Teufelskreis aus Abstürtzen, Trauer und Angst

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FrauAhnungslos
Beiträge: 84
Registriert: 19. Dez 2011, 13:20

Teufelskreis aus Abstürtzen, Trauer und Angst

Beitrag von FrauAhnungslos »

Guten Morgen,

mir geht es seit gestern so schlecht und ich weiß gerade nicht, wem ich mich mitteilen kann... daher berichte ich einfach euch, was in mir vorgeht:

Nachdem ich seit ein paar Wochen auf Venlafaxin morgens und Valdoxan abends eingestellt werde, hatte ich in der letzten Woche auch den Eindruck, dass es mir ein ganz ganz kleines bisschen besser geht. Ich konnte relativ viel machen und es ging mir ok. Gestern hatte ich auch einen gut Tag und war richtig gut gelaunt. Nach einer guten Therapiestunde bin ich nach Hause und dann, innerhalb von wenigen Minuten bin ich so "abgestürtzt".... ich habe den Abend weindend und vollkommen aufgelöst auf der Couch verbracht und wusste nicht mehr ein noch aus. Das hat sich immer weiter hochgeschaukelt und ich wurde vollkommen panisch... Panisch, weil ich nicht wusste, wieso auf einmal dieses Loch? Angst durch das Unverständnis... trotz ADs, Therapie am selben Tag, der Aussicht auf meinen Skiurlaub ab Samstag... Alles in meinem Kopf hat sich gedreht, ich bekam eine Panikattacke, dachte, ich könne nicht mehr atmen... Es war ganz ganz schlimm.
Als mein Freund nach Hause kam, hat er mich ein kleines bisschen beruhigen können. Da ich von meiner Ärztin 3 einzelne Tavor für Notfälle bekommen habe, habe ich dann eine halbe genommen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Danach habe ich irgendwann schlafen können.

Nun habe ich mich heute morgen gezwungen, zr Arbeit zu gehen, weil ich die letzten 3 Wochen schon krankgeschrieben war. Aber heute ist die Stimmung nicht besser. Ich bin heute Gott sei Dank alleine im Büro und habe ein bisschen Ruhe. Aber ich merke, wie diese Panik und dieses verzweifelte Gefühl immer wieder hochsteigt und ich Angst habe, völlig verrückt zu werden.
Ich weiß gerade nicht mal mehr, wie ich diese Anreise in den Urlaub überstehen soll. Und ich weiß nicht, was mir jetzt helfen kann, wie ich das aushalten soll.

Das hört sich sicher ziemlich verrückt an... ich weiß gerade nicht mehr weiter. Es ist wie ein Teufelskreis... eine Spirale aus Angst und diesem Traurogkeitsgefühl...

Kennt das jemand?

Traurige Grüße!
FrauAhnungslos
manuela52
Beiträge: 12
Registriert: 11. Jan 2012, 10:24

Re: Teufelskreis aus Abstürtzen, Trauer und Angst

Beitrag von manuela52 »

Hallo FrauAhnungslos,
du bist wenigstens nicht alleine und hast jemanden, der sich um dich kümmert. Ich denke, daß die Therapiesitzung etwas in dir ausgelöst hat und du deshalb reagierst. Fährt dein Freund mit in Urlaub? Dann hast du doch Unterstützung, oder? Ich drücke dir fest die Daumen, daß es dir bald wieder besser geht
Liebe Grüße
Manuela
FrauAhnungslos
Beiträge: 84
Registriert: 19. Dez 2011, 13:20

Re: Teufelskreis aus Abstürtzen, Trauer und Angst

Beitrag von FrauAhnungslos »

Hallo,

du hast Recht... ich habe wenigstens jemanden. Aber oft hilft mir das gar nicht. Wie ich schon im Thread zum Thema Einsamkeit beschrieben habe, fühle ich mich mit meiner Situation trotzdem sehr allein.
Trotzdem bin ich natürlich froh, meinen Freund zu haben. Und ja, er fährt auch mit in den Urlaub und das beruhigt mich auch ein bisschen.

Ich habe gerade bei meiner Ärztin angerufen, ob ich vorher bitte nochmal kommen kann und habe nun einen Termin für morgen bekommen.

Liebe Grüße!
Insa40
Beiträge: 1193
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Teufelskreis aus Abstürtzen, Trauer und Angst

Beitrag von Insa40 »

Hallo Frau Ahnungslos,

bei mir war es letztes Jahr die anstehende Urlaubsreise, die immer näher rückte und einige Tage vorher in mir eine Panikattacke auslöste.
Obwohl mein Mann mitfuhr und ich mich wirklich auf die Reise gefreut habe, gings mir vorher nicht gut.
Ich hab dann trotzdem gepackt und bin mit gefahren. Vor Ort (es lag etwas einsam und nicht in der Nähe einer großen Stadt) hab ich dann sofort dran denken müssen, dass ich im Fall, dass es mir schlechter geht keine große Stadt in der Nähe hab und somit auch nicht mal eben zu einem Arzt gehen kann.
Prompt bekam ich in der ersten Nacht vor Ort Atemprobleme, hatte das Gefühl, ich bekäme nicht genug Luft, bekam einen Heulanfall mitten in der Nacht und steigerte mich in meine Angst rein, der Magen begann auch, verrückt zu spielen.

In meiner Verzweiflung hab ich eine deutsche Nummer für psychische Notfälle angerufen.
Der Mann am anderen Ende war sehr unfreudlich, meinte, wo ich doch in Dänemark wäre, da könnte er mir sowiso keinen Arzt in der Nähe nennen, der mir helfen könnte. Ich soll mir doch vor Ort jemanden suchen.
Na klar, nachts um halb drei in einem fremden Land in der Wallachei!
Ich hatte mir ein paar tröstende Worte von jemandem erhofft, der sich etwas mit ängstlichen Leuten auskennt, jemand, der mir zuhört und vielleicht eine Atemübung erklärt, die mich etwas von meiner Panik runter bringt.
Er legte dann aber einfach mitten in meinem Satz auf.
ich war sprachlos und es ging mir natürlich noch beschissener.
Was ich damit sagen will, das wäre vielleicht nicht passiert, wenn ich "vorgebaut" hätte.

Lass Dir von Deinen Ärzten für den Urlaub ein paar Notfalltabletten geben und vielleicht Tipps, an wen Du Dich vor Ort wenden könntest, falls es Dir schlechter geht.
Evtl. auch ein paar Atemübungen bei Panik.

Somit wärst Du "gerüstet" und es geht Dir dann vielleicht besser.
Ist jetzt nur eine Vermutung, dass es am Urlaub liegen könnte.

Ich wünsch Dir auf jeden fall eine angenehme Reise und drück Dir die Daumen.

Liebe Grüße, Insa
FrauAhnungslos
Beiträge: 84
Registriert: 19. Dez 2011, 13:20

Re: Teufelskreis aus Abstürtzen, Trauer und Angst

Beitrag von FrauAhnungslos »

Hallo,

danke für deine Antwort. Wahrscheinlich liegt es wirklich am Urlaub. Je näher er rückt, desto unruhiger werde ich.
Du hast Recht! Vielleicht kann ich mit ein bisschen Vorbereitung ein bisschen entspannter da rangehen. Ich bin froh, dass ich heute nochmal einen Termin bei meiner Ärztin habe. Ich bin zwar unsicher, was ich da genau sagen soll... mir fällt es total schwer, das zu äußern oder auch um Hilfe, z.B. in Form von Tabletten, zu bitten. Aber das muss ich wohl tun.

Danke und einen schönen Tag wünsch ich dir
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