6 Wochen Reha....

Sara32
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6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Hallo,
ich habe soeben eine Bewilligung für eine medizinische Reha für ganze 6 Wochen bekommen und bin ein wenig "schockiert"....
6 Wochen ist ganz schön lang.
Ich habe schon jetzt ein schlechtes Gewissen, für solch eine lange Zeit am Arbeitsplatz zu fehlen, zumal bei solch einer Dauer ja auch gemunkelt wird, warum man so lange fehlt. Zum Glück geht's mir jetzt mit dem Rückfall nicht so schlecht, daß ich arbeitsunfähig bin. Mit der Reha wollte ich einer Verschlechterung halt vorbeugen, weil ich 2007 eine ganz schwere Episode hatte. Meine Lebensumstände haben sich glücklicherweise erheblich geändert, aber ich bin ganz schön geprägt und habe Angst, daß es schlimmer werden könnte.

Hat eine/r von Euch schon mal so lange eine Reha gemacht oder wißt Ihr, ob man diese auch verkürzen kann? Habt Ihr schon mal etwas von der Klinik Möhnesee gehört?
I-AAH
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von I-AAH »

...
Spongbob
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Spongbob »

Meine Reha wurde erstmal nur für 4 Wochen genehmigt, und ich wollte auch keine Verlängerung. Der Therapeut hat jedoch drauf bestanden. Wenn ich nicht unter den ganzen Terminen usw. zusammengebrochen wäre, dann wäre ich auch 6 Wochen da geblieben.
Lioness
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Lioness »

Hallo Sara,

ich war bereits zweimal für 5 bzw. sogar 7 Wochen in einer Reha. 6 Wochen sind ein Minimum, um wirklich an sich arbeiten zu können.

2005 war ich in der Klinik Möhnesee, und ich war nicht so sehr begeistert. Aber zwischenzeitlich hat die Klinikleitung gewechselt, es sind 7 Jahre vergangen, wer weiß, wie es heute dort ist.

LG
Lioness



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Rosenkranz
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo

Habe bei meiner ersten Reha auch gleich 6 Wochen genehmigt bekommen bei der 2. nur 4 Wochen und eine Woche verlängerung. Glaub es ist nicht zu vergleichen mit einer normalen Reha. Für mich stellt sich jetzt die Frage waws ist der Unterschied zwischen medizinischer Reha und psychosomatischer Reha, bei mir war es jedesmal letzteres, weil das hier angesprochen wurde.

Und Gedanken würde ich mir auch nicht machen, es soll ja dazu dienen dich stabiler zu machen, damit langfristig gesehen nicht gleich wieder ausfallen sollst, wäre für den Betrieb bestimmt teurer.

lg Rosalie
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Danke für Eure Antworten!

@I-AAH: es ist eine psychosomatische Reha. Beim Rentenversicherungsträger nennt man es halt grundsätzlich med. Reha, aber es ist eine psychosomatische.....

Es kann gut sein, daß man die Zeit braucht (ohne Grund wäre diese ja nicht so lang), aber ich bin von meinem letzten Arbeitsverhältnis so negativ geprägt... Da wurde mir krankheitsbedingt gekündigt Ich habe zwar geklagt und gewonnen, habe mir dann aber natürlich einen neuen Arbeitsplatz gesucht bzw. umgeschult.
Wahrscheinlich muß ich jetzt mal abwägen zwischen Nutzen und Ängsten. Und wahrscheinlich ist es auch stark davon abhängig, wie einem die Therapien helfen. Dann möchte man natürlich auch solang wie möglich bleiben.
Bei 3-4 Wochen kann man den Kollegen natürlich sagen, ich bin zur Kur, ohne daß jemand doof guckt, aber bei 6 Wochen ist ja fast klar, daß es psychisch ist....
Ach Mensch, immer wieder komme ich bei dieser Erkrankung an den Punkt, daß ich mir Vorwürfe mache..... Hat jemand was rein Körperliches, hat jeder Verständnis...

