Therapiepause ?

[DarkRaven]

Liebe Forianer,

Hat von euch schon mal jemand eine länger Therapiepause gemacht? Oder überhaupt eine Pause von der Therapie? Ich denke da an ein paar Wochen bis max. 2 Monate.

Die Therapeutin wäre wahrscheinlich nicht begeistert und würde das höchstwahrscheinlich wieder in die Schublade “Widerstand, Abwehr etc.” stecken.

Im Moment bereite ich mich auf meine Prüfung vor und ich kann den ganzen Gefühls- und Gedanken-Müll in meinem Kopf einfach nicht gebrauchen und noch ein neues Fass möchte ich kurz vor der Prüfung auch nicht mehr aufmachen.

Für eure Rückmeldung wäre ich dankbar.

Lg, DarkRaven

[Clown]

Moin, moin DR,

> ich kann den ganzen Gefühls- und Gedanken-Müll in meinem Kopf einfach nicht gebrauchen
Warum nicht? Was macht er mit dir?



Clown

[DarkRaven]

[rosecottage]

Hallo DarkRaven,

Bei so einer komplexen Erkrankung wie der Depression und den vielschichtigen Problemen, die du von dir schilderst, gibt es keine Lösungen, ohne den dazugehörigen - oftmals langen - Weg durch die Therapie.

Du wirst dich mit jedem deiner Gefühle, mit jeder Angst, mit allen Gedanken erst auseinandersetzen müssen, bwvor du zu einer Lösung kommst. Diese Auseinandersetzung ist letztendlich Teil der Lösung.

Jetzt weglaufen bringt nichts.

Um aber deine Frage zu beantworten - ich habe Erfahrung mit über 2-monatigen Therapiepausen innerhalb einer Therapie - allerdings habe ich diese Pause eingelegt, weil ich sehr stabil war und mein Therapeut mir die Pause nahegelegt hat. Bei dir liegt die Sache etwas anders. Du bist gerade dabei herauszufinden, wo es innerlich brennt und dass du davor Angst hast, dir das genauer anzuschauen bzw. du dich überfordert fühlst ist ganz normal - DAS gehört in den Therapieprozess. Sprich diese Überforderung dort an und bearbeite es dort.

Alles Gute
mosaic

[DarkRaven]

[rosecottage]

Und was wird anders sein, wenn du aus der Pause zurückkehrst???

[DarkRaven]

[rosecottage]

Der Prüfungsdruck kann auch ein Thema in der Therapie sein.

[DarkRaven]

[rosecottage]

Wenn du eine Unterbrechung als einzige Möglichkeit siehst, dann besprich es mit deiner Therapeutin.
Sie wird dir sicher helfen eine gute Entscheidung für dich zu treffen.

[Clown]

>Mir geht es damit einfach nicht gut und ich brauche meine Kraft und einen klaren Kopf einfach zum lernen.
> Wenn in jeder Therapiestunde soviel aufgewühlt wird und meine ganze Kraft dabei drauf geht, damit ich mich danach wieder einigermaßen fange und stabil halte?
Kannst du denn die ganzen Gefühle einfach so abstellen und dadurch deinen Kopf klar bekommen?

Bin gespannt, was du mit deiner Thera zusammen zu diesem Thema erlebst bzw. uns dann berichtest.

Mach's gut,

Clown

[LaLeLu]

Hallo DarkRaven,

Zitat von DarkRaven:

"ich hab gerade das Gefühl, das mich in diesem Punkt keiner versteht. Ist das wirklich so schwer nachzuvollziehen?

Im Moment kann ich mich WEDER richtig auf die Prüfung konzentriere, noch auf díe Therapie. Also finde ich da eine Pause mehr als sinnvoll. Alles andere finde ich Kontra-Produktiv.

Ansonsten bleibt mir nur noch als Alternative die Therapie nicht zu verlängern. Hab noch fünf Stunden und in denen muss ich halt einen Abschluss finden."



Offensichtlich hast Du doch eine Entscheidung für Dich getroffen!?

