Kurz und heimlich Diazepam?

Mooseba
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Kurz und heimlich Diazepam?

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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Nachtflug
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Nachtflug »

Hallo Sebastian,

Ich kenne das von dir genannte Medikament nicht. Aber ich würde auf keinen Fall etwas ohne ärztliche Begleitung schluckem, schon gar nicht, wenn du eh schon sehr hohe Dosen an Psychopharmaka nimmst.
Vor allem, was soll das langfristig bringen?

Ich handhabe es so:
Wenn es mir schlechter geht, schleunigst meinen Psychiater anrufen. Medikamentendosierung/wechsel etc. bei veränderten Symptomen besprechen bzw. anfragen Wenn du generell nicht zufrieden sein solltest mit deinem Psychiater, vielleicht mal über Wechsel nachdenken und andere Ärzte ausprobieren.
Hast du therapeutische Hilfe? Dann kontaktiere die doch auch mal!

Und wegen der Diss:

Ist das jetzt sicher oder sagt das nur deine Depression, dass das nichts wird? Kannst du auch dich erstmal krankschreiben lassen und dann entscheiden, ob du weitermachen willst?

Ansonsten, versuche dir vor Augen zu halten, was du SCHON HAST und nicht was verlierst durch einen Abbruch.

Ich habe meinen ersten Bachelor abgebrochen - nach 4 Semestern, bin wieder bei meinen Eltern eingezogen. Um wieder auf die Beine zu kommen. Ich hatte Angst es als Niederlage zu empfinden, tue ich aber nicht. Ich habe neue Pläne, neue Ziele. Abbruch muss nicht gleich Niederlage sein, wenn es vielleicht einen Weg für dich gibt, bei dem es dir besser geht.

Für mich ist die Besserung nun meine vertraute Heimatstadt und ein neues Studium.
Und ich habe noch keinen einzigen berufsqualifizierenden Abschluss. Das macht nichts, ich war krank, sehr krank. Kein Mensch ist immer leistungsfähig und schafft alles. Das ist voll ok.

Kümmere dich jetzt um die wirklich wichtigen Sachen: Deine GESUNDHEIT! Im Notfall kontaktiere eine Ambulanz oder gehe in die Klinik. Aber experimentiere nicht einfach so mit Medikamenten rum.

Was könntest du sonst noch tun, damit es dir besser geht? Denke mal lieber darüber nach . Bewerbungen kannst du bestimmt auch noch schreiben, wenn es dir besser geht.

Alles Gute,
Nachtflug

PS.: Habe jetzt nachgeschaut und gesehen, dass es ein Beruhigungsmittel ist. Kontaktiere doch bitte möglichst schnell deinen Psychiater, der kann dir sowas im Notfall auch verschreiben - kann aber mögliche Wechselwirkungen abchecken und dich über Risiken aufklären.
Und: Mache dir jetzt bloß keinen Druck mit Berwerbungen o.ä., sondern kümmere dich doch lieber um deine medizinische Versorgung. Du kennst doch bestimmt alle Möglichkeiten, die du hast. Schöpfe sie aus!
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Mooseba »

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ignisfatuus
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo,

der Arzt bringt dir keinen neuen Job aber kann dir Medikamente verschreiben die deine Lebensqualität verbessern. Mit Druck hilfst du dir nicht. Ich verstehe deine Gedanken aber überstürze nichts. Diazepam ist ein Benzodiazepin welches nach gewisser Einnahme auch psychisch und körperlich Abhängig macht. Wenn du es damit übertreibst hast du noch ein Problem mehr. Außerdem kann nur ein Arzt sagen welche Medis miteinander ohne Probleme kombinierbar sind. Auch so eine Sache...
Gehe wirklich lieber zu einem Facharzt. (Neurologe, Psychiater)

Grüße
Frank
Nachtflug
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Nachtflug »

Hallo Sebastian,

ich lese heraus, dass du die Diss. wohl gerne machen würdest, aber gesundheitlich im Moment viel nicht auf die Reihe kriegst.
Das ist normal bei schweren Depressionen. Am wichtigsten im Leben ist die Gesundheit und wir leben zum Glück in einem Staat, der ein soziales Sicherungssystem hat, sodass man zumindest niemals unter der Brücke landen wird. Auch wenn man mal eine Zeit lang kein Geld verdienen kann. Mir persönlich hat diese Erkenntnis geholfen, mit meinen ganzen durch die Krankheit verursachten Existenzängsten klar zu kommen und wieder stabiler zu werden.

Nur weil du im Moment es nicht schaffst, musst du die Diss bestimmt nicht aufgeben, sondern kannst sie erstmal "einfrieren". Ich bin mir sicher, dass es für gesundheitliche Probleme die Möglichkeit gibt erstmal zu pausieren. Erkundige dich da doch mal.

