keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Mensch Fridolina,

Tut mir sehr leid, daß es dir heute wieder so schlecht geht. Nimm dir die Zeit die du brauchst und wenn was ist, weißt ja wo du mich findest

*knuddel*
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo,

Wollte nur mal kurz schreiben, daß ich inzwischen gelernt habe mit dem oben geschilderten negativen Erlebnis umzugehen und tatsächlich! Nach fast 3 Monaten endgültig über dieses letzte Gruppenerlebnis hinweg bin. Dachte ja bis vor einigen Wochen, dieses "selbstanklagen" hört nie mehr auf, aber es hat und ich bin wieder offen für andere, neue Menschen.

Hab seit einiger Zeit nun eine sehr liebgewonnene E-mail Freundin hier aus dem Forum und kann diese Form der Kommunikation nur jedem ans Herz legen der wie ich Probleme hat neue Freundschaften im tatsächlichen Umfeld zu finden. Zu wissen, daß es jemand (auch virtuell) gibt der dich so akzeptiert wie du dich gibst und bist baut auf und verleiht Selbstvertrauen auch im tatsächlichen Umfeld offen für neues zu sein!

In diesem Sinne euch alles Liebe und *knuddel* an alle aus dieser Runde,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe "Fori´s"!
Bin gerade vom Zahnarzt mit meiner Kleinen zurück - "stöhn" - und war ganz perplex, dass jemand den "Knuddelthread" reaktiviert hat.
So ein Zufall...
Auch ich habe hier ein sehr liebenswertes Menschenkind gefunden, das ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben geworden ist und ...
mit dem ich lachen u. weinen kann...

Das kompensiert viele schlimme Erfahrungen, die ich vorher gemacht habe!
Ich habe mir früher immer zum - vermeintlichen Selbstschutz - eingeredet, dass ich auch ohne Freunde sein kann, aber das bin nicht ich.
Ich brauch` einen Menschen, der einem das Gefühl gibt, auch "Mensch" zu sein, wenn man Ecken u. Kanten, oder Heultage hat.
Ja, den habe ich da im Forum gefunden...
und ich bin unendlich dankbar dafür!

Das Leben schaut trotz dieser besch...... Depri´s gleich viel hoffnungsvoller aus, und es gibt einem Kraft u. Mut - trotz aller persönl. Bauchlandungen - weiterzumachen.

Ich will all denen hier - die sich auch so einsam gefühlt haben u. sich vielleicht schon mehr oder weniger abgefunden haben, ihre sämtl. Freunde durch den krh.bedingten persönl. Rückzug verloren zu haben - Mut machen, vielleicht hier im Forum die Initiative zu ergreifen, um auch einen von uns hier besser kennen zu lernen.

Liebe Grüsse an alle;
Freu-dolina
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

....hab´da noch was vergessen!

"knuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuudel" an Tini, Reinhart und unser aller EMMA

rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von rm »

Haaalloooo Freudeverbreitendoline

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Guten Morgen, lieber Reinhart!

Tut das guuut, von Dir zu lesen!
Dachte schon, ich muss Dich mit einem Schmetterlingsnetz einfangen,
damit wir einmal zur selben Zeit im selben Thread sind...
Hätte nie gedacht, dass ich das wieder einmal von mir sagen würde...in diesem Augenblick, wo ich hier vorm PC sitze, fühle ich mich glücklich.
Es ist nichts Aussergewöhnliches passiert (habe NICHT im Lotto gewonnen; hatte KEIN Face-lifting; bin NIEMAND anderer geworden);
aber mir sind Menschen "begegnet", auf die ich nicht mehr verzichten kann, weil sie mir viel bedeuten!!
Warum ich Dir das schreibe? Gib Dir selbst die Antwort drauf...
Bevor ich in diesem Forum gelandet bin, war ich - trotz Familie - ein sich sehr einsam fühlender Mensch.
Ich komme mir vor, wie nach einem langen, langen, persönlichen "Winter", und ein ängstlich, fast verkümmertes Primelchen steckt jetzt seine Köpfchen aus der Erde und streckt sich dem Sonnenlicht entgegen.
Ja, so empfinde ich das (lach´nicht)...
Ich weiss, dass es nur eine Zeitfrage ist, dass ich wieder stolpere u. hinfalle, aber diese Erfahrung hier gibt mir Kraft, aufzustehen.
Vor gar nicht langer Zeit waren meine Gefühle total eingefroren - und ich glaubte, gar nichts mehr empfinden zu können.
In diesem Moment merke ich, dass ich LEBE!!!!

