschreibt hier sehr schön den Unterschied zwischen unserem "Schein-Ich" und unserem wirklichen Selbst.

Ich wünsche Dir viel Kraft und den Mut, über Deinen Schatten zu springen und "Du selbst" zu sein.

Ben
Sandel
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Registriert: 24. Mär 2003, 11:59

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Sandel »

Hallo Nightwish,

manchmal ist es schwer die eigene Stimme in sich zuzulassen und auf sich selbst zu achten. Ich habe mit mir die Erfahrung gemacht, das es an meinem angefressenen Selbstbewustsein liegt. Daran zu arbeiten war für mich der Schlüssel. Du bist ein guter Mensch. Deine Worte und Taten waren wie Du selbst sagst sicherlich nicht ok, aber wenn Du Dir das anschaust und bereit bist mit Dir zu arbeiten dann gibt es da bestimmt auch noch eine liebvolle Seite oder?

Ich selbst habe gerade auch eine Krise und weiß nicht mehr so genau wo mein Weg hinführen soll. Deshalb habe ich mir therapeutische Hilfe gesucht.

Ist das für Dich auch eine Möglichkeit?

Verständnisvolle Grüße
Sandel
Sanu
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Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Sanu »

Hallo Nightwish,

ich habe deinen Beitrag gelesen und über deine Offenheit gestaunt. Das könnte ich nie und wurde es aber gerne!
Ich habe mich in vielen Dingen wiedergefunden. Auch ich möchte ständig perfekt sein und überall gut ankommen. Meistens finden mich die Leute auch ganz okay und sagen oft, dass ich etwas besonderes bin. Glauben kann ich es ihnen nicht. Nur ich weiß, wie ich wirklich bin und ich kann mir nicht vorstellen, dass DAS jemand mögen würde.
In mir sehen alle die perfekte Frau, die alles auf die Reihe bekommt. Eine Frau, die gut aussieht, intelligent ist, beliebt, blablabla.
Im Moment mache ich Examen und stehe total unter Strom und habe Angst zu versagen. Wenn ich meine Gefühle andeute, dann höre ich immer nur: "Du schaffst das schon! Du schaffst doch auch sonst immer alles!" Was in mir wirklich vorgeht, will keiner wissen.

Einen Weg aus deiner Situation wirst du wahrscheinlich nur mit professioneller Hilfe finden. Ich habe keine Ahnung, was man sonst tun kann, ich bin ja genauso ratlos.

Auch wenn ich dir mit meinem Beitrag sicherlich nicht helfen konnte, so wollte ich dir doch wenigstens zeigen, dass dein Verhalten (für mich) durchaus verständlich ist.

Ich würde mich freuen, mal wieder was von dir zu lesen. Ansonsten viel Glück!

Gruß Silke
Data

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Data »

Hallo Nightwish,

eines ist schon mal positiv: Du bewertest dich nach denselben Maßstäben, die du auch für deine Mitmenschen anwendest.

Aber: Deine Maßstäbe sind falsch! Du bist dir nichts wert, deine Mitmenschen sind dir nichts wert. Du erreichst nicht die Vollkommenheit, aber deine Mitmenschen können es auch nicht schaffen.

Überlege dir einmal ganz klar: Was müßte ein Mensch haben, der dir etwas wert ist? Warum hat das niemand?

Welche Eigenschaften eines Menschen, meinst du, sollten dir etwas wert sein? Warum sind sie es trotzdem nicht oder nur unzureichend?

Du bist auf dem richtigen Weg, Nightwish, denn du fängst an, ehrlich zu sein. Und in dir ist auch der Keim für einen besseren Menschen vorhanden, sonst wäre es dir nicht möglich, dich selbst so zu erkennen, und sonst würdest du dich nicht selbst so anekeln.

Du weißt es selbst ganz genau: Du warst und bist vielleicht im Moment noch ein riesengroßer, selbstverliebter Egoist. Aber du willst es nicht sein, du weißt, es macht dich nicht zufrieden, sondern unglücklich. Mit deinen Selbstverletzungen bestrafst du dich dafür, daß du so ein "schlechter Mensch" bist.

