Wie kann es weitergehen für mich

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elas
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Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von elas »

Guten Tag in die Runde,

jetzt bin ich im Moment wirklich ratlos.

Wer meine Beiträge gelesen hat, in letzter Zeit, der weiß um die Belastungen mit meiner psychotischen fast 90jährigen Mutter und die Trauer und meine Probleme mit dem Wegzug meines Bruders zu seiner Lebenspartnerin 350 kms entfernt.

Ich selber habe mich jetzt nach 24 Jahren zu einem Umzug in einen anderen Stadtteil entschlossen. Und das ist soweit gut so.

Um meine wiederkehrenen depressiven Gefühle zu bekämpfen habe ich dann erst mit Hausärztin vor Wochen ein AD versucht einzunehmen, soviele Nebenwirkungen. No go.

Dann auf weitere Überlegungen, auch wegen Reha oder nochmals stationär, habe ich mich entschlossen, mal einer Psychiaterin meine Probleme darzulegen.

Soweit war ich eigentlich ganz zufrieden , aber mit den Medis, die sie mir verordnet hat, das war der SuperGau aufgrund der Nebenwirkungen.

Also wieder Gespräch mit ihr und erneut mein Einverständnis, das langsame Einschleichen des Medis Cypralex hinzukriegen.
Es funktioniert nicht. Mir ist übel, ich bin noch nervöser, und das nur bei einer äußerst geringfügigen Dosierung.

Heute habe ich deswegen jetzt das heulende Elend bekommen.

Auch wegen des letzten Gespräches mit der Psychiaterin.

Sie ist schon sehr professionell, aber nach ein paar Tagen merke ich dann jedesmal , dass mich die 'Gespräche doch sehr herunterziehn.

So ihre Aussage, meine Depri sei eine Stoffwechelstörung im Gehirn. Schluck.

Und ohne Medis käme ich nicht heraus aus diesen rezid. Depris.

Und Cypralec, was sie mir verschrieben hat, sei das 'Beste , was es gebe.

Als ich ihr ein wenig von den seit Anfang an bestehenden Problemen mit meiner Schwägerin erzählte, ach, da hatte ich dann ganz schnell schon eine "Verbitterungstendenz".

Hatte mich natürlich sofort dagegen gewehrt.
Denn das ist genau das, was mir mein Umfeld eigentlich nicht spiegelt. Ich bin nicht verbittert.Soviele Menschen spiegeln mir, ich sei eine sehr sympathische und zugewandte Frau.

Manche Dinge gehen mir nach, beschäftigen mich lange etc. etc.

Ja, manchmal liegt der Hund dann doch begraben in vielen Jahren davor.
Vielleicht kann ich nicht so gut loslassen.

Ich bemühe mich um so Vieles.



Irgendwie drängt sich jetzt das Gefühl auf, dass es mit der Psychiaterin und mir nicht ganz so stimmt, da sie so schnell so ganz viele Interpretationen gibt. Ich sehe schon so Baustellen, wo ich noch was lernen kann.

Aber mir geht es zu schnell. Hab ich ihr schon gleich im ersten Gespräch gesagt.


So jetzt bin ich reichlich durcheinander.


Abschied Bruder hinter mich kriegen. Muttern weiter betreuen.


Meinen eigenen Umzug hinkriegen.

Und vielleicht auch noch diese wiederkehrenden Depris besser in den Griff kriegen.

Oder___________________bei zuviel Hinkriegen. Darf ich einfach mal so traurig sein, so wie es eben ist im Moment????



Also, ich würde mich freuen, ein paar Rückmeldungen zu bekommen.


Es grüßt herzlich
das alte Kamel
elas
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FönX
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von FönX »

Liebe elas,

ich drücksel dich einfach mal. Darf ich?

Und ich schick dir etwas Kraft zum Lächeln.

Ganz lieben Gruß schickt dir
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
deep
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von deep »

Liebe elas,

ich möchte Dir auch gerne einmal den Arm um die Schulter legen, wenn ich darf...

Das hört sich Alles wirklich blöd an.
Die Ärztin finde ich seltsam, wenn ich ehrlich sein soll. Gibt es dazu eine Alternative, weil sie vielleicht nicht die Richtige ist?

