Therapie-Arten

steppenwolf1

Re: Therapie-Arten

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Bea, hi luna,

ich denke, dass wenn man eine Therapie anfängt,auch weiss (wenn nicht nachfragt oder auf dem Schild liest),was für eine Therapieart das ist und während einer Therapie informiert man sich vllt. auch ein bisschen.

Ich denke nicht, dass man so 2 Jahre lang ahnungslos ist. In gewisser Hinsicht ist es vllt. wie bei den Behörden, dass man eine Informationspflicht hat und das dem Klienten auch zutrauen kann.

Ja, Vertrauen ist so eine Sache. Bei mir schwankt(e) das immer ein bisschen, anfänglich sehr .... auch schlechte Erfahrungen etc... mir hat damals der Thread "Was macht Psychotherapie aus" sehr geholfen, v.a. auch Xenias und Lees Erklärungen etc. ... und die Klärung des Sachverhaltes in der Therapie.

(entschuldigung an alle, dass ich meine Postings da draus gelöscht und damit den Thread zerlegt habe )

Ich hab 2003 eine Verhaltenstherapie gemacht, die mir nicht sehr geholfen hat.
Jetzt und in der Klinik tiefenpsychologisch, auch Gruppe konnte ich viel mitnehmen (hoff ich).
Es sind wohl mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen - neben Therapeut, eigener Wille und Therapieart etc ...

Hab mir manchmal gewünscht, man könnte tiefenpsych. Therapie und Verhaltenstherapie etwas "mischen". Hab ich aber so noch nicht erlebt.

Zur Analyse kann ich nichts sagen. Ich meine gelesen zu haben, dass bei dieser Therapieform der Klient liegt, den Thera nicht sieht und dieser auch keinen Ton sagt. Ist das so ? Oder wie funktioniert das ?


Gruss.wölfin
steppenwolf1

Re: Therapie-Arten

Beitrag von steppenwolf1 »

Erfahrungs-Berichten

das Problem ist eher, dass es keine Erfahrungsberichte sind, sondern allgemeingültige Behauptungen, als würden sie irgendwo in den Le(h/e)rbüchern stehen.

Es wird nicht besser, wenn man sich immer wieder in der Opferrolle sieht ...
na ja, ich möchte nicht wissen, wieviele Theras von mir schaden genommen haben
(von Bekannten und Verwandten red ich erstmal gar nicht)
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

es geht nicht um die Opferolle.

Meine Verhaltenstherapeutin hat gesagt, das durch das klassisch therapeutische Verhalten meines Ex-Therapeuten das alte Bindungsmuster, mich gebunden an einer Person zu fühlen die mir schadet, wiederbelebt wurde.
Die Wiederbelebung des Grundkonfliktes ist einer analytischen Therapie ist die klassische Aufgabe, denn genau diesen Konflikt will der Analytiker ja bearbeiten.
Und durch die Wiederbelebung habe ich meine Retraumatisierung erhalten, ist mir Schaden zugefügt worden.
Folglich hat mir die analytische Therapie-Methode (nicht nur der Therapeut) geschadet.

Deshalb sollte sich jeder Patient gründlich überlegen, ob eine Grundkonfliktwiederbelebung wirklich das richtige für ihn ist. Der Schuß kann auch nach hinten losgehn.
steppenwolf1

Re: Therapie-Arten

Beitrag von steppenwolf1 »

Ich denke, dass ein Trauma nur bearbeitet werden kann, wenn man in diese Situation hineingeht. Demnach würde es nach meiner Auffassung nicht ohne Wiederbelebung funktionieren.

Vllt. ist vielmehr der Zeitpunkt entscheidend. Wann Patient soweit ist. Und die Wahl des Zeitpunktes obliegt (wenn der Patient es nicht merkt) dem Therapeuten und nicht der Therapiemethode ?
Und Patient hat auch die Möglichkeit zu blocken (solange ist er wohl nicht bereit dazu).

