Macht der Krankheit

Rosenkranz
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Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo ihr alle!

Hatte am Samstag einen Kreislaufzusammenbruch mit kurzer Bewußtlosigkeit. Bin grade vom Arzt gekommen, um die Ergebnisse der Blutwerte zu erfahren. Die sind alle i.O. auch die Nierenwerte, das heißt, das ich auch genug Flüssigkeit trinke und es keine Anzeichen dafür gibt, was hätte den Zusammenbruch auslösen können.

Ich habe zwar gemerkt, das ich nicht so leistungsfähig war, aber dennoch kam dieser Zusammenbruch unerwartet für mich, sind so erfahrungswerte. Das war innerhalb der letzten 2 Jahre der 3. Zusammenbruch. Hat jemand auch solche Erfahrungen gemacht. Ich fand das ziemlich krass, wie ich innerhalb weniger Minuten die Kontrolle über mich verloren habe. Hat denn die Krankheit schon so viel Macht über mich. Ich habe doch im letzten Jahr auf fast alles verzichtet. Gehe kaum noch irgendwo hin, bin nicht in Urlaub gefahren, für mich würde das bedeuten das ich nur noch lebe um arbeiten zu gehen, ist denn das dann noch lebenswert.

lg Rosalie
ghm
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von ghm »

Hallo Rosalie,

viele an Depressionen erkrankte stehen unter teilweise imensem inneren Druck.

Ich z.B. nehme Blutdruck senkende Mittel und trage nachts eine Beissschiene.

Wenn dann von Aussen noch weiteres dazukommt, wird es auch meinem Kreislauf zu viel, und ich bekomme Kreislaufprobleme, mit Herzstolpern, Schwindel, usw.

Richtig "umgefallen" bin ich noch nicht.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Rosalie,

eine Bewusstlosigkeit kann mehrere Gründe haben, u.a. zu wenig Sauerstoffzufuhr oder aber auch als eine Art "Schutz" bei extremen Schmerzen zum Beispiel.

Hast du denn körperliche Symptome (Schmerzen), die vielleicht so extrem sind, dass dein Kreislauf schlapp gemacht hat ?

Sind die Nerven in Ordnung - also jetzt nicht im psychischen Sinne, sondern wirklich physisch gesehen ? Ein geklemmter Nerv im Rücken kann zb einen heftigen Kreislaufzusammenbruch auslösen. Ebenso in der Halswirbelsäule.

Eine Depression ist eine schwere Belastung, dadurch kann es auch zu extremen Verspannungen im Muskelbereich kommen, insbesondere der Halswirbelsäule.

Vielleicht solltest du daher mal einen Orthopäden aufsuchen, da ja organisch bei dir alles in Ordnung ist.

Viel Erfolg.

LG
Pauline
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Gregor

Danke für deine Anwort.
Für was ist die Beisschine gut, hat das irgendwas mit Kreislauf zu tun, das der dadurch beeinflusst wird.

Es ist zwar so, daß ich schon Stress auf Arbeit habe, aber der große Stress steht noch bevor, hatte in letzter Zeit auch die Möglichkeit immer wieder mal Überstunden und alten Urlaub zu nehmen, eigentlich müßte es mir doch blendend gehen, aber geht es nicht. Habe die Tage immer dazu genutzt um wieder aufzuarbeiten, das heißt Haushalb in Ordnung bringen, Wäsche waschen usw.

Wenn ich richtig am Boden gewesen wäre, hatte ich es verstanden, aber so nicht.

Ist zwar auf einer Geburtstagsfeier passiert, da war ich aber höchstens eine dreiviertelstunde anwesend und wir waren nur zwölf Leute in einem seperaten Raum, war nur meine Mutter und Geschwister, also keine fremden, deshalb schließe ich das auch aus als Ursache. Habe auch keinen Alkohol getrunken.

Langsam wird mir Angst, weil ich nicht weiß´, was als nächstes auf mich zukommt, bleibt es "nur" bei einen Zusammenbruch oder kommt noch mehr, ist irgendwie unberechenbar geworden. Ich wollte noch aus dem Raum gehen, habs aber nicht mehr geschafft, kann also gar nicht mehr selber etwas tun, so schnell ging das.

lg Rosalie

PS - der Spruch mit den Regenschirmen gefällt mir immer wieder, wie recht du hast.
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Liebe Pauline

Danke für die Hinweise.

