Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

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Wycombe1
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Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,
ich möchte mich gern vorstellen und ich hoffe, es wird nicht zu lang….

Ich bin weiblich, 37 jahre alt, allein erziehende mutter von 2 mädchen, 7 und 3 jahren.

In den letzten 1,5 jahren ist sehr viel passiert; mein erster partner (vater der grossen) ist im Juni 05 tödlich verunglückt, im juli 06 habe ich mich von dem zweiten partner (vater der kleinen) getrennt, diese beziehung war sehr durch betrügen, belügen, gewalttätigkeit geprägt, leider habe ich zu lang gebraucht um mich zu lösen.

Nach der trennung stand ich mit null da, ich hatte kein geld, keine wohnung mehr, nix, geholfen haben mir freunde, ich habe einen umzug organisiert (300 km zurück in die alte heimat), darum gekämpft das meine grosse einen kita-platz bekommt, anschliessend zur einschulung einen hort-platz, für die kleine einen kita-platz, habe 3 x wöchentlich angefangen zu arbeiten.

Privat habe ich leider schlechte erfahrungen einstecken müssen, ich hatte einen neuen partner, der mich leider auch schlecht behandelte und mich verliess.

Anfang diesen jahres habe ich eine psychotherapie angefangen, da ich für alles zeit hatte, nur nicht für meine trauer um den tod des ersten mannes und die verarbeitung von der trennung des zweiten.

Anstatt das es mir langsam besser ginge, wurde alles nur schlimmer. Vor knapp 4 wochen hatten meine kinder und ich einen sehr schweren unfall (unverschuldet), lebensbedrohlich und mit todesangst, gott sei dank ist ausser blechschaden nix passiert (wir hatten tausende von schutzengeln), aber die angst kam dann mit aller macht hoch.

Seitdem habe ich (fast) nur noch angst- und panikattacken, es ist grausam. Ich weiss nicht mehr wie es sich anfühlt ohne negative gedanken zu sein. Mein problem ist eh, das mein selbstwertgefühl, selbstbewusstsein völlig weg ist, ich sehr negativ denke und auch alles negative anziehe…..

Ich hatte anfang der 90er eine 2-jährige analyse gemacht, da ich eine sehr schwere kindheit hatte (durch meine mutter) und ich eigentlich dachte, ich hätte dies bearbeitet und weggesteckt.

Laut therapeutin ist seit dem unfall das fundament auf dem ich stand, ins bröseln geraten und ich habe keinen halt mehr, keinen boden unter mir, gar nix. Wie gesagt, die angst ist überall da, gegenwärtig, wenn ich allein bin, wenn ich draussen bin, beim einkaufen usw. hinzu kommen diese schweren panikattacken, die sich durch schwindel, ohnmachtsgefühle, herzrasen zeigen, ausserdem durch das gefühl gleich zu erblinden. Dieses gefühl des erblinden ist so schwer, so real, das ich fast durchdrehen könnte. Offensichtlich will ich wo nicht hinsehen, weiss aber nicht wohin ich nicht sehen möchte.

Die angst schränkt mich in allem ein, ich war/bin sonst ein starker mensch, total spontaner mensch, gern unterwegs, hatte nie probleme mit irgendwas und jetzt das; selbst wenn ich nur kurz in einem geschäft bin kommt die panik und die angst blind zu werden, ans arbeiten ist gar nicht zu denken.

Entschuldigt bitte das es so lang geworden ist, aber mir geht es wirklich nicht gut und ich möchte nur noch eins: mein leben leben können, keine angst mehr haben und diese panik wegkriegen……

Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie helfen?

Vielen dank,
wycombe1
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
BeAk

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von BeAk »

Liebe Wycombe,

erstmal willkommen. Hier werden Sie geholfen.

Nach dem, was Du alles erlebt hast, ist es nicht verwunderlich, das Du in einem Loch steckst. Depression ist warscheinlich eine sehr passende Bezeichnung Deiner Lage.

Und wie Du selber auf allen bekannten Depriseiten lesen kannst, ist Psychotherapie sehr hilfreich aber nicht ausscheichend in Deiner Situation. Den Boden unter den Füssen können Dir warscheinlich erst Antidepressiva wiedergeben.

