Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

jolanda
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Bei der Persönlickeitsstörung ist nicht die Person gestört sondern die Person fühlt sich gestört. Man fühlt sich gestört, im Sinne von beeinträchtigt, weil es Gefühlswelten, Gedanken, Verhalten und Impulse gibt, die einem zu schaffen machen, die in ihrer Intensität über das gesunde bzw. erträgliche Maß hinaus gehen und die es einem schwer machen, im alltäglichen Leben zu bestehen.

Das Problem ist glaube ich auch, dass die sog. Fachliteratur von Fachleuten geschrieben wird, das alles aber aus Betroffenensicht sich völlig anders darstellen kann. Es gibt nur wenige Bücher, die von Betroffenen und Fachleuten gemeinsam geschrieben wurden. Ein gutes Beispiel hierfür wäre das "Borderline Selbsthilfe Buch"
Und mir ist es ehrlich gesagt auch ziemlich egal, was irgendwelche klugen Köpfe sagen, auch wenn es sicherlich nicht aus dem blauen Himmel heraus ist, das möchte ich keineswegs unterstellen. Aber ich für mich selber muss von dem aus gehen, was ich für mich selber erlebe, und was ich als hilfreich erfahre und was als schädlich - gerade auch auf die Therapie bezogen

Und ja, es kann fatal sein, wenn man PS-Anteile übersieht und dann falsch therapiert. Es kann aber genauso fatal sein, wenn man die PS therapiert und die Depressionen nicht. Nach dem Motto, wenn die PS therapiert wird, verschwinden die Depressionen von allein, denn sie sind ja nur Symptom. Diese Haltung hatte mein erster Therapeut. Eine Therapie aus der ich mit mehr Schaden als Nutzen heraus kam.
Zu Beginn meiner Behandlung wurde mir so einiges an den Kopf geworfen

Auf einer Depressionsstation vom Oberarzt:
"Ich glaube nicht, dass wir Ihnen hier helfen können" ohne weitere Erklärung nach ca. 8 Wochen Aufenthalt in denen mir immer wieder gesagt wurde ich hätte eine schwere Depression und müsse mehr Geduld haben.
Dann kam dort die BL Diagnose
Daraufhin " Sie sollten DBT machen"
Also habe ich DBT gemacht, es wurde mir ja als "Wunderheilmittel" ans Herz gelegt.
Dort sagte mir dann der Gruppentherapeut während meiner nächsten Depression, als ich klagte, nichts von dem was ich gelernt hätte würde mir gerade helfen "DBT hilft ja auch nicht gegen Depressionen"

Vielleicht reagiere ich deshalb so heftig auf dieses Thema, weil es so ein Kampf war, bis endlich die Depressionen als eigenständiges Problem ernst genommen wurden. Für mich auch als das größere PRoblem. Denn siehe da die PS ist gut therapiert, die Depressionen immer noch da...
Also ist meine Vehemenz an dieser Stelle doch nicht die Hypersensibilität aufgrund der BL-Störung sondern gründet in dem Frust, der durch falsch gelagerte Behandlung entstanden ist.

Das ist mir einfach wichtig, weil hier überwiegend davon gesprochen wird, dass es falsch ist Menschen die zusätzlich eine PS haben Depressionstipps bzw. Depressionsbehandlung zu kommen zu lassen. Umgekehrt gilt es halt genauso, auch mit PS kann eine Depressionsbehandlung eben doch das sein, was richtig wäre.

LG, jolanda

sorry war vielleicht etwas wirr


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
flora80
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von flora80 »

Hallo Jolanda,

ja, was du schreibst finde ich gut und vollkommen nachvollziehbar! Nur so als Rückmeldung. Natürlich ist es auch umgekehrt problematisch! Ganz sicher sogar!

Flora
heikeg
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von heikeg »

Hallo Jolande,

hm, glaube dass du etwas noch immer falsch verstanden hast. Natürlich ist die Depression nochmal eigenständig zu betrachten und natürlich gibt es auch allgemeine Tipps gegen Depression, z.B. wenn es noch möglich ist rauszugehen, wenn es irgendwie möglich ist, seine Tagesstruktur zu erhalten etc. pp.