Hatte wo ich dann lang lag kurz hintereinander heftige Schmerzen in der Wirbelsäule, sozusagen in Herzhöhe, deshalb hatte ich auch Angst das es ein Herzinfarkt ist, weiß nun nicht ob es von der Wirbelsäule kommt, werde ich nächste Woche ansprechen. Habe aber immer wieder Magenschmerzen, die schon über das normale Maß hinausgehen, die Ärztin erklärte mir das der Magen aber ein sehr empflindliches Organ ist und nervlich bedingt sein kann, auch diesbezüglich Werte in Ordnung. War schon zweimal Magenspiegeln, ist allerdings schon paar Jahre her, meine Hausärztin soll nächste Woche diesbezüglich nochmal entscheiden, ob nochmal gespiegelt werden soll (war bei der Vertretung, weil sie Urlaub hat).

Liebe Grüße Rosalie
ghm
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von ghm »

Hallo Rosalie,

die Beissschiene trage ich, weil meine inneren Spannungen so groß sind, dass ich nächtens so stark die Zähne zusammenbeisse, dass es schädigend für die Zahnwurzel ist.
Das fängt die Beissschiene ab.

Ich wollte Dir aufzeigen, dass die Seele auf den Körper einwirkt.
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Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

Die wenigsten vermuten bei Herzrasen, Kreislaufproblemen, "Muskelkrämpfen" in den Beinen, Schweißausbrüche, Schwindel etc. dass das was mit der Hals- und/oder Brustwirbelsäule zu tun hat.

Herzrasen, Beklemmungsgefühle ("glaube ich bekomme einen Herzinfarkt") kommen oftmals aus dem Schulterblatt-Bereich, die tiefliegenden Muskeln darunter können so verspannt sein, dass sich das nach "vorne" überträgt und eine Verkrampfung erzeugt.

Gezerrte, geklemmte Nerven können so dermaßen unangenehm für den Körper sein, dass man darauf reagiert als würde man "verrückt" werden, weil es ja keine organischen Gründe für die Beschwerden gibt.

Das mit dem Magen ist natürlich unangenehm, aber ich tippe mal ganz stark, dass du so Angst davor hast "krank zu sein", dass dir das auf den Magen schlägt.

Lass deine Wirbel checken und dir ggf. Akupunktur verschreiben oder dich an einen guten Osteopathen überweisen.

Wird schon wieder werden
Alles Gute
szegfue75
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Rosalie,
ich bin im Sommer ohnmächtig geworden als ich mit meiner damaligen Liebschaft unter der Dusche war. Wir haben in unterschiedlichen Städten gewohnt und es passierte während meines Besuches kurz bevor ich die Rückreise antreten sollte.
Vermutlich wollte ich noch nicht gehen und konnte wegen des Zusammenbruchs noch ein Weilchen bleiben. Im übrigen habe ich niedrigen Blutdruck. Was ist denn bei dir auf Arbeit los? Das scheint alles ein bißchen viel für dich zu sein. Meinst du nicht? Ich glaube dein Körper sagt dir, dass du einen Gang runterschalten sollst.
Viele Grüße,
Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Gregor

Eigentlich weiß ich ja das die Seele auf den Körper einwirkt, und das was man in sich reinfuttert, dementsprechend wieder die Signale aussendet (meine jetzt nicht die Nahrung, obwohl der Spruch man ist was man ißt, ist auch nicht ohne). Kenne inzwischen glaube meine Belastungsgrenzen nicht mehr, weiß auch nicht genau ob es mit oder ohne Medikamente besser funktioniert, habe die letzten 2 Jahre die Erfahrung gemacht, das ich auch die Medikamente nicht mehr sehr gut vertrage, da hatte ich früher überhaupt keine Probleme bzw. nur sehr selten, und kann manchmal nicht unterscheiden ob es mir schlecht wegen der Medis geht oder ob es die Depression ist. Manchmal habe ich das Gefühl das mich die Medis eher ausbremsen, so das ich dann selber probiere, wie ich am besten zurecht komme, sieht mein Neurologe allerdings nicht so gern.