Was hielt Dich bisher davon ab, einen Facharzt, Psychiater aufzusuchen?

Ich möchte Dir ein wenig helfen die Scheu vor einem Psychiatertermin zu verlieren.
Denn das ist klar, Du brauchst die Hilfe eines Psychiaters.
Wycombe1
Beiträge: 278
Registriert: 7. Dez 2006, 15:22

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo Beatrix!

Danke erst einmal fürs willkommen heissen!

ich habe keine angst vor einem psychiater, bin bis dato nur nicht darauf gekommen mich dort vorzustellen; was ist dort anders als bei einer Psychotherapeutin?

Meine Hausärztin hat mir Insidon 50 verordnet, nehm ich 2 x tgl., aber ob ich die nehme oder im keller fällt ein sack reis um - keine wirkung; weder beruhigend, noch angstnehmend geschweige denn die paniken in den griff zu kriegen.

leider kann ich auch nicht irgendwelche "hammer-medikamente" nehmen, da meine kinder noch sehr klein sind und ich es einfach nicht riskieren kann neben mir zu stehen und nicht agieren kann wegen den kurzen.....

ich würde so gern wissen warum diese panik so heftig ist und warum ich mich einfach nicht beruhigen kann? ich fühle mich so verzweifelt, hilflos, kraftlos und nur noch von dieser angst/depression/panik gefangen.....

lieben gruss,
Silke (wycombe1)
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

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(G. C. Lichtenberg)
BeAk

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von BeAk »

Liebe Silke

(diesen Namen kann ich wenigsten schreiben ohne 3mal zu korregieren, Danke)

Deine Infolücken können gefüllt werden.

Der Psychiater ist Facharzt für seelische Leiden, verscheibt Medikamente, kann eine Reha beantragen, in ein Krankenhaus/Klinik einweisen, er leitet die Behandlung.
Es gibt auch einige wenige Psychiater die auch als Psychotherapeut arbeiten.
Adressen findest Du im Örtlichen Telefonbuch.

Zur Depresssionentstehung und vieles mehr hat Winnipuh heute eine gute Infobroschüre reingestellt. Drucke sie Dir am besten aus, es lohnt sich sie mehrmals zu lesen um die Zusammenhänge zu verstehn.

Antidepressiva machen nicht abhängig und es gibt auch Antidepressiva die nicht sedieren.
Genau diese Sachen solltest Du mit einem Psychiater besprechen. Wenn Du dein Medi jetzt schon so 6 Wochen nimmst und es Dir nicht hilft, ist nicht zu erwarten, das eine Wirkung noch eintritt. Es wäre also sinnvoll, das du einen Facharzt aufsuchst, der etwas mehr Ahnung hat von Antidepressiva und Dich einstellen kann.

Hast Du noch Fragen?
winnie
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von winnie »

Liebe Silke,

ich möchte mich Bea anschließen - Deine Situation ist mehr als ernst, bitte such Dir KOMPETENTE Hilfe!

Was das Insidon angeht - mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dürfte das bei Deiner Problemlage zu schwach sein. Insidon ist eigentlich kein "richtiges" Antidepressivum, als Alleinmedikament gegen Depressionen ist es nicht wirksam genug (wird eigentlich nur zusätzlich für's Besser-Schlafen-können eingesetzt und ist eher ein "Angsthemmer" als ein AD).
Bitte laß Dich also nicht auf "Experimente" mit Insidon ein - Du brauchst mit Sicherheit ein wirklich wirkendes AD und eine engmaschige Therapie.

Verlier nicht den Mut, es kann Dir geholfen werden, daß es Dir wieder besser geht.
Allerdings nicht mit Insidon als einzige Maßnahme.

Alles Gute Dir und Grüße,
Winnie

P.S.: Und wie Bea schon meinte: ADs (besonders die "stimmungsaufhellenden, antriebssteigernden"!) lassen Dich nicht per se "neben Dir" stehen. Es sind schließlich keine Beruhigungsmittel, bitte nicht verwechseln.
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Lioness »

Hallo Silke,

Insidon ist ein Antidepressivum, das leicht beruhigt, aber keine nennenswerte antidepressive Wirkung hat. Geh mal ins Unterforum "Medikamente" und suche nach Insidon bzw. dem Wirkstoff Opipramol.

