Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

HS
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Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo,

ich habe jetzt knapp 4 Jahre Trevilor genommen (zuletzt in einer Dosis von 300mg).

Ein gravierendes gesundheitliches Problem und die Tatsache, dass mir Trevilor die letzen Monate nicht mehr geholfen hat, haben meinen Arzt veranlasst, das Trevilor abzusetzen.

Natürlich weiß ich - UND MEIN ARZT AUCH - dass man normalerweise sehr langsam runterdosiert, was aber nun in diesem Fall nicht möglich war, da relativ schnell etwas geschehen musste, wegen der anderen gesundheitlichen Sache.

Ich muss jetzt aber dazusagen, dass ich den BESTEN ARZT aller Zeiten habe, der mir sogar seine Privatnummer gegeben hat (für Wochenende), damit er immer erreichbar für mich ist. Wir haben ja vereinbart, dass ich zu Hause absetze. Und im Notfall hätte er dann (auch am WE) stationär alles geregelt (zwecks Aufnahme und so).

Zusätzlich nehme ich noch Bromazepam, dass müde macht.....um evtl. mehr zu schlafen, während des Absetzens.

So - die Tore der Hölle gehen auf -
Die Reduzierung von 300mg auf 150mg 3 Tage
von 150mg auf 75mg - 3 Tage und nochmals 3 Tage 75mg - DANN WEG.
Während der Wirstoffreduktion hatte ich nur die bekannten Stromschläge Brain Zaps....aber die waren noch auszuhalten.

Am zweiten Tag OHNE Wirkstoff gings dann los:Stromschläge ohne Ende (sogar beim Schlucken), extreme Unruhe, Herzrasen, Weinkrämpfe, Zittern, Erbrechen, Durchfall -schubweise bin ich absolut aggressiv - ich kann gar nicht beschreiben wie schrecklich sich das alles anfühlt.

Sämtliche Gerüche überfordern mich, d.h. ich kann nix riechen ohne dass mich ein "Kotzanfall" verfolgt. Hab gerne Kaffee getrunken, wenn ich den jetzt nur rieche....dann würgel.....

Auch mein Lärmpegel-Level ist sehr gering - legt mein Mann einen Löffel auf den Tisch, könnt ich wegen der Lautstärke schon an die Decke gehen.....

Tageslicht ist für meine Augen eine Qual, es blendet so intensiv....kaum zu glauben.

Mittlerweile bin ich seit 13 Tagen OHNE Wirkstoff.
Die Stromschläge sind da, werden aber weniger.
Übelkeit ist schon noch heftig zu verspüren. JA und die Unruhe....nicht wissen was man mit sich anfangen soll bzw. kann.....

Wie sich das jetzt weiterentwickelt, kann ich im moment nicht sagen.....auch wie lange diese Absetzsymptome noch andauern.....(beim Wort Absetzsymptom könnt ich schon wieder KOTZEN).

Ich bin NICHT über den Absetzberg, dass merke ich - und ich - als BETROFFENE spreche hiermit einen richtig heftigen körperlichen ENTZUG aus.....obwohl ich psychisch nicht nach dem Wirkstoff verlange bzw. giere (WHO) - aber mein Körper und auch meine Sinne werden von diesem ENTZUG gequält. Hier kann ich auf definitv feststellen (zumindest fühlt es sich jetzt noch so an), dass das keine Depri-Symptome sind.


Bin wie gesagt -jetzt auch übers Wochenende-mit meinem Doc in Kontakt.

Ich hoffe - für mich - dass pro vergangenem Tag die Sache leichter werden wird.......

Heidi
kleineGroße
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von kleineGroße »

Hallo heidi,

ich wünsche dir, dass diese Absetzsymptome bald verschwinden oder zumindest merklich weniger werden. Es muß die Hölle sein.
Ein Kumpel von mir hat auch über ein Jahr Trevilor genommen und es sollte dann abgesetzt werden. Bei ihm wurde es zwar sehr langsam über wochen raus geschlichen, aber auch er hatte schlimme absetzsymptome. Bei ihm sind sie dann aber auch weggegangen.

