Ich habe einfach nur Angst....Arbeitgeber!!

[Niobe_51]

Hallo zusammen,
hiermit oute ich mich als Mitleserin, schon seit ca. 1 Jahr.

Mein heutiges Problem:
ich bin seit 1984 bei meinem Arbeitgeber angestellt, dort habe ich mich 2002 versetzen lassen in eine andere Stadt/ anderes Bundesland.
Ich selbst bin ein waschechtes 'Mädchen aus dem Kohlenpott' !? und sitze jetzt im Moselland. Die Mentalität hier ist eine ganz andere als im Ruhrgebiet. Ich selbst bringe meine Ängste, mein Misstrauen, meine Depressionen, aber auch meinen lockeren Umgangston, mit. (Das soll heißen, dass ich die Menschen im Ruhrgebiet direkter und ehrlicher erlebe als die Menschen hier.)
Damit kam ich hier, bzw. im Miteinander mit meinen Arbeitskollegen und Chef nicht an.

Von Anfang an bekam ich an meinem neuen Arbeitsplatz Arbeit zugewiesen, die mich völlig unterforderte und langweilte. Dagegen begehrte ich auf, ängstlich zwar, aber immerhin meldete ich mich.
Die Frage meines Chefs lautete daraufhin: „was wollen Sie denn machen?“
Meine Antwort war, dass ich lernfähig wäre.
Aber es änderte sich nichts.
Es liegt an mir, dass ich mich zu wenig durchsetzungsfähig zeigte und nur hin und wieder ängstlich auf mein Begehren nach einer Arbeitsänderung hinwies.

Einen persönlichen Kontakt mit meinen Arbeitskollegen bekam ich in den vergangenen Jahren kaum und wenn, dann auch nur sehr distanziert.

Seit Mitte 2005 bemerke ich eine zunehmende Leistungsschwäche, Unkonzentriertheit und innere Zurückgezogenheit. Immer mehr machten sich suizidale Gedanken breit. Ca. 2 Monate später begann dann ein offenes Mobbing seitens zweier Arbeitskolleginnen, einhergehend mit Schneiden und Übergehen meiner Person im privaten Bereich, sachliche aber knappe (und damit für mich oft unzureichende) Auskünfte im beruflichen Bereich. Ich fühlte mich immer einsamer, sprach den ganzen Tag kein menschliches Wort und fuhr abends heim ins Leere und fühlte mich dabei noch total ausgelaugt. Psychosomatische Beschwerden fühle ich schon seit ca. 3 Jahren in Form von Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, morgendliche Durchfälle und Erbrechen. Grundloses Weinen.
Im Juli d. J. wies mich mein behandelnder Arzt auf eine psychosomatische Station ein, hier verbrachte ich 2 Wochen. Im Anschluss bescheinigte mir mein Arzt eine volle AU und gab mir ein Schreiben zum Rentenantrag mit.
Die EU-Rente beantragte ich Ende Juli. Dazu muss ich ergänzend sagen, dass ich jetzt 51 Jahre alt bin und seit meinem 34. Lj. bis heute 3 mehrmonatige Psycho-Rehas und diverse Krankenhausaufenthalte wegen Ängsten, Depressionen und Verhaltensstörungen erleben durfte.
Jetzt kommt meine eigentliche Frage:
Bisher fühlte ich mich nicht in der Lage meinen Vorgesetzten anzurufen und ihn über meinen langandauernden Krankenstand zu informieren. Ich hülle mich bisher in Schweigen.
Mit einer Freundin habe ich telefonisch den Anruf „trainiert“, aber bisher nicht umsetzen können. Bei dem Gedanken an den Anruf bekomme ich körperliche Symptome.
Würdet Ihr anrufen und wenn ja mit welchen Worten/Begründungen. (Mir wird jetzt schon schlecht...! Der Gedanke löst einfach nur Panik aus.)
LG Niobe

[aude]

uups, jetzt habe ich glaub grad einen neue tread eröffnet! das war nicht meine absicht!!

was war denn deine bisherige begründung deines fehlens?

[Jigsaw]

Hallo, warum lässt du nicht einfach deine freundin oder deinen Partner (flls vorhanden) anrufen? So mache ich das auch immer, wenn etwas absolut nicht geht.

[barney]

Liebe Niobe,

Laß´Dich nicht unterkriegen!

Glück auf!
Bernd

[imagine]

Liebe Niobe, ich würde nicht anrufen!
Warum solltest du?
Ich kenne keinen Grund dafür und wenn du Panik hast spricht doch alles dagegen.
Du kannst dich ja mal mit dem VDK in Verbindung setzen und deren Meinung erfragen.
Anrufen würde ich erst, wenn ich das Ergebnis hätte.

Viel Glück
Imagine

[sandi]

Liebe Niobe,

eine Frage, was willst du deinem Chef sagen?
Dass Du die Rente beantragt hast? ODer weswegen du solang krank warst?

liebe grüße
sandi

[Niobe_51]

Hallo,
ich werde jetzt versuchen, eure Fragen der Reihe nach zu beantworten:

@aude: mein Chef wusste 2 Tage vor meiner stat. Behandlung, dass ich ins Krankenhaus kommen werde. Die richtige Diagnose rezidiv. Depression habe ich natürlich keinem genannt.

@Winterglitzern: meine Freundin ist der Meinung, dass ich mich unbedingt selbst melden sollte.

@Bernd: Danke, gleichfalls;-)

@imagine: Mir wird vermittelt, dass es moralisch nicht in Ordnung ist, seinen Vorgesetzten nicht zu informieren, da dieser ja auch die Arbeitskräfte einplanen muss.
Allerdings habe ich erst vorgestern mit meiner Personalsachbearbeiterin telefoniert, die davon Kenntnis hat, dass meine AU noch andauern wird.
Ich würde ja auch am liebsten lediglich das Ergebnis mitteilen, wenn ich es doch nur schon wüsste......... ;-(
PS: Deine Signatur passt ja gut zu meinem Thema!!

@sandi: Ich will eigentlich gar nichts sagen, schon gar nichts von meinem Rentenantrag. Aber normalerweise habe ich mich früher immer mal zwischendurch bei meinem damaligen Chef, bzw. bei Arbeitskollegen gemeldet. An meinem alten Arbeitsplatz hatte ich das eigentlich nie nötig, da meine Kollegen oder mein Chef sich meistens von selbst gemeldet haben um mir Genesungswünsche auszurichten.

Ich habe jetzt noch eine Idee bekommen: in den nächsten Tagen werde ich mich mal bei der Sozialarbeiterin unseres Unternehmen melden, die kennt mich und meine Probleme gut und ist schwer in Ordnung.

Vielen Dank für eure Antworten. Gedanklich bin ich Dank euch jetzt schon einen Schritt weiter.
LG Niobe