Depression oder nicht...

depp71
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Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

Hallo, bin neu hier und nicht sicher was mit mir los ist.

Ganz kurz gesagt, es fühlt sich an, wie bei einem Boxer nach dem KO - ich möchte einfach liegenbleiben, sollen die Anderen ihren Sch.. bitte ohne mich machen.

Für wenige Tage kenne ich das - nun geht das aber über Monate - und mir ist abwechselnd alles egal oder ich hab Panikattacken, kann nicht schlafen, bin dann aber so müde das ich schon einfach so mitten am Tag 'wegpenne'...

Am katastrophalsten wirkt sich aus, dass ich keine Entscheidungen mehr hinbekomme, sondern alles so lange überdenke bis irgendwie alles - wie sol ich es sagen - irgendwie zerfällt. Die gleiche Sache sieht von jeder seite anders aus und ich komme nicht zum Punkt...

Ein (befreundeter ?!) Geschäftspartner hat mich ziemlich übel auflafen lassen - nach langen Zweifeln (da kann doch was nicht stimmen) und nicht glauben wollen - hab ichs Ende Juni mitgeschnitten - kann aber nichts tun, es ist komplett die Luft raus ...

Komisch ist das die Zeit scheinbar rast - Wochen kommen mir wie Tage vor - das klingt komplett verrückt, ist aber irgendwie so.

Hätte mich nie als entscheidungsfrohes Energiebündel bezeichnet, sondern eher der Vorsichtige Typ - aber jetzt ist das nicht normal. Die Energie ist komplett weg und von außen muss ich wie in Zeitlupe aussehen..

Fühlt sich so eine Depression an oder ist es ggf. etwas anderes?
TeKa
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von TeKa »

Hallo Depp,

ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen, du hättest eine depressive Phase. Aber du kannst einen Selbsttest machen:
http://www.buendnis-depression.de/depre ... sttest.php

Dort gibts auch Infos und Kontaktstellen für Hilfe und Unterstützung.

Ich wünsche dir, dass alles ok ist!

tom
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

Naja - nach diesen "Tests" müsste ich längst irgendwo in der Notaufnahme sitzen...

Hätte ich einen Hausarzt würde ich den auch ansprechen - war aber das letzte mal vor über 10 Jahren bei der Fachkraft.
Damals Problem Rückenschmerzen, sein Rat, den Job wechseln...
Eine neue Matraze hat dann aber doch Wunder gewirkt..

Seit dem ist da Funkstille und ich bin auch schon umgezogen - mich bei einem völlig fremden hinzuhocken und aus dem Nähkästchen zu plaudern, ist mir eine Horrorvorstellung -

..und irgendwie auch gerade Teil des Problems - auch da drüber Grübel ich schon Wochen und bekomm den 'Ar..nicht hoch'.. :what
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

PS.: das mit dem Hausarzt klingt ggf. komisch..

Bin aber mein eigener Boss und schreib mich sozusagen selber krank, wenn ich eine Erkältung etc. habe

Sonst war halt nie was
ndskp01
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von ndskp01 »

Okay, Dep (ich lass mal das zweite p weg, das gefällt mir besser), du hast den Selbsttest gemacht, er zeigt dir, dass du "einer von uns" bist. Willkommen im Forum!

Es macht nichts, dass du keinen Hausarzt hast, der Hausarzt wäre sowieso für dein Anliegen nicht die richtige Adresse. Besser ist es, sich an einen Psychiater/eine Psychiaterin zu wenden, die kennen sich damit aus ... Und du kannst dich auch jetzt schon auch nach einem Psychiotherapeuten/in umschauen. Wenn ich es richtig sehe, bist du privat versichert, dann sind glaube ich die Wartezeiten nicht ganz ganz so lang.

Die Heilungschancen bei Depression sind gut.
Die besten Erfolge erzielt man, wenn man eine medikamentöse Behandlung mit einer Psychotherapie kombiniert, und je schneller du das kriegst, umso eher kannst du wieder anfangen zu leben.

