Ich bin dann mal gesund!!

[Elly50]

So, nach drei Wochen Heulerei und co u. diversen Versuchen mich gegen die Behörden/das System zur Wehr zu setzen, hab ich den Eindruck, mir SO nicht weiter zu helfen zu können.
Nach 10 Monaten mit der Diagnose "Depression" befindet nun eine Fachärztin, dass das nicht mehr stimmt, weil ich ja ein paar Stunden die Woche in der Lage bin, was anderes zu lesen als Comics - okay, darf man wohl nicht, ebenso wenig wie Pläne machen, lachen, sauber zum Termin erscheinen, macht irgendwie verdächtig. Und sobald ein "Facharzt" misstrauisch geworden ist, wird es schwierig, das ist nicht anders wie mit bösen Gerüchten in der Nachbarschaft oder in den Medien.
Vorsichtshalber sind dann ALLE misstrauisch.
Und wenn Depripatientin nicht heult, gehts ihr gut, wenn sie heult, ist sie zu zeitaufwändig, und - da sie ja schon 10!!! Monate krankgeschrieben war, soll sie doch damit mal zufriedensein und wieder arbeiten gehen, sie kann ja dann später wieder krankmachen, wo ist denn das Problem?

Also, bin ich wohl gesund. Ich hab zwar keine Tabletten mehr, aber selbst das spielt keine wirkliche Rolle für die Ärzte, von der schlechten Wirkung mal ganz abgesehen.
Und reden darf man nur mit der Therapeutin, das ist deren Job...dass die das auch nur macht, wenn sie dafür bezahlt wird, ja, komisch, also wenns mir sooo schlecht ginge, würde die das wohl auch umsonst machen, ob ich sicher bin, dass noch Therapie nötig ist??

Nein, Leute, so nicht!
Ich fühle mich verar.....wozu soll jetzt das vergangene Jahr gut gewesen sein?
Schlafen kann ich immer noch nicht, mir gehts nicht nur psychisch schlecht, sondern auch körperlich wie seit Jahren nicht mehr, aber das nimmt niemand wahr im Moment, zumal man als Kassenpatient ja inzw. froh sein kann, wenn man überhaupt 10 Minuten Zeit genehmigt kriegt.

Nein, das ist keine Hilfe!
Das brauche ich nicht!

Ich bin dann mal gesund - schlimmer kanns kaum werden,

E.

[steppenwolf1]

Bist Du denn in Therapie ?
Also ich hab die Erfahrung, dass cích ohne Medikamente nicht klar komme. Willst du keine Nehmen oder hast Du sie abgesetzt ? und wenn, warum willst Du sie nicht nehmen ?

Was versuchst Du, um aus der Depri rauszukommen ? Therapie ? Was sagt die Therapeutin ?

Wenn man mit einen Arzt nicht klar kommt, kann man auch wechseln. Meist nehmen die aber auch nicht Neue auf und schicken dann weiter.

Hat der Arzt denn sein Vorgehen begründet ?

Sorry, kriege nicht vie zusammen.

Ich schreib morgen vllt. nochmal.

wölfin

[Armageddon]

Moin und hallo Elendur.

Da würd ich auch nen Hals bekommen, ich geh mal davon aus, daß Du von der Kasse bzw., nen Amt zur Fachärztin geschickt wurdest.
Dann iss alles klar, egal wer mit welchen Beschwerden, zu sonem Doc geht, wird für gesund erklärt, weil man sparen will, und muss, der einzelne Mensch zählt hier in diesem System nichts-nur das was er "wert" ist oder auch nicht.
Ich musste mit ansehn, wie Menschen, deren Rückenwirbel, 4 Stück, versteift sind, nicht mal 0% schwerstbeschädigt bekommen haben.
Du musst nur solchen Menschen, wenn diese die Bezeichnung überhaubt verdienen, die Pistole auf die Brust setzen, indem Du schon vorweg, diese darauf aufmerksam machst, das Du Sie für die Konsqenzen haftbar machen wirst, wenn sich später herausstellt, das es Dir noch schlechter geht.
Sag einfach, geben Sie mir schriftlich, das ich föllig gesund bin, und das Sie die Verantwortung dafür übernehmen-, Du wirst sehn, wie schnell man umdenkt.
Solche gekauften Medizinmänner, denn was andres isses nicht, lege ich den Eid, den sie mal schworen nahe, und ob diese jenen, mit viel Geld und Ihrem Gewissen vereinbaren können weiß ich nicht.
Solche Menschen haben aber auch Eu......ieprogramme durchgezogen, tut mir leid aber so seh ichs nun mal.
Ich wünsch Dir trotzdem mit nem andren Doc mehr Glück, geb nicht auf, auch wenn Du krank bist.
MfG Armageddon

[wennfrid]

Hi Ellendur
Leider Gottes werden die Diagnosen von der "Kohle" beeinflußt. Nachdem die Zahl der Depressiv-Kranken steigt, werden Sparmaßnahmen bei der Behandlung und Therapie angewandt. So war die Therapiedauer vor ca. 10 Jahren 12 Wochen, heute müssen die Patienten mit ca. der Hälfte auskommen. Die Behörden müssen den Spar-Hammer rausholen, ohne Rücksicht auf die Gesundheit und das Wohl der Patienten.
Traurig, traurig, traurig!

