Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo Wolke,

danke für den Tipp. Hab kurz reingelesen und bin bei der Aussage "wingwave-Coaching ist keine Psychotherapie und kann eine solche nicht ersetzen. Voraussetzung bei den Klienten/ Kunden ist - wie auch sonst beim Coaching üblich - eine normale psychische und physische Belastbarkeit." Das trifft auf mich beides nicht zu.

Mein Entschluss zur Einzeltherapie steht, soweit das für mich infrage kommt, fest.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von kormoran »

hallo fönX,

ich möchte dir eine überlegung mitgeben zu der situation mit der selbständigkeit und den blockaden. es mag sein, dass diese gedanken für dich total irrelevant sind, es mag aber auch sein, dass du einen ansatz darin findest, der nützlich ist für die auseinandersetzung.

kommt aus meiner erfahrung mit selbständig arbeiten; auch zuletzt, als ich den beruf nach der langen depri-bedingten auszeit gewechselt hatte, war ich vorübergehend selbständig. ich hätte diese arbeit auch nicht ungern selbständig weitergemacht, habe aber schon auch nach einer teilzeitanstellung gesucht, um die fixkosten zu decken und auch für mich ein bisschen struktur und feste anbindung ans außen zu haben. in der zeit hatte ich ein zwischentief und eine volle blockade. konnte damals die kurve im letzten moment durch ein offenes wort an die auftraggeberin kratzen, großes verständnis und 2. chance und weitere unterstützung ... soviel zu der geschichte.

ich glaube einerseits zwar, dass ich blockade-mäßig ein gutes stück weiter bin; dennoch wäre die selbständigkeit mit all ihren tücken - sich selbst die arbeit heranzuschaffen, aktiv außenkontakte zu initiieren und zu handlen, sich selbst zu motivieren, und zu dem auch für die fachliche entwicklung so wichtigen austausch nur zu kommen, indem man laufend selbst aktiv wird ... für mich doch eine große anstrengung.

und so bin ich jetzt sehr dankbar für die anstellung und - obwohl ich teils schon noch dem freien arbeiten nachweine und auch die positiven seiten daran vermisse - erkenne für mich auch an, dass das für mich wohl einfach besser ist.

und somit die frage, fönX: inwieweit überforderst du dich - generell oder zumindest, solange du noch depressiv bist - mit einer selbständigen erwerbstätigkeit?
wäre nicht bei einer unselbständigen arbeit besser für dich gesorgt: du müsstest die kraft nur aufbringen, um die sache selbst zu machen, nicht aber für all das drumherum, das dich so belastet; und hättest gleichzeitig eine feste struktur und einen festen soziale rahmen.

nun hast du ja erwähnt, dass du da altersbedingt und neu in dem beruf nicht gerade die besten chancen hast; ich schreibe das hier dennoch - weil man manchmal andere optionen ausschließt und nicht überlegt, ob es nicht doch wege gibt, die man noch gar nicht gesucht hat.

(bürogemeinschaft? feste freie mitarbeit in einer bestehenden firma? oder vielleicht ist es gar nicht gesagt, dass niemand einen über-50-jährigen in teilzeit anstellt und auch damit klarkommt, dass der vielleicht mal krank ist ...?) soll jetzt keine naive traumtänzerei sein, sondern die anregung, eventuell mal über den vorgefassten weg hinauszuschauen.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von Regenwolke »

Hallo FönX,

>"Voraussetzung bei den Klienten/ Kunden ist - wie auch sonst beim Coaching üblich - eine normale psychische und physische Belastbarkeit"

ja, diese Einschränkung ist natürlich wichtig, denn es ist ja eine Coaching-Methode, die häufig von nicht psychotherapeutisch ausbebildeten Coaches angeboten wird - die dürfen keine psychischen Störungen behandeln. Aber es gibt durchaus auch approbierte Psychotherapeuten, die mit dieser Methode arbeiten.

Ich wollte Dich aber auch nicht von Deinem Entschluß zur Einzeltherapie abbringen. Das ist sicher ein guter Weg, gerade, wenn Du noch nie eine Einzeltherapie gemacht hast.