Schau dich ein bisschen hier um, die versammelten Erfahrungen, die hier weitergegeben werden, helfen, sich mit dem Gedanken an den Facharzt anzufreunden. Die können nämlich tatsächlich helfen.

Alles Gute für dich, deine Puk
jonojo

deprifahrplan

Beitrag von jonojo »

Hi depp71,

hier kannst du vieles erfahren:
http://deprifahrplan.jimdo.com/

Und auch gut:
http://www.deprilibri.fx7.de/doku.php?id=start

LG,
Norbert
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

Danke euch für die Hinweise -

Habe aber z.B. Angst vor den Medis, die da so unterwegs sind.

Ich habe in einem Hotel, in dem ich öfter länger gewesen bin, mal einen Mitarbeiter kennengelernt (der hat nachts die Bar betreut ) der erzählte auch davon an Depressionen zu leiden; und wie die Medikamente ihm helfen...

Ich hatte aber den Eindruck er war garnicht recht in der Lage seine Interessen wahrzunehmen - was ich da im Hotel mitbekommen habe, ich hätte an seiner Stelle 3x am Tag gekündig und 1x die Woche den Laden verklagt

Also ich hab schon Angst vor den Pillen die 'glücklich' machen..
jonojo

Re: Depression oder nicht...

Beitrag von jonojo »

Hi depp71,

du musst keine Medikamente nehmen.
Tu ich auch nicht.

LG,
Norbert
ndskp01
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Depp,

dass jemand mit Depressionen seine Interessen nicht wahrnimmt, kann zum Krankheitsbild gehören. Dieses Phänomen wird durch den Serotoninwiederaufnahmehemmer, wie ich einen nehme, leider nicht beseitigt, deswegen sagt man ja auch immer, dass man allein mit dem Medikament nicht gesund wird; mir half es aber, überhaupt aus dem Loch herauszukrabbeln.

Und es ist auf längere Sicht weniger gesundheitsschädigend als Alkohol
Die Persönlichkeit verändert es nicht.

Am besten lässt du dich von einem Facharzt beraten und aufklären. Wenn er gut ist, dann tut er das, erklärt dir auch, was ggf. das Medikament genau macht, lässt dich selbstverständlich selbst entscheiden, alles andere geht ja gar nicht; schließlich musst du es ja regelmäßig nehmen und wenn du es nicht willst, dann lässt du es natürlich.

Ich wünsche dir einen kühlen Abend, Puk
kormoran
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von kormoran »

hi dep,

ich schließ mich mal puk an mit der freundlichen namenskürzung

also willkommen im forum. gut, dass du mal den ersten schritt gemacht hast. du erkennst, dass das nicht ok ist, wie es dir geht. klar, der weg zum arzt ist erst noch abschreckend. und die scheu vor medikamenten bei einer psychischen erkrankung teilst du mit ganz vielen. ich würde mal sagen, eine sehr gesunde skepsis, erst mal.

aber wenn du klarheit haben willst, musst du über deinen schatten springen und mit einem facharzt/einer fachärztin sprechen. wenn du als unternehmer deinen mann stehst, wirst du das auch hinkriegen .
ob du dann medikamente brauchst oder ob du auch nur mit therapie wieder auf die beine kommst, wird sich zeigen.

ich wollte auch ganz lange immer ohne medikament auskommen. irgendwann saß ich dann aber so lange im loch und konnte nicht arbeiten und es war trotz therapie und auszeit und allem nix zu machen, dass ich es doch versucht habe. und siehe da: es sind keine glücks-pillen. nö, sie haben mich in die lage versetzt, ganz wichtige schritte in der therapie zu gehen und geben mir jetzt einfach mein ganz normales leben wieder. wär schade drum gewesen, echt.

also nur mut!
liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

Hallo ...
Zitat:
"aber wenn du klarheit haben willst, musst du über deinen schatten springen und mit einem facharzt/einer fachärztin sprechen. wenn du als unternehmer deinen mann stehst, wirst du das auch hinkriegen . "

Tja - eben genau das macht die Sache so spannend - genau das klappt gerade mal so überhaupt nicht deshalb MUSS ich die Sache irgendwie in den Griff bekommen...

