„Schwarzes Schaf“?!

kleene_sue
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„Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo, ich muss hier mal kurz meine Gedanken loswerden über den gestrigen Familienabend:

Gestern war die Geburtstagsfeier meiner 2.-wichtigsten Person in meinem Leben: meine Oma wurde 70.
Es hat sich an dem Abend nach ca. 5 Jahren wieder die ganze Familie zusammengefunden und ich war schon frühs sehr aufgeregt vor diesem Treffen, vor allem weil ich alles gegen tun wollte, dass nicht ich im Mittelpunkt stehe, sondern meine Omi.
Der Abend an sich war einfach wunderschön, lecker, amüsant und tolles Fotos gemacht :o), DOCH:
Ich habe zum 1.x einen selbstgebackenen Kuchen mit zu meiner Familie gebracht und es gab so einige Äußerungen, die mich fertig gemacht haben, aber bis zur Heulattacke abends lieber gewartet habe *anstrengend:
- Schwester: „Das ist dein Kuchen? Dann wird ihn keiner essen!!“
- Mutter: „Dann hast ja mal etwas zu deinem Leben geschafft!!“
- Mutter: „Endlich hast mal einen Kuchen mitgebracht.“
Wenn ich mir das so durchlese, hört es sich so an, als würde ich mich über Kleinigkeiten aufregen, aber oft sind es diese Dinge, die mich in meiner Familie so fertig machen.

Ich habe es zu nix bis dahin gebracht *lach: ich habe 2 abgeschlossene Ausbildungen und bin jetzt in die Depression gefallen und arbeitslos krankgeschrieben und muss mir dann noch von meiner Mutter anhören „… kannst es ja kaufen, sitzt ja eh nur zuhause rum“

Dieser Abend hat mich so runtergezogen, dass ich Heute seit Langem nicht von der Couch komme :o(

Zu mir: bin 23 Jahre alt, gelernte Arzthelferin und Krankenschwester, in der Jugend Schläge, Einsperren, bin sch*, sehe sch* aus .. als mein Schwiegervater auszog, dachte ich es geht vorbei, doch … bla bla bla *seufz :o( ..

Egal was ich in meiner Familie mache, es ist nie perfekt genug .. kein Wunder, dass ich Perfektionistin bin :o(

Habe das Gefühl ich bin zu sensibel … mir muss keiner Antworten *boar*
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
chrigu
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von chrigu »

Hi Sue,

Kleinigkeiten? Nee, finde ich gar nicht!

Jeder halbwegs sensible Mensche spürt doch, ob solche Sätze, wie sie Dir an den Kopf geknallt wurden, angebracht sind oder nicht. Vor allem Familienmitglieder sollten doch merken, dass es Dir eventuell nicht besonders gut geht (ich weiß, dass sie das in vielen Familien oftmals nicht tun, aber das sehe ich nicht als Entschuldigung!).

So ein Satz kann natürlich durch und durch scherzhaft gemeint sein, aber auch bei Scherzen kann man ja abschätzen, ob das Gegenüber (in diesem Falle eben Du) damit zurechtkommt oder nicht.

Insofern kann ich absolut verstehen, dass Du Dich getroffen und verletzt fühlst! Und ich finde auch, dass Du das Recht dazu hast!

Jo, kein Wunder bei der Familie, dass Du Perfektionistin bist. Ich kann mir ungefähr vorstellen, dass Du Dich immer anstrengen musstest, um einigermaßen zu gefallen und vermutlich hat es denen trotzdem nie gereicht. Das ist unfair und auch da hast Du das Recht, darüber sauer und getroffen zu sein!

Ginge es eventuell, den Kontakt zur Familie vorerst zu reduzieren? Sie tun Dir nicht gut, sie tun Dir weh, dem solltest Du so weit wie möglich aus dem Weg gehen. Und Dich dann erstmal um Dich kümmern, ohne den Hintergedanken, was die Familie dazu sagt (zumal sie ohnehin nicht zu sehen scheint, welche Anstrengungen Du bewältigen musst). Denn diese "Kleinigkeiten" (die ich nicht als solche sehe) in der Summe sind es ja, die Deine Krankheit begünstigen, Dich immer weiter fertig machen.

Wenn mich Freunde so behandeln würden, dann würde ich denen die Freundschaft aufkündigen, weil ich irgendwann zum Glück gemerkt habe, dass ich meine Zeit nicht mit Leuten verschwenden will, die mir nicht gut tun. Bei der Familie ist das manchmal schwieriger. Aber vielleicht wäre das eine Lösung, bis Du das Thema in der Therapie anpacken kannst, Techniken lernst, mit denen Du Dich zur Wehr setzen kannst oder Dir das nicht mehr so nahe gehen lässt.

Alles Gute!
Chrigu
kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo chrigu,

danke für deine Antwort.

