Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

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Jutschki
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Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von Jutschki »

Hallo Dieter,

ganz genau so gehts mir auch.
Ich habe keine Lust auf diese Menschen. Ich gehöre hier nicht her, fühle mich nicht als Teil dieser Gesellschaft.

Gestern hat mir meine Mutter gesagt, ich sei ein wertvoller Mensch und ich würde gebraucht von der Welt. Eigentlich ein großes Kompliment, kam mir aber eher geheuchelt vor, wie eine Lüge nur um mich aufzubauen.

Ich habe mal ein Zitat gelsen (Quelle weiß ich nicht mehr):
Der Glückliche kann nur Glückliche um sich sehen.
Tja, das erklärt, warum ich von den meisten Menschen schlichtweg übersehen werde.

Ich habe auch schon so viel durch, und nichts hat mir geholfen. Auch ich glaube, daß ich das bis zum Ende durchstehen muß, von wegen Depressionen seien so gut heilbar blabla. Ich glaube da nicht dran.
Ich habe die Hoffnung aufgegeben und überhaupt keine Kraft mehr. Ich habe die Depression seit über 15 Jahren ohne gute Phase dazwischen. Ich kann nicht mehr.

Sorry daß ich Dir keine aufmunternden Worte schreiben kann, aber vielleicht ist es gut zu wissen Gleichgesinnte zu haben.

Gruß
Jutschki
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.
912318798
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Registriert: 28. Jul 2007, 13:39

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von 912318798 »

Ich grüß Euch!

Wenigstens sollt Ihr wissen,
dass da Menschen sind,
die Eure Botschaft lesen
und wissen,
wovon Ihr redet!!

Hört nicht auf,
Euch mitzuteilen!

Schweigende Lämmer werden gar nicht gehört!!!



Ich wünsch' Euch viel Mut und Kraft,
auch wenn's nicht viel ist,
was ich Euch geben kann!


Liebe Grüße

Jojo
912318798
Beiträge: 1590
Registriert: 28. Jul 2007, 13:39

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von 912318798 »

Ja, wollte noch sagen:

Jutschki!
Du hast eine Mutter, die Dich liebt!
Vielleicht solltest Du Dich schon alleine daran neu definieren!

Nicht jeder hat so viel Glück!

Alles Liebe


Jojo
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von tallgirl »

Hallo Dieter,

ich verstehe sehr gut was Du meinst. Man meidet die Gesellschaft, denn man erträgt sie nicht.

Man erträgt nicht die Paare, die Hand in Hand durch die Stadt gehen, man erträgt nicht die vielen gut gelaunten Menschen, die im Sommer in den Eisdielen sitzen, und doch ist es eben diese Gesellschaft, die einen wieder aus dem tiefen Loch der Depression herausholen kann.

Schau Dich doch nur einmal hier im Forum um.

Jeder der hier schreibt weiß, wie sich Einsamkeit anfühlt, denn jeder hier hat sie schon einmal gefühlt, aber wir sind hier nicht allein.

Hier im Forum gibt es so viel Menschen die Dich an die Hand nehmen möchten und Dir wieder auf die Beine helfen möchten.

Geb nicht auf Dieter. Das Leben ist es wert zu kämpfen, auch wenn es sich oft nicht so anfühlt.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für diesen Kampf.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
Phila
Beiträge: 2
Registriert: 12. Aug 2008, 00:10

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von Phila »

Hallo Dieter,

ich verstehe Dich auch sehr gut. Zeitweise geht es mir ähnlich. Dann liege ich auf dem Sofa und habe keine Lust mehr aufzustehen. Keine Energie, keine Freude und der immer stärker werdende Wunsch, dass endlich alles vorbei ist.

Ja, und dann erinnere ich mich an meine Reha im BGL. An Abende, an denen ich mit ein paar wunderbaren Menschen so albern war und gelacht habe, wie in Teenagerzeiten. Und ich erinnere mich an Tischtennisspiele und "Badmingtonturniere" Und dann weiß ich, dass es auch glückliche Momente geben kann. Ganz selten zwar, aber sie sind da. Und dann geht es mir besser und ich schaffe es für ein paar Stunden, den trüben Gedanken zu entfliehen.