Aber du bist vom Wendepunkt deines Lebens nicht mehr sehr weit entfernt, Nightwish.

Es wäre sehr schade, wenn du dich jetzt umbringen würdest. Es wäre nur die letzte Konsequenz deines egoistischen Lebens. Niemandem würdest du damit helfen, niemandem Gutes tun, nichts würdest du damit wieder gut machen. Stattdessen würdest du Unschuldige damit bestrafen, deiner Familie noch den letzten großen Kummer bereiten, dir selbst nochmal den letzten Gefallen tun.

Du weißt, daß es so ist.

Schade wäre es deshalb, weil es schade wäre um dich. Nicht um dich, wie du gerade noch bist. Aber schade um den Menschen, der aus dir werden könnte. Und aus dir kann ein guter Mensch werden, die Saat dafür trägst du in dir, sie ist sogar schon aufgegangen. Aus dir könnte ein Mensch werden, der andere nicht verletzt, sondern sie tröstet, sie nicht ausnutzt, sondern ihnen nutzt, ihnen etwas gibt statt nur sich selbst, andere und sich selbst annimmt und respektiert, auch wenn andere und du selbst nicht perfekt sind/bist. Ein Mensch, der andere und sich selbst EHRLICH zu lieben lernt, der anderen, aber auch sich selbst verzeiht, der anderen das gute Gefühl gibt, sie sind etwas wert, und dadurch selbst das Gefühl bekommt, etwas wert zu sein. Aus dir könnte ein Mensch werden, der Verständnis hat für die Schwächen anderer, weil er selbst weiß, daß er auch schwach ist. Ein Mensch, der geliebt wird, weil er Liebe geben kann, der nicht von der Bewertung durch andere abhängig ist, weil er seinen eigenen Wert erkennt, wie auch den von anderen, den WIRKLICHEN Wert. Ein Mensch, der konstruktiv nachdenkt und versucht, Verletzungen zu heilen, statt sie zuzufügen. SOWOHL BEI ANDEREN ALS AUCH BEI DIR SELBST! Ein Mensch, der sich entschließt, menschlich zu werden. Hinter die Fassaden zu blicken. Vielleicht sich hier und da zu entschuldigen. Oder einfach nur nett zu sein und ohne Berechnung zu geben, statt arrogant, kratzbürstig und egoistisch zu sein. Andere nicht zur Aufwertung des eigenen, schwachen Selbst zu mißbrauchen, weil es ohnehin keinen dauerhaften Wert hat. Sondern sich selbst aufzubauen, indem du anderen hilfst beim Aufbau ihres Selbstwertgefühls.

Definiere deinen Wert nicht darüber, wie stark dich andere anhimmeln, welche großen Leistungen du für dich selbst erbringst, wie schnell und leicht du andere um den Finger wickeln und mißbrauchen kannst, wie sehr dir andere nachtrauern, wenn du sie verläßt. Definiere deinen Wert darüber, wie gut du anderen tust, wie oft du ihnen hilfst, wieder auf die Beine zu kommen, wie oft du andere froh machst statt traurig, wie oft du anderen etwas gibst, statt ihnen etwas zu nehmen, wie oft du für andere da bist, statt dich ihnen zu entziehen, wie oft du anderen UND DIR SELBST ehrlich verzeihst und sagst, es ist schon ok, hier hast du eine neue Chance. Definiere deinen Wert danach, wie oft du etwas tust, das DIR SELBST wirklich dauerhaft gut tut, wirklich das ehrliche Gefühl gibt, etwas wert zu sein.

Gehe davon aus, Nightwish, daß JEDER einen Wert hat, den er sich nicht erst verdienen muß, aber daß auch jeder das Recht hat, geachtet und angenommen zu werden, JEDER, auch du selbst, verstehst du? Jeder braucht Liebe und jeder kann Liebe geben. Der eine mehr, der andere weniger. Das ist alles, was im Leben zählt. Nicht deine Schönheit, nicht die der anderen. Nicht deine Abschlüsse, nicht die der anderen. Das MENSCHSEIN zählt, nicht das funktionieren und nicht das konsumieren.