Ich reagiere schon nachmittags mit Schwindel, wenn ich mein Moclobemid morgends vergessen habe. Mein Arzt meinte dazu, wenn wir es irgendwann absetzten muß das ganz langsam geschehen. So gut wie die Meidkamente auch oft sind, bin froh, dass es sie gibt, gibt es halt auch die andere Seite, die nicht vergessen werden sollte.

Als ich meine ersten Medikamente bekam, hat man mir nur von den guten sachen erzählt. Das es absetzsymptome gibt und auch mein heutiger Reflux hat mit den Medis zu tun, erzählte mir keiner. Erst im nachhinein bekommt man solche infos und das ärgert mich.


Ich wünsche dir alles gut und baldige besserung.

Liebe Grüße
Francy
Ich bin eine von Vielen, aber doch anders!
Regenwolke
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Heidi,

das klingt grauenvoll. Ich kann dir nur wünschen, dass du das Schlimmste jetzt hinter dir hast und es mit jeden Tag besser wird.
Ich habe mal gelesen, dass Fischöl-Kapseln das Absetzen erleichtern können, allerdings war das auf langsames Absetzen bezogen. Keine Ahnung, wie das jetzt in deinem Fall wäre, aber vielleicht wäre es einen Versuch wert? Die Dinger gibts im Drogeriemarkt, ich vermute mal, auch in der Apotheke, wo man dir vielleicht mehr zur Qualität und Dosierung sagen kann.

Alles Gute,
Wolke
Andreas01

Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Heidi,

bei mir bewirkte Trevilor auch nichts, hatte aber auch kaum Absetzsymptome obwohl ich radikal ausgestiegen bin.

Wünsche Dir dass Du diese "Hölle" erfolgreich überstehst und sie nie wieder betreten musst.

Gruß
Andreas
HS
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo,

kann leider erst jetzt schreiben - konnte mich kaum auf den Beinen halten.

Habe grad mal versucht, wenigstens 1 Teller Suppe runterzubringen um etwas im Magen zu haben.

@Francy
Wenn Du Dein Medi morgens mal vergisst und nachmittags mit Schwindel reagierst - JA das genau kenn ich vom Trevilor auch. Ich reagierte schon mit Zaps, wenn sich die Einnahme nur ein paar Stunden verspätet hatte.

Ich nehme ja bereits über 10 Jahre Medikamente - also das Absetzen ist mir ja eigentlich bekannt. Bei Cymbalta hatte ich diese Zaps zum ersten mal. Meine damalige Ärztin sagte mir, das hat NIX mit dem Medikament zu tun.....und verschrieb mir gleich ein Antieptileptikum in niedriger Dosierung - das ich aber NICHT genommen hatte und wieder auf der Suche nach einem anderen Arzt war.

Aber dieses Ausmaß jetzt - mit den extremen Sinnesüberreitzungen - übersteigt meine gesamten Erfahrungen und Vermutungen. Ich hab schon mit Absetzreaktionen gerechnet - echt wahr - aber das hier SCHOCKIERT mich nur.

Und sollte jetzt ein Arzt vor mir stehen und mir sagen, dass das hier die Depri wieder ist und KEINE Absetzerscheinung....dann dreh ich dem wahrscheinlich die Gurgel um.....
und dem dazugehörigen Pharma-Fritzen auch....


@Wolke
Das mit den Fischölkapseln ist mir bekannt...
Ich glaube mittlerweile (obwohl natürlich langsames Absetzen bestimmt RICHTIG ist,) es auf den Menschen selbst ankommt, wie er auf das Absetzen bzw. das Medi reagiert.
Wie gesagt, ich kenne auch Betroffene die wirklich LANGSAM versucht haben abzusetzen....und trotzdem war die Hölle da....vielleicht nicht solange wie bei schnellerem Aussteigen.

@Andi
DANKE für Deine Wünsche.....
Na siehste - du bist auch ein Beispiel dafür, dass Absetzsymptome nicht immer nur von der Absetzgeschwindigkeit her beurteilt werden können.

Und darum weiß ich jetzt auch nicht, wie lange das speziell bei mir noch dauern mag...das kann mir auch wohl keiner sagen.
Mit diesen Zuständen haste echt Angst vor dem nächsten Tag.....

Ich kann NIX anderes tun als abwarten.....