Doch geht es auch darum, warum denn die Depression entstanden ist und hier können verschiedene Gründe vorliegen. Und bei einer Behandlung der Depression sollte es einerseits darum gehen, die aktuelle Depression in den Griff zu bekommen, mit Medis, mit unterstützenden Therapiekonzepten usw. und andererseits darum gehen, dass eine Depression nicht wieder kommt.

Ich gehe mal bewußt weg von Borderline, weil dass anscheinend sehr triggert. Nehmen wir nochmal folgendes Beispiel:

Herr U. ist in seinem Leben immer sehr darauf bedacht, seine Fassade zu wahren. Egal welche Probleme da sind, er schluckt lieber, als dass er sie einfach mal anspricht oder mal seine Emotionen zeigt. Aus diesem Grunde wird er dann auch im beruflichen oft übergangen oder sogar mehr aufgebrummt als sonst, da er ja nie etwas sagt und es still schweigend hin nimmt. In ihm drinne sieht es ganz anders aus, aber auch bei seiner Familie mag er sich nicht darüber auslassen und macht gute Miene zum Bösen spiel. Das geht über Jahre so und irgendwann kommt dann der Tropfen, der dass Fass zum überlaufen brachte und er knickt zusammen, Folge Depression.

Klar ist, dass zunächst erst mal versucht werden muß, denjenigen aus der Depression zu holen, aber es macht doch keinen Sinn, dort stehen zu bleiben, denn der nächste Zusammenbruch wartet wieder auf ihn. So wäre es doch sinnig ihm klar zu machen, dass diese Taktik des Schluckens erst dazu geführt haben, dass diese Depression ausgebrochen ist. Wenn er da also für sich langsam aber sicher eine andere Verfahrensweise anwendet, ist es für ihn auf Dauer gesehen gesünder und er wird dann evtl. nicht mehr wieder an einer Depri leiden.

Beides ist also wichtig, das angehen der akuten Depression und die Frage, wie kam es dazu. Und je nach Störungsbild können die Tipps da unterschiedlich ausfallen.

Gruß Heike
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unipolar depressiv seit 2002
Guinevere
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von Guinevere »

Hier verstehe ich noch nicht ganz, ob es für dich LEICHTER ist, wenn du deine Diagnose bekannt gibst (also die anderen dann bestimmtes Verhalten besser einordnen können) oder ob es eher das Gegenteil auslöst, indem die anderen aufgrund der Kenntnis der Diagnose dann Vorurteile haben und bestimmte Verhaltensweisen sozusagen von dir "erwarten"?

Oder kommt beides vor?

Hey liebe Brittka,

also, es kommt beides vor!

Aber ich sag das eher z.B. in Beziehungen mit mir eigentlich sehr lieben Menschen, wo ich mich z.B. ab und an nicht anders erklären kann (auch in Bezug auf Bedürfniskonflikt) , warum ich z.B. nie (ich hab das mittlerweile aufgegeben, alles andere würde mir zwanghaft erscheinen, und mir wird mittlerweile von nur dran denken schlecht) so ein gut strukturiertes Leben führen werden kann, wie manch anderer, oder, warum ich mich nicht genau in dem Moment, wo er es gerne hätte, zu ihm setzen kann (ich würde wohl aufgrund der noch stärker werdenden Unruhe ne Panikattacke bekommen) , oder warum ich gerade nicht so gut zuhören kann, ab und an total vergesslich bin, mir manches erst ne Stunde später oder noch länger wieder einfällt.
Warum ichs nicht auf Dauer schaffe ständig unter Menschen zu sein. Ich hab Menschen gerne, aber ich schaffs nicht auf Dauer, bin dann sowas von Reizüberflutet und mir gehts manchmal so richtig schlecht.
Und ja , warum ich manchmal körperliche Nähe nicht so gut ertrage...
...oder, was mit mir los ist, wenn mich was nicht interessiert, mich auch nicht irgendwie dafür motivieren kann (ich werd dann total unaufmerksam, fangs rumzappeln, nervös werden an, und würde am Liebsten davonlaufen)

Meine manchmal "Sozialphobie", und meine Art zu reagieren (Angst, Verwirrung,...) , wenn mir jemand, wie z.B. mit Worten, z.B. ner Liebeserklärung zu Nahe kommt...


