wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

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CSchneider
Beiträge: 26
Registriert: 18. Aug 2011, 18:49

wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von CSchneider »

hallo,

ich habe mir hier gerade erst neu angemeldet, da ich denke, dass man hier viele erfahrungen austauschen kann.

kurz zu mir uns meinem krankheitsverlauf. ich bin 28 jahre alt lebe allein in einer großstadt und habe eigentlich seit acht jahren einen sicheren job, aber aus irgendwelchen gründen bin ich 2008 an depressionen erkrankt...damals habe ich es nicht wirklich ernst genommen, war in einer therapie aber nachdem der therapeut meinte, dass ich ja gar nicht krank sei, habe ich alles abgebrochen.
mein leben ging weiter, aber irgendwie mit angezogener handbremse. schnell wurde mir alles zu viel...freunde, familie, verpflichtungen...ich habe alles schleifen lassen...

das ende vom lied war, dass ich nun probleme mit meinem arbeitgeber habe, weil ich seit gut einem jahr kaum noch gewissenhaft gearbeitet habe, ich habe private verpflichtungen einfach nicht wahrgenommen, wie sich um finanzielle dinge zu kümmern, ich habe wirklich alles schleifen lassen. mein ganzes kartenhaus ist zusammen gebrochen und nun stehe ich vor den trümmern meines lebens und ich weiss keinen weg mehr daraus... ich bin in therapie und ich nehme auch antidepressiva, aber ich gehe mehr schritte zurück, aber keinen nach vorne...

ich bin nicht mehr ich...ich bin seit 3 wochen krankgeschrieben, lebe in den tag hinein, denke viel nach...eigentlich muss ich so viel machen und klären mit ämtern usw, aber ich kann es nicht...ich habe keine kraft...ich denke nur komische sachen, fühle mich schrecklich und jeden tag kommt wieder irgendetwas dazu...

ich frage mich wirklich wie ich mit der krankheit umgehen soll, wenn sie mir fast alles kaputt macht...

ich habe niemanden der mir hilft, weil ich alle vergrault habe...
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von Antiope »

Hallo Filou,

herzlich Willkommen hier ...

Ich denke, so ausweglos, wie es scheint, ist es nicht.
Wichtig ist jetzt erstmal eine Art Stufenplan, um die größten Problemfelder zu klären und "abzusichern".

Stufe 1: Lebensunterhalt.
Stufe 2: Soziales Umfeld.

Ganz Wichtig: Finanzen. Der Weg wäre zur Schuldnerberatung. Damit hier eine Übersicht geschaffen werden kann, wo Du wirklich stehst und wie Du das Problem lösen kannst.

Zweiter Punkt: Arbeitgeber. Kann ihm klargemacht werden, dass Du Deine Aufgaben wieder ernst nimmst bzw nehmen wirst? In größeren Betrieben gibt es auch Sozialberatungen. Oder versuche es über den Betriebsrat. Ziel ist, schrittweise wieder die aufgelaufenen Probleme in Griff zu bekommen. Dabei kann auch ein Berufscoach helfen.
CSchneider
Beiträge: 26
Registriert: 18. Aug 2011, 18:49

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von CSchneider »

das finanzielle bin ich jetzt angegangen und mit hilfe einer bekannten konnten wir auch einiges klären...vergleiche ausmachen usw...mein großes problem ist, dass mir bewusst ist, dass ich gegen die krankheit etwas machen muss, das aber viel zeit kostet und ich bin nicht in der lage zu arbeiten...in drei wochen falle ich aus der lohnfortzahlung raus und ich weiss, dass das krankengeld gerade mal meine miete deckt...ich weiss nicht was ich machen soll..

meine therapeutin meinte ich soll in eine klinik gehen, da könnte man mir intesiver helfen...aber ich kann es mir nicht leisten...meine krankenkasse sagt, dass ich einen teil des aufenthaltes selber tragen muss, aber ich habe kein geld...ich habe noch zwei katzen, die ich nicht abgeben will, aber ich habe kein geld um sie in eine pflegestation zu geben...ich weiss nicht wie ich das alles machen soll...

mein arbeitgeber ist sehr sauer auf mich...ich habe arbeit versteckt, habe immer so getan als wäre alles ok und jetzt haben die sich mal in meinem büro umgesehen und haben festgestellt, dass ich unmengen an rückständen habe...ich habe angst, dass ich gekündigt werde...

für mich ist das gerade alles zu viel...
Hoffnungsengel
Beiträge: 71
Registriert: 16. Aug 2011, 23:29

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von Hoffnungsengel »

Oh, je du arme/r.... ich fühle wirklich mit dir... und in der großstadt gehst du sicher ganz anonym deine wege...
wie antiope schon schreibt.. du MUSST dir helfen lassen. Es gibt immer einen Weg auch wenn es wirklich aussichtslos erscheint.
Ich bin genauso alt wie du, und befinde mich momentan in einem schlimmen Abschnitt in welchem ich ebensowenig weiß wie es weitergehen soll wie du.