Liebe Grüße
Karin
HelH3
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von HelH3 »

Liebe Elas,

hm, bei dir steht ja eine Menge an - vielleicht empfindest du deshalb gerade alles als schnell, zu schnell, auch die Informationen der Psychiaterin? Das mit der Verbitterungstendenz würde ich nicht als einen Stempel betrachten und erst recht nicht als grundsätzlichen Widerspruch dazu, dass du sympathisch und zugewandt auf andere rüberkommst. Schließlich zeigst du im Gespräch mit deiner Psychiaterin ja nun mal die Facetten deines Denkens und Fühlens, unter denen du leidest. Das kann manchmal auch zunächst herunterziehen, ich kenne das selbst von etlichen Therapiestunden. Besonders schlimm empfand ich das, wenn ich nach der Sitzung noch arbeiten musste - meine schützende Maske, die ich so dringend brauchte, war verrutscht... Aber es ist nicht immer so, und es vergeht auch wieder. Wenn du den Schmerz bearbeitest, wirst du ihn auch spüren und benennen können müssen.

Und natürlich darfst du auch mal das heulende Elend sein, Cipralex hin oder her. Mir hilft es sehr gut, aber ich habe eine andere Grundeinstellung zu Medis, und die spielt dabei eine wichtige Rolle. Trotzdem bin ich damit nicht komplett geschützt vor Tiefs oder vor dem Gefühl, mit etwas total überfordert zu sein. Letzteres habe ich kürzlich bei meinem Umzug auch immer wieder aufflackernd verspürt, konnte es aber meistens irgendwie in die erforderliche Aktivität umlenken

Ich möchte dir raten, der Behandlung noch eine Chance zu geben und unbedingt immer dort einzuhaken, wo es dir zu schnell geht, weil genau das ein ganz wichtiger Punkt sein kann.

Alles Gute dir und viel Power für die bevorstehenden Anstrengungen wünscht Helena
bradforhelp
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von bradforhelp »

Hallo elas,

ich halte meinen Psychiater, den ich wegen der Medikamente regelmäßig aufsuche, für einen guten Arzt, was die Medikation angeht und natürlich fragt er mich auch, wie es mir geht. Er hat aber auch sehr feste Wertvorstellungen und vergreift sich manchmal im Ton. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und sage ihm lange nicht alles. Ich habe auch keine Lust, mit ihm darüber zu diskutieren, das wäre mir viel zu anstrengend.
Die Äußerung, du seist verbittert ist übergriffig und hilft ja nun wahrlich nicht. Versuche, sie nicht ernst zu nehmen.
Für die Therapie war ich bei einem Psychologen, das war ganz etwas anderes. Ihm konnte ich mich öffnen.
Vielleicht brauchst du auch beides.
Ich halte dir die Daumen. Ich weiß, was es bedeutet, sich um eine schwierige Mutter kümmern zu müssen.

brad
"In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt."

Albert Camus
elas
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von elas »

Hallo in die Runde,

vorab herzlichen Dank, Dir carin(reve) für Dein liebes Ohr am Telefon........

FönX`l, und Karin , danke für die Umarmung.
Es tut mir einfach verdammt gut gerade.

La Helena, Du hast mir ja in einem anderen Thread gepostet, dass Du auch Cipralex nimmst, und wie Du damit klar kommst.
Du schreibst viele gute >Gedanken<
Danke, Du Kluge.

Und brad, auch merci.


Ich bin sehr froh um Eure Antworten. Denn, auch wenn heute heulend__________Elend, es verhindert diese arme_Ich_Schiene.

Und tatsächlich kann und mag ich mit niemandem aus meinem dirkekten Umfeld über das Thema Medikation und Depression reden.
Habn alle nicht, (haben andere komische Macken )
Mein Humor scheint noch zu funktionieren.

Und irgendwie tut es mir gut gerade, ebend das heulende Elend zu sein. Immer dieses tapfere an mich Halten, es ist unmöglich.

Das Cypralex nehme ich jetzt nicht mehr weiter. Es war der 2. Versuch von mir.

Ich hatte mal einige Monate Remergil genommen, vor vielen vielen Jahren. Das habe ich besser vertragen, bis auf eine Gewichtszunahme von 15 bis 16 kg damals.

Darauf bin ich natürlich nicht scharf.

Hat die Psychiaterin auch akzeptiert.


So, und nun Muss_______Muss aus Loch wieder herauskrabbeln.