LG, Wolke
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo kormoranin,

die Überforderung wäre, glaube ich, vollkommen, wenn ich einen Job bekäme, bei dem ich täglich im Büro sein, nur nach Anweisungen arbeiten müsste und nicht mehr den Freiraum hätte wie als Selbstständiger. Ich vermute, dass ich nach ein, zwei Wochen aufgeben würde. Das könnte aber auch Einbildung sein. Gern werde ich darüber noch nachdenken.

@Wolke
Den nächsten Therapeuten werde ich auch auf alternative Methoden ansprechen.

Wünsche allen ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von Liber »

Hallo FönX und alle,

ich möchte noch zur Gruppentherapie kurz meine Erfahrung beisteuern:

nach jahrelanger Einzeltherapie (PA), die mir sehr wichtig war (weil es da wirklich mal um MICH ging!), hatte ich das Gefühl, dass ich für meine "Probleme mit den Mitmenschen im weitesten Sinn" die Erfahrungen einer Gruppe brauche.

Nun bin ich schon eine Weile in einer geleiteten SE-Gruppe (tiefenpsychologischer Ansatz). Hier lerne ich einiges Neues über mich, was ich in der Einzeltherapie wiederum nicht lernen konnte.

In der Gruppe werden auch oft Probleme einzelner Mitglieder thematisiert, aber um die geht es mir nicht hauptsächlich, sondern darum, wie ICH darauf reagiere, ob ich mich abgrenze, oder darauf eingehe usw. Ich hinterfrage meine eigenen Reaktionsmuster - und ich kann lernen, mal NEU zu reagieren.

Aber das braucht seine Zeit. Anfangs besprachen wir auch eingehend die Probleme der einzelnene Gruppenmitglieder, bis mir dann mal klar wurde, dass das zwar auch dazu gehört, aber nicht der Sinn der Gruppe ist.

Für mich ist der Sinn, mein eigenes Beziehungsverhalten zu hinterfragen und neue Erfahrungen zu machen. Und dies ist dann auf die Beziehungen im Alltag (Familie, Beruf, Freunde ....) übertragbar, was natürlich viel schwerer ist als im Schonraum der Gruppe, aber Schritt für Schritt schon möglich ist.

In diesem Sinn ist eine Gruppentherapie - im Anschluss an eine Einzeltherapie - aus meiner Erfahrung eine gute Ergänzung.


Viele Grüße

Brittka
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von chrigu »

Hallo FönX,

ich weiß nicht genau, ob Deine Antwort an Tiefgrund (vom 22.4.) weiter oben ironisch gemeint war?

Wenn ja, dann finde ich, bietet sich da das erste prima Übungsfeld oder ein erster Ansatzpunkt zum Überlegen in Sachen Blockaden.

Grüße!
Chrigu
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo chrigu,

klar war das ironisch gemeint. Könntest du das etwas erklären? Vor allem vermisse ich irgendwie den Bezug zu einer etwaigen Blockade.

@Brittka
Ich halte eigentlich auch viel von GT. Bei dir war es andersrum als bei mir. Ich denke, die Einzeltherapie wäre jetzt die beste Ergänzung für mich. Bei den Gruppentherapien hatte ich oft den Eindruck, dass die TherapeutInnen der Gruppe zuviel freien Lauf ließen und zuwenig Anleitung boten. Z.B. deine Denkansätze. Die sind doch wirklich konstruktiv. Anstöße in dieser Richtung hätte ich sehr begrüßt. Die kamen aber nicht. Allenfalls der Einwurf in meine Richtung "Gucken Sie mal nach, was da in Ihnen los ist!". Das ist einfach zu wenig.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von chrigu »

Hallo FönX,

okay, dann "serviere" ich Dir den Bezug zur Blockade: In Tiefgrunds Posting waren zwei Teile zu sehen, zum einen der Vorschlag mit dem Fahrrad, zum anderen gab's eine Unterstützung für Deine auf Tiefgrund offenbar offen wirkende Art und gute Selbstüberzeugung und einen weitere Vorschlag daraus.

Und Du hast darauf ironisch reagiert, obwohl da ein großes Kompliment für Dich drinsteckte bzw. eine positive Bestätigung Deiner selbst. Die guten Seiten hast Du nicht herausgelesen - das wirkte auf mich auch wie eine Blockade.