*ganz lieb drück`";
-olina
Liber
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Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Liber »

Liebe Fridolina,

ich muss dir hier schreiben, weil dein Profil nicht offen ist ...

Es war schade, dass du dich dich nach meinem Posting an dich im Psychoanalyse-Thread nicht mehr gemeldet hast !

Dies nur als kleiner Hinweis, weil es hier ja um verlorene und neu zu findende Freundschaft geht und weil bei mir eine Tür offen gewesen ist, die du aber leider nicht genutzt hast .

Tschüss und alles Gute!

Brittka
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Hallo Brittka!

Das trifft mich aber jetzt schon sehr!!
Irgendwas ist da bei mir untergegangen...
...war jedenfalls keine Absicht dabei,
und wollte Dich bestimmt nicht kränken!
Das tut mir leid!

Aber was mich auch trifft, ist nicht nur mein Versehen u. die Reaktion darauf,
sondern der für mich so "unversöhnlich" rüberkommende Unterton...
" Ich war da - Du hast die Chance nicht genutzt; jetzt bin ich nicht mehr da!"
So hört sich das für mich an...

Aber ich versuch´s insofern zu verstehen, weil ich selber eine extrem dünne Haut habe, und auch sehr verletzbar bin...
Falls ich etwas fehlinterpretiert haben sollte, tut´s mir nochmal leid.
Das ist der Nachteil im virt. Bereich. Man sieht sein Gegenüber nicht, kein Augenkontakt; keine Mimik u. Gestik...
Darum sichere ich mich hier manchmal mit Rückfragen ab...

Fridolina
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Liber »

Liebe Fridolina,

schön, dass du dich gemeldet hast!

Ich glaube, hier gab es Missverständnisse.

Ich dachte, du hättest mein Posting im Psychoanalyse-Thread (du hattest darin geschrieben und ich habe dann ein oder zwei Tage später darauf geantwortet) gelesen und es halt ignoriert.

Ja, es stimmt, das hat mich verletzt. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, von dir zu hören ....

Dass du dies Posting womöglich gar nicht gelesen hast, daran habe ich nicht gedacht!

Aber natürlich ist die Tür jetzt nicht zu. Es tut mir leid, dass das so rübergekommen ist!

Ich habe jetzt mein Posting von vorhin nochmal durchgelesen und gemerkt, dass es wirklich etwas schroff klingt. Das wollte ich so nicht.

Ich hoffe, wir haben die Missverständnisse nun beseitigt ?

Liebe Grüße

Brittka
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

...na, da bin ich aber erleichtert...
Bei mir ist auch alles paletti!

Müde, spätabendliche Grüsse;
Fridolina
rm
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Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von rm »

Hallo Müdolina, Tini und @ all, .... bitte nicht böse sein, daß ich mich kurz hier zurückziehe.( habe noch nicht einmal die Postings von euch Lieben richtig lesen können )....

.... mir geht es durch eine seit langer Zeit wieder mal eingefangene Grippe körperlich bescheiden (Husten, Fieber, total schlapp, Kopfschmerzen.. naja, eben alles, was zu einer ausgewachsenen Grippe gehört)...

...wahrscheinlich ist mein Immunsystem etwas durch die tagelang andauernden Schlafstörungen im Moment im Eimer... Werde wohl doch heute mal wieder eine Schlaftablete nehmen.....

