Motivation für eine Woche - KW 18 und 19

Ulysses
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von Ulysses »

Oh, wie schön, otterchen! Danke für die Rückmeldung.

Willkommen zurück.

Und ja, völlig richtig: LANGSAM angehen lassen! Alles gute für Dich.

Herzliche Grüße

Ulysses
flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

Liebes Fabelwesen,

so, hier nun meine Antwort!

Also, ich kann dieses gefühl, alles hinwerfen zu wollen, total gut verstehen. In meinem Studium hatte ich mehr als ein Mal diesen Impuls. Es nimmt den Druck sofort raus, man hat eine schnelle Erleichterung. Das Problem ist nur: Ein Problem geht, aber das, was danach kommt, ist nicht unbedingt weniger belastend. ...

Für mich war immer die Frage wichtig, ob ich "nur" mit der Ausbildungssituation nicht zurecht komme, oder ob es der Beruf an sich ist, den ich wirklich nicht machen möchte. Für mich war klar, dass ich den Beruf will. Wie ist es denn bei dir?

Ein weiterer Motivationsgedanke zum Durchhalten war immer, dass ich hinterher immer noch was anderes machen kann, aber ganz ohne Berufsabschluss ist es schwer, sich neu zu orientieren. Ginge das für dich? Sich immer wieder sagen, dass du nur die Ausbildung zu Ende bringen willst und dann immer noch weiter sehen kannst?

Klar, es gibt Situationen, in denen es tatsächlich sinnvoll ist, aufzuhören, wenn es wirklich gar nicht mehr geht. Aber vielleicht hilft es, einen Schritt zurück zu treten und zu versuchen, die Situation nüchtern zu betrachten. Was gewinne ich, was verliere ich? Ist das eine gute Rechnung, sprich, gewinne ich mehr, als ich verliere?

Aus dem Bauch heraus möchte ich dich zum Durchhalten motivieren! Aber letztlich entscheiden kannst das natürlich nur du.

Ich schicke dir liebe Mai Grüße!

Flora
flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

Liebes Otterchen,

wie schön, dass alles gut verlaufen ist! Tu dir die Ruhe an und gönn dir was Schönes!

LG, Flora
FaceOff
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von FaceOff »

Liebes Otterchen

Auch ich hab an Dich gedacht und bin froh, dass alles gut gelaufen ist!!! Schön, dass Du wieder da bist!

Nach dieser (physischen, aber auch psychischen) Belastung würde ich es heute auch erstmal ruhig angehen lassen

Ich grüße Dich nochmal herzlich mit Deinem Lieblings-Smilie



Bis bald, Carla
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flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

Lieber ZielverfolgerInnen,

ich will mal einen kurzen Zwischenstand geben. Ich habe bisher diese Woche einen großen Teil Arbeit geschafft und es geschafft, alles so zu organisieren, dass es für mich irgendwie machbar ist. Puh. die Prüfungen sind auch halbwegs gut gelaufen.

Außerdem versuche ich, mich mit meinem "neuen Ich" anzufreunden. Gar nicht so einfach. Das bringt mich alles ganz schön durcheinander. - Mehr, als erwartet, auch wenn ich es ein bisschen schon geahnt habe. Es ist echt erstaunlich, wie wichtig eine äußere Erscheinung für die eigene Identität ist. Eine kleine Veränderung hat einen ziemlich großen Effekt.

Da muss man erst mal drauf klar kommen. Ich habe 32 Jahre lang gelitten, mal mehr, mal weniger. Irgendwann habe ich gelernt, damit zu leben, aber trotzdem ist der Wunsch nach einer gelungenen OP nie ganz verschwunden. Nur habe ich nicht daran geglaubt, dass es möglich ist. Letztes Jahr dann ein neuer Anlauf mit gutem Ergebnis, das jetzt noch einmal verbessert wurde. Eigentlich genau, was ich mir immer so sehr gewünscht habe. Normalität, soweit es eben möglich ist. Und doch hängt ein großer Teil von mir an meinem "alten" Gesicht. Kompliziert zu erklären. Das innere Chaos diesbezüglich ist noch nicht wesentlich geringer geworden...

