Rehaklinik

[schmetterding]

ich weiß, dass es in einigen beiträgen schon um dieses thema geht, aber leider habe ich noch nicht so wirklich gefunden, was ich suche...
habe mich jetzt von meiner psychiaterin und meiner therapeutin zu einem rehaaufenthalt überreden lassen, der erste antrag an die krankenkasse ging schon raus, jetzt kommt noch das ganze getue mit der rentenkasse..stehe also noch ziemlich am anfang. meine ärztin meinte, ich sollte mich doch im internet schon mal nach kliniken erkundigen, was ich jetzt auch getan habe. mir ist aufgefallen, dass viele von euch in kliniken waren, die lt ihrer homepage psychosomatische beschwerden nur "so nebenbei" behandeln oder gar nicht wirklich nennen.. ich hab mir jetzt die klinik höhenried genauer angesehen, macht eigentlich einen ganz guten eindruck, hat jemand damit schon erfahrung?
wie läuft es allgemein in so einer klinik ab, wie sieht ein tagesablauf aus, mit welchen hausregeln muss ich rechnen?
nach den seiten im internet hab ich irgendwie so das gefühl, dass das ein sport-diät aufenthalt ist, weil ständig die rede ist von frühgymnastik und joggen und fitnessraum und ernährungsberatung.. das wäre nicht so ganz das, was ich brauche..
was könnt ihr so über die altersstrukturen berichten? ich bin mit 22 doch noch ziemlich jung und es wäre wahrscheinlich nicht so toll, wenn da nur 50+ patienten rumlaufen. also, vor allem weil bei mir ein großer punkt ist, dass ich eigentlich keine sozialen kontakte schließen oder halten kann..
irgendwie ist das alles wahnsinnig verwirrend.. wie flexibel sind die denn mit den aufenthaltszeiten?ich möchte halt wegen meinem studium gerne in den sommerferien auf reha, anders kommt es für mich eigentlich gar nicht in frage, dazu kann ich mich einfach nicht überwinden..
wäre echt froh, wenn einige von euch etwas über ihre erfahrungen berichten könnten...
DANKE

[aseia]

Hallo,

bitte schau Dir einmal in Ruhe diesen Link an

http://www.ahg.de/AHG/Standorte/Waren/index.html

In dieser klinik geht es "nur" um psychosomatische Beschwerden und das in jeglicher Form.
Ich war selbst dort und würde jedem diese Klinik empfehlen, der Verhaltenstherapie benötigt.Das scheint ja auch bei Dir der Fall zu sein.
Über den Tagesablauf in einer Reha kann man sehr viel schreiben.
Morgens gegen 6.30 Uhr Aufstehen, von 7.00-8.00 Uhr gibt es Frühstück.
Dann erfolgt ein sog.Frühtreff mit allen Patienten Deines Teams, indem allgemeine Dinge besprochen werden.
Anschließend hast Du verschiedenste Therapien bis in den späten Nachmittag hinein unterbrochen von der Mittagspause.
Die Therapien richten sich nach Deinem individuellen Beschwerdebild.Z.b Gesprächstherapien in der Gruppe,Einzelgespräche,Vorträge,Ergotherapien,Sporttherapien
Physiotherapien,usw usw.
Auf Sport wird bei psychosomatischen Beschwerden sehr viel Wert gelegt.Es gibt Ergometerfahren,Wassersport,Gymnastik,Sport im Team,Tai chi, Nordig Walking,Walking, Powerschwimmen usw.
Sport steigert das Wohlbefinden, Du knüpfst soziale Kontakte, es geht Dir psychisch besser...glaube mir.
Ernährungsberatung,Lehrküche gehören auch zum Programm.

Abend gibt es Abendbrot bis gegen 19.00 Uhr und dann kann man gemeinsam oder alleine seine Freizeit gestalten.
Du hast ein Einzelzimmer und bestimmst selber mit wem Du Kontakte schließt oder nicht.