Emma läßt euch schöne Grüße sagen *wedel*... Schon ein Wunder, wie sie spürt, daß es mir nicht so gut geht und sehr sachte sich mir gegenüber verhält

Ganz liebe Grüße. Ich melde mich wieder, wenn ich mich besser fühle und will versuchen, mich nicht ständig zu überfordern...

+
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo Reinhart!

Dank dir für die kurze Info!

Wünsche Dir natürlich schnell gute Besserung! Hoffe du kommst bald zur Ruhe

Bis bald und sei lieb *geknuddelt*
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

...von mir auch liebe Grüsse an Dich, Reinhart...
Kuschel Dich ins Bett u. schlaf`Dich wieder gesund!
Viel trinken - mit einer Prise lieber Gedanken von Menschen, denen Du wichtig bist...

Fridolinchen
karindittmar
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Registriert: 3. Feb 2007, 09:16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von karindittmar »

Ein interessantes Thema habt ihr hier aufgegriffen.

Meine Erfahrung: Geduld lohnt sich bei einer Depression!

Auch ich habe meine Freunde verloren, die mir während der Depression zur Seite standen. Nun bin ich wieder gestärkt, habe eigene Wünsche, die ich auch noch verwirklichen will und das paßt den Freunden, die mich eher schwach und willenlos kennen, gar nicht. Ja, ich bin sehr traurig gewesen, dass ich plötzlich nicht mehr klar mit meinen Freunden kam, bis mir eine Pfarrerin die Augen in einem Gespräch öffnete. Wer eine Depression besiegt hat, ist stärker geworden und das stößt so manche Beziehung zu anderen um.
Seitdem ich das akzeptiere, bin ich bereit, neue Kontakte in Angriff zu nehmen, was natürlich nicht von heute auf morgen geschieht, denn Vertrauen kommt nicht über Nacht!

Mein Tipp: Habt Geduld mit Euch und Euren Gefühlen. Jede geweinte Träne hat mich erleichtert und auch ich habe vor Enttäuschung viel geweint. Das Wort drückt es aus. Eine Enttäuschung ist enttarnt und die Augen sind geöffnet. Darin sehe ich auch eine Chance für mich! Es kann nur besser werden!

Liebe Grüße an Euch alle!

Karin
SHW
Beiträge: 13
Registriert: 25. Feb 2007, 11:02

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von SHW »

Hallo zusammen,
ich melde mich heute zum ersten Mal und ich weiß noch nicht so recht, ob das so o.k. ist. Ich habe eure Beiträge gelesen und kann so viele nachempfinden, da es mir selber genauso geht. Im Laufe meiner Depression (nun mittlerweile seit 2 Jahren diagnostiziert, aber bestehen tut sie bestimmt schon seit meiner Jugend) sind die Kontakte zu meinen Freunden auch immer weniger geworden. Viele waren es ohnehin nie, aber auch die wenigen haben sich nun zurückgezogen. Irgendwie kann ich sie ja auch verstehen. Es ist bestimmt nicht leicht mit jemandem befreundet zu sein, der sich immer mehr zurückzieht. Das vergangene Jahr war ich in einer KLinik und seit ich nun zurück bin, ist der Kontakt zu allen abegbrochen. Ich fühle mich so einsam und wünsche mir nichts mehr, als mit anderen zusammen ein wenig Zeit zu verbringen. Aber nichts geschieht. Ich habe schon an Tagen, an denen es mir einigermaßen gut geht versucht mit dem ein oder anderen wieder Kontakt aufzunehmen, aber das ist gründlich fehlgeschlagen. Es blieb stets bei der Floskel "Lass uns doch mal wieder telefonieren." Ich habe dann auch noch einmal angerufen, aber es blieb erneut nur bei der Floskel. Jetzt fehlt mir ehrlich gesagt der Mut ein drittes Mal dort anzurufen. Ich habe mittlerweile panische Angst davor meine alten Freunde wiederzusehen, obwohl ich es mir so unendlich wünsche. Das ist doch wohl irre von mir, aber ich kann diese Angst nicht überwinden.
Auch wenn ich überhaupt nicht sicher bin, dass das hier der richtige Ort ist, um einmal alles los zu werden, tut es doch irgendwie gut, mal einfach so ungefiltert, ohne irgendwem etwas vormachen zu müssen, über meine Gedanken und Gefühle schreiben zu können. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, dass ich mich heute hier an dieser Stelle zu Wort gemeldet habe. Wenn es o.k. ist, würde ich gerne häufiger mit euch schreiben.
Eure Hadwiga
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo Karin und Hadwiga,

