Therapeutin zu Hause

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skippie
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Therapeutin zu Hause

Beitrag von skippie »

Hallo,

ich hatte von Anfang an ein gutes Verhältnis zu meiner Thera und auf Grund meiner Krankheit kommt Sie nun zu mir nach Hause.

Es hat sich durch die ewige Terminabsagerei meinerseits wegen Krankheit so ergeben und es klappt wunderbar.

Erst war es schon komisch, aber heute ist es so, dass sie viel besser weis wovon ich Rede und mitten drin sitzt.

Das finde ich sehr positiv.

skippie
Iris
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Iris »

Das finde ich super !!!

Habe noch nie gehört das ein Therapeut/in zu einem nachhause kommt.Ich kann mir denken das man in der gewohnten Umgebung auch besser reden kann,einem das leichter fällt.

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
flocke
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von flocke »

Hallo Skippie,

das klingt ja super. gut, ich glaube schon dass es am Anfang komisch ist, die Thera bei sich auf dem Sofa sitzen zu haben...

Wünsche dir eine erfolgreiche Therapie.

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Joy

Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Joy »

Hallo Skippie,

klingt sehr engagiert von deiner Therapeutin. Reden kann man überall, warum nicht auch zu hause.

Mein Therapeut wollte damals auch mal zu mir nach hause. Aber nur um sich ein Bild von dem zu machen, was ich ihm über meine Umgebung/Zustand geschildert habe.
Ich lehnte es ab. Ich hätte mich geschämt, weil ich meine Wohnung damals nicht als "besuchbar" empfand.

Viel Erfolg mit deiner Therapie.

Joy
Xayide1
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Xayide1 »

Hallo Skippie,

ich finde es toll, daß Deine Thera zur Dir nach Hause kommt.

@Joy:
Ich denke man sollte sich vor seinem Therapeuten nicht schämen, denn wen man ihm keinen "reinen Wein" einschenkt, wem dann?

Ich habe meinem Therapeuten Bilder von meiner chaotischen und voll gestopften Wohnung gezeigt. Erst war es mir unangenehm, aber er war überhaupt nicht entsetzt oder ähnliches, das hatte ich zuerst befürchtet.
Er hat mir sehr viel Verständnis entgegen gebracht und mir geholfen den Mut zu finden meine Wohnung zu entrümpeln.
Jetzt kann ich auch wieder Besucher rein lassen. Auch wenn ich noch nicht ganz fertig bin mit dem Aufräumen und Aussortieren.

Viele Grüße,
Sonja
steppenwolf1

Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von steppenwolf1 »

löst bei mir irgendwie Unbehagen aus. Irgendwie dringt die Therapeutin da auch in was ser privates ein.
(und wozu Photos zeigen?)

Kann mir auch nicht vorstellen, dass das Dauerzustand sein sollte, weil irgendwie geht es ja auch darum wieder aus dem Haus zu gehen, Termine wahr zu nehmen, seinen Alltag in den Griff bekommen ???

s.wölfin
Dendrit
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Dendrit »

Hallo Wölfin,

Frage: ab welcher Zeit ist es für Dich ein Dauerzustand? Nach einem Monat, Jahr, Jahre? Also mir sind meine 6 Jahre mehr als genügend für die Bezeichnung eines Dauerzustandes.

Ein ehemaliger Mitpatient hat auch Fotos von seiner Wohnung gemacht - die absolut paradox zu seinem Perfektionismus war. Erst meinte die Therapeutin, er empfinde "etwas" Unordnung als katastrophal, dabei war die tatsächlich unmöglich. Da hatte sie das besser verstanden.

LG, Manuela
steppenwolf1

Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von steppenwolf1 »

ok ... Photos um besser ...darzustellen , wie es denn nun wirklich ist ... objektiver ?
Heisst das, dass die Thera in dem Fall so neugierig war, oder einfach nicht verstanden hatte, was ihr klient beschreiben wollte ?