Der Altersdurchschnitt ist ausgewachsen.Es gibt sehr junge Patienten, wenige ältere insgesamt sind die meisten berufstätig d.h. mittleren Alters.
Bitte nicht die älteren schon vorher verurteilen,Wir hatteni n unserem Team 21jährige,30-40jährige,40-50jährige und haben uns alle sehr gut verstanden.

beste Grüße
aseia

[schmetterding]

danke asaia!
die klinik sieht auf jeden fall gut aus, ist aber ziemlich weit weg von mir. ich hoffe ja nur, dass mein antrag genehmigt wird, hab jetzt schon ziemlich viel über ablehnungen gelesen.. das wäre echt schlimm, wo ich solange mit mir selbst gekämpft habe, diesen schritt zu gehen.
ich möchte nicht die älteren patienten verurteilen, mein problem ist nur, dass ich eigentlich keinerlei kontakte zu leuten in meinem alter habe.durch meine große leidenschaft tanzen, das einzige, was ich wirklich immer noch trotz depression mache, komme ich eigentlich auch nur mit leuten mittleren oder älteren alters zusammen. deswegen wäre es für mich schlimm, nur 50+ patienten mit da zu haben. eine gemischte gruppe, wie du erzählst, wäre genial!
wie sind die regeln in der klinik? darf man besuch empfangen, darf man telefonieren und auch mal ausgehen?
ich kann mir gar nicht so wirklich vorstellen, wie es abläuft...

vielleicht können sich auch andere von euch zu wort melden, ich bin euch für jeden kommentar dankbar!

[aseia]

Guten Morgen,

in Waren gab es übrigens wöchentlich Tanzkurse geleitet von einer Tanzlehrerin.Es konnten immer 50 Leute daran teilnehmen, die sich vorher einfach in eine Liste eintragen konnten.
Jede Woche wurde etwas anderes getanzt und es hat allen viel Spaß gemacht.Da die Fraue bei uns immer in der Überzahl waren, ging es allen wirklich nur um Spaß an der Freude.

Naklar darf man Besuch empfangen.Ich habe nicht allzuweit gewohnt und meine Familie hat mich alle 14 Tage besucht.Es gab keinerlei Beschneidungen.Auf Antrag gab es sogar Leute, die mal am Wochende nach Hause durften wegen eines besonderen Anlasses.

Telefon hatten wir alle auf dem Zimmer, allerdings mit einer 0180-Nummer.Deshalb hatten viele ein Handy dabei, was nie ein Problem war.

In der Freizeit gab es auch einige Angebote.Man konnte auch außerhalb der Therapiezeiten die Sporträume nutzen, die Schwimmhalle und die 3 Saunen.
Wir hatten eine Cafeteria im Haus, in der wir oft gesessen und erzählt haben.

Durch die gemeinsamen Therapien findet wirklich jeder seine Kontakte.Viele haben gleiche oder ähnliche Sorgen und es tut gut mit anderen zu reden.
Auch wir hatten in unserem Team sehr stille zurückgezogene Leute und umgekehrt sehr aktive.Alle wurden irgentwann irgentwie mit einbezogen.
Übrigens ist die Entfernung gar kein Problem.Bei uns waren Leute aus Frankfurt/Main, aus dem Erzgebirge, aus Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen, Thüringen usw.
Du kannst auf Deinem Antrag auch eine "Wunschklinik" schreiben oder nach der Genehmigung mit der BFA in Kontakt treten.

Allerdings haben viele Kliniken bis zu 6 Monaten Wartezeit.
Konnte ich Dir ein wenig helfen?
beste Grüße aseia

[schmetterding]

vielen lieben dank!
morgen hab ich jetzt endlich wieder einen termin bei meiner therapeutin, werde mit ihr nun auch noch mal alles besprechen, sie ist bestimmt begeistert, wenn sie hört, dass die ärztin mich doch von einer reha überzeugen konnte... vielleicht kann sie mir ja auch noch eine klinik empfehlen. für mich ist halt der zeitpunkt ziemlich wichtig, stehe in der endphase meines studiums und muss deswegen umbedingt während den semesterferien die reha machen. hab zur zeit eher schiss, dass es nicht genehmigt wird, weil ich noch so jung und wohl nicht krank genug bin. wäre echt schlimm, jetzt wo ich mich mit dem gedanken angefreundet habe und auch mein partner der meinung ist, dass ich das unbedingt machen soll...
da bleibt wohl erstmal nur hoffen...
auf jeden fall freue ich mich morgen auf die therapie, da kann sie auch mal wieder stolz auf mich sein..
ich danke dir!

[rm]

>...ich bin mit 22 doch noch ziemlich jung...<
>....stehe in der endphase meines studiums und muss deswegen umbedingt während den semesterferien die reha machen...<

Da kann ich nur sagen: Hut ab, so jung und schon fast mit dem Studium fertig! Wird doch wohl nicht Medizin sein? Nee, kann eigentlich garnicht! Auf jeden Fall erfolgreiche Reha!

Reinhart

[schmetterding]

ne, nicht medizin, viel schlimmer, ich werde sozialarbeiterin...

