Das innere Kind als Diktator

Lioness
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von Lioness »

Belinda,

habe gerade Deine Message an mich gelesen - DANKE! Das hat mir aus der Seele gesprochen und in der Seele gut getan! Vor allem das Bild des fruchtbaren Landes, aus der Asche geschaffen, gefällt mir ausnehmend gut!

Ich hatte erst letzte Woche einen üblen Zusammenstoß mit meiner Chefin - habe mir unwissend einen Klops geleistet und bekam entsprechend den Kopf abgerissen. Während dieses Gespräches saß ich wieder da "wie ein gedeckeltes Kind", habe hinterher heiße Tränen vergossen - "nun falle ich wieder aus der Liebe heraus" - aber habe hinterher in ersten zaghaften Schritten das fertiggebracht, von dem Du gerade geschrieben hast: Was weiß die denn schon von mir? Welchen emotionalen Bezug habe ich denn realistisch gesehen zu ihr? Und vor allem konnte ich mir sagen: Sie ist meine Chefin, klar - aber eben auch nur das. Mein innerstes Wesen bleibt von ihrem Urteil unberührt, und meine "Arbeitsnehmer"-Persona ist nur ein Teilsapekt meiner ganzheitlichen Persönlichkeit...... Aber einfach ist das alles natürlich trotzdem nicht, ich gehe ihr momentan lieber aus dem Weg....

LG

Lioness
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adelgunde
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von adelgunde »

Liebe Belinda,

mann, genauso ist es bei mir: ich erwarte, daß es von alleine geht. Gings doch auch immer. In der Schule nie wirkliche Probleme auch mit der Geige und dem Klavier nicht. Auch manchmal ohne üben. Da habe ich mich auch nie richtig dahinter geklemmt. Und wenn ich es bedenke: da, wo ich versucht habe, mich dahinter zu klemmen und echt was zu leisten, ist es in die Hose gegangen. Es hat immer nur funkioniert (also gute Noten), wenn ich mir nicht allzu viel Mühe gegeben habe.

Und die Doktorarbeit? Merkwürdigerweise wollte ich Jahre vorher die Stelle bei dem Professor und auch die Doktorarbeit haben. Als es dann soweit war, war es nicht mehr so erstrebenswert, aber es waren immerhin 3 Jahre Geld. Also hab ichs genommen. Aber ohne wirkliche Begeisterung. Und darunter habe ich immer gelitten. Schlechtes Gewissen und Co. Auch meinem Professor gegenüber. Ich glaube, das hat mich vor allem gehemmt. Der ist nun leider vor anderthalb Jahren gestorben. Das schlechte Gewissen war weg und es ging mit der Arbeit etwas besser. Weil es plötzlich meine und nur noch meine Arbeit war. Trotzdem ist da immer und immer wieder die Unlust, mich dranzusetzen. Mein Therapeut meint, mir würde die große Idee gefallen, aber nicht die einzelnen kleinen Schritte, die ich dazu leisten müßte. Weiß nicht.

Ich habe auch eine Schwester, die immer so toll in der Schule war. Bzw. dachte ich immer, daß meine Eltern sie toll finden. Bei mir war alles immer so selbstverständlich. Und wer hat dann doch das bessere Abitur gemacht? Und das, ohne nach ihr zu schielen? Einfach so, ohne drüber nachzudenken.

Aber vielleicht traue ich mich deshalb nicht, meine Doktorarbeit zu schreiben, weil ich dann einen Titel habe und meine Schwester nicht? Ich denke oft, daß ich um keinen Preis besser sein will. Ich will keinen Neid auf mich ziehen. Und es aber vielleicht doch gerne wäre? Ich bin da zerrissen.

LG
Inga
tomroerich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tomroerich »

Hi Belinda,

ja und was wäre denn, wenn gar nicht das innere Kind Schuld wäre am mangelnden Ehrgeiz? Wenn das Problem noch viel viel "anrüchiger" wäre und du nun mal ganz unabhängig von irgendwelchen inneren Blockaden dich nicht für Leistung und deren zweifelhafte Vorzüge interessierst, weil es dir eben nicht liegt? Warum diese Annahme, dass es sich dabei um einen Webfehler in der eigenen Geschichte handelt, ohne den alles ganz anders und "normal" wäre? Normal hieße dann, ehrgeizig sein wie die anderen auch, leisten wollen, tüchtig sein.
Schaue ich mich selber unter diesem Aspekt an, dann stelle ich genau das Gleiche fest: Ich hatte niemals große Lust, erfolgreich zu sein. Erfolg ist mir nicht wichtig, basta. Ich bin 52 und schaue auf einige Jährchen mehr zurück als du, deshalb kann ich das so sagen. Ich muss mir nicht mehr Rechenschaft darüber ablegen, warum ich meine Fähigkeiten nicht geldbringender und auf Leistung setzend "verwertet" habe. Das hat mich eigentlich befreit und es hat auch meine Fähikeiten befreit, die ich heute zum großen Teil außerberuflich einsetze. Die Motivation, die ich zum Beruf brauche kommt aus der Einsicht des Notwendigen und nicht aus Lust und Begeisterung. Ich habe mich diszipliniert und kann auch dann etwas tun, wenn ich keine große Lust dazu habe aber ich erlaube mir durchaus, die Dinge etwas schleifen zu lassen, wenn mir danach ist und die Umstände es erlauben. Ich habe immer noch das erfüllt, was ich zugesagt habe.