Erinnerst Du Dich auch?

Susanne
just
Beiträge: 352
Registriert: 21. Mär 2008, 18:59

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von just »

Hallo Dieter,
Gedankenverloren versuche ich hier ein 'paar' depri-verhangene Zeilen zu tippen.
Auf bestimmte Beiträge -wenn ich dann mitlese-, antworte ich sofort.
ABER nur in Gedanken.
Ich betreibe wieder Sabotage gegen mich selbst.
Will mich verweigern gegen dieses 'Ungemach' von 'Gesellschaft'.
Unterdrücke ich meine Gefühle durch Verweigerung, dauerhaft und nachteilig gegen mich selbst?
Damit garantiere ich mir selbst Schuldgefühle und mein Unglücklichsein.
Wohlwissentlich ungewollt.
Die "Unerträgliche Gesellschaft" zwingt es mir quasi auf. Nein nein,so einfach ist das nicht, da ein Teil von dieser.
Machtlos, als einzelner, trifft es eher.
Strategien sind da. No problem.
Aber wie umsetzen, wenn es immer wieder knüppelhart verhindert wird, sie zu verwirklichen.
Selbst die Erkenntnisse der 'modernen' Psychologie helfen nicht weiter,wenn die Möglichkeit des Umsetzens fehlt.
Ich mache mir bewusst keine (wäre ja auch 'hirnverbrannt') negativen Gefühle.
Sie entstehen durch gegebene Anlässe.
Möchte -versuche- Positives hervor zu heben, da mir sehr wohl bewusst ist, wie schwächend bestimmte Gedanken und Ereignisse sich auf mein Befinden auswirken.
Problem ist de facto einfach,ich kann Tatsachen und daraus resultierende verhängnisvolle Gedanken nicht in´s Nirvana verschieben.
M.a.W. einfach verleugnen.
Das geht bei mir nicht!
Also verschlechtert sich mein emotionales Gefühl.
Ziehe mich also von der 'unerträglichen Gesellschaft' zurück.
Quintessenz: Drehe mich im Kreis und der Steigerung von 360^ und ziehe dann noch eine Tangente um mich selbst
Es ist aber nicht grundsätzlich so einfach, wie häufig gesagt/angenommen wird, das man sich selbst deprimierende Gedanken macht und dadurch deprimiert.
Vielmehr ist es (einfach) 'unsere' Sichtweise.
Wir können einerseits (versuchen) Gedanken zu beeinflussen, aber die nicht grundsätzlich die 'Richtung' bestimmen.
Sich glücklich/zufrieden 'denken' wäre der geeignete Weg. Akzeptieren dass es so und nicht anders ist im 'Jetzt'. Wir können, wenn wir wollen, zwar viel aus der 'Geschichte' lernen. Dennoch ist und bleibt sie Vergangenheit. Kein zurück:

http://de.youtube.com/watch?v=icUC32-0WuY

Zukunft ist ebenso, wenn auch gedanklich schon (noch) vorhanden, eine 'Unbekannte'.
Bleibt also nur die Gegenwart.
Die meisten (nach-denkenden)Individuen wissen ziemlich genau, warum sie unglücklich sind.
Selbstmanipulation geht mir oft durch den Kopf.
absenden?
schlaflose Grüße
delta
niederländer

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von niederländer »

Hallo Dieter,

Mutmach bericht für dich:

Auch ich habe mich so gefühlt wie du, obwohl es mir jetzt gutgeht.
Jeder Minute muss ich kämpfen und auf mein Verhalten achten. VOR ALLEM AUF MEIN VERHALTEN ACHTEN.

Viel zu leicht kann man wieder abrutschen in sein altes Verhaltensmuster.