Dauerzustand ... gemessen an der Gesamtlänge der Therapie ... 25h ??? na ja, nach 2 Monaten vllt ? ... natürlich individuell verschieden


s.wölfin
Dendrit
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Dendrit »

Hallo Wölfin,

er ist schon ambulant diesbzgl. nicht verstanden worden und hat von sich aus die Fotos gemacht und in die Klinik gebracht.

Er hat es danach schon "irgendwie" auf die Reihe gebracht: Pullis mussten rechts und links den selben Abstand zur Schrankwand und ganz korrekt übereinander haben - also wieder "schön" in seinen Perfektionismus zurück. Jetzt ist er wieder dort und musste so ein Vlading - oder wie man das schreibt - machen: etwas (!) Unordnung machen, die Nacht aushalten und dann grob wieder aufräumen. Es muss schlimm gewesen sein, aber er hats dennoch geschafft.

Aber ohne den Fotos hätte das halt nicht richtig angefangen. Aber ich könnte das, glaub ich, auch nicht.


@ skippie:

Wie war es für Dich? Oder war die Therapeutin noch nicht da?

LG, Manuela
steppenwolf1

Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von steppenwolf1 »

trotzdem kann man nicht erwarten,dass Thera, Bäcker, Getränkehändler etc. zu einem nach Hause kommt.

Und das mit den Fotos ist trotzdem komisch meiner Meinung nach. Dazu gäbe es doch nur grund, wenn man waserzählt und die Therapeutin einm nicht glaubt und man "beweisen" muss, wie schlimm es bei einem aussieht. Aber warum sollte man das tun ?
Lee
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Lee »

Guten Morgen zusammen,

wenn's in einer Verhaltenstherapie um Konfrontation von Zwängen geht, sind Hausbesuche nicht sooo unüblich. Erstens machen sich die Therapeuten ein Bild (!) vom Problem, zweitens kann man vor Ort ein schönes Flooding durchführen: Wenn der Patient z.B. einen Waschzwang hat und sich vor einer Kontamination fürchtet, muss er alles anfassen, was diese Sorge auslöst, darf sich aber nicht waschen und muss alles Mögliche in seiner Wohnung mit diesen Händen anfassen. Damit verteilt er die vermeintlichen Keime in der ganzen Wohnung und muss das anschließend aushalten. Z.B. darf er die Wohnung nach dem Besuch der Thera nicht putzen, muss die Klamotten anbehalten und darf sich auch nicht die Hände waschen. Die Thera ist bei der Verteilaktion anwesend, stellt Fragen und gibt evtl. Anweisungen, wo Pat noch ein paar Keime verteilen soll. Bei diesem Vorgehen wird geflutet, d.h. der Patient konfrontiert sich nicht stufenweise, sondern gleich massiv und sagt sich dann im optimalen Fall: "Schlimmer kann's nicht kommen, nun sind mir die kleineren Gefahren egal."

Wenn jemand unter starken Ängsten leidet und deshalb seine Wohnung nicht verlassen kann, habe ich auch schon von Theras gehört, die - für den Anfang - nach Hause kommen.

Gute Besserung, Skippie!

Lee
chrigu
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von chrigu »

Hallo Ihrs,

ich antworte mal kurz, weil ich Skippie kenne und weiß, dass sie nicht so oft ins Netz geht. Es kann also noch ein wenig dauern mit ihrer Antwort.

@Steppenwölfin: Die Thera kam nicht wegen der Depression nach Hause, sondern wegen einer körperlichen Krankheit, die es nicht immer zulässt, dass Skippie rausgehen kann.

Was die Fotos angeht: Manchen ist es eben wichtig, den Therapeuten zu zeigen, wie man lebt. Und in dem von Manuela geschilderten Fall ging es ja auch um Zwangserkrankungen und einen Beweis, das ist was anderes. Außerdem lief das alles auf freiwilliger Basis bzw. aus Therapiegründen. Du kannst es ja komisch finden, aber wenn es den Leuten hilft, ist es doch gut. Wenn es nichts für Dich ist, ist das auch gut.

