Vielleicht bringt es ja was....

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cooki3
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Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cooki3 »

tallgirl
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von tallgirl »

Hallo Jochen,

zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du Deine Probleme mit uns teilst.
Sicherlich kann Dir hier keiner eine Patentlösung zu Deinen Gedanken geben aber vielleicht neue Ansatzpunkte.

Ich weiß aus eigener Erfahrung in welchem Kampf Du Dich zurzeit befindest. 1991 bin ich für ein Jahr in Toronto gewesen und habe die Zeit dort so sehr genossen. Als ich wieder zurück nach Deutschland kam, war das ein Kulturschock. Ich wollte alles, nur nicht in Deutschland bleiben.
Allerdings hatte ich nie den finalen Mut diesen Schritt zu unternehmen. 2x habe ich die Papiere zur Imigration ausgefüllt und 2x hat mir mein Onkel jede nur erdenkliche Hilfe angeboten.

Die eine Seite meines Gehirns schreit und sagt….mach es endlich Angie. Das ist doch dass, was Du immer wolltest. Weg aus Deutschland, weg von dem Land dass Dir so wenig bieten kann, wo Du so wenig Freunde hast und wo Du Dich in den letzen Jahren nicht wirklich wohl gefühlt hast.

Die andere Seite eifert allerdings dagegen und sagt:

Überlege mal Angie. Hier hast Du doch alles was Du brauchst, Familie, Freunde, Arbeit, ein Haus was Dir bald gehören wird und die Sicherheit, dass Du zumindest für ein Jahr Arbeitslosenhilfe bekommst.
Was ist, wenn Du hier alles aufgibst um dort wieder neu anzufangen…..und was ist, wenn dieser „Neuanfang“ nicht funktioniert?
Dann kommst Du vielleicht nach ein oder zwei Jahren wieder nach Deutschland und darfst noch einmal von vorne anfangen. Wie finanzierst Du Dein Leben in Toronto, wenn Du nicht sofort arbeit findest und was ist, wenn die Depressionen immer schlimmer werden.

Eines der Sicherheiten werde ich jetzt verlieren, meine Arbeit.

Und wieder ist Toronto in meinem Schädel….so quasi als letzter rettender Anker, als Ausweg wenn nichts mehr geht…..

Das beruhigt mich jetzt ein bisschen.

Ich kann Dir keine Ratschläge geben was Du tun oder lassen solltest, das steht mir nicht zu aber vielleicht kannst Du ja einmal eine Tabelle erstellen mit den „Für und Wieder“ eines „Umzuges“.

Vor allem aber solltest Du keine Entscheidungen treffen, wenn es Dir nicht so gut geht.

Rede mit Deiner Frau darüber, dass ist ganz wichtig.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
cooki3
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cooki3 »

cybolon
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cybolon »

Hallo Jochen und Angie,

bei mir kommen auch oft Gedanken daran, dass ich mich von meiner Frau trennen sollte. Ein anderes Mal, dass wir nur ne andere Wohnung bräuchten. Sie wollen mir einreden, mein Leben wäre langweilig und uninteressant etc.

Das ist sie!
Die BlackLady.
Sie streut ganz gezielt Sand in jedes Getriebe und jede Ritze unseres Denkens.
Seht sie Euch an, wie seelenruhig sie auf ihrem Hocker sitzt, ein Bein davon auf unserem Fuß. Sie haucht uns Dinge ins Ohr, die wir vom Gefühl her nicht hören wollen. Sie nimmt uns den Spaß, die Kraft, die Zuversicht und jedes Fünkchen Glück. Es gab hier bereits den Rat, ihr gut zuzuhören und sich damit auseinanderzusetzen, was sie von uns will.
Nicht so einfach. Wirklich nicht.
Erst recht, wenn sie uns ihre hässlichen Botschaften in einer fremden Sprache einhaucht. Blicken wir sie an, grinst sie hämisch und lässt uns Schmerzen spüren.

"zwischen den vielen Pros und Contras abzuwägen und guten Gewissens das Richtige zu tun, dazu fühle ich mich schlicht ausserstande."

