War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

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szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Leute,

meine Therapeutin hat mir bei der vorletzten Sitzung Nahe gelegt, evtl. ein Medikament zusätzlich einzunehmen und/oder ein Klinikaufenthalt.

Gegen ein Medikament sträube ich mich gerade noch, aber mit einem Klinikaufenthalt könnte ich Leben Ich stell mir das wie ein mehrwöchiges Wellness-Programm vor mit Kunsttherapie und anderen Bastelarbeiten.

Meine Ärztin hat mir die Wiegmann-Klinik empfohlen. Die habe ich mir auch schon bei einem Info-Tag angeschaut und wäre einverstanden. Meine Therapeutin hat mir vom Theordor-Wenzel-Werk erzählt. Nun weiß ich nicht, welche Klinik mir besser gefallen würde. Pro für Wiegmann-Klinik: gutes Angebot an Künstlerischen und Gestalterischen Tätigkeiten. Pro für Theodor-Wenzel Werk: Sozialarbeiter, Ernährungsexperten.
Mit Hilfe eines Sozialarbeiters könnte ich evtl. einen neuen beruflichen Weg einschlagen. Oder zumindest etwas in dem Bereich für mich klären.
Mit den künstlerischen und gestalterischen Kursen könnte ich mich ungemein gut entspannen, ein neues Hobby finden und vielleicht selbst für mich meine Fragen im beruflichen Bereich klären.

Was meint ihr? War vielleicht schon jemand von euch in einer der Kliniken?

Liebe Grüße,
szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
Berlibi
Beiträge: 42
Registriert: 21. Mai 2005, 18:27

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von Berlibi »

Hallo liebe (r?)Szegfue,
ich war gerade für 11 Tage in der Charité. Hatte mir vorher auch als Alternative das Theodor-Wenzel-Werk angesehen. Hinterher ist man immer schlauer ... Charité war für mich der absolute Reinfall (Chron. Schmerzsyndrom/div.körperliche Nebenbaustellen/Depressionen). Problem war vielleicht auch, daß ich dachte, ich gehe in eine Therapie, es sollte aber nur ein "diagnostischer Aufenthalt" sein. Trotzdem: So eine chaotische Organisation! Entweder ist den ganzen Tag nichts oder drei Sachen gleichzeitig, dann wird man zusammengeniest, wenn man sich leider für das falsche entschieden hat. Einige der Ärztinnen scheinen nicht zu registrieren, daß es sich um psychisch nicht gesunde Patienten handelt. Wer latent suizidgefährdet ist sollte vielleicht lieber woanders Hilfe suchen... Die Psychologinnen dagegen (namentlich Frau Dr. Becker, Frau Dr. Georgiewa) haben mir außerordentlich gut gefallen. Beide hätte ich mir gut für eine längere Therapie vorstellen können. Schade.
Zurück zu Deinem Anliegen: Die Wiegmann-Klinik kenne ich nur von meiner eigenen Therapiesuche aus deren Internet-Auftritt. Im Theodor-Wenzel-Werk war ich zu einem Vorgespräch und fand es recht angenehm. Aus heutiger Sicht könnte ich sagen, hätte ich mich bloß dafür entschieden ...
Folge Deinem "Bauchgefühl"!
Viel Glück!
Liebe Grüße
Berlibi
Mauzi
Beiträge: 78
Registriert: 1. Mär 2008, 18:22

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von Mauzi »

Hallo,

nun ist es ja schon eine Weile her, seid du deinen Beitrag ins Forum gestellt hast, ich möchte aber trotzdem noch darauf antworten. Ich war 2 Monate im Theodor-Wenzel-Werk und habe schlechte Erfahrungen damit gemacht. Es sind z.B. sehr viele Therapien ausgefallen, die Krankheitsbilder der Leute waren so unterschiedlich (Depressionen, Zwänge, Sexsucht usw.), dass man in der Gruppentherapie anderen gar nicht so richtig weiterhelfen konnte und umgekehrt nicht viel Verständnis gefunden hat. Ich bin u.a. wegen Ängsten in die Klinik gekommen und mir wurde der Zugang zur Angstbwältigungsgruppe verwehrt, weil die nur einmal die Woche statt fand und ich zu dieser zeit für die Musiktherapie eingetragen wurde. Beschwerden haben nichts gebracht, wir sind sogar geschlossen als ganze Station zum Klinikleiter gegangen um uns wegen der vielen Therapieausfälle zu beschweren. Wir wurden sehr unfreundlich von ihm abgespeist. Gar nicht gefallen hat mir auch, dass man Samstag abend nur zum schlafen wieder in der Klinik erscheinen musste. Sonntag früh ist man dann wieder losgefahren zu seiner Familie. Mir ging es auch gesundheitlich überhaupt nicht besser durch die Klinikbehandlung, ganz im Gegenteil: meine Ängste haben sich noch verstärkt. Aber: auf jeden wirkt ein Klinikaufenthalt anders, ich denke, für mich war es generell nicht der richtige Weg. Manchen hat es auch trotz der genannten Defizite in der Behandlung gut geholfen. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr verunsichert, vielleicht ist die Wigmann-klinik ja besser.

