Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

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Omnia
Beiträge: 230
Registriert: 5. Aug 2011, 13:14

Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Omnia »

Hallo,

aus aktuellem Anlass wollte ich hier mal etwas loswerden und fragen, ob vielleicht jemand anderes etwas ähnliches kennt.
Obwohl ich auch gerade eigentlich gar nicht weiß, ob das nun irgendwie ein Symptom einer depressiven Phase ist oder was anderes komisches.
Also auf jeden Fall habe ich momentan etwas Stress und immer wenn das so ist, geht es mir auch stimmungsmäßig nicht soo toll. Naja, aber alles noch im normalen Bereich.
Aber irgendwie habe ich so ca. in den letzten Monaten bzw. Jahr, was komisches entwickelt, was ich nun nicht mehr loswerde und was immer extremer wird.

Also ich steiger mich wirklich extrem in Dinge hinein und im Nachhinein merke ich dann immer, dass sie im Grunde total unwichtig sind. Aber irgendwie hat das jetzt krasse Ausmaße angenommen.

Meistens sind das im Grunde so ganz alltägliche Dinge, also kleinere Konflikte mit nahestehenden Personen oder Dinge die ich noch erledigen muss etc.
Das Problem ist, dass mich zum Beispiel das Nachdenken über einen Konflikt einfach viel zu extrem aufregt. Ich kriege dann Herzrasen, mir wird schwindelig usw. also wirkich nicht normal. Meistens auch nachts, wenn ich eh schon total müde und fertig bin und ich eigentlich nur noch schlafen will. Obwohl ich total müde bin beschäftigt mich, dass dann Stunden. Also mittlerweile sind fast 6 Stunden vergangen in denen ich ja eigentlich schlafen sollte.
Nur das Problem ist, ich fühle mich wie mit Aufputschmitteln vollgepumpt, mit körpereigenen quasi. Ich hab das Gefühl in dem Zustand könnte ich quasi 20 Tage ohne Schlaf auskommen.
Naja, meistens bin ich dann irgendwie so fertig, dass ich dann doch irgendwann einschlafe.

Ich habe schon ziemlich viel ausprobiert damit ich das irgendwie in den Griff kiege, aber es hat nicht so richtig geklappt. Also ich hab probiert:
- Ausdauersport (aber nachmittags nichts abends wegen dem Aufputscheffekt)
- Kaffee trinke ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr
- ich habe probiert die Gedanken aufzuschreiben
- entspannende Musik oder Hörbücher zu hören, die mich von den Gedanken ablenken sollen
- einfach die Gedanken mit dieser Stopp-Methode wegzuschieben
usw. usw.

Also halt wirklich schon viel.
Aber irgendwie habe ich halt immer das Gefühl, dass ich solange nachdenken muss bis ich quasi alles zuende gedacht habe und irgendwie so eine Klarheit habe. Und alles was die Gedanken unterbricht, wirkt immer nur einen begrenzten Zeitraum. Manchmal ist es auch so, dass wenn ich gerade am Einschlafen bin dann irgendwie so ein Adrenalinschub in meinem Magen merke. Keine Ahnung ob es das ist, aber so fühlt es sich an. Ich denke in dem Moment an nichts, bin endlich halb eingeschlafen und dann kommt dieser komische Adrenalinschub, so wie wenn man was wichtiges vergessen hat und das einem dann plötzlich einfällt. Nur das das bei mir eben aus dem Nichts kommt. Naja, vielleicht von dem ganzen Stress, den ich mir vorher gemacht habe. Naja und dann bin ich wieder hellwach, obwohl ich vorher schon fast eingeschlafen war.
Während dieser ganzen Reinsteiger-Zeit bin ich emotional so extrem aufgewühlt, dass mich das Alles sooo extrem fertig macht. Das kann man echt irgendwie gar nicht beschreiben. Vor allem, weil ich ja eigentlich weiß und mir immer selbst sage, es sind ja nur Kleinigkeiten und morgen kannst du immer noch darüber nachdenken und vermutlich wird sich heraus stellen, dass das alles gar nicht so schlimm ist, wie in deinem Kopf. Aber das nützt nichts. Das glaube ich mir in dem Moment nicht so richtig und im meinem Kopf läuft dieses Reinsteigerprogramm einfach weiter ab.
Und irgendwie macht mich das immer so fertig. Ich schlafe dann ja auch immer so wenig und brauche dann immer mindestens so 1 - 2 Tage bis ich mich wieder davon so richtig erholt fühle. Manchmal ist es auch mehrere Nächte hintereinander so. Was dann natürlich auch ziemlich übel ist. Aber momentan ist es echt ziemlich häufig so. Und zusätzlich schieb ich jetzt auch Panik, dass ich mir das irgendwie angewöhne. Dass dieses Denkstrukturen und dieses nächtliche Denken dann gar nicht mehr weggehen.
Also insgesamt macht mich das gerade total fertig, weil das einfach ein bisschen zu oft hintereinander war. Und ich echt langsam das Gefühl habe, dass ich einfach nicht mehr kann, weil es mir sooo viel Energie raubt.
50% der Reinsteigerintensität wären eigentich auch ausreichend


