Loslassen

Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Loslassen

Beitrag von Liber »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe diesen Beitrag eben in dem Thread "Am Ende meines Weges" von Pinky geschrieben. Es geht um das Loslassen, für mich zur Zeit ein ganz wichtiges Thema!

Angesprochen wurde es bereits im Thread "Verletzte Gefühle überwinden" - nämlich die Gefühle loslassen.

Hier geht es aber noch ein wenig weiter - sich selbst loslassen.


Ich fürchte ein wenig, dass dies Thema im langen Thread von Pinky untergehen könnte, deshalb dieser neue Thread.

Denn ich würde mich gern noch weiter darüber austauschen, welche Erfahrungen Ihr mit dem Loslassen habt. Wie geht das überhaupt? Wenn ja, wie fühlt es sich an? Was kommt dann?


Und hier ist also mein Beitrag aus dem anderen Thread. Er beginnt mit den Zitaten von Peer und Anita zum Thema Loslassen.


>Jeder sucht nach Halt und dabei liegt der einzige Halt im Loslassen<


>Nun Ich verstehe es so: Nur wer loslässt kann wirklich gehalten werden, kann das Gefühl des Gehalten werden auch spüren, erleben. Ich kann nur feststellen ob mich jemand hält, wenn ich ihn loslasse. Ich kann mich nur fallen lassen, wenn ich loslasse um dann gehalten zu werden. Loslassen, fallen lassen heißt auch Vertrauen zu haben Gehalten zu werden.<


Liebe Anita, lieber Peer,

habe Euren Thread nur vereinzelt mitverfolgt, bin aber jetzt an diesem Satz hängengeblieben.

Liebe Anita, das hast du wunderbar erklärt!

Wir fallen zwei Beispiele dazu ein:

Ich denke dabei an eine Übung, die gelegentlich in Gruppen gemacht wird - ein Gruppenmitglied soll sich rückwärts in die Arme eines in einigem Abstand dahinterstehenden Menschen fallenlassen - im Vertrauen darauf, dass derjenige ihn halten wird. Es schaffen nicht alle, das zu tun.

Ein weiteres Beispiel: Ein Ertrinkender klammert sich manchmal so verzweifelt an seinen Retter, dass beide drohen unterzugehen. Ließe der Ertrinkende seinen Retter jedoch los und würde sich einfach halten lassen, würde der andere ihn retten können.

Sich selbst wirklich loslassen - es ist sehr schwer.

Denn wir fühlen uns ja dann wirklich erstmal haltlos. Einen Moment lang ist kein Halt da. In dem Moment, in dem der Mensch im ersten Beispiel fällt - ist er haltlos. Er hat nur sein Vertrauen, dass er gehalten werden wird. Aber er WEIß es nicht. Auch der Ertrinkende, der seinen Retter loslässt, muss einen Moment lang den Halt wieder aufgeben, ohne Wissen, nur im Vertrauen darauf, dass genau das ihn retten wird.

Den Halt aufzugeben macht große Angst. Angst, die Kontrolle zu verlieren. Angst, auf den Boden zu knallen. Angst, zu ertrinken, Angst, einen Menschen zu verlieren. Angst, sich selbst zu verlieren, Angst, sterben zu müssen.

Aber andererseits: nur wenn ich als Ertrinkender loslasse, erst dann kann ich gerettet werden. Nur wenn ich mich in die Arme des anderen fallen lasse, kann ich Vertrauen und Gehaltenwerden erleben.


Und ich glaube, sehr ähnlich ist es auch dabei, sich selbst loszulassen. Nämlich das loszulassen, woran ich mich innerlich so klammere. Meine alten Vorstellungen, meine alten Muster, meine alten Einstellungen, Denkweisen usw. Ich weiß ja nicht, was geschehen wird, wenn ich das alles loslasse. All das, woran ich mich geklammert habe, hat mir bisher ja irgendwie beim Überleben geholfen. Was kommt dann? Kommt überhaupt etwas? Aber hindere ich mich andererseits mit diesem Festhalten nicht im Grunde selbst daran, gerettet zu werden?