Auf der anderen Seite (ich weiss, klingt völlig bekolppt) aber wenn ich so die beschriebenen Symptome ansehe und es wie eine 'normale' Krankheit betrachte könnte man auf die Idee kommen, das geht schon über einige Jahre!

Damals hat eine Frau nicht nur mich, sondern gleich das ganze Land hinter sich gelassen damals bin ich so richtig auf die Fresse geflogen - und eigentlich seit damals ist bei mir einiges nicht o.k

Mit 'alten Freunden' habe ich eigentlich keinen Kontakt (-> bloß das Thema vermeiden), neue Bekannte denken wahrscheinlich ich wär schwul oder sonst etwas besonderes

Wenn man sich aber auf die Arbeit konzentriert, kann man schon einiges ausblenden - das fällt mir nun auf die Füße, da ich z.B. mit den Grübeleien allein bin und irgendwie darin gefangen ...

Manchmal denke ich, wenn jemand da wäre dem ich 100% vertrauen könnte wäre alles halb so schlimm: ich könnte manche Entscheidung abgeben, mich auch ggf. am Hänchen zum Arzt führen lassen usw.- sozusagen mal kurz auf Autopilot stellen und sich erhohlen...
TeKa
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von TeKa »

Hallo Dep, (ich mach auch mit bei der Namensänderung)

Zitat:
"da ich z.B. mit den Grübeleien allein bin und irgendwie darin gefangen ..."

Und genau da kann ein Therapeut die erste Anlaufstelle sein. Mit jemandem reden, analysieren, rauslassen. Von Medikamenten kann ich zur Unterstützung der behandlung auch nur gutes sagen. Ich nehme Antidepressiva und lebe damit völlig normal, kann Sport treiben, zur Arbeit, keine Nebenwirkungen. Beides zusammen:Therapie und Medikamente haben mich aus dem grössten Schlamassel rausgeholt. Wünsche ich dir auch!

tom
ra48
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von ra48 »

Hallo Dep,

>>Also ich hab schon Angst vor den Pillen die 'glücklich' machen..<<

ich habe mittlerweile einige Erfahrung mit AD und ich kann für mich zumindest eines behaupten. Happypillen waren keine dabei (leider)
Je nach Symptomatik gibt es ja unterschiedliche AD und darin liegt die Crux. Mein damaliger Psychiater hatte mir vielleicht nicht richtig zugehört oder ich habe mich nicht verständlich genug geäußert und so habe ich ein Jahr lang ein eher kontraproduktives AD genommen. Was zwar die Symptome der Antriebslosigkeit einigermaßen kompensierte, jedoch meinen Schlafstörungen nicht förderlich war. Es ist also schon wichtig herauszufinden was Ursache ist.

Da ich Anfang des Jahres gezwungen war, mir einen neuen Hausarzt zu suchen, habe ich jemanden gefunden der Allgemeinmediziner und Psychotherapeut ist und bin bislang ganz zufrieden. Zwar riet mir meine jetzige Ärztin auch, wieder einen Psychiater aufzusuchen, ist aber ungleich besser im Thema als es mein alter Hausarzt war.

Da ich auch schon eine Therapie gemacht habe, die mir nicht wirklich viel gebracht hat, gebe ich zunächst den Medikamenten wieder den Vortritt. Allerdings nur, weil es in meinem Fall so ist, dass meine Ärztin auch wirklich Interesse zeigt, das es mir besser geht und die Medikamentengabe gut überwacht und auch gut einschätzt was nötig ist bzw. was geht und was eben noch nicht geht.

Kurzum, ich würde in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Wenn man krank ist, geht man nun mal zum Arzt, oder?
Ich denke Du wirst schon merken ob der Arzt sich auch Mühe gibt und wenn Du gegenteiliges verspürst, gibt es ja auch noch weitere. Mir hat bei der suche nach meiner Hausärztin geholfen, mich in Bewertungsportalen im Internet umzusehen. Zwar sind die Bewertungen nicht immer objektiv, mache klingen sehr hoch gegriffen und manche sind auch mal niederschmetternd oder gar beleidigend, aber man kann sich vorab schon mal ein Bild machen, worauf man sich nun einlässt. In meinem Fall kann ich die überwiegend positiven Bewertungen, die meine Ärztin bekam, vollends unterschreiben.

