Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Laetitia,

das war jetzt nicht meine Absicht, dass dieses Thema dir nicht aus dem Kopf geht.
Reicht ja schließlich, wenn ich damit so beschäftigt bin.
Trotzdem freue ich mich über deine Gedanken dazu!

Medikamenteneinnahme, bzw. verschiedenste Versuche damit, Psychotherapien, mehrere psychosomatische und psychiatrische Klinikaufenthalte, Ergotherapie und Krankheitseinsicht, dass sind auch die Punkte mit denen ich mich im Moment bei diesem Thema auseinandersetze.
Ich habe mich auf sehr vieles eingelassen, war immer bereit alles mögliche zu versuchen, damit es mir besser geht.
Manches hat geholfen und manches eben nicht oder nur unzureichend. Und ich hab dafür auch vieles in Kauf genommen (lange weg von zu Hause und vor allen Dingen von meinen Kindern etc.).
Zugegebener Maßen mit der Krankheitseinsicht, das hat schon deutlich länger gedauert.
Insgesamt war es (wie sicher bei vielen hier) ein sehr langer und vor allem schwerer Weg.
Und das ich es bis zum heutigen Zustand „für meine Verhältnisse stabil“ geschafft habe, liegt zum einen sicher an der Unterstützung von außen, aber zum anderen sicher auch daran, wie ich an mir/ mit mir selbst gearbeitet habe.

Was mich daran am meisten beschäftigt ist auch eine gewisse Angst, durch erneute Medikamentenversuche und/oder Therapie könnte sich das Ganze wieder deutlich mehr destabilisieren.
Und ob ich dann so schnell wieder zu „meiner“ Stabilität zurückfinde, dass bezweifle ich und scheue wirklich auch die Anstrengung bis dort hin.

Stationäre Psychotherapie widerstrebt mir halt schon aus dem einen Grund, dass ich nicht wieder für mehrere Wochen in die Klinik möchte.
Auch das erinnert mich an Zeiten in dieser Klinik, an die ich mich lieber nicht erinnern möchte.
Das hat nichts mit der Klinik an sich zu tun, sondern eher mit dem Zustand der mich damals dort hin geführt hat. Auch da hab ich mächtige Sorgen vor Destabilisation.
Hm, wenn ich das selbst jetzt so lese, dann macht es ja schon irgendwie den Eindruck, dass es mit „meiner“ Stabilität nicht allzu weit her ist.

Trotzdem ich habe in den letzten 3 Jahren viel für mich erreicht, wovon ich zeitweise dachte, dass ich das nie wieder erreiche.
Sicher ich bin immer noch auf dem Weg, aber ich denke es ist einer guter Weg, zumindest für mich.

...ohne einfach mal in den Tag hineinleben zu können oder oder oder...

Natürlich, dass ist etwas was mir schon sehr fehlt und was es manchmal auch so anstrengend macht.

Noch habe ich keine Entscheidung getroffen, wobei die Tendenz schon eher in Richtung keine AD's und keine Therapie geht. Zumal mir diese Wege weiterhin offen stehen.


Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Kroki,

ich wollte hier auch niemanden verunsichern, dass war absolut nicht meine Absicht!

Dieses Thema beschäftigt mich halt im Moment enorm und hat eben diese Unsicherheit, die sowieso immer in meinem Hinterkopf präsent ist, wieder verstärkt, bzw. wieder mehr in den Vordergrund gedrängt.

Inzwischen stelle ich fest, dass ich meine Arbeit zwar ganz gut bewältige, aber anschließend keine Energie mehr für Freizeitaktivitäten habe. -

Ich finde, da hast du bereits sehr viel erreicht und auch viel dafür getan!

...mehr Lebensqualität herauszuholen

Lohnt sich der damit verbundene Einsatz?

Auch mit dieser Fragen setzt ich mich im Moment sehr auseinander.
Natürlich hätte ich, wenn ich ehrlich bin, gerne noch mehr Lebensqualität. Aber zu welchen Preis?
Das ich in einer erneuten Therapie wieder alles durchkauen und graben muss, was mich dann evtl. wieder destabilisiert.
Dabei müsste ich ja auch Rückschau halten und eigentlich will ich „weitergehen“. Ich hoffe, du verstehst was ich meine.
Mein Psychiater meinte es gebe vielleicht noch das eine oder andere Thema das man bearbeiten könnte (wobei er jetzt nichts Konkretes benennen konnte). Mag sein, aber das gibt es sicher bei Gesunden teilweise auch.

Vielleicht ist im Moment auch nicht der richtige Zeitpunkt für eine erneute Therapie und auch nicht für Medis.

Leider hab ich eben auch noch keine Antwort/Entscheidung dazu.
Spätestens in einer guten Woche werde ich die Entscheidung getroffen haben.

Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo annette fee,

genau da bin ich wieder bei meinem Thema angelangt „was sind 100%“?

Und wie ich bereits weiter oben geschrieben habe, habe ich mich auch mit meiner derzeitigen Stabilität arrangiert.
Wie gesagt es sind sicher nicht diese 100%, so wie ich sie definiere im Vergleich zu der Zeit vor meiner Depression.

Für eine minimale Verbesserung möchte ich keinen Riesenaufwand betreiben...

Ähnlich sehe ich es auch, zumal ich eben das, was ich bisher erreicht habe nicht auf's Spiel setzen will.

Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Claire,

ob ich dich jetzt ganz richtig verstanden habe, weiß ich nicht.

...dann steh ich vor der Frage, was es außerdem gibt

Es gibt bei mir durchaus anderes, was mich an meine Belastungsgrenze bringt oder mich negativ beeinflusst.
- z. B. hab ich dies ganz deutlich während meiner beruflichen Reha in der Weiterbildung gemerkt. Nach so vielen Jahren und in meinem Alter zurück auf die Schulbank mit 6 Stunden Frontalunterricht, unglaublich viel Stoff, somit entsprechend hoher Lernaufwand...
- oder wenn mich meine Bandscheibenvorfälle in HWS u. LWS zeitweise schmerzvoll plagen und nahezu bewegungsunfähig machen, dann bringt mich das sehr an meine psychischen Grenzen.
- auch die dunkle Jahreszeit wirkt sich nicht gerade positiv auf meine Stimmung aus.

Alles völlig unabhängig von der Interaktion/Kommunikation mit anderen, es steht in keinerlei Zusammenhang mit irgendwelchen Beziehungen.

So ganz kann ich dir auch hier nicht folgen, du schreibst:

...etc. ganz gleich, ob diese "Beziehung" jetzt dysfunktional oder geglückt ist, …

Dabei geht es mir im Speziellen um geglückte Beziehungen.
Warum sollte ich geglückte Beziehungen hinterfragen? Warum etwas in Frage stellen, was funktioniert, wo ich sogar merke, dass mir solche Beziehungen/Freundschaften gut tun?

Natürlich gibt/gab es bei mir auch Beziehungen die nicht geglückt sind oder dysfunktional waren/sind. Nur denke ich, dass ich weiß damit umzugehen und auch bereit bin auf Beziehungen zu verzichten, wenn ich merke, dass sie mir schaden und ich mich nicht wohl damit fühle.

Hast du es so gemeint oder hab ich's wirklich falsch verstanden?

Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo qwertzuiop,

sicher, über die Jahre hinweg mit Depressionen ist man ganz einfach auch erfahren.

Da ich in der Vergangenheit durchaus gute Erfahrungen mit beiden Berufsgruppen hatte und sie mir zum größten Teil definitiv geholfen haben, kann ich deine Sichtweise „Ärzte und Psychologen sind Dienstleister“ nicht teilen.

Es tut mir leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast, das ist natürlich bitter!

Die prozentuale Einordnung was Heilung angeht ist mir schon auch bekannt.
Dabei fällt mir ein, sofern es überhaupt 100 % gibt, dass 100 % Stabilität eigentlich nicht gleichzusetzen sind mit Heilung.

Drängen lassen werde ich mich auf gar keinen Fall!

Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Ulysses,

DANKE, ich hoffe natürlich sehr, dass ein gutes, offenes Gespräch mit einem zufriedenstellenden Ergebnis möglich ist!
Bin aber schon auch ein wenig zuversichtlich was das angeht.

Viele Grüße

no name
Kroki
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von Kroki »

Hallo no name,


ich wollte hier auch niemanden verunsichern,

da hatte ich mich wohl missverständlich ausgedrückt:
Du hast mich nicht verunsichert, sondern lediglich ein Thema angesprochen, das auch mich schon eine Weile beschäftigt.


Ich finde, da hast du bereits sehr viel erreicht und auch viel dafür getan!

Die Sache mit der Arbeit war auch nur sehr verkürzt dargestellt:
Ich mache nicht mehr denselben Job wie vorher und komme dabei schon auch immer wieder an meine Grenzen, schaffe ihn aber inzwischen seit 2 1/2 Jahren ohne nennenswerten Krankheitsausfall.


Natürlich hätte ich, wenn ich ehrlich bin, gerne noch mehr Lebensqualität. Aber zu welchen Preis?
Das ich in einer erneuten Therapie wieder alles durchkauen und graben muss, was mich dann evtl. wieder destabilisiert.