Liebe Grüße

Brittka
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Loslassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Brittka,

seit einigen Tagen mache ich progressive Muskelentspannung, die ja auch auf dem Prinzip festhalten - loslassen beruht.

Erst dadurch habe ich überhaupt feststellen können, wie schwer mir das Loslassen fällt. Anspannen und Festhalten bekomme ich prima hin, aber Loslassen und dem Loslassen nachspüren, das fällt mir unglaublich schwer.

Zuerst dachte ich, ich sei einfach auf körperlicher Ebene verspannt, aber mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass das ein äußeres Signal meiner inneren Anspannung und dem verzweifelten Festhalten an alten Dingen ist.

Dein Bild von dem Ertrinkenden, der nicht darauf vertrauen kann, gerettet zu werden, beschreibt haargenau mich. Ich musste auch erstmal ganz schön schlucken, als ich das gelesen habe.

Die Angst vor dem Kontrollverlust und kein Vertrauen darauf, dass man gerettet wird (oder kein Vertrauen darauf, dass man es wert ist, gerettet zu werden), sitzen bei mir ziemlich tief.

Und weil ich momentan keinen anderen Zugang finden kann, übe ich Halten und Loslassen eben ganz konkret mit meiner Muskulatur.

Ich glaube, irgendwann kommt der Punkt, an dem man einfach merkt, dass man loslassen muss. An dem man merkt, dass der Retter mit untergehen wird, wenn man nicht loslässt.

Vielleicht bist Du gerade an diesem Punkt angelangt, aber noch nicht überzeugt davon, dass Du dann wirklich gerettet werden kannst? Oder Du traust dem Retter (der ja im Grunde Du selber bist) noch nicht so ganz?

Liebe Grüße
Chrigu
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Loslassen

Beitrag von Liber »

Liebe Chrigu,

ja, ich glaube, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.


Die alten Abhängigkeiten und Denkweisen und Verhaltensmuster haben auf mich immer noch eine starke Wirkung. Und sehr lange Zeit habe ich mich an sie festgeklammert, ohne zu wissen, dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, sie loszulassen. Ich habe geglaubt, ich BIN das alles. Und zwar nur das. Darüber hinaus gibt es nichts. Und ich habe nicht gemerkt, wie unfrei ich mich selbst genau durch dieses Festklammern gemacht habe.

Jetzt spüre ich wenigstens schon mal das . Ich spüre, dass ich mich festklammere.

Aber das Loslassen ist dann noch der nächste Schritt.

Wenn es mir für Momente gelingt, diesen "Halt" loszulassen, spüre ich, dass dies nicht Untergehen, sondern Freiheit bedeutet. Freiheit von jahrzehntealter "Schuld". Freiheit zu entscheiden.

Und trotzdem greife ich dann doch immer wieder zu dem alten "Pseudo-Halt". Aus alter Gewohnheit? Aus Reflex? Aus Angst?


Als ich von deinen körperlichen Verspannungen gelesen habe, habe ich auch gleich wieder meine eigenen Nackenverspannungen gespürt. Das ist ein guter Ansatzpunkt, danke!


Lieben Gruß

Brittka
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: Loslassen

Beitrag von feuerfisch »

Hai Brittka

ganz, ganz viel könnte ich darüber schreiben!
Aber ich will mal versuchen es kurz zu halten

Loslassen - dieser Begriff ist leider von vielen negativ besetzt. Aber wie du schon erkannte hast, kann er auch Freiheit bedeuten.

Ein Spruch der mir früher oft geholfen hat, hat genau das zum Thema:

Sperr einen Vogel in seinen Käfig
lass die Tür immer geschlossen.
Lass die Tür einmal offen - der Vogel fliegt aus und kehrt nie mehr wieder!

Sperr einen Vogel in seinen Käfig
lass die Tür immer offen - der Vogel fliegt aus und kehrt immer wieder.