Ich habe Sie gerade angerufen und versucht mit ihr darüber zu reden, aber es ist so gekommen, wie gedacht (erhofft?):
Sie meint, ich verstehe wie immer alles falsch, sie traut sich nie was zu sagen, sie hat das Gefühl immer alles falsch zu sagen, ich lege alles auf die Goldwaage .. also: im Enddefekt bin ich schuld und nicht sie .. weinend hat sie aufgelegt

.. keiner aus meiner Familie fragt mich, wie es mir geht. Viell., weil sie sehen mir gehts jetzt besser, anstatt zu überlegen, dass es nur so ist, weil ich tgl. chemische Stoffe zu mir nehme?!
Viell. haben sie Angst in dem Moment auch an die Vergangenheit erinnert zu werden, nur dann ist kein Wunder, wenn ich mich momentan in der Familie meines Freundes wohler fühle ..

.. Kontakt reduzieren .. habe ich auch schon dran gedacht, ist natürlich ne Überwindung .. leider klappt es nicht so mit therapeutischer Unterstützung, den er ist noch 1 Woche in Urlaub und habe noch keinen neuen Termin, da ich auf einen Anruf einer Tagesklinik vergebens hoffe ..

Bei meiner Familie habe ich immer das Gefühl, dass ich zu sensibel bin und mich über jeden Scheiß aufrege, siehst ja wieso *grml ..
Das ich da kein Selbstwertgefühl habe, ist ja wohl klar und irgendwie ist es mit der Kindheit nicht vorbei, ich erlebe sie gerade nochmal, nur ohne meinen bösen Schwiegervater und seine nonverbalen Attacken, sondern jetzt nur verbal

Wie soll ich den Kontakt minimieren ohne schlechtes Gewissen??

Übrigens habe ich schon einige Freund-/Bekanntschaften die letzte Zeit aufgegeben und trauer nix hinterher ...

... mir geht grad ihre Reaktion am A* vorbei, früher hätte ich sofort zurückgerufen und ihr somit gezeigt, dass ICH ihr verzeihe ...

LG

.
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Nadalien
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von Nadalien »

Also wirklich...
bei solchen Sätzen von Menschen, die einen lieben sollten, wäre ich auch depremiert (hab auch ähnliches gehört). Bei mir hat eine Phase der Abstinenz geholfen. Wenn man mit Menschen aus einem FREIWILLIGEN Gespräch (also nicht beruflich oder so) frustriert herauskommt, dann solltest du den Kontakt erstmal fallen lassen. Die haben nicht ein Problem mit Dir, sondern mit sich. Wahrscheinlich sind sie überfordert mit der Situation und neigen dann zum Trietzen - ja nicht die Wahrheit sehen, lieber "Scherze" machen. Dass Dir das nix bringt ist klar. Und wenn sie beleidigt sind, dass Du dich nicht meldest; auch das ist nicht dein Problem. Abhängig sein von Jemandem der Einem nicht gut tut (wegen der Blut ist dicker als Wasser - Geschichte?) - das tut nicht gut.
Kjeks
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von Kjeks »

Hallo!

Es gibt leider leute, die sich nur gut/wohl fühlen, wenn sie andere runterputzen können.
Ich denke, dass ein abbruch oder verminderter kontakt dir zumindest helfen könnte, dass du dich wieder fangen kannst.

ich habe das mit meiner schwiegermutter auch so gemacht und zeige ihr jetzt bei ihren sticheleien die kalte schulter. sätze wie: Ihr würdet gar nicht merken, wenn ich tot in der wohnung liegen würde! oder die tatsache, dass sie mich oft noch mit dem namen seiner Ex-beziehung anspricht, die aber schon knapp 12 jahre zurückliegt, haben mich früher genauso fertig gemacht.

ich finde es gut, dass du deine mama jetzt nicht zurückgerufen hast und ich würde mich auch in zukunft nicht für dein verhalten entschuldigen!! sie hat versucht den spieß umzudrehen und dir den schwarzen peter zuzuschieben. Nimm ihn nicht, dem peter, meine ich. das ist emotionale erpressung!!!

Leider stimmt es ja schon, dass blut dicker als wasser ist, aber wenn das blut so "krank" macht, muss eine änderung her!

Ich wünsche dir viel kraft deiner familie die stirn zu bieten!
Und das wichtigste: Erkenne dich selbst an! Du bist es wert, dass dir nur Gutes wiederfährt!!!

Der Kuchen war sicher sehr lecker, oder? *schmatz*

Deine Kjeks
Wisse, was Du willst;

Fühle, was Du fühlst;

Tu, was zu tun ist.-

Ich weiß es heute leider nicht!
chrigu
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von chrigu »

Hallo Sue,

prima, dass Du Deine Mutter dann nicht mehr angerufen hast. Oh, das kenne ich, ich habe mich auch so oft in meinem Leben bei meiner Mutter für Dinge entschuldigt (die nicht meine Schuld waren!) nur um nicht (auch noch) für ihr Unwohlsein verantwortlich zu sein.

Bei mir hat es lange Jahre gedauert, bis ich das durchschaut hatte. Und bis heute fühle ich mich schlecht, wenn sie mir das Gefühl vermittelt, es ginge ihr nun meinetwegen schlecht. Obwohl sie der Auslöser für Konflikte oder den unglücklichen Verlauf der Konflikte ist.