L G

[HäNsChEn]

Hallo liebe Dark Raven!

Bitte ärgere dich nicht, weil du dich unverstanden fühlst! Wollte dir schon lange antworten, hatte mich aber etwas hingelegt und habe bis eben geschlafen.

Ich kann dich da schon verstehen, dass du eine Therapiepause einlegen willst wegen deinen anstehenden Prüfungen. Denn Therapie ist auch sehr oft ziemlich anstrengend-das stimmt!!! Und dann noch deine Prüfungen...das ist dir zuviel, oder?

Wäre bei mir auch so! Bin auch schnell überfordert, wenn mehrere Dinge zu erledigen sind und auch noch Therapie!

Ich hatte auch schon das Bedürfnis eine Pause bei der Thera einzulegen, weil es mir zuviel wurde, letztendlich hab ichs doch nie getan. Nur die Zwangspausen, wenn meine Thera Urlaub hatte (so wie diese Woche, weil Winterferien). Ich habe es nicht getan, weil ich längere Zeit ohne Therapie nicht alleine klargekommen wäre.

Was meinst du denn??? Würdest du es mal ein paar Wochen ohne Therapie aushalten??? Sprich mal mit deiner Thera darüber, ob es möglich wäre! Und ob du bei Bedarf dann doch mal einen kurzfristigen "Notfall"-Termin bekommen könntest!!! Das wäre doch eine Möglichkeit, oder???
Wie lange geht denn deine Prüfungsphase?

Vielleicht denken hier einige, dass du die Prüfungen nur vorschiebst, um dich vor der Therapie zu "drücken"?! Ich weiß es nicht...ist meine Vermutung. Aber wissen kann das Niemand von hier, weil wir dich ja gar nicht richtig kennen. Das kannst nur du selber wissen, ob es so ist oder nicht. Ich glaube es eigentlich nicht, weil ich weiß das beides zusammen (Therapie und Prüfungen) schon sehr anstrengend, wenn nicht sogar zuviel, ist! Und dann musst du ja auch noch deinen Bürojob erledigen! Das ist schon hammer viel!!!

So...liebe DR...kann dir nur raten, es mit deiner Thera zu besprechen und zu überlegen, ob du denn längere Zeit ohne Therapie zurechtkommen würdest!

SORRY, wenn ich etwas wirr geschrieben habe, bin immer noch ziemlich müde und noch nicht ganz wach.

Ich muss morgen, nach 2 Wochen ohne, auch wieder zur Therapie! Hab aber auch mal wieder so gar keine Lust darauf Zur Zeit ist das aber bei mir bei allen Dingen so, dass ich auf gar nichts Lust habe-seit ein paar Tagen. Letztendlich hab ich mich aber doch immer aufgerappelt, weil es sein musste!


LG Yvi

[DarkRaven]

[wütend]

Liebe DarkRaven

Wiederstand ist oft sehr sinnvoll. Er schützt dich vor Überforderung.

Wenn Du fühlst, "ich will jetzt nicht ans Eingemachte, z.Zt. liegen meine Prioritäten wo anders und dafür brauche ich meine psychische Stabilität", dann solltest Du dein innerstes ernst nehmen und darauf hören.

Du allein bist diejenige die für ihr Wohlergehen sorgen kann. Deine Psychotherapeutin und keiner von uns hier wird dir das abnehmen.

[Clown]

>Hab im Moment das Gefühl, das jeder hier nur darauf wartet, dass ich Fehler mache und auf die Schnauze falle..
Nein, liebe DarkRaven, ich warte nicht darauf und Fehler darfst du sowieso machen, die gehören zum Entwicklungsweg, sind sogar wichtig dafür.

Gibt es womöglich irgendjemand anderen, der dir Böses will?

Und dein Bauchgefühl, deine Intuition hat sowieso recht, ist immer deine beste Führerin!



Clown

[rosecottage]

Hallo DarkRaven,

Du schreibst:
"Aber mir steht das nicht zu, oder wie? Nein natürlich nicht, ich drücke mich ja nur vor der Therapie und nehme meine Weiterbildung als Vorwand.