Natürlich dürft ihr hier mitschreiben! Fridolina und ich freuen uns besonders wenn dieses Thema auch andere Forumschreiber interessiert und vielleicht auch mal von deren Erfahrungen hierzu berichtet und sich ausgetauscht wird. Leider haben sich nicht sooo viele daran beteiligt, so dass man vielleicht den Eindruck automatisch bekommt es sei ein rein persönlicher Thread zwischen 3 oder 4 Leuten? Nur zu... fleißig mitschreiben wenn ihr mögt

Hab gerade nicht viel Zeit aber zu dir Hedwega fällt mir anhand des geschilderten spontan ein, daß ich den Eindruck habe, du hast dich um ältere Freundschaften bemüht aber das Gegenseitige in einer Freundschaft scheint da zu fehlen? Wenn du möchtest, hast du natürlich nicht zu verlieren in dem du nochmal anrufst. Mehr als ein weiteres vertröstendes Wort kann nicht kommen und dann weißt du ein stück mehr woran du bist. So wie du es schilderst, klingt es natürlich nicht wirklich gut und es ist die Frage ob es nicht vielleicht Zeit ist die alten Kontakte los zu lassen? ICh weiß, das ist schwerer getan als gesagt, denn neue Freunde findet man halt nicht von heut auf morgen.

Aber vielleicht hilft es dir eine Entscheidung zu treffen wenn du mal für dich hinterfragst: was macht eigentlich einen Freund aus und trifft diese Aussage aktuell auf deine Freunden zu oder wünscht du dir etwas ganz anderes?

So, muß nun leider los aber schonmal ein paar Gedanken von mir am früheren Morgen

Liebe Grüße,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen,

ja, ich denke auch, dass es stärker macht, eine Depression überwunden zu haben!

Und: Der Lohn der Anpassung ist, dass alle dich mögen, außer dir selbst.
Ergo: wenn man nach einer Depression nicht mehr so angepasst ist, sondern mehr auf sich selbst achtet, ist es fast normal, dass das vielen nicht mehr so gefällt!
Ich denke, jedes Nicht-Gefallen, was auf mich reflektiert wird, zeigt mir dann, dass ich ein Stück weit näher zu mir selbst gekommen bin.

Ich habe ja vor einiger Zeit eine damalige Freundin "reaktiviert", und wir planen bereits das zweite Treffen, was mich sehr freut, aber ich habe heute auch einen neuen Ansatz gemacht, um zu einer weiteren Freundin Kontakt aufzunehmen - sie fehlt mir wirklich sehr. Drückt mir bitte mal die Däumchen, dass sie noch interessiert ist. Ich würde mich so freuen!

Allen anderen möchte ich etwas Hoffnung mit auf den Weg geben: gebt bitte nicht auf, Euch um alte Freundschaften zu bemühen oder neue Freundschaften zu erwerben.
Allerdings kommt mir dabei auch der Gedanke, dass man offen sein muss für ein Gespräch: nicht nur abladen, was einen bewegt, sondern wirkliches Interesse am Anderen, also zuhören können. Ich glaube, nach Jahren der Funkstille irgendwo anzurufen und nur von sich selbst zu erzählen, findet oft nicht das gewünschte Echo.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
karindittmar
Beiträge: 34
Registriert: 3. Feb 2007, 09:16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von karindittmar »

Wenn ich telefonisch Kontakt aufgenommen habe, dann war meine erste Frage, ob die/der Betreffende einen Moment Zeit hat. Am Telefon sehe ich leider nicht, aus welcher Tätigkeit ich den anderen herausgerissen habe. Mir selbst ging es einmal so, dass ich vom Kochtopf zum Telefon gerannt bin und der Anrufer redete und redete und mir fast das Essen angebrannte, weil er meinen Einwand nicht ernst nahm, dass ich in die Küche muß.