Boah, aber ich hab auch echt irgendwie keine Lust mehr auf "psychische Probleme".

Ich hab ja auch schon mal total lange eine Therapie gemacht, war auch schon mal in einer Klinik, allerdings nicht freiwillig.
Und eigentlich ging es mir ja seeeeeeeehr lange gut. Und eigentlich geht es mir ja immer noch gut.
Naja, eben bis auf dieses Reinsteigern.
Irgendwie nervt mich das, dass ich denke ich habe die Probleme, die ich mal hatte für mich gelöst und dann produziert mein Hirn irgendwie wieder was neues.

Oh, das ist jetzt irgendwie etwas zu lang geworden. Aber ich hab alles einfach mal so runter geschrieben und für Kurzfassen hat mir gerade die Konzentration gefehlt.
Naja, vielleicht, kann ich jetzt mal schlafen.
Wäre ja mal nicht schlecht.


lg
Vaf-2Gal
Beiträge: 134
Registriert: 18. Dez 2011, 12:21

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Vaf-2Gal »

Hallo Omnia,

ich kenne das auch. Je nachdem, wie es mir sonst geht, ist es mehr oder weniger extrem.

Wie oft habe ich mir schon einen Ausschaltknopf für mein Gehirn gewünscht, aber es arbeitet und arbeitet. In gesunden Zeiten ist es nur lästig, hat aber den positiven Nebeneffekt, dass ich wirklich "über Nacht" kreative Lösungsideen für bestehende Probleme hab. In schlechten Zeiten ist es ein gedankliches Hamsterrad, das ich nicht zum Anhalten bringe.

Auch das Gefühl, es gäbe einen plötzlichen Adrenalinstoss, kenne ich gut. Manchmal gibt es äußere Auslöser, z.B. wenn im Fernsehen etwas auch nur entfernt wie mein Diensthandy klingt ,,, Oft gibt es auch keinen für mich erkennbaren Anlass.

Ein Gegenmittel habe ich auch noch nicht gefunden. Manchmal gelingt es mir, zu lesen, aber auch das hilft nicht immer.

LG
Löcheln
Kieselstein
Beiträge: 179
Registriert: 18. Aug 2011, 16:07

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Kieselstein »

Hallo Omnia,
willkommen im Club. So eine Nacht habe ich auch gerade hinter mir...
Nun sitze ich hier und bin müde...
Wenigstens wusste ich. warum ich mich so in das Gedankenkarussell reingesteigert habe: Es ist das Gefühl der Überforderung. Nach 5 Wochen au bin ich mit 100% wieder ins Referendariat eingestiegen, habe mich in meiner neuen Schule eingelebt,die Examensarbeit geschrieben, das Referat für morgen vorbereitet, unterrichtet.... Letzte Nacht ist mir klar geworden, dass ich mal einen Gang zurückschalten muss. Das ist soooo schwierig!