lg Rosalie
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Gregor

Eigentlich weiß ich ja das die Seele auf den Körper einwirkt, und das was man in sich reinfuttert, dementsprechend wieder die Signale aussendet (meine jetzt nicht die Nahrung, obwohl der Spruch man ist was man ißt, ist auch nicht ohne). Kenne inzwischen glaube meine Belastungsgrenzen nicht mehr, weiß auch nicht genau ob es mit oder ohne Medikamente besser funktioniert, habe die letzten 2 Jahre die Erfahrung gemacht, das ich auch die Medikamente nicht mehr sehr gut vertrage, da hatte ich früher überhaupt keine Probleme bzw. nur sehr selten, und kann manchmal nicht unterscheiden ob es mir schlecht wegen der Medis geht oder ob es die Depression ist. Manchmal habe ich das Gefühl das mich die Medis eher ausbremsen, so das ich dann selber probiere, wie ich am besten zurecht komme, sieht mein Neurologe allerdings nicht so gern.

lg Rosalie
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Pauline

Das was du schreibst kann ich ganz gut nachvollziehen, weil ich diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht habe. Arbeitest du im Pflegebereich, weil du ganz gut Bescheid weißt.

Das mit dem Magen habe ich schon mehrere Jahre, es gibt auch Phasen, wo es einigermaßen beschwerdefrei ist, aber auf Dauer kann ich mir vorstellen ist das bestimmt nicht gut. Mit der Angst hast du gewissermaßen auch recht, das sie auf den Magen schlägt, aber nicht generell die Angst krank zu sein. Es ist gewissermaßen auch stressbedingt, die unregelmäßigkeit in meinem Leben, da weiß ich selber das das nicht gut ist, keine geregelten Malzeiten, außer Frühstück, auch Angst vor gewissen Situationen oder Entscheidungen, mache mir viel zu viel einen Kopf.

lg Rosalie
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Szegfue

Da hatte doch gewissermaßen deine Ohnmacht einen guten Zweck erfüllt, sollte wohl doch so sein, wenn die Nebenwirkungen nicht gewesen wären.

Das mit dem kürzer treten, da überlege ich schon längere Zeit, da muß ich aber aufpassen, das ich nicht draufzahle, auch zeitlich gesehen, bis jetzt wäre es so gewesen, daß ich dann hätte in einer anderen Stadt arbeiten müssen, da hätte der Arbeitsweg den positiven Effekt wieder weggemacht bzw. hätte noch länger gebraucht.
Glaube, das muß ich aber noch genau herauskriegen, die wollen einen großen Teil der Arbeitnehmer die Arbeitszeit generell kürzen, mit der Begründung altersgerechtes Arbeiten, hab ich am Rande eines Gespräch mitbekommen, will die Chefin nächste Woche darauf mal selber ansprechen, ob es da schon konkrete Pläne gibt, weiß auch nicht ob das rechtlich durchzusetzen ist, für mich wäre es aber die Chance an meinen Arbeitsort zu bleiben und die Stundenzahl zu verringern , wenn es denn so wäre.

Muss sagen das ich in der Brief- und Paketzustellung arbeite, das heißt das ich nicht um vier Schluss habe, sondern erst wenn ich alles zugestellt habe, ist alles ganz straff bemessen, die Belastung wird immer größer, deswegen habe ich auch geschrieben der richtige Stress kommt erst noch, da war es in den vergangenen Wochen noch relativ normal. Ich brauche aber jetzt schon länger, weil meine Leistungsfähigkeit nicht mehr so ist wie früher, das aktzeptiere ich einfach für mich, denn wenn ich mir da auch noch Stress mache, kann ichs gleich hinschmeißen. Ich habe auch keine Gelegenheit, mal was warmes zu essen und mich dann eine halbe Stunde irgendwo in die Prärie stellen mach ich auch nicht, da will ich lieber fertigwerden, esse dann eben nur Schnitte oder etwas Obst, ist auch einseitig. Habe langsam das Gefühl, das ich mir immer mehr die Fragen selber beantworte, warum es soweit gekommen ist, obwohl ich sonst gewissermaßen hart im nehmen bin und sonst ziemlich lange trotz alledem durchhalte.