Wenn ich eines weiß, dann, ich komme aus jedem Loch wieder heraus.
Und einfach mal dieses Rotz und Wasser heulen ist hilfreich davor.

Könnt Ihr das verstehen???

Jetzt bin ich einfach froh, mal alles hier auszusprechen, ......

Ach, nur zur INFO Diagnose_ agitierte depressive Störung.


Herzlich elas
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lens
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Registriert: 27. Okt 2009, 18:43

Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von lens »

Hallo Elas,

in einem anderen Thread schriebst du, dass du dir nochmal therapeutische Hilfe holen willst.

Ich finde das sehr gut, denn es zeigt, dass du es dir wert bist, dein Leben in den Griff zu bekommen.

Aber was du jetzt schreibst, klingt nicht sehr hoffnungsvoll. Könnte es sinnvoll sein, dass du einen weiteren Anlauf nimmst? Ich weiss wie viel Mühe ein solcher Schritt macht.

Alles Gute dir
Ibis
elas
Beiträge: 2102
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von elas »

an alle,

Grüß Gott ibis,


ja, ich sitze im Loch, und das fühlt und hört sich hier im Forum und für mich selber auch nicht gut an.

Definitiv war das jetzt der 3.Versuch mit Medis in den letzen Wochen, und ich mache diesbezüglich im Moment nicht weiter.


Ich bräuchte etwas gegen die Schlafstörungen und die enorme Angespanntheit im Moment.

Vielleicht ist es auch normal, bei allen Themen gerade in meinem Leben.

Ja, ich bin es mir schon Wert, dass es mir ganz gut gehen darf.

Psychotherapie nicht ausgeschlossen.

Ich bin ja nun eine schon ältere Frau.
Vielleicht ist es heute über Therapie und Medis möglich, für einen jüngeren Menschen, eine einmalige 'Episode eine einmalige sein zu lassen.

So ist es nicht (mehr) bei mir.

Ich weiß nicht, wie ich das finden soll.
Es ist einfach so.

Und ich suche nach Hilfen. Mit den Medis bin ich im Moment nicht weitergekommen.

Auch wenn es mir schlecht geht im Moment,___nach wie vor____eines weiß ich, wie es sich anfühlt in besseren Phasen meines Lebens.

Und auch diese Phase kommt wieder.


Auch wenn es erschrecken mag, nur so kann ich erzählen und berichten über mich.


Herzlich
elas
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elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von elas »

Guten Morgen,

jetzt schreib ich mir einfach alles von der Seele.....

Cipralex habe ich gestern Abend nicht mehr genommen, und diese enorme Übelkeit ist weg.

Auch wenn die Psychiaterin meinte, das könne doch gar nicht sein, dass es mir davon so übel geworden sei......iss aber so.

Ich bin durchaus bereit für einen weiteren Versuch mit Medis. Da wird es doch auch noch was Anderes geben....und es gibt auch andere Psychiater....

....obwohl ich nicht so eine Ärzte_Wechslerin bin.....

Dass ich ja in einer sehr schwierigen "dysfunktionalen" Familie aufgewachsen bin, das wisst Ihr.
Und.....ich habe schon als Kleinkind auf diese Spannungen mit Ess-Störungen und Erbrechen reagiert.
Diese ewige Übelkeit in der Nähe meiner Mutter....

Also, nach einem Klinikaufenthalt mit 17 Jahren konnte ich step by step diese Ess-Störung abbauen.

Keine Übelkeit mehr, endlich essen können, weibliche Rundungen an mir, die ich mag.

Ein Medikament, das diese Nebenwirkungen hat, diese Übelkeit und nicht essen können, ist in diesem Fall nicht das richtige Medikament für mich.

Ich bewundere Jede, Jeden hier im Forum, der, die eine hohe Akzeptanz gegenüber ADs hat.

Meine tiefsitzende Abwehr gegenüber Medikamente hat schon eine Ursache.

Mein Vater, ein junger und sportlicher Sportflieger wurde gegen Ende des Krieges "eingezogen" und musste mit Hubschrauberflügen "Versorgungsdepots mit Lebensmitteln" versorgen.
Auf so einem Flug wurde er "abgeschossen", und nur durch Wunder und Zufall überlebte er.
U.a. seine Gehirnerschütterung wurde nie richtig behandelt.

Folge_lebenslange Kopfschmerzen. Und der Versuch mit Temagin, Temagin, Temagin......das in den Griff zu kriegen.