Loslassen heißt ja unter anderem auch dass man dem Anderen die Möglichkeit gibt FREIWILLIG bei einem zu bleiben.
Das in Sachen andere Menschen.

Und dann gibt es noch einen, den ich selbst so formuliert habe, der von mir so er-lebt wurde:

Wenn ich bereit bin ALLES loszulassn, alles, auch das Letzte, so kann ich zuvor auch alles andere loslassen.

Was ich getan habe.
Ich habe alles losgelassen, vom Hobby über Beruf bis Familie - und es hat mir gut getan!
Das ist aber ein Weg den nicht jeder gehen kann, darum empfehle ich ihn auch nicht unbedingt
Aber trotzdem möchte ich dir auch über die Zeit danach etwas berichten: vom Verstand her war mir schon klar das ich mir damit auch Freiheit gegeben hatte, aber es hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich endlich begriffen hatte WIE groß diese Freiheit war!

Kein Mensch kann mich zu etwas zwingen was ich nicht will (körperliche Gewalt ausgenommen). Es mag sein das ich nur das kleinere Übel wähle - aber es ist MEINE Wahl!

Ich gab mir die Freiheit, mit all ihren Konsequenzen, denn das hat natürliich nicht nur positive Folgen. Aber das was ich heute tue, oder auch mit mir machen lasse, das ist meine Entscheidung.

Nicht loslassen zu können hat ja auch etwas mit Abhängigkeit zu tun.... vom Partner, vom Ansehen anderer Menschen, von Konformität...

Wie gesagt, ich habe das auf meine Weise erlebt und getan (und auch sehr radikal). Das ist nix für jeden.

Aber trau dich!
Trau dich die Dinge loszulassen die dir nicht gut tun!
Trau dich dir selbst ins Gesicht zu sehen..und noch tiefer, bis in deine Seele!

Du wirst Schätze entdecken die dir unbekannt waren.

Liebe Grüße

feuerfisch

(Puh, das klingt ja alles schrecklich theatralisch.... egal, lies es mit Nachsicht )

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Loslassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Brittka,

wie gelingt dieses Loslassen?

In meiner Vorstellung ist das Loslassen auch mit Abgeben verbunden. Und offenbar mag ich nicht abgeben - was eigentlich nur eine andere Bezeichnung für den Kontrollverlust sein könnte.
Aber vielleicht sollte ich mich nicht davor fürchten, sondern mich auf dieses Abgeben freuen? Weil ich damit auch einen Teil meiner Last abgebe?

Wenn ich es konkret mit meinem Muskelapparat versuche, dann kann ich das Loslassen ja auch als befreiend erleben. Ich lasse mich fallen, aber lande ganz weich und bin gleichzeitig befreit von dem mich sonst einengenden - weil so verspannten - Körper.

Ja, auch ich denke (immer noch viel zu oft), dass ich all das BIN, diese alten Verhaltensweisen und Denkmuster.
Aber vielleicht denke ich das, weil ich es noch nicht loslassen kann. Warum nicht? Weil noch nichts Neues da ist. Und weil mir die Leere zwischen dem losgelassenen Alten und dem noch nicht vorhandenen Neuen Angst macht.

Aber die Perspektive, sich frei zu fühlen und vor allem frei von Schuld zu fühlen, die macht nicht nur Angst, sondern auch mutig.

Liebe Grüße
Chrigu
Guitaranderl

Re: Loslassen

Beitrag von Guitaranderl »

>Und weil mir die Leere zwischen dem losgelassenen Alten und dem noch nicht vorhandenen Neuen Angst macht.

Das ist m.E. ein ganz wichtiger Punkt, der häufig unterschätzt wird! Die meisten Menschen unterschätzen dieses Stadium großer Verunsicherung, das durchlebt werden will, wenn das Glas ausgekippt wird, um neu befüllt werden zu können. Für mich ist das auch einer der Gründe, warum nachhaltige Veränderungen so lange dauern und uns sehr viel Disziplin und Konsequenz abverlangen.