lg Rosalie
szegfue75
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Rosalie,
ich drück dir die daumen, dass du an deiner arbeitssituation was ändern kannst. au backe, während der vorweihnachtszeit habt ihr wahrscheinlich allerhand zu tun. klar, musst du aufpassen, dass du die bei verkürzung der arbeitszeit nicht draufzahlst. das kann auch bedeuten, dass du versetzt wirst oder andere aufgaben übertragen bekommst, die dir weniger gefallen. ist alles nicht so einfach mit dem geld verdienen. aber du solltest dringend was verändern in deinem arbeitsleben. viel erfolg.
lg,
szegfue
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Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Szegfue

Ich weiß, ich weiß. denke schon lange an Veränderung, hätte Versetzung auf jeden Fall bedeutet.

Danke dir und allen für eure lieben antworten, tut gut zu schreiben, war ganz schön am Boden deswegen, die ersten beiden Tage danach ging es auch ganz gut, deshalb habe ich Mo versucht wieder arbeiten zu gehen, da war mir aber sooo schlecht, das ich zum Arzt bin und wieder krank.

lg rosalie
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Rosalie,

meine Mama arbeitet bei einem Kardiologen als Sprechstundenhilfe - daher bekomme ich hin und wieder von ihr erzählt, dass viele Patienten mit "akutem Herzinfarkt" panisch in die Klinik kommen und wieder heimgeschickt werden mit "ohne Befund" und sie an den nächsten Orthopäden überwiesen werden

Es ist natürlich immer richtig sich durchchecken zu lassen wenn man diese körperlichen Symptome hat, viele denken dabei aber nicht an sowas lapidares wie Verspannungen oder schiefe Wirbel

LG
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Pauline

Hab mir schon so was gedacht, das da jemand im Bereich arbeitet.

Verspannungen habe ich auf jedem Fall. Ein großes Problem bei mir ist auch die Umstellung von körperlicher Belastung auf Ruhe. Mein Körper arbeitet innerlich auf Hochtouren weiter, kommt mein Körper einfach nicht klar damit, manchmal zittere ich deswegen mitunter sogar Stunden danach.

lg Rosalie
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

Schaltest du denn direkt von "Vollgas" auf "absolute Ruhe" um ?

Vielleicht braucht dein Körper einfach eine längere "Übergangsphase" damit alles irgendwie in Einklang kommt.

Versuchs mal mit einem Hochleistungssportler zu vergleichen: ein Sprinter zb bringt auf 100 Metern maximale Rennleistung, nach dem Ziel bleibt er aber nicht stehen und legt sich auch nicht direkt hin, sondern "läuft sich aus" damit der Puls sich wieder normalisiert und der Kreislauf nicht schlapp macht.

Oder ganz banal die Formel 1 Wagen: die düsen zwei Stunden lang mit Höchstgeschwindigkeit Runde um Runde und nach dem Ziel fahren sie nochmal eine "langsame" Runde damit sich Reifen und Motor langsam abkühlen können und dann erst kommen sie zum Stillstand

Auf der Pferderennbahn ist es nicht anders ... genau wie bei einem Rennradfahrer.

Eiskalte Hände legt man auch nicht in heißes Wasser, sondern in lauwarmes.