Alles Gute
ra
ndskp01
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von ndskp01 »

moin dep,

bei mir ist es erst der Psychiaterin gelungen, mich zum Reden zu bringen. Das war eine völlig fremde Erfahrung, offenbar seit der Kindheit konnte ich das nicht.

Jetzt ist das Reden (einmal pro Woche mit der Therapeutin) normal geworden. Ich kann mich tatsächlich bei der Therapeutin öffnen und das hilft mir sehr, zu leben. Es ist eine total vertraute Situation geworden und tut mir gut.

lg, puk
jeo
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von jeo »

Hallo Dep,

ich habe gerade die ersten Vorgespräche mit meiner Therapeutin hinter mir. Habe vorher 2 Jahre lang nur AD genommen und alles andere immer vor mir her geschoben. Ich kann nur sagen, dass es unheimlich befreiend ist endlich mal ganz offen reden zu können, ohne das Gefühl haben zu müssen, das Gegenüber schonen zu müssen (was bei Freunden/Familie sonst der Fall war). Ich habe viel geweint und es war unheimlich anstrengend, aber als ich wieder raus auf die Straße kam, fühlte ich mich ein Stück leichter!

Ich kann dir nur empfehlen nach einem Therapeuten zu suchen und dir helfen zu lassen. Ich wäre sonst warscheinlich irgendwann "geplatzt". Drücke dir die Daumen!!

Jeo
bw296
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von bw296 »

Hallo Threaderöffner,

was Du schreibst kommt mir aus den Anfängen meiner Erkrankung sehr bekannt vor. Möglicherweise bist Du aber noch nicht im Bereich einer Depression, sondern einfach nur ausgepowert und erschöpft ( Burn Out ). Ich kann das mangels Fachkenntnis nicht beurteilen. Ich würde Dir aber dringend raten, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mich würde vorrangig einmal interessieren, warum Du Dir den Nickname Depp gegeben hast.

Ich kenne diesen Begriff eigentlich nur negativ besetzt, wie z.B. Trottel, Blödmann etc. Ist Dein Nick eine versteckte Selbstaussage, wenn ja, warum nennst Du Dich selber so.

Gruß
Wolfgang
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

Das mit dem Depp kann ich erklären...

Die Geschichte die mich jetzt letztlich so aus den Socken gehauen hat macht mich halt zum Deppen!

Hab den Kollegen quasi gepampert und auf's Pferd gesetzt (und dabei den lebensnotwendigen Puffer abgebaut, den Vertrieb zurückgefahren usw.) und er macht mir hier den Doofen und erzählt was vom Reittier...

Depp bin ich weil ich Beißhemmungen habe - wäre ich fitt hätte ich ihn bis auf's letzte Hemd seiner Urenkel verklagt und dafür gesorgt, dass er die Gardienen nur mit der Drahtbürste sauber bekommt.

Klingt drastisch -wär aber wohl das Beste - so aber frage ich mich was ich alles falsch gemacht habe und warum mir so ein scheiß immer wieder auf die Füße fällt...
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

@loffi

bin mir auch nicht sicher mit der Depression - habe nachdem ich hier einiges gelesen habe, den Eindruck dass andere scheinbar tiefer emotional im Loch sitzen - dafür aber wesentlich mehr Energie aufbringen.

Ich bin eh nicht so der Pferdeflüsterer oder der große Gefühlsmensch - zumindest musste ich mir das schon anhören - meine Stimmung ist nicht gut, ja sogar dauerhaft schlecht - manchmal brechen auch Wunden auf dass ich richtig Heulen könnte - richtig fertig macht mich aber diese Energielosigkeit und das Kopfkarussel,Grübeleien und teilweise auch Vermeidungsverhalten...