Der Kontaktabbruch allein kann erstmal für ein wenig Ruhe sorgen, aber trotzdem ist es sicherlich wichtig, Umgangsstrategien zu lernen. Du siehst ja, was schief läuft, was das Verhalten der anderen in Dir auslöst. Damit hast Du schon einen wichtigen Schritt getan! Hey, und Du hast auch schon erlebt, wie Du Dich von "Freunden" verabschiedet hast und die Reaktion Deiner Mutter lässt Dich gerade einigermaßen gleichgültig bleiben - ich glaube, Du hast ganz gute Voraussetzungen, solche Begegnungen und Kommentare in Zukunft gut zu überstehen.


Chrigu
kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo nochmal,

@ Nadalien:
Ja, langsam glaube ich auch, dass sie ein Problem mit sich selber habe und trotz, dass ich eine Therapie mache, würde ich ihr auch eine vorschlagen ;o)
Es kommt nicht mal die Frage von meiner Familie, seit November: "Und, wie gehts Dir?!" .. als wäre alles okay mit mir .. dafür muss ich mir anhören, dass ich ja Zuhause rumsitze

@ Kjeks:
Ich weiss nicht, ob es was mit runterputzen zu tun hat, wohl eher, dass es familiär bedingt ist, lieber zu reden, statt vorher nachzudenken ... Ich glaube, langsam merke ich, wie nah ich mir durch die Auszeit wirklich komme und erkenne nun vieles, was ich vorher nicht gesehen habe oder sogar nicht so ernst genommen habe .. doch, sonst wäre ich ja nicht mit meiner Depression da, wo ich jetzt bin
War ein Maulwurfskuchen, lecker, aber nicht wirklich hinbekommen .. die Sahne war nicht genug steif, aber fürs 1. gut :o)

@ chrigu:
Ich glaube, dass Mütter oder einfach Eltern damit überfordert sind, wenn die eigenen Kinder in einer Therapie sind .. "Schuldgefühle", würde mir auch so gehen .. und viell. ist das ganze Verhalten meiner Familie Abwehr vor allem und natürlich vor mir :o(


Wenn ich irgendwann mal solche Sätze schaffe an mir vorbeirauschen zu lassen, dann ändere ich mich ja .. wieder ich und nicht die Anderen .. ich sehe das momentan nicht ein, wisst ihr??
Soviel Kraft aufwenden, damit man akzeptiert wird, so zu sein, wie es die Familie will .. sicherlich ist es einfacher, wenn ich mich so ändern würde, wie es meine Familie will .. doch .. ich werde sogar als Snop bezeichnet, weil ich monatlich spare *ankopffass

Achja, mein Freund ist momentan der Einzige, der mitbekommt wies mir geht und mich sehr oft in die Arme nimmt und unterstützt!!
Dafür muss ich mich mal revanchieren *gg
- Grüßl an ihn, auch wenn er es nicht lesen kann ;o) -

LG

.
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kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

"Und das wichtigste: Erkenne dich selbst an! Du bist es wert, dass dir nur Gutes wiederfährt!!!"

Ich glaube dieser Weg ist lang, aber die Therapie ist schonmal der 1. Schritt dorthin :o)
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kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Ich habe die Nacht etwas verwundertes geträumt:

Ich oute mich mal als kleiner "Gilmore Girls"-Fan und habe eben eine Serie von geträumt und eben immer die Mutter und die Tochter ... ist ja eine ganz andere Beziehung, als bei mir ... inniger und vertrauensvoller *seufz

Ich glaube davon bin ich weit entfernt und werde wohl nie näher kommen

Lg

.
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kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Heute lag ich seit Langem heulend im Bett. Gott sei Dank hat mich mein Freund an die Hand genommen und ist mit mir spazieren gegangen :o)

Ich fühle mich trotzdem leerer als sonst .. auch wenn ich denke der Abstand ist gut, ist es natürlich hart .. aber was heißt Abstand?
Sie hat ja heulend aufgelegt und meinte, ich kann langsam nicht mehr und ich melde mich nicht ... ist das schon Abstand und was mache ich, wenn sie sich wieder meldet??
Wie bringe ich ihr das behutsam bei??

*fragenfragenfragen*

LG

.
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Gabriele
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von Gabriele »

Hallo Sue,

weißt Du, wenn man so verletzt wird, dann ist Abstand gut geeignet um, die geschehenen Dinge zu verarbeiten, sich von der Verletzung zu erholen, sich Zeit zu geben um sich für das nächste Telefonat eine Strategie zurechtzulegen und sich darüber klar zu werden, wie es überhaupt weitergehen soll in und mit Deiner Familie.

Also verletzt bist ja Du von Deiner Mutter worden, also Dein gutes Recht, Dich erst einmal zurückzuziehen.
Deine Mutter will wahrscheinlich nicht verstehen was Dich so verletzt hat oder versteht es wirklich nicht. Wenn sie Dich nicht versteht, dann wird sie zu ihrem eigenem Schutz Dir Vorwürfe machen.
Deshalb hat sie heulend aufgelegt und gesagt, dass sie nicht mehr kann.
Also hast am Ende leider wieder Du den schwarzen Peter.

