sich nicht mitteilen können

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Anna**
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sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Hallo zusammen!
Das wird jetzt schwierig...
Ich habe lange nicht geschrieben. Der Grund: Ich kann mich einfach nicht mitteilen.

Ich kann auch nicht genau sagen, ob in meinem Kopf nun ein riesen Durcheinander herscht (voll ist) oder, ob er wie leer gefegt ist.

In der Therapie geht es mir auch so, dass ich jedesmal denke, ich weiß gar nicht über was ich reden soll.

Ich kann es nicht erklären, aber viell. versteht mich doch jemand und weiß, wie ich das ändern kann. Wie finde ich raus, was in meinem Kopf vorgeht? Wie kann ich lernen mich mitzuteilen?

Also grundsätzlich kann ich mich schon unterhalten, aber zu mir fällt mir nichts ein.

Versteht das jemand? Und hat eine Idee wie ich in Worte fassen kann, was mich beschäftigt oder besser - wie ich sehen kann was mich beschäftigt?

Wenn ich in der Therapie weinen muss, sagt die Thera, dass ich da jetzt genau hinschauen muss, aber, ich kann nicht erkennen, oder nicht sagen (selbst das weiß ich nicht genau) warum ich weine.

Ich habe es jetzt schlecht erklärt, aber besser geht es nicht.

Viell. kennt es jemand und weiß Rat?

Gruß Dori
Lulu_hofft
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Lulu_hofft »

Hallo Anna,

ich hab seit gestern ein großes weisses Blatt auf dem Tisch liegen. Wenn mir ein Gedanke in oder durch den Kopf schießt, schreibe ich das sofort auf.
Einfach nur ein Stichpunkt, oder ne Frage, oder einen ganzen Gedanken....

Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass es mir etwas hilft das Durcheinander im Kopf zu ordnen. Ob es mir tatsächlich was bringt, kann ich dir sicher später sagen.

Grüße
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
Anna**
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Hallo Lulu,
ich werde es ausprobieren. Das Problem was ich dabei sehe ist, dass ich das Blatt hier nicht frei herumliegen lassen kann und es somit vergesse.

Trotzdem einen Versuch ist es wert, vielen Dank.
Gr. Dori
kiwilana
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von kiwilana »

Hallo liebe Anna, liebe Lulu,

das ist eine tolle idee, die Lulu vorgeschlagen hat bzw. was du Lulu gerade aktiv machst (und ich wünsche dir und "deinem blatt" weiterhin eine gute sortierung deiner gedanken:) - ich hätte nur noch die idee, wer lieber malt statt schreibt, könnte es auch malen: auch ein blatt immer auf dem tisch liegen haben, wie bei Lulu. daneben z.b. eine palette bunte stifte - und wenn man dann merkt, da ist grad irgendwas in einem bzw. bei einem los, dann nimmt man den stift aus der palette, der gerade "passt" (also einen bunten stift oder auch einen schwarzen, wie es sich gerade anfühlt, was passt). und dann ganz frei, ohne wertung und einfach so, wie es aus einem rauskommt, mit dem stift über das papier gehen. es muss kein bild sein, alles ist richtig, was gerade rauskommt. wütendes gekrikkel, planlose striche, endlos-schleifen, was auch immer.

"dein blatt" liebe Anna, ob es nun bemalt, beschriftet oder beides ist, kannst du dann auch mit zu deinem therapeuten nehmen und gucken, was sich daraus ergibt. und du brauchst dir keine gedanken darüber zu machen, ob das gemalte oder geschriebene sinn macht, schön ist oder was auch immer. viele in der gestalt-therapie in der klinik, dachten so etwas wäre wichtig. aber die therapeutin betonte immer wieder, dass es nicht um so etwas geht. es geht nicht um malen oder schreiben im üblichen sinne. es geht nur um uns - um dich - und alles, was aus uns rauskommt ist genau das, worum es geht - und kann uns weiterhelfen.

und lass dir zeit damit. mach dir keinen druck. lass es einfach auf dich zukommen.