Ich möchte dich hier im Forum herzlich willkommen heißen und dir sagen, du bist ein toller Typ! In dir ist ein großes Potential, was du freilegen kannst. Du kannst dich und andere glücklich machen. Wirf alle deine falschen Maßstäbe über Bord und erkenne den wirklichen Wert eines Menschen. Erkenne deinen Wert, der nicht in deinem Äußeren besteht. Dein attraktives Äußeres ist ein sehr scharfes Werkzeug. Du mußt gut aufpassen, daß du andere nicht damit verletzt. Lerne, verantwortungsvoll damit umzugehen, und du kannst damit sehr viel Gutes tun. Wie ein guter Arzt mit seinem Skalpell. Es ist ein Geschenk der Natur, nutze es zum Wohle aller, dann wird es dir sehr gut gehen.

Du hast das zweifelhafte Glück, über dich nachdenken zu müssen. Zweifelhaft deshalb, weil es dir im ersten Moment und vielleicht auch später nicht immer gut tut. Aber das Denken ist auch ein Geschenk, denn du kannst vieles im Leben sehen und erkennen, was anderen verborgen bleibt. Du kannst damit andere sehr verletzen, aber auch ihnen gut tun, denn du kannst hinter ihre Fassade schauen. Auch dein Denken ist ein Werkzeug, was du so oder so einsetzen kannst. Entschließe dich, damit nicht zu verletzen und niederzumachen, sondern dich und andere damit aufzubauen.

*reicht Nightwish mal brüderlich die Hand*

Viele Grüße

Data
Nightwish

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nightwish »

hi !

erstmal vielen dank für eure ausführlichen nachrichten.......würde auch gerne mal die kraft aufbringen, mich so für jemand zu engagieren wie ihr euch für mich.

ich bin eigentlich nicht ein ganz so schlechter mensch, wie es in meinem posting rüberkommt......hoffe ich zumindest.....aber arbeiten muß ich sicher in vielen punkten an mir. wobei ich das aber schon ständig versuche.......ich arbeite eigentlich nur an mir. weil ich ja immer anders werden will wie ich gerade bin, oder unzufrieden bin. ich red mir immer ein....du mußt dich entwicklen !! usw

mein hauptproblem liegt "momentan" einfach darin, dass ich neben meinen anderen problemen angst habe, eine psychose/schizophrenie zu bekommen. ich habe einfach mal so einen online psychose test gemacht, mit dem ergebnis, dass evtl ein erhöhtes risiko besteht. das ist im moment mein hauptproblem....wobei die anderen bestimmt auch einmal wieder überhand nehmen werden.

ich habe dann gestern mit jemand vom bonner früherkennungsinstitut telefoniert.....hab meine ängste geschildert usw. er meinte dann, es höre sich nicht nach einer psychose an. doch jetzt denke ich ständig, ich habe zu wenig gesagt oder nicht das, was vielleicht wichtig ist.

diese angst davor, es nicht beeinflussen zu können wenn ich tatsächlich sowas habe......macht mich unglaublich fertig.

mein frühester termin den ich bei einem psychiater/psychotherapeuten bekommen konnte, ist am 30.05.........na suuuuper !!!! bis dahin bin ich vielleicht schon in einer anderen welt und mir ist gar nicht mehr zu helfen.

ich würde einfach gerne wissen was ich habe, wie sich das nennt. sind es depressionen ? ist es eine angststörung ? bin ich einfach so ?
werde ich echt verrückt ?

letzteres würde für mich ganz klar heißen....dann lieber nicht mehr leben

danke + bye
nightwish
Kind*der*Nacht
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Registriert: 19. Mär 2003, 16:00

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Kind*der*Nacht »

freut mich das du noch lebst und das du dich wieder gefangen hast Data.
dir geht es vielleicht noch nicht bestens,...aber besser..

*knuddel* Nici..
Kind*der*Nacht
Beiträge: 11
Registriert: 19. Mär 2003, 16:00

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Kind*der*Nacht »

tja...brauch ich dazu noch was zu sagen???
Data

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Data »

Ja, mußt du. Ich weiß nämlich nicht, was es bedeuten soll.