Wie wäre es, wenn Du Dich nicht mehr vor ihr verteidigst, sondern ihr einmal schilderst, wie Du Dich fühlst, wenn solche Dinge wie zum Geburtstag gesagt werden? Oder frage sie doch einmal, ob Deine Berufsabschlüsse nichts sind, ob das keine gebrachte Leistung ist.
Sag ihr ruhig, dass Dich ihre Art sehr kränkt.
Wenn sich dann immer noch nichts ändert, dann kannst Du Dir überlegen, ob Du vielleicht den Kontakt zu Deiner Familie einschränken oder abbrechen willst.

Ich weiß das das hart ist, aber mir fing es erst an besser zu gehen, als ich ein Stück Abstand zwischen mich und meine Familie gebracht habe, als sie nicht mehr so dicht an mich heran kamen.
Ich habe mich zurückgezogen. Das heißt, dass ich nichts mehr von mir erzählt habe, dass ich nicht mehr angerufen habe (nur noch zu gegebenen Anlässen), ich habe mich nicht mehr verteidigt, sondern gesagt wie es mir geht mit diesen Angriffen. Ich hatte es satt mich immer wieder demütigen und kränken zu lassen.
Irgendwann hat dann schon mal jemand gefragt, warum wir nicht mehr zu Besuch kommen.

Du scheinst das Glück zu haben, dass Dein Freund auf Deiner Seite steht, dass er zu Dir hält. Das ist Gold wert. Vielleicht gelingt es Dir ja mit ihm gemeinsam nach einen geeigneten Weg zu suchen.

Liebe Grüße Gitte
kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo Gitte,

vielen Dank für deine Worte.

Ja, ich glaube auch nicht, dass meine ganze Familie es versteht, obwohl sie diese grausame Zeit miterlebt haben. Viell. ist das Abwehr ..
Es hat keiner, und viell. auch jetzt nicht verstanden, dass ich in einer Therapie bin und vorallem Tabletten nehme .. gerade von denen dachte ich mehr Verständnis, doch muss mir anhören: "Ist doch Vergangenheit." , "Depression/Burn-Out?Hast doch noch keine 45 Jahre gearbeitet!!" *seufz

Wenn ich ihr schildere, wie ich mich fühle, versteht sie es auch nicht wirklich, habe ich mal getan und dann kamen Diskussionen, die mir einfach zu anstregend waren :o(

"Du übertreibst es." , "Leg nicht immer alles auf die Goldwaage." , "Brauchst mich nicht, hast ja deinen Freund." , "Wieso rufst deine Oma öfters an, als mich." ........

Ich bin stolz auf mich 2 Abschlüsse überhaupt geschafft zu haben, auch wenns im Enddefekt sehr anstregend war und ich denke es hilft mir auch bald wieder für die Arbeitssuche ....

[Du scheinst das Glück zu haben, dass Dein Freund auf Deiner Seite steht, dass er zu Dir hält. Das ist Gold wert. Vielleicht gelingt es Dir ja mit ihm gemeinsam nach einen geeigneten Weg zu suchen.]

Ja, ich bin tierisch froh nicht gerade Single zu sein *fg, wer weiss, wie, wann und wo ich wäre :/

Liebe Grüße

.
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
chrigu
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von chrigu »

Hallo Sue,

ich möchte mich Gittes ( ) Tipps gerne anschließen:
Deine Schilderungen und Erklärungsversuche werden von Deiner Familie sicherlich als Rechtfertigungsversuche interpretiert. Gleichzeitig werden sie - auch wenn Du das nicht so meinst und auch nicht so sagst - unbewusst einen Teil der Schuld bei sich suchen. Das tut weh, deshalb muss die Ursache der Schuld für sie ausgemerzt werden, sprich: Die Schuld wird wieder Dir zugewiesen, es wird bagatellisiert, Du wirst nicht ernst genommen.

Ich finde Gittes Rat gut, einfach nur zu sagen, dass Du Dich gekränkt fühlst. Vermutlich wird sich Deine Familie dann wieder schuldig fühlen und verantwortlich und versuchen, Dir das ganze wieder zuzuschieben. Du kannst das einfach mal beobachten und dann nur für Dich Dir sagen, dass das nichts mit Dir zu tun hat, dass in diesem Moment Deine Familie sich unreflektiert und ungesund verhält.

Manchmal helfen auch Fragen, die den anderen dazu bewegen, sich in die eigene Situation hinzuversetzen.

Manchmal hilft aber auch wirklich nur ein Kontaktabbruch. Auch den wird Deine Familie vermutlich nicht so hinnehmen, auch hier wird wieder der Mechanismus greifen, dass sie eher Dir die Schuld dafür zuweisen, dass es ihnen schlecht geht (denn Du bist ja dann "gemein" und "böse", weil Du den Kontakt abbrichst). Das ist leichter für sie, als nachzudenken, zu reflektieren.
Aber das ist dann in dem Moment das Problem Deiner Familie, nicht Deines. So hart das auch sein mag, Du handelst für Dich und in Deinem eigenen Interesse und wenn Deine Familie das nicht nachvollziehen kann, dann ist das einfach nicht Dein Problem.