Klar könnt ihr jetzt antworten, dass ich in ungelegenen Situationen ja nicht zum Telefon gehen muß, doch dazu müßte ich meine Neugierde in den Griff bekommen und da sehe ich für mich schwarz, weil ich meine Neugierde liebe!

Gutes Gelingen bei der Kontaktaufnahme
wünscht Euch
Karin!
SHW
Beiträge: 13
Registriert: 25. Feb 2007, 11:02

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von SHW »

Hallo zusammen,
wenn ich wieder Kontakt zu alten Freunden aufnehme, dann fehlt mir momentan ziemlich die Phantasie worüber ich mit denen eigentlich reden soll. KLar ist, dass ich nach so langer Funkstille die anderen nicht mit meinen Gedanken, Sorgen und Problemen zu texten kann. Aber was dann? Was sage ich, wenn am anderen Ende der Leitung nichts kommt? Gemeinsamkeiten gibt es doch seit so langer Zeit nicht mehr. Außerdem wie mache ich nach so langer Zeit nach einem Streit den ersten Schritt auf den andern zu? Ich weiß es nicht. Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben?
Danke Hadwiga
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo Ihr Lieben,

Erstmal wünsche ich dir Otterchen, daß deine erneute Kontaktaufnahme positiv für dich verläuft Kannst ja mal berichten, wenn du magst, wie es gelaufen ist.

Was du da schreibst Kerstin mach ich genau so. Das Telefon klingelt so selten, daß ich trotz Anrufbeantworter, meißtens doch ran gehe. Mir fällt spontan auch ein, daß ich fast immer frage wenn ich jemand anrufe ob der Moment passend ist, aber ich das fast nie gefragt werde. Denke die anderen erwarten einfach, daß du laut schreist wenn es nicht paßt. Obwohl gerade hatte ich wieder so eine Situation wo meine Mutter unerwartet abends anrief, ich gerade etwas schaute worauf ich die Woche gewartet hatte und diese dann beleidigt war, daß ich nicht sofort in Begeisterung aufgesprungen bin, daß sie anruft. Als ob manche Menschen einfach denken die Welt hätte nur auf sie gewartet...

Hadwiga - ich denke du mußt irgendwann diesen Schritt für dich und deinen Seelenfrieden waagen kontakt zu einen von den ehemaligen aufzunehmen. Ich glaube du wirst erst "frieden" finden können, wenn du weißt woran du bist. Denke da dieser Streit in der Luft über das ganze schwebt wäre es umso wichtiger zumindest bei einem aus der Gruppe anzurufen und das ganze zu thematisieren.

Du hast ja sicherlich ein Gefühl dafür wer derjenige sein könnte der am zugänglichsten ist? Ich würde anrufen, fragen ob derjenige Zeit hat oder wenn nicht, wann du am besten nochmal anrufen solltest. Wirst ja sehen ob überhaupt der Wunsch nach einem Gespräch da ist oder nicht. Dann sagen,du wolltest dich mal melden und hören wie es dir und den anderen so geht und dann wenn ihr im Gespräch seid einfach ehrlich sein und sagen, daß dir was auf der Seele liegt daß du gerne mit ihr besprechen möchtest. Dann könntest du ja schildern, daß du das Gefühl hast nach dem Streit mit ... ist alles anders und daß du traurig darüber bist weil (dein Telefonpartner) dir wichtig ist und du gerne wieder öfter Kontakt hättest.