LG, Flora

Edit: hab ein paar Absätze gemacht
otterchen
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von otterchen »

Hallo Flora,

hm, das klingt wirklich kompliziert.
Da wünscht man sich Normalität bzw. Veränderung zum Besseren, und wenn das eintritt...
tja, was dann?

Ich glaube, wir erwarten unbewusst von uns, dass wir Gefühle wie einen Schalter umlegen können.
Ein Beispiel: wir brauchen nur unseren Haushalt zu machen oder etwas zu schaffen, was wir uns vorgenommen haben, schon empfinden wir Leichtigkeit, ein Glücksgefühl, Stärke, Stolz... was auch immer.

Was wir dagegen gelernt haben, ist:
es fühlt sich oft leider nicht so an!
Da ist kein Ausstoß von Glücksgefühlen.
Wir nehmen die Veränderung kaum wahr.

Was mich dieser Thread gelehrt hat, war, dass auch das Innere seine Zeit braucht, um zu reifen, um nachzukommen.

"Zeit geben" scheint mir das Stichwort zu sein.

Wie kannst Du Deine Seele unterstützen, damit sie das besser verarbeiten kann?

Spiegel, anlächeln, Fotos, schminken? Das sind nur die ersten Gedanken - Dir fällt bestimmt noch etwas Besseres ein.

Wir brauchen eben Zeit (mehr Zeit, als uns der Verstand geben will), um Dinge zu begreifen und zu verarbeiten... besonders, wenn die Veränderung einen bislang essentiellen Teil von uns betrifft.
Wir erhoffen uns Erleichterung, Freude, Stolz - und bekommen statt dessen was anderes von unserer Seele.

Hier gilt es vielleicht, einfach zuzuhören: die Seele ist vielleicht verwirrt, orientierungslos, unsicher (was auch immer - das weißt nur Du).
Sie muss jetzt das bisherige Selbstbild loslassen, das vielleicht stark manifestiert war ("ich bin diejenige mit xxx"). DAS ist jetzt nicht mehr da - da fehlt ein Stückchen Identität, und vielleicht kann man der Seele jetzt (zumindest vorübergehend) ein anderes Stichwort geben?
Was könnte das sein?
Ich stelle mir sowas in der Art vor: "Ich kann anderen Menschen ins Gesicht sehen und ihnen ein Lächeln schenken"
????

Liebe Flora, Du kriegst das hin - und bis dahin sind wir ja bei Dir, um Dich zu unterstützen.
Es fühlt sich momentan seltsam an, aber das gibt sich wieder.
Sich selbst zuhören und sich unterstützen - das lernen wir ja gerade


Fühl Dich mal lieb umärmelt


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flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

liebes Otterchen,

du schreibst so viele tolle Dinge. Danke! Ja, das mit der Zeit ist tatsächlich ein Problem. Ich bin gerade wahnsinnig ungeduldig mit mir und will, dass jetzt alles ganz schnell geht...

Ich will versuchen, mir innerlich mehr Zeit zu geben. Danke! Und auch die Umärmerlung tut gut. Fühle mich irgendwie ein bisschen vereinsamt, kann aber gar nicht sagen, woher das Gefühl kommt. Ich stehe ja gar nicht alleine da. Ich habe für das Wochendene mehrere Dinge geplant, so dass ich nicht so furchtbar zu Hause rumhänge und mal raus komme.

Ich hoffe, dir geht es schon besser und du erholst dich gut!

LG, Flora
joy
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von joy »

FaceOff
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von FaceOff »

@Otterchen:

Wow, auch wenn Dein letztes Post an Flora gerichtet war, trifft es doch auch ganz genau meinen aktuellen (und immer mal wieder) emotionalen Zustand von Ungeduld und Geht-alles-nicht-schnell-genug.

