Positive Wirkung von Antidepressiva

[Floaty]

Hallo,

ich möchte hiermit einen allgemeinen Thread eröffnen in dem von positiven Effekten erzählt werden kann, die eindeutig auf Antidepressiva zurückzuführen sind!

Mich interessiert das weil ich diese Erfahrung bis heute noch nicht (sicher) gemacht habe, und ich herausfinden möchte was man an positiven Wirkungen von AD's erwarten kann.

Ich bin gespannt auf Beiträge -


Floaty

[balduin.cruchot]

Positive Wirkungen? - ICH LEBE WIEDER!
Ich kann mich dem Alltag widmen, anstatt nur darüber nachzudenken, wie schrecklich alles ist, ob ich es schaffen werde, aus dem Haus zu gehen, und wie lange dieser Zustand noch andauern wird.
Ich kann mich wieder wohlfühlen, mit mir, mit anderen. Und ich bin in gewisser Weise glücklicher, als ich es vor der Depression war. Denn wenn ich morgens aufwache ohne die quälenden Depri-Symptome, dann ist das für mich nicht selbstverständlich, sondern immer noch ein Geschenk, für das ich dankbar bin.
Ich hoffe, dass es Dir bald auch so geht!
Anke

[dark_bln]

Hey Anke,
das klingt gut!
Verrätst Du uns den Wirkstoff, Dein medikament, oder was Du alles probieren musstest bis es klappte?
Merci L.

[Steve]

Hallo Floaty,

auch ich kann Dir gottseidank eine positive Nachricht zukommen lassen. Mein Medi nennt sich Cipralex. Ich kann jetzt viel mehr unternehmen als vorher. Und was noch viel wichtiger ist, ich kann jetzt unbefangener auf meine Mitmenschen zugehen.
Die Leute sind jetzt auch viel netter zu mir.

Stefan

[triste]

hallo,

Ich habe 6 AD ausprobiert, daneben wurde mit Lithium und Carbamazepin experimentiert. Das meiste ging nicht wegen zu starker Unverträglichkeit oder blieb wirkungslos, bzw. zeigte nur schwache Wirkung.
Nichts half...ich war 2,5 Jahre arbeitsunfähig. Dann machte ich einen Versuch mit Zoloft - gegen die Überzeugung meiner damaligen, beknackten Ärztin - und das war´s! Ich lebte ein Jahr mit einer deutlichen Stabilisierung, konnte wieder arbeiten gehen, habe wieder Momente von Genuß und Wohlbefinden erlebt (was lange Zeit gar völlig tot war). Da immer noch (abgeschwächte) Einbrüche kamen, riet mir mein neuer Arzt, von 75mg auf 100mg zu steigern. Er meinte, dass es dadurch noch einen Schub nach vorne geben könnte. Und so war es. Spätestens da konnte ich die Verbesserung sehr deutlich spüren und bin mir absolut sicher, dass diese nicht auf die Therapie oder sonstige Einflüsse zurückzuführen war, sondern auf das Medikament.
Ich war früher eine absolute Psychopharmaka-Skeptikerin und weil ich so schlechte Ärzte hatte, hatte ich auch nie die Hoffnung, dass es ein wirksames AD für mich geben könnte.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich damit im Unrecht war.

Mein Rat: immer weiter versuchen.
Mir hat das Medikament ermöglicht, in mein Leben zurückzufinden und hilft mir heute, Einbrüche besser zu handlen.

Glück allen Suchenden!
Virginia

[strangebird]

Hallo,

Ich finde den Thread sehr wichtig und freue mich auf die Beiträge. Ich gehe morgen zu meiner Psychotherapeutin und es geht darum ob ich auch Medis nehmen werde. Ich habe bis heute immer allein, mit der restlichen Wille probiert und sehe dass ich es diesmal nicht aus dem Loch schaffe. Ich habe sehr Angst von den Medis aber ich glaube so geht es Jeder und Jedem.
In Bücher habe ich auch keine Erleichterung gefunden, eher die lange Liste von Nebenwirkungen, daher würde ich mich sehr freuen auf weiteren Beiträgen über die postive Wirkung Antidepressiva.

[Floaty]

Ja, ich fänds auch wichtig wenn dieser Thread hier am Leben erhalten würde!

Ich selber werde ab Dienstag neue Medikamente nehmen und dann auch in der nächsten Zeit meine Erfahrungen schildern.

mfg -

Floaty

[dark_bln]

Ich nehme nun seit 5 Tagen Doxepin in der lächerlich geringen Dosis von 20 mg.
Abgesehen davon dass ich sehr müde bin (was auch durchaus abends intendiert ist) geht es mir seit heute deutlich besser.
Ich habe das Gefühl ich werde wieder klarer und habe seit dem ersten Tag keine Heulattacken mehr. Zuerst war ich nur müde aber nicht mehr verzweifelt. Und allmählich kann ich wieder lächeln.

Ob es das Medikament ist weiss ich eigentlich noch nicht wirklich denn es soll erst ab 50 mg und mindestens 2 Wochen Einnahme helfen.