Hab zwar weiter oben was von gelesen mit es sich ner Diagnose einrichten, aber, es ist halt bei mir so, irgendwie hat jeder Mensch seine Eigenheiten. Und, ich hab es diesbezüglich aufgegeben mich ändern zu wollen, u.a. weil das dann doch noch immer sehr an meiner Selbstakzeptanz kratzt...

Schönen Abend allen auch von mir!
manu
Holgi
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von Holgi »

Dat ja maln Thema, wat mer reitz !

Fakt ist, wir werden behandelt von Ärzten, die nach einer Norm, ausgebildet wurden.

Fakt ist, das diese Ärzte nur das feststellen und behandeln können, was sie in diesen Norm-Lehrgängen gelernt haben.

Fakt ist, das niemand von uns weiß, was Norm eigentlich ist.

Man kann Norm anwenden auf Bauteile !
Man kann Norm anwenden auf Lebensmittelversorgung.
Man kann Norm anwenden auf alles, was sich nicht bewegt und LEBT !

Und so stelle ich hier die Frage, ist ein Mensch PS erkrankt, nur weil er mit der angenommen Norm, quasie der Vorgabe von einer "geleiteten" Gesellschaft ein Problem hat ?

Ich persönlich habe gelernt, das ich mich von dem trennen muss, was mich innerlich tötet !

PS / Depri - Formen einer neuen Kultur in Deutschland, die letztendlich nur die Unfähigkeit der Gesellschaft wiederspiegeln einander zu achten !

Zu verstehen, zu respektieren, zu helfen, füreinander dasein.

All diese Dinge, die das Leben lebenswert machen !

Keine Vorteilnahme !

Ich habe mich persönlich ein bisschen geärgert über die Löschung meines Postings von Doc. N.

Habe aber auch erkannt, das er nach der NORM in diesem Fall handeln musste.

Vielleicht gibt es ja mal eine Antwort

Auf jedem Fall wünsch ich euch allen alles Gute

Nehmt das Leben so wie es euch begenet.
Mal gut, mal schlecht.
Und nehmt euch so an wie ihr seid.
Mal gut, mal schlecht.

Und alles andere sind Theorien, ohne Substanz.

Liebe Grüße

Holgi
.........................
QUEARE VERUM !
himmelskörper
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Holgi,

es ist nicht fair alle Ärzte in eine Schublade zu stecken.

Ich denke wenn jemand an PS erkrankt ist, hat er einen Mangel erfahren, in seiner Kindheit.
Meist innerhalb der Familie.
Eine Störung der kindlichen Entwicklung.


grüße sedna


heikeg
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von heikeg »

Hallo Holgi,

nein wenn der Charakter auch quer ist für manche oder für viele, ist das noch keine PS, solche Leute gibt es viele und viele scherrt es nicht, das sie so sind, wie sie sind und für manche dann halt auch ein "Kotzbrocken". Eine PS wird es nur dann, wenn derjenige darunter zu leiden beginnt, wenn sein Denken und Handeln ihm zum Nachteile gereicht.

Ich unterscheide zwischen Persönlichkeit/Charakter und psychischer Störung, die ein Leiden voraussetzt.

Gruß Heike
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unipolar depressiv seit 2002
rm
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von rm »

Hallo Caroline.