[Leni_25]

@ Ente

Hey Du,

gibt es bei Dir und Deinem Reha-Antrag mittlerweile schon etwas neues?

Habe auch vor kurzem einen Antrag gestellt und hoffe mal nicht, dass ich eine Ablehnung erhalte...

Wow, dass ist echt toll das Du Dein Studium meisterst! Ich habe leider mein Studium auf Grund der Depression abgebrochen. Habe allerdings auch schon eine Ausbildung. Im Moment mach ich daher leider gerade nichts und weiß auch nicht, was ich machen soll wenn es mir wieder besser geht? Deshalb hoffe ich dass ich sobald wie möglich in eine Klinik darf. Für mich wäre das irgendwie ein Neuanfang und vielleicht hätte ich danach wieder Kraft und Mut wieder studieren oder arbeiten zu gehen, bzw. wüsste überhaupt was ich für meine Zukunft will!?

Ich wollte mich jetzt auch schon mal nach Kliniken umschauen, da man ja auch Wünsche angeben darf. Hast Du dich da mittlerweile schon entschieden? Bin 25 und habe auch ein wenig Angst, in eine Klinik zu kommen, in der ich die einzigst "jüngere" bin. (Nicht, dass ich mich mit älteren Generationen nicht verstehen würde... )

Wohne in Stuttgart, aber im Prinzip ist es mir egal, ob ich weiter weg bin oder nicht. Hat mir jemand einen Tip für eine gute Klinik?

Dankeschön

Lieben Gruß, Leni

[schmetterding]

hallöchen leni,
bei mir gibts einiges neues, aber leider nix tolles.. da ich ja noch nicht gearbeitet habe, würde die rentenkasse nur für eine "kinderreha" einspringen, die meine eltern für mich beantragen müssten.. das will ich auf keinen fall..
jetzt bin ich auf der suche nach einer fachklinik, die ich über die krankenkasse bezahlt bekomme.. naja, dachte zuerst an roseneck/prien, hat mir auch meine thera und psychiaterin wärmstens empfohlen, die haben allerdings 6-8 monate wartezeit.. es gibt auch andere kliniken, die arbeiten aber rein verhaltenstherapeutisch. bin so ja schon in verhaltenstherapie und mittlerweile bitter enttäuscht, weil ich irgendwie überhaupt nicht weiterkomme. bad grönenbach gibt es auch noch, aber da hab ich furchtbare dinge gehört, ich will keine 6 wochen in der hölle verbringen!!
weiß im moment eh nicht so recht, was ich machen soll, so kann es auf jeden fall nicht weiter gehen. ich muss meine medis ständig erhöhen, thera bringt irgendwie gar nichts mehr und irgendwie scheint das alles so sinnlos. manchmal denke ich mir wirklich, dass ich den ganzen mist einfach hinschmeiße und lebe wie vorher, schlimmer war es ohne medis und thera irgendwie auch nicht..
ich hoffe, dass zumindest du eine ordentliche reha bekommst!

[Leni_25]

Huhu!

Oh je, dass hört sich ja gar nich berauschend an bei Dir! Wie mit der Behandlung dieser Krankheit von Seiten der Kassen usw. umgegangen wird macht mich echt traurig. Ich hoffe Du findest trotzdem einen Weg, damit es Dir wieder besser geht - gib nicht auf! Hast Du bis jetzt schon unterschiedliche Medis probiert? Vielleicht wirkt dein jetziges einfach nicht so gut bei Dir. Das kommt doch oft vor, dass man viele ADs ausprobieren muss, bis man ein geeignetes findet, oder? Ich kann verstehen, dass Du von der Thera enttäuscht bist, ich denke es braucht sehr lange bis einem das wirklich hilft. Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich gerne hingehe, und froh bin, dass es da eine Person gibt, die mir zuhört, mich versteht, mir neue Denkweisen aufzeigt usw. Klar, man erhofft sich irgendwie, dass die zaubern können, einmal mit den Finegrn schnipsen und man fühlt sich "normal". Man merkt aber ziemlich schnell, dass man selber viel an sich arbeiten muss, und hat manchmal das Gefühl, dass es eh nichts bringt, weil man schließlich nicht von einem Tag auf den anderen ein anderer Mensch ist. Von der Rentenv. habe ich leider noch keine Antwort bis jetzt... hoffe nur das ich ne Genehmigung bekomme, im Moment ist es bei mir zwar durch die Medis denk ich schon besser aber immer noch sehr schwankend. An manchen Tagen denke ich, ich bin ganz normal, müsst mich nur mehr zusammenreissen, am nächsten morgen sieht es dann aber schon wieder ganz anders aus und ich komm kaum aus dem Bett und schaffe gar nichts.