[Alma21]

Hallo,
diese Wut kann ich sehr gut nachvollziehen. Ähnlich habe ich gefühlt, als ich auf der Suche nach einem Therapeuten war, mir einen Wolf telefoniert habe, unzählige Anrufbeantworter vollgelabert habe und von über 20 Angerufenen gerade mal drei Stück zurückgerufen haben. Als grundsätzliche Info habe ich die Wartezeit von 9 - 12 Monaten mitgeteilt bekommen. Zwei Therapeuten habe ich provozierend gefragt, ob man sich erst eine Kugel in den Kopf jagen oder den Strick um den Hals legen muß, bevor man hier geholfen bekommt? Von einem anderen habe ich die Info erhalten, daß die Privatpatienten erst mal "abgearbeitet" werden, bevor man als Kassenpatient eine Chance hat. Echt super - vor allem, wenn man selber Hilfe haben möchte, um aus dem Sumpf wieder rauszukommen.

@ Ellendur
Mein Mann hat zwar keine Medikamente für Tagsüber, hat aber von seinem Neurologen "Valdoxan" für die Nacht bekommen. Und siehe - mein sonst rastlos durch die Nacht wandelnder Mann nimmt abends zur gleichen Zeit sein Medikament, liegt ca. 1,5 Std. später seelig schlummernd in seiner Heia und das ganze auch noch tief und fest. Selbst wenn er nachts mal aufs Örtchen muß, er wackelt danach wieder ins Bett und kann weiterschlafen. Dieser Schlaf tut ihm selbst sehr gut, er fühlt sich "fit" und bematscht ist er nach dem Aufstehen am Morgen auch nicht.

Hat die Amtsärztin eigentlich medizinisch begründet, warum Sie jetzt auf einmal "gesund" sein sollen?

Grüße

[Weitweg]

Hallo Ellendur,

ich habe Dich über die "Frankfurt-Treffen" gefunden. Ich suche Menschen mit denen ich mich austauschen kann.

Ich leide unter dem Gefühl es nicht wert zu sein, dass man mir hilft.

Weiß, dass ich Hilfe brauche. Habe aufgrund meiner Erfahrungen aber Probleme mir professionelle Hilfe zu suchen.

Latent depressiv bin ich von frühester Jugend an. Im Alter zwischen 20 und 30 hatte ich mehrere kleine Zusammenbrüche. 2 mal wurde ich Mobbingopfer. Im Rahmen einer Supervison auf der Arbeit sprach der Psycho von Burn-Out.

Mit den Jahren wurde ich immer labiler.
Mit der Schwangerschaft vor 10 Jahren hat sich die Depression endgültig festgefressen.

Ich habe es nicht erkannt/ erkennen wollten. Mein Mann hat es ignoriert. Keine Behandlung.

5 Jahre habe ich "durchgehalten". Dann der Totalzusammenbruch. Ich war über Wochen nicht in der Lage Dinge des täglichen Lebens zu bewältigen. Ich saß tagsüber allein heulend und zitternd auf dem Sofa. War noch nicht einmal in der Lage mir etwas zu essen zu machen oder ein Glas Wasser zu trinken.

Niemand kam auf die Idee, dass ich in dieser Akutsituation in eine Klinik gehöre.
Seit dem nehme ich Medikamente.

Jedenfalls habe ich auch eine sehr schlechte Erfahrung mit einem Amtsarzt gemacht und eine extrem schlechte mit einer Therapeutin, die mich verbal attakiert und traktiert hat (übelste Beschimfungen) und zugleich in eine Abhängigkeit getrieben hat (ich solle froh sein, dass sie sich überhaupt mit mir abgibt).

"Richtige" therapeutische Hilfe habe ich nie bekommen.(Da war noch Einiges mehr, dass mich zu diesem Schluss brachte - doch das wäre hier zu viel.)

Ich bin zerrissen zwischen dem Drang sprechen zu wollen und der Angst etwas von mir Preis zu geben, welches der Zuhörer dazu benutzen könnte mich zu verletzen, mich zu verurteilen, mich noch mehr fertig zu machen.

Ich hoffe, ich ziehe Dich mit meinen dunklen Gefühlen nicht runter.

Irgendwo ist das Fünkchen Hoffnung, Menschen zu finden, denen ich mich öffnen kann.

LG
Weitweg