Für mich besteht hierin der Kern des Problems: Es ist sicher, dass das Ganze Zeit, Energie und auch ein gewisses Maß an Geld kosten wird.
Bei einer aufdeckenden tiefenpsychologischen Therapie besteht die Gefahr der Destabilisierung durch Vergegenwärtigung alten Leidens. -

Ob sich die Lebensqualität allerdings schließlich tatsächlich verbessert, ist ungewiss.

Vielleicht ist mein Leidensdruck dafür im Moment einfach nicht hoch genug??


Spätestens in einer guten Woche werde ich die Entscheidung getroffen haben.

Ich wünsche Dir, dass Du die für DICH richtige Entscheidung triffst!


Herzliche Grüße

Kroki
Clairedelalune
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von Clairedelalune »

Hi noname,

stimmt!
Berufliche Belastung hat primär nichts mit "Beziehung" (im Sinn von einen Bezug zueinander haben)zu tun

... da stand ich aufm Schlauch.
Und das ich!
Ich bin hier doch mit unter die "Rote Zora", die über unser immer löchriger werdendes soziales Netzt schimpft, aber wie!

Diese "abstrakten" Probleme finde ich derzeit fast die schlimmsten,
ich weiß nicht, das ist mit Sicherheit auch Krankheits bedingt,
aber ich bin in einer Art "Dauerpanik" - unterschwellig, wegen na,ja bei uns ist es Fessenheim, das ganz nah ist, aber generell die Kernkraft macht mir große Angst.

Warum kann sich eine handvoll Geld gieriger Idioten gegenüber den vernünftigen Menschen derart behaupten, ihre Macht durchsetzen!?
Aber gut, bevor ich mich in Fahrt schreibe, es ist sicherlich auch Depressions geschuldet, dass ich so eine "weltuntergangsstimmung" mit mir trage,...
... oder bin ich einfach nur "realistisch".
das führt zu nichts daher vertiefe ich es nicht weiter.

ich weiß selbst nicht mehr genau was ich mit dysfunktional oder geglückt gemeint habe, ...
blöde Konzentrationsschwierigkeiten, vielleicht, dass es eben um "in Bezug zu einanderstehen" geht, in ersten Linie und erstmal ohne Wertung, ob gut oder nicht so gut, es ist "Beziehung",
aber klar eine glückliche Beziehung macht einen ja nicht unglücklich, ...
wenn`s dir nichts ausmacht, lass es erstmal so stehen
vielleicht komm ich noch drauf - es ist auch nicht das aller, aller wichtigste, ...oder?

Ich muss grad doch schmunzeln, ich stelle mir vor, ich könnte zur Bundeskanzlerin gehen - also auf der Beziehungsebene folgendes mit ihr klären und ihr sagen:
"Sehr geehrte Frau Merkel, ich fände es echt toll, wenn Sie
(sie betimmt ja die Richtlinien der Regierungspolitik, braucht aber auch ihre Stimmen, die setze ich in dem "Traum" als gegeben voraus)die Kernkraftwerke jetzt alle abschalten und dem Rumgehampel wegen der Netzhoheiten (die noch aus der Hitlerzeit stammen) ein Ende machen würde, Und dann schaffen Sie dieses menschenunwürdige HARTZ IV grad wieder ab und koppeln die Spitzenverdienste an die Mindestlöhne, dann wäre die Bundesrepublik endlich wieder ein demokratischen UND sozialer Bundesstaat.

Bitte soziale Gerechtigkeit (strapazierter begriff, aber dennoch)!

Und besinnen Sie sich doch wieder darauf dass Deutschland mal eine Kulturnation war und fördern Sie die Bildung.
Ganz gleich, was sie alles tun, nur lassen Sie uns wieder in Würde leben. Die hat uns nämlich Gott gegeben."

... dann ginge es mir besser!
Keine Zukunftsängste mehr zu haben, zumindest keine "un-nötigen", mit dem Rest käme ich klar, meine ich zumindest, ...
LG
Claire, die sich die beste aller Welten wünscht.

PS: Frau Merkels Antwort wäre natürlich: "Mach ich, liebe Claire!"

Ich spring jetzt grad thematisch,
noname weißt du welchen Ohrwurm ich wegen deines nicknames im Kopf habe?
http://www.youtube.com/watch?v=zSAJ0l4OBHM
heikeg
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von heikeg »

Hallo noname,

als ich deinen ersten Beitrag las, machte sich in mir Unmut breit gegenüber dem Arzt. Es liegt bei mir daran, dass ich generell Probleme habe, erstens selbst nicht gehört zu werden und meine Bedenken und Meinungen einfach weggewischt werden und meine eigene Erfahrung mit mir nicht anerkannt wird. Mir baut sich dann gleich ein Bild von "Oben herab" auf, du Patient - ich Arzt, der es besser weiß.