Es gibt eine Fülle von Antidepressiva, die man ausprobieren kann (per Verschreibung durch eine Ärztin, selbstredend). Es sind keine Hammer-Medikamente, verändern nicht die Persönlichkeit, machen nicht abhängig. Gleichwohl haben sie Nebenwirkungen, und das Absetzen kann sich schwierig gestalten, darüber muss man sich klar sein.

Gruß
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Wycombe1
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,

vielen dank für die antworten!

mit meiner hausärztin zusammen habe ich einiges auf die beine gestellt, ich habe nächste woche einen termin in einer tagesklinik (zur vorstellung) sowohl einen termin in der hochschule, trauma-abteilung!

ich suche mir kompetente hilfe, weil ich selbst sehe das es so nicht weitergeht (meine lebensqualität ist ja so total flöten gegangen) und ich wieder gesund sein möchte!

ich hoffe das man mir in der trauma-abteilung oder tagesklinik weiterhelfen kann!

habt ihr ähnliche erfahrungen mit ängsten/paniken? wie geht ihr damit um? wie hat sich eine besserung abgezeichnet?

tausend von fragen, sorry, aber mir will einfach nicht in den kopf warum meine psyche so verrückt spielt und mir mit diesen ängsten und paniken alles so kaputt macht!

danke und liebe grüsse,
silke
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BeAk

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von BeAk »

Liebe Silke,

Nah dann wird es ja langsam was mit Deiner Therapie. Ich hatte während meiner schweren Episode mit einigen der von Dir geschilderten Symptome zu tun, sie waren so stark das mein damaliger Psychiater mir fälschlicherweise eine generalisierte Angststörung diagonstizierte. Die Symptome waren aber nicht so stark, das sie mich in Panik versetzten. Ich habe das ganze Geschehn unter depressionsbedingt eingeordnet und hatte somit keine Angst um mein Leben.
Meine Angstsymptome ließen sich mit progessiver Muskelentspannung nach Jacobson und mit Ausdauersport gut beeinflussen. Ich konnte sie mir wörtlich aus dem Leib treten, beim Fahrradfahren (15-20 km Tour täglich). Meine Tochter joggt übrigens mit gleichem Effekt.
Wycombe1
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Wycombe1 »

Guten Morgen,

ich habe 1x wöchentlich "sitzung" bei meiner therapeutin, immer freitags. letzten freitag hatten wir ein sehr schwieriges thema und als ich dann zuhause war, alles erledigt habe und zur ruhe kam, hab ich die hammerattacke meines lebens bekommen; und von der hab ich mich immer noch nicht runtergeholt - nachher hab ich wieder termin und mir graut davor - weil ich angst habe, das es mir danach wieder schlechter geht!

wenn ich so kenne, sagen es ist ein "gutes" zeichen das ich momentan so reagiere (mit viel angst und panik), da dies bedeutet, es tut sich was..... Ist das so?

ich habe (gott sei dank) einen gut funktionieren freundeskreis, der mich zur zeit fast überall hinfährt (seit autounfall hab ich voll die paniken beim fahren), gestern abend sagte mir meine begleitung für heute morgen ab. ich habe überlegt, mit dem bus zu fahren, aber das hat mir so eine angst gemacht, die angst vor der angst, angst davor die symptome im bus zu kriegen (besonders das mit dem nicht sehen können) und habe rumtelefoniert, bis ich jemanden anderes fand.

ich bin sowas von blockiert, der gedanke daran, das ich was allein erledigen muss, macht mir solche sorgen/ängste..... hört das irgendwann mal auf?!

und vor allem, warum hab ich das? ich habe das gefühl, ich bestrafe mich selbst für irgendwas, mir darf es nicht gutgehen! sobald ich nur ansatzweise anfangen zu denken, hey, das könnte besser werden oder ähnliches - angst, panik. wie komm ich da raus?

ich war immer sehr unabhängig und mich nervt es total an, das ich nix allein machen kann - will ich was mit meinen kids unternehmen, ist immer jemand dabei - weil wegen meiner angst..... und das nervt! ich habe manchmal einfach keine lust auf gesellschaft oder so - aber es geht nicht anders....