Wie gesagt MOMENTAN kann ich diese Symptome EINDEUTIG dem Absetzen zuordnen.....ob auch meine Depri-Symptome wiederkommen werden/können - dazu kann ich NIX sagen.....

Gruß
Heidi
alfher
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von alfher »

Liebe Heidi,

dann sind wir jetzt zu Zweit - seit Feb nehme ich Trevilor (225mg) und beginne jetzt abzusetzen, da sich a) viele Dinge zum Positiven verändert haben und es mir b) körperlich mit dem Medi nicht gut geht.

Dauernde Muskelsteifigkeit, Muskelzuckungen, Wassereinlagerungen, Atemprobleme....

Nehme derzeit morgens 75 mg und Mittags 150 mg - heute morgens und mittags nur je 75 mg...und dann gaaaanz langsam runter....ich hoffe, der Entzug wird nicht so schlimmm....

LGr natsch
DepriXX
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von DepriXX »

Trevilor ist leider bekannt dafür, das man heftige Absetzerscheinungen haben kann.

So lange man nicht arbeiten muss, lässt es sich aushalten. Mit Arbeit würde ich es nicht absetzen.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



alfher
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von alfher »

..ist es tatsächlich so schlimm???..muss noch nächste Woche arbeiten, dann habe ich Urlaub....

...ab wann beginnen denn bei meiner Dosierung die Absetz (Entzugssymptome)..erst wenn das Medi komplett abgesetzt ist oder schon eher?

Habe heute aber meinen Arzt kontaktiert und hoffe er hilft mir bei der Dosierung.
HS
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo DepriXX,

JA - ich teile Deine Meinung, dass absetzen und arbeiten nicht anzuraten sind.

Aber selbst wenn man dafür seinen Urlaub opfern würde.....wie lange das Absetzen bzw. evtl. Symptome dauern....das weiß vorher keiner....weder Patient noch Arzt.

Ich bin jetzt bei Tag 18 angelangt (ohne Wirkstoff). Die Stromschläge werden schon weniger....sind aber noch da.

Seit dem Absetzen hab ich auch Magen-Darm-Probleme....die sind noch recht hartnäckig....aber auch diese Symptome sind EINDEUTIG vom Medientzug.....weil ich sowas vorher NIEEEE hatte.

Gruß
Heidi
HS
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo natsch,

ob - und in welchen Ausmaß Du Absetzsymptome haben wirst....kann Dir vorher niemand sagen....es ist einfach ganz individuell....von Mensch zu Mensch anders...
KEINER weiß, ob es während dem Absetzen zu Symptomen kommt - oder nach dem Absetzen - oder überhaupt.....
Also ich hatte mir das Reduzieren wesentlich schlimmer vorgestellt....das war bei mir echt auszuhalten......

Täusch ich mich jetzt....Du bist doch eh schon 1x75mg runter.....

Das blöde an der Sache ist, dass man sich ja VORHER keine Zeitraum aussuchen kann, wann oder wie das alles abläuft.

Zieh das mit Deinem Arzt durch....sollten heftigere Absetzsymptome auftreten, kannst ja auf KEINEN Fall arbeiten.....dann solltest Du aber auch KEINEN Urlaub dafür opfern....(is meine Meinung).

Sprich Deinen Arzt auf alle Fälle (sicherheitshalber) auf ein Notfall-Medi an. Wenn Du`s nicht brauchst, dann is das ja eh super....aber wenn dann haste auch was da....

Du musst dass so und so auf Dich zukommen lassen....ich weiß is beschissen....ist aber so - aber das Medikament muss ja raus.

Wenn ich Dir irgendwie weiterhelfen kann - lass es mich wissen.

Gruß
Heidi
DepriXX
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von DepriXX »

ich hatte so 3 wochen diese stromschläge, die nach 2 wochen deutlich nachließen.
--

liebe grüße

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HS
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo DepriXX,

hattest Du denn ausser den Stromschlägen KEINE andere Symptomatik........

Aber genau das meine ich auch - JEDER REAGIERT einfach anders.....