Du äußertest vorhin:
>du kannst tausend mal schreiben, du hättest flora ein angebot zu einem telefonat gemacht. ja und? das muss sie doch nicht annehmen, ist ja ihr gutes recht, oder? sie möchte eben nicht mehr von dir angesprochen werden. ihre gründe dafür muss sie nicht zwingenderweise hier ausbreiten.<

Dies zu Deiner Info, was Flora am 14.7.an mich schrieb: (ich hab eigentlich die ganze Zeit gewartet, daß da nun ein Telefonat/ eine persönliche Aussprache kam) und es ist nicht das erste Mal, daß ich vergebens auf klärende Infos von ihr wartete!

hier das Schreiben v. Flora:

>Betreff: Re: Sommertreffen 2010
>Weitere Beiträge dieses Autors
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>flora
>(flora80)
>Benutzer
>2962 message(s)
>erstellt am 14/07/2010 >22:47
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>Hallo Reinhart,
>nur ganz kurz, weil auf dem Weg ins Bett:<
>Du hast ja eben niemanden konkret angesprochen, deshalb fühle ich mich sozusagen kollektiv angesprochen, denn wenn du sagst, es werde bei Treffen augegrenzt, dann bin ich ja ein Teil davon. Ich weiß gerade nicht, auf welche Email du dich genau beziehst. Vielleicht tatsächlich am besten Telefon, ich bin allerdings erst nächste Woche wieder erreichbar, weil ab morgen unterwegs. Grüße, Flora<

Mir ist das hier aber nun auch mittlerweile etwas zu anstrengend, Zeit raubend und ja, ich weiß, ich bin manchmal AUCH ziemlich anstrengend. Deshalb laß ich es jetzt auch gut sein, denn ich scheine wohl wirklich nicht gut zu tun.

Das sag ich ohne Wehmut. So what.

Reinhart

P.S.: Hi Flocke, unsere Posts haben sich überschnitten: Grundsätzlich hast Du recht, aber da ist wohl eine Blockade, die sich nun auch langsam bei mir aufbaut. Muß mal drüber schlafen. Dank übrigens auch an die anderen für ihr statement .
flocke
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von flocke »

Reinhart, wie wäre es wenn du auf andere Weise als über das Forum versuchst das mit Flora zu klären?

Selbst wenn dein Mailprogramm noch immer rumspukt, so könntest du dir ne neue Emailaddi zulegen bis es wieder funzt, oder aber du telefonierst mit Flora, oder ne PN über das andere Forum, oder, oder, oder...



Flocke

Nachtrag: Mhm, vielleicht hatte Flora ja gedacht du rufst an? Nur so ein Gedanke...
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
LaraMaria
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von LaraMaria »

flora80
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von flora80 »

Kleine Info für alle (wie albern ist das denn eigentlich, dass hier alte Postings kopiert werden müssen, um sich irgendwie zu "rechtfertigen"? eigentlich müsste ich das jetzt lassen, aber ich finde es irgendwie viel zu unglaublich, als dass ich da jetzt gar nichts zu sagen würde. Das gehört hier doch mal echt so gar nicht hin! Trotzdem... sorry, das will ich so nicht stehen lassen...)

Folgendes (eindeutig nach dem 14.7. an Reinhart geschrieben) fand ich eigentlich ziemlich unmissverständlich und selbsterklärend, dass ich mir das mit dem Telefonat dann doch anders überlegt habe. Gründe dafür werde ich nicht öffentlich posten. Ganz gewiss nicht... Ihr könnt aber sicher sein, dass sie vollkommen persönlicher Natur sind und keinen etwas angehen. Dies ist immerhin ein ziemlich öffentliches Forum, wenn ich mich nicht irre und ich werde hier keine privaten Konflikte, mit denen KEINER hier auch nur ansatzweise etwas zu tun hat (außer Reinhart natürlich) diskutieren. Auch wenn das sicherlich irre spannend für viele wäre und man sich da herrlich mit reinhängen könnte




erstellt am 24/07/2010 10:36-
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Hallo Reinhart,

ja, ganz richtig, ich verstehe dich nicht. Du mich allerdings auch nicht. Ich habe das mehrfach versucht, aber es klappt offenbar nicht. Insofern gehe ich dir in Zukunft einfach aus dem Weg und bitte dich um selbiges. Wenn du glaubst, ich denke in Schubladen, dann bitteschön! Du darfst selbstverständlich glauben, was du möchtest. Und ich auch.


Flora
otterchen
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von otterchen »

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
912318798
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von 912318798 »

Cool, so ein Sommerloch...



Hele, manu, Brittka, Rainer...