Aber um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Mich interessiert die Leistung um der Leistung willen nicht, Geld interessiert mich auch nicht, Anerkennung durch Leistung auch nicht mehr (das war mal anders, zugegeben). Aber trotzdem bin ich sehr interessiert an viele Dingen und ich bin kein Faulpelz. Und, darf das so sein? Ich denke ja, ich finde es ganz normal.

Vielleicht sagst du dir ja, da müsse etwas schief gelaufen sein, weil ja die Konstallation, unter der du aufgewachsen bist, das nahe legt. Aber je mehr ich über diese Zusammenhänge nachgedacht habe, um so klarer wurde mir, dass es zu kurz und mechanisch gedacht ist, die Einflüsse auf ein sich entwickelndes Leben als Einbahnstraße zu sehen. Es mag auch so sein, dass sich die Einflüsse dem Leben anpassen und nicht nur umgekehrt. Man hat vielleicht auch die Umstände, die zu einem gehören.
Viele Grüße von

Thomas
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petzi

 

Beitrag von petzi »

tomroerich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tomroerich »

Hi Petzi,

was mich am Thema dieses threads sofort interessiert hat ist eben die Formulierung "Inneres Kind als Diktator". Holla, dachte ich, da hat jemand das gleiche Gefühl wie ich. Normalerweise soll es ja gehegt und gepflegt werden, das innere Kerlchen oder Mädchen, hat es doch auf so viel verzichten müssen und ist verletzt worden. Ich habe ja auch so ein verletztes Bürschle in mir sitzen. Aber meine Herren, das nervt eben auch gewaltig, dieses "Buhääää- ich bin so alleine und verletzt" und ich soll dann losziehen und schauen, wo Süßigkeiten aufzutreiben sind. In der Tat ein Diktat, kein Zweifel. Und ich wollte das irgendwann nicht mehr. Ich wollte einfach nicht mehr bedürftig sein, mich ständig fragen, wo ich Anerkennung herkriege und verletzt sein müssen, wenn ich sie nicht bekomme. So wie es dir erging an Weihnachten. Ganz richtig, das kann es nicht sein, mit 45 heulen, weil die Brüder traditionsgemäß eben die Punkte machen.
Ich kann dir das genau nachfühlen, lief bei mir sehr ähnlich und läuft heute noch so und es tut auch manchmal noch ein bisschen weh aber kein Vergleich zu früher!
Es ist so elend und erbärmlich irgendwie, wenn man so darauf angewiesen ist und ich habe alles getan, um es abzustellen. Manche finden das ganz falsch, meinen, man müsse sich liebevoll um sich selbst kümmern und genau das habe ich auch getan. Ich habe zum Kerlchen gesagt, es soll mich jetzt in Ruhe lassen mit dem Scheiß, es würde mich am Leben hindern.

Das ist nichts Lebendiges, Petzi, es ist ein alter Hut, ein Mechanismus, eine Bandschleife. Ich bin absolut dafür, dem inneren Kind klare Grenzen zu setzen. Seelenterror steht ihm nicht zu und außerdem fürchte ich, da kann man so viel Mühe reinsetzen wie man will- zufrieden wird das nie sein. Finde dich ab! Das ist in meinen Augen ein Weg zur Befreiung. Es wird nichts nachgeholt, du wirst nie sein wie deine Brüder und deine Eltern wirst du auch nicht umkrempeln. Aber vielleicht kannst du ihren Respekt doch bekommen nämlich dann, wenn du ihn nicht mehr willst. Bedürftigkeit ist der beste Weg, nichts zu bekommen.

Gruß von

Thomas
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Data

Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von Data »

Dieser Gedanke gefällt mir - endlich dem beschissenen inneren Kind das Maul stopfen und ein paar in die Backen hauen, wenn es dumm herum schreit. Ich glaube, das werde ich mal versuchen mit meinem verzogenen Bengel, ihm richtig eins in die Fresse geben - das gefällt mir!
tomroerich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tomroerich »



... du bist einfach unnachahmlich, Commander!
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Kroki
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.