Wenn Deine Familie (oder besonders Deine Mutter) sich meldet, dann sag ihr, dass Du nicht mit ihr sprechen möchtest, dass Du gerade Zeit für Dich brauchst. Das wird sie verletzen, weil sie es nicht versteht, aber Du kannst Dich nicht ständig um das Seelenheil Deiner Mutter kümmern und diese Verantwortung für sie übernehmen.

Ich wünsch Dir alles Gute
Chrigu - die das auch alles schon mal so ähnlich mitgemacht hat...
kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

@ chrigu:

achja *seufz ... hmmm ... (jetzt weiss ich schonmal, dass du weiblich bist *gg)

Eure/Deine Unterstützung tut sehr gut, aber .. weiss grad nicht, was ich schreiben soll .. ich genieße erstmal eure Worte und komme später mal darauf zurück

*winke

.
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kleene_sue
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Sie hat Heute versucht mich anzurufen, war aber mit Freunden unterwegs .. auf der Community-Seite *namennichtnennenwill* schrieb sie mir dann eine Nachricht:
"alles klar?"

*hmpf
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Gabriele
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von Gabriele »

Hallo Sue,

die Frage „alles klar“ ist das pure schlechte Gewissen. Lass sie ruhig ein wenig zappeln.
Du bist erwachsen, hast einen Freund und Freunde, bist keine Rechenschaft mehr schuldig.

Ich habe ganz schön lange gebraucht, bis ich begriffen hatte, dass die „alten“ Verpflichtungen aus der Kindheit Vergangenheit sind, dass wir erwachsenen Kinder ja eigentlich gleichberechtigte Partner unserer Eltern sein müssten.
Wenn man aber mit Kritik und klein reden, nieder machen, mit lächerlich machen und mit Ironie argumentiert, dann ist Gleichberechtigung weit weg.

Ich dachte immer, wenn ich in Ich-Botschaften spreche, bin ich egoistisch. Bis ich auf die Idee kam, das Spiel mal anders herum zu probieren.
Ich habe meinen Vater mal total aus den Latschen gekippt, als ich ihn fragte, wie er sich fühlen würde, wenn ich ihn andauernd so anbrüllen würde (wie er mich), oder ihm nie richtig zu hören würde, oder meinen Willen immer aufzwingen wollte. Erst war er total platt, dann holte er gaaanz tief Luft und dann brüllte er los, ich hätte ihn gerade heftig kritisiert. Das war Blödsinn, ich hatte ihm nur eine Frage gestellt. Unseren Sohn hat es bald zerrissen vor lauter Lachen.
Das hat Chrigu gemeint mit beobachten. Dreh die Situation herum und zwinge den Anderen sich in Deine Situation zu versetzen. (Stell dir vor, du würdest so wie ich…)

>Wenn ich ihr schildere, wie ich mich fühle, versteht sie es auch nicht wirklich, habe ich mal getan und dann kamen Diskussionen, die mir einfach zu anstregend waren :o(<

Ach prima, Du spürst ja Deine Grenzen sehr deutlich. Wenn das zu anstrengend ist, dann grenze Dich ab.

>Wieso rufst deine Oma öfters an, als mich.<

Da rieche ich die Eifersucht bis hier her.
Du fragst weiter oben im Faden, wie Du den Kontakt minimieren kannst, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Frag Dich immer, wer ein schlechtes Gewissen hat, wenn es Dir nicht gut geht.

>Wenn Deine Familie (oder besonders Deine Mutter) sich meldet, dann sag ihr, dass Du nicht mit ihr sprechen möchtest, dass Du gerade Zeit für Dich brauchst.<

Da kann ich Chrigu nur zustimmen. Du brauchst Zeit für Dich um Dich zu erholen und wieder gesund und arbeitsfähig zu werden.

Übrigens Chrigu ist ein nettes, liebevolles, fantasievolles weibliches Wesen.
Chrigu, manchmal denke ich, dass wir zwei in einem Elternhaus groß geworden sind. Es ist sich so vieles so ähnlich.

Viele liebe Grüße Gitte
kleene_sue
Beiträge: 418
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo Gitte,

"Alles klar" war für mich, wie ein Schlag, weiss nicht .. zumal sie ja aufgelegt hat und mich dann das fragt, DENN "eigentlich" müsste ich sie das ja fragen, da sie ja geweint hat ^^

Ich-Botschaft .. mache ich so oft und dann kommt: "Lege nicht immer alles auf die Goldwaage" :o(

Ich bin Heute früh aufgewacht und sie war mein 1. Gedanke und dann war ich sehr traurig, Gott sei Dank lag mein Schatz neben mir, er hats wohl gemerkt und hat zur Aufmunterung die 3 liebsten Worte gesagt ;o)

Ja, die Grenzen habe ich vorher nie gemerkt und mich immer angestrengt verstanden zu werden!!

Ach weiss nicht, hört sich alles so einfach an, wie gedacht ....

LG

.
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SonnenzimmerHell
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von SonnenzimmerHell »

Hallo liebe Sue...

ein paar Bemerkungen möchte ich auch für Dich noch anbringen, weil es genaus mein Thema vor gar nicht so langer Zeit war, nämlich die Themen unnötiges schlechtes Gewissen, Loslösung vom Elternhaus und Mutter mal auf den Pott setzen..