Lieben Gruß, Jojo
flocke
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von flocke »

Naja, als Sommerlochauswuchs würde ich das ganze nicht sehen... derzeit gibts wieder einige sehr gute Themen, es ist also mehr als nichts los...

Dennoch ist es wirklich so dass man sich reinhängt in sowas *andieeigenenasepack*

In diesem Thread passt es *unfünfecken* soagr zum Thema... Streitschlichtugn kann das Forum ebenso wenig leisten wie vieles andere

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Majuha10
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von Majuha10 »

mit einem gewissen Abstand betrachtet ist dieser Thread wieder mal, wie viele vor ihm, eine Fundgrube für jeden Soziologen und / oder Kommunikationswissenschaftler.

Der Doc macht mit freundlichen Worten auf die Unterschiede der Depression / Depression Persönlichkeitsstörung aufmerksam.

Dennoch möchte ich die Gelegenheit wieder einmal nutzen auf die Unterschiede zwischen "reiner Depression" und "Depression bei Persönlichkeitsstörungen" hinzuweisen.


Viele der Tipps die man einem "normal Depressiven" geben würde sind kontraindiziert für jemanden der eine Depression im Rahmen einer Persönlichkeitsstörung hat. Und momentan habe ich wieder den Eindruck, dass viele neue User eher zuerst an einer PS und dann Depression leiden.............

In einem späteren Posting formuliert er die Unterschiede ein Stück weit aus. Betroffene Bellasus und Jolanda beschreiben diese Unterschiede der Gefühlswahrnehmung sehr klar, präziser und aus eigener Erfahrung.


Doc Niedermeier
..ich bitte dies einfach immer wieder zu bedenken. NICHT WEGEN MIR, SONDERN UM IHRETWILLEN. Sie werden sich sonst hier alle schädigen und nicht raushelfen. Da gibt‘s jede Menge Untersuchungen zu.

Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten Z.B. ist in Depressionsgruppen und Borderline Gruppen "Jammern" explizit verboten. Jammern bedeutet "sich nur mal auszuheulen, Dampf abzulassen, nur mal die Meinung zu sagen, nur mal Unterstützung brauchen". Auch hier zeigen wirklich alle Untersuchungen, dass es die Störung nachhaltig verschlechtern wird, weil es die alten (oft verqueren) kognitiven oder emotionalen Schemata aufrechterhält.....

Bellasus
Also ich empfinde es wirklich als zwei verschiedene Ansätze, und ich habe das Glück, dass sowohl meine bisherige als auch meine jetzige Therapeutin das immer gut auseinaderklamüsert bekommen und mir dabei helfen, mich zu sortieren. Es kann wirklich so sein, dass es in einer Stunde darum geht, aus meiner Kraftlosigkeit herauszukommen, für mich sorgen zu lernen, vielleicht im Job meine Rechte wahrzunehmen, Mißstände ansprechen zu lernen und sie viel reden muss, um mich aus meiner Lethargie zu holen. Und in der nächsten Stunde kann es sein, dass ich mit einem Gefühlschaos bei ihr auflaufe, alles ungerecht finde, auf Verletzungen durch andere in meinem Alltag extrem reagiere, fast Flashbacks habe und in alten Gefühlen gefangen bin. So ging es mir letzte Woche mit dem Gutachtertermin für die EM-Rente - das alte Gefühl war wieder da, kein Recht zu haben auf das, was ich brauche, von vorneherein als Angeklagte dazustehen, habe mich einfach nur verlassen gefühlt - das ordne ich als der PS zugehörig zu, denn mit einem guten Telefonat mit der Krisenhilfe ging es deutlich besser, und so schnell kriegt man wohl einen depressiven Schub nicht in den Griff.