Die Vorstellung mit der Sprchstundenhilfe eines Psychaters um einen Termin mit dem 'Herrn Doktor' zu feilschen etc - dann ggf. mit jemandem ernsthaft versuchen zu sprechen, der mental selbst schon auf dem Golfplatz ist usw. .... naja könnte aber Probleme Lösen wenn das anders funktionier...

Ist dann wieder ein Punkt mehr auf der Liste über die ich nachdenke und nicht aus dem Quark komme.

Gefühlt schaffe ich am Tag eine Sache - habe heute z.B. 2h wegen eines Auftrags telefoniert - war dann aber fast so weit zu sagen fertig,Pause kann nicht mehr lass mich in Ruhe (darf man kunden nie sagen) - das war's dann aber produktiv - andere Sachen bleiben komplett liegen - geht nicht ...
Lerana
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von Lerana »

Hallo Du (bringe es echt nicht über´s Herz, dich mit Depp anzusprechen. Such dir doch mal einen weniger selbstverachtenden Nick! )!

>>habe nachdem ich hier einiges gelesen habe, den Eindruck dass andere scheinbar tiefer emotional im Loch sitzen>>
Mach das nicht! Vergleiche dein Leid nicht, mit dem anderer. Ich habe das am Anfang auch getan und gedacht: Ich sollte mich schämen, mich so selber zu bedauern. Sieh doch mal, wie schlecht es anderen geht. Die lachen dich ja aus! Deshalb ist es mir zuerst schwer gefallen, mich hier anzumelden und meinen ersten Beitrag habe ich mit zittrigen Fingern geschrieben und konnte nachher nicht schlafen! (Danke noch mal an alle, dass ihr mich nicht ausgelacht habt und mir schon so oft so sehr geholfen habt!!!)

Das führt nur zu weiteren Selbstverachtungen. Leid ist unvergleichlich!!!

Und ansonsten fürchte ich, können wir dir noch ganz oft sagen, wie sehr wir dich verstehen können und wie wirklich schlimm diese Energielosigkeit ist, aber es wird wohl so, wie du dich hier beschreibst, immer wieder darauf hinauslaufen, dass alle dir sagen: Wende dich an einen Fachmann.
Denn was du beschreibst, klingt zumindest für meine Ohren durchaus behandlungsbedürftig und nicht so, als ginge das einfach wieder von alleine weg.

Sorry, ich hoffe, das ist nicht zu hart!!
Versuche, dir Hilfe zu holen, denn sonst wird es eher schlimmer als besser.

Verzeih mir die offenen Worte.

Herzliche Grüße
Lerana

PS. Vielleicht kannst du jemandem, dem du vertraust bitten, einen Termin für dich zu machen!
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
undun1828
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von undun1828 »

Hallo Depp - erst recht,
ich tendiere ja schon eher dazu zu sagen, dass diese ganzen Depressionen mittlerweile eine Art "Umweltkrankheiten" sind. Genauso wie Burn out. Wenn ich höre, dass teilzeitberufstätige Menschen, kinderlos, nicht verheiratet "auf burn out" krankgeschrieben sind, könnte ich ko....
Durch diese Medienüberflutung, der wir ausgesetzt sind und - selbst wenn wir wollten - gar nicht dagegen steuern können, werden wir Selbst zurückgedrängt. Alles wird technologisiert, man redet nicht mehr von Angesicht zu Angesicht, sondern über irgendwelche Mattscheiben. Gefühle/Gedanken können so leicht manipuliert werden. Die Menschen müssen sich ständig verkaufen, guck dir Facebook o. ä. Seiten an. Muss man sich für jeden und alle Darstellen? Tun wir das nicht, ist schon was faul an der Sache. ...
Ansonsten kann ich das mit den Arztbesuchen absolut verstehen. Habe nämlich auch keinen. Und ich mag es auch nicht zu jammern. "..Guten Tag Frau/Herr ..., wo fehlt es denn?" Wenn ich das höre, dann würde ich am liebsten wieder gehen. Habe noch nie gesagt, mir geht es schlecht, ich kann nicht mehr. Ausser meinem Ex-Lebensgefährten, der nimmt es allerdings nicht ernst und kontert damit, dass er ja beruflich aus so eingespannt sei.
Lerana
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von Lerana »