Und genau das erreicht sie bei uns!
Sie triumphiert über unsere Ängste, Unsicherheiten und die Lähmung, erwachsene Entscheidungen treffen zu können.

Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass ich meine Frau liebe. Selbst, wenn ich es nicht fühlen kann, weil die Blacklady einen schwarzen Schleier zwischen uns hält, weiß ich, dass ich eigentlich so fühle. JETZT eine Entscheidung zu treffen, wäre mit Sicherheit viel zu sehr beeinflusst, durch die BlackLady.

In der Klinik dachte ich oft: "Wenn ich erstmal wieder zuhause bin, werde ich mich bestimmt wohler fühlen. Dann kam ich nachhause und dem war nicht so. Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen:

Solange die BlackLady da ist, wird es mir nirgendwo richtig gut gefallen. Dann kann ich mir die ganze Mühe eines Umzuges o.ä. nämlich sparen. Besch** fühlen kann ich mich überall, egal, wo ich bin. Selbstverständlich kann auch diese eine falsche Entscheidung sein, die ich eines Tages bereue. Keine Ahnung.

Aber wichtig ist mir, dass ich, aufgrund der immer gleichen Ergebnisse, all dieser Grübeleien überdrüssig bin und deshalb diesen Gedanken einfach kein Gewicht mehr geben möchte.

Der scheinbare Nutzen einer Veränderung, bietet sich verdächtigerweise immer nur dann an, wenn wir schlechter Stimmung sind. Als ob die BlackLady auf diesen Moment immer nur gewartet hätte, um uns dann eine Breitseite zu geben.

Lasst uns ihr eine Abfuhr erteilen!
Wir werden diesen Gedanken in den Hintergrund verbannen und eine Wertigkeit, geringer als den Haufen von Nachbar's Lumpi, zuordnen.
Am Besten lernen wir JETZT, wie wir auch diesen Gedanken den Schrecken nehmen und der BlackLady damit den Stachel.

Liebe Grüße
vom
cybolon
tallgirl
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von tallgirl »

Hallo Jochen,

was Du das erzählst ist genau dass, was Horst gerade wirklich treffend in seiner Antwort formuliert hat.
Solange es uns nicht gut geht, können wir uns weder für die eine, noch für die andere Seite entscheiden.
Wir können nicht abwägen was das richtige ist und sehen jede, auch noch so kleine Hoffnung, immer mit dem düsteren Schleier der Depression.

Das mit der Tabelle war ein Rat sich hier über die Dinge Gedanken zu machen, die schon auf der Hand liegen.
Sicherlich weißt weder Du noch ich ob wir einmal ernsthaft (Gott bewahre) körperlich krank werden. (seelisch sind wir es ja schon)

Dies sind allerdings Dinge, denen ich jetzt noch nicht eine so große Bedeutung zumessen würde, denn es liegt schlichtweg nicht in Deiner Hand.

Du schreibst;

Ich war früher nie jemand, der sich übermaßen den Kopf darüber zerbrochen hat wie es in einer Zukunft weitergehen könnte, die eigentlich noch jenseits dessen liegt was man selber beeinflussen könnte. Heute mache ich mir Gedanken über Ereignisse die eintreten könnten und versuche alle nur erdenklichen Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, meinen Einfluss so weit als möglich geltend zu machen, selbst bein Dingen, die außer Reichweite liegen.

Auch ich war eigentlich immer die mehr spontanere Person, habe erst gehandelt und danach darüber nachgedacht was hätte alles schief gehen können.
Ich denke, dass uns hier nicht nur unsere Depression einen Strich durch die Rechnung macht, sondern auch die Erfahrungen, die wir in unserem Leben sammeln durften bzw. mussten.

Wir wissen (das war früher auch schon so aber wir haben es ignoriert) dass jedes Handeln auch Konsequenzen hat und gerade diese Konsequenzen fürchten wir.

Du schreibst;

Was mir am schwersten fällt ist die Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen und die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ich scheitern könnte.


Die Möglichkeit zu scheitern besteht immer, dass weiß Du und da sage ich Dir nicht neues aber aus jedem Scheitern kann auch wieder eine neue Möglichkeit entstehen.