Deine Worte verändern gerade mal wieder meinen Blickwinkel und erleichtern mir damit ungemein den Weg zu Geduld und Akzeptanz.

Will sagen: Danke dafür!

Ich hoffe, dass Du Dich gut erholst!

Liebe Grüße an alle hier
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otterchen
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von otterchen »

Hallo!

Ich merke selbst an mir, wie sehr ich manchmal Zeit brauche -
und wie wenig ich mir selbst Zeit gebe,
ich anderen Zeit gebe,
und wie wenig andere Menschen mir Zeit "zugestehen" wollen.

Das ist gewiss keine Absicht, aber ich will das für mich ein wenig durchbrechen.

Beispiel:
da brütet jemand lange über ein gewisses Thema - sagen wir mal, mehrere Monate.
Irgendwann beschließt derjenige, dies auszusprechen - und wundert sich dann, warum der Andere dann nicht so reagiert, wie man sich das vorstellt.

Der Eine hatte Monate, sich Gedanken über die Sache zu machen -
der Andere nur einen Moment!

Wie sehr verändert sich schon die eigene Einstellung, wenn man mal eine Nacht über ein Thema geschlafen hat.
Wir Menschen brauchen Zeit.
Zeit, um Dinge sacken zu lassen, um das Für und Wider abzuwägen, um uns auf etwas einstellen zu können, um die Veränderung zulassen zu können.

Das betrifft den Faktor Zeit im Äußeren, in der Kommunikation mit Anderen.

Aber auch in uns selbst brauchen wir diese Zeit.

Der Verstand sagt "jetzt muss aber mal gut sein" - aber wenn die Seele noch nicht so weit ist, kann der Verstand noch so sehr argumentieren; die Seele wird nicht bereit sein.

"In einer Fünftelsekunde kannst du eine Botschaft rund um die Welt senden.
Aber es kann Jahre dauern, bis sie von der Außenseite eines Menschenschädels nach innen dringt"


.
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Ulysses
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von Ulysses »

Otterchen, heute einfach nur danke für diese Gedanken.

Erstens für mich selber, um weiter Geduld zu haben und mir Zeit zu lassen. Und zweitens genauso für den Umgang mit meiner Partnerin. Die ich manchmal vor Verzweiflung nur schütteln möchte und immer wieder spüre, dass ich meine Botschaften eben nicht "in sie hinein schütteln" kann, und noch nicht einmal mit leisen Worten anbringen kann, wenn der Weg in die Seele und in den Kopf einfach (noch) nicht frei ist.

Herzliche Grüße,

Ulysses
otterchen
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von otterchen »

Hallo,

ich möchte den Moment nutzen, um den aktuellen Status meiner "Ziele" mal zu betrachten:

für mich habe ich jetzt festgelegt, dass ich bis (mind.) Sonntag "krank" bin.
Das heißt, ich bewege mich nicht sonderlich (vielleicht ein langsamer Spaziergang in der Sonne, mehr nicht),
ich kontrolliere meine Körpertemperatur und nehme wahr, ob alles gut verheilt oder ob sich etwas seltsam oder gar schmerzhaft anfühlt.

Das sollte alles sein.

Es ist nicht sehr ausfüllend, das muss ich schon sagen!! Ich würde viel lieber die Tage nutzen, etwas tun, etwas bewirken - aber der Schuss könnte nach hinten losgehen.
So begnüge ich mich damit, zu lesen, fernzusehen, zu schlafen, die Fingernägel zu lackieren (oder den Lack zu entfernen) und im Internet zu stöbern.
Öde!
Und seltsam: wenn man nicht KANN oder SOLLTE, dann will man auf einmal!

Mal sehen, ob ich immer noch will, wenn ich wieder kann



.
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90303
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von 90303 »

Guten Morgen und einen lieben Gruß an alle hier.

