Meine Mutter ist krank....

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Entschuldigt bitte, dass ich meine Mutter noch einmal thematisiere, aber mir geht grad so viel durch den Kopf...
Ich habe sie heute das erste Mal wieder gesehen nach dem bösen Streit mit meinem Lebensgefährten. Sie war betont freundlich zu mir und irgendwann kamen wir auf diesen Streit zu sprechen. Sie weinte und begründete all ihre Beleidigungen, dann kamen Dinge wie: "Mit dem kommst du eh zu nix, das wirst du schon sehen." Irgendwann kam bei mir alles hoch, dass ich mich ungeliebt fühle, dass sie mich nie in den Arm nimmt, dass ich mich kontrolliert fühle, nicht wie eine erwachsene Frau. Sie sagte, dass sie mich wie verrückt liebt, aber -im gleichen Atemzug-, dass sie sich schämt (für meinen Freund, für Dinge, die bei mir nicht funktionieren, usw.). Ich habe ihr ruhig gesagt, dass ich nicht möchte, dass sie meine Familie kaputt macht, dass sie nicht das Recht hat, mich oder jmd. anderen zu beleidigungen ("Doch das hab ich."). Sie kam überhaupt nicht damit klar, dass ich meinen Standpunkt so klar vertreten habe, sie hat ununterbrochen geweint u meinte, sie hat Mitleid mit sich selbst, dass sie so ein Kind hat. Als ich mich dann wenig später verabschiedete, sagte sie "Ich weiss schon, ich bin eine schlechte Mutter und eine schlechte Oma. Wozu lebe ich überhaupt noch?" (Habe nie etwas über ihre Omarolle gesagt...mein Freund auch nicht!). Aber mir ist in dem Moment richtig klar geworden, dass sie depressiv ist...auch ihre Stimmungsschwankungen, sie ist oft auch euphorisch, dann weint sie ununterbrochen. Aber was soll ich tun? Sie lehnt meinen Lebensgefährten ab ("Mit dem hab ich nichts am Hut"), sie spürt nicht, wie tief sie mich verletzt ("Du hättest viel mehr Prügel kriegen sollen"), sie bräuchte Hilfe, hat aber NULL Einsicht ("Du bist verrückt, nicht ich."). Kann ich überhaupt etwas tun? Wie schaffe ich die Balance zwischen helfen und meine Familie schützen?
Das, auf was ich stolz war, ist, dass ich ruhig blieb, nicht geweint habe. Bin selbst ganz erstaunt. Ihr habt mir echt ganz viel Kraft gegeben, all die virtuellen Umarmungen, all die Ratschläge, eure Erfahrungen...vielen Dank dafür! Ich habe mir das so verinnerlicht, dass ich ,glaub ich, deshalb so ruhig reagieren konnte.

Ich grüße euch ganz lieb

[Zarra]

Liebe Sternschnuppe,

ich glaube, Du bist dabei, einen ganz wichtigen Schritt für Dich zu vollziehen !!

Denk an Dich und bleib Dir und Deinem Gefühl treu!

Drück' Dich.

Zarra

[Antiope]

Hallo Sternschnuppe,

darf ich unzensiert meine Meinung, meinen Eindruck einfach so in den Raum werfen?

Ich denke nicht, dass Deine Mutter depressiv ist.
Sondern: sie manipuliert.
Alleine diese Andeutung "wozu lebe ich noch" klingt für mich nach einer unglaublichen Erpressung, nach einer verhüllten Drohung.
Ja, es kann krank sein, ja, sie kann Hilfe brauchen.
Aber wenn sie nicht will, dann hilft alles nichts. Du kannst sie nicht dazu zwingen.
Und: Ganz wichtig: Du bist *NICHT* verantwortlich dafür, dass sie die Hilfe nicht annimmt. Es ist *NICHT* Deine Aufgabe, sie zur Einsicht zu bringen.

Versuche, von ihr nichts mehr zu erwarten. Sie glaubt, dass sie ein Recht dazu hat, Dich zu beleidigen, Dich zu erniedrigen, Deine Beziehungen zu unterminieren (die unglaubliche verächtliche Bemerkung über Deinen Partner ...!) Sie stiehlt Dir ein fundamentales Menschenrecht: Achtung und Würde.

Beim letzten Gespräch hast Du beides zurückerobert und behalten - das ist ganz toll!!

Aber lasse es nicht zu, dass sie Dich wieder manipuliert, Dich als "Futter" für Ihr Selbst benutzt und Dich aussaugt.
Deine Stärke, Dein Kraftquell ruht in Deiner eigenen Familie, sie ist das Wichtigste für Dich - lass es nicht von ihr zerstören.

[Bummel]

Liebe Sternschnuppe,
ich schließe mich Antiope an. Deine Mutter versucht Dich massiv moralisch zu erpressen, um ihre Macht nicht zu verlieren.
Wir Kinder sind nicht zu ewigen Dank verpflichtet, weil wir das erhaltene an die nächste Generation weitergeben.
Eltern die ewigen Dank erwarten sind totale Ich bezogene Menschen, die nie wirklich etwas gegeben haben ohne den Hintergedanken von demjenigen demnächst was einzufordern.

Du gehst den richtigen Weg.

Und Eltern haben auch Pflichten, nämlich ihren Kindern in der Partnerwahl die Entscheidung zu überlassen.
Du lebst mit Deinem Partner und wenn alles gut läuft, noch lange nachdem deine Mutter gestorben ist.
Materialler Wohlstand macht nicht wirklich glücklich, auch nicht super gut bezahlte Jobs, sonder die Zufriedenheit die wir mit dem was wir tun erreichen können.

Viel Kraft, um Dich aus der Macht Deiner Mutter zu lösen. Sie wird bestimmt noch härtere Geschütze auffahren. Sei gewappnet und bereite Dich schon mal innerlich darauf vor.

Liebe Grüße Bummel

[Nalia]

Hallo Sternschnuppe,

ich kann mich nur Antiope und Bummel anschließen; gehe Deinen eigenen Weg und stehe zu Deiner eigenen Familie denn sie wird im Zweifelsfall zu Dir stehen, Deine Mutter ganz sicher nicht.

Alles Gute,
Nalia