Zum Tod von Robert Enke

Steff74
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Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Steff74 »

Hallo zusammen!
ich bin vom Tod von Robert Enke sehr berührt. Als Fußball Fan und als betroffener. Es ist sehr schlimm was gestern passiert ist! Ich weiß nicht ob unqualifiziert ist, festzustellen das soviel wie ich Heute im Fernsehen über Depression gesehn habe noch nie zu sehn war. Es ist ein Mensch gestorben der einen langen Leidensweg wie wir alle hinter uns haben. Leider war ein Grund für Robert Enke zu sterben, dass er seine Krankheit nicht Öffentlich machen wollte. So habe ich das zumindest interpretiert. Es ist um so trauriger dass Robert Enke durch seinen Tod auf unsere Krankheit aufmerksam machen musste.
Ich fühle tiefe Trauer in mir, da einer von uns keinen anderen Weg gefunden hat.
Ich bin einfach nur traurig! Mein ganzes Mitgefühl ist bei der Familie.
Danke Thomas für die Pressemeldung. Gemeinsam sind wir stark gegen Depression!

Steff
Steff74
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Steff74 »

Sorry, ich wollte keinen neuen Tread eröffnen!
schrader

Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von schrader »

Ich finde seine Entscheidung sehr egoistisch.
Wäre der SM wirklich in einem Affekt passiert würde es ihn noch entschuldigen.

Allerdings das sich nicht konsequent und mit den heutig möglichen Mitteln Therapieren lassen, und den psychischen Terror den er seiner Frau angetan hat, weil diese sich auch an niemanden wenden durfte um ihr Leid zu teilen, ist unverantwortlich ich bezeichne es sogar als pervers.

Es tut mir leid, aber das hat nichts mit Grösse zu tun und ich kann hier kein bedauern oder Traurigkeit empfinden, lediglich Wut baut sich auf.

Wut weil er seinen Tod eiskalt geplant hat,und gewusst zu haben scheint was er den zurückgebliebenen antut, egal ob Angehörige dem Lokführer, den Fahrgästen, den vielen Kindern, denen er als Vorbild galt und dies nicht nur begrenzt, sondern weltweit.



Es gibt weitaus schonendere Methoden sich vom Leben zu verabschieden, deshalb noch einmal: Für mich ist der Emke ein rücksichtsloser, egoistischer Mensch, dessen Handlung nicht zu entschuldigen ist.

Verweigerung von heilender und stabilisierender Behandlung ist kein Zeichen von Grösse, sondern ein Zeichen von Eitelkeit und Größenwahn, was meist, wie geschehen, in einer Katastrophe endet.
Anne Blume
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Anne Blume »

Das Posting von Paul musste ich editieren.
Ein so schreckliches Ereignis bringt jede Menge heftige Emotionen mit sich. Ganz klar. Aber: Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass Suizidalität leider zum Krankheitsbild Depression gehört.

Anne Blume
Dendrit
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Dendrit »

Danke Frau Blume!


@ paulschrader:

Wenn Du - sofern möglich - das Interview in stern TV vor ner 3/4 Std. angesehen hättest, würdest Du eines besseren belehrt gewesen und wüsstest, dass der Kommentar völlig überflüssig, fehl am Platz ist und umsonst die Zeit mit dem Schreiben vertan hast. Aber vllt. kann man die Sendung/das Interview über die Homepage nochmals sehen ...
OpelOma
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von OpelOma »

Hallo, ich finde die aussage nicht ok. Ich stand auch schon davor mir das Leben zu nehmen. Man denkt nicht an die anderen sondern nur das es für alle das beste wäre nicht mehr da zu sein. Ich dachte auch nicht an meinen Mann. Er merkte, Gott sei Dank, das an diesem Tag etwas mit mir nicht stimmte. Er kam gerade früher von der Arbeit als ich meine Idee in die Tat umsetzten wollte. Seit dem bin ich in behandlung und manchmal denke ich noch immer an SM aber der Gedanke an meinen Mann und meinen Hund halten mich davon ab. Man sollte die Menschen nicht verachten die sich selbst Töten. Diese Menschen waren sehr einsam und traurig und wußten leider keinen anderen Ausweg mehr.
lg Bianka
Sust
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Sust »

Hallo Steff

ich kann dir nur zustimmen. Mir geht es genau wie dir.