Was ich aber eigentlich damit sagen wollte: Wenn du die Ursache deines Gedankenkarussells kennst, kannst du daran ansetzen. Ich habe mich heute z.B. für einen Tag au gemeldet, um wieder runterzukommen. Ist natürlich keine Dauerlösung aber an der Ursache kann ich- und du hoffentlich auch- arbeiten. Die Nacht ist dann eh gelaufen aber die Wahrscheinlichkeit, dass solche schlaflosen Nächte wiederkommen, sinken.

Was noch hilft sind Entspannungsübungen. Die Hände auf den Bauch legen und sich z.B. auf die Atmung konzentrieren... KLappt bei mir auch noch nicht immer. Das muss ich noch üben.

Alles Liebe
Nina
Omnia
Beiträge: 230
Registriert: 5. Aug 2011, 13:14

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Omnia »

Hallo Lächeln!



>>Wie oft habe ich mir schon einen Ausschaltknopf für mein Gehirn gewünscht, aber es arbeitet und arbeitet.

Ja, das wünsche ich mir auch wirklich manchmal.
Vor allem weil ich mir rein rational betrachtet immer so unendlich viel zusätzlichen Stress einfach selbst mache, der eigentlich vollkommen überflüssig ist. Und ich weiß das alles und kann es trotzdem nicht immer einfach mal so eben abstellen.
Schon irgendwie frustrierend.

Hey Nina!

>>Was ich aber eigentlich damit sagen wollte: Wenn du die Ursache deines Gedankenkarussells kennst, kannst du daran ansetzen.

Ich denke bei mir liegt es daran, dass ich nun bald meine Masterarbeit abgeben muss. Ich habe den Bearbeitungszeitraum schon einmal verlängert. Mehr geht nicht. Also muss ich jetzt abgeben. Allein diese Endgültigkeit versetzt mich irgendwie in Panik - eigentlich auch grundlos.
Das komische daran ist ja, ich bin noch in meinem Zeitplan. Also wenn ich jetzt einfach kontinuierlich weiterarbeiten würde, würde ich alles schaffen.
Nur kriege ich diese Gedanken nicht aus dem Kopf: Was ist wenn irgendwas total schief geht? Was ist wenn ich irgendwie versage usw usw usw. Also irgendwie so ganz üble, unsinnige Gedanken. Ja, vielleicht sollte ich die noch mal kurz überarbeiten und da eine realistischere Sicht drauf kriegen. Eigentlich weiß ich ja auch wie das geht bzw. wusste ich. Wozu hab ich sonst mal fast 2 Jahre eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht :-D. Es gab zumindest mal eine Zeit, da konnte ich das besser steuern, also halt eine Perspektive einnehmen mit der es mir besser ging. Aber damals war das auch alles etwas anders. . Obwohl steuern eigentlich auch nicht, wenn ich 1x in diesem Reinsteigermodus drin war, war es dann meistens schwer da wieder rauszukommen. Besser wäre es natürlich, ich würde da gar nicht rein kommen. Naja, aber so einfach ist das dann nun auch nicht.
Das Problem ist, dass mich gerade wirklich alle möglichen Sachen total nerven und aufregen, bei denen das sonst nicht so ist. Und das kommt halt noch dazu. Da muss nur ein Mensch mal ein falsches Wort sagen schon drehe ich am Rad ...

>> Nun sitze ich hier und bin müde...

Tja, ich hab das Schlafen auch aufgegeben und arbeite jetzt weiter an meiner Masterarbeit. Weitere Einschlafversuche wäre auch Zeitverschwendung. Richtig müde fühle ich mich gerade eigentlich gar nicht. Obwohl ich diese Nacht keine einzige Minute geschlafen habe. Schon irgendwie merkwürdig. Nur ein bisschen so als ob mein Hirn in Watte gepackt ist, ich hoffe es arbeitet trotzdem noch einigermaßen.