Ich sehe es auch so, dass Loslassen einen Preis von uns fordert. Und wir müssen bereit sein, diesen Preis zu zahlen. Eine destruktive oder leere Bindung (oder Ver-Bindung) ist möglicherweise destruktiv und leer, aber deswegen dennoch eine Bindung. Wenn ich mich ganz bewusst aus dieser Bindung löse - zu wem oder was auch immer - dann muss ich bereit sein, den Preis einer vorübergehenden Bindungslosigkeit beispielsweise in Form einer gewissen Einsamkeit oder auch Angst zu zahlen. Bin ich das nicht, kann das Loslassen nicht gelingen.

Herzliche Grüße an Euch
Andreas
Wycombe1
Beiträge: 278
Registriert: 7. Dez 2006, 15:22

Re: Loslassen

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo liebe Brittka und alle!

Dieser Thread ist, "wie vom Himmel geschickt" für mich!

Beim lesen habe ich so viele Ähnlichkeiten entdeckt, er hat mich innerlich sehr berührt, ich könnt mich jetzt quer über die Tastatur legen und losheulen!

LOSLASSEN! Eins meiner Themen; ich bin in einer VT und dies Thema wurde auch von meiner Therapeutin angesprochen, das ich vieles aus meiner Vergangenheit loslassen soll... Es geht nur noch nicht....

und ich frage mich warum??? warum lasse ich das, was mir nicht gut tut, was mir diese angst und panik "aufwürgt" nicht los und gehe befreit in die zukunft??? weil ich angst vor dem habe was da auf mich wartet...

meine jetzige denkweise, mein handeln ist jahrelang "trainiert", mein hirn kennts nicht anders... sobald ich anfange etwas zu verändern, sitzt meine "dicke, fette kröte" da, ganz breit, und lässt mich nicht, indem sie zum beispiel angst, symptome "aussendet" und ich wieder 3 schritte zurückgehe..... dreh mich also im kreis.... fühl mich unwohl dabei, bin unglücklich, weiss aber nicht wie da raus...

mir fehlt das eigene vertrauen, in mich, in meinen körper, ich habe angst vor dem was kommt, denn das kenne ich noch nicht.... ich kenne keine unbeschwerte zukunft, kein leben positiv erleben, das ist mir alles fremd und macht angst...

ja und wenn ich menschen loslasse, was dann? mein erster mann ist tödlich verunglückt (2 jahre her) und ich habe es bis heute nicht geschafft loszulassen; ich müsste mich mit seinem tod auseinandersetzen, ich müsste ihn gehen lassen, ich kanns nicht.... weil wenn ich ihn gehe lasse, wer ist dann noch da?

ich konnte mich (privat) nie fallen lassen, musste (und muss) die kontrolle haben, sonst hab ich angst; ich könnte mich nicht in arme anderer fallen lassen (rückwärts), ich vertrau ja selbst mir nicht, wie soll ich dann anderen vertrauen?

ich sehe es leider auch noch so, das ich es nicht wert bin - nicht wert bin geliebt zu werden, so wie ich bin, nicht wert bin gesund und beschwerdefrei durchs leben zu gehen.... dieser gedanke ist ganz schrecklich und macht mich sehr, sehr traurig....

liebe grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Loslassen

Beitrag von Chiron »

Liebe Brittka,

ein sehr schönes und wichtiges Thema.

Folgende Spruchkarten fielen mir in die Hände als ich mit dem Gedanken spielte mich von meinem Mann zu trennen:

Loslassen

Setz dich an einen Bach und sei einfach da.
Das Lied des Wassers wird deine Sorgen aufnehmen und sie hinab zum Meer tragen.

(Donald Walters)

Und noch eine:

Wenn du jemanden liebst, laß ihn frei.

(Sting)

Ein paar von Euch kennen meine Geschichte und die dazugehörige schmerzhafte Trennung, die leider immer noch nicht restlos vollzogen ist.