Hallo Paulschrader,

ich kann deine Wut ein wenig verstehen, aber auch nur ein wenig.
Robert Enke hat sich das Leben genommen und andere mit reingezogen. Das war nicht fair.

Aber er war lt. Ehefrau und Doktor schwer depressiv. Ist noch lange kein Grund, aber eben ein Teil des Krankheitsbildes für Depressionen.

Ich denke auch, es war der falsche Weg, aber wer kennt den richtigen???
Du??? Ich???? Die Depressiven?????

Es ist nicht meine Aufgabe zu urteilen oder eben gar zu verurteilen.
Ich denke, er hat einen Weg gewählt, für ihn in der Depression ganz bewußt, der ihm als gut erschien.

Ob er nun gut war/ist liegt nicht in unserem Ermessen.

Ich finde es schade, das es sein Weg war, mein Mitgefühl gilt seiner Frau, seinem Kind und allen Freunden.

Ich denke nicht, dass er größenwahnsinnig oder gar eitel, egoistisch und rücksichtslos war. Er war krank.
Krank, wie viele hier im Forum.

Sei mir nicht böse, aber das ist meine Meinung.

LG

Sust
Sust
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Sust »

Danke Frau Blume auch von mir
Montoya

Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Montoya »

Hallo an alle,

Vielleicht ist es ein wenig makaber aber
vielleicht kann sein Tod einige Menschen
wachrütteln damit die Depression endlich als
schwere Krankheit akzeptiert wird und nicht
als Stimmungsschwankung. Dann hat sein Tod wenigstens einen Sinn. Ich finde es schlimm dass jetzt soviel Trara gemacht wird. Es hätte schon vor seinem Tod mal jemand merken müssen wie es um ihn steht. Ich begreife nicht wie er die Krankheit so lange verstecken konnte und kann es ehrlich gesagt nicht so recht glauben. Ich denke da wollten viele die Anzeichen nicht erkennen weil jeder nur an sich denkt. Unsere Gesellschaft ist so unsensibel und egoistisch. Wirklich traurig
...
pgbu
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von pgbu »

Auch von mir ein Danke an Frau Blume. Aber auch nach dem Editieren finde ich den Beitrag von PaulSchrader noch schlimm genug. Ich finde ihn nicht nur überflüssig und fehl am Platz, sondern in höchsten Maße zynisch und menschenverachtend. Ich weiß nicht, was dich, Paul, hierhin führt. Aber von wirklich schweren Depressionen scheinst du - entschuldige, dass ich das so schreibe - keine Ahnung zu haben. Prof. Hegerl hat dies vorhin bei Günter Jauch in Stern TV eindrücklich beschrieben. Die schwere Depression - und die hat Enke ja unstreitig gehabt - verstellt einem den richtigen Blick auf die Realität. Man ist in der Depression gefangen und plant seinen Tod mit Sicherheit nicht "kaltblütig", sondern weiß in einer psychischen Ausnahmesitution einfach keinen anderen Ausweg mehr....

Ich musste das einfach los werden, weil ich tief betroffen bin von Enkes´Schicksal und ich es nicht ertage, dass man einen so hervorragenden Sportsmann, der unter anderem vor 3 Jahren den Tod seiner kleinen Tochter verkraften musste, als rücksichtslos und egoistisch und eitel bezeichnet....

PaulG.


°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

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Sust
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Sust »

Danke Paul, da kann ich dir voll und ganz zustimmen

LG

susanne
schrader

Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von schrader »

Sust
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Sust »

bin einfach nur sprachlos im Moment
Dendrit
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Dendrit »

Du hast echt keine Ahnung ...

der Emke hat seinen Abgang eiskalt geplant mit akribischer Vorbereitung, eher unüblich für einen Depressiven Suizid.