So würde ich das jetzt verstehen ...
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Wölfin,

die Situation muss sich aber nicht erneut zwischen Therapeut und Patient abspielen, um bearbeitet zu werden.

Für eine Bearbeitung reicht es, wenn man in seine Erinnerungen eintaucht.
Und das kann in mit jeder anderen Therapiemethode auch erreicht werden.

Zudem wird in einer speziellen Traumatherapie exakt darauf geachtet, das die Erinnerung des Traumas dosiert erfolgt, nur so viel wie der Patient erträgt.
Das Trauma wird nicht nochmal durchlebt, eben weil das extrem schädlich sein kann.
steppenwolf1

Re: Therapie-Arten

Beitrag von steppenwolf1 »

BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Doch, liebe Wölfin,

so wie oben beschreiben, hat es sich abgespielt.

Die Übertragung ist bewust von meinem Therapeuten herbeigeführt worden.
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Therapie-Arten

Beitrag von Liber »

Hallo Bea,

es ist gut, dass du die schlimme Erfahrung mit dem ersten Therapeuten in deiner jetzigen Therapie aufarbeitest. Da gehört das auch hin.

Ich finde die Art und Weise, wie du sie hier im Forum wieder und wieder zum Thema machst, aber nicht mehr angemessen.

Zum einen ist deine Geschichte eine subjektive schlechte Erfahrung, die NICHT verallgemeinert werden kann. Zum anderen ist es doch für dich selbst auch nicht gut, wenn du dich derart ausdauernd an dieser Sache festbeißt.


@Steppenwölfin

Die Analyse gibt es heute in dieser streng klassischen Form, von der du gelesen hast, nicht mehr. Trotzdem der Patient liegt, findet ein Gespräch statt. Die liegende Position (und ohne Sichtkontakt mit der Analytikerin) empfand ich als entlastend, weil sie mir ermöglichte, ganz bei mir zu bleiben.

Die Analytikerin gab mir Rückmeldung, Anregung, Anstöße und stellte sich mir als "Spiegel" zur Verfügung. Die Beziehung zwischen ihr und mir war immer wieder Thema.

Natürlich kamen einige meiner Grundkonflikte an die Oberfläche - das ist ja der Sinn der Sache. Im Gespräch mit ihr konnte ich allmählich erkennen, was da eigentlich ablief und vor allem, was mein eigener Anteil dabei war/ist.


Mir selbst entspricht dieser therapeutische Ansatz, daher war es das richtige für mich.

Natürlich liegt viel an der Kompetenz des Analytikers. Auch ist die Analyse ganz bestimmt nicht für jedes Störungs- bzw. Krankheitsbild geeignet.

Umso wichtiger ist es, sich genau zu informieren, ehe man sich auf eine Therapie, sei es nun eine Analyse oder eine andere Therapieform, einlässt.


Viele Grüße

Brittka
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Therapie-Arten

Beitrag von ANOVA »

Hallo Bea,

>Er hat mich 2 Jahre lang belogen und missbraucht um seine Kasse zu füllen.

Nun, wenn ich solche Sätze lese, muss ich mich irgendwie immer aufregen...

Der Therapeut hat gemäß seiner Ausbildung gearbeitet, so wie er es gelernt hat und so wie es nach seiner Ausbildung richtig ist.

Er hat Dich vermutlich nicht belogen und missbraucht. Er hat seine Arbeit getan, vermutlich nach bestem Wissen und Gewissen.

Du hast von seiner Therapie nicht profitieren können. Das bedeutet aber nicht, dass er Dich belogen und missbraucht hat.

Was wirst Du eigentlich machen, wenn Deine jetzige Therapeutin nicht mehr richtig mitmacht, also nicht genau so handelt, wie Du es von ihr verlangst? Wirst Du dann auch der Meinung sein, sie habe Dich belogen und missbraucht oder vielleicht noch schlimmeres, weil sie ja eine Zeit lang richtig mitgemacht hat?