"1)Brauchst mich nicht, hast ja deinen Freund." , "2) Wieso rufst deine Oma öfters an, als mich." ."

Das sind so Sätze, die man ja eigentlich klar beantworten könnte, nämlich...

zu1) Ja Mutti, so ist es, ich bin erwachsen und brauche meine Mutter nicht mehr, ich führe ein eigenständiges Leben und mein Freund gehört zu diesem Leben.

zu2) Ja Mutti, ich rufe Sie öfters an als dich, weil ich im Gegensatz zu Dir dort mehr Nähe und Liebe erfahre und nicht kleingehalten werde und unfair behandelt werde wie bei Dir und ja, vielleicht liebe ich Sie auch mehr als meine eigene Mutter....

Das wär natürlich für die Mutti ein hartes Stück und zurecht fragst Du irgendwo weiter oben, wie Du eine Abgrenzung zu deiner Mutter ohne schlechtes Gewissen realisieren kannst....

ich denke es wird nicht ohne schlechtes Gewissen gehen, denn genau mit dieser unfairen Taktik kriegt dich deine Mutter nämlich immer wieder dran....da kann ich nur erzählen wie ich vorgegangen bin....erstmal das schlechte Gewissen aushalten und wenn noch Mut vorhanden dies auch verbalisieren und zurückgeben "Mutti, danke für dein Versuch mir ein schlechtes Gewissen zu machen, aber dieses hat keinen Einfluss mehr auf mich"....

Wichtig dabei ist zu wissen, dass das schlechte Gewissen, ja nur deshalb kommt, weil die Mutter jahrelang mit diesem "Erziehungmittel" gearbeitet hat und diese "bewährten" Verhaltenmuster immer noch bestens funktionieren....und lass es mich nochmal sagen, Ein schlechtes Gewissen ist in der sache völlig unnötig.....

Und natürlich scheint es auch darum zu gehen, dass die Mutter die letzten Fäden im Loslösungsprozess vom Elternhaus nicht loslassen will.....

Ich habe dann 2 jahre meine Mutter garnicht mehr besucht und habe eine ganze zeit lang immer noch Versuche ertragen müssen, mir ein schlechtes Gewissen zu machen.....aber mit dem Zahn der zeit merkt auch die Mutti, das es tatsächlich nicht mehr klappt und nach und nach lässt sie auch ab und merkt dass nur Zuwendung von mir kommt, wenn meine offen ausgesprochenen Grenzen beachtet werden....von Einsicht mag ich noch garnicht sprechen, mehr von einer Konditionierung der Mutter...

ich weis nicht ob dir das irgendwie geholfen hat, oder ob das für dich eine zu harte Vorgehensweise bedeutet in deinen noch jüngeren jahren....ich selber bin männlich und schon 41, hatte das Problem aber noch mit Anfang 30

zum schluss möchte ich dir noch zu deinem Freund gratulieren, der ja anscheinend liebend zu dir hält und deine Gefühlslagen erkennt und dich unterstützt...super...!!
Feeling good
horcars
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Registriert: 8. Feb 2009, 16:42

Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von horcars »

und trotz alledem lieben wir die, die wir Eltern nennen.
Klar kann man versuchen, nicht mehr anzurufen oder nicht mehr hinzugehen, klar ist sicher auch, dass diese Auslöser etwas mit dem zu tun haben, wie die kleine Tochter früher manipuliert und grausamst behandelt wurde.
Doch wir hängen an diesen Müttern, wollen nicht glauben, dass sie sind, wie sie sind und hoffen immer, dass irgendwann einmal das Kind in uns die Mutter so erlebt, wie sie sie hätte erleben müssen als sie noch klein war.
Du bist noch jung und wirst viel Zeit, Kraft, Energie und professionelle Unterstützung benötigen, bis Du akzeptieren und innerlich verkraften kannst, dass Deine Mutter ist, wie sie ist und nur Du selbst in tausend kleinen Schritten wirst Abstand zu ihr schaffen können. Sie wird sich nicht ändern, das musst Du für Dich ganz alleine tun. Und das, kleene Su wird gehen, auch wenn es zwischen durch immer wieder etwas weh tut.
Emotio
Das einzig Unveränderliche in unserem Leben ist die Veränderung, sagt schon Laotse
laudine
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von laudine »

Hallo emotio,

du schreibst:

"...und trotz alledem lieben wir die, die wir Eltern nennen."

Sorry, aber ich finde in dieser Formulierung deine Verwendung der 1.Person Plural ziemlich verwunderlich.
Bei mir stößt deine Wir-Formulierung da auf Widerspruch.

Also, ich (!) liebe meinen Vater nicht mehr. Und darüber bin ich heilfroh...

Heilsamen Abstand kann man sich erarbeiten. Das klappt und er tut gut. Und dann hat es sich auch gehabt mit der "Liebe", die diese Bezeichnung ja oft genug nicht einmal wirklich verdient.