alles gute und ganz liebe grüße, kiwi
kiwilana
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von kiwilana »

PS: ein kleines leeres blankes blatt kannst du nicht an einer bestimmten stelle liegen lassen? sobald du etwas darauf geschrieben oder gemalt haben solltest, kannst du es ja einstecken (z.b. in deine tasche für den nächsten therapie-termin) und ein neues leeres blatt hinlegen (wenn es darum geht, dass niemand es sehen soll, was ich voll und ganz verstehen kann).
heikeg
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von heikeg »

Hallo Anna,

wenn ich recht tief in der Depri bin, dann gibt es auch Zeiten, da weiß ich gar nicht, was eigentlich mein Thema ist, ich kann dann nur sagen, es geht mir schlecht und das einzige was dann von mir kommt, dass ich alles so negativ sehe, aber ich fühle mich dann so ausgeliefert diesen Gefühlen.

Ich für mich glaube, dass dann eine Therapie nicht in dem Sinne helfen kann, nun an sich zu arbeiten, weil es in dieser Phase gar nicht geht, sondern nur Stützend zu wirken. Ich bin dann nicht in der Lage zu reflektieren. Mein Therapeut weiß es inzwischen und versucht dann eher nur etwas aufzuzeigen, wie ich versuchen kann, aus dieser Leere oder Volle, mich herauszuwinden. Manchmal sagt er dann auch, dass ich bitte meinen Psychiater aufsuchen sollte, damit der sich das nochmal anschaut.

Das mit dem Aufschreiben finde ich auch gut, wenn du irgendwie doch Gedankenblitze hast.

Was ich auch schon gemacht habe, dieses nicht Wissen und nicht Können einfach zum Thema zu machen, also dass, was du in deinem Eingangsbeitrag geschrieben hast.

Viele Grüße Heike
-------- Signatur ---------

unipolar depressiv seit 2002
Anna**
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Hallo zusammen!
@ Kiwilana – wenn ich jetzt malen müsste, würde ich Schwarz und Rot nehmen, aber ich bin sooooooo wütend, dass Stift, Papier und Tischplatte wohl arg leiden würden. Nun müsste man doch meinen, dass hinter großer Wut auch Worte stecken, aber mein Papier bleibt leer!

Ich mache mir da keinen Druck, bin auch nicht ungeduldig oder so, aber es macht mich jetz gerade zusätzlich noch wütend - glaube ich jedenfalls

...mit dem neuen Blatt, hätte ich ja eigentl. auch selbst drauf kommen können, aber mein Denken ist manchmal so blockiert, dass mir die naheliegensten Dinge nicht einfallen.

@ Heike – praktisch aus der „Not“ heraus hatte ich es wirklich schon mal zum Thema
gemacht, aber irgendwie ist das Gespräch darum nach wenigen Minuten unbefriedigend
im Sande verlaufen. Manchmal habe ich das Gefühl sie kanns einfach nicht und das die
Stunde wieder Zeitverschwendung war.
Psychiater aufsuchen wegen Medis. Das ist auch so eine Sache. Einmal sagt sie, was
wollen sie sich weiter so quälen, probieren sie es aus mit Medis einen Versuch ist es
Wert und dann wieder, dass sie der Meinung ist, dass ich es auch ohne schaffe. Na, das ist ein anderes Thema.

Vielen Dank erst einmal euch Dreien.
Gruß Dori
DYS-
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von DYS- »

Hallo Dori

Das von Dir geschilderte könnte auch aus meiner Feder stammen. Also ich kenne das auch!.

Ich mache eigentlich meine Problematik mit mir selbst aus. Wirklich verstehen kann meine Baustellen doch keiner. Aber das liegt auch daran, dass ich es nicht wirklich in Worte fassen kann ohne das Missverständnisse aufkommen.
Ich könnte wirklich vor vielen Menschen Vorträge halten, über Themen, in die ich mich eingearbeitet habe, aber nicht mit einer Person über MICH reden. (Schriftlich ist es etwas einfacher)

Das ging mir komischer weise am Anfang meiner Therapieen etwas leichter "aus dem Mund". Ich habe jetzt das Gefühl, man erwartet „mehr“ von mir.
In meiner letzten Therapie war ich meist die Beratende. Da konnte ich reden. Die Dame hat dann aber auch aufgehört zu therapieren.