Das mag auf den ersten Blick nicht direkt der Zusammenhang zu der von Dir beschriebenen Blockade zu sein, aber ich finde, auf den zweiten sehr wohl. Die Frage war ja: Wer blockiert da wen? Und da habe ich überlegt: wie umfassend kann so eine Blockade sein, auf wie vielen Ebenen findet sie statt?

Grüße
Chrigu
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo chrigu,

auf jeden Fall verstehe ich dich jetzt. In meinen "Lese-Ohren" war in TG's Post eine ziemliche Portion Ironie, die ich mit derselben beantwortet habe. Mein Urteilsvermögen mag mich öfter mal täuschen. Aber hier bin ich mir ziemlich sicher. Ich werde deinen Aspekt aber in meine weiteren Betrachtungen einbeziehen. Vielen Dank für deine Erklärung.

Lieben Gruß
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Nachtrag:
Bei mir ist ja nicht die Frage, wer wen blockiert, sonder ninwiefern ich mich selbst sabotiere und blockiere. Die Täterfrage ist für mich schon klar. Aber in diesem Dialog sehe ich keine Beispiel dafür.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
mystery60
Beiträge: 344
Registriert: 13. Nov 2009, 11:12

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von mystery60 »

Hi FönX at all

auch wenn mein Beitrag mit zwei Smilies versehen war, so war der Beitrag nicht ironisch gemeint, vielleicht die Verkleidung, nicht aber die Kernaussagen, die ich darin verpackt habe bzw. verpacken wollte.

Also: ich meine nur, du schreibst vieles mit einem negativ touch - und sagst ja selbst, das du dich selbst sabotierst - also deshalb meine Art "Gegenrede", dass man - und ich kenne das selbst sehr gut - immer alles schwarz malen kann: ich bin schon alt, ich bin 50 GdB, ich bin schon 10 jahre selbständig, kein Arbeitgeber wird Interesse an mir haben, ich lebe in der Provinz, wo soll es da überhaupt geeignete Arbeitgeber geben,....
Auch beim Aspekt Gruppentherapie: da haben die nur über Beziehungsprobleme und über die Ex und das Sorgerecht der Kinder gequatscht und - das finde ich typisch - du sagst, du wolltest den anderen nicht die Stunde stehlen, in dem du über deine Probleme sprichst. Also für mich ist das so - und das kenne ich von meinem eigenen Klinik-Aufenthalt, dass ich auch tagelang den Problemen anderer zugehört habe, versucht habe, darauf einzugehen, ein feedback zu geben, ggf. mal einen Rat -- aber ich habe nicht von mir gesprochen.
Nur: wenn andere über sich sprechen und ich darauf eingehe, habe ich auch ein Recht, mal über mich zu sprechen, nicht in jeder Stunde, aber wenn es 10 Teilnehmer sind dann doch im Schnitt jede 10. Stunde - die gehört dann mir und die muss ich mir dann auch nehmen.

Also, warum immer in einem neuen Raum die Augen zu machen und sagen: bestimmt sind alle Türen für mich zu?
Warum nicht mal den Raum abgehen, auch in die Winkel und Nischen und prüfen, ob die Türen zu sind oder offen oder ob sie sich vielleicht öffnen lassen - so nach dem Motto: es gibt nichts Gutes außer man tut es - also was testen, was ausprobieren und nicht immer dieses Vorab-negieren: das ist die typische Falle, in die - auch ich - immer wieder tappe.

Ich geh nicht da hin, da kenne ich keinen und die reden sicher nur belangloses Zeug, die finden mich eh doof, was soll ich da, da bleib ich lieber zu Hause.
Ich werde die Aufgabe nicht hin kriegen, die ist zu schwer, die verlangt zu viel von mir, ich bin zu schwach, zu wenig belastbar, das ist nichts für mich, ich lass es.
.... etc pp
Klar, ist das einfacher, weil es einem selbst nichts abverlangt. Ist doch genauso, wie jemand von Alkohol oder Drogen weg will - da gibt es auch immer 10.000 gute Gründe, warum es nicht geht, oder jetzt gerade nicht, vielleicht nächste Woche oder wenn ich es mir zu Silvester vornehme, oder oder
und ebenso wenn man abnehmen will oder sonst etwas tun will, was man bislang nicht geschafft hat, was einem Kraft abverlangt und Disziplin und Willensstärke.
Gut, man kann sagen, wir sind eben depressiv und das ist Teil der Krankheit und ich habe keinen starken Willen und Disziplin nur für 24 Stunden, wenns gut läuft und ich kann mir für 2 Tage sagen, ich schaff das schon, aber dann gehts eh wieder schief ... ok - aber was ist dann das Ende vom Lied: es ändert sich nichts, man ergibt sich in sein Elend und braucht andere, die einem raushelfen.