Wow, Otterchen - dass Du schon wieder so viel schreiben kannst nach der OP *gg* Respekt
Auch ich ziehe da gerade sehr viel draus, will davon auch noch ein bisschen sortieren und mir mal wieder einiges ausdrucken, damit ich es häufiger nachlesen kann.

Flora, Dir vielen Dank für Deine Antwort. Ja, ich kann nicht mit <
Sicherheit sagen, dass ich nicht schon wieder flüchte - gerade an diesem Tag schien mir die Option alles hinzuschmeißen, Illustration zu studieren und mir irgendwo nene Job zu suchen sehr attraktiv. Ich denke ich wollte es auch mir beweisen. Gruselig - in solchen Phasen dringt nichts anderes zu mir durch - dieses Gefühl, als wäre man zwei Personen...Ich habe an den Tagen sehr mit mir gerungen, war im Grunde während des Gesprächs mit meinen Chefs schon dabei zu kündigen - was sich aber änderte, als sie mir sagten, sie seien mir grundsätzlich wohlgesonnen.
Nun bin ich ein wenig in einer Zwickmühle, weil ich immer wieder darüber grüble, ob ich da endlich mal (m)ein Muster benennen kann, dass da heißt: abhauen, alles hinschmeißen, wenn das Gefühl hochkommt, ich sei nicht mehr erwünscht oder in einer Außenseiterposition, oder, oder, oder. Das ist nicht neu und schon lange mein Thema, aber ich vertsehe es gerade nochmal anders. Blöd halt, dass ich wirklich immmer wieder ein Verhalten an den Tag lege, dass andere Menschen auf distanz bringt - nicht immer unbewusst. Und was die Arbeit anbelangt muss ich mir die Vorwürfe machen unkoordiniert, chaotisch und nicht zuverlässig zu sein. Will hier nicht alles aufzählen - innerlich geht immer noch viel durcheinander - und oft frage ich mich, ob das einfach nicht das richtige für mich ist. Aber ich mach weiter und habe mir ganz bewusst vorgenommen, in diesem Monat konzentrierter zu sein, effektiver zu arbeiten - werde aber wohl noch einige Hürden nehmen müssen - denn schon Heute Morgen bin ich wieder mit dem Gefühl von Panim und Flucht aufgewacht.

Finanziell habe ich derzeit keinen Überblick. Ich habe weitere Ablehnungen bekommen und muss sehr aufpassen, jetzt nicht irgendwas zu übersehen. Nach Widersprüchen kamen wieder Absagen zurück und Heute habe ich überlegt zumindest an dieser Stelle nicht weiter nachzuhaken: Sollte ich wirklich nochmal aufs Arbeitsamt angewiesen sein, werden die mich auf dem Kieker haben und das kann ich mir nicht erlauben...Daher bleibt nur noch die Wohngeldstelle. Wenn das nichts wird, muss ich völlig neu denken, denn mein Nebenjob wird nicht ausreichen und was anderes muss her. Aber darüber denke ich dann nach.

Euch allen einen schönen Tag
Fabelwesen
otterchen
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen,

ja, es funktioniert tatsächlich:
ein wenig die Spülmaschine aus- und wieder eingeräumt,
etwas Verpackungsmaterial eingesammelt,
ein wenig sortiert und zusammengestellt - - -

Es ist nicht viel, aber es entsteht aus einem natürlichen Bedürfnis nach Ordnung heraus.

Hehe - und ich habe sogar das Netzteil mit dem lauten Lüfter am PC ausgetauscht!! Jetzt summt er wieder ruhig vor sich hin... wie angenehm...
Ach, und die Entkalkung meiner Kaffeemaschine läuft auch gerade.

Es wird! - und ich bewege es!