Ich hatte dann noch einmal versucht eine Therapie zu beginnen, aber es ist zwecklos. Ich bin sprachlos. Wir haben erst gar keine Therapie bei der KK beantragt, da ich einfach nicht „mehr“ sprechen konnte. Ich saß wirklich mit offenen Mund vor der Ärztin und stammelte.
Als sie mich dann über die DDL oder meinem Enkel ausfragte, konnte ich Romane erzählen. Echt witzig.

Die Ideen von Kiwi und Lulu hören sich wirklich gut an. Versuch ist es wert. Manche Therapeuten lesen das Geschriebene. Ich habe auch damit schon ungute Erfahrungen gemacht.

Viele aussagekräftige Worte wünscht Dir
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Lulu_hofft
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Lulu_hofft »

Guten Morgen

Heute beginnt mein dritter Schreibtag. Ich kann euch mitteilen, dass immer mehr auf mein Blatt kommt.

Mich beschäftigt soooo viel.

Mir fehlen u.a. meine ersten sechs Lebensjahre. Weiss ich ja. Aber offensichtlich ist das ein riesen Thema für mich. Das schoss mir erst heute morgen wie ein Blitz in die Rübe.
Ich habe so für mich das Gefühl, wenn ein Gedanke aufgeschrieben ist, kann ich den aussortieren. Kann ich ja nun nicht mehr vergessen. Sprich: Platz für den nächsten.

Also mir hilft es tatsächlich.

Grüße und einen schönen Tag euch!
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
chrigu
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von chrigu »

Hallo liebe Dori,

oh, das kenne ich noch zu gut, wenn die Worte nicht rauswollen, weil das, was da ist (oder auch nicht), sich gar nicht in Worte fassen lässt!

Wenn das mit den Worten und der Sprache nicht klappt, dann könntest Du vielleicht versuchen, Dich anders auszudrücken? Musik und Kunst würden mir das zuerst einfallen. Vielleicht könntest Du zu Deiner Therapie (oder für eine Zeit sogar anstatt der Therapie) eine Ergotherapie machen? Eine Musiktherapie? Oder eine Tanztherapie? Da wird viel mit dem Körper ausgedrückt und Du musst gar nicht sprechen, kannst einfach abwarten, was da so raus will.

Vielleicht ist es dann auch leichter, die Dinge zu beschreiben, weil sie ein wenig klarer, offensichtlicher werden.

Schlag das Deinem Therapeuten doch mal vor. Falls Du in einer größeren Stadt wohnen solltest: Die psychiatrischen Kliniken haben Ergo-, Musik- und Tanztherapie meist in ihrem Angebot und manche nehmen auch Leute von außerhalb dafür auf (so macht das die Tagesklinik, zu deren Ambulanz meine Psychiaterin gehört).

Ansonsten könntest Du schauen, ob es bei Dir in der Gegend Angebote für freies Malen gibt. Oder vielleicht hilft erstmal auch Singen in einem Chor?

Ich drück die Daumen, dass etwas davon klappt!

Chrigu
Lulu_hofft
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Lulu_hofft »

mal noch 'ne kleine "Spinnerei" von mir dazu...

Anna sagt, sie würde rot und schwarz nehmen.

Mir hat ein Psychotherapeut in einem außertherapeutischen Zusammenhang gesagt, rot und schwarz wären bevorzugte Farben von Künstlern und Terroristen. (Da es auch meine Farben sind, überlege ich noch zu welcher Gruppe ich eher neige )

Vielleicht steckt da was wahres hinter und die Kunst ist Annas Ausdrucksmittel.

Nur so ein Gedanke....

