Rückfall nach stationärer Therapie

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kraftlose
Beiträge: 11
Registriert: 16. Okt 2005, 10:26

Rückfall nach stationärer Therapie

Beitrag von kraftlose »

Hallo.
ich muß mich heute an Euch wenden. Ich war 7 Wochen stationär und als es mir gut ging bin ich gegangen. Das war vor 3 Wochen ... und jetzt geht es mir schlecht wie nie. Ich habe nach dem stationären Aufenthalt gleich gemeint das ich 100 % geben kann und nu gehts seit Freitag wieder los. Bin kraftlos, antriebslos, heule viel, jeder Schritt ist zuviel. Ich nehme Zyprexa (habe aber keine Psychose) und es hilft nicht. Außer viel essen und Müdigkeit merke ich nichts. Ich habe Angst das es wieder richtig tief schlimm wird. Am Montag gehe ich wieder in eine Tagesklinik.
Ich verstehe nicht das es mir jetzt sooo schlecht geht. Ich habe ein Kind zu versorgen und bin alleinerziehend.
ICH HABE ANGST
LG Kraftlose
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Rückfall nach stationärer Therapie

Beitrag von skip »

Hallo liebe Silke,

dich mal ganz lieb in den Arm nehme und dir sage, dass viele Patienten nach einem stationären Klinikaufenthalt einen enormen Rückfall erleiden. Es ist einfach etwas anderes aus der behüteten Welt heraus wieder am Alltagsleben teilzunehmen. So erging es mir auch und ich dachte meine kleine erarbeitete Welt bricht wieder vollendenst zusammen.

Ich finde es super klasse, dass du dich direkt in eine Tagesklinik begibst, denn dort wirst du lernen das zu hause und in deinem Umfeld in ganz kleinen Schritten umzusetzen, was du bisher gelernt hast. Du kannst intensive Therapie mit deinem Alltag verbinden und das ist in solchen Fällen unheimlich wichtig))))

Freu dich darauf den richtigen Schritt zu machen und auch dein Kind wird es dir im Nachinein danken)))))

Ich wünsche dir viel Erfolg, du schaffst das!!!!!

LG Gaby
Der Weg war schon immer das Ziel
Trümmerpaula
Beiträge: 116
Registriert: 3. Mai 2006, 21:05

Re: Rückfall nach stationärer Therapie

Beitrag von Trümmerpaula »

Hallo Silke,

ich kann mich skip/Gabi nur anschließen!!!

Als ich vor 2 Jahren aus der Klinik ging, hatte ich mir nach 9 Wochen diesen End-Termin selbst gesetzt. Man hatte mir alle Zeit der Welt gegeben und ich war schon auch wieder gewillt arbeiten zu gehen und wieder ins richtige Leben zu springen!
Vor allem auf die Arbeit freute ich mich damals, weil mir meine Kollegen (damals) den Rücken total frei gehalten hatten.

Aus irgendeiner Angst heraus, habe ich 3 Tage vor Verlassen der Klinik, dann doch mit meiner Ärztin gesprochen und sie gefragt, was sie von Wiedereingliederung hält.
Als ich dann beim Neurologen saß und er meinte, ich solle erst mal mit 2 Stunden Arbeitszeit anfangen, habe ich noch gedacht 'au mann, da hab ich doch grad erst meine Tasche ausgepackt - der übertreibt es jetzt aber'.

Und ich muss dir sagen: ich hätte mich für eine viel längere Wiedereingliederungsphase entscheiden sollen! NIE hätte ich gedacht, dass 2 Stunden sooo anstrengend werden können. Als ich nach 14 Tagen dann 4 Stunden am Stück arbeiten sollte, hing ich schon fast wieder an meinen letzten Energiereserven...

Ich habe es zwar durchgezogen - aber ich rate jedem, sich so viel Zeit wie möglich zu nehmen!

Und - du lässt dir doch wieder helfen. Das ist doch klasse!!!
Ich weiß nicht, ob ich damals den Mut aufgebracht hätte zu sagen "STOP - ich brauche noch mehr Auszeit!"

Und ich schreibe es noch mal, auch, wenn es Gabi schon geschrieben hat:
Dein Kind wird es dir danken!!!
Erst, wenn du für dich sorgst, kannst du auch eine gute Mutter sein!
Kinder merken das mehr als wir 'Großen'!

Ich wünsche dir, dass dir die Tagesklink wieder Energie zurückbringt! Nimm so viele Werkzeuge mit, die du da kriegen kannst, um wieder dein Alltag zu meistern!!!
Und vor allem: laaaaaangsam kommt man viel schneller als Ziel
(ist kein Zitat von mir, sondern von einer Ärztin aus der Klinik, in der ich war

Lieben Gruß
Claudia
Sonnensucherin
Beiträge: 312
Registriert: 11. Apr 2006, 13:28

Re: Rückfall nach stationärer Therapie

Beitrag von Sonnensucherin »

Liebe Silke,
fühl Dich umarmt.

Ich persönlich habe keine Erfahrung mit dem Aufenthalt in einer Klinik. Leider gehe ich immer davon aus, war man mal in einer Klinik, dann "muß" doch alles "gut" werden.

Doch weiß ich ganz genau, wie es ist, alleinerziehend zu sein und obendrein allein und machtlos. Gibt es vielleicht die Möglichkeit Dein Kind bei den Großeltern, Geschwister oder Freunden unter zu bringen?
Bis Du wieder zu Kräften kommst.

Schöpfe jede Möglichkeit aus.

Ich wünsche Dir und Deinem Kind alle Kraft auf Erden,
alles Liebe
Sonnensucherin
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