Doc Niedermeier
Beispiel: Wenn jemand von sich weiss, dass er eine zwanghafte PS hat (und viele äußern sich ja immer wieder sehr offen hier und das ist clever), dann könnte man schon - wenn er z.B. berichtet, dass die Ehefrau von ihm fordert seine 100 Kilo gesammelten Zeitungen wegzuwerfen - dazu anmerken, dass dies eine vielleicht kluge Idee wäre und NICHT: He, die setzt sich über Deine Grenzen hinweg! Und ein Betroffener mit ner Borderline Störung könnte dem anderen raten "Gegengedanken" zu entwickeln, wenn dieser "hypersensibel (z.B. auf ein posting von mir:-) reagiert und nicht anmerken: Das kenn ich auch, das finde ich auch immer so fies...
Ich finde es eigentlich extrem simpel zu verstehen worum es mir geht und bin extrem irritiert, dass dies so diskutierbar ist?!



Mein Gedanke dazu: In einer Diskussion könnten wir doch versuchen die Unterschiede herauszuarbeiten, um wohl empathisch, aber nicht verstärkend zu reagieren?. Was macht Sinn und wo beginne ich mich selber zu schädigen, wenn ich ja aus meiner eigenen Erfahrung Tipps gebe.


Nun klingt das nachfolgende sicherlich vorwurfsvoll, aber ist so nicht gemeint sondern soll nur meine Wahrnehmung verkürzt darstellen.

Hier geht es wild hin und her - wer wen in welche Schubladen steckt- ob es zulässig sei - Ferndiagnosen zu stellen oder nach Diagnosen zu fragen- Abwehr überhaupt was mit einer PS zu tun zu haben - Unterstellungen in Richtung Doc - dann gleitet es ab in persönliche Angriffe- Verteidigung - Gegenangriff - Parteinahme u.s.w.



Wahrscheinlich ist bei allen die Luft raus, so dass wir die Unterschiede gar nicht mehr an dieser Stelle behandeln können, aber vielleicht greift es jemand auf und formuliert es in einem neuen Faden. Ich wäre an diesem Thema sehr interessiert.


Gute Nacht


LG Maruschka


Edit: Bandwurmsatz aufgelöst.
tomroerich
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von tomroerich »

Hallo Reinhart,

ich wollte zunächst einmal dein Einverständnis, ob du überhaupt öffentlich etwas hören möchtest, was aussehen könnte wie Kritik an deiner Person. Denn grundsätzlich finde ich, es muss schon sehr triftige Gründe geben (massive Störung des Friedens im Forum oder so) um öffentlich darüber zu sprechen, was A über B denkt.

Und das wars auch schon, was ich dir sagen wollte. Ein Aussage wie

Ausgerechnet Du, Flora, als eine Art Schlußwort- schreibende, zugegebenermaßen ein in meinen Augen gutes Schlußwort, kommst hier mit diesen Äußerungen? Widersprechen sich da nicht etwas das Denken/Schreiben und Handeln bei Dir?

nennt ja weder Ross noch Reiter sondern lädt zu Fantasien darüber ein, was du da wohl meinen könntest. Und zwar bei allen, die es lesen. Deshalb kann garnicht eintreten, was du dann als Motiv angibst:

Nur so als Anregung.

Zu was sollte Flora hier angeregt werden? Nachdem du dich ja auf ihr Posting beziehst, kann man da weiß Gott was rauslesen.

Ausgerechnet du..... So fangen alle Sätze an, die sagen wollen: Du bist unglaubwürdig. Und zwar hier ohne zu sagen, in welchem Punkt du das findest.

Im späteren Verlauf wird ja auch deutlich, dass es einen Konflikt gibt und es dir nicht um eine Anregung geht.

Also für mich ist das einfach ein persönlicher Angriff mit Streumunition. Nichts Konstruktives drin, keine freundliche Absicht erkennbar, so dass die Versicherung "Nichts für ungut" seltsam deplatziert wirkt. So wäre es auch, wenn ich hier schreiben würde: "Also Reinhart, dein Benehmen auf der letzten Vollversammlung hat mich schon sehr gewundert. Aber nichts für ungut." Das wäre für dich beschämend, nicht? So in aller Öffentlichkeit.

Dir auch einen schönen Abend!