Meine Eltern klammerten unbewusst an mir.
Deshalb konnte ich Menschen immer schon loslassen, musste sie nie festhalten, weil ich nicht wollte, dass geliebte Menschen diese "Gefangenschaft" erleben müssen, die ich oft empfand.

Mein schwerster und schmerzhaftester Akt des Loslassens war/ist der: Nicht an meinen Kindern zu ziehen.
Weil ich sie über alles und noch mehr liebe, lasse/ließ ich sie los um ihnen einen Loyalitätskonflikt zwischen ihrem Vater und mir zu ersparen.

Mit dem Loslassen alter schädlicher Gewohnheiten habe ich dagegen die allergrößten Schwierigkeiten.

Obwohl - ein paar konnte ich schon ändern.
Vor Ostern putzte ich zum Beispiel keine Fenster. Es gab keine Maultaschen an Gründonnerstag, Fisch mit Kartoffelsalat am Karfreitag und Lammbraten.... *Wow*

Und trotzdem war Ostern schön und entspannend, obwohl ich am Ostersonntag einen bösen Absturz am Abend erleben musste.

Meine Schokosucht habe ich noch lange nicht im Griff.
Als ich von meinen Kindern schrieb, musste ich weinen.
Trost: 4 Schokoglückskäfer.
Jetzt könnte ich mich schon wieder tierisch darüber aufregen, dass ich sie vertilgen musste.

Fazit:
Ich glaube jeder von uns hat das eine oder andere Problem mit Loslassen.
Festhalten birgt schließlich Stabilität in sich und die wollen wir nicht aufgeben, weil wir nicht wissen was danach kommt.

Obwohl ich derzeit Angst vor der Zukunft habe, bin ich froh, mein altes Leben hinter mir gelassen zu haben.
Denn, es gab auch etliche Glücksmomente, die ich so nicht hätte erfahren dürfen.

Ach ja und die wichtigste Erfahrung:
Ich bin eine ganz normale Frau aus Fleisch und Blut. Grüße nach 12105!

Zwar wirke ich zu damenhaft und arrogant, aber wenn man mich mal besser kennt, mag man mich.

Dieses Kompliment bekam ich heute von einer jungen Mitpatientin, die altersmäßig meine Tochter sein könnte, das jedoch nicht hören mag, da ich viel zu albern und jugendlich sei.

Ja! Endlich darf ich wieder albern sein, weil ich nicht mehr auf den guten Ruf meines Gatten achten muss.

Das war die positive Seite eines schmerzhaften Loslassens.
Alles hat eben 2 Seiten im Leben.

Deshalb wünsche ich allen den Mut sich aus destruktiven Beziehungen zu lösen, denn aus meiner Erfahrung kann ich sagen, nichts ist deprifördernder als das Verharren darin.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
undercover
Beiträge: 40
Registriert: 5. Apr 2007, 18:35

Re: Loslassen

Beitrag von undercover »

Und mir fällt auch noch ein Spruch ein:

Liebe ist das Kind der Freiheit.

Liebe Grüße
undercover
Majuha10
Beiträge: 464
Registriert: 2. Nov 2005, 16:32

Re: Loslassen

Beitrag von Majuha10 »

Liebe Brittka,

im Laufe meines Lebens habe ich meist unter großen Schmerzen und leiden gelernt alles los zu lassen, nur mich und meine Schuldgefühle wagte ich nicht aus den Händen zu geben.

Das beginne ich nun nach zu holen und spüre dabei Leichtigkeit und Freiheit.

Liebe Grüße

Maruschka
muckelmaus
Beiträge: 211
Registriert: 4. Jan 2006, 21:03

Re: Loslassen

Beitrag von muckelmaus »

Hallo Ihr alle,

Loslassen - ganz wichtiges Thema immer und immer wieder auf den unterschiedlichsten Bereichen und Ebenen!