@Lioness: von Kollegen habe ich bezüglich der Klinik Möhnesee auch nicht viel Gutes gehört. Die haben halt so ein spezilles burn out-Programm für ARbeitnehmer aus dem Sozial- und Gesundheitswesen, das würde zwar passen, aber ich habe Negatives gehört.
Könntest du mir eine andere Klinik empfehlen?
Lioness
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Lioness »

Hallo Sara,

das mit dem Burnoutprogramm kann ich bestätigen.

Schau mal hier:

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1250181998

Und hier:

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1173444920

Das sind alte Threads hier aus dem Forum, darin schildern andere und ich unsere einschlägigen Erfahrungen.

2009 war ich in der Hardtwaldklinik II. Die kann ich sehr empfehlen, ich würde jederzeit wieder dorthin fahren.

Die Möhneseeklinik war zwar "luxuriöser" in der Ausstattung des Zimmers und weniger "streng", was Ausgehzeiten am Abend anging (in der HWK II wird um 22:00 Uhr gnadenlos zugeschlossen), aber das sind ja eher nebensächliche Dinge.

LG
Lioness



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Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Hallo Lioness,
danke, das ist sehr nett von dir!

Mein Neurologe hatte mir auch die Hardtwaldklinik empfohlen, daraufhin hatte ich diese bei meinem Reha-Antrag auch als Wunsch-Klinik angegeben, aber anscheindend hat die Dt. Rentenversicherung das gar nicht berücksichtigt.....

Ich habe ohnehin beschlossen, nächste Woche mit dem Arzt über die 6 Wochen und die Möhnesee-Klinik zu sprechen. Da werde ich dann nochmal der Dt. Rentenversicherung schreiben.....
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

@ Lioness:
Hatte vor meiner Frage bezüglich der Klinik die Suchfunktion genutzt und es gab kein Ergebnis. Die links von dir waren sehr vielsagend und hilfreich und bestätigen mein ungutes Gefühl.
Ich habe ja auch kein Burn-Out (ich arbeite "nur" im Gesundheitswesen), sondern halt eine Depression. Und wenn eine Klinik einem zuviel Raum läßt und man so selten therapeutische Gespräche hat, reicht mir das defintiv nicht. Ich hoffe, daß mein Arzt mir was dazu schreibt und ich mir eine andere Klinik aussuchen kann!!!!
Lioness
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Lioness »

Hallo Sara,

ich wünsche Dir viel Erfolg beim Widerspruch!

Alles Gute!
Lioness



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Blaumeise-umk
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo Sara,
ich kann Deine Zweifel wegen dem Fehlen am Arbeitsplatz schon verstehen, aber andererseits beneide ich Dich, ehrlich gesagt, gerade total seit ich Deinen Thread gelesen habe. Ich selber kämpfe nun schon 1 Jahr um eine Reha, die ich vom Gefühl her dringend brauche, wenn ich in Zukunft tatsächlich weiter voll arbeiten will; die Rentenversicherung sieht das leider anders. Und mein Gefühl sagt mir auch, daß 3-4 Wochen mir (mittlerweile) niemals ausreichen werden. Also, ich würde Deine 6 Wochen liebend gerne nehmen...!

Die Idee, nochmal mit Deinem Arzt darüber zu sprechen, ist sicherlich gut.
Und vielleicht legt sich ja im Laufe des WE auch der erste "Schock" (immerhin weißt Du es erst seit ein paar Stunden und man muß sowas ja auch erstmal "verdauen") und Du kannst Dein GLÜCK(!) der Genehmigung einer Reha dann vielleicht bald auch besser annehmen und die Zweifel etwas vergessen...?! - Ich wünsche es Dir, denn Du hast echt Glück gehabt; eine Reha-Genehmigung zu bekommen, ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich!

Schönen Abend noch!
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

@Lioness:
danke! Das "Gute" ist, daß ich indirekt berufliche Berührungspunkte mit der Klinik am Möhnesee habe (arbeite in einer Krankenkasse) und ich hoffe, daß mir das bei meinem Widerspruch hilft.