Nur nicht aufgeben, Sue!
Das geht immer Step by Step. Und in dem Punkt sind wir uns dann wieder einig, emotio.

es grüßt herzlich
laudine
kleene_sue
Beiträge: 418
Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo ihrZ:

Erstmal muss ich hier erwähnen, dass sich meine Mutter letzten Mittwoch gemeldet hat, natürlich wie immer per Telefon und wir offen und ehrlich geredet haben.

-> Sie:

- "Musst dich ja irgendwann mal abnabeln!" (so oft haben wir kein Kontakt, soll ich mich gar nicht melden?)
- "Ich bin froh, dass du *piep* hast, den wenigstens merkt er, wie es Dir geht"
- "Ich habe Schuldgefühle, dass ich früher nix unternommen habe und werde dabei immer dran erinnert, wenn ich dich jetzt in dieser Situation sehe."
- "Ich weiß, dass du früher am Schlimmsten dran warst."
- "Mir gings früher auch schlecht."
- "Ich habe damit abgeschlossen. Ist doch Vergangenheit."
- "Deine Schwester ist alleine und du hast alles."

-> Ich:
- "Vergleiche mich nicht immer mit Anderen. Es geht hier und jetzt um mich."
- "Dann werde ich mich nicht mehr melden, sobald es mir besser geht, damit du deine Schuldgefühle nicht hast." (hm, komische Aussage ^^)
- "Ich glaube wir brauchen Zeit füreinander und Abstand."


Viele meiner Sätze habe ich früher nie gesagt, sondern immer viel Kraft in Streits investiert. Und es gab auch kurze Moment im Gespräch bei dem ich dachte, dass ich ja keinen Abstand brauche ..
Ich vermisse sie aber schon, wer würde das nicht tun, aber ich weiß auch, dass es momentan keinen Grund gibt mich zu melden, evtl. um ihr zu sagen, dass ich in der Tagesklinik bald anfange meine Therapie zu machen, aber ich glaube selbst dass bringt wieder Schuldgefühle hoch


@ Kudelka100:
Warum soll ich sagen, dass ich meine Mutter nicht mehr brauche??Ich brauche EINE Mutter und sie war und ist nie das, was ich brauche und nur weil ich 23 bin, brauch ich doch eine Mutter, auch mit 50 .. oder nicht?
Ja, ich liebe meine Oma über alles. Mein 2. wichtigster Mensch in meinem Leben.
Ja, meine ganze Familie geht immer noch mit mir so um, wie früher. Es fehlen aber noch zu "diesem Früher" die körperlichen Auseinandersetzungen .. aber an sich ist es immer noch dasselbe :o( .. Was ich aber auch erst in der Depression mitbekommen habe .. Dann brauche ich mich nicht wundern, dass ich mich hasse und kein Selbstwertgefühl habe ... Punkt Punkt Punkt

@ Emotio:
Meinst du mit deinem "wir" auch Menschen, die wir eben nicht Eltern nennen, also rein genetisch gesehen ;o)? z.B. Schwiegereltern oder so ..
[Sie wird sich nicht ändern, das musst Du für Dich ganz alleine tun.]
Wie ich diesen Satz hasse, sorry .. nicht persönlich nehmen .. warum muss ICH mich ändern, wenn sie doch aber auch vieles falsch macht??Weil ich mich ein Problem habe oder krank bin??Das will ich nicht in mein Kopf reinkriegen

@ laudine:

[Step by Step] ... dafür bin ich ungeduldig, immernoch .. wie bei so vielem, möchte wissen, wann ich wieder gesund bin, wann wieder alles supi-happy ist, verstehst??
Werde bald für eine Tagesklinik angerufen und dann gehts für mind. 4 Wochen hin und nach Hinten raus ist es offen .. aber .. boar, wieder dieses sch* Zeitgefühl .... *grml

LG + Danke für eure Antworten :o)

.
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kleene_sue
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Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

"Gerade in der größten Verzweiflung hast du die Chance,
dein wahres Selbst zu finden.
Genauso wie Träume lebendig werden,
wenn du am wenigsten damit rechnest,
wird es mit den Antworten auf jene Fragen sein,
die du nicht lösen kannst.
Folge deinem Instinkt
wie einem Pfad der Weisheit,
und lass Hoffnung deine Ängste vertreiben."
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
chrigu
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Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von chrigu »

Hallo Sue,

gut gemacht! Sehr gut gemacht, echt! Du kannst stolz auf Dich sein, Du hast die richtigen Worte gefunden, bist bei Dir geblieben und hast für Dich mit gesundem (!) Egoismus gehandelt.
Toll!

Emotio, ich kann mich in Deinem Plural auch nicht wiederfinden! Ein wenig störe ich mich gerade auch daran, dass Du so eine generalisierte Aussage aufstellst, da fühle ich mich fast "unnormal" (aber nur fast!), wenn das für mich nicht gilt.

Gitte, liebe! und *rotwerd* Das hatte ich ja gar nicht mehr gelesen, Dein liebes Kompliment hier an mich.
Mir scheint auch, dass es hier einige Parallelen gibt. Ich sehe uns gerade im Münsterländischen am Lagerfeuer sitzen und darüber sinnieren.