Körperlich: Muskeln loslassen, entspannen und das bitte genau dann, wenn ich endlich mal realisiere, dass ich da welche anspanne ... ganz schwer, aber Schrittchen für Schrittchen komme ich da mit Alexander-Technik weiter

Gedanklich: ganz schwer mit viel hin und her. Und dieses Hin und Her = kann ich oder kann ich doch nicht / will ich wirklich oder nicht etc. ist wirklich quälend! Aber da muß mensch durch, wenn sich was verändern soll!

Dinglich: letzte Woche habe ich mit einer sehr guten Freundin (!!!) einen großen Teil meines Kleiderschranks durchgeforstet und aussortiert. Da waren Entscheidungen über Loslassen am Fließband zu treffen! Anstrengend! Aber gut! Und es motiviert mich, weiter über Dinge nachzudenken, die ich besser aus meinem Leben loslasse / entferne, weil da keine guten Gefühle mit verbunden sind. Aber es ist schwer, mit dem Gefühl verbunden, ich würde einen Teil meines Lebens wegwerfen (?) ... und das bringe ich (noch?) nicht so recht übers Herz. Aber auf der anderen Seite blockieren mich diese Dinge und was sie für mich symbolisieren ...
Hin und Her ... aber ohne Loslassen des alten und womöglich überflüssig gewordenen kann nichts neues kommen oder entstehen ...

Mir kommt gerade der Gedanke, dass Loslassen auch etwas mit Abgrenzen / Nein-sagen zu tun hat ...

Liebe Grüße
muckelmaus
Guitaranderl

Re: Loslassen

Beitrag von Guitaranderl »

>nur mich und meine Schuldgefühle wagte ich nicht aus den Händen zu geben.

Maruschka, my dear,

kannst Du sagen, worin das Wagnis bestand/besteht. Was müsstest Du aufgeben, um die Schuld loszulassen?

Grüße vom Nordrand des Waldes
Andreas
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Loslassen

Beitrag von chrigu »

Hallo zusammen,

liebe Muckelmaus,

gestern Abend habe ich an Dich gedacht und daran, dass das Thema Loslassen auch mit "unserem" Osterglocken-Thema zu tun hat. Und jetzt lese ich hier von Dir!

Zur Erklärung: Vor etwa einem Jahr hatten unter anderem Muckelmaus und ich eine Diskussion über das Thema Blühen und Verblühen, die Angst vor dem Vergänglichen. Auch wenn das Wort "loslassen" damals nicht fiel, so hat für mich die Angst vor dem Vergänglichen auch ganz viel mit loslassen zu tun. Ich tue mich so schwer, blühende Blumen zu genießen, weil ich im Hinterkopf immer den Gedanken habe, dass die Pracht ja nur von kurzer Dauer ist. Die Angst vor dem Loslassen ist schon da, bevor ich überhaupt festhalte...

Liebe Muckelmaus, und es gab noch einen weiteren "Doppler" beim Lesen Deines Postings (und ich glaube, das ist alles kein Zufall): Ich habe am Wochenende nämlich einen großen Beutel voller Klamotten in die Altkleidersammlung gebracht.
Diese Kleider hatten keinen ideellen Wert für mich, trotzdem ist es mir schwer gefallen, sie loszulassen und in diesen Blechcontainer zu werfen.

Jetzt fühle ich mich aber "befreit" und freue mich über den neuen Platz im Kleiderschrank.

Das konkrete Loslassen scheint bei mir also ganz gut zu funktionieren. Nun muss ich es nur noch im wahrsten Sinne des Wortes verinnerlichen.

Liebe Maruschka,
Deine Antwort auf Andreas´ Frage würde mich auch sehr interessieren!

Viele Grüße
Chrigu
Majuha10
Beiträge: 464
Registriert: 2. Nov 2005, 16:32

Re: Loslassen

Beitrag von Majuha10 »

kannst Du sagen, worin das Wagnis bestand/besteht. Was müsstest Du aufgeben, um die Schuld loszulassen?


Lieber Andreas ,
liebe Chrigu,

ich muss / will das Wagnis eingehen mir zu verzeihen !