Ich bin aber froh, dass ich den ganzen Thread hier gelesen habe, denn da erklärtest du noch, dass dir der Arzt mehrere Angebote unterbreitet hatte und dir zusicherte, dich zu begleiten, egal wie du dich entscheidest. (So habe ich es jedenfalls verstanden) Das macht mich dann wieder versöhnlicher. Da für mich wichtig ist <b>Angebote</b> statt <b>Gebote</b> und mir die Entscheidung bleibt, aber ohne dieses "entweder...oder".

Auch ich leide an chronischer Depression, ich hatte fast 9 Jahre nach einem passendem Medi gesucht, hatte Klinikaufenthalte und Psychotherapien. Ambulant bin ich weiterhin in psychotherapeutischer Behandlung. Ich kenne es sehr gut, wenn man Jahre lang nicht aus diesem Loch raus kommt. Bei mir pendelte es zwischen "leichter"-"mittelschwerer" und "schwerer" Depression hin und her. Diese Therapie- und Medimüdigkeit kenne ich sehr gut und kann es absolut nachempfinden, wie das ist. Jetzt habe ich eine Medikombinantion gefunden, die mir Erleichterung schafft, aber die 100% schminke ich mir ab. Da ist es so wie bei dir, ich arangiere mich damit: "Hallo Melancholia, alte bekannte schwarze Dame, du wirst dich hier nicht mehr dauerhaft einrichten können, schön dich mal wieder gesehen zu haben, du darfst jetzt aber wieder gehen". So in der Art. Aber die Tage und Wochen, die es mir eingermaßen gut geht, bekommen eine Wertschätzung von mir.

Ich finde es wichtig, dass man deine für dich gesehene "Stabilität" wertschätzt, deine Ressourcen anerkennt und deine gesunden Anteile erkennt und nicht in dieses "Defizitdenken" wieder hineingerät, denn das können wir selbst schon genug in unserer Depri.

Für mich ist ein Wertschätzender Umgang sehr wichtig und auf jeden Fall eine "Beziehung" auf gleicher Augenhöhe. Wenn diese Betroffenen-Arzt-Beziehung auf schlechtem Fundament gebaut ist (also wenn es sich für mich so anfühlt), dann ist das für mich keine gute Ausgangsbasis, um gut miteinander arbeiten zu können.

Ich finde es sogar sehr schade, dass dich diese Unterhaltung so verunsichert hat, was deine gefühlte Stabilität angeht. Denn auf die kannst du in meinen Augen stolz sein.

Übrigens, da ich selbst früher in der Erwachsenenbildung tätig war und eben viele auch ältere Teilnehmer beschulte, ist es ganz normal, dass dies sehr Kraftaufwändig ist. Das geht auch vermeintlich psychisch "gesunden" Menschen so. Die Aufnahmefähigkeit nimmt im Alter eh ab. Dass solltest du dir also nicht auf deine "Deprifahnen" schreiben . Außerdem möchte ich den Menschen kennen lernen, der Schmerzen, vor allem Dauerschmerzen einfach so weg steckt und nicht auch den Moralischen bekommt.

Es ist eine gute Idee, wenn du bzw. Ihr euch noch eine weitere Chance gebt und auch, dass du dies selbst ansprichst und deine Bedenken und Gefühle darlegst. Manchmal ist es dem Gegenüber nicht so klar und man muß immer bedenken, die kennen es nur von der Außenansicht, die haben nicht den "Vorteil" (klingt blöd, aber hier in diesem Kontext, wo es um Genesungswege geht schon auch Vorteil) selbst diese Situationen zu kennen. Außerdem kommt es auch darauf an, ob es ein doch recht erfahrener Arzt ist, der sich nicht mehr so unglaublich an die "Standards" halten muß oder ein recht junger Arzt, der das eben noch so braucht . Wobei es natürlich auch umgekehrt sein kann, dass sich angeblich erfahrene Ärzte über die Betroffenen hinweg setzen und sich sogar regelrecht an "Standards" klammern. Also es ist keine Allgemeinaussage. Weiterhin sind Ärzte auch nur Menschen, sie können auch mal einen schlechten unempathischen Tag haben.

Viele Grüße Heike
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unipolar depressiv seit 2002
no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Kroki

Die Sache mit der Arbeit war auch nur sehr verkürzt dargestellt:
Ich mache nicht mehr denselben Job wie vorher und komme dabei schon auch immer wieder an meine Grenzen, schaffe ihn aber inzwischen seit 2 1/2 Jahren ohne nennenswerten Krankheitsausfall.

Dazu kann ich dir nur gratulieren und wünsche dir von ganzem Herzen, dass es in beruflicher Hinsicht so für dich weiter geht!
Vielleicht bleibt ja zumindest an den Wochenenden noch ein wenig Energie für Freizeitaktivitäten, auch das wünsche ich dir von Herzen!