Niereninsuffizienz mit 47 dann, und ein paar Jahre später dann für 17 Jahre bis an sein viel zu frühes Lebensende mit 67 künstliche Niere.

Das ist so ein tiefverwurzelter Grund in unserer Familie, dass wir alle sehr vorsichtig mit Medikamenten, bzw. auch mit Dauermedikationen sind.

Obwohl. Ich nehme ja auch brav die Blutdruckmedikamente und meine Asthma_Medikation.
Haben aber kaum Nebenwirkungen, außer dieser Heiserkeit.

Ich schreibe das nicht, weil ich Mitleid möchte.
Das wäre das Letzte.

Dieses Schreiben hilft mir zu sortieren.
Zu verstehen.

Vorallem mich selber zu verstehen, und vielleicht einen kleinen Schritt in eine bessere Selbstakzeptanz zu gehen.

Diese Psychiaterin, die halte ich schon für kompetent, aber ich möchte nicht bedrängt werden bezüglich Medi_Art etc.
Auch ist sie ein wenig zu direkt für mich. Hab ich ihr schon gleich gesagt. Sie sagte daraufhin, sie sei sehr ehrlich. Das ehrt sie ja, ____das bin ich aber auch.
Aber wenn sie zuviele Gedanken / Interpretationen ausspricht bezüglich meiner Person, dann verunsichert mich das zu sehr.

Es geht mir doch auch um eine Stabilisierung.

Z.B. fand ich es recht unpassend, als sie relativ zu Beginn der Sitzung sagte "ach, da sind Sie wie Ihre Mutter", als ich ihr erzählte, dass meine Mutter mit ihrer Psychose keine Krankheitseinsicht hat, und auch keine Medikamente nimmt deshalb.

Ich habe keine Psychose. Und ich habe schon "Vorbehalte" gegen Medikamente. Aber das hat ja auch einen verständlichen Grund.

Ja, vielleicht passt das doch nicht so mit der Ärztin und mir.
Auch wenn ich mich natürlich wehren kann, und korrigieren kann.

Aber ist das meine Aufgabe beim Arzt, mich zu verteidigen gegen ihre Schnellschüsse????

Also für jetzt mal genug der Einblicke in mein Seelenleben.

Und_____________Weil ich eben schon so ein altes Kamel bin, deswegen weiß ich, es gibt immer einen Weg. Immer.

Auch wenn ich ihn nicht immer so genau sehen kann.

Herzlich
elas
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lens
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Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von lens »

Liebe Elas,

habe aus Versehen einen neuen Thread angefangen. Mir ist jetzt etwas klarer, woher deine Abneigung gegen medis kommt.

Aber dass die Psychiaterin die richtige für dich ist, wage ich zu bezweifeln. Du sollst dich wohlfühlen bei ihr. Für mich sieht das nach Stress aus. Und den kannst du doch nicht gebrauchen.

Ich will mich auf keinen Fall einmischen. Du allein kannst herausfinden, was dir gut tut.

Lieben Gruss von
Ibis
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von elas »

Liebe (???? weiblich???) Ibis,

erst einmal Danke für Deine Antwort, auch wenn Du versehentlich einen neuen Thread aufgemacht hast.
Hey....die Tücke mit der Technik...kommt mir irgendwie bekannt vor. *schmunzel*

Nein, Du mischst Dich auf keinen Fall ein, im Gegenteil, jetzt habe ich doch schon so einige Rückmeldungen bekommen bezüglich der Psychiaterin, und ich denke zunehmend auch, sie ist nicht die Richtige für mich.

Schnell_Schuss_Feuergewehr______

Iss ja nicht verkehrt, wenn sie einige Schwachstellen sieht und benennen und diagnostizieren kann.
Geht mir zu schnell, zuviel auf einmal.....


Ja, nur Schritt für Schritt will ich mir Dinge aus meinem Leben und in meinem Charakter zumuten.
Alles andere destabilisiert mich zu sehr.

Quasimodo_Gefühle brauche ich nicht unbedingt.


Also, merci Dir, und auch den Anderen.



Herzlich
elas
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Liber
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Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von Liber »

Liebe Elas

lese gerade deinen Thread, nachdem ich ein paar Tage in Urlaub gewesen bin.

Ich möchte dir die Rückmeldung geben, dass die Psychiaterin auch mir etwas zu direkt wäre.

