Genervt, einfach normal sein wollen….

[Sada]

hallo und tschuldigung für den langen Text,

Es ist immer wieder das gleiche, dass ich keine „Kraft“ für Dinge habe, die andere mal eben so schaffen, bzw. einfach andere Energiereserven haben….

Ich bin umgezogen, neuer Job, neues Umfeld, noch keine Kontakte. Die Arbeit gefällt mir aber gut, an sich ist es genau das, was ich machen möchte, die Leute sind nett. Ich schaffe es bis jetzt auch einigermaßen ein Sportprogramm aufrecht zu erhalten. So weit, so gut.
Ungünstig für mich persönlich ist, dass neben mir noch jemand neues angefangen hat und ich, blöderweise, immer dazu neige zu vergleichen….
Wir hatten gestern ein Gruppengespräch und sie konnte schon gute Ergebnisse vorzeigen und auch gut präsentieren. Während ich im Moment erstmal darauf warte, dass meine Pflanzen wachsen, bzw. hauptsächlich viel Lese um Hintergrundwissen anzueignen (bin Biologin). Ich fühle mich einfach nur gerad unproduktiv.

Dann ist ja gerad Karneval, ich bin neu in der Stadt, dies ist eine Möglichkeit neue Leute von meiner Arbeit besser kennenzulernen. Ich bin also zum „internen“ Feiern gewesen. Hab da schon gemerkt, dass es zuviel wird. Bin deswegen auch nicht weiter mit in die Stadt gegangen, ka wie das bei den anderen angekommen ist. Aber auch hier, ich habe einfach nicht die Energie, die andere haben. Dazu kommt noch die Angst, dass ich mich auch hier wieder isoliere.

Dazu kommt noch eine „neue“ Macke. Immer alles kontrollieren zu wollen… Zuhause (Ist das Licht aus, Tür zu?), auf Arbeit (hast du das richtig sortiert, das eingefroren?).

Sry ist viel auf einmal, aber ich merk gerad, dass es auch für mich einfach viel ist und das die Depri gerad mal wieder vorbeischaut.
Meine Fragen sind: Wie krieg ich das hin, dass ich sage, dass meine Grenze erreicht ist, ich nicht mit auf eine Feier möchte, ohne dass ich als „Sonderling“ erscheine?
Kennt jemand das „kontrollieren wollen“? Habt ihr da vllt Tipps?

Lg
Sada

[Insa40]

Hallo Sada,

was das "Etwas zusammen mit den Kollegen machen" angeht hab ich mich direkt wieder erkannt.
Ich bin eigentlich ein geselliger Mensch....im Freundeskreis. Auf der Arbeit unterhalt ich mich gern mit den Kollegen ( habe einen Beruf, in dem man den ganzen Tag mit Leuten zu tun hat),aber sobald es darum geht, gemeinsam zusammen zu frühstücken oder (wie heute) Karneval zu feiern taucht auch schon mein Problem auf.
Ich feiere nicht gern mit Kollegen zusammen. Dieses Rumstehen und zusammen labern liegt mir einfach nicht.
Einmal deshalb, weil ich einfach nicht weiß, was ich mit denen an Smalltalk reden soll, das bringt mir nichts, mir fallen aber eben auch keine witzigen spritzigen Kommentare am laufenden Meter ein.
Ich bin ja auch auf der Arbeit, um zu arbeiten und nicht, um Freunde zu finden, denn die hab ich schon.
Und mit Leuten, mit denen man arbeitet hat man ja nicht zwangsläufig die gleichen Interessen, also weiß ich nichts zu reden, was nicht mit der Arbeit zu tun hat, aber auch nicht zu oberflächlich ist.

Naja, deswegen versuch ich halt, solche gemeinsamen Feiern zu meiden.
Dabei sitz ich dann gefühlsmäßig zwischen den Stühlen.
Einerseits bin ich erleichtert, wenn ich eine Feier nicht mitgemacht habe, andererseits denk ich, dass es sicher nicht gut ankommt und es auch für den Job sicher wichtig ist, bei solchen Zusammenkünften dabei zu sein, damit ich mich nicht zu sehr absondere.