Bei einer aufdeckenden tiefenpsychologischen Therapie besteht die Gefahr der Destabilisierung durch Vergegenwärtigung alten Leidens. -

Ja, diese Gefahr sehe ich eben auch für mich.
Verhaltenstherapie habe ich bereits auch hinter mir und meine damalige Psychologin und ich selbst ebenfalls waren der Meinung, dass es einfach nicht mehr nötig ist.

Jepp, so empfinde ich es auch, dass mein Leidensdruck nicht hoch genug ist.

Zum einen möchte ich die richtige - richtig ausgehend von dem Jetzt-Zustand – Entscheidung treffen, zum anderen wünsche ich mir natürlich ein offenes Gespräch.

Nachdem der Termin bereits nächste Woche ist, werde ich dich/euch über den Stand der Dinge informieren.

Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Claire,


...wenn`s dir nichts ausmacht, lass es erstmal so stehen

„no problem“, wenn dir noch was einfällt dazu, dann bin ich ganz Ohr.

Sowie bei deinem Link, da war ich auch ganz Ohr!


Zu vielem was du hier geschrieben hast, könnte ich sicher auch einiges beitragen, denke aber zum einen, dass es das Thema eines Depressions-Forum verfehlt, zum anderen könnte es auf Grund des Umfangs durchaus hier den Rahmen sprengen!


Viele Grüße

no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Heike,

Ich finde es wichtig, dass man deine für dich gesehene "Stabilität" wertschätzt, deine Ressourcen anerkennt und deine gesunden Anteile erkennt und nicht in dieses "Defizitdenken" wieder hineingerät, denn das können wir selbst schon genug in unserer Depri.

Da kann ich nur zustimmen, also zumindest für die Situation in der ich mich momentan befinde.
Bei einer richtigen Depriphase ist es vielleicht etwas anderes, wenn man den Blick für sich selbst auch irgendwie verloren hat oder es nicht mehr richtig einschätzen kann.
So ging es mir auch noch vor längerer Zeit, dass ich oftmals sogar dankbar war für die Einschätzung durch meinem Arzt oder auch Therapeuten.
Und selbst damals spielte es sich auf gleicher Augenhöhe ab.

Weiterhin sind Ärzte auch nur Menschen, sie können auch mal einen schlechten unempathischen Tag haben.

Das habe ich mir nach dem Gespräch (zwar nicht direkt, erstmal war ich auf 360 und dann kam die Verunsicherung) auch gedacht, denn nach dem ersten Termin hat er auf mich einen sehr sympatischen und einfühlsamen Eindruck gemacht.
Zudem habe ich mich natürlich auch gefragt, ob er vorher evtl. einen oder mehrere anstrengende Patienten hatte.
Trotzdem soll das jetzt hier nicht von meiner Seite als Begründungssuche oder noch dazu wie eine Entschuldigung für ihn klingen.

Es ist tatsächlich ein jüngerer Arzt.
Aber ich habe auch da sehr unterschiedliche Erfahrungen, was das Alter angeht.
Der Arzt bei dem ich mich vorher nahezu 5 Jahre in der IA in Behandlung befand, war auch noch jünger, sehr kompetent, sehr menschlich, der mich immer auf Augenhöhe und wertschätzend wahrgenommen hat, selbst in meinen schwersten Phasen.
Und da ging es oft um Medikamenteneinnahme/-umstellung und da habe ich mich von ihm stets ernst genommen gefühlt. Die Aufklärung von seiner Seite war ausgesprochen umfassend und zusammen haben wir abgewogen, welches Medikament mir helfen könnte.

Allerdings ist es im Moment keine Akut-Phase und somit steht eigentlich weder Therapie, noch die Einnahme von AD's für mich zur Debatte.
Ich hoffe jetzt einfach auf ein offenes Gespräch beim nächsten Termin!

Viele Grüße

no name
Clairedelalune
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo noname,

freut mich.(der Ohrwurm)

Ja, morgen geht es los, hab heute gepackt, war beim Arzt Berichte abholen* und dann heißt es erstmal Klinik und dass es etwas ruhiger um mich wird.
(*Hab mir aber heute auch einen Kaffee in der Sonne gegönnt und eine Freundin getroffen.)

Das Thema "Soziales und Politisches" das ist immer mit das erste, was einem jeder Therapeut erklärt, dass man darauf in der Therapie keinen Einfluss hat und es deshalb auch nicht Gegenstand der Therapie sein kann.

Wie lautet die Definition von Gesundheit der WHO, es ist nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, sondern der Zustand körperlichen, seelischen, sozialen, ... Wohlbefindens.
Also wer arm ist, ist (per Definitionen) krank.