Sicherlich mag sie mit manchem richtig liegen, aber: es ist viel wichtiger, dass du selbst erkennst, was mit bzw. in dir los ist, als dass sie dir ihre Meinungen so "vor den Bug" knallt. Und: Zuschreibungen wie "Sie sind wie Ihre Mutter" helfen und nützen nichts, das ist meine Erfahrung.

Fürs Tiefergehen mit Themen wie "Mutter" ist eine Psychotherapie viel hilfreicher, das hattest du doch ohnehin vor, oder?

Was das AD betrifft, da hilft mir selbst Fluoxetin, das ich nun schon lange nehme. Ich habe durch das Medikament ein Gefühl der Stabilisierung. Es dämpft nichts, es nimmt mir nichts; mir ist jedoch genau diese Stabilisierung wichtig, um mit den - unvermeidlichen - Tiefs und Löchern umgehen zu können. Denn sie zeigen mir jedes Mal etwas von mir selbst. Falle ich zu tief hinein, geht das nicht mehr.

Nebenwirkungen habe ich keine, und ich bin sehr froh darum. Ich vertraue dem Medikament und meiner langjährigen Erfahrung damit, das mag dabei auch eine Rolle spielen.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es ein großer innerer Zwiespalt ist, einerseits ein Medikament nehmen zu wollen, andererseits aber mit den Nebenwirkungen so zu kämpfen zu haben.

Wie wäre es denn, es mal noch mit einem anderen AD außer Cipralex zu versuchen?

Liebe Grüße
Brittka
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Wie kann es weitergehen für mich

Beitrag von elas »

Guten Abend @all,

Liebe Brittka,

auch Dein Beitrag hilft mir weiter.

Zum Einen, hmmh, mit dieser Psychiaterin, dass eben doch einige Sachen sehr störend sind.

Ich hatte sie ja aufgesucht, weil meine Hausärztin, der Orthopäde und ich mittelfristig noch einmal eine stationäre Behandlung anvisieren.
Und das hat sie ja recht schnell auch unterstützt. Das fand ich gut.

Denn: bei privaten Krankenkassen wird nach wie vor sehr gerne gespart bei stationären Psychotherapien. Und da will bei den Anträgen halt alles gut formuliert sein. Deswegen hatte ich bei der Psychiaterin auch wirklich alles auf den Tisch gelegt.

Aber es überfordert dann doch meine Seele, einem wildfremden Menschen sovieles von mir preiszugeben.

Brittka, Du beschreibst das gut mit diesen "unvermeidlichen" Löchern und Tiefs, und wie Dein AD Dich stabilisiert.

Das meinte ja die Psychiaterin auch, dass ich über ein AD langfristig eine Stabilisierung hinbekäme.
Und_______________die hätte ich schon ganz gerne.

Durch die vielen Diskussionen hier in diesem
Forum ist meine Toleranz gegenüber AD tatsächlich gestiegen.
Und es ist mir gar nicht mehr so fern, das so zu machen.

Jetzt erst einmal nehme ich das Cypralex nicht mehr, ich gehe wieder in die pflanzliche Schiene.....vorerst.

Der nächste Facharzttermin ist eh erst Ende September.(Ferien) Aber ich habe ja auch noch meine Hausärztin.

Ja, das Fluoxetin, das Du ansprichst, davon habe ich hier im Forum doch auch schon viel Positives gehört.

Mir ist heute wieder ein anderes Medi eingefallen.

Aponal. Habe ich mal ein paar Wochen geringfülgig dosiert genommen, als ich mitten in einer Beziehungskrise war. Iss viele viele Jahre her.

Und ich konnte bessser schlafen, und die Ängste waren erträglicher. Nebenwirkungen erträglich.

Ich reagiere nämlich immer gleich in meinen Krisen. Schlafstörungen, enorme Ängstlichkeit und Unruhe. Gedankenkarussell...hmmh eben die Symptome einer "agitierten depressiven Störung".

Es ist eine friedliche und schöne Phantasie, die ich habe. Meine vielleicht (so Gott/höhere Macht/ Schickal es so will) noch 20 letzten Lebensjahre zufrieden und ganz gut erleben zu dürfen.

Für heute Abend bin ich ganz einfach mal wieder dankbar, fürs Forum, für Eure Antworten .


Herzlich
elas
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