ich habe totale angst vor einer intensive betreuung (therapie, täglich), was ist wenn da was hoch kommt was mich total umhaut, das thema was ich "nicht sehen will"?! kann man noch tiefer fallen als ich es eh schon bin?????

ich kann bei kleinen erfolgen (kinder allein zur schule und kita gefahren) nicht stolz auf mich sein, ziehe alles runter.

gehe 3 bis 4 x wöchentlich zum fitness, da kann ich dann 2 stunden abschalten, aber danach - grosse loch tut sich auf......

ich schein mich im kreis zu drehen......

was kann ich machen? was habt ihr konkret getan? wie kommt ihr da raus????

sorry für das lange texten, aber mein kopf ist so voll und es muss einfach raus....

viele grüsse,
silke
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(G. C. Lichtenberg)
BeAk

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von BeAk »

Liebe Silke,

das liest sich wirklich wie eine ausgeprägte Angststörung. Was kann ich Dir noch raten. Die stationäre Therapie ist in Vorbereitung, das ist gut. Sport hilft nicht. Bleibt noch Entspannungsübungen auszuprobieren. Und vor allem die Medikamentöse Behandlung noch auszureizen, dafür einen Psychiater aufzusuchen, möglichst kurzfristig.

Zur Traumatherapie kann ich dir nur raten, mach sie. Da Du ein ängstlicher Mensch bist, ist es für Dich sehr wichtig das Du von Deinem therapeten erst mal lernst wie Du Dich vor Gefühlsüberflutung schützen kannst. Daran erkennst Du auch ob der Traumatherapeut gut arbeitet.

Ich selber bin z.Z. in Traumatherapie, auch wenn es extrem aufwühlend ist, so stellt sich bei mir einige Stunden nach der Sitzung große Erleichterung ein.
Pikachu
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Pikachu »

Hallo Silke

ich bin auch neu in diesem Forum. Dies ist sogar mein allererster Beitrag.

Ich finde es toll und sehr mutig, dass du deine Situation angehst, obwohl es dir im Moment so schwer fällt. Und dass du dabei noch 2 kleine Kinder hast, die du versorgen musst. Alle Achtung!!!

Mein Sohn Liam ist jetzt 16, aber ich habe schon seit ca. 10 Jahren Probleme mit der Psyche (mal mehr, mal weniger, im Moment ganz extrem), und Liam hilft mir jetzt sogar mit Ratschlägen, und er baut mich auf wenn ich am Boden bin, aber als er noch klein war, war es manchmal schwierig, eine gute Mutter zu sein, wenn ich selbst so total fertig war. Aber ich habe immer versucht, ihm gegenüber ehrlich zu sein, also wenn ich mal geweint habe und er hat das mitbekommen, habe ich immer versucht, ihm reinen Wein einzuschenken, kindgerecht verpackt natürlich.Und jetzt wo er selbst schon fast erwachsen ist, kann er erstaunlich gut damit umgehen, dass seine Mutter öfter mal "in ein Loch fällt".

Lange Rede kurzer Sinn - alles Gute wünsche ich dir. Du schafftst das!!!!

Übrigens, dein Nickname "Wycombe 1" hört sich so englisch an. Hast du irgendeine Beziehung mit England? Ich frage deshalb, weil ich mit einem Engländer verheiratet bin, und über 20 Jahre in England gelebt habe.

Nochmals alles Gute. Wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapie.

Viele Gruesse
Marlies
Mein Nickname ist übrigens Pikachu , weil ich Pikachu so süss finde. (Kommt von Liams Pokemon Phase, die er selbst so längst überwunden hat, aber aus der Zeit haben wir noch einen Riesen-Pikachu aus Plüsch, den ich immer mit ins Bett nehme. Was wohl ein Psychiater davon halten würde......)
deliverance
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von deliverance »

Hallo wycombe,deine geschichte hat mich sehr bewegt. manchmal kann man gar nicht glauben wieviel leid ein einziger mensch erdulden kann... ich finde es sehr mutig von dir dass du dir hilfe holst. sicher wird sich für dich alles zum guten wenden. man muss nur den weg stets vor augen haben und einen punkt fixieren, für den es sich zu kämpfen lohnt.
Viel glück für dich und deine kinder! Fühle mich richtig schlecht dass ich jammer obwohl es anderen so viel schlechter geht...
"Die Frage ist nicht, woher wir kommen, sondern wohin wir gehen- und ob wir gehen!"
Wycombe1
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Wycombe1 »

