Wie damit umgehen?

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WeLy
Beiträge: 1
Registriert: 28. Nov 2006, 08:04

Wie damit umgehen?

Beitrag von WeLy »

Hallo zusammen,

bin erst neu hier und wollt mich vllt. erstmal gern vorstellen. *leise sag*

Ich bin 21 Jahre alt und wohne leider noch bei meinem Eltern, was mir anscheinend nicht gut tut. Mein Leben war eigentlich ganz normal, bis zum 16. Lebensjahr, da nahm das Leben für mich eine unschöne Wendung. Dieser Wendung habe ich zu verdanken, dass ich nun depressiv bin und nicht mitm Leben klarkomme.
Ich leb in einer Partnerschaft und hatte bis auf diese noch nie Glück gehabt mit Männern.

Nun bin ich 2 Wochen krankgeschrieben, habe Anti-Depressiva verschrieben bekommen und eine Überweisung zu einem Psychologen erhalten. *leise sag* Nun wird es für mich langsam ernst, aber was ich meinen Eltern sage, weiß ich noch nicht, sie wissen ja nix über mich und dass ist auch gut so.

Aber jetzt weiß ich gar nicht mehr, wie ich damit umgehen soll, dass es nun so ist, ich die Tabletten habe und mich um einen Therapieplatz kümmern muss.

Ich denke, dass wars erstmal, bei Fragen einfach stellen, werd versuchen diese dann zu beantworten.
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von AfricanSun »

Liebes Traenchen,

erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Ich finde es gut das du den Weg hierher gefunden hast, hier können dich sehr viele Verstehen, denn wir haben das alle oder teilweise schon mal durchgemacht.

Naja das du noch bei deinen Eltern wohnst ist ja nichts ungewöhnliches, gibt ja viele die noch in dem alter bei den Eltern wohnen.

Das du mit dem Leben nicht klarkommst kann ich sehr gut verstehen, den mir geht es genauso, da ich alleine lebe bin auch schon etwas älter wie du. Tja mit Männern hatte ich bisher auch kein Glück, dachte den ich jetzt noch sein 9 Jahre habe, das wäre der richtige, tja ich habe mich wohl getäuscht, denn er versteht kaum was die Krankheit Depression bedeutet, somit verläuft die Beziehung grad im Sand.

Ich weiß es ist schwer zu aktzeptieren das man Krank ist, aber irgendwann wirst auch du dazu stehen können, ich dachte auch mal das ich es nicht kann, aber inzwischen habe ich es aktzeptiert oder besser angenommen. Habe es auch sehr wenigen leuten gesagt, weil es leider Menschen gibt die es nicht verstehen wollen oder können.

Hast du ein gutes Verhältniss zu deinen Eltern? Wenn es so ist, würde ich Ihnen schon mit der Zeit sagen was mit dir los ist, denn wenn du auf was komisch reagierst wissen sie ja garnicht warum du dich jetzt so verhälst. Ob du deinen Eltern die Wahrheit sagst oder nicht, die Entscheidung musst du selbst für dich treffen. Ich kann dir da leider keinen Ratschlag geben, da ich selbst keine Eltern mehr habe.

Es ist schwer am Anfang mit der Krankheit umzugehen, das ist allen so gegangen hier denke ich, also mir ging es so wie dir, dachte was ist auf einmal los mit mir, ich kenne mich so garnicht, tja bis ich in einer Klinik anfan dieses Jahres war und die mir alles aus der Vergangenheit hochgeholt haben, erst konnte ich nicht damit umgehen, doch als ich drüber nachdachte, was sehr weh tat konnte ich eins auf andere schließen und wusste woher meine Krankheit kommt und das sie lang in mir schlummerte bis sie ende letzen Jahres ausbrach.

Du hast den ersten Schritt schon gewagt um deine Krankheit zu aktzeptieren, denn du hast dir Hilfe gesucht und in Anspruch genommen und das war der erste Schritt zum Erfolg, auch wenn du daran nicht gerade glauben machst, irgendwann wirst du dich daran zurückerinnern.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Mut machen, gelingt mir kaum, da ich selber nach wie vor in meinen tiefen schwarzen Loch sitze und nicht weiß wie ich daraus kommen soll.