Vielleicht sollte ich hier in Zukunft auch nicht mehr so offen von meinen Gedanken und Therapieerlebnissen / -problemen berichten. Hab im Moment das Gefühl, das jeder hier nur darauf wartet, dass ich Fehler mache und auf die Schnauze falle.."


Nur mal so als Tip:
Komm' raus aus deiner Opferrolle - die bringt dich nämlich kein Stück weiter.

Wenn man in einem Forum seine Gedanken und Gefühle öffentlich schreibt, muss man damit rechnen, dass die Leser der Beiträge darauf ehrlich antworten.

Niemand hat hier einen Anspruch darauf nur das zu lesen zu bekommen, was er lesen will.

Das was du hier unterstellst, empfinde ich als unfair - keiner wollte dir etwas böses als er antwortete.

Es ist deine Entscheidung, wie du mit deiner Therapie verfährst - wenn dich die Meinung anderer runterzieht, dann frag' doch nicht danach.

Alles Gute für deine Püfung
mosaic

[katyfel]

Hallo DarkRaven,

ich hab hier bis jetzt nicht geschrieben, weil ich mir erstmal ein Bild machen wollte, aber jetzt würde ich doch gern noch was dazu sagen;

Ich kann glaube ich schon verstehen, wie sich deine Situation grade darstellt...;
Das Gefühl, in extremen Zeiten zu gewichten und sich zu entscheiden, was grade wichtig und vorrangig ist, kennt sicher jede/r von uns.

Ich finde es super, dass du diese Gewichtung machst, statt um jeden Preis zu versuchen, alles unter einen Hut zu kriegen.
Dass es jetzt grade um die Faktoren Prüfungen/ Therapie geht ist natürlich, wie du selber auch geschrieben hast, vor allem wegen deines anderen Threads hier diskutiert.

Aber ich habe nicht das Gefühl, dass es dir darum geht, Therapiearbeit und die dort aufkommenden Gefühle auf Dauer zu verdrängen, sondern eher, dass du es "wenn, dann richtig" machen willst und grade deshalb auch nicht beides auf einmal geht.
Korrigier mich bitte, wenn ich damit falsch liege, kann ja sein.

Die Möglichkeit zu einem Notfalltermin sollte doch immer gegeben sein, oder?! Falls in der Zeit (und das könnte sicherlich passieren) irgendetwas Besonderes anliegen sollte?!

Wie auch immer du dich da jetzt gemeinsam mit deiner Therapeutin entscheiden solltest, ich hoffe, dass du dich mit der Entscheidung wohl fühlst und wünsche dir jetzt schon mal alles Gute für die Prüfungen!

Liebe Grüße, Sinfonia

[DarkRaven]

[rosecottage]

Ich zietiere mal aus deinem Eingangspost:

"Die Therapeutin wäre wahrscheinlich nicht begeistert und würde das höchstwahrscheinlich wieder in die Schublade “Widerstand, Abwehr etc.” stecken."

Mein Eindruck ist, dass dir der Gedanke ans Ausweichen selbst schon gekommen ist und du im Prinzip Angst davor hast, dass andere dies bestätigen.

Ich habe es bestätigt - aber ich habe auch versucht, dich mit meinen Fragen anzuregen, dem Problem näher auf die Spur zu kommen.

Wenn deine Entscheidung ist, die Therapiepause einzulegen, dann tu das - niemand kann dir sagen, was für dich richtig oder falsch ist. Aber wie gesagt, du hast gefragt - hier haben einige geantwortet... das ist u.a. der Sinn eines Forums.

[wütend]

- Aber ICH muss mir unterstellen lassen, dass ich davon laufe? -

He DarkRaven komm runter.
Jeder schreibt hier seine Gedanken zum Thema und du suchst dir das passende aus, nur so funktioniert das hier.

Clown schrieb:
- Und dein Bauchgefühl, deine Intuition hat sowieso recht, ist immer deine beste Führerin! -

Dem kann ich mich nur anschließen.