Was machst du denn jetzt wegen CBASP und Klinik?
Ganz gleich wie, ich wünsch dir, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst und dein Ziel "stabil ohne (Dauer)Therapie" greifbar wird.
Ich hab den Fokus so auf diesen Aspekt (CBASP) deiner Frage gerichtet, dass ich alles andere aus den Augen verloren habe, sorry.

LG
Claire
Kringel
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@Clairedelalune (OffTopic !)

Beitrag von Kringel »

Hallo Claire,

ich nutze mal kurz no names Thread (sorry no name fürs OffTopic )um dich etwas zu fragen. Aber ich denke so erreiche ich dich am besten, auch weil du ab morgen in der Klinik bist.

Ich habe einigen deiner Posts entnommen dass du Muslima bist.
Ich auch
Also nicht: Hallo - sondern asalaamu aleikum !
Mein Profil ist offen - wenn du magst schreib mir mal. Im Forum bin ich nicht so aktiv.

Alles Gute dir in der Klinik

LG
Kringel
no name
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Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Claire,

dann wünsch ich dir alles Gute und viel Erfolg in der Klinik!
Ich hoffe, du liest das heute noch, gestern Abend war ich einfach schon zu müde zum Antworten.

...Also wer arm ist, ist (per Definitionen) krank.

Ich hab jetzt nur mal den letzten Satz dazu heraus genommen und da kann ich nur absolut zustimmen.
Wenn es um Existenzängste geht oder das Geld so knapp bemessen ist, dass man an der Gesellschaft nicht mehr teilhaben kann, das macht unendlich viel Druck, frustriert enorm und ja, auf Dauer macht es einen krank.
Und oft kommt der zusätzliche Druck von den Ämtern hinzu (siehe Hartz IV), sei es durch menschenunwürdiges Verhalten der Mitarbeiter dort, durch Vorenthalten irgendwelcher Informationen oder einfach das Herausgeben von falschen Informationen, das Vergessen/Übersehen im System ein Häkchens an entsprechender Stelle zu setzen, so dass kein Geld ausgezahlt wird u.v.m.
Leider ist die Realität so, erkrankt man in unserem Land über einen längeren Zeitraum, dann wird man in der Regel zum Sozialfall.
Aber das Thema würde jetzt hier wirklich den Rahmen sprengen.

Ich denke, ich werde mich gegen CBASP entscheiden.
Auch wenn es eine sehr gute Therapieform ist, komm ich doch allmählich zu dem Schluss, dass ich zur Zeit einfach keine Therapie für nötig halte und eine Therapie mir nach wie vor widerstrebt, vor allen Dingen im Hinblick darauf, dass diese Therapie nur stationär möglich ist.

Was AD's angeht, so geht die Tendenz auch eher in Richtung Ablehnung.
Zumal ich im Moment Carbamazepin gegen eine Neuralgie nehme. Bin zwar noch am aufdosieren, hab aber so den Eindruck, dass es sich auch positiv auf meine Energie auswirkt. Na ja, vielleicht täusch ich mich auch, aber am Wetter kann's ja schließlich nicht liegen, dass ist besch....., obwohl heute bereits bei uns im Süden die Sonne scheint.

Mal sehen wie das Gespräch nächste Woche mit meinem Psychiater läuft, wie gesagt ich hoffe auf ein offenes Gespräch.

Alles Gute dir!


Viele Grüße

no name
maggy
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von maggy »

Hallo noname,
ich bin nicht mehr so oft im Forum, aber wenn ich mal die Themen überfliege, springt mir das Wort "Heilung" immer ins Auge.
Ich habe nicht alles gelesen, aber ich hätte hier ein Gedicht für Deinen Arzt:

Gese Roth drückt mit ihren Worten aus, wie ich Heilung erlebt habe und heute auch für mich verstehe:

_____________________________________________
Heilwerden

Beim Heilwerden geht es darum,
unsere Herzen zu öffnen,
nicht sie zu verschließen.
Es geht darum, die Stellen in uns,
die die Liebe nicht einlassen wollen,
weich zu machen.
Heilung ist ein Prozess.
Beim Heilwerden schaukeln wir hin und her
zwischen dem Schweren der Vergangenheit
und der Fülle der Gegenwart
und bleiben immer öfter in der Gegenwart.
Es ist das Schaukeln,
das die Heilung bewirkt,
nicht das Stehen bleiben
an einer der beiden Stellen.
Der Sinn des Heilwerdens ist nicht,
für immer glücklich zu werden:
das ist unmöglich!
Der Sinn der Heilung ist,
wach zu sein und sein Leben zu leben
und nicht bei lebendigem Leibe zu sterben.
Heilung hängt damit zusammen,
gleichzeitig ganz und zerbrochen zu sein.
____________________________________________

Liebe Grüße
von
Maggy
-------------------------------------------

Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
no name
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Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Maggy,


Der Sinn der Heilung ist,
wach zu sein und sein Leben zu leben

Diese Zeilen hab ich mir herausgesucht, weil ich es im Moment so ähnlich empfinde.