Grüße Lulu
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
chrigu
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von chrigu »

Hallo Lulu,

mit solchen generalisierten Aussagen wie

>rot und schwarz wären bevorzugte Farben von Künstlern und Terroristen. (Da es auch meine Farben sind, überlege ich noch zu welcher Gruppe ich eher neige )>
wäre ich eher vorsichtig. Ich glaube, wenn man ohnehin schon verunsichert ist, dann könnte das einen glatt vom freien und vorurteilsfreien Griff zur Farbe abhalten, weil man Angst haben könnte, nun auch noch wegen seiner Farbwahl in eine Schublade gesteckt oder gar verurteilt werden zu können.

Gruß
Chrigu
Lulu_hofft
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Lulu_hofft »

möglicherweise habe ich meinen Gedanken dazu einfach unverständlich formuliert.
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
no name
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von no name »

Hallo Dori,

sich nicht mitteilen können, in erster Linie bei mir, wenn ich wie im Moment in einer depressiven Phase stecke.
Mein Psychiater hat mir schon vor einer ganzen Weile gesagt, dass ich in solchem Zustand buchstäblich in einen Mutismus verfalle. Echt schwierig für alle Beteiligten.

Die Ideen von Chrigu finde ich wirklich gut.
Ich habe z. B. mit der "Konzentrativen Bewegungstherapie" vor einiger Zeit ganz gute Erfahrungen gemacht. In dieser Therapie konnte ich mich über meinen Körper, bzw. mittels Symbolen ausdrücken.
Das sind speziell ausgebildete Therapeuten für KBT. Leider zahlt die Kasse diese Therapieform nicht (ich habe sie damals in einer psychosomatischen Klinik kennengelernt). Habe sie anschließend noch 1 Jahr im ambulanten Bereich selbst finanziert. Vereinzelt gibt es auch Psychologen die eine Zusatzausbildung in KBT haben, und diese dann in die Therapie mit einbauen (dann fallen auch keine zusätzlichen Kosten an).

Gute Erfahrungen habe ich auch mit Ergotherapie.
Bei uns (Großstadt)gibt es einige Ergotherapiepraxen für die ambulante Versorgung.
Meine Praxis schreibt auch regelmäßige Berichte über den Verlauf und Inhalt an Ärzte und Therapeuten. Das hat den Vorteil, dass dies dann evtl. in Psychotherapie eingebaut werden kann.

Singen ist sicher eine gute "Therapie".
In der Forschung wurde dies bereits nachgewiesen.
Nur dreißig Minuten täglich und unser Gehirn produziert mehr Beta-Endorphine, Serotonin und Noradrenalin. Das Stresshormon Cortisol wird dabei gleichzeitig abgebaut.
Chorsingen fördert zusätzlich soziale Kontakte.

Vielleicht findest du ja heraus, was für dich am besten geeignet ist.
Manchmal hilft einfach nur ausprobieren.

Derzeit gelingt es mir eher schriftlich (wie hier), das eine oder andere in Worte zu fassen.

Viele Grüße

no name
Anna**
Beiträge: 124
Registriert: 10. Nov 2009, 10:26

Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Hallo Lulu,
schön, dass dein Blatt sich füllt. Ich hoffe, es hilft dir in irgendeiner Form weiter. Mein Blatt ist immer noch leer, aber ich bleibe dran.

Hallo Chrigu,
wie immer zur Stelle, ich freue mich.
Vielen Dank f. di e vielen Anregungen. Das Problem mit Tanz-, Musik-, Maltherapie ist, dass ich da immer mit anderen Menschen zusammen wäre, also bleibt wahrscheinlich doch eher das Aufschreiben. Andererseits ist es ja so, dass die, denen ich dort begegnen würde auch irgendein Problem haben und mein viell. seltsames Verhalten nicht sonderlich stören würde. Aber trotzdem wäre es eine ziehmliche Überwindung. Das Malen scheint allerdings doch einen gewissen Reiz f. mich zu haben, es spukt in meinem Kopf rum, aber ich habe hier nichts passendes im Netz gefunden. Allerdings habe ich auch nicht im Therapeutischen Rahmen gesucht. Ich schau nochmal

Hallo dys,
schön zu hören, dass ich nicht alleine dieses Problem habe, das hätte nämlich diesen schalen Beigeschmack selbst hier „anders“ zu sein. Konntest du denn deine „Sprachlosigkeit“ überwinden oder suchst du hier auch noch nach einer anderen Möglichkeit?