>>Die Hände auf den Bauch legen und sich z.B. auf die Atmung konzentrieren...

Ja, das kenn ich auch, manchmal bringt es auch was, allerdings nur in leichteren Reinsteigerphasen. Ich mach das nur leicht abgewandelt - ohne Hände auf dem Bauch. Weil es mir irgendwie total nervös macht, wenn ich meinen Pulsschlag dann mit meinem Händen spüre.

lg
Emmari
Beiträge: 44
Registriert: 28. Nov 2011, 14:13

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Emmari »

Hi,

das mit dem Gedankenkarussel kenne ich auch. Mein Arzt meinte, wenn Sie nicht müde sind und schlafen können, dann stehen sie besser auf und machen irgendetwas anderes. Das ist einfach, wenn am nächsten Tag keine Verpflichtungen auf dem Plan stehen, so wie es bei mir gerade der Fall ist, weil ich AU bin. Aber es ist bei mir leider auch das einzigste, was zur Zeit hilft. Stundenlang grübelnd im Bett liegen ist die Hölle. Und diese blöden, unsinnigen Gedanken um Dinge, die es gar nicht wert sind, darüber nachzudenken. Naja, hoffe, dass wir alle irgendwie eine Lösung finden werden. Es kommt ja auch nicht mehr so oft vor. Ich trinke nachmittags und abends oft den Yogi Tee Abendstille, der scheint bei mir etwas zu helfen.

Liebe Grüße
Emma
Secret
Beiträge: 1423
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Secret »

Hallo,

ich habe es heute vormittag auf dem unangenehmen Weg zum Arbeitsamt mit Athmen zur Beruhigung versucht, doch es hat nicht geholfen, es wurde mir eher noch schwindelig vom tief einathmen.

Schade, beim Yoga in angenehmer Athmosphäre klappts, Entspannung nach Jakobsen habe ich mal während der Tageklinik gemacht, funktioniert leider alleine nicht.

Mir hilft auch schon mal die Situationen in meinem Kopfkino zu überspitzen bis ins Lächerliche, hier ein Beispiel von heute vormittag:

Ich habe von meiner Krankenkasse ein Schreiben erhalten zu welchen Termin ich ausgesteuert bin (also nach 78 Wochen AU) mit der Aufforderung mit diesem Schreiben mich schnellstmöglichst beim Arbeitsamt zu melden. Als meine Kinder aus dem Haus waren war ich schon nervös wie vor einer Prüfung, ich weiss ja das ich mich selber mit meinem Gedankenkarussel verrückt mache, aber was hilfts. Ich bin dann zu meiner Freundin gefahren, sie ist mitgekommen - das hat mir sehr viel Halt gegeben. Ich habe heute morgen und bereits gestern mir unangenehme Szenen ausgemalt, als dann alles vorbei war ist eine Last von mir abgefallen!

Habe dann meiner Freundin erzählt dass ich im Fernsehen mal einen Bericht über eine arbeitslose Harz-4 Empfängerin gesehen habe, die Angst vor dem Arbeitsamt hat. Deren Therapeutin hat dann ein Szenario mit ihr nachgespielt wo sie die unfreundliche Sachbearbeiterin spielte. Die Patientin brach in Tränen aus und die Therapeutin musste abbrechen.

Daran musste ich denken.

Und auch noch an Castingshows wo die weniger talentieren Bewerber mit Sprüchen wie z.Bsp. "Haut ab ihr Flitzpiepen, ihr singt sch..lecht" oder so ähnlich. Und dieses Jurymitglied habe ich mir als mein Sachbearbeiter beim Amt vorgestellt mit diesem Spruch. Vorher war das für mich blöd, aber als alles vorbei war und ich meiner Freundin meine Fantasien mitgeteilt habe haben wir und über diese Vorstellung dass dieses Jurymitglied auch als Poptitan (nenne mal keinen Namen) aber vielleicht wisst ihr wen ich meine als Sachbearbeiter beim Amt mit RECALL Zettel vorgestellt und Szenen vorgespielt.