Gruß
Heidi
DepriXX
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von DepriXX »

soweit ich mich erinnern kann, waren es hauptsächlich diese stromschläge, die mir zu schaffen machten.

ja, jeder reagiert anders auf Antidepressiva.
Aber Trevilor ist bekannt für heftige Absetzerscheinungen, das sollte auch ein guter Psychiater mitteilen!
--

liebe grüße

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alfher
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von alfher »

@andreas01 : du hattest starke, behandlungsbedürftige Nebenwirkungen bei 225mg während der Einnahme - aber KEINE Absetzsymptome????..irgendwie ist das doch paradox oder???

Da ich die gleiche Menge nehme interessiert mich, wie du das Medi ausgeschlichen hast....bzw. wie groß, alt, schwer du bist...

Ich: 1,60 - 54 kg - 45 Jahre...habe ziemlich Angst vor dem Absetzen, deswegen gehe ich morgen zum Doc um mich beraten zu lassen.

heute habe ich die Mittagsdosis von 2x 75 mg auf 1x 75 mg runter...merk nix...
Ninelinchen
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von Ninelinchen »

Hallo,

ich kenne das mit dem Nebenwirkungen, habe es 6 Jahre bei einer dosis von 75-150mg genommen und habe im Urlaub meine Medis vergessen und dachte ich schaff das schon ein zwei tage ohne, nach 2 Tagen hatte ich das Gefühl ich könnte Fliegen wusste nicht ob ich wach bin oder schlafe und von der Trockenheit meines Mundes (wüsten technisch) will ich garnicht reden. Trivilor hilft ganz gut finde ich, aber die Nebenwirkungen können schon ganz fies sein.

lg
nine
alfher
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von alfher »

@nine888 - ..sorry - aber du meintest glaube ich Entzugserscheinungen?? - das Wort Absetz..blabla finde ich der Sache nicht angemessen, denn bei Entzug von He*ro*in hatte ich auch körperliche wie seelsiche Symptome....
da spricht auch keiner von "Absetzen"..

Heute ist mein 3. Tag mit einer Dosisreduktion von - 75mg ..mir gehts gut...war heute beim Arzt - der meinte, die tatsächlichen Symptome kämen erst Tage später....er hat mir empfohlen,alle 4-6 WOCHEN um je 37,5 mg runterzugehen...was mir als ADHS-ler und Borderliner mit agitierter Depris natürlich viel zu lange dauert...ich probiere jetzt, wöchentlich um die o.g. Menge runterzugehen und auf einer Erhaltungsdosis von 37,5 mg zu bleiben...

@andreas: Nochmal..wie hast du ausgeschlichen?
HS
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo natsch,

also bei mir kamen erste Reaktionen ungefähr 3 Tage nach der Reduzierung....muss aber bei Dir ja nicht sein.

Wie schon oben geschrieben habe ich ja einen Suuupi-Doc., der mir ja sogar seine Privatnummer gegeben hat, zwecks evtl. Notfall.
Heute hat er mir eine e-mail geschrieben - da stand folgendes:
Er ist jetzt seit 20 Jahren in der Psychiatrie tätig (OA der Ambulanz) - aber solche Probleme wie ich sie jetzt habe, bzw. die Dauer der Symptome sind ihm bis heute nicht bekannt.....was sagt man dazu....

Also ich empfinde meine Symptome auch ABSOLUT als ENTZUG. Trotz der fehlenden (bewussten) Gier nach der Substanz....Körper und Seele schreien ja förmlich danach.....

Wünsch Dir was.....
Gruß
Heidi
DepriXX
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von DepriXX »

Morgen
beim Absetzen von Antidepressiva spricht man immer noch von Absetzerscheinungen, nicht vom Entzug.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



alfher
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von alfher »

@deprixx: Ja, stimmt. In den Beipackzetteln steht "Absetz"......

Entzug würde ja auch jeden abschrecken. Ich sagte auch, dass ICH es Entzug nenne...

Alkoholiker, Raucher, Junkies - sind alles "Absetz"erscheinungen....

Ich sehe keine großartigen Unterschied.

Bei mir ist jetzt Tag 5 - ich bin hibbelig, nervös, gereizt....

..und andreas01 hat uns immer noch nichts verraten...
HS
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo natsch,

d.h. Du merkst die Reduzierung jetzt auch. Sind noch mehrere Symptome dazugekommen???