Beitrag von Kroki »

Clown
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von Clown »

«Ich glaube, das werde ich mal versuchen mit meinem verzogenen Bengel, ihm richtig eins in die Fresse geben - das gefällt mir!»

Ja, mach mal, Data, und berichte uns anschließend, wie es dir damit ergangen ist. Tät mich echt interessieren.

Grüße, Clown
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Eckhart Tolle
petzi

 

Beitrag von petzi »

artemis
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von artemis »

Warum such man immer nach Liebe und Bestätigung für sich und sein inneres Kind dort, wo man es als Kind schon nicht bekommen hat?

Arte
winnie
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von winnie »

Richtig, Arte. (Grüße!! *wink*)

Ich meine außerdem das mit dem inneren Kind so verstanden zu haben, daß man es jetzt nicht sozusagen zu Ausgleich verwöhnen soll, sondern es WAHRNEHMEN und ERNSTNEHMEN.

Will heißen, daß man in einer bestimmten Situation so und so reagiert, weil man das eben so gelernt hat (bzw. es einem eingeprügelt wurde), und das innere Kind fühlt eigentlich ganz anders und will auch anders reagieren, dann soll man eben NICHT mehr zu ihm sagen, ach, halt die Klappe, das bildest du dir nur ein!

Das innere Kind als "Diktator" zu bezeichnen, impliziert meiner Meinung nach irgendwie schon wieder, daß es im Grunde nicht ernstzunehmen ist...

Gruß,
Winnie
adelgunde
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von adelgunde »

Hallo Winnie und alle anderen,

ich habe es tatsächlich eher so verstanden, daß man zwar hinsehen soll, was das Kind spricht, aber gleichzeitig auch feststellen, daß es eben das Kind ist und daß diese emotionalen Lagen mit meinem Erwachsenenleben nichts zu tun haben. Das sie eben in die Kindheit gehören. Also, wenn das innere Kind nach Hause aufs Sofa und heulen will, sich dann eben überlegen, ob man das mit 45 noch nötig hat.

Ich denke, das hängt mit Selbstbewußtsein zusammen und das wiederum damit, wovon man es abhängig macht. Petzi, machst Du Dich abhängig von Deinem inneren Kind, das immer noch Anerkennung will? Von der Meinung Deiner Brüder über Dich? DU bist doch toll. Lass die anderen reden. Inklusive das innere Kind. Du mußt es ja nicht gerade verhauen. Aber DU weißt es doch besser, oder? Und weißt Du denn, ob die anderen wirklich glücklicher sind mit ihrem Doktortitel? Oder ob sie es nur sind, wenn Du da bist, weil Du ja keinen hast? Willst Du dafür herhalten? Die haben auch ihren inneren Diktator, der sie auf Leistung trimmt.

Ich kann für mich nicht behaupten, SONDERLICH gedeckelt oder NUR leistungsorientiert erzogen worden zu sein. Es war von allem ein bißchen dabei. Ich finde es eher normal. Und sooo wahnsinnige Verletzungen habe ich auch nicht erlitten. Trotzdem hab ich null Motivation, eben den blöden Doktortitel zu erringen (auch zur Arbeit zu gehen, abzuwaschen, aufzuräumen, etc.). Ich versuche beides immer mal wieder: Mal rede ich dem kleinen Mädchen gut zu und mal versuche ich es wie Thomas mit der Disziplin. Beides bringt was, also in Seitenzahlen ausgedrückt. Aber wenn ich mir gut zurede, dann ist es angenehmer.

Und ich kann und will mich nicht damit abfinden, es als Faulheit zu bezeichnen. Ich bin vom Grunde her nicht faul. Ich laß mich hängen, das ja. Weil da irgendwas in mir nicht will. Aber ist das wirklich Faulheit? Ich denke auch oft wie Petzi an die angeblich zu hoch hängenden Trauben. Ist das Faulheit, da nicht dran zu wollen, weil es Mühe kostet? Wenn man (ich) etwas wirklich will, dann setzt man doch auch alles dafür ein, oder? Und dann bin ich nicht faul. Aber was will ich wirklich? Da sehe ich den Knackpunkt. Sich selbst ein Ziel zu setzen. Dann ist das Leben keine von der Erziehung diktierte Einbahnstraße mehr, wie Thomas so schön schrieb. Warum ist ausgerechnet das - das Ziel zu setzen - so schwer? Ich mag mich auch nicht damit abfinden, daß ich eben so bin. Das klingt so resignativ. Ich denke immer, daß ich einfach das "richtige" Ziel noch nicht gefunden habe.