Na ja - mein Kopfkino. Wenn ich bessere Momente habe kann das auch eine gewisse Situationskomik haben.

Das habe ich in einer anderen Situation mit meinem Therapeuten auch mal so durchgespielt, ich hatte mich da über ein Parkplatzsituation geärgert, ihm das erzählt und wir hatten dann Mr. Bean an meine Stelle falsch einparken lassen und alles total übertrieben.

LG
Secret
LG

Secret
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von paco »

Hallo omnia,

das Reinsteigern in relative nebensächliche Themen kenn ich auch. Vielleicht ist die Energie, die da rein geht, das Gegenstück zur Depression. Auf alle Fälle nicht ganz ok.

Neben Entspannungsübungen, die hier besprochen wurden, hilft mir die Kognition. Nach dem Motto „Trau nicht allem was du empfindest“. Ich bitte auch meine Frau und sonstige Vertraute, mich darauf hinzuweisen, wenn ich auf irgendwas überzogen reagiere. Ich verordne mir dann eine Pause. Es gibt beim Militär wenig Positives, eins aber schon. Wann immer man meint, sich offiziell beschweren zu müssen, darf man das nie sofort, sondern immer erst am Tag drauf. In dem Sinn verordne ich mir verzögerte Reaktionszeit. Am Tag drauf sehen der Anlass und die Reaktion oft schon anders aus.

Also Kognition gegen Emotion setzen und sich Warten verordnen ist das Eine. Schwieriger ist es, das „Kopfkino“ abzuschalten. Da hilft bei mir Ablenkung mit einer interessanten Beschäftigung, die das Hirn fordert. Oder schlicht und einfach, den mich störenden Sachverhalt schriftlich zu dokumentieren. Das ist auch eine Form der Bewältigung, die hilft, die Dinge wieder gerade zu rücken. Dazu stehe ich schon mal zu unmöglichen Zeiten auf, wenn ich sowieso nicht schlafen kann.

LG paco
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von anna54 »

Hallo Omnia
Ich kenne,was du beschreibst,das Gehirn kann nicht abschalten,du suchst einen Knopf,du braucht wenig Schlaf,unerklärliche Energieschübe, das würde ich abklären lassen,und zwar bei einem Facharzt.
Wenn ich so wäre,wie du es beschreibst,dann müsste meine Medikation geändert werden.
Dann nehme ich einige Wochen mehr Medikamente und dann erlebe ich,wie mein Gehirn wieder langsamer wird.
Ich will dir nichts einreden,aber leider habe ich viel zu lange nicht beachtet,dass es auch hypomane Schübe sein könnten.
Jeder muss das für sich herausfinden,der Arzt oder Therapeut muss den Patienten gut und lange kennen,sonst ist man zu schnell bei einer Schublade.
Allein die Erfahrung,dass mein Gehirn runtergefahren werden kann und muss,war eine große Erleichterung,Schlafen ist die Voraussetzung für psychische Gesundheit,jedenfalls bei mir.
Wenn ich könnte,würd ich dir ein Schlaflied schicken.
Hab gut auf dich acht.
anna54
wütend

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von wütend »

Adrenalinschübe sind ein Symptom der Angst. Jeder der eine Angststörung hat, kennt das.
Omnia
Beiträge: 230
Registriert: 5. Aug 2011, 13:14

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Omnia »

>>>Na ja - mein Kopfkino. Wenn ich bessere Momente habe kann das auch eine gewisse Situationskomik haben.

Ja, das stimmt
Naja, aber kann schon verstehen, dass einem in den Momenten dann trotzdem nicht so zum Lachen zumute ist.

>>>Es gibt beim Militär wenig Positives, eins aber schon. Wann immer man meint, sich offiziell beschweren zu müssen, darf man das nie sofort, sondern immer erst am Tag drauf. In dem Sinn verordne ich mir verzögerte Reaktionszeit. Am Tag drauf sehen der Anlass und die Reaktion oft schon anders aus.