>Und genauso arbeitet meine Verhaltenstherapeutin, eben nicht schulenrein, sondern dem Patienten angepasst.

Soweit ich weiß, ist Deine Therapeutin noch in der Ausbildung zur Verhaltenstherapeutin. Deshalb ist davon auszugehen, dass sie sich ziemlich stark an ihre therapeutische Schule hält. Auch die Supervision wird gemäß dieser therapeutischen Schule durchgeführt werden.

Ich habe das Gefühl, dass Du da manches falsch verstehst oder nicht richtig einordnest. Denn es wird kaum so sein, dass man immer ganz genau trennen kann, welche Interaktion jetzt VT ist und welche PA. Die Schwarz-Weiß-Welt, die Du konstruierst, funktioniert nicht und kann nicht funktionieren.

An Deiner Stelle würde ich aufhören, in dem Ex-Therapeuten das Böse zu sehen und in der jetzigen Therapeutin das Gute. Denn kein Mensch ist ausschließlich böse oder ausschließlich gut. Auch Deine jetzige Therapeutin wird früher oder später einen Fehler machen. Weil jeder Mensch Fehler macht.

Ich glaube auch, dass es keinen weiterhilft, wenn Du immer und immer wieder hier im Forum vermeintliche Beweise für die Verwerflichkeit Deines Ex-Therapeuten anführst. So wie Du es darstellst, ist die PA generell gefährlich und schlecht. Dies ist aber nicht so. Manchen hilft sie eben und manchen nicht. Und das sage ich, obwohl ich der absolute Anti-Fan der PA bin...

Es gibt übrigens einige Theorien, die besagen, dass die Therapieform nicht das wichtigste ist. Dass viel ausschlaggebender für Erfolg oder Misserfolg einer Therapie die Person des Therapeuten bzw. darauf aufbauend die Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten.

Gruß
Xenia
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Brittka,

Deinem Posting an Wölfin kann ich nur zustimmen.

Zu ergänzen bleibt, eine Analyse muss nicht zwingend im Liegen stattfinden.

Und ich verbeiße mich nicht, bin nur gerade mitten in der Verarbeitung mit dem Ziel loslassen zu können.
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Xenia,

mein Ex-Therapeut hat mich vielfach bewusst getäuscht.
Mag sein, das er das so gelernt hat.
Mag sein, das er das nach bestem Wissen und Gewissen tat, mit dem Ziel mir zu helfen.

Nur hätte ich es vorgezogen, nicht getäuscht zu werden und frei entscheiden zu können.
Dann hätte ich mich gegen diese Therapie entschieden.

Damit hätte ich mir eine Menge Verletzungen erspart.

Ich hasse meine Ex-Therapeuten nicht und er ist auch nicht böse. Er ist Analytiker.

Und meine V-Therapeutin tut auch nicht was ich will, sondern was sie gelernt hat.
Und sie arbeitet schulübergreifend, bzw wendet Therapiemethoden anderer Schulen an weil diese in die V-Therapie integiert wurden.
Und Fehler hat sie auch schon gemacht, niemand ist fehlerfrei.
Ist also nichts mit Glorifizierung.

Aber wir sind auf ganz gutem Weg, würde ich mal sagen.
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Therapie-Arten

Beitrag von triste »

Hallo Bea,

leider gibt es natürlich - wie in allen Bereichen - inkompetente Menschen. Jeder von uns hier ist ihnen schon begegnet, ob Arzt, Therapeut, Klinikarzt oder andere.
Dennoch finde ich, dass Du sehr projizierst. Deine schlechte Erfahrung hat sicher nichts mit der Analyse oder tiefenps. Therapie an sich zu tun, sondern evtl. mit dem Therapeuten oder sogar auch mit Dir selbst. Warum kam es zur Retraumatisierung? Ist daran wirklich nur der Therapeut ""Schuld" ? Sind nicht auch die Patienten mit psychischen Erkrankungen für Therapeuten manchmal nur schwer kalkulierbar in dem Sinne, was eine Therapie bei ihnen auslösen wird?
Ich empfinde Deine Äusserungen zu dieser Therapieform hier als sehr persönlich gefärbt und auch als inakzeptabel dahingehend, dass sie in ihrer Vehemenz Neulinge, die ohnehin Bedenken hinsichtlich einer therapeutischen Behandlung haben, erschrecken, ja ab-schrecken könnten.