Hallo Blaumeise,

es tut mir sehr leid für dich, daß es mit der Reha bisher nicht geklappt hat! Ich bekomme das oft mit, daß der RV-Träger das ablehnt. Häufig mit der Begründung, daß ambulante Maßnahmen ausreichen. Ist das bei dir der Grund? Hast du einen guten Facharzt?

Ich hätte niemals gedacht, daß ich 6 Wochen genehmigt bekomme!!! Ich hatte schon fast mit einer Ablehnung gerechnet, weil ich kaum Fehlzeiten im Job habe. Und ich hatte schon 3 Wochen nach Antragstellung einen Bescheid. Echt krass gelaufen.
Wünsch dir viel Erfolg!
Blaumeise-umk
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo Sara,
3 Wochen nach Antragstellung den positiven Bescheid...?!? - Das ist aber echt krass!!!
Bei mir kam ja ungefähr nach 3 Wochen erstmal die Eingangsbestätigung meiner Unterlagen...
Wie ich Dir vorhin schon geschrieben habe - man kann Dir eigentlich echt nur gratulieren!!
Ich wünsche mir diese Reha so sehr, weil ich es im Alltag überhaupt nicht mehr schaffe, Abstand vom Job und vielen Zwängen bzw. Pflichten, die damit zusammenhängen, zu bekommen; habe das scheinbar total verlernt. Fehlzeiten am Arbeitsplatz habe ich bis jetzt auch so gut wie keine und wahrscheinlich hält die DRV eine Reha bei mir deshalb nicht für nötig. Stimmt, die Begründung war, daß die ambulanten Maßnahmen ausreichen würden.
Mir fällt es super-schwer, Hilfe anzunehmen und es war ein Riesenschritt für mich, zum Arzt zu gehen und um diese Hilfe zu bitten. Er sagt auch, eine Reha (verbunden mit einem kompletten Ortswechsel - eben um wirklich mal den Alltag loszulassen) wäre genau das Richtige für mich. Das hat mein Gefühl bestätigt und ich war so froh deswegen, weil ich erst total Angst hatte, daß ich mir was total Abwegiges wünsche...; echt blöd, daß in den Büros und "anonym" entschieden wird anstatt vor Ort in den Arztpraxen.
Nochmal Gratulation für Dich!!

Gute Nacht!
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Hallo Blaumeise,

danke!
Nach 1 Woche hatte ich die Eingangsbestätigung und 2 Wochen später die Bewilligung.....
Es paßt zwar thematisch nicht, aber meinen Steuerbescheid hatte ich diesmal auch schon nach 5 Wochen. Da fängt das Jahr ja mal gut an

Ich wünsche mir auch Abstand vom Alltag, weil ich einfach nur noch erschöpft bin und weder Urlaub noch sonst was ausreichen, um Kraft zu tanken. Aber mir fällt's schwer, mir diese Zeit zu gönnen.....

Oft wird der Reha ja im Widerspruch stattgegeben. Oder ist der auch schon abgelehnt?
Wie gesagt ist es schon wichtig, beim Facharzt zu sein, eine Psychotherapie zu machen, vielleicht noch einen Entspannungskurs oder so. Fehlzeiten im Job sind nicht zwingend. Plausibel sind die Entscheidung oftmals aber trotzdem nicht...

Gute Nacht!
Blaumeise-umk
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo Sara,
Danke für Deine Antwort!

"Ich wünsche mir auch Abstand vom Alltag, weil ich einfach nur noch erschöpft bin und weder Urlaub noch sonst was ausreichen, um Kraft zu tanken. Aber mir fällt's schwer, mir diese Zeit zu gönnen....." - ganz genau so ist es bei mir auch! Ich fühle mich einfach permanent erschöpft und Urlaub hilft bei mir gar nicht mehr; das merke ich seit gut 3 Jahren - aber bis ich dann den Mut hatte, wirklich was dagegen zu unternehmen, hat es eben auch nochmal gedauert.