[DarkRaven]

[HäNsChEn]

Hallo DR!

Ich finde es echt super, wie du jetzt auf diesen ganzen Trouble hier reagiert hast!!!! Du hast erstmal gar nichts mehr geschrieben (wahrscheinlich nachgedacht und dich abreagiert?) und ganz ruhig und besonnen geantwortet-ohne sich hier weiter zu bekriegen!

Das finde ich echt top!!! Ich hätte mich evtl. gar nicht mehr gemeldet oder hätte ziemlich sauer reagiert und dies auch schriftlich dargelegt.

Aber mal ehrlich:
Wir sitzen doch ALLE im selben Boot! Wir wissen wie wir hin und wieder reagieren (verletzt, wütend, sauer, ...). Wir müssen uns doch nicht gegenseitig so zur Sau machen, oder?
Sowas müssen wir doch (der eine mehr, der andere weniger) leider schon oft im alltäglichen Leben ertragen-von "realen" Personen! Und das tut schon ganz schön weh, oder? Gerade wir müssten doch verstehen, wie das ist, nicht verstanden zu werden! Und das man es hasst, wenn man vorverurteilt wird. Ich kenne das leider auch. Nur weil man vorher gerne "geflüchtet" ist aus unangenehmen Situationen, muss dass doch nicht immer der Fall sein! Man lernt ja auch dazu!

Ok, wollte das nur nochmal gesagt haben! Möchte damit auch Niemandem auf die Füsse treten!!! Ist nur meine Meinung dazu.


Ich wünsche euch allen noch einen angenehmen Sonntagabend!


LG Yvi

[rosecottage]

Hallo DarkRaven,

Du schreibst:
"...weil einige von euch durchaus sofort den "Fluchtgedanken" im Kopf haben und ich nun natürlich auch Angst habe, das meine Therapeutin auch nur diesen Aspekt berücksichtigt."

Du hast hier deine Gründe dargelegt und dir geht es demnach hauptsächlich darum den Kopf jetzt weitgehend frei zu haben für die Prüfungen. Das kannst du deiner Therapeutin so auch erklären und sie wird mit dir sicher nicht nur einen Aspekt besprechen.

Ich möchte dir mal etwas von mir erzählen:

Vor 19 Jahren war ich zu einer Voruntersuchung in einer psychosomatischen Klinik. Nach der 3-tägigen Untersuchung teilte mir der Arzt mit, dass ich die stationäre Therapie in 2 Wochen antreten kann.

Ich lebte damals in einer schwierigen Wohnsituation und hatte noch zwei Jahre bis zum Abitur. Damals dachte ich, dass es besser sei erst zu Hause auszuziehen und mein Abitur zu machen und dann die Therapie zu machen, damit ich nach dem Aufenthalt in ein friedliches Umfeld zurückkomme und mir Ruhe einen Studienplatz suchen kann.

Der Arzt sagte mir auf den Kopf zu, dass ich weglaufen wolle... dass ich Angst hätte mich meinen Problemen zu stellen usw.

Das war aber nicht so - ich hatte einfach einen ganz konkreten Plan: erst ausziehen, dann Abi, dann Therapie, dann neu durchstarten.

Und so habe ich es gemacht. Am Tag der Abi-Zeugnisausgabe habe ich in der Klinik angerufen und mich für die Therapie angemeldet - 2 Jahre nach der Voruntersuchung. Die Therapie war ein voller Erfolg und ich habe mein Verschieben nie bereut.

Was ich damit sagen will ist, dass du allein deine Gründe kennst und die muss niemand gutheißen oder verstehen. Und deshalb musst du dich auch nicht rechtfertigen - auch wenn ich oder irgendwer die Vermutung äußert, dass du ausweichen willst. Das sollte dir dann egal sein. Du solltest nur klären, wie sich das mit der Krankenkasse und der Kostenübernahme verhält bei einer längeren Pause...

Alles Gute für deine Prüfung und deine nächste Therapiesitzung!

mosaic

[DarkRaven]