Hört man sich unter Depressiven mal um, so wird man hören, dass dem einen eine VT geholfen hat und dem anderen eine Analyse. Der Therapieerfolg hängt einfach von so vielen Faktoren ab, dass ich aus meiner Erfahrung behaupte, dass man keine spezielle Therapieform als "die" geeignete für Depressive benennen kann.

Ich fände es einfach gut, wenn Du Deine individuellen Erfahrungen nicht als allgemeingültig darstellen würdest.

Gruß
Virginia
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Virgina,

ich verlasse mich da lieber auf die Aussagen meiner Therapeutin, und die sind weiter oben nachzulesen.

Die Aussagen meiner Therapeutin zum Thema sind eindeutig und schlüssig.

Ich werde weiter daran arbeiten, denn ich möchte dieses Trauma hinter mir lassen.

Was Neulinge angeht, verweise ich sie hiermit auf Bittkas letztes Posting, den unteren Abschnitt.
steppenwolf1

Re: Therapie-Arten

Beitrag von steppenwolf1 »

ja Bea, dann verlass dich auf deine Therapeutin, die alles weiss und alles kennt.

Wenn es Dich am Ende weiter bringt ...........

Aber es liegt NICHT an Deinem Ex-Thera und ich bezweifle auch ganz stark, dass sich genau die Situation, die traumatisierende Situation wiederholt hat.

Der grundkonflikt kann wiederbelebt werden (ja, zur Bearbeiatung), aber dazu muss z.B. der Therapeut nicht zum Schläger werden ... zum Beispiel !!! sorry, wenn ich dass jetzt so schreibe.

Ich kann den (Grund)konflikt nicht bearbeiten, wenn er nicht vorliegt .......

aber egal ... es ist überhaupt egal was hier wer wie schreibt. Bea weiss es eh besser ...



aber wie gesagt, wenn es weiter bringt.

s.wölfin

P.S. hab irgendwie an der beziehung zu meiner Thera knappern müssen und es ist nciht einfach, auch weil ich weiss, wer Supervision macht etc ........ und alles wieder in den Wind schlagen ?, weil die analytisch arbeitenden theras alle dasselbe sind und das gleiche denken und die Therapieart eh der letzte Dreck ist ?

Ich mag darüber nicht nachdenken ........
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Therapie-Arten

Beitrag von ANOVA »

Steppi-Wölfin,

>Ich mag darüber nicht nachdenken ........

Brauchst Du auch gar nicht, denn das einzig Wichtige ist, wie Du Dich in der Therapie fühlst. Darauf kommt es an, nicht darauf, was andere über die Therapie sagen.

Wenn Du Dich in dieser Therapie und mit dieser Therapeutin wohl fühlst bzw. Konflikte ansprechen und klären kannst, dann ist die Therapie und die Therapeutin die richtige für Dich.

Liebe Sonntagsgrüße
Xenia
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Wölfin,

wer sagt denn, das analytisch arbeiten Therapeuten der letzte Dreck sind. Das würde ich ja noch nicht mal von meinem Ex-Therapeuten behaupten.

Wenn Dir Deine Therapie gut tut, ist die Therapie die richtige für Dich. Da kann ich Xenia nur zustimmen.

Nur trifft das eben auf mich nicht zu. Mir hat diese Therapiemethode geschadet.

Ja, ich verlasse mich auf die Aussagen meiner Therapeutin, denn sie hat eine Psychotherapeutische Ausbildung und eine sehr gute Supervision. Und sie kennt mich und kann auch analytische Therapien beurteilen.