Du schreibst;

Meine Frau ist der Meinung, ich müsse entscheiden was wir tun sollten.

Das finde ich nicht. (aber das ist meine Meinung)

Wenn man in einer Beziehung lebt, dann sollten auch Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Gerade weil Deine Frau Deine Erkrankung kennt und somit auch weiß, dass Entscheidungen in der „Akutphase“ nicht möglich sind, solltet Ihr Euch zusammen setzen und gemeinsam die weiteren Schritte überlegen.


Du schreibst;

Ich denke manchmal, es müsste eigentlich nur irgendetwas eintreten was mir den letzten Schubser gibt, dann könnte ich mich leichter entscheiden und wäre weg.

Ich weiß ganz genau was Du meinst….quasi so zu sagen der Stein des Anstoßes aber braucht es den wirklich?
Hast Du nicht vielleicht schon eine Entscheidung getroffen und diese Gedanken machen Dir Angst?
Liebe Grüße



Angie



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cooki3
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cooki3 »

Liber
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von Liber »

Lieber Jochen,

auch ich kann deinen Konflikt gut nachvollziehen! Weil ich es auch allzu gut kenne, einfach nicht zu wissen, was "richtig" ist.

Da sind zwei Möglichkeiten - und beide haben ihre sachlichen Vor- und Nachteile und sind dazu beide mit vielen Phantasien verbunden. Der Verstand durchpflügt ständig beide Möglichkeiten - und KANN so zu gar keiner Entscheidung kommen.

Vielleicht wäre es hilfreich, dir noch einmal anzuschauen, was du von einer Entscheidung, egal in welcher Richtung, eigentlich erwartest.

Dein Posting klingt so, als ob diese Entscheidung für dein Leben eine fundamentale Bedeutung hat. So als ob dein gesamtes Lebensgefühl und -glück genau DAVON abhängt.

Wie wäre es, diese Bedeutung mal zu hinterfragen?

Denn es ist ja wirklich so, wie Horst sagt: Wo du auch hingehen magst, du nimmst dich selbst ja mit! Das heißt, wenn du aus dem Grund wegziehst, UM durch den Wohnortwechsel endlich eine Besserung deines Lebensgefühls zu erreichen, könnte das wirklich schiefgehen.

Eher sollte es umgekehrt sein. Wenn du erkennst, dass für dein Lebensgefühl nicht der Wohnort oder das Land, sondern dein Inneres, deine Einstellung, entscheidend ist - dann könntest du leben, wo du willst. Hier oder im Land deiner Frau. Beides wäre ok, denn es wäre nicht in diesem Ausmaße existenziell.


Könntest du dir vorstellen, mal das bisherige Denksystem zu verlassen und den Blickwinkel auf diese Frage ein wenig zu ändern?

Edit:
Als Ergänzung noch dies Zitat, das mir eben dazu eingefallen ist: "Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind" (A.Einstein)

heißt für mich: zur Lösung eines Problems müsste man aus dem bisherigen Denksystem mal aussteigen, weil man sich sonst immer in den gleichen alten Kreisen dreht, die keine Lösung bringen.

Und: Eine Hilfe dabei, das zu finden, was du wirklich willst, könnten auch deine Nacht-Träume sein!


Lieben Gruß
Brittka
cooki3
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cooki3 »

cybolon
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cybolon »

Hallo Jochen,

mir ist auch noch eingefallen, dass ich neulich mal gesagt habe, dass ich mich sogar manchmal auf die Arbeit freue. Naja, ist ja nicht wirklich immer so. Nur, oft erhoffe ich mir, dass es mir dort besser geht. Bin ich auf der Arbeit, freue ich mich auf zuhhause und hoffe das gleiche. Es bleibt leider egal, WO ich bin. Wenn es mir dreckig geht, geht es mir überall auf der Welt dreckig. Da mache ich mir keine Illusionen und baue auch keine Luftschlösser. Träumen, ja, das tue ich. Von einer Zeit, in der ich das Leben wieder geniessen kann. Am Liebsten übrigens zuhause.