Das "Einfach Machen" von Petzi ist das, was ich mir oft einfach so vor mich hinsage.

LG
Inga
tomroerich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tomroerich »

Hallo Inga,

Aber was will ich wirklich? Da sehe ich den Knackpunkt. Sich selbst ein Ziel zu setzen.

Genau da sehe ich auch des Pudels Kern. Um von mir zu sprechen, ich habe eben niemals diesen Heißhunger in mir verspürt, den andere zu haben scheinen- nämlich dies oder das unbedingt zu schaffen und zu wollen. Etwas WERDEN zu wollen. Ist dieser Wille, ein berufliches Ziel zu erreichen, denn überhaupt ein Zeichen von Tüchtigkeit, Leistungsfähigkeit oder ich weiß nicht was? Ja wohl nur unter diesem Aspekt der sichtbaren und offensichtlichen Auseinandersetzung mit dem Schlachtfeld des Erfolgs. Meine Tochter, die ist so. Wird ihr Abi mit 1,1 abschließen und heult jetzt schon darüber, dass es nicht 1,0 sind. Und was sie werden will, weiß sie noch nicht so genau aber auf jeden Fall was ganz Wichtiges. Genau diese Energie hat mir immer gefehlt.
Meine Interessen, und damit meine ich die Dinge, die ich als mein innerstes Anliegen betrachte, lassen sich so gut wie nicht beruflich umsetzen, jedenfalls heute nicht mehr, weil ich einfach zu lange gebraucht habe, um sie zu erkennen und anzuerkennen. Aber jedenfalls weiß ich heute, was mir wichtig ist und Beruf ist eine wichtige Nebensache.

@ Winnie und Petzi

Das innere Kind, existiert es für euch wirklich und in welchem Sinn? Für mich ist ein Synonym für den in einer bestimmten Hinsicht unreif gebliebenen Menschen. Einer, der nicht in allen Teilen ins Leben hineinwachsen konnte sondern in sich immer noch Erwartungen hegt, die ins Kindesalter gehören und der deshalb unglücklich bleiben muss, weil ihm die spezifische Kindumgebung fehlt, in der er noch seine kindgebundenen Bedürfnisse erüllt bekommen könnte. Seine Schwierigkeiten kommen daher, dass er alle anderen (seine Beziehungen) mit diesen Bedürfnissen konfrontiert, sie damit hilf- und ratlos macht und die genau gegenteileigen Reaktionen provoziert wie die, die er sich erhofft hatte.
Darin sehe ich eine Diktatur, auch wenn das jetzt krass klingt. Aber eine Ablehnung des inneren Kindseins sehe ich darin nicht. Ist es nicht das Ziel, dieses innere Kind nachreifen zu lassen, es mit sanfter Gewalt dazu zu bringen, seine Trotzhaltung aufzugeben und sich in das Gesamtwesen zu integrieren?
Lässt sich das innere Kind durch Umarmen glücklich und vor allem erwachsen machen, dann ist das sehr gut. Aber ich glaube, das ist ein Idealkind, das es so nicht gibt wie es auch in der Realität keine Kinder gibt, die man nur lieb haben muss und alles läuft harmonisch. Ich habe das Gefühl, der Erwachsene, der sich so sehr um sein inneres Kind sorgt und sich nicht traut, es nachdrücklich zur Mitarbeit zu bewegen, handelt aus Schuldgefühlen heraus und glaubt, er müsse etwas wieder gut machen, was er ja nicht wieder gut machen kann. Auf diese Weise bleibt er aber der Gefangene des kleinen Trotzkopfs. Die entscheidende und lebendige Instanz ist das Erwachsenen-Ich und der muss daran gelegen sein, alle in sich widerstrebenden Kräfte zu einem funktionierenden Ganzen zusammenzufügen. Sie kann keinen Kindergarten in sich dulden, dem sie ständig hinterherrennen muss.

Mit freundlichen Grüßen,

ihr Dipl.Päd. Dr. Prügelpeitsch
Betroffene für Betroffene

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petzi

 

Beitrag von petzi »

njusha
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von njusha »

Hallo an alle,

ich bin zurück vom Lernen am Schreibtisch, was ich jetzt vier Wochen unter Qualen durchgehalten habe, mit groben Aussetztern zwischendrin.

Drei Dinge sind zu vermelden:

1. Die Klausuren sind bestanden (vermutlich)

2. Warum fühle ich mich so, als wäre ich ein Jahr lang den Eiffelturm rauf und runter gespurtet? Solche Lernaktionen kosten mich - ich übertreib nicht! - zwei Wochen meines Lebens! Ein Gefühl der Erleichterung des "endlich geschafft" stellt sich bei mir auch nicht ein, mein inneres Belohnungssystem scheint nicht zu existieren (....sollten da nicht irgendwelche tollen Hormone ans Werk gehen, die mir auf die Schulter klopfen und mir sagen: Baby du bist toll...!? nix da)
Technischer / emotionaler / mentaler k.o. auf der ganzen Linie....