Und da kommt das Nächste: Du willst alles selbst machen, selber können. Klar, man hat ja auch noch seinen Stolz und einen Rest von Selbstwertgefühl.

Ich denke nur, die ganze Therapie soll doch dazu dienen Hilfe zur Selbsthilfe zu sein, d.h. einen so weit zu stabilisieren oder zu fördern, dass man bestimmte Aufgaben selbst wieder schafft oder zumindest in Angriff nimmt. Und darum geht es doch letztlich im Leben, egal ob krank oder gesund, depressiv oder nicht, gehemmt oder nicht, ob man sich zu dick, zu dumm, zu hässlich, zu klug, einfach anders oder wie auch immer fühlt und hält.

Also konkret noch mal:
man kann in seinem Schneckenhaus bleiben und sich sagen, die Welt da draußen ist schlecht oder nichts für mich oder man/frau probiert es eben immer wieder aus und wird sicher auch auf die Nase fallen - kann sein in 50% der Fälle, aber auch dann ..... gibt es immer noch die anderen 50%.
Moped meint einfach, es gibt oft mehr Möglichkeiten, als man selbst in seiner Situation erkennen kann, man muss einfach mal über den Tellerrand sehen und denken, und da finde ich hier die vielfältigen Anregungen aus dem Forum durchaus hilfreich - für mich immer ein Grund nachzudenken, auch über die eigene Denke.

Deine Philosophie meint: Du hast da doch ein Pfund mit dem Du wuchern kannst, der beste Ansatz ist doch, dass man selbst von der Qualität seiner Arbeit überzeugt ist - wie ein Schreiner z.B., der überzeugt ist, dass man seine Arbeiten kaum besser machen kann. Dann ist es doch auch leichter für diese Arbeit zu werben, als wenn man von sich denkt und glaubt, man sei maximal Durchschnitt. Also, wenn Du gute Arbeit ablieferst, dann lohnt sich doch der Gedanke, wie man diese Arbeit an "den Mann" bringen kann und eben ggf. auch anderem Weg als bisher, einfach mal neue Wege denken - Kooperationen, nicht jeder Arbeitnehmer ist ja so eingeschränkt wie Du befürchtest, mag ja sein, es gibt nicht all zu viele so gute Arbeitgeber aber ein paar gibt es sicher doch, sie zu finden ist nicht einfach aber eben auch nicht unmöglich.
Klar kann es sein, dass sich deine negativen Prognosen bewahrheiten. Aber folgt daraus, dass man keine Alternative mal versuchen sollte? Oder wäre es mutiger und verdiente Hochachtung, wenn man jede einzelne Chance ausprobiert, auch die 20., wenn schon 19 davor gescheitert sind? Und wenn dann am Ende alles nicht funktioniert hat, dann hat man wenigstens Gewissheit, dass nichts funktioniert und man hat doch alles versucht und kann darauf stolz sein, weil man diesen Weg geschafft hat und vielleicht auch stolz daruaf, was für eine super Prognose-Qualität man über sich selbst hat.

Also, ich mache gern mal einen trockenen Scherz aber nicht alles von mir ist Ironie, ich würd eher sagen, ich gebe meiner Meinung ab und an einen Schuss davon mit, soll aber eher anregen und vielleicht auch mal ein anderes Denken provozieren

und jetzt lieber FönX - mach damit, was Du willst

Vielleicht liest Du das ja gar nicht, weil Du Dir sagst, dass ist ja wieder so tiefgründig, das kann ja nix sein, nur Ironie, das les ich gar nicht erst ..
Dann bleibt nur noch chrigu .....

Schönen Gruß und schönes Wochenende allen
TG
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von flora80 »

Hallo TG und Fönix,

ich hatte TGs Posting ehrlich gesagt gar nicht ironisch aufgefasst, sondern vielmehr so, wie Chrigu es beschreibt. Nämlich, dass da schon eine große Portion sinnvoller (aber auch auf den ersten Blick erst mal unangenehmer) Gedanken drin steckt und auch viel Positives.