Ein Körper der auf Hochtouren läuft muss langsam runtergefahren werden damit er eben nicht "nachzittert"
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Meine Arbeit ist gewissermaßen Leistungssport habe zwar eine Autotour, trotzdem nicht minder belastend - körperlich wie phsysisch - ständig rein - raus, laufen, treppen steigen, usw. durch das ständige anhalten brauchst du einen Kopf wie eine Rundumleuchte, damit nichts passiert und alles richtig machen möchtest du auch, sonst hast du wieder druck vom Vorgesetzten und das alles möglichst schnell. (Als Beispiel für ein Paket zustellen früher gab es 2 Minuten, jetzt noch ein paar Sekunden weniger, da beinhaltet aber einscannen, einladen, ausladen, klingeln wenn es schlimm kommt noch ein paar Stockwerke hoch, wieder scannen und Namen eingeben ubnterschreiben lassen, evtl noch Nachnahme kassieren oder Paket beim Nachbarn abgeben und noch Karte ausfüllen- geht eigentlich gar nicht - Die Probleme fangen schon an wenn ich reinkomme und meine Abrechnung und anderen Schreibkram machen muss, da kann ich mich kaum konzentrieren, weil ich noch unter Volldampf stehe, dauert ungefähr nochmal eine halbe Stunde oder etwas länger muss aber sein das kann ich nicht beeinflussen und dann fahre ich nach hause also mit ausrollen ist da nicht viel, verstehe dich aber trotzdem, wenn ich noch jünger wäre würde ich mir eine neue Arbeit suchen aber jetzt bin ich froh, das ich überhaupt noch eine habe, wo sie mir auch nicht so leicht kündigen können, wenn ich aber jetzt öfter krank bin, war schon 3 einhalb Monate zu Hause, kann das trotzdem passieren. Früher war das alles leichter da war nicht so ein Leistungsdruck und auch unter den Kollegen war es ein besseres Verhältnis, wir setzten uns nicht mal mehr zusammen wenn einer Geburtstag hat, schlimm finde ich - oder?

lg Rosalie
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

All about the money ....

Schlimme Einstellung die die (Arbeits-) Welt da mittlerweile hat.

Dein Job klingt ja echt ganz schön stressig, kann mir gut vorstellen dass es da nicht so einfach ist nach Feierabend auch wirklich Feierabend zu machen und runterzukommen.

Wenn du Gefallen dran findest, kannst du ja, anstatt direkt heimzugehen, noch 15-20 Minuten spazieren gehen ? Zwanglos, ohne bestimmtes Ziel, sondern einfach nur laufen, durchatmen und "runterfahren".
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Ich kann kein englisch ?????

Wenn ich noch bißchen Lust hatte habe ich wenigsten mit dem Hund rumgespielt der hat sich gefreut und ich abgelenkt tat beiden gut, wenn ich mal zeitig da bin, gehe ich auch mal ein Stück, die letzten Tage war ich aber zu fertig, da bin ich nicht mal mehr rausgegangen.

lg rosalie
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

das will so viel heissen wie: es dreht sich alles nur ums Geld

Tust du denn an den Wochenenden was für dich und kannst mal zur Ruhe kommen, ohne dass diese Ruhe dich belastet ?
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

hALLO Pauline

Auf die Frage was das Geld anbetrifft, ja und nein. Also ich bin Hauptverdiener, mein Mann verdient nur halb so viel wie ich, da aber unsere Kinder jetzt selbst verdienen und ihren Unterhalt selber bestreiten ist das nicht mal das Hauptproblem. Ich verdiene zwar für unsere Verhältnisse nicht schlecht, aber frage mich wofür. Dieses Jahr hat besch... angefangen und ist auch so weitergegangen. Bin nicht mal weggefahren, weil es mir nicht so gut ging, ich will damit sagen da nützt dir das Geld auch nichts. Ich habe so alles vermieden, was mich sozusagen noch zusätzlich belastet hätte. War die anderen Jahre anders, auch wenn wir nur mal durch die Rapsfelder spazieren gegangen sind oder mal weggefahren, also so kleine Sachen, war alles nur noch belastend.

Zum Wochenende muss ich sagen, der Samstag ist bei uns auch ganz normaler Arbeitstag, also bleibt nur der Sonntag.

Früher bin ich gern arbeiten gegangen, auch weil ich eine Struktur im Alltag hatte, wollte auch keinen auf der Tasche liegen, wäre für mich nicht die Erfüllung gewesen, wollte sozusagen auch eine Bestätigung, das ich was schaffen kann. Ging auch ganz gut, da aber die Belastung immer größer wird und man auch nicht jünger, habe ich zu tun das ich die arbeit überhaupt noch schaffe, die Unzufriedenheit geht weiter, weil man zu Hause nichts mehr schaft und das belastet die Beziehung, eigentlich ist die Belastung mit der Krankheit schon belastend genug.

lg Rosalie
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Rosalie,

also ich muss sagen, ich bewundere dich ... vor allem finde ich es toll, wie du dich mitteilen kannst.

