Trennungsschmerz

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Sharon
Beiträge: 62
Registriert: 1. Okt 2008, 18:02

Trennungsschmerz

Beitrag von Sharon »

Hallo,

Da ich im Moment mit niemanden darüber reden kann, möchte ich mich einfach mal hier etwas "von der Seele reden".
Ich leide im Moment wie ein Hund. Geplatzte Hochzeit, dann endgültige Trennung. Versuch die Beziehung doch noch zu retten -ihrerseits nur Vorwürfe im Hinblick auf die Vergangenheit, was ich alles getan haben soll. Jeden hat irgendetwas verletzt, mich auch, sie will aber nicht verstehen, dass es jetzt an der Zeit wäre, das einfach mal ruhen zu lassen und nach vorne zu blicken. Ein echter Neubeginn ist so kaum möglich.
Jeder hat seinen Teil zum Scheitern beigetragen.
Für mich hat das Ganze eine besondere Dramatik: Trennungen lösen bei mir Depressionen aus. Das Wochenende, das erste wieder allein, war der reinste Horror. Morgens konnte ich noch Sachen erledigen, mittags Kreisdenken und Panikattacken. Das schöne Wetter erlebte ich so teilweise in einer Tavor-Umnebelung. Alleinsein erlebe ich im Moment wieder als lebensbedrohlich, es löst für mich kaum zu bewältigende Ängste aus. Relevant: Kindheitstraumata.
Aber irgendwie muss ich damit klarkommen. Erst die geplatzte Hochzeit, das Erkennen, dass diese Ehe so nicht glücklich sein könnte und dann das endgültige Scheitern der Beziehung. Gleichzeitig aktiv die Trennung anzugehen, weil die Beziehung nicht glücklich ist und dies verbunden mit dem gleichzeitig unerträglichen Gefühl des Alleinseins. Wie gerne wäre ich dieses Gefühl los. Es umklammert mich, es lähmt mich, es raubt mir jegliche Energie.
Heute war ich wieder zur Arbeit, es ging sogar relativ gut, trotz einer schlecht verbrachten Nacht. Statt gemeinsamem Urlaub werde ich Ostern allein zu Hause verbringen. Oft habe ich gedacht. Ich schaffe es nicht, ich gehe in eine Klinik. Irgendwie geht es dann doch. Meinen Panikattacken begegne ich jetzt mit Zählen und Bauchatmung, es hilft mir über die Runden. Und der Glaube, dass es jeden Tag etwas besser wird. Und irgendwo ist da wahrscheinlich auch die Hoffnung wieder eine glückliche Partnerschaft zu finden, trotz der Bauchlandung.
Vielleicht ist hier ja jemand, der ähnlich empfindet, das täte mir schon gut.

Sharon
Robbbi
Beiträge: 3
Registriert: 11. Apr 2011, 15:22

Re: Trennungsschmerz

Beitrag von Robbbi »

Bin gerade neu dazugekommen... Fühlt sich aber gleich vertraut an! Meine geliebte amerikanische Frau hat sich 5 Monaten nach unserer Hochzeit in unseren Stallhelfer verliebt und ist dann vor 5 Monaten mit ihm abgehauen!!! Sie wohnen jetzt irgendwo in England bei seinen Eltern ( er hat nix ). Sie mag nicht zurück kommen, läßt mich aber auch nicht los und hat seit kurzem jetzt selbst Depressionen... Für mich ist es Dauerfolter! Ich schlaf kaum noch, krieg meine Arbeit nicht mehr auf die Reihe ( bin selbstständig ) und obwohl bei mir sonst alles bestens ist, mag ich nicht mehr richtig, gehe langsam kaputt.... Ich weiß nicht, ob Dir das hilft! Aber dafür sind wir ja wohl hier...

Ich glaube, ich mach gleich auch mal einen eigenen Thread auf...

Ich drück Dir die Daumen!

Tröste Dich damit, daß Du nicht wie ich eine Scheidung von einer unbekannt Verzogenen am Hals hast...
Gatto2
Beiträge: 11
Registriert: 7. Apr 2011, 12:19

Re: Trennungsschmerz

Beitrag von Gatto2 »

hi sharon!

ich bin im forum neu.

meine erfahrung vor 8 jahren:
die trennung war schmerzhaft, und wie... es hat bei mir geholfen: heulen, heulen, heulen, mit freunden reden, nicht allein sein. die 10 monate danach wollte ich keine neue einfach beziehung, was auch passiert ist. heute bin ich sehr glücklich in einer beziehung, und kann über die vergangenheit nur lachen, wobei ich mit der trennung damals viel gelernt habe.

schenk dir was: eine CD, eine kurze reise (nicht allein!!!), ein buch, was auch immer.

reden tut gut, heulen und sich belohnen auch.

ich wünsche dir viel kraft.

lg

gatto
Antiope
Beiträge: 1695
Registriert: 10. Jan 2011, 21:38

Re: Trennungsschmerz

Beitrag von Antiope »

Hallo Sharon,

gerne schenke ich Dir etwas Kraft, diese Tage durchzustehen.
Ich kann Deine Situation verstehen, kann den Absturz und die völlige Leere nachvollziehen, das vollkommene Elend des Alleinseins.

Wobei dieses Elend auch durch die Depression erzeugt wird und sich darin widerspiegelt.

Ich verstehe es, fühle mit Dir und tröste Dich virtuell...
Fühle Dich umärmelt, gerade heute in der Nacht ...
Sharon
Beiträge: 62
Registriert: 1. Okt 2008, 18:02

Re: Trennungsschmerz

Beitrag von Sharon »

Liebe Schreiber!

Mir kamen eben vor Freude Tränen in die Augen, als ich eure Beiträge las. Auch wenn das hier nur virtuell. Ich danke euch sehr für die Anteilnahme, das Mitgefühl und die Hoffnung, die ihr mir gebt.
Danke!
Sharon
jonesy
Beiträge: 546
Registriert: 25. Feb 2011, 17:42

Re: Trennungsschmerz

Beitrag von jonesy »

Hallo Sharon,
ich nehme dich gedanklich mal feste in den Arm.
Es wird besser werden, mit jedem Tag, den du irgend wie überstehst.
Am Anfang denkt man immer,man schafft es nicht, aber glaub mir, man schafft es.
Geh durch den Schmerz, weine, jammere, brülle und irgend wann tut es nicht mehr ganz so weh.
Es hat einen Grund, warum es gerade mit diesem Menschen keine Zukunft geben soll. Den verstehen wir vielleicht nicht immer, aber es ist so.
Hab keine Angst, du bist nicht allein. Du wirst weiter leben, du hast vor ihr gelebt, du wirst auch nach ihr leben und es kommt ganz sicher noch viel Schönes auf dich zu.
Alles Gute für dich von
Pauline
Gatto2
Beiträge: 11
Registriert: 7. Apr 2011, 12:19

Re: Trennungsschmerz

Beitrag von Gatto2 »

nicht zu danken, sharon!! oder besser
"gern geschehen!!" ?

bevor ich wieder in einer schlaflosen nacht eintauche, wünsche ich dir nochmals viel kraft.

für alle, die meinen kommentare lesen:
deutsch ist nicht meine muttersprache. deshalb bitte nicht überall auf die deklinationen achten! in der therapie habe ich gelernt, mich nicht immer entschuldigen zu müssen... ja, das lernt man...

bis denn

gatto
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