Aber in diesem Fall war es wie gesagt rein aus körperlichen Gründen.

Viele Grüße
Chrigu
steppenwolf1

Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von steppenwolf1 »

ach so, dachte das war wegens der Depression ... hatte ich wohl falsch gelesen.

Das mit den Zwängen leuchtet mir auch ein.

Na ja, ansonsten wollte ich schreiben "meiner Meinung nach" ...
Xayide1
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Xayide1 »

Ich hatte die Bilder gezeigt, um meinem Therapeuten mein für mich unerträgliches Chaos in der Wohnung zeigen zu können.
So konnte er sich ein Bild davon machen.
Er hat mich nicht dazu gezwungen, ich habe das freiwillig gemacht. Die Idee kam glaube ich sogar von mir.
Und nach meiner "Aussortier-Aufräum-Aktion" hatte ich Vorher-Nachher-Fotos und konnte meinen Erfolg wirklich sehen und nach und nach auch spüren.
flocke
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von flocke »

Manchmal bin ich fast ein wenig eifersüchtig, wenn ich lese wie die Therapie bei manchen läuft, also was der Thera macht etc. Naja, "manchmal" ist untertrieben. hin und wieder "wünsche" ich Menschen mehr "Härte", was allerdings auch Schuldgefühle bei mir auslöst...

Im grunde ist jeder verschieden und mitunter funktionieren Standarts nicht. Ob es nun an körperlichen Beeiträchtigungen liegt oder aber einfach eine Intensivere Betruung zeitweise notwendig ist... Jeder hat das verdient was hilft.


Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
skippie
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Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von skippie »

Hallo,

sorry, dass ich mich jetzt erst melde (mir ging es nicht so gut).
Also nochmal, die Thera kommt nur zu mir, da ich nicht zu ihr kann (nicht aus depressiven gründen).

Nun war sie 2mal hier und kommt auch morgen wieder.
Das erste mal war es schon seltsam, aber da wir uns gut verstehen lockerte sie die Situation schnell auf. Eigentlich läuft alles genauso wie bei ihr ab.........nur, dass wir uns schon eher mal verquatschen und sie etwas länger bleibt.

Beim 2ten mal traf sie vor der Türe das erste mal meinen Mann und konnte sich so zumindest ein erstes Bild machen. Es war für mich auch ein seltsames Gefühl, aber wir redeten drüber. Und zumal es mir an diesem Tag psychisch ebenfalls ganz schlecht erging war ich froh das sie bei mir war.

Es soll übrigens kein Dauerzustand sein, denn sie kommt nur zu mir, wenn`s wirklich nicht anders geht!
Ich sehe sie auch eher als gute Freundin, die mir in allen Lagen behilflich ist und bin ihr unendlich dankbar das sie es tut.

Im übrigen wird das ganz normal mit der Kasse abgerechnet, auf Grund meiner Krankheit sieht wahrscheinlich auch die KK es als erforderlich.

Ich habs auch eigentlich nur hier geschrieben, um Menschen die wie ich in gewissen Phasen das Haus nicht verlassen können (nicht aus psychischen Gründen), z.B. bei Gehbehinderung ect. zu sagen, dass es eben auch diese Möglichkeit gibt sich Helfen zu lassen und man dennoch nicht alles mit sich selber ausmachen muss.

Zum Schluss noch "Privatsphäre", wenn nicht meiner Thera, wem sollte ich sonst mein Leben darlegen? Vertrauen=Vertrauen.

Grüsse skippie
Xayide1
Beiträge: 228
Registriert: 3. Sep 2007, 12:51

Re: Therapeutin zu Hause

Beitrag von Xayide1 »

Hallo Skippie,

Du hast wirklich eine tolle Thera!

Zitat von Dir: "Zum Schluss noch "Privatsphäre", wenn nicht meiner Thera, wem sollte ich sonst mein Leben darlegen? Vertrauen=Vertrauen."

Das sehe ich auch so. Wenn ich mich meinem Thera nicht anvertrauen kann, wem dann?

Viele Grüße
Xayide
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