Data
Nightwish

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nightwish »

hallo !!

hab ne kurze frage.....wohin kann man sich wenden, wenn man wirklich total am boden bzw selbstmordgefährdet ist ? in einem BKH ? muß ich dann dort bleiben ?

danke
nightwish
Dr._Niedermeier
Beiträge: 8
Registriert: 20. Mär 2003, 14:02

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Dr._Niedermeier »

Liebe/r nightwish,
auf der Startseite des Kompetenznetzwerkes gibt es eine Seite mit dem Titel: "erste Hilfe"..dort stehen ne Menge Anlaufstellen
Gruss
Dr. Niedermeier
Captain Kirk
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Captain Kirk »

GitteMg
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Registriert: 27. Mär 2003, 20:20

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von GitteMg »

`Hallo!!

Wie erkenne ich, dass ich mit einer Krise nicht mehr alleine zu recht komme und in eine Klinik gehen sollte??

Gruss

Brigitte
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2843
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nico Niedermeier »

Die Verantwortung würde ich nicht alleine tragen, das festzustellen sollte der Job Ihres Behandlers sein
Gruss
Dr. Niedermeier
GitteMg
Beiträge: 14
Registriert: 27. Mär 2003, 20:20

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von GitteMg »

`Danke für die schnelle Antwort!!!

Meine Therapeutin hat einen Klinikaufenthalt schon ein paar Mal in den Raum gestellt.

Aber da ich bei keinen Arzt in Behandlung bin, müßte ich vorher dorthin und mit ihm über meine Probleme sprechen. Mit jemand ganz fremdes. Es fällt mir ja so schon schwer über meine Probleme zu sprechen.

AUßerdem würde mein Arbeitgeber davon erfahren und ich habe jetzt schon erhebliche Probleme mit ihm, da ich aufgrund von Krankheit häufiger fehle.

Deswegen frage ich mich, ob ein Klinikaufenthalt wirklich sein muß.

Wenn ich auch manchmal einfach nicht mehr weiter weiß oder nur noch wie benebelt durchs Leben gehe.

Gruss Brigitte
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nachttaube »

+
Nightwish

Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nightwish »

@Dr. Niedermayer + alle anderen

hallo mal wieder ich habe eine bitte an sie/euch.....und zwar.....hören sich meine schilderungen oben nach schizophrenie an ? ich habe im internet nach möglichen krankheiten gesucht, die auf mich zutreffen könnten....und bin eben unter anderem auch auf schziophrenie getroffen (habs ja weiter oben schon mal gepostet)

ich hab wirklich riesen angst davor, so etwas zu bekommen.....denn ich bin im richtigen alter dafür (22), war schon immer extrem sensibel, ziehe mich zurück, bekomme regelrecht angstgefühle bei stress und fühle mich schnell überfordert.

ich weiß, dass niemand eine ferndiagnose stellen mag......mir würde schon reichen, ob sich das nach so etwas anhört (mein erstes posting).

borderline hört sich auch oft sehr nach mir an......allerdings nehme ich weder drogen noch trinke ich viel oder verliere oft und schnell die beherrschung. meine kindheit war allerdings wirklich nicht die schönste.....meine mutter drohte sich z.b. einmal umzubringen wegen einem streit zwischen ihr und meinem vater und rannte unter tränen mit einem messer ins bad....verschloss die tür und ich stand davor und hatte natürlich riesen angst.....war da so 9/10 jahre alt. dann hat mich meine oma mal so lange mit einem großen telefonbuch auf den kopf geschlagen bis ich ne riesen beule hatte......

sorry....ich weiß, dass die fragerei nervt und das selbstbemitleiden auch nichts bringt....aber ich fühl mich einfach besser dabei

machts gut und allen gute besserung !!

nightwish
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Ausheulen....was ist das für ein leben.....

Beitrag von Nico Niedermeier »

Liebe Nightwish,
also nach ner Schizophrenie hört sich das nicht an...aber es hört sich ziemlich belastend an..und ich denke, dass Sie zumindest nen Teil der Belastung loswerden könnten, wenn Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würden,,,niecht wegen mir...aber ich glaube wirklich für SIE könnte es sehr nützlich sein..
Grüsse
Dr. Niedermeier
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