LG

.
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Ulysses
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von Ulysses »

Huhu otterchen,

Es ist nicht viel, aber es entsteht aus einem natürlichen Bedürfnis nach Ordnung heraus.

Das kann ich (auch ohne OP) gerade zu 100% für mich unterschreiben.

Ich komme in winzigen Mäuseschrittchen voran. Aber dafür ohne das innere Getriebensein, und eben aus einem natürlichen inneren Bedürfnis heraus.

Irgendwie will ich es gerade gar nicht genauer analysieren, aber es fühlt sich echt gut an.

Vielleicht kommt später noch ein ausführlicheres Wochen-Resümee von mir, mal sehen. Mein neues Kalender-System hat jedenfalls deutlich zum neuen Gefühl beigetragen. Da will ich unbedingt dranbleiben.

Ich freue mich sehr, dass Du die OP soweit gut überstanden hast und dass trotzdem die Motivations-Welle (in sanfter Form) weiterrollt.

Herzlichen Gruß an Dich und alle Zieler,

Ulysses
flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

Ihr Lieben,

Zeit für das Wochenfazit.

Also, ich habe es im Grunde genommen ganz gut hinbekommen, meine Arbeit so zu organisieren, dass es für mich schaffbar ist. Außerdem konnte ich zu einigen Freizeitterminen, die mir gut getan haben. Heute war ich erst bei einer Probe und dann bei einer Freundin, den Sommerurlaub planen. Das war schön. Jetzt sitze ich am Schreibtisch und werde noch einen Stapel Klausuren in Angriff nehmen. Nächste Woche haben wir Donnerstag Feiertag und Freitag frei, so dass eigentlich nur Montag und Dienstag richtig stressig werden, denn Mittwochs habe ich nicht viel Unterricht.

die Waschmaschine läuft vor sich hin, der rest der Chaoswohnung ist leider noch im Urzustand.

Wie auch immer. Mein inneres Chaos is(s)t auch noch da. Aber ich habe Kontakt zu meiner Ex Therapeutin aufgenommen und werde wohl noch mal ein paar Stunden in Anspruch nehmen, evtl. auch bei einem neuen Therapeuten, mal sehen. Jedenfalls versuche ich gerade, in der Hinsicht etwas auf den Weg zu bringen.

Ziel für die kommende Woche: Die drei Tage Arbeit irgendwie rum bekommen und dann ein möglichst schönes langes Wochenende verbringen. Ich versuche meiner inneren Verwirrtheit Aktivität entgegenzusetzen.

LG, Flora
FaceOff
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von FaceOff »

Mist, die Woche war scheisse....

Bin zwar bei den Zielen weitergekommen (Schrank ist fertig, Thema Abgrenzung/Schranken setzen für andere/Erwartungen bin ich dran), aber ich hab wieder mit extremen Aggressionen zu kämpfen.

Heute hab ich den ganzen Tag nur gewütet (in der Wohnung und im Studio) und bin immer noch wütend. Wie eine Bombe fühle ich mich....

Selbst Otterchen's "und alles wird Wut" hilft nicht. Auch wenn sicher Angst, Schmerz, etc. hinter der Wut stecken - das hilft mir gerade gar nicht, ich bin einfach nur wütend....

Auch das hier rauslassen ist ein kleines Ventil für mich, aber die angestaute Wut würde wohl reichen, um ein Jahr lang die Wohnung damit zu heizen...

Melde mich wieder, zum Verstand fehlt mir gerade jeder Zugang....

Liebe Grüsse an alle von Carla

Wenigstens auf einen göttlichen Schlaf werde ich mich heute Nacht wohl freuen können.....
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flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

@ Otterchen und Ulysses,

ich finde, das liest sich sehr gut bei euch! Wie schön, dass ihr euch an euren schritten freuen könnt und sich das gut für euch anfühlt!

@ Fabelwesen, du liest dich etwas sortierter und reflektierter, was das Ausbildungsproblem angeht! Super! Du wirst die für dich richtigen Entscheidungen treffen, da bin ich sicher!