Mit jedem Stein, den ich in den Weg gelegt bekomme, bane ich mir eine Treppe und mit jede Stufe stehe ich über die Dinge.
Das will ich dir mitgeben.

ich wünsche dir viel Kraft

Benny
Twinkle
Beiträge: 179
Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von Twinkle »

hallo dieter!

ich kann dich so gut verstehen. bin heute über dein posting gestolpert und habe es in gedanken für mich ergänzt.

vielleicht finden wir irgendwann einen weg raus .

gruß
twinkle
dimic

Re: BGL und danach

Beitrag von dimic »

Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von Guinevere »

Hallo Dieter,

ja? ernsthaft, wegen des HIV? (darf zwar auch nicht reden, mit meinem Nicotinkonsum... ja, weiß nicht, ich muß recht aufpassen, und es gesundheitlich nicht zu perfekt haben zu wollen...sonst seh ich wieder ´weiße Mäuse´ , fall dann wieder ganz in die andere Richtung, und das ist dann für mich kein leben, wenn ich z.B. vor Umweltverschmutzung etc. Angst um mein Leben bekomm...*lacht*, ich hab schon meine Mom, die mir nur allzugern einreden möcht, wie arm ich nicht wäre, und wie schlecht es mir nicht geht. Brauch dann, nach nem Besuch ihrerseits immer ne Woche, um derart Gedankenvirus aus meinem Kopf zu bekommen) und was machst dann, falls das Glück Dich doch noch mit eingeplant hatte, aber erst zu nem späteren Zeitpunkt in Deinem Leben?
Wegen dem Alkohol, dachte auch mal kurz, das wäre ne Lösung, iss aber nicht so, gehts einem lediglich immer schlechter.

Na ja, falls es mir möglich sein sollte, dann möcht ich schon halbwegs ´glücklich´ und schnell sterben. Nicht so dahinsiechen...

Meinst nicht, dass Du Dich da vielleicht (unbewusst) für was ´bestrafen´ möchtest?

Lieben Gruß Dir,
manu
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Unerträgliche Einsamkeit - Unerträgliche Gesellschaft

Beitrag von Guinevere »

//Das ganze Wochenende liege ich wieder auf der Matratze auf dem Fußboden und starre die Wände an.
Schlafen, grübeln, saufen, weinen.//

Hallo Dieter *ich nochmal *

Hab Dir gschwind ein paar links von Schüßler zu Alkohol, Depri,... rausgesucht, vielleicht interessierts Dich ja
http://books.google.de/books?id=u64eQj2 ... #PPA346,M1

http://gesund.org/krankheiten/depressionen.htm

Hmm, da ist z.B. die Nr.5 Kalium phosphoricum
//Es ist das "Generalmittel" bei allen Erschöpfungszuständen seelischer und körperlicher Natur.
Der Mineralstoff kommt in allen Gehirn und Nervenzellen, im Blut und in den Muskeln vor.
Quelle:
http://www.schuessler-mineralstoffe.at/ ... min-5.html
//

Wünsch Dir nen erträglichen Tag!
manu
Phila
Beiträge: 2
Registriert: 12. Aug 2008, 00:10

BGL danach

Beitrag von Phila »

Ach Dieter...

Du hast nicht verloren - du bist nur den vertrauten und bequemeren Weg gegangen. Genau wie ich! Bin in dem gleichen Sumpf gelandet, wie vor der Reha, sogar noch schlimmer, da ich seit Juli arbeitslos bin. Und dann wurde auch noch eine Krebserkrankung festgestellt...
Depression - dass ist, wenn du dich nicht freust, dass der Krebs vollständig entfernt wurde. Ich war enttäuscht. Hatte mich drauf eingestellt, dass es bald vorbei ist und war zufrieden bei dem Gedanken.

Nur Dieter - warum habe ich mich denn dann überhaupt operieren lassen?

Dieter schrieb:
> Wozu? Ich will niemand sehen. Ich will nicht reden... >
Nur Dieter - warum hast Du denn dann überhaupt hier geschrieben?


Ich glaube auch nicht, dass Depressionen heilbar sind. Sie werden uns bis zum Tod begleiten. Mal haben sie die Oberhand, mal wir.

Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir die Oberhand gewinnen. Schritt für Schritt. Und immer öfter.

Ach Dieter - schön, daß es Dich gibt.

Susanne
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