3. Ich bin einigermaßen beeindruckt von ein paar Gedanken die hier zur Sprache kommen.


Ich kaufe von jedem etwas.....

Mit valentinijanischen Grüßen
(weil heuten 14. ist und weil ich Geschichts-Klausur geschrieben habe)

Belinda
artemis
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von artemis »

Hallo Petzi, Hallo Alle,

ich sehe das mit meinem inneren Kind ganz ähnlich wie Petzi. Es ist da, es gehört zu meinem inneren Komitee, es will, wie alle dort von mir wahrgenommen, geliebt und beachtet werden. Wenn ich alle, auch die Stilleren anhöre und mich dann entscheide, dann war es noch nie eine echte Fehlentscheidung. Und wenn alle sich mal mit ihren Bedürfnissen durchsetzen, dann geht es mir meist gut.

Manches, was in der Kindheit schief gelaufen ist beeinflusst mich heute (via meines inneren Kindes) negativ. Heute kann ich aber versuchen Frieden mit ihm zu machen, es gut zu behandeln, ihm Raum lassen... Ihm Grenzen setzen gehört aber auch das zu. Kann ja nicht sein, dass ich nötigen Pflichten nicht nachkomme, weil die Kleine dauernd spielen will. Also muss sie akzeptieren, dass sie nicht immer dran sein kann und wenn die Kleine dann schmollt, dann müssen wir beide das eben aushalten.

Ich sehe dieses Kind in mir aber nicht nur negativ. Es lässt mich z.B. auch kreativ sein und Dinge unkonventionell sehen. Dadurch sehe ich dann manchmal Möglichkeiten auf die ich nur mit Logik und Vernunft nicht (so schnell) komme.
Auch wenn ich im Labor mal wieder aus 3 alten, defekten Sachen eine neue, funktionierende, nutzbringende machen, dann ist die Kleine dabei und motiviert mich mit ihrem Spaß an der Sache. Das hat nämlich auch was von Lego oder Fischertechnik spielen, wozu ich als kleines Mädchen fast keine Gelegenheit hatte und es doch so faszinierend fand.
Auch Opas Werkstatt war einer der faszinierenden Orte für mich - aber das ist doch nichts für Mädchen und so durfte ich dort fast nie hin. Heute ist die kleine ganz aus dem Häuschen, wenn sie mit mir werkeln darf und das tut uns beiden gut. Sie darf was nachholen und mir ist ihre Freude und Neugierde Antrieb.

Wenn man also mit dem Bild vom inneren Komitee arbeitet, dann gehört die Kleine für mich dazu. Zum Diktator darf sie natürlich nicht werden, wie keiner aus dem Komitee. ICH bin die Präsidentin, aber ich bin auf gute Berater angewiesen und muss deshalb jeden im Komitee anhören und dann entscheiden. Was mir natürlich nicht immer gelingt. Manchmal reden alle gleichzeitig, manchmal übertönt eine/r alle anderen und manchmal kann ich mich nicht entscheiden wer recht hat. Und wer aus dem Komitee dauerhaft schlecht behandelt wird, wie auch immer, der wird mir in Zukunft kein (guter) Berater mehr sein. Die Kleine zickt manchmal besonders. Kein Wunder, erstens sind Kinder manchmal bockig und zweitens wurde ihr ja auch übel mitgespielt. Deshalb bin ich da nachsichtig und geduldig. Aber manchmal geht es nicht anders, dann muss sie notfalls in die Schmollecke und andere Bedürfnisse sind bei mir dran.

LG Arte
tommich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tommich »

Hallo ihr alle,

mal sehen, vielleicht kann ich ja auch noch etwas beitragen.