Grüße von Flora
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo Tiefgrund,

vielen Dank. Auf dein klärendes Statement habe ich gewartet. Ich habe es mir ausgedruckt und werde es ganz sicher noch ein paar mal durchlesen. Da steckt ganz viel Wahrheit drin. Erschreckend für mich ist, dass diese ganze negative Denke schlimmer ist, als ich es bisher gesehen habe. Die Wurzeln sind bei meiner Mutter, die diesen Negativismus auf die Spitze treibt. Dagegen bin ich ein Sonnyboy.

Also, und das meine ich jetzt ganz und gar ohne Ironie: noch einmal vielen Dank! Vielleicht gibt dies der ganzen Sache eine neue Richtung.

Ganz lieben Gruß
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Nach dem Überschlafen der letzten Posts komme ich zu der Vermutung:
Vielleicht ist die Richtung doch nicht so neu. Im Grunde genommen ist es das alte Lied "kaputtes Selbstwertgefühl", Selbstabwertung. Trotzdem werde ich meinen Entschluss zur Einzeltherapie weiterverfolgen.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von Liber »

Hallo FönX,

meine Sicht:

den Negativismus hat deine Mutter dir vorgelebt, aber die Wurzeln liegen heute in DIR.

Und deshalb kannst nur DU auch etwas dran ändern.

Einzeltherapie ist eine gute Möglichkeit, denke ich!

Viele Grüße
Brittka
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Kurze Statusmeldung:

Heute nachmittag war ich bei meinem Hausarzt, der sich sehr viel Zeit für mich genommen hat. Wirklich ein lieber Kerl! Fluoxetin-Rezept habe ich. Morgen fange ich damit an.

Eine Therapeutenliste habe ich auch bekommen. Die Weichen sind also gestellt.

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
mystery60
Beiträge: 344
Registriert: 13. Nov 2009, 11:12

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von mystery60 »

Hallo FönX,

das hört sich gut an, also toi toi toi
TG
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo alle,

ich will nur mal den Status Quo melden.

Seit nunmehr 14 Tagen nehme ich 20mg Fluoxetin, was mich zurzeit noch extrem müde macht. Die Therapeutenliste liegt auf dem Schreibtisch. Da der Antrieb noch geringer ist, schaffe ich es noch weniger, dort anzurufen. Morgen ist wieder Termin beim HA. Ich denke, es ist gut, mit dem Fluoxetin noch Geduld zu haben. In diesem Zusammenhang ein herzliches Danke an kormoranin für den Link zum alten Fluoxetin-Thread im Pharmaforum.

Lieben Gruß
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von otterchen »

Hallo lieber FönX,

Dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Ich kann mir schon vorstellen, wie sich das anfühlt mit einem Medikament, was (zunächst) einen schlapp macht.

Vielleicht hilft Dir diese Seite zusätzlich bei der Auswahl eines Therapeuten?
http://www.therapie.de/psychotherapie/

Da steht nämlich ein wenig mehr über die einzelnen Therapeuten drin (ich gehe mal davon aus, dass Du nur eine Liste mit den Theras hast, die eine Kassenzulassung haben, oder?).
Dort kann man mit einem Klick auf das "i" sehen, welche Therapieformen jeweils angeboten werden. Das wird dann vielleicht nicht unbedingt bei Dir angewandt aber vielleicht ja zusätzlich einfließen und Dir zu Gute kommen.


Liebe Grüße
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von elas »

@otterchen,

Du kleines Schätzchen von Fundgrube....

habe schon mal für mich hier Daten eingegeben und war ganz erstaunt....off-topic

Für Dich FönX`l alles Gute.

elas
________________________________

Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von otterchen »

:-D

diese Seite hier ist auch interessant...
obwohl... bei dieser Auswahl könnte ich mich gar nicht entscheiden... ich würde am liebsten überall mal reinschnuppern

http://www.therapeuten.de/therapien/alp ... _liste.htm

(auf der linken Seite kann man nach PLZ suchen)

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Liebes otterchen,

vielen Dank für die Links. Leider sind das Portale, in denen die Einträge anscheinend bezahlt werden müssen. Jedenfalls wirft die Liste, die ich vom Arzt habe, vier Verhaltenstherapeuten in unserer Stadt aus. In den Portalen steht kein einziger. Das Problem ist, dass kein Psychotherapeut werben muss. Denen wird ja förmlich die Bude eingelaufen.