Was man dagegen machen kann? Keine Ahnung.
Manchmal zwinge ich mich, zu einem Geburtstatagsglas Sekt in ein Büro zu den anderen zu gehen, dann wieder erfinde ich Ausreden.
Spaß macht mir beides nicht, daher grübel ich da auch noch über den richtigen "Ausweg".

Hast Du denn sozusagen als "Einstand" Kuchen mitgebracht oder Ähnliches? Oder ist das bei Euch nicht so üblich?

Viele Grüße, Insa

[momadome]

Hallo Sada,

den "Kontrollzwang" kenne ich auch, das hatte bei mir wirklich schon zwanghafte Züge.

Geholfen hat mir Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Also alles was ich tue mit voller Aufmerksamkeit tun, nicht einfach so nebenher, wie man das im Alltag halt so macht.

Wenn ich die Haustür abschließe, dann bin ich auch mit meinen Gedanken dabei und nicht schon beim Einkaufen o.ä. Ich beobachte mich sozusagen selbst bei meinem Tun.

Vielleicht kann dir das auch helfen, einfach ausprobieren.

Lieben Gruß

jojoma

[Wicky2012]

Hallo Sada,
helfen kann ich Dir leider nicht, aber ich kann Dir sagen, dass es mir ebenso geht. Ich war vor vielen Jahren so energievoll habe soviel unternommen und jetzt schaffe ich es noch nicht mal mich mehr oder minder regelmässig mit meinen immer kleiner werdenden Freundeskreis zu treffen. Und das verusacht natürlich auch wieder Schuldgefühle und die Angst, eines Tages alleine dazustehen.
Ich wäre so gerne wieder voller Energie und lebenslustig, kriege das aber im Moment nicht hin.,
Du warst ja auf der Feier, das ist doch schon mal etwas. Also hast Du Dich nicht total isoliert. Vielleicht verstehen es ja auch Deine Kollegen (oder zumindest der eine oder andere), dass es Dir irgendwann reicht und Du Deine Ruhe brauchst. Eigentlich ist das doch auch normal, oder?
Ich glaube das schlimmste ist, dass man sich immer so unter Druck setzt, dass muss man noch schaffen und dass muss man können und da muss man noch mithalten können, vielleicht sollten wir einfach akzeptieren, dass es halt im Moment nicht so ist, dass es nicht geht und einfach auf das schauen, was wir erreicht haben und damit zufrieden sein.
Tja ich weiß, wenn das so einfach wäre:)
Liebe Grüße
Wicky
PS: Morgen ist ein neuer Tag!

[SaPa]

Hallo,

ja, den "Kontrollzwang" kenne ich nur allzu gut... und den Drang, alles perfekt haben und machen zu wollen... ich finde, das beides irgendwie zusammen gehört.
Ich habe es lange Zeit geschafft, nicht immer alles perfekt machen zu wollen, jetzt wird es wieder "schlimmer"... Kontrolle haben zu wollen über alles (und jeden). Habe sonst das Gefühl, etwas zu verpassen oder nicht dazu zu gehören... komisch.

Nicht an Partys oder Treffen teilnehmen... kenne ich auch. Bei mir vor allem ein Problem der sozialen Kontakte... Fühle mich nur "sicher", wenn mein Mann dabei ist oder ich die Leute (gut) kenne.
Und das mit den Gesprächsthemen, die dann fehlen, kenne ich auch. Bin ebenfalls kein "Small-Talker". Kann man sowas lernen???

VG

[rocki89]

hallo,
auch ich habe das problem mit dem raus gehen sich mit leuten treffen oder partys.
ich bin vor 2 jahren umgezogen und war vorher immer die die sofort alles und jeden kennt nun aber will ich kaum aus dem haus fühle mich na feier nicht gewagsen die 2 freunde die ich in der zeit gewonnen habe wiessen von meinem problem und akzeptieren es zu meist manchmal treiben sie mich unter leute so das ich mal nen tapeten wegsel habe.