Morgen habe ich einen Termin bei meiner Ärztin, wir wollten dann endgültig entscheiden, ob ich in eine Klinik gehe oder so weitermache. Mich zermürbt es ähnlich wie dich. Aber was die Klinik angeht, musst du dich nochmal erkundigen, es ist nicht zwingend gesagt, dass du auf Kosten sitzenbleibst. Manchmal sind Kliniken auch sehr kulant und übernehmen die ganze Korrespondenz mit den Kassen und versuchen einen Weg zu finden.

Was die Katzen angeht, schätze ich bedeuten sie dir alles. Ich selber liebe auch Katzen, aber ich erlebe ständig nur schicksalschläge, so überkam mich mit 24 noch eine Katzen bzw. Tierhaarallergie und ich musste mich von meinen Tieren trennen die ich wirklich über alles geliebt habe und die mir viel gegeben haben. Mehr als menschen muss ich leider sagen.

Was ist denn bei dir mit Eltern und Geschwistern? Meistens findet sich doch noch irgendjemand der eine hilft. Oder vielleicht Kollegen?

Es geht immer weiter... auch wenn es im moment nicht danach aussieht.
CSchneider
Beiträge: 26
Registriert: 18. Aug 2011, 18:49

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von CSchneider »

hallo chomaliel,

es zermürbt mich alles im moment, denn ich finde einfach keinen ausweg. meine katzen bedeuten mir wirklich alles, die beiden merken wenn es mir nicht gut geht und sind dann bei mir...schnurren und schmusen mit mir und das beruhigt mich ungemein...

was die familie angeht...meine mutter ist vor einigen jahren verstorben und mein vater ist dann nach thailand ausgewandert, ich habe keinen kontakt mit ihm...meine schwester wohnt auch weit von mir weg, aber sie versucht mir zu helfen. das problem ist nur, dass ich mir nicht so einfach helfen lasse.

kollegen...tja...da ich bei der arbeit echt einen schlechten stand habe, brauche ich an meine kollegen nicht denken...

was meine krankheit angeht, da will ich mir ja auch helfen lassen, denn ich halte das nicht mehr aus, aber ich kann das nicht alles organisieren...das ist mir zu viel
Hoffnungsengel
Beiträge: 71
Registriert: 16. Aug 2011, 23:29

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von Hoffnungsengel »

Es ist ein teufelskreis für manche, und man kommt ohne Hilfe scheinbar nicht mehr raus/klar. Aber es gibt verschiedene Stützen, wie z.b. Betreuer, Sozialarbeiter etc. schon mal an sowas gedacht?
Wann hast du denn deinen nä. Arzttermin?
Sprech mit deinem Arzt er kann dir sicher auch einen Tipp geben bzw. einen Vorschlag machen, aber ich bin auch überzeugt, dass sich noch viele andere erfahrene hier bei dir melden werden und dir ein paar Hilfestellungen bzw. anregungen geben können.
Wieso hast du denn soviele Schulden, wenn ich fragen darf? hast du über die verhältnisse gelebt?
Ich finde es erschreckend, weil ich hier im forum auch viel dazugelernt habe und es mich irgendwie traurig macht, dass soviele Junge Menschen so arg leiden, wie wir... was passiert nur auf dieser Welt. Und das sind nur die, welche sich dazu bekennen. Die Dunkelziffer die sicher angsteinflößend.

Das mit deinen Eltern tut mir leid.