Ich weiß das erfordert viel Mut. Vielleicht könntest du (das mich ich auch wenn ich wichtige telefonate hab) einen Zettel vorher mit Stichpunkten machen an den du dich orientieren könntest beim Gespräch? Das verleiht ein stück Sicherheit und du vergißt nichts. Natürlich kann es passieren, daß die Freundin alles abtut oder gar was evtl. abweisendes sagt. Aber es könnte genau so gut sein, daß es ein positives Gespräch wird! Auf jeden Fall hättest du dann ein Stück Klarheit und alleine Diese würde dich schon ein stück weiter bringen. So, wenn du nichts unternimmst, dreht sich alles nur im Kreis und die Gedanken bleiben gefangen. Hab Mut!

So, euch allen dann einen schönen Dienstag und liebe Grüße an Fridolinchen und Reinhart (dem es hoffentlich wieder besser geht?!)


Tini
Bleib dir selbst stets treu

SHW
Beiträge: 13
Registriert: 25. Feb 2007, 11:02

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von SHW »

Hallo Tini,
lieben Dank für deine Antwort. Du hast recht, ich mus etwas unternehmen, sonst komme ich gar nicht mehr zur Ruhe, aber wie du schon sagtest: es bedarf so viel Mut und den habe ich einfach noch nicht.
Heute hatte ich Therapie und ich habe genau das Thema angesprochen. Ich soll bis zur nächsten Sitzung einen Brief an meine Freundin schreiben. Diesen werden wir in der Therapie dann ggfls. noch bearbeiten, und ansonsten ein darauf folgendes Gespräch schon mal gemeinsam "proben". Ich habe höllische Angst vor der nächsten Sitzung, denn das Unausweichliche rückt jetzt immer näher. Hoffentlich finde ich die richtigen Worte.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße Hadwiga
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

...ich habe nach all den langen Jahren einen Menschen gefunden, bei dem ich keine Maske benötige, um "sein" zu dürfen.
Die mehr von mir weiss, als je ein Mensch gewusst hat - und trotzdem nicht die Flucht ergriffen hat.
Das Bewusstsein, dass sie da ist, lässt mich meinen seel. Absturz - in den letzten zwei Tagen - ertragen.
Morgen gehe ich zum FA; und ich habe eine diffuse, nicht greifbare Angst. Aber da ist trotzdem das Wissen, dass in Gedanken wer
bei mir ist. Das macht mich - in meinem Allerinnersten - glücklich.
Ein "glücklich" Depressiver? Ein Widerspruch?
Für mich nicht, denn jetzt weiss ich, dass ich nicht nur für mich und meine Familie kämpfen muss, sondern auch um eine sehr wertvolle Beziehung! Und das gibt mir Mut, dass der Schmerz irgendwann einmal aufhört.
Vielleicht wird es noch lange dauern, aber ich habe Vertrauen - das, was ich bis jetzt kaum hatte.

Danke, dass es Dich gibt!
M.
Sunshine77
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Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Guten Morgen Ihr Lieben,

Gestern gings mir auch wieder ziemlich mies- hab das Gefühl meine Stimmung schwankt momentan sehr stark alle paar Stunden Fällt schwer da was zu planen und auch wirklich umzusetzen aber ich bleib am Ball! Hab mich gestern gezwungen doch noch in die Stadt zu fahren um nötige Erledigungen zu tätigen und als ich unterwegs war empfand ich es wirklich als "nett"! Wohl wieder ein "Zeichen" daß man sich immer wieder aufraffen muß...

Hadwiga- Ich finde das war eine prima Idee von deiner Therapeutin. Auch wenn du jetzt bammel hast so ist es in Wahrheit ja erstmal deine Therapeutin mit der du da übst! Kannst also garnichts falsch machen. Ich hab auch schon manch ein Mal solch ein Gespräch mit meinem Mann geprobt: das ist wie der Zettel beim telefonieren - er verleiht einem einfach ein Stück Sicherheit. Drück dir die Daumen und hoffe du berichtest?