Chrigu
kleene_sue
Beiträge: 418
Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von kleene_sue »

Hallo chrigu

[gut gemacht! Sehr gut gemacht, echt! Du kannst stolz auf Dich sein, Du hast die richtigen Worte gefunden, bist bei Dir geblieben und hast für Dich mit gesundem (!) Egoismus gehandelt.
Toll!]

Dankeschön und auch wenn es ungewohnt und bissl weh tat, habe ich doch gemerkt, dass ich für mich gehandelt habe und ich denke die Zeit gekommen ist, mich erstmal von Menschen zu trennen, die mir nicht gut tun, um an mich arbeiten zu können, ohne deren "negativen" Einfluss .. so ist es auch letztes Jahr mit meiner EX-besten Freundin passiert
Ich sage auch meine Meinung, wenn es um mich geht und ich mich nicht wohl fühle, anstatt wie früher mich zu streiten ..

Momentan vermisse ich mein Lachen bei anderen Menschen :o(, bei meinem Freund geht das :o)

Kommenden Samstag ist eine Geb.feier auf die ich mich freue und auch bissl Angst habe.
Dort sind Leute, die ich ewig nicht mehr gesehen habe, einige Leute nicht gerne sehen mag.
Ehemalige Clique, aber auch Leute, die ich sehr mag.
Ich weiss nicht, wie ich mich da geben soll.
Eigentlich so, wie ich bin, mal lachen, mal ernstes Gesicht, habe aber jedoch Angst vor der Frage, wie gehts. Bei Leuten, die mir nicht wichtig sind, sage ich: "Gut." Bei Menschen, die ich mag bestimmt die Wahrheit, doch wahre Freunde wissen ja schon ewig, wies mir geht.
Ist halt aufregend und ich weiss schon, dass ich den Morgen davor mir haufen Gedanken machen werde und auch, dass ich hoffe mich da wohl zu fühlen und ja .. ich hoffe ihr wisst, was ich meine?!
Man will ja nicht seine Probleme platt tretten, wenns um jmd. Anderen an dem Abend geht, aber wenn mich Menschen blöd "anmachen" versuche ich mir treu zu bleiben, den ich stehe mir am Nächsten und muss tun, was MIR gut tut und nicht wieder dahin verfallen ein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich was sage, was einem wehtun kann ..

ui jui jui, ich mache mir echt immer viele Gedanken *seufz .. könnte wieder fast weinen *grml

LG

.
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
Gabriele
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Registriert: 11. Jul 2007, 22:18

Re: „Schwarzes Schaf“?!

Beitrag von Gabriele »

Hallo Sue,

da kann ich Chrigu nur wieder zustimmen. Du hast das gut gemacht. Wenn man so wie Kudelka vorgeht, braucht man schon eine Portion Selbstbewusstsein, ein bisschen mehr Standsicherheit.

>Das wär natürlich für die Mutti ein hartes Stück<

Ganz genau, vielleicht wäre die Mutti darüber aber auch so verärgert, dass sie so austeilen würde, dass der armen Sue Hören und Sehen vergehen würde. Unter anderem macht auch der Ton die Musik.

Wenn Du Deine Therapie beginnst, wirst Du genügend Erfahrungen sammeln, dass Du Dich in Zukunft noch besser vor ihr abgrenzen kannst. Immer schön einen Schritt nach dem Anderen. Erst einmal schütze Dich selbst.
Je öfter Du erkennst was Du für Dich brauchst, umso kleiner wird das schlechte Gewissen. Dass Du Deine Mutter weniger brauchst, das wird sie von selbst merken, deshalb bringt sie sich ja immer wieder durch Telefonate in Erinnerung.

Außerdem klingt das was Kudelka schreibt noch ziemlich bitter.

Braucht man eine Mutter? Der Gedanke geht mir gerade durch den Kopf.
Ich habe mir lange immer wieder gesagt, dass er ja mein Vater ist und ich ihn doch lieben müsste. Ich hätte ihn gern brauchen wollen. Aber er tut mir nicht gut. Immer wieder tut er mir nicht gut. Also brauche ich Abstand. Und je unabhängiger ich von ihm bin, umso besser.

Ob Du in Zukunft Deine Mutter brauchen wirst, dass muss sich zeigen.

>warum muss ICH mich ändern, wenn sie doch aber auch vieles falsch macht??<

Wenn Du Dich änderst, werden sich die Menschen in Deiner Umgebung auch ändern. Sie werden spüren, dass Du nicht mehr der Spielball für sie bist. Dein Verhalten ist von dem Verhalten der Mitmenschen abhängig und umgekehrt.

Freu Dich auf die Geburtstagsfeier, für die Freunde denen Du nicht sagen willst wie es Dir wirklich geht, kannst Du Dir ja schon vorher eine Antwort zurechtlegen.
Ob’s mal wieder „supi-happy“ wird, kann ich Dir nicht sagen. Aber ich weiß dass Du dafür eine Menge Geduld aufbringen musst und mit Rückschlägen rechnen musst.
Ich halte Dir die Daumen, erst einmal das Du den Geburtstag gut überstehst.

Liebe Grüße Gitte
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