Also ich bin jetzt bei Tag 17 OHNE Wirkstoff angelangt.

Die Zaps sind nur noch abends ein paar mal da.....aber Übelkeit (kann kaum was essen), Unruhe, Zittern....alles noch gleich.

Mein Doc. meint, ich solle in die Klinik kommen.....ich tu mich momentan schwer diese Entscheidung zu treffen.....weil ich NICHT beurteilen kann, ob und was dem Entzug zuzuschreiben ist.

Hatte heute mittag einen ziemlichen Zusammenbruch, mit "fetten" Heulkrämpfen......

Als ich früher meine Zusammenbrüche hatte, waren da aber auch immer noch die ....-Gedanken - die (bis jetzt) nicht da sind.

Tja - ansonsten bin ich heute so ziemlich verzweifelt.

Gruß
Heidi
Andreas01

Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von Andreas01 »

Hallo natsch1101,
Verzeihung, war die Tage mit anderen Dingen sehr beschäftigt und es blieb keine Zeit für w.w.w.
Nun im Grunde habe ich gar nicht ausgeschlichen, meine Ärztin wollte von meinen Wunsch des Ausstiegs partuot nichts wissen, deshalb gab es auch keinen Plan dazu. Habe dauerend das Gefühl gehabt das, das Zeug mir nichts bringt. Als dann im September 2007 für mich persönlich etwas signifikankes passierte und sich abermals zeigte das ich trotzdem leide wie ein Hund, habe ich mir gesagt, wenn dies so ist wofür dann noch Pillen ?
Habe dann vom einen auf den anderen Tag nichts mehr genommen (20September 2007)
Damals 225 mg Trevilor, Zeldox (Dosis habe ich mittlerweile vergessen) und 80mg Dominal forte. Gewicht damals 117 Kg (Arzneimittelinduzierte Adipositas) Körpergröße 174 cm, Alter 54.
gemerkt habe ich in der Folge das ich wesentlich sensibler wurde (näher am Wasser gebaut) der "Scheiß egal Mensch" zog von dannen, sonst konnte ich von "Entzugserscheinungen" nicht sprechen.
Da meine Medizinerin nichts vom Absetzen wissen wollte, habe ich das Ding ohne ihr durchgezogen, sogar meine Frau war aussen vor, da auch sie an die Hölle eines Rezidivs glaubte, wenn ich aussteige, ihn im Grunde aber wegen der Geschehnisse der Wochen davor schon hatte. Meine Frau hat so nach 10 Monaten es durchschaut, meine Ärtztin wollte mir mal wieder ein paar Schachteln verschreiben , dass war am 368sten Tag nach dem Totalausstieg. Ich fragte sie dann welchen gesundheitlichen Eindruck sie von mir hätte, "sehr gut" meinet sie, ich: "Frau Doktor heute ist der 368ste" seit dem ich das Zeug nicht mehr anrühre" Sie kam sichtlich in Erklärungsnot und faselte was von "ja man gibt die Medikamente halt so 1-2 Jahre nach abklingen der Krankheit zur Sicherheit weiter" was für Sicherheit ? wenn es nicht geht kann man ja wieder damit anfangen, oder ? Von da an haben sich die Termine bei ihr von 3 Wochen Anständen auf 3 Monate erhöht, (ein Schelm wer sich dabei was denkt)
Mein Gewicht nach ca. 1/2 Jahr wieder so bei 95 Kg. und diese wog ich schon seit 30 Jahren. Mir persönlich geht es "ohne" nicht schlechter als "mit" würde sagen sogar besser (siehe oben)

Gruß
Andreas
LaLeLu

Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Heidi

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, kann aber sehr gut nachfühlen, dass das Abestzen des "Trevilor" für Dich die Hölle ist.

Ich nehme seit 1993 "Fluctin", da es aber nicht mehr ausreichend wirkte, wollten wir mehrfach schon etwas Neues ausprobieren, vorher aber "Fluctin" absetzen.

Insgesamt haben wir es viermal versucht. Ich habe diesen Horror einmal drei Monate durchgehalten, doch die Symptome hörten nicht auf.

Inzwischen nehme ich ein anderes AD neben "Fluctin", weil das Ausschleichen - selbst in geringsten Dosen und Tempo - unmöglich ist.