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

[strudelbrain]

Ganz eindeutig: Keine Kopfschmerzen mehr, keine Magenschmerzen mehr. (Oder zumindest sehr deutlich weniger.) - Ich nehme Cymbalta, was wohl sehr gern bei Depressionen mit starken somatischen Beschwerden verschrieben wird.
Davon mal abgesehen: Längere Perioden, in denen meine Stimmung stabil ist. Die dunklen Täler sind selten, kürzer und flacher.

[Cookie]

Hallo Leute,
ich habe ca. seit meinem 7. Lebensjahr depressive Episoden, die sich mit "normalen" abwechseln. 30 Jahre lang hab ich mich geweigert Antidepressiva zu nehmen, hab mich gequält und mir mein Leben versaut. Hab ja erst mal vor ein paar Jahren eingesehen, dass ich überhaupt krank bin. Seit fast einem Jahr nehme ich jetzt 20mg Cipramil und mein Leben ist endlich in Ordnung. So wie ich es mir immer gewünscht habe. Monatelang ganz normal leben, ohne dass immer wieder alles zusammenbricht und ich neu aufbauen muss. Morgens ohne Ängste aufstehen, keine Heulattacken, keine bleierne Schwere, keine Gedankenkreisel, keine verzweifelten Selbstzweifel. Herrlich!
Jetzt wird mir erstmal klar, was ich durchgemacht habe. Ich kannte es ja nicht anders und hab mich immer gefragt, wie die anderen Leute das machen mit dem Leben.
Nebenwirkungen hatte ich nur am Anfang ganz leichte. Gähnzwang und ein bißchen Kopfschmerzen.
Ich bin also das beste Beispiel für die Wirksamkeit von Medis, obwohl ich eigentlich mal strikt dagegen war.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich jemand bin, der stark auf Medis anspricht, weil mein Körper sie einfach nicht gewohnt ist. Ich nehme ungern was, nur wenn´s unbedingt sein muss.
Ich wünsch euch allen ebenso guten Erfolg mit euren Medis und es tut mir leid für die vielen, die so eine schreckliche Medi- Odysee durchmachen müssen, wie ich hier immer wieder lese.
Aber nochwas: Ich würde auf jeden Fall empfehlen, Psychotherapie zu machen. Medibehandlung allein reicht nicht aus. Das stoppt "nur" die Symptome, gegen die Ursachen müsst ihr selbst kämpfen! Ich mache seit fast sechs Jahren unterschiedliche Arten von Psychotherapie und fühle mich jetzt langsam auf dem richtigen Weg!
Also, mein Fazit: Pillen sind gut, wenn sie einem die gröbste Quälerei ersparen, aber mit Pillen allein ist´s nicht getan.
Ich wünsch euch allen viel Erfolg!
cookie

[michaelapauli]

Hallo zusammen,
habe schon öfter in Euren Foren gestöbert und auch hilfreiche Tipps und Erfahrungen gelesen.
Auch ich habe positive Erfahrungen mit Psychopharmaka gemacht.
Allerdings habe ich auch vieles ausprobieren müssen, um etwas zu finden, was mir hilft (Fluctin, Pertofran, Vivalan und einiges mehr). Kurios ist bei mir, dass z. B. Fluctin bei einer Depri-Phase geholfen hat und bei der nächsten überhaupt nicht mehr...
Da ich meine Depressionen auch schon über 20 Jahre mit mir herumschleppe, bin ich wohl ein Fall für eine Dauer-Medikation. War seit 2002 beschwerdefrei, habe aber durchgehend Jatrosom genommen. Hatte dann letztes Jahr ein mittelschwere Phase, bin aber leider nicht zum Arzt (sollte man SOFORT machen!); dann seit Februar diesen Jahres bis letzte Woche eine recht schwere Phase. Meine Hausärztin empfahl mir dann einen Psychiater und siehe da: nach Erhöhung der Jatrosom-Dosis und zusätzlicher Einnahme von Lithium ging es mir innerhalb von 3 TAGEN wieder gut!!

Ich möchte allen Mut machen, denen es z. Zt. schlecht geht: ausser ein bisschen Mundtrockenheit habe ich keinerlei akute Nebenwirkungen, und das kann man doch in Kauf nehmen, wenn man ansonsten wieder in der Lage ist zu lachen und am Leben teilzunehmen! Vertraut einem erfahrenen Arzt, der wird das richtige Medikament finden, auch wenn es anfangs etwas dauert.
Kopf hoch und nicht aufgeben!
Floaty schrieb:
> Hallo,
>
> ich möchte hiermit einen allgemeinen Thread eröffnen in dem von positiven Effekten erzählt werden kann, die eindeutig auf Antidepressiva zurückzuführen sind!
>
> Mich interessiert das weil ich diese Erfahrung bis heute noch nicht (sicher) gemacht habe, und ich herausfinden möchte was man an positiven Wirkungen von AD's erwarten kann.
>
> Ich bin gespannt auf Beiträge -
>
>
> Floaty

[Floaty]

Ich fänds schön und mutmachend noch von den positiven Erfahrungen mit ADs anderer Leute hier zu hören!