Ich sehe die Sache ähnlich wie von Artemis beschrieben. Ich (und ich denke fast alle hier) habe zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben etwas bestimmtes nicht erreicht oder nicht bekommen. Es wurde uns versagt, entrissen, zerstört. Diesem Etwas hängen wir nach, unser Geist bleibt teilweise bei diesem Etwas in der Vergangenheit. Warum das so ist, nun, da rätseln wahrscheinlich Philosophen und Psychologen gleichermaßen. Manche Leute blicken halt mehr zurück, anderen fällt das Loslassen leichter.
Bei mir war es weniger die Kindheit, eher die Jugend- und Jungerwachsenenzeit, wo bestimmte Dinge nicht klappten. Omega-Tier in der Schule, von den Eltern schlechte Verhaltenstips in Krisenzeiten erhalten, als Person von ihnen nicht verstanden ("sei doch nicht so" - als ob es falsch wäre, wie ich bin ), Wünsche von mir wurden ignoriert oder auf unzureichende Weise umgesetzt ("aber wir tun doch alles für dich"). Freundin erst spät, trotz Ärger mit ihrer Familie an ihr festgehalten, weil nicht getraut, sich mit einer anderen zu verabreden ("was würde die schon von 'nem Kerl wie mir wollen"), recht jung geheiratet, und als Quittung für meine Treue bekamen wir dann auch noch todkranke Kinder. Wunderbar.
Worauf ich hinauswill: Auch ich versuche, den Jugendlichen in mir zu befriedigen. Obwohl in ein paar Tagen vierzig, gebe ich mich betont jugendlich, zumindest wenn ich mit jüngeren zusammen bin (ein Großteil meines Freundeskreises ist um die 10 Jahre jünger als ich, deren Freundinnen sogar z.T. noch jünger). Ich schaffe das sogar glaubwürdig, nein mehr noch: ich sehe es als Charakterzug von mir, es macht mir Spaß.
(Allerdings muß ich auch sagen, ich fühle mich oft wie ein kleiner Junge, wenn eine Respektsperson mit mir spricht. Es scheint wirklich, als habe dieser Teil von mir nie reifen können.)
Keinen Spaß macht es, wie im November letzten Jahres dann den Spruch zu hören: "du bist doch schon vierzig, mit dir kann man doch nirgendwo hingehen. Das Publikum dort ist viel zu jung. Die halten mich ja für bescheuert, wenn ich dort mit dir auftauche". Oder: "Du kannst die Zeit nicht zurückholen." Als ob ich das nicht wüßte. Ich brauche Unterstützung und keine Platitüden.
War auch nicht das erste Mal, das so etwas kam. Was ich mich nur frage: ist Spaß haben ein Privileg der jungen, das wir "mittelalterlichen" nicht dürfen? Soll ich mich zuhause einschließen, wo ich doch raus muß, um mein Serotonin anzukurbeln?
Da schreit der 16-jährige langhaarige Bombenleger in mir, der ich nie sein durfte, lauthals auf: Fuck You!
So wird das nix. Mir sind Dinge früher verweigert worden. Soll ich akzeptieren, dass sie mir auch jetzt verweigert werden? Ich denke wir kennen die Antwort...

Jugendliche Grüße

Thomas

P.S. Übrigens Arte, was ich immer schon zu dir sagen wollte: wunderschönes und starkes Pseudonym, das du da hast. Meine Göttin

P.P.S. Noch was: ein Kumpel von mir, erst Mitte zwanzig, will mit mir demnächst einen In-Laden aufmischen gehen. Wie ich schon sagte - Foxtrot Uniform Charlie Kilo
Thomas



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artemis
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von artemis »

Hi Thomas,

danke fürs Kompliment. Aber du könntest da auch was missverstanden haben. Artemis bin nicht ich, sondern ist eine, die auch mit am Tisch meines inneren Komitees sitzt. Sie ist alledings schon meist ziemlich (vor-)laut. Aber ich mag sie auch besonders und wenn ich sie nicht beachte, geradezu inaktiviere, dann rächt sich das sehr.

Und da hier vom inneren Kind die Rede war, habe ich den "pubertären Scheißer" in mir nicht erwähnt. Aber der, besser gesagt die ist auch da. Auch sie hat ihre Verletzungen und darf deshalb gelegetlich etwas mehr zicken als die anderen. Sie habe ich auch weniger "im Griff" als das Kind, vielleicht weil ich noch immer nicht weiß, wie es ihr heute wirklich geht und mir noch nicht klar ist, was sie mir zeigen will. Aber vielleicht darf ich sie auch gar nicht richtig greifen, Jugendlich wollen und brauchen auch ihre Freiheiten, wollen von Erwachsenen nicht verstanden werden. Vorläufig ist das die Rebellin in mir, darf und soll sie auch sein, nur gelegentlich hätte ich doch gerne etwas mehr Kontrolle darüber, was davon nach außen dring.

LG Arte
petzi

 

Beitrag von petzi »

adelgunde
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von adelgunde »

Hallo zusammen,

der Teenager ist es bei mir vielleicht auch, der da immer noch sein Recht einfordert. Vielen Dank für den Denkanstoß. Nicht ausgelebte Liebeleien, weil ich mich bei dem coolen Typen nicht getraut habe und den Langweiler nicht wollte? Und dann ohne beide dasaß. Mist. Ich dachte allerdings, ich hätte das genügend nachgeholt (heiße Phase mit 26 oder so). Aber vielleicht hängt ja doch noch was dran. In die Klamotten einer "wirklich erwachsenen Frau" (apropos, wie hätte das denn überhaupt auszusehen? Und dazu: was ist denn jugendliche Kleidung für einen Mann? Und wie hätte "Mann" sich statt dessen altersgemäß zu kleiden?) traue ich mich auch nicht recht hinein. Lieber noch beim "Jungmädchenhaften" bleiben. Und in Kauf nehmen, manchmal dann auch so behandelt zu werden? Dat nervt aber ooch. Oder?