Vielen herzlichen Dank für das Gedicht!

Mal sehen, ob ich es mir ausdrucke und zum nächsten Termin mitnehme.


Viele Grüße

no name
Clairedelalune
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Registriert: 28. Jul 2011, 13:11

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von Clairedelalune »

Hallo Noname, assalamu alaikum Kringel,
(wobei ich auch dir noname den Frieden wünsche)
ich bin gestern aus der Klinik raus - vorzeiteig, habe es nicht ausgehalten dort, bzw. es war zu durchmischt mal sehr gut, mal verheerend, muss mich also gerade selbst sortieren und morgen notfall mäßig meine Therapeutin vorort anrufen.

... daher auch die Antwort in einem "Aufwisch"

es wird wieder, aber ich bin regelrecht geflohen, ...

danke für eure guten Wünsche und sorry, dass ich eure posts nicht vor drei Wochen noch gelesen habe.
Was tut sich denn so bei euch beiden?

...die Stimme aus der Gruft krächzt liebe Grüße
Claire

mail.clairedelalune123@web.de
Bubbletea
Beiträge: 58
Registriert: 8. Mai 2013, 21:42

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von Bubbletea »

Hallo liebe NoName,

darf ich dich fragen, wie dein Termin verlaufen ist?

Ich finde deine Stärke und Entscheidung bewundernswert und hoffe, dein Arzt begibt sich das nächste Mal auf eine 1:1 Ebene.

Dass du nach all den Medikamenten nicht "leichtfertig" herumprobieren möchtest, ist gut zu verstehen-schön, dass du dir eigenverantwortlich so viele Gedanken machst.

Ich gratuliere dir zu deiner langen, stabilen Zeit und wünsche dir weiterhin alles Gute.
100% gibt es, in Bezug auf menschliche Gesundheit, glaube ich, nicht, das ist für mich auch die spannendste Auslegung von Freud.

Zu dem Arzt kann ich deine Skepsis verstehen, er scheint, ohne deine Akte vollständig gelesen zu haben schon nach der zweiten Sitzung von einem ganz bestimmten Ansatz überzeugt zu sein. Dieser Ansatz sei ihm belassen, nur deine Einwände, die ja eben vielschichtig zusammengetragen und motiviert sein können, gleich als "Widerstände"- am besten noch "krankheitsbedingt" abzutun-ich kenne natürlich keine Details, aber na ich weiß nicht...wünsche dir in jedem Fall, dass es besser gelaufen ist und dir die Würde und der Respekt begegnen, die du dir sehr hart erarbeitet und verdient hast.

Liebe Grüße
Bubbletea
Beiträge: 58
Registriert: 8. Mai 2013, 21:42

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von Bubbletea »

Liebe name,

falls es dich tröstet-wenn nicht, dann die "Mecker"-Antwort einfach schließen

Kenne einige Schmerzpatienten, denen man auf ihren Kuren, in den Rehas oder während der Klinikaufenthalte meistens mehr oder weniger freiwillig einen Psychiater/ Psychodok aufs Auge drückt. Einige beschreiben das selbe wie du und die Mehrheit hat erzählt, dass ihnen die Gespräche von allen Anwendungen am wenigsten gebracht haben. "Ich hatte das Gefühl, wir reden sowas von aneinander vorbei." (Was nicht heißen soll, dass Psychodoks nicht wichtig sind und sehr oft ganz Hervorragendes und Erstaunliches leisten)
Und diese Leute sind in der Regel nicht psychisch krank

Liebe Grüße
no name
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Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Hallo Claire,

spät, aber dennoch will ich dir noch antworten.

Das tut mir sehr leid für dich, dass es mit der Reha-Klinik nicht geklappt hat und du es vorzeitig abbrechen musstest.
Leider gibt es eben solche und solche Kliniken. Und manche gehören sicher nicht zu den besten Einrichtungen.
Oft ist es von Mensch zu Mensch auch ganz unterschiedlich, die einen fühlen sich in der gleichen Klinik sehr gut aufgehoben, während sich die anderen dort total fehl am Platze vorkommen.
Und natürlich gibt es auch Kliniken deren schlechter Ruf ihnen vorauseilt.

Dir alles Gute,

viele Grüße

no name
no name
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Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Was sind 100% Stabilität bei einer Depression? Bedeutet 100% Heilung?