Natürlich geht das, sogar Jahre vorher.

- ohne weitere Worte, soviel kenn ich nicht -
DYS-
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von DYS- »

@ paulschrader

Du hast echt keine Ahnung!

Vielleicht würden dir ja mal 30 Minuten schwere Depressionen am eigenen Leib helfen eine andere Ansicht zu bekommen.
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
schrader

Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von schrader »

tomroerich
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von tomroerich »

Hi Schrader,

na, du bist mir ja einer

Seit mir nicht böse, aber die Qualen, zu denen er seiner Frau jahrelang gezwungen hat, ist kein Zeichen von Grösse und intelligent, sondern schlichtweg von Dämlichkeit.

Sorry, Schrader, aber du hast leider keine Ahnung. Wenn du glaubst, Enke habe irgendjemand zu irgendwas gezwungen, dann verstehst du einfach nicht, dass Depression selbst ein Zwangszustand ist.

Da kannst du ebenso gut behaupten, ein Rolllstuhlfahrer würde andere zwingen, ihn zu schieben.

Theorien über die Ursachen von Suizid, auch die von Eink/Haltenhof, gehen merkwürdigerweise gerne davon aus, dass ein Suizidgefährdeter ein steuerungsfähiger Mensch ist und dazu fähig, vernünftige Abwägungen zu machen.

Deine Meinung scheint mir nicht fundiert zu sein sondern beruht wohl eher auf Fanatasien darüber, was Depression ist.

Auch sorry,

Thomas
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pgbu
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von pgbu »

Hallo PaulSchrader,

jetzt bezeichnest du Enke auch noch als dämlich und behauptest, er hätte alle verarscht. Wenn er keine schwere Depression gehabt hätte, könntest du ja vielleicht (!) recht haben. Aber er hat eine schwere Depression gehabt!! Und mit einer schweren Depression kommt man sicher nicht auf die Idee, jemand verarschen zu wollen. Da ist nur noch die Hoffnungslosigkeit, die Ausweglosigkeit, das Gefühl, nicht weiter leben zu können, das Leben einfach nicht mehr zu ertragen. Glaub mir: Ich weiß, wovon ich rede....

Gruß, Paul


°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

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SisterGoldenHair
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ich würde sagen ...
hier wäre es möglicherweise Zeit für ein Schloß - und wenn das möglich ist, am besten noch eins an die Finger des Users.

sieht so aus, als möchte da jemand provozieren ... oder ... ist er selber mehr... oder weniger... krank. Für Betroffene kommt so was nicht so wirklich gut an, aber evt. sollte genau das erreicht werden.

Gute N8


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
schwazrmaler
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von schwazrmaler »

Liebe Forianer,

aus den Widersprüchen der letzten Postings in diesem Thread destilliert sich für mich die Frage: Bin ich denn mit der Diagnose schwere Depression jeglicher Verantwortung für meine Tun (oder Lassen) enthoben?
Fragt sich ein schwer depressiver

Schwarzmaler
schrader

Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von schrader »

HelH3
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Pader Schraul

Beitrag von HelH3 »

Dendrit
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Dendrit »

Ach soooo - Danke La Helena.
SisterGoldenHair
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von SisterGoldenHair »

*wink* Helena
... war da nicht auch mal ein Rentenberater im Gespräch, wenn ich mich entfernt richtig erinnere... ist schon ein Weilchen her.

LG


***

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:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
Dissozia
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Re: Zum Tod von Robert Enke

Beitrag von Dissozia »

@paulschrader

spar Dir Deine unqualifizierten und völlig daneben liegenden Postings besser, es ist entsetzlich, so was hier lesen zu müssen, zwischen all den Menschen, die verstehen und aus eigener Erfahrung kennen.

Am Liebsten würde ich sagen: Halte endlich die Klappe!
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