Aber all das hat überhaupt nichts mit Dir, liebe Wölfin, oder Deiner Therapie zutun.
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Brittka,

ich habe oben beschrieben, welche Vorgehnweise von Analytikern mir geschadet hat: Die Absicht nicht offenlegendes Vorgehn, kein klärendes arbeiten, grundsätzlich kein klärendes Verhalten und kein erklären der therapeutischen Arbeit.

Daraufhin hast Du geschrieben, das das so nicht richtig ist, sinngemäß.


Dein Analytiker erklärt Dir also

- warum er so therapeutisch arbeitet, wie er arbeitet,
- warum er jetzt diese Frage stellt,
- warum Du Dich fühlst wie du Dich fühlst,
- er erklärt Dir auch, warum Du etwas tust oder etwas unterlässt,
- wo Deine Schwierigkeit in den mitmenschlichen Beziehungen liegen,
- uvm

Wäre meine Analytiker genauso offen mit allem Infos umgegangen, wie ich, währe es eine relativ gute Therapie geworden.

Der Vorteil meiner jetzigen Verhaltenstherapie ist aber, das ich mit Hilfe der Therapeutin versucht die Situationen zu verbessern.
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Therapie-Arten

Beitrag von Liber »

>Liebe Brittka,

>ich habe oben beschrieben, welche Vorgehnweise von Analytikern mir geschadet hat: Die Absicht nicht offenlegendes Vorgehn, kein klärendes arbeiten, grundsätzlich kein klärendes Verhalten und kein erklären der therapeutischen Arbeit.

>Daraufhin hast Du geschrieben, das das so nicht richtig ist, sinngemäß.


>Dein Analytiker erklärt Dir also

>- warum er so therapeutisch arbeitet, wie er arbeitet,
>- warum er jetzt diese Frage stellt,
>- warum Du Dich fühlst wie du Dich fühlst,
>- er erklärt Dir auch, warum Du etwas tust oder etwas unterlässt,
>- wo Deine Schwierigkeit in den mitmenschlichen Beziehungen liegen,
>- uvm

>Wäre meine Analytiker genauso offen mit allem Infos umgegangen, wie ich, währe es eine relativ gute Therapie geworden.


Liebe Beatrix,

nein, all diese Punkte erklärte meine Analytikerin mir nicht, insbesondere nicht die Punkte 3-5.

Der Sinn der analytischen Therapie ist, dass ich gerade diese Antworten SELBST herausfinde!

Ich erwartete nicht von meiner Analytikerin, dass sie mir das erklärte. Wozu auch? Das hätte mir nichts genützt.

Wenn ich Fragen zur therapeutischen Arbeit hatte, beantwortete sie sie mir selbstverständlich. Aber das war nicht mein Hauptinteresse. Mein Hauptinteresse war, SELBST etwas über mich herauszufinden. Und dabei half mit meine Analytikerin, ohne dass ich jede ihrer Aktionen erklärt haben wollte und musste.


Ich habe deshalb geschrieben "das stimmt so nicht", weil deine Aufzählung nur Negatives enthält, weil diese "grundsätzlichen" Thesen nicht zutreffen und weil es den eigentlichen Wert und Sinn einer Analyse völlig außer Acht lässt.


Viele Grüße

Brittka
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Therapie-Arten

Beitrag von triste »

Hallo Bea,

ich merke, wie sehr Dich das Thema, bzw. Deine Erlebnisse in der letzten Therapie bewegen und wie empört Du bist über das, was dort geschehen ist. Das ist Dein gutes Recht und ich finde es gut, dass Du jetzt daran arbeitest!
Aber wenn du diesen thread noch mal Revue passieren lässt, dann wird dir auffallen, dass es mindestens 2 Leute hier verunsichert hat, was Du geschrieben hast (Steppenwolf und Phönix), vielleicht waren es auch mehr stille Mitleser. Ich finde schon, dass man, wenn man hier schreibt, auch mit bedenken muss, wie andere, weniger erfahrene Mitleser dies aufnehmen könnten.
Ich finde es ja auch nicht falsch, wenn man sagt: Diese Therapieform war FÜR MICH nicht das richtige, weil...