Liebe Grüße
vom
cybolon
ya
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von ya »

Hallo,

Hallo lieber Jochen,

jeder hat sein Problem – und jedes ist wertfrei – Es gibt nicht wirklich eine Vergleichsbasis - was ist schlimmer, was ist nicht so schlimm im Vergleich zu den anderen und im Vergleich zu mir – bitte probiere Dir dieses aus den Kopf zu nehmen...

Ich finde es gut, dass Du Dich hier über Deine inneren Gedankengänge äußerst (bitte generell um Sorry, meine virtuelle Ausdrucksweise ist noch mangelhaft).

Und eines finde ich sicherlich nicht – Du hast nicht versagt....

Entscheidungen zu treffen –

Sicherlich schwer; gerade wenn man verantwortungsbewusst ist (so sehe ich Dich zumindest; in der Kürze in der ich Dich „kenne“) .

Planungen/Erwartungen -

Eines habe ich im Leben festgestellt und gelernt – es ist wichtig zu planen – und dem Planungsziel zu folgen und daran zu glauben – allerdings musste ich aber auch feststellen, dass nicht alles so läuft, wie man sich das eine oder andere vorstellt –

Überraschungen des Schicksals -

Man weiß nicht immer, was als nächstes kommt... Ich würde mir für Dich wünschen, das Du Dein Ziel nicht aufgibst....- ich habe gelernt alles aus verschiedenen Perspektiven zu sehen – dann fällt es mir zumindest leichter, wenn ich mein in der Vorstellung „geträumtes „ Ziel nicht auf konkret-direktem Wege erreicht habe.

(Ich könnte noch mehr darüber schreiben – würde aber dann eher in die Philosophie abgleiten)


>"Warten auf den Frühling...

Warten auf das Ende, dieser vielen Gedanken.
Warten auf eine Zeit, in der es uns besser geht.
Warten, ständig, immer nur warten


Nicht nur warten – wir können auch etwas machen...

– Darf ich fragen (wenn es nicht zu persönlich ist) – ich gehe davon aus, dass Du/ihr auch schon konkrete Pläne gemacht hast/habt. > Ist es nur die „soziale Absicherung Deutschland“ die Dich/Euch daran hindert?

Lieben Gruß,
pinkfloyd
cybolon
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cybolon »

Hallo PinkFloyd,

"Nicht nur warten – wir können auch etwas machen... "

Klar, hast ja recht!
Und wir machen ja auch was: Uns Gedanken!
Ich stehe sicher nicht alleine damit, dass ich alles mache, wovon ich glaube, es könnte mich endgültig aus der Depression holen.

Etwas machen, während des Wartens.
Das Eine schließt das Andere nicht aus, okay?!

Liebe Grüße
vom
cybolon
Emily
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von Emily »

Hallo Jochen,

>>> Was mir am schwersten fällt ist die Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen und die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass ich scheitern könnte.

Kann es sein, dass es gerade deshalb so schwer für dich ist, die Verantwortung zu übernehmen, WEIL unser Denken über uns selbst durch die D. so negativ geprägt ist, dass wir eine Entscheidung, die wir im Nachhinein als falsch erkennen müssen, immer gleich als "Scheitern" betrachten? Wir tun das sogar auch dann, wenn wir die Möglichkeit haben, die falsche Entscheidung zu korrigieren. Dabei war es vielleicht ein "Fehler/Irrtum", aber kein Scheitern. Wenn man eine Entscheidung so trifft, dass man sie nach bestmöglicher, wohl abgewogener aktueller Einschätzung trifft, braucht man sich im Nachhinein nicht als gescheitert zu sehen. Die innere Einstellung zu unseren Fehlern ist oft viel zu gnadenlos.

LG, Emily
Liber
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von Liber »

Hallo Jochen,

>Der Burnout mit seinen Folgen und die Berufsunfähigkeit haben meine Karten jetzt komplett neu gemischt. Mache ich nun da weiter wo ich vor meines Zusammenbruchs aufgehört habe, motiviert und mit vielen Idealen bestückt mich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen und in Kauf nehmen, dass es wieder da endet wo es vor zwei Jahren schon einmal geendet hat,

Das ist eben die Frage: machst du da weiter, wo du vor dem Zusammenbruch aufgehört hast - oder machst du zwar beruflich noch eine Weile weiter, aber unter anderen Voraussetzungen? Nämlich unter Voraussetzungen, die es eben nicht zu einem weiteren Burn-Out kommen lassen würden?