Und Geld verdienen kannst du - im Notfall, wenn du wirklich sagst, du willst aufhören - auch ohne Diss.

Ich mache im Moment relativ einfache Arbeiten wie Nachhilfe oder Getränkeausschenken und verdiene mir so Geld dazu. Und bekomme viel Bestätigung dort. Bis mein neues Studium losgeht ist sowas super für mein Selbstwertgefühl und gleichzeitig nicht zu stressig als Einstieg.

Und nachdem ich abgebrochen habe und meine lange, schwere Episode (1-2 Jahre) überstanden habe, bin ich viel dankbarer für Kleinigkeiten im Leben. Ich weiß jetzt mehr, was mir gefällt und was ich machen möchte.

Und ich definiere mich nicht mehr so stark über meine Leistung. Mein soziales Umfeld, das ist für mich das wichtigste. Zufriedenheit an erster Stelle - Leistung ist nur das Tüpfelchen auf dem i. Bin aber nicht mehr so perfektionistisch, dadurch aber komischerweise zum Teil auch viel effektiver. Wenn man nicht immer nach den Sternen greift, sondern auch mal zufrieden ist, wenn man denn wieder einfach etwas SCHAFFT (= BESTEHT), nimmt das viel Druck. Und irgendwann läuft dann alles wieder leichter, man braucht halt Zeit wieder reinzukommen.


Und ich freue mich so sehr, dass es mir wieder besser geht. An Niederlagen kann man menschlich sehr wachsen. Aber was rede ich da: du hast ja noch nicht mal aufgegeben und willst es vielleicht auch nicht: also vielleicht mal über eine "Auszeit" und bessere Behandlung für dich nachdenken? Evtl. mal stationär?
Aber vielleicht hat es dir schonmal geholfen, darüber nachzudenken, dass selbst wenn du abbrichst - das nicht das Ende aller Dinge bedeutet.

Alles Gute,
Nachtflug

PS.: Versuche erstmal zu akzeptieren, dass du gerade nicht so kannst. Du hast eine KRANKHEIT. Deswegen brauchst du auch Behandlung - vielleicht andere, vieleicht intenstiver als bisher.
Niemand läuft mit einem gebrochenen Bein einen Marathon, oder?
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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ignisfatuus
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von ignisfatuus »

Ich habe auch viele Medis ausprobieren müssen. Was Lebensqualität angeht hab ich was gefunden. Schlaf noch nicht.
Du kannst bei dieser Krankheit nichts erzwingen und ohne Geduld wirst du nichts verbessern. Manchmal kommt man nicht drumherum um eine Auszeit. Weil sich dein Körper sonst eine holt und das wird dann nicht besser. Umso länger du wartest, dich auf bestimmte Dinge einzulassen umso mehr wird sich die Depression verschlimmern und um so länger dauert der Kampf dagegen. Glaub mir ich würde mit meinem heutigem Wissen, einiges anders machen. Hab es auch lange verschleppt.

Grüße
Frank
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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Nachtflug
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Nachtflug »

Warum? Medikamente alleine helfen meistens auch nicht. Ich erkenne bei dir sehr viele selbstschädigende Denkmuster wie "Wenn ich mal nicht arbeite, bin ich nichts wert" etc. Ich denke diese Gedanken und Gefühle mal intensiv zu bearbeiten, zu überprüfen und durch konstruktivere Lösungsansätze auszutauschen, bringt oft langfristig Besserung. Dafür muss man aber bereit sein, mal alte Pfade zu verlassen.
Warst du schonmal in einer Tagesklinik oder stationär? Wenn nicht, wäre das vielleicht mal eine Methode, um auch an Ursachen bzw. Aufrechterhaltungsfaktoren deines seelischen Zustandes INTENSIV zu arbeiten. Gerade, wenn die Medikamente nicht so anschlagen.

Hast du mal Zweit- oder Drittmeinungen eingeholt? Wäre auch ratsam, wenn die bisherige Behandlung nicht so geholfen hat.


Ich habe viel zu lange versucht, krank mitzulaufen. Wenn ich gleich diese "Auszeit" genommen hätte, wäre ich bestimmt schon ein Jahr länger stabil.
Heute weiß ich: Ich habe keine Schuld an meiner Krankheit. Sie hat mehrere Ursachen. Also habe ich versucht, viele Dinge zu ändern in meinem Leben. Durch Medikamente und Therapie. Oder besser: Mit Hilfe von ihnen. Es sind nämlich nur Krücken, gehen muss ich von selbst.
Und das obwohl bei einer bipolaren Störung oft gesagt wird, Therapie bringt nichts und die Daten bei unipolaren Depressionen sogar bessere Wirksamkeit einer Therapie belegen. Ich habe auch erstmal eine schlechte Therapeutin gehabt, dann eine ganz gute. Im Endeffekt habe ich ganz viel ausprobiert, bis ich einem Psychiater und eine Therapeutin hatte, die mir geholfen haben.Vor allem musst du auch selbst irgendwann Veränderung wollen und herausfinden was DIR gut tut.