>Manche Therapeuten lesen das Geschriebene. Ich habe auch damit schon ungute Erfahrungen gemacht.<
Ich hatte mir auch schon überlegt, bevor ich mein evtl. „Schriftstück“ in der Therapie zeige, abzutasten, was sie überhaupt davon hält und es ggf. dann doch lieber nur bei einer „Selbstauswertung“ belasse

Hallo no name,
KBT sagt mir so ersteinmal nichts. Also wofür die Abkürzung steht, hast du mir ja geschrieben, aber sonst habe ich noch nichts davon gehört. Mit dem selber finanzieren ist es schlecht, aber ich könnte meine Thera fragen, ob das in ihrem Bereich liegt. Ich wusste nicht, dass die Ergotherap. bei so etwas helfen kann. Ergotherapeuten sind hier nahe meinem Wohnort vorhanden, das weiß ich. Ein klarer Vorteil hier wäre, dass man soweit ich weiß, Einzeltherapie hätte. Aber wird das von der Krankenkasse bezahlt?

@- alle - Danke, für die Hilfe. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil
wahrscheinlich eure ganze Mühe umsonst ist. Ich will wirklich etwas tun, aber ich weiß nicht, ob ich den Vorsatz auch umsetzen kann. Ich bin sehr erschöpft und jedes zusätzliche erscheint mir fast nicht machbar. Ich glaube mein größtes Problem ist mit, dass ich mir selbst nicht eingestehen will, wie es mir geht und von mir das gleiche verlange, wie ein Gesunder leistet. Eigentlich ist mir klar, dass ich da nicht mithalten kann, aber ich scheine einfach stur zu sein, weiß nicht wie ich es sonst bezeichnen soll. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht gejammert, sondern mich einfach nur mitgeteilt
Vielen Dank, ich werde mal berichten, ob sich etwas getan hat, mich bemühen, hier im Forum häufiger "mitzumischen". Viell. ein Anfang. Es hat mich große Überwindung gekostet diesen Thread zu eröffnen und einbisschen bleibt auch die Angst, dass alles doof ist, was ich von mir gebe. Es scheint, ich muss lernen zu mir und meinen Gefühlen zu stehen auch wenn das bedeutet, dass man mich nicht mag. Vielleicht hat dieses Verleugnen auch einen Teil zu dieser Sprachlosigkeit geführt.
Grüße Dori
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von chrigu »

Hallo liebe Dori,

es gibt diese Therapien auch als Einzelangebot, falls Dir das den Einstieg erleichtert.
Schau mal hier: http://www.musiktherapie.de/index.php?id=33 , da gibt es eine Liste von Musiktherapeuten in ganz Deutschland.
Und hier http://dgt-tanztherapie.de/tanztherapeutinnen.html gibt es eine Liste von Tanztherapeuten in Deutschland.

Körpertherapien werden meines Wissens nach ohnehin eher als Einzeltherapie angeboten.

Mir scheint es gerade jetzt sehr wichtig für Dich zu sein, dass Du nicht alles im wahrsten Sinne des Wortes in Dich reinfrisst, sondern rauslassen kannst. Rauslassen ist befreiend und wenn Du dabei die Erfahrung machen kannst, dass Du weder schräg angeguckt noch sonstwie verurteilt wirst dabei, dann wird Dir das sicherlich bei der weiteren Öffnung helfen. Nicht, dass sich da im Inneren eine Explosion zusammenbraut.
Beziehungsweise wie Du schon schreibst: Das Verleumden hat sicher auch zur Sprachlosigkeit beigetragen.