LG, Flora
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von otterchen »

Hallo Carla,

hilft "wahrnehmen - zulassen - annehmen - loslassen"?

wahrgenommen hast Du die Wut ja nun,
dann öffne ihr doch Tür und Tor: sie darf da sein, sie hat Berechtigung.
Du kannst sie ja auch mal so richtig annehmen, sie bestätigen, Du darfst jetzt mal so richtig wütend sein, es ist DEINE Wut, DEIN Gefühl - und Gefühle haben Recht und wollen durchlebt werden.

(Vielleicht ist es auch nicht unbedingt die Wut, die Angst und Hilflosigkeit deckelt, sondern eher Zorn?)

Jedenfalls: je länger Du Dich bemühst, diese Wut loszuwerden, sie zu besänftigen, sie zu mildern, desto weniger wird Dir das vielleicht im Moment gelingen -
und dann heißt es wohl "ausleben".
Schreien, auf irgendwas draufhauen, irgendwo vortreten, laut vor sich hinschimpfen, etwas zerlöchtern oder zerstören...
was auch immer!

Bis die Wut von selbst verraucht -
oder Du Dich fragst, ob Du Dich immer noch wütend fühlen willst.




LG an Flora und Ulysses und Fabelwesen und die anderen Zieler


.
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von FaceOff »

Danke, Otterchen, ganz lieben Dank!

Nachdem ich die Wut nun den ganzen Tag lang zugelassen habe (hab wild in der Wohnung gefaucht, geschlagen, geschrien, immer wieder, immer wieder - danach zum Wassersport, eine Stunde lang immer wieder auf's Wasser eingeschlagen, immer wieder, immer wieder)

werde ich jetzt allmählich müde....

Hab ganz herzlichen Dank für Deine Worte!!
Unterdrücken geht nicht, wenn das morgen wieder kommt, werde ich das gleiche tun wie heute, solange bis das Gefühl verraucht....

Danke, danke.....

Gute Nacht....
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

Hallo Carla,

ich finde, das ist ein guter Plan! Die Wut zulassen und rauslassen ist sicherlich befreiend! Und wenn Sie dann erst mal raus ist, dann ist auch wieder Platz für klares Denken.

LG, Flora
flora80
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von flora80 »

Mor-gäääääähn.... *streck*

Ich will noch ein Ziel zufügen: Ich möchte in der kommenden Woche meine Aufmerksamkeit auf schöne und positive Dinge lenken. Den Anfang habe ich gerade schon hier im Forum in dem "Sonnenschein Thread" gemacht.

Gestern abend war ich wieder eher schlechter Stimmung und konnte auch ein paar Tränen nicht verhindern. Deshalb jetzt ganz besonders wichtig: Schönes ganz bewusst wahrnehmen und die Stimmung nicht nur durch das eigene Kopfkino beeindrucken lassen.

Puh, ist das Leben im Moment anstrengend... Aber jetzt erst mal mit Kaffee auf den Balkon in die Sonne.

LG, Flora
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von 90303 »

Guten Morgen,
es geht mir gerade sehr gemischt mit diesem Thread. Meinen Frust hatte ich vor einiger Zeit schon einmal geschrieben - das Gefühl, mich im Gegensatz zu anderen nicht gut ausdrücken, meine Themen nie richtig packen und nicht wirklich daran arbeiten können.
Mit diesen Gedanken dränge ich mich noch immer oft ins Abseits (--> erstmalig verstehe ich aber, dass ich es tue - nicht dem Wortlaut nach, sondern tatsächlich) mich quält das innere Hin und Her noch immer oft.

Aber durch euch vertsehe ich mittlerweile trotzdem ganz viel - auch Kleinigkeiten (wie jetzt gerade in Deinem letzten Post, Flora) - was passiert wann in mir, was bewirkt das.