Ich werde noch ein paar Tage warten und in der nächsten Woche die anrufen, die für mich hier infrage kommen.

Heute morgen war ich übrigens beim Doc (HA). Und wir haben vereinbart, dass ich einfach noch Geduld brauche. Ende Mai ist dann noch ein Termin beim Psychiater. Dem werde ich den dann aktuellen Stand mitteilen. Vielleicht hat er noch eine Idee.

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
PurpleRain
Beiträge: 213
Registriert: 29. Mär 2010, 22:02

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von PurpleRain »

"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von FönX »

Hallo PurpleRain,

gewisse Muster sind in der Depression vorhanden und kehren oft wieder. Das ist im Krankheitsbild ähnlich wie in der Entstehung (Vulnerabilitäts-Stressmodell), das fast bei jedem irgendwo zu erkennen ist. Aus dem Grund habe ich mich wieder entschlossen, einen weiteren Anlauf mit Antidepressiva zu machen. Seit einigen Jahren nehme ich nur noch abends Trimipramin in Minimaldosis, komme aber auf Dauer damit nicht zurecht, weil mir Antrieb fehlt. Das Fluoxetin hat mich in den ersten zwei Wochen der Einnahme fast lahmgelegt. Noch weniger Kraft, noch weniger Antrieb. Kurze, unruhige Nächte. Ich war schon am Verzweifeln. Heute scheint sich abzuzeichnen, dass sich meine Geduld gelohnt hat. Demnächst werde ich auch eine ambulante Psychotherapie machen, um dem, was du auch beschreibst, auf den Grund zu gehen. Gut möglich, dass das AD reicht, weil ich schon sehr viel gelernt habe in den bisherigen Therapien. Trotzdem werde ich Hilfe von außen dankbar annehmen.

Was ist mit dir, PurpleRain? Du hast in deinen Beiträgen von dir noch nicht viel erzählt. Bist du in Therapie? Nimmst du Medikamente? Was treibt dich hierher? Mach dazu am liebsten einen neuen, eigenen Thread (neuer Beitrag) auf.

Lieben Gruß
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Zorra
Beiträge: 300
Registriert: 20. Nov 2005, 13:37

Re: Ich komme einfach nicht ins Fahrwasser

Beitrag von Zorra »

Lieber FönX,

ich wollte schon immer mal hier antworten, heute habe ich gerade so richtig schön Zeit:

erst mal wünsche ich dir, dass du den heutigen Tag genießen kannst (Konzert) und vor allem freue ich mich, dass es dir Dank AD jetzt endlich wieder ein besser geht.

Ich denke auch, dass zu den AD aber immer wieder ergänzend dann auch mal die Therapie gehören kann.

Nachdem ich letztes Jahr wieder erkrankt war, habe ich AD genommen und gedacht, ich hatte ja schon viel Therapie, ich "weiß" ja schon alles - wird schon wieder.

Jetzt (1 Jahr danach) habe ich neu Therapie angefangen und merke, es tut mir gut. Manche Themen, von denen wir denken "kenne ich" tauchen doch immer wieder lebensbegleitend(?) auf und müssen neu bedacht werden.
Auf einer höheren Stufe sozusagen. Also das einmal Gelernte ist nicht verlorengegangen, will aber aufgefrischt und vor allem den jetzigen Bedingungen angepaßt werden.

In diesem Sinne denke ich, dass es gut und wichtig sein kann, sich auch bei Bedarf wieder neu durch Therapie begleiten zu lassen.

Übrigens hatte ich immer Einzeltherapie. [Gruppentherapie wurde bei mir abgelehnt. Manchmal hätte ich mir Gruppe gewünscht, weil ich oft das Gefühl hatte, ALLEIN so zu sein - und Gemeinschaft gebraucht hätte.]

Jetzt finde ich die Einzeltherapie gut, weil ich da nicht "ausweichen" kann und es geht 50 min. wirklich um mich, meine Fragen, meine Trauer, meine Lebendigkeit, MEINE Wege.

In diesem Sinne hoffe ich, dass du eine für dich gute Therapie findest.

Herzliche Grüße von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

Antworten