Also, nur Mut, liebe Dori!
Chrigu
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von no name »

Hallo Dori,

nun will ich dir noch schnell eine Antwort auf deine Frage geben.
Könnt dir hier jetzt schon das eine oder andere über KBT berichten, aber ich denke es ist sinnvoller, wenn du mal im Internet googlest. Da findest du einiges an Infos.
Wie gesagt, ich habe damit wirklich gute Erfahrungen, wobei ich noch erwähnen muss, dass es manchmal schon schwierig und auch belastend sein kann, wenn's sozusagen an's "Eingemachte" geht. Doch das passiert innerhalb der klassischen Psychotherapie häufig genauso. Und bei der KBT geht eben auch vieles über den nonverbalen Bereich.
Natürlich ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich, ob man mit dieser Form der Therapie zurecht kommt.
Wie gesagt, da hilft nur ausprobieren, vorausgesetzt, dass es für dich möglich ist dies privat zu finanzieren.

Ergotherapie kann selbstverständlich ärztlich verordnet werden. Egal ob Einzel- oder Gruppentherapie. Es kann sogar in Kombination zeitgleich verordnet werden (dafür ist jeweils eine Heilmittelverordnung notwenig). Es werden in der Regel je 10 Stunden verordnet, die nach meiner Erfahrung über einen langen Zeitraum verordnet werden können. Ich habe gerade fast zwei Jahre Ergotherapie hinter mir und ich hab auch davon sehr gut profitiert.
Wichtig ist, dass sich Ergotherapiepraxen auf psychische Erkrankungen spezialisiert haben, da es ja ERGO auch für andere Bereiche gibt.

Vielleicht magst du ja mal berichten, wenn du dich für was entschieden hast, bzw. deine Erfahrungen damit.

Viele Grüße

no name
Anna**
Beiträge: 124
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Hallo no name,
meine Therapeutin konnte mit der Idee Ergotherapie im psychischen Bereich nichts anfangen - hatte davon noch nichts gehört.

Was wird denn da mit einem gemacht? Irgendwelche Körperübungen oder läuft es auch auf sprechen hinaus. Muss der Ergotherap. nur wissen, was nicht funktioniert, oder muss er die Zusammenhänge erfahren?

Ich muss gestehen, ich habe mich noch nicht wieder weiter umgehört, wegen der Möglichkeiten hier, bin zu erschöpft, will was in Gang bringen , habe aber auch keine Lust

Hallo Lulu,
bist du immernoch fleißig am notieren ? Bringt es dich weiter? Mein Blatt ist weiterhin leer. Meine Thera hegt den Verdacht, dass ich das, was ich denke nicht für wichtig genug halte um es aufzuschreeibn. Viell. hat sie recht, aber ich erinnere mich nciht daran einen Gedanken als zu unwichtig eingestuft zu haben.

Hallo Heike,
ich habe es in der letzten Stunde nochmal zum Thema gemacht und diesmal fühle ich mich besser damit.

Durch das Gespräch hat sich zwar nichts an der Situation geändert, aber dadurch, dass sie sehr genau wieder geben konnte, was ich komischerweise oft denke, wenn ich zu ihr fahre, aber gar nicht auf die Idee kam es in Worte zu fassen.....schwierig zu erklären - habe ich jetzt das Gefühl zu ihr kommen zu können, so wie ich bin, mit meiner ganzen "Sprachlosigkeit". Ich denke das ist doch auch schon mal was.
Gruß Dori
Anna**
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Ich bin wirklich ein Blindfisch! Natürlich hat sie Recht. Ich habe ewig überlegt, ob ich mein Post von eben überhaupt abschicken soll und als es raus war, überlegt, ob ich es wieder löschen soll. Der Hintergrund dieser Gedanken ist stets, ob es wichtig genug ist. Das ist mir gerade aufgefallen.

Jetzt überlege ich tatsächlich schon wieder, ob diese Erkenntnis wichtig genug ist um sie mitzuteilen.

es könnte tatsächlich sein, dass das ganze Problem darauf hinaus läuft, dass ich mich als Person auch für so unwichtig halte, dass es nicht viel zu sagen gibt. Denn über mein Kind z.B. könnte ich hier Seiten füllen. Es paßt doch, oder?