Danke, dass ist lieb von Dir, aber ich hoffe, dass wir BEIDE eine ordentliche Reha bekommen!!!

[schmetterding]

hi leni,
na, gibts bei dir schon was neues zur reha?
ich hab jetzt meine medis umgestellt bekommen, venlafaxin 150 75 0. und die medis WIRKEN!! bin seitdem wirklich wie ausgewechselt, meine thera meinte schon, dass das ja die reinsten wunderpillen sind..
hoffe, bei dir gibts auch gute news!!
lg

[Leni_25]

Hey, dass hört sich ja toll an! Das freut mich für Dich!!!

...Schon toll was so paar Pillen alles bewirken können, oder?

Bei mir gibt's eigentlich nich wirklich was neues, ausser, dass es mir doch schon um einiges besser geht die letzten Wochen, denk auch durch die Pillen und Thera... Von der Reha weiß ich leider noch nichts neues, nur, dass Sie den Antrag erhalten haben... *supi*

Bin mal gespannt... werd auf jeden Fall hier rein posten wenns diesbezüglich was neues gibt!

Ganz liebe Grüße, Leni

[Regenwolke]

Hi Ente,

wenns Dir mit dem Venlafaxin jetzt so viel besser geht, ist eine Klinik ja vielleicht gar nicht mehr nötig.

Ich melde mich trotzdem mal kurz zu Wort. Leider sind bei stationären Therapien als Krankenhausbehandlung die Wartezeiten meist ziemlich lang, vor allem, wenn es so renomierte Kliniken sind, wie Roseneck. Aber viele psychiatrische Kliniken haben auch Stationen für Psychosomatik und Psychotherapie, und evtl. geht es dort etwas schneller (so 2-3 Monate Wartezeit).
Das ist von der Atmosphäre her sicher nochmal was anderes, als ein rein psychosomatisches Krankenhaus (und ganz sicher, als eine Reha-Klinik), aber manchmal haben die dort auch ganz gute Konzepte, und es lohnt sich, sich zu informieren.

Grönenbach ist soviel ich weiß, tatsächlich sehr speziell, für manche passt vielleicht genau dieser Ansatz gut, aber mein Ding wäre das auch nicht.

Viel Glück weiterhin mit dem Medi, und alles Gute für die Entscheidungsfindung,

Wolke

[Leni_25]

Hi Ente,

habe gestern endlich Nachricht von der Rentenv. erhalten - leider nichts positives. Ablehnungsbescheid!. Na super... war ja eigentlich klar. Wäre auch ein Wunder wenn bei mir mal was "normal" laufen würde bzw. ich mal sowas wie "Glück" habe...

Ich weiß jetzt gar nicht wie ich weiter vorgehen soll... Macht es denn einen Sinn Widerspruch einzulegen? Keine Ahnung. Ich habe zum Glück nächste Woche einen Termin zum EEG bei meinem Psychiater, der wird mir hoffentlich sagen was ich jetzt zu tun habe... ? Meine Therapeutin ist leider gerade noch im Urlaub...

Ich weiß auch nicht. Dieses System in dem wir leben ist mir nicht ganz logisch... ich will doch etwas dagegen unternehmen, damit ich wieder "normal" bin und ich möchte auch wieder arbeiten gehen, einen ganz normalen Alltag führen, nichts lieber als das. Aber im Moment kann ich das einfach nicht. Warum bekomm ich dabei keine Unterstützung?

Meine Tante liegt jetzt wegen eines SZ Versuchs in einer Klinik. Muss es erst so weit kommen, bis einem geholfen wird? Ich find's einfach nur zum k...

Liebe Grüße, Leni

[Regenwolke]

Hi Leni,

als Alternative zur Reha könntest Du auch einen Krankenhausaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik (oder auf der psychosomatischen/psychotherapeutischen Station einer psychiatrischen Klinik) machen, ich habe da weiter oben schon etwas zu geschrieben. Das läuft sehr viel unkomplizierter, als bei einer Reha, Du brauchst einfach nur eine ärztliche Einweisung ins Krankenhaus. Die Behandlung ist oft sogar intensiver, als bei einer Reha, allerdings ist ein Nachteil die lange Wartezeit vieler Kliniken.
Vielleicht fragst du Deinen Psychiater mal danach?

LG, Wolke

[Leni_25]

Danke Wolke!

Werde ich auf jeden Fall mal nachfragen.

Liebe Grüße