Was mich gestört hat, ist einfach, dass Du manchmal allgemeingültige Aussagen aufstellst, die aber so nicht stimmen, sondern eben allein auf Deiner Ansicht beruhen.
Ich empfinde ebenso wie Brittka, dass Du Dich sehr abwertend über die Analyse äusserst. Ich habe sie als für mich als die absolut heilbringende Form erlebt (tue es noch), nachdem eine Gestalttherapie und eine Verhaltenstherapie nichts bewirkt haben.

Jetzt lass´ich Dich aber in Ruhe,
viel Erfolg bei der Aufarbeitung,
Virginia
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Therapie-Arten

Beitrag von ANOVA »

>Der Sinn der analytischen Therapie ist, dass ich gerade diese Antworten SELBST herausfinde!

Das ist bei der VT nicht anders... Sie wird von nicht wenigen Autoren daher auch als Hilfe zur Selbsthilfe angesehen.

In meiner Therapie (VT) war es jedenfalls nie so, dass mir ein Therapeut erklärt hätte, wieso ich auf eine bestimmte Art funktioniere. Ich habe allerdings die VT als viel transparenter empfunden als die tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder psychoanalytisch gefärbte Therapieverfahren. Wobei ich mit den letzten beiden nicht wirklich viel Erfahrung habe.

Ich denke, dass Bea diese Transparenz meint (?). Für mich war Transparenz sehr wichtig, aber für andere ist sie unwichtig oder vielleicht sogar unerwünscht, um sich nicht zu sehr mit der Diagnose zu identifizieren oder um nicht jede therapeutische Interaktion nach ihrem "Sinn" zu bewerten.

Schönen Restsonntag allen!
Xenia
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Brittka,

Danke für Deine Antwort.

Genau dieses Verhalten des Analytikers, auf die oben gestellten Fragen nicht einzugehen ist analytikertypisch, das Wesen der Analyse.

Genau dieses Verhalten hat mich retraumatisiert, hat mir schwer geschadet.

Und durch das sehr empathische Verhalten meines Analytikers war ich gleichzeitig so stark an ihn gebunden, das ich mich nicht aus dieser für mich schädlichen Therapie lösen konnte.

Der Analytiker hat durch die Anwendung seiner Therapiemethode ein altbekanntes schädliches Bindungsmuster bei mir ausgelöst.

Ich bin retraumatisiert und FÜHLE mich mißbraucht, denn ich habe ihm voll vertraut.

Ich habe meinem Ex-Therapeuten und Analytiker in den ersten beiden probatorischen Sitzungen mitgeteilt, keine Selbsterfahrungstherapie machen zu wollen.
Da ich mit dieser Arbeitsweise nichts anfangen kann.
Aber, mich in immer wieder über seine Arbeitsweise getäuscht zu haben, diesen Vorwurf kann ich nur meinem Analytiker persönlich machen und nicht dem ganzen Stand.
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Liebe Xenia,

ich empfinde die Verhaltenstherapie als klärend, während die Analyse in meinem Kopf meist ein einziges durcheinander gebracht hat.