LG
Inga
tommich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tommich »

Hallo ihr lieben "Kinder"

ein paar Ergänzungen zu euren Reaktionen auf mein Posting möchte ich gerne noch anfügen.

@Artemis: Also, dass der Nick mit deiner Geschichte was zu tun hat, die Vermutung hatte ich schon. Das du aber den "Personen" deines Komitees Namen gibst, das hatte ich wohl tatsächlich überlesen oder nicht begriffen.
Warum eigentlich Artemis? Hat diese Person eine Funktion, aus der sich der Name mit bedacht ableitet?
Und: behandeln wir hier neuerdings auch dissoziative Identitätsstörungen?

Hey Petzi, genauso habe ich auch hier gesessen nach deinem Posting. Das ist das schöne hier, man findet für jede seiner Macken (Verzeihung wenn ich das jetzt mal so nenne, aber ich schließe mich ja nicht aus) ein Pendant und merkt so, dass man aber auch mit keinem einzigen Problem alleine auf der Welt ist, so abgedreht und einzigartig es einem auch vorkommen mag. Das tut echt gut, obwohl es wiederum auch traurig ist, dass es noch mehr mit diesen Problemen gibt.
Ich gebe zu, bei einem Mann ist das mit der Kleidung nicht so auffällig, aber ich bevorzuge halt Jeans und T-Shirts/Pullover mit zeitgemäßen Designs. Aber mehr noch als die Kleidung ist die Sprache und mein Auftreten jünger als mein Ausweisbild. Und sage jetzt nicht, hier würde ich altersgemäß schreiben, wenn bestimmte Leute um mich rum sind, kann ich ganz heftig in die Jugendsprache abdriften.

Na ja, jedenfalls heute, als ich in einer ruhigen Minute nochmal über das Geschriebene von gestern nachdachte und mit heute erlebtem interagieren ließ kam ich darauf, dass die oben von mir erwähnte Person
1. ziemlich engstirnig ist.
Eigentlich erwartet man von der Jugend Flexibilität. Die fehlte aber.
2. ziemlich hochnäsig ist.
Ich bin ma' jung, und du lass dich doch beerdigen.
3. auf eine sehr unangenehme Art jung ist, nämlich spaßorientiert bis zum Erbrechen, und dabei ohne Rücksicht auf Verluste an eigener Gesundheit oder Gefühlen anderer. Die Konsequenzen dieser Einstellung wird sie irgendwann zu spüren bekommen, und wenn's soweit ist, bin ich hoffentlich dabei. *gehässig sei*
4. meinte, eine Entscheidung für mich treffen zu müssen.
Wer ist diese Person, dass sie meint, mich wie ihr Kind behandeln zu können. Sie könnte mein Kind sein! Keiner trifft meine Entscheidungen! Wenn ich etwas will, probiere ich es auch aus.

Also, liebe Freunde, in diesem Sinne: laßt es raus, das innere Kind/den Jugendlichen oder was auch immer. Man hat euch etwas genommen, lasst euch nicht einreden, dass das nicht zu ändern sei. Fordert euer Recht. Ihr dürft, ihr seid wertvoll, ihr seid wichtig!

Und jetzt mache ich Schluß bevor ich abhebe.

Tschüüühüüüß

Thomas
Thomas



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artemis
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von artemis »

Hallo Thomas,

das konntest du auch nicht gelesen haben. Ich habe das nur selten erklärt und wenn, dann ist es Ewigkeiten her. Aber ich versuche mal wieder eine Erklärung, auch wenn mir das wirklich nicht leicht fällt.

Vorne weg: Mit Dissoziation hat das bei mir nichts zu tun.

Auf dieses Bild des inneren Komitees bin ich vor einigen Jahren durch ein Buch gekommen. Es heißt: "Göttinnen in jeder Frau" und stammt aus der "Feministinnen-Esoterik-Ecke", hat aber auch einen nicht ganz unfundierten psychologischen Ansatz. So was ist eigentlich gar nicht das, was ich sonst lese. Ich wurde aber von einem guten Freund drauf gebracht, der, wie ich eher rational und wissenschaftlich orientiert ist. Einige Seiten, nämlich die über die Artemis hat er mir kopiert und ich fand sie so faszinierend, dass ich mir das ganze Buch gekauft habe, das damals noch ziemlich teuer war (heute gibt es das für knapp 10 €).