Beitrag von no name »

Liebe Summerlove,

danke für deine Nachfrage, hatte auch schon ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich euch am Ergebnis des Gespräches mit meinem Psychiater nicht mehr teilhaben lies.
Zu meiner Entschuldigung kann ich nur sagen, dass ich seit einigen Wochen ziemlich mit meinen Bandscheibenvorfällen zu tun hatte und gestern nach einer stationären Behandlung in der Klinik erst entlassen wurde.

Aber nun geht es mir deutlich besser und bevor ich heute für eine Woche zum „Kloster auf Zeit“ aufbreche, möchte dir und allen die es interessiert noch eine Rückmeldung von dem Gespräch geben.

Gleich vorweg, dass Gespräch ist sehr gut gelaufen und wie ich auch gehofft hatte und es bisher auch immer von der Institutsambulanz gewohnt war, ist mir mein neuer Psychiater auf gleicher Ebene begegegnet.
Das Gespräch hat mehr als 45 Minuten gedauert, fand es auch wieder sehr anstrengend, konnte aber alle meine Anliegen äußern.

Fazit: Ich werde bis auf weiteres keine Medikamente nehmen (außer in kritischen Phasen auf Tavor zurückgreifen) und werde erst einmal keine weitere Psychotherapie machen.

Der Gesprächeingang war eine Notiz von ihm, die er sich bei dem Gespräch über meinen Krankheitsverlauf mit dem ärztl. Team der IA gemacht hatte.
Was ich ihm schon positiv anrechne, dass er sich mit meiner Geschichte noch mal beschäftigt und sie mit seinen Kollegen im ärztlichen Team noch einmal besprochen hatte.
Von deren Seite kam dann auch der eindeutige Ratsschlag für die stationäre CBASP-Therapie.

Für mich war es aber vorrangig sehr wichtig, den vorangegangenen Termin der mich ja sehr belastet hatte, noch mal anzusprechen und ihm darin auch meine Eindrücke und Gefühle dieses Gespräches schildern.
Er war dann auch sehr über sich selbst entsetzt, was er bei mir mit seiner Haltung damals alles ausgelöst hat. Hat mir aber auch ziemlich schnell rückgemeldet, dass auch er sich hinterher viele Gedanken noch zu unserem Gespräch gemacht hatte und auch zu dem Ergebnis kam, dass es von seiner Seite ein Fehler war, meinen Krankheitsverlauf nicht individueller betrachtet zu haben.
Er hat sich dafür entschuldigt und mir versichert, dass er auf keinen Fall Druck auf mich ausüben wollte/will und es in erster Linie ihm darum gehe, mich weiterhin gut zu begleiten.
Das konnte ich sehr gut annehmen und es hinterlies bei mir auch den Eindruck, dass er sich wirklich mit meiner Geschichte auseinander gesetzt hatte.

Somit war es ein sehr gutes und offenes Gespräch und was für mich am aller wichtigsten war, wie wir uns bei den weiteren Terminen begegnen.
Und die Optionen einer stationären oder ambulanten Therapie, sowie ein neuer Medikamentenversuch, sollte es mir wieder einmal schlechter gehen, stehen mir jederzeit offen und es ist ja auch durchaus so, dass ich mich nicht generell einer Therapie und/oder Medikamenteneinnahme verschließe, wenn ich es im Moment auch nicht für notwendig erachte.
Mit den Jahren mit der Depression lernt man sich selbst und die Krankheit immer besser kennen und ich habe bis zu dem heutigen Stand viel an mir gearbeitet. Hoffe natürlich das diese Stabilität weiterhin anhält und sich sogar noch ein wenig mehr verfestigt.

Solche Vorgehensweisen, es sehr schnell auf die psychosomatiche/psychiatrische Ebene zu bringen, in Kliniken mit anderer fachlicher Ausrichtung kenne ich auch, gerade natürlich dann, wenn sie in der Anamnese von einer pychischen Erkrankung lesen.
Musste ich selbst erst an den vergangenen Weihnachtsfeiertagen erleben, als ich in die Notfallambulanz der Inneren Medizin wegen einer Rippenfellentzündung gegangen bin. Allerdings gehörte diese auch zu der hiesigen Uniklinik wie die psychiarische IA. Und sobald die meine Daten einlesen, taucht selbstverständlich die psychiatrische IA auf, was die Frage nach meiner Depression zur Folge hatte. Hat mich zwar nicht sonderlich überrascht oder gestört, fand es aber dennoch ein bisschen ungewöhnlich.

So, nun hoffe ich auf eine Woche Auszeit im „Kloster auf Zeit“, was mich ja in den vergangenen Jahren auch immer sehr bereichert hat und mich bisher immer wieder nachhaltig gestärkt in den Alltag zurück kommen hat lassen.

Viele Grüße

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