Ja, das Widerspruchsverfahren ist bei mir auch schon abgeschlossen; deshalb zieht sich das ganze ja auch schon 1 Jahr hin. (Nur nebenbei nochmal was zu den Bearbeitungszeiten bei der RV: Ende Juni habe ich Widerspruch eingelegt und Ende Oktober bekam ich Bescheid, daß ein Gutachtertermin im November statt findet... - aber jetzt Anfang des Jahres scheinen sie ja ordentlich schnell zu sein! - hätte ich mit meinem Antrag mal lieber abgewartet...?!).

Psychotherapie mache ich seit fast 3,5 Jahren und mein Therapeut hat mir auch die Notwendigkeit der Reha bescheinigt.
Der (unabhängige) Gutachtertermin im Zuge des Widerspruchverfahrens lief bei mir allerdings ziemlich schräg; ich fürchte fast, daran ist das Ganze gescheitert, obwohl ich mit dem Gutachten nochmal ein eigenes ausführliches Begründungsschreiben an die RV geschickt habe.
Selbst bezahlte Therapien wie Entspannung, Körperarbeit etc. habe ich auch schon gemacht; tja, irgendwie soll es scheinbar (noch) nicht sein...? - Allerdings halte ich so im Job nicht mehr lange aus; immer öfter überlege ich, mich doch mal krank schreiben zu lassen. Mein Hausarzt sagte gleich zu Beginn, als ich mit meinem Reha-Anliegen kam: "ich muß Sie eigentlich jetzt sofort für mind. 3-4 Monate krank schreiben, damit das Ganze eine Chance hat..." - aber ich habe ihm nicht recht geglaubt und dachte, ich will es doch auf "legalem" Weg machen...(?)

Nochmal Gute Nacht!
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Hallo Blaumeise,
das ist wirklich sehr schade, daß es mit der Reha einfach nicht zu klappen scheint bei dir. Du machst ambulant ja schon ganz viel und dein Therapeut hat es ja auch nochmal begründet.
Es darf einfach nicht daran scheitern, daß keine Fehlzeiten da sind. Eine Reha hat als Voraussetzung, daß die Erwerbsfähigkeit gefährdet ist. Und das ist bei dir ja der Fall, wenn du schon so am Limit ist.

Ich kämpfe mit den Depressionen schon seit ca. 10 Jahren, habe bereits 2 Reha-Maßnahmen, zig Therapien und einen akut-stationären Klinikaufenthalt hinter mir Letzlich habe ich auch meinen alten Beruf deshalb aufgegeben.
Von daher ist es gut, daß du das Thema angegangen bist. Leider ist die Depression doch sehr langwierig und das Ganze ist ein Prozeß.
Mein Neurologe sagte, daß wenn die Reha bei mir abgelehnt worden wäre, auch ein Klinikaufenthalt eine Alternative sein könnte. Er sprach von einer guten Klinik bei Hamburg.
Ich weiß nicht, ob das für dich in Frage kommt, weil so eine Krankenhaus-Einweisung natürlich was anderes ist als eine "Kur".

Du hattest geschrieben, daß das Widerspruchsgutachten wohl ausschlaggebend war. Meinst du, daß der Gutachter sich nicht für eine Reha ausgesprochen hat?
Klagst du denn jetzt auch?

Ich werde übrigens wegen der ausgewählten Klinik in Widerspruch gehen und je nach Ergebnis entscheiden, ob ich es bei den 6 Wochen belasse. Nachdem das Ganze nun einen Tag sacken konnte, dachte ich zwischenzeitlich, daß 6 Wochen ja auch eine Chance wären. Immerhin hat man tatsächlich nicht immer das Glück einer bewilligten Reha. Und im gleichen Atemzug denke ich widerrum, daß mein Chef ziemlich bescheiden gucken wird, wenn ich ihm sage, ich fehle erstmal 6 Wochen und daß ich das nicht bringen kann.