Ich habe zum Ende hin überhaupt nicht mehr gewust, was ich überhaupt noch aussprechen oder denken durfte.
Twinkle
Beiträge: 179
Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Therapie-Arten

Beitrag von Twinkle »

hallo bea!

da du immer noch nicht aufhörst, alles zu verallgemeinern, melde ich mich hier nochmal zu wort.

du schreibst
"Genau dieses Verhalten des Analytikers, auf die oben gestellten Fragen nicht einzugehen ist analytikertypisch, das Wesen der Analyse."

erstmal schreibst du, du hast eine tiefenpsychologisch fundierte therapie gemacht und keine analyse. zudem frage ich mich bei so einer pauschalen aussage doch, wieviele analytiker du kennst? und woher du weißt wie sie alle arbeiten?

ich glaube dir gerne, dass deine aussagen auf die erfahrung mit deinem therapeuten zutreffen. was da mit deinem therapeuten für dich gelaufen ist, scheint für dich genau das falsche gewesen zu sein. das liegt jedoch nicht an der therapieart, sondern an der art des therapeuten damit umzugehen.

es ist fatal, so etwas in so einer vehementen art zu pauschalisieren. wenn du nicht wirklich entsprechend fundiertes wissen in dieser richtung hast, warum tust du dass dann hier?

noch einmal, nicht die analyse hat das durcheinander in deinem kopf gemacht, sondern der umgang deines therapeuten mit dir. da du keine analyse gemacht hast, sondern eine tiefenpsychologisch fundierte psychotherapie, kann die analyse bei dir auch garnichts gemacht haben.

pauschal über eine therapieart, die du garnicht kennst, zu urteilen, ist ziemlich heftig und überheblich. deine sehr beschränkten erfahrungen mit einer höchstens ähnlichen therapieart bei einem einzigen therapeuten, haben mit sicherheit keine allgemeingültigkeit.

twinkle
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Therapie-Arten

Beitrag von Regenwolke »

Hmmm...
Einerseits denke ich auch, Bea, daß das, was Du über deinen Ex-Therapeuten schreibst, ziemlich absolut klingt und damit User hier im Forum, die auf der Suche nach einer passenden Therapie sind, verunsichern kann. Es gibt sicher viele, die von analytischer bzw. tiefenpsychologischer Therapie sehr profitieren können und völlig andere Erfahrungen machen, als Du.

DIE Psychoanalyse gibts nicht, noch weniger DIE tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Innerhalb der Psychoanalyse gibt es relativ unterschiedliche theoretische Richtungen, mal davon abgesehen, daß jeder Therapeut auch nochmal seine individuelle Art zu arbeiten hat bzw. auch sein Vorgehen auf den Patienten abstimmt (oder abstimmen sollte).

Andererseits gibt es tatsächlich sehr konservativ arbeitende Analytiker, die vieles, was von den meisten Therapeuten als gesichertes Wissen anerkannt wird, ablehnen und sich hauptsächlich auf "die reine Lehre Freuds" berufen und kaum Abweichungen tolerieren. Die meisten Analytiker haben gleichzeitig die Zulassung für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, und ich kann mir schon vorstellen, daß ein sehr konvervativ eingestellter Analytiker diese Haltung auch in der tiefenpsychologisch fundierten Arbeit nicht ablegt.
Transparenz gehört zu dieser klassischen Haltung ganz klar nicht. Für bestimmte Patienten ist sie aber wichtig und ein Therapeutenverhalten, das nicht transparent ist und der Patientin die Kotrollmöglichkeiten nimmt, kann tatsächlich in manchen Fällen retraumatisierend sein, darauf weisen zumindest traumatherapeutische Autoren hin.

Ich denke, man darf das, was Bea passiert ist, nicht verallgemeinern, aber ich mein Eindruck ist schon, daß es in sehr konservativen Analytikerkreisen leider wenig Bewußtsein dafür gibt, daß diese Probleme bei ganz bestimmten Patienten auftreten können.

LG, Wolke
BeAk

Re: Therapie-Arten

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

Virginia hat weiter oben die Frage nach meinem Anteil an der Geschichte gestellt, zu Recht.

Die Frage ist wirklich, warum habe ich in dieser mich schädigenden Situation so lange ausgehalten?

An dem Punkt muss ich weiter machen.

Und damit reichts erstmal hier.



Noch mal an alle,
das ist meine Analysegeschichte und die hängt mit meiner Biographie und der Unfähigkeit meines Analytikers zusammen.
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