Hallo und2818,

>>Habe noch nie gesagt, mir geht es schlecht, ich kann nicht mehr.<<
Vielleicht ist es Zeit, das mal zu sagen! Kann schon entlastend sein, wenn das was man sagt mit dem was man fühlt übereinstimmt(entnehme ich zumindest deinem anderen Posting)!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Salvatore
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von Salvatore »

Hallo und2818,

du hast ja Nerven, sowas hier in einem Depressionsforum zu schreiben:
>ich tendiere ja schon eher dazu zu sagen, dass diese ganzen Depressionen mittlerweile eine Art "Umweltkrankheiten" sind.

Und wenn ich sowas lese, könnte ICH k....n:
>Genauso wie Burn out. Wenn ich höre, dass teilzeitberufstätige Menschen, kinderlos, nicht verheiratet "auf burn out" krankgeschrieben sind, könnte ich ko....

Erstens: "Auf Burn-out" kann man nicht krankgeschrieben werden.
Zweitens: Der JOB ist niemals die Wurzel allen Übels, sondern der individuelle und möglicherweise schädliche Umgang mit schwierigen Situationen/Anforderungen/Stress, was eben auch auf Hausfrauen, Hartz-IV-Empfänger, Kinderlose und Verheiratete zutreffen KANN.
(Wenn Burnout vom Job käme, warum sind dann nicht alle aus der Firma krank?)
Drittens: Ich sags mal mit Zitat: "Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist." (Weisheit)

Als Lektüre empfehle ich dir dieses Buch als Lektüre:
Helen Heinemann, "Waurm Burnout nicht vom Job kommt" - http://www.deprilibri.fx7.de/doku.php?i ... _job_kommt

Lg, Salvatore

PS: @dep: Sorry, off-topic.
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Lerana
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von Lerana »

Sorry, gelöscht! War zu anmaßend in der "Diagnose".

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

Naja - sooo schlimm finde ich die These der "Umweltkrankheiten" eigentlich nicht...
Soweit ich das bisher verstanden habe, müssen Depressionen nicht innere Ursachen haben, können als Reaktion auf äußere Einflüsse entstehen.

Mangelnder persönlicher Kontakt (wie im Posting angesprochen) ist zumindest sicher nicht geeignet sich positiv auszuwirken. Auch die Erwartungshaltung an sich selber (muss mich gut verkaufen) machts ja wahrscheinlich nicht besser....

Es gibt ja auch körperliche Erkrankungen die durch die Umwelt/Zivilisation begünstigt oder verursacht werden...

Ich denke mal, so wie Übergewicht,Diabetis und Bluthochdruck ihre verschiedenen Komponenten/Ebenen haben - so möchte ich nicht ausschließen, dass häufigeres Auftreten von Depressionen oder 'Burn-out-Syndrom' etwas mit der Zeit zu tun hat.

Als ich mein 1. Handy hatte traute sich keiner anzurufen (und ich hatte aua jemanden anzurufen)

Heute schauen einen die Leute wie einen Geist an, wenn man 24h die e-mail nicht gecheckt hat
depp71
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Re: Depression oder nicht...

Beitrag von depp71 »

..ähm nochmal was anderes....

Mir ist an mir aufgefallen, das ich z.B. keine Filme mehr so richtig ansehen kann... ganz komische Sache - bin irgendwie nie so richtig dabei - interessiert mich irgendwie nicht - könnte zwar die Handlung nacherzählen - aber soetwas wie spannung etc kommt nicht auf.

'Gute' Filme nerven mit den verschiedenen Strängen der Geschichten - manchmal weiß ich am Ende zwar wer da mitgespielt hat - haber wie die Rolle hieß ???

Finde es aber trotzdem gut, wenn der Fernseher abends irgendwas brabbelt
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