>oder versuche ich grundlegend in meinem Leben etwas zu ändern, verlagere mein und das Umfeld meiner Frau in ein Land von dem ich weiß, dass es mir wesentlich mehr Lebensgefühl und nichtmateriellen Wohlstand bieten kann? Versuche ich hier weitere 15 Jahre mein Dasein zu fristen, ständig im Zweifel die bessere Gelegenheit nicht zu verpassen?

da hast du Recht: wenn du hier bliebest, sollte es nicht in dem Gefühl sein, es sei nur Notlösung. Denn dann WIRD es auch dazu. Das geht in Richtung des Projektions-Themas.

Solange du hier deine Umgebung unter dem Aspekt anschaust, sie würde dich menschlich unglücklich machen - wird es auch so sein.

Deshalb meinte ich vorhin ja auch: es geht darum, etwas im eigenen Innern zu ändern - und das ist unabhängig davon, ob du hierbleibst oder nicht.


>Oh Gott, meine Nachtträume! In denen geht es um meinen ehemaligen Beruf und wie ich an einsamer Front am arbeiten bin, wie ein Hamster in einem Laufrad. Die Momente, in denen ich Gott am nächsten bin, sind die Morgende an denen ich schweißnass aufwache und Gott danke, dass der Traum nur ein Traum war!

Das ist ein überdeutlicher Hinweis darauf, deine frühere Einstellung zur Arbeit zu ändern!

Ich habe deshalb auf die Träume hingewiesen, weil sei vom Verstand, der im Tagesbewusstsein alles "zensiert", unbeeinflusst sind und daher wertvolle Hinweise geben könnten.

Liebe Grüße

Brittka
ya
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von ya »

Hallo Horst,

davon gehe ich generell aus - das Du und wir alles machen, um aus der Depression raus zu kommen -

Hallo auch an alle anderen und Jochen,


ich unterstreiche aber - man muß es sich nur immer wieder vor Augen halten - ich mache etwas...und habe etwas gemacht und geschaffen (auch wenn dies eine oder andere von den eigenen Vorstellungen abweicht, eintrift oder auch nicht)...Wichtig ist, dass mann den mut nicht verliert; man muss sich den mut und die Kraft immer wieder vor Augen halten, sich dieses selber suggerieren und projezieren. - Vor alenn Dingen - für jeden- die Wertevorstellung und das Messen an anderen gegenüber sich selbst nicht all zu "wichtig/ernst" zu nehmen.- Vor allem, was ich hier in Deutschland sehe (natürlich nicht nur in Deutschland sehe)ist das, es wird suggeriert - Scheitern ist verboten (sicherlich etwas überspitzt)- und das manifestiert sich mal mehr mal weiniger in die Köpfe...

Also nochmals, wichtig zu machen - das heisst auch sich daran zu errinnern, dass jeder etwas geschafft hat - Jeder Wertet halt anders.

Einen lieben Gruß,
pinkfloyd
cybolon
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cybolon »

Hallo PinkFloyd,

das ist absolut schlüssig und gefällt mir!
Der Haken dabei sitzt hauptsächlich in "Mut nicht verlieren", denke ich. Denn genau das passiert uns ja immer wieder.

@Brittka
""Probleme kann man nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind" (A.Einstein)"

Cooler Satz, vom Berti!

Den können wir auch umdrehen, gelle?

Probleme sind nie mit derselben Denkweise entstanden, mit der sie gelöst werden.

Das nimmt mir nämlich mal wieder den Druck, ich hätte vor der Depri falsch gelebt und so.
Bin ja immernoch ein Verfechter der Theorie:
Falsche Handlungen? Auslöser -ja, Ursache -nein.

Liebe Grüße
vom
cybolon
cooki3
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Re: Vielleicht bringt es ja was....

Beitrag von cooki3 »

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