Ja, das sollte ich mir wirklich in mein "Hirn meißeln". Manchmal schreibe ich dann nämlich in solchen Situationen zB SMS. Und am nächsten Tag kann ich dann gar nicht mehr verstehen, wie ich mich da so reinsteigern konnte. Aber dann ist ja eben die SMS schon losgeschickt. Gern auch mal mitten in der Nacht das bringt mich dann schon manchmal in unangenehme Situationen.

>>>Ich will dir nichts einreden,aber leider habe ich viel zu lange nicht beachtet,dass es auch hypomane Schübe sein könnten.
Ja, darüber habe ich sogar schon mal nachgedacht. Eine paar Mal ging es mir in der Vergangenheit nämlich wirklich mal unnatürlicherweise ziemlich gut. Ich mein, man kennt ja so sein "Normalgutgehgefühl", aber das war irgendwie anders. Halt so total überdreht, so dass ich echt das Gefühl hatte ich brauch keinen Schlaf. Hatte fast kein Hungergefühl usw. Aber das war immer nur kurz so, also ein paar Tage. Und natürlich fand ich es jetzt auch nicht unbedingt schlecht, dass es mir so gut ging.
Aber wenn ich mich in diese Dinge da so reinsteigere geht es mir ja damit nicht so besonders gut, sondern eher im Gegenteil, weil das ja immer negative Dinge sind.

>>Adrenalinschübe sind ein Symptom der Angst. Jeder der eine Angststörung hat, kennt das.

Aber Angst wovor?
Die sind ja einfach da vollkommen ohne jeden Zusammenhang. Als ob mein Körper denkt: "Ach ja, gerade nichts zu tun, jetzt einfach mal sinnloserweise ein bisschen Adrenalin ausschütten, damit die Omnia wieder hellwach ist."
Ich mein, ich kenn das auch wenn ich einen bestimmten angstauslösenden Gedanken habe und dann reagiert mein Körper mit Adrenalinausschüttung. Ok, logisch, weil denken ja so ähnlich ist, wie erleben. Aber einfach so aus dem Nichts? Finde ich komisch.
Mmh, obwohl vielleicht ist es auch gar nicht so aus dem Nichts.
Weil da wo es mir am meisten stört ist ja der Moment in dem ich einschlafen will. Ich erschrecke mich quasi vor dem Moment des Einschalfens - manchmal. Als ob mein Körper nicht will, dass ich einschlafe. Viellicht fühlt er sich nicht sicher genug und hält mich deshalb vom Schlafen ab. Oder so.
Madrugada
Beiträge: 2
Registriert: 10. Feb 2012, 16:44

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von Madrugada »

Hallo
Ja, das kenne ich verdammt gut...zwar ist es bei mir nicht mit so starken körperlichen Symptomen verbunden, aber auch mir geht es oft so dass ich einen Gedanken, und wenn er objektiv gesehen noch so irrelevant ist, nicht abschalten kann. Kleinste Dinge, irgendein kleiner Konflikt oder auch nur irgendein Satz den jemand zu mir gesagt hat, gehen mir manchmal ewig im Kopf rum...kommt auch vor dass ich dann nicht schlafen kann oder Nachts mit klopfendem Herzen aufwache und einfach irgendwelche Bilder oder Worte die mich beschäftigen nicht aus dem Kopf kriege...wie hier schon von manchen gesagt wurde, will man so was "zu Ende denken" und zu irgendeinem Schluss kommen. Aber das geht nicht, weil es ja eigentlich vollkommen unwichtig ist...da ist das einzige was hilft, wirklich sich abzulenken zu versuchen bis der Gedanke weggeht. Kann aber leider lange dauern und muss nicht klappen :/
AnjaG
Beiträge: 152
Registriert: 26. Aug 2011, 18:18

Re: Sich in unwichtige Dinge reinsteigern

Beitrag von AnjaG »

Omnia,nimmst Du Medikamente ein?
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Der Wunsch nach Heilung ist immer schon die Hälfte der Gesundung....HYPPOLYTUS
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