Diese Momente sind sehr erleichternd. Aber auch hier bin ich zwiegespalten - denn ich hatte so lange Therapie und offensichtlich diese ganzen Kleinigkeiten nie verstanden. Das lässt mich an mir und meinem Verstand zweifeln, führt dazu, dass ich oft wahnsinnig depressiv bin und mein Kopfkino oft gar nicht mehr abstellen kann. Ich versuche dieses vergangene nicht zu sehr zuzulassen - es tut zu sehr weh, aber es kommt immer wieder massiv hoch, kleinste Auslöser und bisher hab ich kein Rezept, wie ich auf dem Weg bleiben kann.

Nun gut - Heute werde ich die Sonne genießen, hier aufräumen und ein wenig malen.
Danach wird alles schon ein bissl besser aussehen denke ich.

Flora, Danke für die Rückmeldung. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es eine stetige Neuentscheidung ist und ich habe Angst, ne Kündigung herbeizuführen. Muss mich sehr zusammenreißen und es fühlt sich nicht gut an. Ich denke, es wird für mich wichtig sein, anderen schönen Themen neben der Arbeit mehr Raum zu geben, mein Leben JETZT zu füllen, um Energie zu tanken - so weit das möglich ist.
Fabelwesen
FaceOff
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von FaceOff »

Otterchen, flora

Danke für Euere hilfreichen Worte gestern Abend!

Bin erst gerade eben aus einem tiefen Erschöpfungsschlaf erwacht und dabei, meine Gehirnzellen zu sortieren. Mein Körper schmerzt vom Toben zwar an verschiedenen Stellen, aber es fühlt sich heute erstmal nicht nach "Bombenstimmung" an, innerlich ruhiger an.

Mal sehen, was der Tag bringt....

Liebe Grüsse und, wie gesagt, einfach nur Danke!

Carla
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otterchen
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Re: Motivation für eine Woche - KW 18

Beitrag von otterchen »

Hallo Fabelwesen,

was ich bei mir gemerkt habe:
es GING einfach nicht, verschiedene Dinge zu verstehen.

Beispiel: "Dabeisein ist alles".
Jo. Hm. Klar. Verstanden. Wortlaut. Logisch.

Doch den tieferen Sinn dahinter, den konnte ich erst vor kurzem erschließen.

Will sagen:
1) alles hat seine Zeit
2) es kommt oft auf die Formulierung an! Manche Sätze kommen bei mir überhaupt nicht an - und dann sagt jemand im Prinzip dasselbe, benutzt nur andere Worte, betont den Satz etwas anders oder wählt eine bestimmte Wortreihenfolge... ich weiß nicht... auf einmal verstehe ich!


Vielleicht ist jetzt bei Dir einfach die Zeit des "Klar-Sehens" gekommen???

Ja, man ist versucht, sich blöd zu fühlen,
sich Vorwürfe zu machen,
auf die vergeudete Zeit zu blicken -
aber das bringt alles NIX!!!

Wie will man seinen Weg weitergehen, wenn man die ganze Zeit falsch herum steht und auf das schaut, was hinter einem liegt?
Rückwärts nach vorne gehen... das klappt schlecht.

Also: auch wenn das, was hinter einem liegt, lockt und betrachtet werden will (und auch darf - aber nicht ständig):

Du kommst jetzt raus aus dem Nebel, es wird klarer um Dich. Die Dinge beginnen einen Sinn zu ergeben, und Du kannst Dich sortieren und ein paar kleine Schritte machen. Nach vorne.

Wonach wäre Dir denn jetzt - bildlich gesprochen - zumute?
Gehen und entdecken?
Hinsetzen und sacken lassen?
Dich orientieren und Deine Marschroute festsetzen?
Deinen Rucksack überprüfen, was Du alles für Deinen Weg dabei hast?

Es gibt viel, was Du tun kannst, und das braucht jetzt Zeit, um sortiert zu werden.



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