SOS!! Arbeitsamtauflage!!

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Wycombe1
Beiträge: 278
Registriert: 7. Dez 2006, 15:22

SOS!! Arbeitsamtauflage!!

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,

hatte den beitrag bei "... ärger mit ämtern..." reingestellt, hab aber leider keine antwort erhalten; vielleicht wird er in diesem forum eher gesehen...?

hab zur zeit ein „problem“, welches ja durch meine eigene dusseligkeit ausgelöst wurde (darüber könnt ich mich schwarz ärgern), aber nun zurück zum thema:

ich bin seit fast 14 jahren flugbegleiterin, bin fast nur ausland geflogen; seitdem ich nun mit den 2 mädels allein bin, war ich erst in der elternzeit wegen der kleinen und jetzt erstmal krankgeschrieben.

Ich habe einen guten draht zu meinem arbeitgeber und wird haben uns zusammengesetzt, wie es beruflich weitergehen soll/kann. Zur zeit ist keine innendienst-stelle in tagesschicht frei, fliegen kann ich nicht (wohin mit den kids bei den unregelmässigen zeiten??); jedenfalls haben wir meinen arbeitsvertrag „still gelegt“, will heissen, ich bin nur ein passiver mitarbeiter und sobald sich was tut (innendienst-mässig) kann ich wieder zurück; auch dies ist per vertrag festgehalten; was das angeht bin ich also auf der sicheren seite.

Jetzt musste ich allerdings zum arbeitsamt, denn von irgendwas muss ich ja leben; gesagt, getan. Das finanzielle ist geregelt, hatte nun aber eine einladung zu einem gespräch. Das gespräch verlief an sich sehr gut, sehr nett, bis es zum thema „eingliederungsvertrag“ kam…..

meine kleine tochter hat ab september einen ganztagsplatz in der kita, bis dahin geht sie von 8 – 12 uhr in die kita.

Jetzt hat mich die dame im amt a) in eine förderungsmassnahme gesteckt (hab seinerzeit bürokauffrau gelernt und sie meinte, ich kann mich ja nicht bis in alle ewigkeit auf den flughafen verlassen, also sollte ich auch anders wieder eingesetzt werden), die massnahme fängt am 14.05. an, geht bis in den juli 2007. ich habe ihr erzählt das ich in VT bin, sie das gleich abgeklärt wegen einen tag (mit entsprechender bescheinigung) in der woche nicht dabei zu sein – geht in ordnung.

Jetzt kommts aber: ich musste diesen eingliederungsvertrag unterzeichnen, sonst können mir die leistungen gestrichen werden; dieser vertrag beinhaltet u. a. das ich monatlich 5 bewerbungen meinerseits vorlegen muss (egal ob irgendwo telefonisch, schriftlich), damit ich meinen teil dieses vertrages einhalte.

Ich habe der dame gesagt, das ich das zur zeit doch gar nicht kann, weil tochter erst ab september ganzen tag betreut wird; sie meinte das wisse sie auch, das wird berücksichtigt, aber ich muss mich um einen nebenjob für 3 stunden bewerben; also auch als raumpflegerin, an der kasse, lager auffüllen etc. dazu bin ich verpflichtet, denn ansonsten gibt’s auch streichungen der leistungen….

Ich bin echt geplättet und weiss gar nicht was zu tun; immerhin bin ich in behandlung wegen angst und panik (u. a. beim auto fahren, einkaufen, allein sein), die besserungen treten erst langsam in kraft, ich fühl mich dem ganzen überhaupt nicht gewachsen….

Auch dieser massnahme sehe ich gemischt entgegen, denn das ist soviel auf einmal jetzt „aufgebrummt“, ich habe angst das das nach hinten losgeht und meine erkrankung wieder schlimmer wird….

Kann mir einer einen rat/Tip geben, was zu tun ist, im falle eines falles? Muss ich mich dann krankschreiben lassen, attest von der therapeutin vorlegen, das ich nicht arbeitsfähig bin? Wie sieht es mit dem geld dann aus, wer ist dann zuständig????

Ich weiss, viele fragen, aber ich hoffe, irgendwer weiss rat...; mir geht der arsxx echt auf grundeis!

Viele grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: SOS!! Arbeitsamtauflage!!

Beitrag von triste »

Hallo Silke,

meine Erfahrungen sind 3-4 Jahre alt, ich weiß also nicht, ob sich grundlegend etwas geändert hat.
Bei mir war es so, dass ich arbeitsunfähig geschrieben war wegen der Depression und zunächst Krankengeld von der KK erhielt. Als das auslief, musste ich zum Arbeitsamt, wo ich einem besonderen Sachbearbeiter zugeordnet wurde, weil ich wegen der AU unter den §125 fiel. Das bedeutete: ich war nicht vermittelbar, da zu 100 % arbeitsunfähig, hatte aber das Recht, für eine zeitlang Arbeitslosengeld zu beziehen, da die KK ja nicht mehr zahlte. Parallel dazu musste ich aber einen Antrag bei der BfA auf Rente stellen und man legte mir nahe, eine Umschulung zu machen.
Dazu kam es Gottseidank nicht mehr, weil ich wieder anfing, in meinem alten Job zu arbeiten. Ich war auch nicht gekündigt und fing erstmal mit Teilzeit wieder an.
(hat gut geklappt).
Die Frage ist also: Du schreibst , Du seist momentan krank geschrieben. Demzufolge müsstest du eigentlich Krankengeld beziehen (nach 6 Wochen Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber). Krankengeld bekommst Du ziemlich lange, ich glaube 18 Monate oder so, und es waren 80% von letzten Nettogehalt (genau erinnere ich mich nicht mehr). Du müsstest dann auch ein Attest von einem Arzt (Psychologe allein reicht nicht!) haben, das bescheinigt, dass Du krank bist.
Die Krankenkassen schicken einen manchmal auch zu einem Gutachter. Der Hintergrund ist wie beim Arbeitsamt: die wollen natürlich alle nicht zahlen.