Fridolinchen- Wenn ich hier die Uhrzeit lese wo du geschrieben hast denke ich entweder, du bist heute nacht garnicht oder nur kaum zur Ruhe gekommen? Kann mir vorstellen du bist wahnsinnig aufgeregt und vieles geht durch deinen Kopf. Hab vertrauen, daß die Entscheidung dorthin zu gehen die richtige war und ich denke du bist auf dem richtigen Weg. Hab Vertrauen, daß du nicht allein bist und daß du wichtig bist!
Liebe Grüße und seid *geknuddelt*
Tini
Bleib dir selbst stets treu

SHW
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Registriert: 25. Feb 2007, 11:02

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von SHW »

Hallo Ihr Lieben,
habe mich länger nicht gemeldet. Es ging mir in den letzten Tagen ziemlich mies. Warum weiß ich gar nicht so genau. Ich kam nachts wieder gar nicht zur Ruhe, habe nicht geschlafen und so waren die Tage bei der Arbeit die Hölle. Habe heute endlich einmal wieder geschlafen und fühle mich jetzt auch ein klein wenig besser. Ich hoffe es bleibt mal so.
Tini, ich finde es super, dass du es geschaffst hast dich aufzuraffen und in die Stadt zu gehen. Das "gute Gefühl" ist deine wohlverdiente Belohnung. Ich finde das große KLasse und ich wünsche dir noch viel mehr solcher "Belohnungen"!
Liebe Grüße und ich wünsche uns allen wenigstens ein "gutes Gefühl" in den nächsten Stunden.
Hadwiga
Ich war gestern bei meinem Therapeuten. Er hat die Kontaktaufnahme und "Proben" erst einmal verschoben und findet es aus aktuellem Anlass erst einmal wichtiger, dass ich wieder eine Struktur in meinen Alltag kriege. Dafür hat er mir verschiedene Aufgaben gegeben, die ich zu erledigen habe, egal wie es mir geht. Jede Aufgabe muss ich nun mit einem Telefonat bei ihm ankündigen und beenden. An sich ja eine gute Idee, aber der Druck ist enorm. Ob ich das Verschieben der Kontaktaufnahme gut finde - da bin ich mir noch ziemlich unsicher. Ansich möchte ich diesen schweren Schritt gerne endlich hinter kich bringen. Auf der anderen Seite bemerke ich ja auch, dass erst einmal so profane Dinge wie meine Wohnung in Ordnung halten oder geregelte Nahrungsaufnahme wichtig sind in den Griff zu bekommen. Alles zusammen geht ja auch nicht.
Sunshine77
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Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo Hadwiga und anderen Leser...

War gerade etwas verwundert über deine Zeilen was deinen Arzt betreffen. Sicherlich denke ich auch es ist wichtig Strucktur in seinen Alltag zu bringen und auch das mit den Eßgewohnheiten macht Sinn, aber ich denke, das ist immer eine Fortlaufende Geschichte die sich nicht auf dauer einführen läßt nur weil du ihn jetzt immer anrufen sollst. Kenne das von mir nur allzu gut: wenn es mir richtig gut geht halte ich Pläne ein und schaff viel - geht es mir schlechter fängt der Kreislauf trotz Gewohnheit wieder an. Sicherlich jedoch erstmal eine gute Unterstützung um den Anfang zu schaffen sich an Pläne zu halten mit dem Druck dieser Telefonate zum Arzt.

Finds aber auch erstaunlich, daß er dir die Aufgabe für daheim gibt einen Brief für die nächste Sitzung zu schreiben und dann doch das Thema erstmal verschiebt, wenn er doch weiß, daß es dich so bewegt. Nun gut will hier keine falschen Ratschläge geben und du solltest dich sicherlich an den Vorgaben deines Arztes halten denn er wird darin ja sicherlich einen Sinn sehen der uns lesern vielleicht nicht so bekannt ist. Dabei dachte ich doch immer, man soll erst das Leben wieder genießen lernen und dann kommt die Strucktur fast von alleine wieder zurück....

Euch liebe Grüße,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

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