Ich muss / will die Angst vor Bestrafung und Verachtungen aufgeben.

Ich muss / will das Risko eingehen den kleinen Zipfel Nähe zu verlieren.

Ich übe - es ist sauschwer, aber ich spüre es tut gut.


LG an den nördlichen Waldrand

Maruschka
Guitaranderl

Re: Loslassen

Beitrag von Guitaranderl »

Hm, könnte es auch sein, dass hinter dem Gefühl der Schuld eine bittere Erkenntnis lauert...? Ist es nicht - besonders für das Kind - "besser", sich schuldig anstatt ungeliebt zu fühlen; eine Verantwortung zu übernehmen anstatt sich der Entmächtigung hinzugeben?

Im übrigen "musst" Du nicht, finde ich. "Müssen" ist eher zwanghaft und führt nur in die Mussturbation und damit zu nichts Gutem. Aber wahrscheinlich "kannst" und "darfst" Du und es ist weit weniger bedrohlich, als die Kinder in uns annehmen...
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Loslassen

Beitrag von Liber »

Hallo Ihr Lieben,

danke für all Eure Beiträge und Antworten!

Mir wird beim Lesen sehr klar, wie viele Ebenen das Loslassen betrifft. Oder eigentlich: es betrifft mich als ganzen Menschen. Es betrifft: meine "Besitztümer" (das Materielle also), die körperliche Ebene (die Verspannungen), ungute Beziehungen, meine alten Abhängigkeiten, Denk-Fühl-Verhaltensmuster, alten Überzeugungen und Schuldgefühle, und damit eigentlich mein altes Ich, das sich über all das bisher definiert hat.

Wie geht das Loslassen, hat Chrigu gefragt.

Und ich frage mich: Muss erst das Vertrauen in mir sein, gehalten zu werden oder kommt erst das Loslassen und dann die Erfahrung, nicht unterzugehen? Und entsteht erst dann das Vertrauen, dass das Leben selbst mich halten wird?

Denn wenn ich glaube, erst auf dieses Vertrauen warten zu müssen - und ich glaube, viele von uns haben dies Vertrauen, gehalten zu werden, in der Kindheit eben nicht entwickeln können - habe ich ja nie die Chance, loszulassen. Denn das Vertrauen wird sich "von selbst" nicht einstellen.



Ich werde nachher noch ausführlicher antworten! Danke erstmal und bis dann!

Liebe Grüße

Brittka
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Loslassen

Beitrag von chrigu »

Liebe Brittka,

diese Frage habe ich mir auch schon gestellt: Muss erst das Vertrauen in mir sein, gehalten zu werden?

Aber woher kann das Vertrauen kommen, wenn ich niemals ausprobiere, ob es da ist? Denn vielleicht ist es ja schon da, ich habe es bisher nur noch nicht wahrgenommen? Vielleicht ist es das eigentliche Urvertrauen?

Ich glaube ebenfalls, dass der umgekehrte WEg der richtige ist: Ich lasse mich einfach fallen, ich lasse los. Vielleicht zunächst in kleinen Dingen, wo die Verletzungsgefahr nicht so groß ist. Wenn ich dann sehe, dass mir nichts passiert, dass ich gehalten, aufgefangen oder geschützt werde, dann kann ich Vertrauen entwickeln. Schritt für Schritt immer mehr.

Für mich selbst ist das der einzig gehbare Weg. Auch, weil ich mir das Loslassen bei großen und wichtigen Dingen noch nicht vorstellen kann.

Deshalb interessiert mich Deine Antwort auf die Frage nach dem "wie" des Loslassens nach wie vor sehr!

Lieben Gruß
Chrigu
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Loslassen

Beitrag von chrigu »

gelöscht, weil doppelt
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Loslassen

Beitrag von Liber »

Liebe Chrigu und alle hier,

ich fürchte, ich muss dich enttäuschen, ich habe keine "Antwort" in dem Sinn. Ich glaube auch nicht, dass es für das Loslassen ein Rezept oder eine Handlungsanweisung oder so etwas gibt. Jede und jeder wird es nur auf die eigenen Weise tun können.