Falls Du kein Krankengeld bekommst (weil du es vielleicht schon in Anspruch genommen hast), und deshalb beim Arbeitsamt bist, dann schicken die einen in der Regel zu einem ihrer Amtsärzte, die begutachten, zu wieviel Prozent Du arbeiten kannst. Bei mir wurde damals 100% AU festgestellt und deshalb bekam ich Arbeitslosengeld.

Hast Du denn das Krankengeld bereits ausgeschöpft? Ich habe, so , wie Du schreibst, eher den Verdacht, dass nicht!
Falls dem so ist, solltest Du es beantragen, dann bist Du erstmal die finanziellen Sorgen los.

Ich wünsche Dir alles Gute...alleinerziehend mit 2 Kids und der Krankheit - ist heftig!
Viel Glück!
Virginia
Dumsel
Beiträge: 38
Registriert: 13. Aug 2004, 13:46

Re: SOS!! Arbeitsamtauflage!!

Beitrag von Dumsel »

Hallo Silke,

das was du von der Eingliederungsvereinbarung schreibst klingt erst mal ganz vernünftig. Da gibt es wesentlich schlimmeres. Abzuklären wäre erstmal ob das mit den Bewerbungen nach der Maßnahme starten soll.
Als Raumpflegerin kannst du bei deinem Zeitfenster - ca. 8:30-11:30 - praktisch nicht arbeiten. Die beginnen meist früher oder wesentlich später.
Wenn du weitere Fragen hast, kannst du mich per E-Mail kontaktieren, da ich hier nicht mehr regelmäßig lese.

Viele Grüße
Hajo
strudelbrain
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Registriert: 3. Nov 2006, 13:38
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Re: SOS!! Arbeitsamtauflage!!

Beitrag von strudelbrain »

Hallo Silke,

Hast du mal geschaut, ob es bei dir vor Ort eine Arbeitslosenberatung gibt? Ein Hilfeverein oder eine Beratungsstelle von der Gewerkschaft? Denn in Deiner Situation wäre es sicherlich gut, sich mit den konkreten rechtlichen Regularien auszukennen.
Ich möchte den Arbeitsvermittlern nicht zu nahe treten, aber bei der Menge an Leuten machen die sicherlich auch in erster Linie Dienst nach Buch und haben vielleicht nicht so das Gespür für individuelle Situationen. Das hätte auch den Vorteil, dass Du Dich nicht mehr ganz so hilflos fühlst, wenn du das nächste Gespräch auf dem Amt (ach nee, is ja jetzt ne Agentur *g*) hast.
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: SOS!! Arbeitsamtauflage!!

Beitrag von Trulla »

Hallo silke,
früher war das beim Arbeitsamt so, dass man mit kleinen Kindern genau nachweisen mußte, wo die tagsüber sind, wenn man ganztags arbeiten wollte, so richtig mit Beleg. Hat man das bei dir auch verlangt?

Bist Du denn noch krankgeschrieben? Wenn Du noch keinen Krankengeldanspruch hast, bekommst Du eigentlich das Geld von der Arbeitsagentur, ohne dass die dich vermitteln usw.

Aber wenn Du nicht mehr krankgeschrieben bist, ist das eine zwicklige Situation. Würde dir denn stundenweise auch reichen - oder was stellst Du dir selbst vor.

Ich hätte damals am liebsten gar nicht gearbeitet, aber das reichte nicht zum Leben.

Vielleicht gibt es ja eine neutrale Beratungsstelle bei dir im Ort oder in der Nähe.
Trulla
Wycombe1
Beiträge: 278
Registriert: 7. Dez 2006, 15:22

Re: SOS!! Arbeitsamtauflage!!

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,

vielen dank für eure antworten.

ich habe seinerzeit krankengeld bezogen; nachdem mein chef und ich uns aber geeinigt haben meinen vertrag "still zu legen" (siehe meinen eingangsthread), musste ich mich ans arbeitsamt wenden, da die kk nicht mehr zuständig war....

ich habe am montag einen termin mit einer ärztin sowie meiner therapeutin und beide werden mir ein attest mitgeben, so dass ich nicht an der massnahme sowie an der auferlegten "bewerbungen schreiben 5 im monaten" teilnehmen muss.

es ist nicht so das ich das nicht will, gott bewahre, ich will nichts mehr als wieder gesund sein und arbeiten, aber ich stehe gerade am anfang meiner angst- und panikattacken genesung und bin einfach noch nicht soweit; ich hoffe das arbeitsamt akzeptiert das auch so mit den attest!

viele grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
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