Viele liebe und herzliche Grüße
sendet dir Mone
SchwarzeSchnecke

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Hallo Traenchen,

Auch ich heiße Dich herzlich willkommen im Forum.

Ich bin ebenfalls 21 Jahre alt und wohne bei meinen Eltern; allerdings nicht NOCH, sondern WIEDER.
Bis letztes Jahr hab ich auch gedacht, daß es mir nicht guttun würde, bei meinen Eltern zu bleiben. Es war manchmal ziemlich stressig, v.a. wegen meinem Vater...
Aber als ich Mitte September wieder krank geworden bin, war ich froh, als mich meine Eltern zurückgeholt haben. Auch wenn das für mich bedeutet, zugeben zu müssen, daß ich alleine nicht klarkomme.

Ich habe seit 1995 depressive Episoden, was aber anfangs niemand bemerkte; als ich 2003 die Diagnose bekam, wies ich sie zurück. Ich konnte/ wollte nicht dazu stehen und verschwieg die Erkrankung grundsätzlich.
Da ich mich aber nur schwer verstellen kann, merken die Leute es nach einer Weile selber, daß ich einen "Knacks" habe. Dann ist das Unverständnis eher noch größer... Mit Verständnis und Hilfe kann man nur rechnen, wenn man deutlich macht, was los ist. (Es wird allerdings immer Leute geben, die einen nicht verstehen wollen.)
Anders sieht die Sache z.B. aus, wenn es sich bei dem Gegenüber um einen Arbeitgeber handelt... da wäre ich vorsichtig.

Was mich interessieren würde (Du brauchst aber nicht zu antworten, wenn Du nicht kannst/ willst):
Was war das für ein Erlebnis?
Warum ist es "gut so", wenn Deine Eltern nichts über Dich wissen?

LG, Anne
Ringelchen
Beiträge: 1
Registriert: 12. Dez 2006, 18:17

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Ringelchen »

Hej Traenchen, Mone und Anne,

ich bin auch neu hier und auch Anfang 20.
Wird das der Youngster thread ?
Nach Hause zurückzugehen und das offen zu sagen finde ich eine mutige Sache.
Ich trau mich kaum zuzugeben, dass ich Heimweh habe.
Ich hab schlechte Erfahrungen gemacht, mit meinen Eltern über Depression zu reden, leider. Deren Standpunkt liegt bei "Was haben wir falsch gemacht?" und "Reiß Dich mal zusammen."
Hab neulich gelesen dass man das genauso gut (bzw. schlecht) einem Diabetiker sagen könnte ("Jetzt krieg das doch mal auf die REihe mit Deinem Blutzucker, wir schaffen das doch auch.")
Lass Dich nicht unterkriegen, Traenchen, wenn das Gespräch mit Deinen Eltern (falls Du es denn führen magst) schlecht läuft.
Drücke die Daumen, Ringel

"Über das Mißgeschick eines Menschen spottet man nicht! Aber wenn es einen Anlaß zum Scherzen gibt, schmunzeln wir auch gerne einmal." -Loriot
SchwarzeSchnecke

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Guten Abend Ringelchen, und herzlich willkommen hier im Forum!

Du schreibst:
"Nach Hause zurückzugehen und das offen zu sagen finde ich eine mutige Sache."
– Na ja... Also in meinem Fall hat das mit Mut eher wenig zu tun. Die einzige Alternative wäre gewesen, in eine Klinik zu gehen.

"Ich hab schlechte Erfahrungen gemacht, mit meinen Eltern über Depression zu reden, leider."
– Meine Mutter versteht mich teilweise, weil sie selber auch psychisch krank ist. Mein Vater und meine Schwester nicht. Da heißt es dann auch manchmal, ich sei "bloß faul".

LG, Anne


@ Traenchen: Falls Du noch mitliest: Wie geht es Dir denn jetzt?
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