Was an der Arbeit macht dir denn keinen Spass mehr ? Die Tätigkeit die du machst, oder mehr der Umstand, dass dir sowieso aufgrund deiner Erkrankung alles zu belastend und mühsam ist ?

Hast du vielleicht die Möglichkeit dein Arbeitspensum runterzuschrauben, im Sinne von Arbeitsvertrag anpassen und nur noch eine dreiviertel oder halbtags Stelle zu haben ?

Ich stelle mir das sehr sehr schwierig vor, wenn man einen, vor allem wie du, sehr sehr stressigen Beruf hat, sich noch um sich selbst zu kümmern, sich mal was Gutes tun und eben Ruhe zu finden die einem auch gut tut

LG
Pauline
Rosenkranz
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Pauline

Das mit dem mitteilen ist so eine Sache bei mir, hier kann ich ungezwungen schreiben, es ist anonym aber dennoch sehr vertraut, weil hier alle diesselbe Erkrankung haben, wenn auch bei jedem anders. Im normalen Leben tu ich mich da etwas schwer. Es gibt Leute, den könnte ich auf Anhieb alles erzählen, die sind aber sehr rar. Ich bin im Laufe meines Lebens auch sehr mißtrauisch geworden, aber muß auch sagen das Leute in mein Leben getreten sind, die mir sehr geholfen haben, wenn es mir sehr schlecht ging, Bei mir ist es auch so, wenn es mir schlechter geht, rede ich immer weniger und wenn ich dann beim Arzt sitze ist das manchmal schon eine Katastrophe.

Ich habe kein Wort mehr geprochen bevor ich das erste mal in die Klinik kam, wußte auch nicht was mit mir los war, die Diagnose wurde innerhalb von vier Tagen gestellt und dann 8 Monate Klinik, da war ich erst 17. Das mit den in sich zurückziehen und nicht mehr sprechen habe ich immer noch, eben besonders wenn es mir immer schlechter geht, habe mich aber schon etwas gebessert, wie soll mir geholfen werden, wenn ich nichts sage. Habe auch schon mal alles aufgeschrieben und meinen Arzt gegeben, glaube im schreiben kann ich mich sowieso besser mitteilen.

Das mit den Stunden runterschrauben habe ich schon weiter oben angesprochen, bisher war es so, daß ich hätte den Arbeitsort wechseln müssen, also unterm Strick null Effekt, eher noch zusetzen, also habe ich es gelassen. Habe aber ein Gespräch am Rande mitbekommen, weil eine Kollegin auch runtergehen will, es besteht die Möglichkeit das befristet zu machen und dann wieder voll gehen, da hat die Chefin gesagt, das es passieren kann, das das nicht mehr geht, weil es beabsichtigt ist, wahrscheinlich einen großteil der Zusteller die Stunden sowieso zu reduzieren, das wäre sozusagen die Chance auch für mich. Aber ich weiß eben nicht wie weit das schon gediehen ist und ob das rechtlich möglich ist, kann mir vorstellen das es da Widerstand gibt. Will nächste Woche mal selber sie ansprechen, da weiß ich woran ich bin, was ich jetzt habe weiß ich, wenn ich auf eine Tour komme die mir überhaupt nicht liegt, wäre das ein Verlustgeschäft.

Du fragst was mir an der Arbeit nicht gefällt, früher hat sie mich aufgebaut, jetzt macht sie mich kaputt, Muss erst mal schluss machen, schreib später noch mehr dazu.

lg Rosalie
Pauline33
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Re: Macht der Krankheit

Beitrag von Pauline33 »

Hallo Rosalie,

ja, schreiben kann man eben ungezwungener, wann man will und auch ohne den Druck jemandem eine Antwort zu "schulden".

Richtig gute Freunde zu finden ist schwer, vor allem wenn es um so intime und verletzliche Dinge geht wie über eine Krankheit zu sprechen.

Wenn die bei dir in der Firma generell die Stunden der Zusteller reduzieren wäre das ja echt super für dich. Ich drück dir die Daumen dass das so kommen wird und du nächste Woche in einem Gespräch mehr darüber erfährst.

Ich wünsche dir einen schönen Abend und einen hoffentlich erholsamen Sonntag

LG
Pauline
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