@ Bea:
was genau ist denn eine traumatherapie? meine krankenkasse hat mir gesagt, das das über die kasse nicht bezahlt wird, ist eine privatleistung...?!

den termin in der hochschule in der traumaabteilung habe ich aufgrund des unfalls bekommen; mir wurde ein ellenlanger fragebogen zugesandt und beim telefonat gesagt, das ich dort nicht therapiert werde, mir aber möglichkeiten aufgezeichnet werden!

in der tagesklinik muss ich montag vorsprechen, ich weiss allerdings nicht ob die a) sofort einen termin für mich haben und b) ob die mir überhaupt helfen können.

@ marlies:
ja, ich habe fast 6 jahre in high wycombe gelebt, war mit einem engländer verheiratet!

danke für deine netten worte und deine aufmunterung, kann ich momentan gut gebrauchen! meine kinder kriegens insofern mit, das sie halt erleben das ich als mutter nicht so agil bin wie sonst, ungeduldig, fahrig und ab und an auch die tränen vor ihnen nicht zurückhalten kann; versuch es dann auch kindgerecht zu erklären (na ja, bei der 3-jährigen ist das schwer, ich sag dann mama hat bauchaua!)

@ may:

auch dir danke für deine worte! mir wird oft gesagt, das der hut vor mir gezogen wird, weil ich meine kids allein gross ziehe und gerade in dieser situation. das ist ja mein problem (u. a.); ich ziehe den hut nicht vor mir selbst. ich sehe es als meine aufgabe, die erfüllt werden muss. immerhin können meine kids nichts dafür und sie sind ja auch mein ein und alles und ich bin dankbar das ich sie habe; auch grad in dieser situation, denn so bleibt mein alltag wenigstens noch struktuiert und ich muss raus, aufstehen usw.

viele grüsse,
silke
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(G. C. Lichtenberg)
deliverance
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von deliverance »

Wie reagieren denn deine kids darauf? Sie sind ja immerhin noch recht klein und verstehn nicht, was mit dir los ist, oder? ich glaube, dass kann etwas positives sein, aber auch etwas negatives.
"Die Frage ist nicht, woher wir kommen, sondern wohin wir gehen- und ob wir gehen!"
Pikachu
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Pikachu »

Liebe Silke

zuerstmal zum Thema "Hut ziehen" - du solltest wirklich stolz auf dich sein, dass du trotz aller Rückschläge noch eine gute Mutter bist. Es gibt auch Leute, die vernachlässigen ihre Kinder, es gibt sogar Leute, die misshandeln ihre Kinder!!! Da du selbst mit deiner eigenen Mutter Probleme hattest, ist es umso bewundernswerter, dass du dir soviele Gedanken um deine Kinder machst.

Ein weiteres zum Thema Kinder: Da du ja in England gewohnt hast, hast du vielleicht schon mal was von "Gingerbread" behört - eine Selbsthilfegruppe für "single parents"? Website "www.gingerbread.org.uk" Vielleicht gibt's sowas ja auch in Deutschland? Ich glaube so was wäre für dich echt hilfreich. Du schreibst zwar, dass du einen guten Bekanntenkreis hast, aber das soziale Netzwerk kann nie gross genug sein.

Liebe Grüße
Marlies
Wycombe1
Beiträge: 278
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Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo!

ja, wie gehen meine kids damit um? sie registrieren es, aber machen sich nicht zu viele gedanken, was ich gut finde,denn ich möchte sie nicht zu sehr belasten, sie sollen weitgehenst umbeschwert aufwachsen! und wie gesagt, sie sind mir ein grosser halt, denn an tagen wos mir besonders bescheiden geht muss ich da sein, agieren, funktionieren!