Viele Grüße
Blaumeise-umk
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo Sara,
Danke für Deine Antwort!
Ich weiß nicht, wie der Gutachter-Arzt mich beurteilt hat; mit der Ablehnung der RV kamen dbzgl. keine Unterlagen, aber ich gehe davon aus, daß er die Reha nicht befürwortet hat, denn ich denke, sonst hätte ich sie bewilligt bekommen, da ja sowohl mein Hausarzt wie auch Therapeut sich dafür ausgeprochen haben. Wundern tut es mich nicht, denn nachdem ich 2,5 Std. im Wartezimmer gesessen habe, hat er sich ganze 10 Min. mit mir beschäftigt. Über meine Gründe für den Reha-Antrag (z.B. warum ich "am Limit" bin) wollte er gar nichts wissen, sondern hat mich nur nach der Art meiner Berufstätigkeit und Familienhintergrund befragt; war schon ziemlich frustrierend.
Nein, gegen das abgelehnte Widerspruchsverfahren klage ich nicht (mehr); dazu habe ich, ehrlich gesagt, keine Power und nicht genug know-how; ich weiß nicht, vor Gericht gehen mag ich einfach auch nicht.
Mit Hilfe meines Hausarztes versuche ich jetzt nochmal eine Bewilligung durch die Krankenkasse zu bekommen. Die andere Alternative ist tatsächlich ein Klinikaufenthalt; hat der Hausarzt mir so vorgeschlagen, wenn das andere eben nicht klappt. Mal sehen, es ist zumindest eine Alternative, aber eigentlich eher eine Notlösung. Da ich, wie ich Dir gestern schon erzählt habe, im Moment vordringlich an Erschöpfung und "nicht mehr erholen bwz. abschalten können" leide, wäre eine Reha sicher sinnvoller; zumindest nach dem, was ich so an Informationen bekommen habe.
Ich habe auch schon mal an eine selbst bezahlte Reha gedacht; dann könnte ich zumindest in meine Wunschklinik gehen. Allerdings könnte ich mir das niemals 6 Wochen leisten und meine Ersparnisse wären dann erstmal weg. Als ich den Widerspruch geschrieben habe, habe ich mal mit dieser Klinik telefoniert (sie bieten auf der Homepage nämlich Beratung in solchen Fällen an) und die Dame am Telefon sagte mir damals, daß sie mittlerweile über die Hälfte ihrer Patienten als Selbstzahler haben - eben weil die RV nur noch so selten Reha-Maßnahmen genehmigt... - also, ich kann Dir nur nochmal sagen, nutze Deine 6 Wochen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Widerpruch wegen Deiner Wunschklinik und auch viel Kraft, um die Reha am Arbeitsplatz durchzusetzen! Gestern hast Du geschrieben, daß Du nicht viele Fehlzeiten hast; eigentlich mußt Du dann doch nicht so ein schlechtes Gewissen haben, wenn Du sonst so zuverlässig bist, oder?

Viele Grüße!
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Hallo Blaumeise,
ich kann verstehen, daß du nicht klagen möchtest.
Kann man nach einer gewissen Zeit eigentlich nicht erneut einen Antrag stellen mit dem Hinweis, daß man ambulant nun alles ausgeschöpft hat? Vielleicht bringt's auch was, noch einen Facharzt hinzuziehen. Häufig verweist die DRV ja darauf, daß vorrangig die fachärztliche ambulante Behandlung durchgeführt werden soll.
Aber das hast du wahrscheinlich schon alles probiert bzw. bedacht.....

Ich denke, daß auch ein Klinikaufenthalt gut dafür sein kann, Erschöpfungszustände und ähnliches in den Griff zu kriegen. Von den Therapien her habe ich es zum Teil als sehr ähnlich empfunden. Und man kann sich diesbezüglich ja auch eine Klinik "wünschen". Ich hatte mich damals in meine "Wunsch"- Klinik einweisen lassen.
Das Problem ist ja, daß für uns Arbeitnehmer "Rehabilitation" nur über die DRV laufen kann. Da kann die Krankenkasse nicht viel machen, es sei denn, es ist halt ein Krankenhausaufenthalt.
Darf ich fragen, welche Reha-Klinik du dir ausgesucht hattest?