Das Buch greift die Archetypen-Theorie C.G. Jungs, der wiederum ein Schüler Freuds war, wenn ich richtig informiert bin auf, benutzt aber griechische Göttinnen zur Versinnbildlichung dieser Archetypen, die in einer Frau vorhanden und mehr oder minder aktiv sind. Ich habe das so verstanden, dass unterschiedlich aktive Archetypen die verschiedenen Anteile eine Persönlichkeit ausmachen. Diese Anteile sind in sich nicht eigenständig, das Ich steht darüber und integriert diese Anteile. Bevor ich mich noch mehr auf Glatteis begebe, lasse ich weiter Erklärungen aber lieber sein.

Aus diesem Buch stammt bei mir die Vorstellung, das die Archetypen eine Art inneres Komitee bilden, das Mich irgendwie ausmacht, dem Ich letztendlich aber auch vorsitze und je nachdem, wie gut das Zusammenspiel zwischen den Archetypen untereinander und mir klappt so geht es mir. Nun steht es einem natürlich frei die Archetypen in seinem Komitee zu benenne wie man will. Da sitzen bei mir das Kind, die pubertäre Scheißerin und auch einige im Buch beschriebene Göttinnen an meinem inneren Tisch und debattieren so laut, dass ich sie wahrnehme. Wahrscheinlich sind da auch noch andere, die ich noch gar nicht richtig kenne, weil sie (noch) sehr still sind.

Artemis ist eine der Erwachsenen an meinem inneren Tisch, die ich sehr gut kenne. Aber ich kenne auch andere dieser im Buch beschriebenen Göttinnen als Teil von mir recht gut. Da sind Athene, und Demeter (als die, die andere nährt, nicht in der Rolle der tatsächlichen Mutter bei mir), die erwachsene Persephone als Mittlerin zwischen den Welten und Hestia, die innenzentrierte, kontemplative, häusliche. Ziemlich fremd sind mir Hera und Aphrodite, die sitzen wohl (noch) sehr still an meinem Tisch.
Kann das nicht so genau erklären. Wer mehr wissen will, der muss vielleicht jenes Buch lesen. Man muss das ja nicht für total wahr nehmen, mir wäre das jedenfalls zu esoterisch. Aber es sind sehr schöne und praktikable Bilder mit denen man sich klar machen kann, was alles in einem drin los ist, und das hilft dann vielleicht beim sortieren.

Jedenfalls war in diesem Sinn Artemis bei mir immer besonders aktiv, das hat Vor- und Nachteile für mich und andere. Da ich mich mit ihr aber am meisten identifizieren konnte, kam es zu diesem Nick.

Ich hoffe, nun ist was klarer und nicht noch verwirrender geworden.

LG Arte
Speranza
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von Speranza »

Hallo ihr,
ich finde die meisten Beiträge zum Umgang mit dem inneren Kind spannend und konstruktiv - besonders der Gedanke, dass wir zwar liebevoll, aber grenzsetzend mit dem armen (bei mir Krabbelkind) umzugehen lernen! Danke für eure humorvollen Anregungen!
Mit dem Buch "Die Göttin in jeder Frau" bin ich damals nicht warm geworden, werde jetzt aber einen neuen Leseversuch starten,ich bin neugierig geworden!
Übrigens: sich mit seinen inneren Anteilen aueinander zu setzen hat überhaupt nichts mit Dissoziation zu tun!!! Ein Buchtipp von mir, der zwar allgemeiner ist, aber Mann und Frau zugleich betrifft:
Friedemann Schultz von Thun, "Miteinander Reden 3 -das innere Team" rororo
Die 6 Kapitel beinhalten u.a.: innere pluralität, innere Teamkonflikte, Aufbau der Persönlichkeit, Stimmigkeit. Das Buch steht unter dem Motto "willst du ein guter Kommunikator sein, dann schau auch in dich selbst hinein"

LG
Ursula
tommich
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Re: Das innere Kind als Diktator

Beitrag von tommich »

Hallo zusammen, Hallo Arte,

mein Gott, das mit der Disso war ein SCHERZ! Wenn's Ernst wäre, hätten's die Mods geschrieben. Also steckt die Baseball-Schläger wieder ein... (noch' Scherz )

Artemis ist doch die Göttin der Jagd, oder? Ein kämpferischer Archetyp, insofern eine gute und positive Identifikationsfigur für einen Depri, denke ich. Ich glaube, ich muß mal ein wenig griechische Mythologie nachholen.

Wenig Zeit, daher im Moment nur liebe Grüße

Thomas
Thomas



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