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Guinevere
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von Guinevere »

Lieb Jojo *mich fett freu*! So, ein Sommerloch verschafft uns die Freude, dass Du mal wieder reinwinkseln tust! Hmm, naja hier ist halt weniger Gastgartenbetrieb, aber ansonsten, noch nicht viel zu spüren vom Sommerloch, und , ich hab Morgen frei *freu*


Dann, nachdem ich vorhin Zeit hatte die heutigen Beiträge nochmal genauer zu lesen, wollte ich mich im Besondern bei Bellassus, Annette für Deinen Beitrag erstellt am 28/07/2010 12:29 bedanken! Es soll ja gewisse Ähnlichkeiten in Bezug auf ADHS zu Borderline geben.

Und, P.s: An Brittka , doch, es stört mich schon noch, ich hab mich noch nicht ganz damit abgefunden, so manches einfach nicht zu können. Ich hatte z.B. auch noch nicht ausserordentlich oft ein gemeinsames Frühstück mit einem Lebensgefährten , ausser, es war gerade im Urlaub , und eigentlich wäre ja ich das Weiblein, welche vielleicht darauf (Familie) mehr Wert legen...und, es kommt sich wohl deshalb, und auch aufgrund dessen, was ich vorher geschrieben hab wieder mal wer etwas veräppelt (?!) vor, kann sich eben so manches nicht erklären, und, es schaut wohl für ihn so manches nicht so aus, als wäre es mir ernst , wo ich aber schon eher meinen würde (?!), dass es so ist . (edit: mir dann selber nicht mehr so sicher bin, ob das so ist) . Aaaaaahhhhhhhhh!!!

Und , dann wollte ich noch unsern allerliebsten Doc. Niedermeier sein: hä hä:-) interpretieren.

Also, so, wie ichs von mir kennen würde, schreibt man das dann so: *Stimme senk* ha ha ha, voi witzig!

Gute Nacht allen,
manu
rm
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Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von rm »

Thomas schrieb:
>..Also für mich ist das einfach ein persönlicher Angriff mit Streumunition. Nichts Konstruktives drin, keine freundliche Absicht erkennbar, so dass die Versicherung "Nichts für ungut" seltsam deplatziert wirkt. So wäre es auch, wenn ich hier schreiben würde: "Also Reinhart, dein Benehmen auf der letzten Vollversammlung hat mich schon sehr gewundert. Aber nichts für ungut." Das wäre für dich beschämend, nicht? So in aller Öffentlichkeit.<

Guten Morgen, Doctore
Guten Morgen, Thomas
Guten Morgen, Maruschka
Guten Morgen, Flora
Guten Morgen, Annette
Guten Morgen, an alle Popkornknabbernden
Guten Morgen einfach!

Mittlerweile sind ein paar Stunden vergangen und ich möchte mich - da so gewünscht - eher nicht mehr zu persönlichen Befindlichkeiten, Empfindlichkeiten, Vermutungen, Animositäten,
etc.etc.etc. äußern, da ich erkenne, daß dies wahrscheinlich mehr zu Irritationen, als zu konstruktivem Miteinander hier führt.

Gleichwohl hielt ich diese 'Auseinandersetzung' - gerade HIER in der Öffentlichkeit für wichtig, denn unterschwellig war wohl nicht nur bei mir selbst Einiges am Köcheln. (auch was die DDL angeht).

Und, Thomas, es ist eben NICHT so wie Du schreibst, denn BESCHÄMEND wäre nicht für mich DAS, was DU so geschickt verpackt/ unverpackt oben äußerst, nämlich die Tatsache (?), daß DU Dich wohl wirklich sehr über meine Kritik auf der letzten HV der DDL z.B. gewundert hast...

...auch nicht, wenn Du dahinter ein 'Nichts-für-ungut' gesetzt hättest, denn das heißt für mich ja in meinen Augen: Thomas meint es im Grunde seines Herzens gut...

...BESCHÄMEND ist für mich vielmehr, daß wohl gewisse Dinge eines im öffentlichen Interesse agierenden 'Unternehmens' wie der gerade gegründete Verein DDL, der auch noch die ALLGEMEINNÜTZIGKEIT beantragte und vorläufig genehmigt bekam, anscheinend so wenig Öffentlichkeit verträgt, wenn es zum Beispiel um Kontrolle der Finanzen etc. geht.