Vielleicht wird dann klarer für mich und die, die noch keine eindeutig auf ADs zurückzuführende positieve Wirkungen erfahren haben, was sie von einem AD erwarten können.


Ciao -

Floaty

[SchwarzeSchnecke]

Hallo Floaty,

"Ich fänds schön und mutmachend noch von den positiven Erfahrungen mit ADs anderer Leute hier zu hören!

Vielleicht wird dann klarer für mich und die, die noch keine eindeutig auf ADs zurückzuführende positieve Wirkungen erfahren haben, was sie von einem AD erwarten können."

Du kannst Dich hier durch sämtliche Threads lesen, u.a. auch mithilfe der Suchfunktion ("Search"/"Suchen"). Da steht was drin sowohl zu negativen als auch positiven Wirkungen von AD.

MEIN AD:
CIPRALEX (Wirkstoff: ESCITALOPRAM)
Nebenwirkungen: Übelkeit (nur ganz am Anfang), Appetitverlust (nur in den ersten Wochen), leicht verlangsamte Blutgerinnung, Libidoverlust (??)
Positive Wirkungen: Verminderung suizidaler Gedanken, Verringerung von Tendenz zur Selbstverletzung, Verminderung von übertriebener Traurigkeit (=> weniger Weinen), verminderte Reizbarkeit, verringerte Angstgefühle, verändertes Träumen (Alpträume nicht mehr so schlimm); fühle mich allgemein "normaler".

VG, Anne

[Orakelchen]

hallo @ll
ich muss auch mal was positives über mein ad schreiben. ich nehme seit über einem jahr fluoxetin und muss sagen das mein antrieb wesentlich besser geworden ist.
dazu nehmen mir abilify und imap (depospritze) meine angst und ich kann sogar wieder autofahren.

grüßle Orakelchen

[strangebird]

Hallo,
ich melde mich etwa 2 Monate nach dem Anfang von Citalo-q 30 mg. Es geht mir wirklich viel besser, und ich bin so erleichtert zu sehen dass ich durch das Antidepressivum nicht jemand anders geworden bin, sondern ich selbst. Meine Probleme sind immer noch da aber sie lassen mich nicht mehr hilflos auf dem Boden meines Lochs liegen. Ausserdem ist die Wohnung langsam wieder bunter, Kleinigkeit wie ein Blumenstrauss auf dem Tisch, neue Musik aus der Bücherei ausgeliehen und leckere Dufte aus der Küche sind für mich zeichen, dass ich wieder an Leben Teil habe. Ich treffe mich wieder mit anderen Freundinnen und geniesse wieder die Arbeit, wache früher als 10 Uhr auf und freue mich auf meine Tasse Kaffee, es ist so gut nocht mehr auf dem Abend warten zu müssen. So, das war mein Beitrag zu Thema positive Wirkung von AD. Ich muss einfach zugeben, dass sie mich da geholfen haben wo ich selber nicht weiter konnte.

[chrigu]

Hallo zusammen!

Ich kann auch von mir sagen, dass mir Antidepressiva (Zoloft und Mirtazapin) geholfen haben.
Ich konnte wieder schlafen und hatte tagsüber wieder Antrieb, den Tag zu bewältigen.

Aber ich glaube nicht, dass mir NUR die Antidepressiva geholfen haben.

Vielleicht kann ich es besser mit einem Vergleich schildern: Wenn mein Wagen Öl verliert, dann kann ich immer wieder unter dem Wagen aufwischen, damit keine Ölflecken entstehen.
Aber ich kann auch aufwischen und mich dann daran machen, das Leck im Wagen zu finden und zu reparieren.

Für mich habe ich die Antidepressiva immer nur als Lappen zum Aufwischen betrachtet. Aber sie können meiner Meinung nach nicht das Leck im Wagen reparieren. Das kann eine passende Therapie, die Auseinandersetzung mit sich selbst, auch die Diskussionen hier im Forum - all das hilft bei der Suche nach dem Leck und gibt einem die Werkzeuge für die Reperatur in die Hand. Aber selbstverständlich braucht man auch bei der Reperatur immer noch den Lappen.

Deshalb: Ich weiß, dass bei vielen Antidepressiva notwendig sind, um überhaupt therapiefähig zu werden. Aber ich finde, man sollte danach nicht stehenbleiben.

Viele Grüße
Chrigu

[DepriXX]

Hallo zusammen,

ich habe schon sehr viele Antidepressiva, leider erfolglos, ausprobiert.

Mein aktueller Medikamenten-Cocktail, bestehend aus Fluoxetin, L-Thyroxin und Lamotrigin verschafft mir zumindest etwas Antrieb.

Kein AD hat auf meine Stimmung gewirkt

[DepriXX]

Hallo zusammen,

ich habe schon sehr viele Antidepressiva, leider erfolglos, ausprobiert.

Mein aktueller Medikamenten-Cocktail, bestehend aus Fluoxetin, L-Thyroxin und Lamotrigin verschafft mir zumindest etwas Antrieb.

Kein AD hat auf meine Stimmung gewirkt

Mein Blog: http://psychomuell.de