Wäre ich schon häufiger krank gewesen, dann wäre mein Arbeitgeber sicherlich auch nicht besonders überrascht, wenn ich mit einer Reha ankomme.... Ich kann mich immer gut zusammenreißen (bis dann irgendwann gar nichts mehr geht...) und wenn ich sage, ich brauche eine Reha, dann bricht der nach außen gewahrte Schein sozusagen zusammen.
"Schwäche" zugeben ist für mich nicht so einfach, zumal das bei meinem letzten Arbeitgeber total nach hinten losging

Gute Nacht!!!!
Blaumeise-umk
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Blaumeise-umk »

Guten Morgen Sara,
Danke, daß Du mir nochmal geantwortet hast!

"Ich kann mich immer gut zusammenreißen (bis dann irgendwann gar nichts mehr geht...) und wenn ich sage, ich brauche eine Reha, dann bricht der nach außen gewahrte Schein sozusagen zusammen. "Schwäche" zugeben ist für mich nicht so einfach..." - diese Worte hätten auch von mir sein können! Ich finde es wahnsinnig schwer, sich "schwach" zu zeigen (obwohl manche sagen, daß das ja auch irgendwie ein Zeichen von "Stärke" sei...?!) und es hat, wie neulich schon berichtet, ganz schön lange gedauert, bis ich mich überhaupt zu einem Arzt getraut habe, um ihn wegen einer Reha zu fragen. Das war an einem Punkt im letzten Winter, wo bei mir eigentlich schon gar nichts mehr ging... - und jetzt ist 1 Jahr um und ich mache immer noch irgendwie weiter...; das ist schon krass, wie man doch immer noch "funktionieren" (sich zusammenreißen) kann...(?) Nach außen hin wahre ich auch noch diesen "Schein" und es gibt nur ganz wenige Menschen, denen ich bislang von meinen Erschöpfungsgefühlen und meinem Reha-Wunsch berichtet habe. Mich krank schreiben zu lassen, würde ich als absolute "Niederlage" empfinden und ich habe das bis jetzt einfach noch nicht fertig gebracht, obwohl ich immer öfter das Gefühl habe, es geht jetzt einfach nicht mehr...(?)

Auch über die Krankenkasse kann man einen Antrag auf eine Reha bzw. eine sog. Vorsorgemaßnahme stellen; das ist das, was ich jetzt noch probiere und wenn das nicht klappt, muß ich neu überlegen.
Ja, auch ein Klinikaufenthalt könnte mir sicher irgendwie helfen und ich habe das mit meinem Hausarzt ja auch schon so besprochen und ist für mich sozusagen der "Notanker". Er hat mir auch schon verschiedene Kliniken genannt, die er empfehlen kann und ich könnte mir dann eine aussuchen; das finde ich auch sehr gut, daß das geht.

Ja, klar darfst Du fragen. Meine Wunsch-Rehaklinik wäre die Reha-Klinik "Sonneneck" in Badenweiler. Da bei mir Depression und "Burn-out" auf alle Fälle irgendwie vermischt sind (am passendsten empfinde ich für mich im Moment den Begriff der "Erschöpfungsdepression"), möchte ich unbedingt in eine Klinik mit ganzheitlichem Therapieansatz und durch die anthroposophische Medizin (die mir persönlich naheliegt) als Grundlage, ist das dort gegeben.

Einen schönen Sonntag noch!
heike56
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von heike56 »

Hallo Sara,

hast Du dir mal unter Klinikbewertungen angesehen, wie die Klinik am Möhnesee dort bewertet wird.