Nachtrag: Ich meine das mit dem Blatt
Anna**
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Re: sich nicht mitteilen können

Beitrag von Anna** »

Hallo zusammen!
Nun will ich mich mal endlich wieder hier melden. Leider habe ich nichts von all euren Ratschlägen umgesetzt. Ihr wisst ja selbst, wie das manchmal ist, man will, aber bekommt es dann irgendwie einfach nicht gebacken. Ich hatte mich zwar mit Hilfe des Internets über Möglichkeiten in meiner Gegend informiert, aber das war’s dann. Auch das Blatt Papier auf meinem Küchentisch ist leer geblieben und irgendwann habe ich entschieden, dass es keinen Sinn macht es weiterhin dort liegen zu lassen.

Aber etwas anderes hat sich ergeben – es scheint so, dass die Arbeit mit dem inneren Kind (vor 3 Tagen begonnen) viell. mein Weg sein könnte. Ich habe das Buch zu diesem Thema bereits das 3. Mal gelesen (die ersten beiden Male, konnte ich mich damit überhaupt nicht anfreunden und habe mich nur bis zum Ende durchgequält.) Jetzt war es ganz anders. Ich habe es regelrecht verschlungen. Nur mit dem Begriff –innere Kind- stehe ich nach wie vor auf Kriegsfuß.

Meine Therapeutin sagt mir immer wieder, dass ich mich schlecht behandeln würde. Ich solle mich loben, mir gutes tun usw….Das bekomme ich aber nicht hin. Denn wenn ich versuche mich selber zu loben, klingt es nicht echt und fühlt sich auch nicht gut an.

Meinem/einem innerem Kind zu schreiben, wäre für mich genauso, als ob ich mir selber schreibe (na ja, so ist es ja auch) und dann wäre ich wieder bei o.g. Problem.

Also habe ich mir überlegt, wie ich mit meinem leiblichen Kind reden würde, wenn es Probleme hätte. Einem realen Kind würde ich nicht sagen, dass seine Ängste und Sorgen lächerlich sind, ich würde es trösten und liebevoll umsorgen.

Natürlich weiß ich, dass es wieder auf das Gleiche hinausläuft, denn ich rede ja trotzdem noch mit mir selber, aber mit dieser Vorstellung, dass es sich um ein reales Kind handelt, konnte ich beginnen "ihm" einen Brief zu schreiben. Es ging ganz einfach und schnell waren 2 DIN A4 Seiten beidseitig beschrieben. Das hätte ich nicht gedacht! Viell. werdet ihr mir jetzt nicht glauben, aber das Kind hat sofort darauf reagiert. Nicht mit Worten, aber es hat mich seinen Schmerz fühlen lassen. Ich war völlig überrumpelt, denn in meinem Buch stand, dass wenn sich das Kind meldet – Wochen oder sogar Monate vergehen könnten. Dann dachte ich sogar es hätte auch gesprochen, doch später wurde mir klar, dass ich, die Erwachsene es war, die da ständig wiederholte, dass sie Angst hat.

Ich hatte dem Kind gerade versichert, dass ich zukünftig bereit sei ihm zuzuhören, egal was es mir zu sagen hätte und dass es weinen darf, wenn "ihm" danach ist. Diese Aussage, hat mir wohl Druck gemacht, denn bisher habe ich, wenn es zu schmerzhaft wurde, die „Tür“ wieder zugemacht. Wenn ich mein Versprechen also halten will, was ja wichtig wäre, dann muss ich mich viell. mit Dingen auseinander setzen, die ich lieber nicht wissen oder sehen möchte. Ich habe einfach Angst, dass mich eine riesen große "Welle des Grauens" (hört sich dramatisch an, aber es kommt dem nahe) überrollt und ich nicht mehr abspringen kann.

Wie gesagt, ich stehe erst ganz am Anfang und wer weiß, ob es auch wirklich weiter geht, aber ich wollte es euch trotzdem an dieser Stelle gerne mitteilen.

Viell. Also, demnächst mal mehr, dann in einem passenden Thread.

Danke für's lesen
Dori
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