Ich kann Dich also sehr gut verstehen.

Wie lange schleichst Du schon aus? Eine Möglichkeit wäre natürlich noch das Absetzen stationär in Angriff zu nehmen. Ich selbst habe mich dagegen entschieden, zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass sich stationär etwas ändert. Zum anderen sind Krankenhäuser/ Kliniken für mich der stärkste Alptraum, den es gibt - insbesondere Psychiatrische Krankenhäuser!

Von Herzen alles Gute für Dich
HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von HS »

Hallo LaLeLu,

nun - ausgeschlichen ist bereits.....von 300mg auf 0 - in einer Woche.....aber in Absprache mit meinem Arzt. Wir mussten relativ schnell weg vom Trevilor, da sich bei mir ein zusätzliches gesundheitliches Problem eingestellt hat.

Nun bin ich 3 Wochen OHNE.....aber wie gesagt der Magen-Darm-Bereich is seit dem Absetzen am Ende....ich kann kaum was essen...

Ja - und nun lieg ich die meiste Zeit in denen 3 Wochen....körperlich bin ich schon ziemlich schwach jetzt......bin vielleicht mal 2-3Std. auf - mehr geht nicht.

Ich habe/hätte kein Problem, ein anderes AD zu nehmen - ABER
-ich hab schon soooo viele durch, so RICHTIG hat noch keins geholfen
-ich kann NICHT sagen, was an diesen jetzigen Zuständen auch/oder vielleicht die Grunderkrankung eine Rolle spielt....(ich denke eher nicht...).

Ob - und wie lange ich das noch durchhalte, kann ich momentan nicht sagen....es ist immer noch die HÖLLE........

Einen Lichtblick hab ich schon: Diese komischen Stromschläge sind bis auf ein paar vereinzelte fast weg......

Da ich während der ersten Absetzwoche und auch jetzt teileweise Bromazepam genommen hab, kann natürlich auch noch ein Rest-Entzug dabei sein.....

Welches AD nimmst Du denn noch dazu????

Gruß
Heidi
LaLeLu

Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Heidi

Seit Ende März nehme ich zusätzlich zu "Fluctin 40 mg" am Morgen noch "Elontril 150 mg".

Allerdings ist es nicht so, dass ich Purzelbäume schlage vor Glück und Lebensfreude Doch immerhin habe ich ein klein wenig mehr Antrieb, sodass ich meine Pflichten schaffe.

So wirklich gewirkt hat bei mir auch noch kein AD - allerdings habe ich auch das Gefühl, dass wir uns daran gewöhnt haben und wir somit glauben, es wirke nicht wirklich. Vermutlich würden wir den Unterschied merken, wenn wir die ADs ganz absetzen würden.

Auch ich habe schon sehr viele verschiedene ADs versucht. Bei der Mehrzahl traten allerdings gefährliche Nebenwirkungen (Herz) auf, so musste ich sie wieder absetzen.

Das, was Du beschreibst, dass Du fast den ganzen Tag liegst seit dem Absetzen von "Trevilor" kenne ich. So ging es mir jedesmal, wenn wir versuchten "Fluctin" auszuschleichen. Mir war so arg schwindelig, ich konnte mich kaum auf den Beinen halten und der Kopf war so taumelig. Der Kreislauf brach einfach zusammen. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Es war einfach die Hölle.

Ich wünsche Dir sehr, dass es Dir bald besser geht, insbesondere, dass die Magen- Darmprobleme aufhören.

Eine gute Nacht und liebe Grüße
Anne Blume
Moderator
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Re: Die EINEN nennen es Absetzsymptome - ICH nenne es die Hölle

Beitrag von Anne Blume »

Andreas, daran soll sich jetzt aber hoffentlich keiner ein Beispiel nehmen! Was Sie da beschreiben kann man guten Gewissens als fahrlässig bezeichnen.

Forumsneulingen gegenüber, die diesen Beitrag von Ihnen lesen, hätte ich es fair gefunden, wenn Sie angemerkt hätten, dass trotzdem nicht immer alles rosig war. Die kennen nämlich Ihre vorangegangenen Beiträge nicht.

Kopfschüttelnde Grüße
Anne Blume
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