Ich bin seit zwei Wochen hier. Das angebotene Therapieprogramm ist groß, sowohl Sporttherapie, Physiotherapie als auch Psychotherapie ( themenzentriertes Malen, gestaltende Therapie, Depression- und Angstgruppen, Achtsamskeitgruppe, Entspannungsverfahren, Tanztherapie( sehr gut) und noch mehr. Einzeltherapie nur 30 Min. die Woche. Therapeuten und Ärzte habe ich bisher als sehr freundlich erlebt und sie versuchen die Pläne so zu erstellen, dass sie zu einem passen.
Da ich Schmerzpatientin bin, konnte ich an vielen sportlichen Kursen nicht teilnehmnen. Dafür gibt es dann u.a.Wassergymnastik in der Schmerzgruppe, Feldenkrais, Entspannung durch Atemfeedback, Ergometertraining, Massagen..

Die Mischung zwischen Ruhephasen und Aktivität haben für mich ein gutes Verhältnis.
Landschaftlich muss er sehr schön sein, aber bisher war es nur grau. Zum See sind es ca.300 m.

Das ist Essen ist wechselnd in der Qualität. Es gibt jeden Tag 3 Gerichte zur Auswahl. Rohkostsalate mittags und abends. Die Wurst beim Abendbrot ist immer sehr ähnlich dazu Schnittkäse.

Die Patienten die ich bisher getroffen habe, und die kurz vor der Abreise waren, waren überwiegend zufrieden. Ich habe den Eindruck, dass hier der Schwerpunkt an der Bewältigung von Depression und Information über zukünftiges Umgehen mit den Problemen gearbeitet wird.

Ich würde auch sagen, dass 6 Wochen nötig sind, um abzuschalten und Neues zu lernen.

Vielleicht helfen dir die Informationen ein wenig weiter.

Liebe Grüße

Heike 47
Sara32
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Liebe Heike,

das ist sehr nett, daß du mir die Infos nochmal gibst und es freut mich für dich, daß du bisher einen guten Eindruck hast!

Die Klinikbewertungen hatte ich auch gelesen. Kritik wurde ja hauptsächlich über die Verpflegung geäußert.

Ich empfinde 30 Minuten Einzelgespräch die Woche als sehr wenig. Ich meine in Erinnerung zu haben, daß ich bei meiner letzten Reha häufiger Gespräche hatte....

Mein Widerspruch ist jetzt schon auf dem Weg. Mal gucken, was dabei herauskommt

Dir wünsche ich weiterhin eine gute Zeit!!!
Sara32
Beiträge: 160
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Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sara32 »

Hey,

habe jetzt mittlerweile einen neuen Bescheid bekommen und es ist die Hardtwaldklinik II geworden
Jetzt wird's ernst und ich muß meinen Arbeitgeber bescheid sagen. Davor graut's mir so...... Habe Angst vor den möglichen Reaktionen. Ich werde es aber bei den 6 Wochen belassen.

lG
Sanjo

Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Sanjo »

Wieso, der Arbeitgeber bezahlt doch für die Kur keinen Cent.
Übernimmt doch Alles die Rentenkasse.
LaLeLu

Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Panjo,

Zitat von Panjo:

"Wieso, der Arbeitgeber bezahlt doch für die Kur keinen Cent.
Übernimmt doch Alles die Rentenkasse."


Immerhin fällt sie sechs Wochen aus und das ihr Arbeitgeber vor Freude nicht in die Luft springen wird, dürfte selbstverständlich sein. Er muss die Zeit ohne sie irgendwie überbrücken und sich um einen "Ersatz"/ Vertretung bemühen.

Liebe Grüße
Andreas01

Re: 6 Wochen Reha....

Beitrag von Andreas01 »

@LaLeLu,
>>>Er muss die Zeit ohne sie irgendwie überbrücken und sich um einen "Ersatz"/ Vertretung bemühen.<<<

und "Lohnfortzahlung" an den Mitarbeiter zahlen der keine Gegenleistung erbringt.

Gruß
Andreas
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