Du musst hilfe auch wollen bzw. annehmen können und versuchen jemand an dich ranzulassen?
wie sieht es mit Partnerschaft aus?
CSchneider
Beiträge: 26
Registriert: 18. Aug 2011, 18:49

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von CSchneider »

hab dir auf deinen beitrag geantwortet...das mit den schulden will ich nicht öffentlich schreiben....gibt es hier andere nachrichten, chat?
CSchneider
Beiträge: 26
Registriert: 18. Aug 2011, 18:49

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von CSchneider »

ich will ja hilfe annehmen, aber ich habe probleme mit der organisation...ich weiss nicht wo ich anfangen soll, wie ich es am besten machen soll...

ich habe morgen wieder nen termin bei meiner ärztin...eine partnerin habe ich leider nicht...aber ich kann es auch niemanden zumuten...ich bin einfach nicht fähig eine beziehung zu führen....
Hoffnungsengel
Beiträge: 71
Registriert: 16. Aug 2011, 23:29

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von Hoffnungsengel »

Wenn du über meinen Namen gehst, dort ist so ein kleines komisches Menschen, da findest du meine private E-mail adresse.
Ich weiß nicht ob dir bewusst ist und es von dir gewollt ist, dass dort zb. bei dir jeder deinen vollen namen sehen kann? du solltest enweder das profil nicht öffentlich machen oder dir eine neue andere E-mail adresse zu legen. Mich hat damals auch zum glück jemand hier drauf hingewiesen, und ich habe nicht so einen namen, den es 1000 mal in Deutschland gibt
Vielleicht bist du ja sogar aus meiner Nähe... wäre ja ein zufall. Kannst mir gerne schreiben auf die E-mail.
wütend

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von wütend »

He filou

wieso solltest du einen Teil der Krankenhauskosten übernehmen? Du bist doch krankenversichert.
CSchneider
Beiträge: 26
Registriert: 18. Aug 2011, 18:49

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von CSchneider »

ja, aber ich habe mit meiner krankenversicherung gesprochen und die meinten, dass ich einen eigenanteil habe von 10€ am tag...und je nach dem wie lange ich in der klinik bleiben muss, muss ich viel geld bezahlen was ich nicht habe
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von Antiope »

Nein, es gibt einen Maximalbetrag, den Du bezahlen musst: 28 Tage im Krankenhaus, 42 Tage für eine Reha. Außerdem gibt es dann auch noch Unterstützungsleistungen, wenn Du geringverdienend oder arbeitslos bist.

Katzen: die können während eines solchen Aufenthaltes entweder von Bekannten versorgt werden oder vielleicht von Nachbarn.

Arbeitgeber: Weiß Dein Arzt davon? Vielleicht kann er/sie Deinen Arbeitgeber klarmachen, was da zusammenkam. Wichtig ist wirklich, dass auch von Deiner Seite klare Signale kommen, dass Du zum einen das Problem angehst und dass Du (zusammen mit jemand Drittem) das Gespräch suchst. Es kann dann immer noch sein, dass es nicht mehr weitergeht, aber dann hast Du es versucht. Leider weiß ich nicht, wer in solchen Fällen unterstützend helfen kann. Gibt es in Deiner Stadt einen Sozialpsychiatrischen Dienst? Oder nimm Kontakt mit dem zuständigen Landeskrankenhaus für Psychiatrie auf und frage, ob sie wissen, wer bei Arbeitsproblemen wie helfen kann (Adressen).
Ginny
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Registriert: 23. Jan 2011, 12:00

Re: wie soll ich mit der krankheit nur umgehen....?

Beitrag von Ginny »

Hallo Filou, vielleicht ist eine PPM etwas für dich??? Das mache ich zurzeit und es hilft mir. Vorteil ist: Du braucht nichts zuzuzahlen (es sei denn, du bis Großverdienerin) und du kannst in deinem gewohnten Umfeld bleiben. Die Betreuer/innen kommen zu dir nach Hause und helfen dir, wo du gerade Bedarf hast (Behörden, sich-einfach-alles-von-Seele-reden, Vorbereitung von Gesprächen mit dem Arbeitgeber, Freizeitgestaltung, Tagesstruktur, Prioritäten setzen etc.) Kannst du einfach mal googlen: "PPM Maßnahme" + evtl. deinen Wohnort. Eine PPM ist auch ergänzend zur Psychotherapie möglich.

Aber wenn deine Therapeutin dir einen Klinikaufenthalt nahelegt - es wäre schade, wenn das am Geld scheitert. Wenn du schon seit 2008 die Depression hast, könntest du als chronisch Krank gelten und dich damit von den Zuzahlungen befreien lassen.

Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute!

Grüße Ginny
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