Als ich ganz akut war, konnte ich mir leider überhaupt nicht helfen. Deshalb passe ich auf, immer gleich bei ersten Frühwarnzeichen und Symptomen meine Behandler zu kontaktieren.

Alles Gute,
Nachtflug
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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ignisfatuus
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von ignisfatuus »

Ich verstehe das sehr gut Sebastian. Ich hatte auch vor 2 Jahren die Meinung es ist genug der Versuche u wollte von allem nichts mehr wissen. Freunde haben mir dann wieder die Augen geöffnet, dass es mir alles andere als gut geht. Hab dieses Jahr dann wieder nen Versuch gemacht. Teilweise hat es mir auch geholfen u meine Lebensqualität verbessert. Perfekt ist es noch lange nicht. Auch ich denke ab u an ans aufgeben. Aber es hilft nicht weiter. Letztendlich wirds nicht besser. Es ist schwer damit umzugehen. Ich denke das geht hier allen so.
Ich hoffe du gibst nicht auf und läst dich noch mal drauf ein. Ich weiß es ist frustrierend und mir fehlt manchmal auch die Geduld. Viele haben Jahre des Kämpfens hier hinter sich. Dieses Forum ist ja auch da, dass man sich gegenseitig unterstützt und austauschen kann.

Grüße
Frank
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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Nachtflug
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Nachtflug »

Hallo Sebastian,

du hast ein Studium in einem Fach mit (wie ich glaube ich in Erinnung habe) guten Berufsaussichten. Das ist schonmal sehr gut und damit hast du doch eine gute Ausgangslage. Und ich finde, darauf kannst du auch ein wenig stolz sein, dass du so ein Studium geschafft hast und dich "durchgequält" hast.

Durch eine Auszeit verschwindet dein Studium nicht einfach so, auch nicht deine Berufsaussichten. Umsonst war dein Studium sicherlich nicht!
Mein sehr gutes Abi (letzte Leistung vor Krankheitsausbruch) ist auch weder durch den Abbruch oder die Auszeit verschwunden.
Selbst, als mich jetzt für zwei NC-freie Fächer entschieden habe, war es sicher nicht umsonst. Ich habe viele Dinge gelernt und jetzt hilft es mir bei Bewerbungen oder bei der Nachhilfe.


Ich sehe, du hast schon viel "durchgekaut", aber hast du auch wirklich die "durchgekauten" Dinge umsetzen können oder ist es an letzterem gescheitert?

Ich wiederhole mich: Warst du schonmal stationär/in einer Tagesklinik? Wenn alles andere bisher ausgeschöpft wurde, wäre das wohl noch eine Alternative.

Die du zumindest ausschöpfen solltest, bevor du dich ergibst!

Alles Gute,
Nachtflug
ignisfatuus
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von ignisfatuus »

Ich kann Nachtflug nur zustimmen.
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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Nachtflug
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Nachtflug »

Hallo Sebastian,

Ok, wenn du das nicht kannst. Es gibt auch Betroffene, die es irgendwie geschafft haben weiterzuarbeiten und denen es anscheinend auch noch ein wenig geholfen hat.

Nur deine Post klangen sehr akut und eher so, als würdest du selbst meinen, alltägliche Dinge nicht mehr hinzukriegen.

Du weißt, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, sollte es schlimmer werden.
Du solltest Hilfe - egal welcher Art, vielleicht auch durch Freunde/Bekannte - einfordern, solange du noch kannst.
Vielleicht helfen dir ja auch Beruhigungsmittel in deinem Zustand - nur sollte der Arzt das mit dir besprechen und dafür musst du ihn eben kontaktieren oder jemanden bitten, dir dabei zu helfen.
Ich rate dir immer noch dringend davon ab, selbst etwas einzuwerfen, die möglichen Wechselwirkungen sind das Risiko nicht wert.

Ansonsten gibt es ja auch Notfallnummern hier in rot aufgelistet, sollte es ganz schlimm werden.

Ich klinke mich jetzt hier aus. Sebastian, es liegt in deiner Verantwortung was du tust.
Wenn du Bestätigung in diesem Forum suchst, etwas Verschreibungsplfichtiges einfach selbst einzuwerfen, wirst du sie nicht bekommen. Und außerdem ändert das nichts an den möglichen Risiken, die DU tragen musst!

Letztendlich entscheidest du selbst, was du tust, du bist schließlich ein erwachsener Mensch. Aber du bist in einer Notlage und verzweifelt und deshalb wollte ich dir nur Denkanstöße geben, die vielleicht hilfreich sein könnten.