@ Bea:
du hast geschrieben, das sport nicht hilft? mir wurde ausdrücklich zum sport geraten; erstmal bin ich eh schon immer ein sportfreak gewesen, habe dann aber ausgesetzt, weil umzug, allein erziehend etc., aber jetzt geh ich 3-4/woche ins fitnesscenter; ich habe schon das gefühl das es mir gut tut; deine aussage hat mich daher etwas verunsichert...

ja, muttersein nach meiner eigenen kindheit war alles andere als witzig; ich bin sehr spät mutter geworden (30 und 34), da ich vorher nie kinder wollte und extreme angst hatte so zu werden wie meine mutter (gewalttätig, seelische grausamkeit, alkohol-und tablettenabhängig usw.), es ist oft ein innerer kampf mit mir selbst, denn ich habe ja nun mal anteile meiner mutter und manchmal kommen diese auch hoch, aber ich habe es dank disziplin (?), guter gesprächstherapie (?) oder einfach weil ich ICH bin und nicht meine mutter geschafft eine gute mutter zu sein, aber war ein harter weg (und ist es immer noch)!

hatte heute ja sitzung und habe dort wie ein häufchen elend gesessen, denn ich hatte angst, das es mir heute danach so elend geht wie letzte woche, hab förmlich drauf gewartet - kennt ihr das, auf die angst/panik zu warten? kam bis dato noch nix, gott sei dank; obwohl wir wieder ein hartes thema hatten (meine mutter).

mich macht es oft so hilflos, wütend, alles irgendwie das mir meine mutter so im wege steht, innerlich nicht loslassen kann (ich) und mir zuviel von dem was sie mir angetan hat, nicht einfach über bord werfe; wahrscheinlich würde es mir dann um einiges besser gehen.....

viele grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
BeAk

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von BeAk »

Liebe Silke,

meine annahme das Sport Dir nicht hilft, war wohl ein Mißverständniss. mir selber hat Ausdauersport sehr geholfen.

Meine Traumatherapie wird wohl nicht viel anders sein als deine Therapie. Ich mache seit einem Jahr eine tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie. Diese hat sich in den letzten Wochen zur Traumatherapie gewandelt, da ich darum bat auch mein Trauma zu bearbeiten.
Es geht mir mehrheitlich gut dabei.
Pikachu
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Registriert: 7. Dez 2006, 19:24

Re: Vorstellung - bin neu hier und hoffe auf Hilfe!

Beitrag von Pikachu »

Liebe Silke,

du machst dir bestimmt so viele Gedanken über deine Rolle als Mutter, gerade weil du selbst in deiner Rolle als Tochter offensichtlich sehr gelitten hast. Das kann ich nachvollziehen. Bei mir ist der Vater, der mein Selbstbewusstsein angeknackst hat. Er war kein schlechter Vater, aber hatte keine Ahnung, wie man Kinder behandelt. Er hat (wahrscheinlich nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Unwissen) dafür gesorgt, dass ich (und meine Schwester auch, der geht es genauso) mein ganzes Leben damit zu verbringen scheinen, Anerkennung zu erhalten. Die haben wir von ihm nie erhalten. Der erste "Fehler", den ich gemacht habe, war, dass ich ein Mädchen war (nach meiner Schwester wollte er unbedingt einen Sohn. Laut meiner Mutter war er erstmal entsetzt, als die Hebamme ihm ausrichtete, er hätte schon wieder eine Tochter). Und er war eine sportskanone, und ich bin eine sportliche Niete - also wieder war ich ihm nicht gut genug. Und das geht immer so weiter und weiter. Das einzige, was ich in seinen Augen jemals gut gemacht habe, war dasss ich selbst einen Sohn bekommen habe, also ihm wenigstens seinen heissgeliebten Enkelsohn geschenkt habe. Schade, denn mein Vater ist gestorben, da war mein Sohn erst 4. Er hat also von seinem Enkelsohn gar nicht viel gehabt.

Meine Güte, das hab ich mich jetzt total reingesteigert, tut mir leid. Aber wenn ich von dem Thema anfange, das bringt den Frust immer wieder hoch, obwohl mein Vater schon 12 Jahre tot ist.

Ich kann also verstehen, dass das Problem mit deiner Mutter dich ernorm belastet. Und darüber habt ihr heute abend in der Therapie gesprochen? Hat es denn geholfen?

Bis bald und LG

Marlies
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