Liebe Grüße
Mauzi
szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von szegfue75 »

Hallo,

vielen Dank für eure Erfahrungsberichte. Und es ist noch keineswegs zu spät für weitere Beiträge.

Da ich die Wigmann-Klinik schon von einem Info-Tag kenne, werde ich mir das Theodor-Wenzel-Werk nächste Woche mal anschauen.

Ich zweifle allerdings, ob ein Klinikaufenthalt jetzt etwas für mich ist. Ich habe nämlich auch Angst, dass es mir danach schlechter geht. Vielleicht schreibt ja noch jemand über seine Erfahrungen zu einer der beiden Kliniken. Vielen Dank auf jeden Fall.

Grüße, szegfue
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Lunagirl
Beiträge: 47
Registriert: 20. Nov 2008, 20:52

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von Lunagirl »

Hallo Szegfue und ihr Anderen,
es ist ja schon eine ganze Zeit her, dass du diesem Thema etwas geschrieben wurde, aber ich würde es gerne nochmal aufgreifen, da auch ich in Erwägung ziehe in die Wiegmann-Klinik zu gehen.
Szegfue, konntest du dich letztes Jahr für einen Klinikaufenthalt entscheiden? Oder bist du einen anderen Weg gegangen?
Hat jemand anderes Erfahrungen mit der Wiegmann-Klinik gemacht?
Ich habe einiges Positives gehört und auch gelesen, aber auch von längeren Wartezeiten und dass es keine Einzelzimmer gibt? Mich würde z.B. auch besonders interessieren, wie die Kontakte zur "Außenwelt" gestaltet werden dürfen, kann man am Wochenende mal zuhause schlafen, Freunde treffen etc? Mache mir sonst Sorgen, nicht mehr zurück zu finden...
LG Lunagirl
Lunagirl
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Registriert: 20. Nov 2008, 20:52

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von Lunagirl »

Haaalllo....
gibt es hier wirklich niemanden, der bereits in der Wiegmann-Klinik war? Ich war am Donnerstag beim Info-Abend und war ganz beeindruckt von der Klinikleiterin, ihrer Haltung und ihrem Konzept, also wenn sich vielleicht doch jemand austauschen möchte...
Liebe Grüße
Lunagirl
Lunagirl
Beiträge: 47
Registriert: 20. Nov 2008, 20:52

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von Lunagirl »

Da das Thema für mich wieder aktuell ist, schieb ich es mal hoch:-)
FreundlicherMann
Beiträge: 30
Registriert: 4. Jan 2024, 21:28

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von FreundlicherMann »

Berichte über diese beiden Kliniken hätten mich auch sehr interessiert. Bei den Google-Bewertungen und Bewertungen unter https://www.klinikbewertungen.de/klinik ... n-wiegmann findet man auch viele negative Bewertungen über die Wiegmann-Klinik.

Leider liest man meistens negative Bewertungen über Kliniken, wenn man zu den psychiatrischen Kliniken recherchiert.
Mingo11
Beiträge: 30
Registriert: 2. Apr 2024, 11:21

Re: War jemand schon in der Wiegmann-Klinik oder im Theodor-Wenzel-Werk in Berlin?

Beitrag von Mingo11 »

Ich war vor 10 Jahren mit Anfang 20 im Theodor Wenzel Werk. Hatte . tiefenpsychologische Einzel und Gruppentherapie und Kunst und Bewegungstherapie.
Ich fand die Therapeut*innen sehr angenehm. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich tpt wieder empfehlen würde. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass ich praktische Skills für die Zeit danach erworben habe. Bin ziemlich schnell wieder rückfällig geworden. Ich würde von heute aus gesehen andere Verfahren vorziehen.
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