Was du damit machst, ist deine Entscheidung. Ich habe nichts mehr Fruchtbares zu sagen außer: Pass auf dich auf!

Alles Gute,
Nachtflug
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Mooseba »

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Lerana
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Lerana »

Hallo Sebastian,

ich finde, diese Medikamente zu nehmen und vielleicht noch ein paar Bierchen obendrauf zu kippenn, wie du in einem anderen Therad erwähnst, einen absolut schlüssigen Vorschlag von dir, denn es wird ebenso musterstärkend wirken, wie all deine Postings.
Ich fasse deine zentralen Aussagen noch mal zusammen:
Ich bin ein schlechter Mensch, wenn er nichts leistet.
Ich habe zu nichts Lust.
Das alles ändert sich eh nie.
Soziale Kontakte strengen mich an und langweilen mich.
Mich versteht eh keiner.

Zu deiner Info: Doch, tu ich schon, denn so wahsinnig einmalig sind diese Gednaken nicht. Mir geht/ging es andauernd so! Du allerdings, WILLST mit diesen Gedanken verschmelzen, du WILLST dich von Ihnen beherrschen lassen und dich ihnen hingeben. Es ist deine Wahl, den Bereitschaftsregler für evtl. Konsequenzen aus Veränderungen hoch oder runter zu stellen. Bei dir steht er auf 0,5 Bereitschaft. Das ist dein gutes Recht! Aber dann trage auch die Konsequnzen wie ein echter Kerl, nämlich, dass alles bleibt, wie es ist.

Nochmal: Du solltest diese Medis nehmen, vielleicht noch Naschub besorgen, denn dann hast du evtl. zusätzlich demnächst ne Medinkamentenabhängigkeit. Vielleicht ist das dann der Punkt, der dich zwingt deinen Bereitschaftsregler zu überdenken.

Irgendjemand hier hat die Signatur:
Es gibt tausend gute Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen etwas zu verändern: Du hälst es einfach nicht mehr aus!

Solange dein Bereitschatfregler auf diesem Status bleibt, kann dir hier keiner helfen. Nicht, als hätten es nicht schon viele probiert.

In diesem Sinne, meinst du noch immer, jammern hilft?

Viele Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
lucya
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von lucya »

Hi,
Habe jetzt nicht alles gelesen, aber Diazepam ohne ärztlichen Rat? NIEMALS! Ich denke es kann doch durchaus sein, dass Dein Arzt es Dir verschreibt. Den Weg würde ich gehdn!
Die lucya

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Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Mooseba »

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Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

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(Lars von Trier)
kormoran
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von kormoran »

hallo sebastian,

du schreibst
Und ich finde es auch nicht richtig, sich zwanghaft einen anderen Wertemaßstab zuzulegen, von dem man nicht überzeugt ist. Das würde auch kein guter Therapeut tun, der wird einem nicht ein vermeintlich besseres Weltbild aufzwingen. Ja, ich bin der Meinung, dass Leben zuallererst auf Pflichterfüllung und Arbeit baut, dass man der Gesellschaft, ja sogar der Welt in Dankbarkeit etwas zurückgibt - was vor allem durch Arbeit zu geschehen hat. ...

was du in deinem gedankengebäude völlig außer acht lässt, ist die krankheit, unter der du leidest.

die menschen, die hier in eine klinik gehen, mit der arbeit aussetzen und sich etwas anderes suchen, tun das nicht aus jux und tollerei.

die haben erkannt, dass diese psychische krankheit zeit braucht, bis man wieder leistungsfähig ist. und in manchen fällen schafft man es auch leider nicht zurück in den bereich, in dem man vorher war, weil die ansprüche und der druck zu groß sind.

und das ist bitter und gar nicht so leicht wegzustecken.

tu also bitte nicht so, als ob die anderen hier sich einfach, hollodero, ein leichtes leben machen würden, 'ausgestiegen' wären, nicht pflichtbewusst.

damit verletzt du jene, die diesen weg gegangen sind, um wieder ihren platz im leben mit dieser krankheit zu finden.

und damit hinderst du dich selbst daran, mit dieser krankheit deinen platz im leben zu finden.
es muss nicht so sein, dass du aufgeben musst, was du dir vorgenommen hast. aber es ist sicherlich sinnlos, aus lauter pflichtbewusstsein zu ignorieren, dass du jetzt aufgrund dieser krankheit diesen weg nicht weitergehen kannst.

in deinem wertegebäude wird doch auch platz sein für menschen, die nicht mit den ressourcen für großartige leistungen ausgestattet sind? oder was ist das für ein wertegebäude?

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Mooseba
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Re: Kurz und heimlich Diazepam?

Beitrag von Mooseba »

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