Zu denken gibt mir auch in diesem Zusammenhang der anscheinend vorliegenden Kommunikationschwierigkeiten die Tatsache, daß so wenig in der Öffentlichkeit auf die Meinung und die Gründe ausscheidende Mitglieder sowohl im Forum, als auch in der DDL eingegangen wird bzw. diese Meinungen wohl ignoriert werden (bewußt?).

Wächst nicht ein Verein, ein Forum gerade DURCH eine breite Diskussion, auch und gerade im Hinblick auf deren demokratische Öffentlichkeitsarbeit?

Was hat ein Verein, ein Forum auf Dauer für eine Chance, wenn viele, in meinen Augen wichtige Grundsatzfragen nicht ausreichend bzw. von der Öffentlichkeit ferngehalten erörtert werden?

Zum Schluß möchte ich hier ausdrücklich Maruschka nochmals dafür danken, daß sie die ganze 'Geschichte' hier wieder auf ein relativ neutrales Niveau gehoben hat.

Reinhart
Liber
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Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von Liber »

Hallo Reinhart,

mutig, mutig!

Auch wenn es sicher keinen Sinn hat, jetzt noch das neue Fass "DDL" hier aufzumachen, hier hier sicher was dran:

Thomas hat geschrieben:
>So wäre es auch, wenn ich hier schreiben würde: "Also Reinhart, dein Benehmen auf der letzten Vollversammlung hat mich schon sehr gewundert. Aber nichts für ungut." Das wäre für dich beschämend, nicht? So in aller Öffentlichkeit.

Deine Antwort:
>Und, Thomas, es ist eben NICHT so wie Du schreibst, denn BESCHÄMEND wäre nicht für mich DAS, was DU so geschickt verpackt/ unverpackt oben äußerst, nämlich die Tatsache (?), daß DU Dich wohl wirklich sehr über meine Kritik auf der letzten HV der DDL z.B. gewundert hast...

Ja, so sehe ich es auch. Es war aus meiner Sicht wirklich "geschickt verpackt/unverpackt".

Nun rätselt jeder, was da wohl bei der DDL vorgefallen ist und ob der Reinhart sich da wirklich so seltsam verhalten hat und warum .... Thomas tut damit das gleiche, was er an deinem Posting an Flora - zu Recht! - kritisiert.

Jaja

Wir sind alle tolle Spiegel füreinander, stimmt's?

Lieben Gruß erst mal!

Brittka

Noch ein Edit: an alle, die meinen, man sollte doch nicht über solche Unstimmigkeiten, sondern nur über ein "Thema" sprechen: Störungen haben nicht nur Vorrang, sondern sie NEHMEN ihn sich (Erkenntnis der TZI). Wie hier zu sehen. Und das ist nicht schlecht, ganz im Gegenteil! Natürlich soll kein endloses Hick-Hick daraus werden, aber Störungen zu ignorieren, ist kontraproduktiv. Sie sind deshalb nicht "weg", und das Thema wird durch sie weiterhin behindert.
So, das war jetzt ein Ausflug in die Theorie, aber die Praxis bestätigt es
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von elas »

Reinhard
Brittka,

super_Postings.

Nun, ____Lernfeld_________KND_Forum.
Ja, wir sind alle Spiegel füreinander.
Jeder, jede ist hier Lernender, Lernende.

Nun will ich mich ein wenig aus diesem Thread zurückziehen, da mich das Thema PN etwas verunsichert hat.
Zurückziehen in dem Sinn, mal sacken lassen, etc. etc.

Schönen Tag Euch allen
elas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1684
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Das Forum am Rande des Depri-Universums:-)

Beitrag von Anne Blume »

Ich greife den Vorschlag von Maruschka auf.
Diesen Thread schließe ich an der Stelle. Wer einen der vielen geäußerten Gedanken aufgreifen möchte, möge bitte einen neuen Thread eröffnen und eine konstruktive (!), für mehr als zwei Forenteilnehmer (Gruppenaspekt! ) relevante Diskussion anregen.

Herzliche Grüße
Anne Blume
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