Ich finde aber, wir haben hier doch schon einiges genannt, was so ein Zipfel zum Loslassen sein könnte.

Was das Vertrauen angeht, habe ich gerade festgestellt, dass es im Thread "Verletzte Gefühle überwinden", im Moment auch genau darum geht. Woher das Vertrauen nehmen, loszulassen, wenn wir es als Kinder nie vermittelt bekommen haben? Wenn uns nur die - heute untauglichen - Muster eine Art Halt gegeben haben, und die aufzugeben uns deshalb so schwerfällt?

Wir werden es nur wissen, wenn wir es schließlich TUN. Loslassen.

Bei mir ist einer dieser Mühlsteine die Schuld - wie bei dir, liebe Maruschka.

Zum einen eine Art existentielle Schuld und dann das, worin ich selbst schuldig geworden bin, mich schuldig gemacht habe.

Was die existentielle Schuld betrifft, stand ein riesiger Sack davon all die Jahre zwischen mir und meinen Eltern. Es war ein Sack voll gegenseitiger "Schuld". Ich müsste ihre Bedürfnisse erfüllen, mich um sie kümmern, jedem das geben, was er/sie in der Ehe vermisst, ausgleichen, kitten ... all das. Nur dann würde ich die Chance haben, das zu kriegen, was sie MIR schulden. Nämlich Liebe, Anerkennung, Gesehenwerden, all das, was ich mir so sehr wünschte.

Aber diese Rechnung ging ja nie auf! Ich konnte mich anstrengen soviel ich wollte, ich bekam trotzdem nie das, was ich glaubte, von ihnen zu brauchen.

Und so schleppte ich den Schulden-Sack jedes Mal mit, wenn ich meine Eltern traf.

Ich kann nicht beschreiben, warum oder wie es passiert ist. Aber vor meinem letzten Besuch bei meinen Eltern - vor einigen Tagen - wurde mir in der Nacht davor plötzlich klar: ich schulde meinen Eltern nichts und sie schulden mir nichts. Nichts! Sie haben mir gegeben, was sie konnten, mehr war nicht möglich. Sie schulden mir nichts mehr! Und genauso wenig schulde ich ihnen etwas. Ich bin nicht mehr für ihre unglückliche Ehe zuständig, nicht mehr für das nicht ausgefüllte Leben meiner Mutter, nicht mehr dafür, für meinen Vater als verständnisvolle Zuhörerin zu fungieren.

Ich schulde ihnen das alles nicht!

Ich kann ihnen zuhören, wenn ich es will, klar, aber ich MUSS es nicht mehr.



Muckelmaus, du hast das Nein-Sagen in Verbindung mit dem Loslassen angesprochen. Ja, es gehört zusammen!

Erst wenn ich die alte Überzeugung (als Beispiel: "ich schulde meinen Eltern etwas") losgelassen habe, habe ich die Freiheit, Nein zu sagen, dann wenn das Nein für mich richtig ist.


Und dann ist da noch das, was ich als meine "persönliche" Schuld empfinde.

Für mich war der Thread "Verletzte Gefühle überwinden" hierfür ein Schlüssel geworden.

Zum ersten Mal habe ich ansatzweise begriffen, was "Vergebung der Schuld" heißen könnte. Nicht von jemand Außenstehendem, einem fernen Gott oder seinem "Stellvertreter" aus, sondern von meinem Selbst aus.

Natürlich entbindet mich die Vergebung nicht von meiner Verantwortung - aber auch die kann ich erst wirklich übernehmen, annehmen, wenn ich die Vergebung erfahren habe.

Klingt nach Widerspruch, ist es aber seltsamerweise nicht.


Ich hoffe, das klingt alles nicht zu verworren - ich stehe hier selbst noch ganz am Anfang.

Freu mich auf Eure Rückmeldungen!

Liebe Grüße

Brittka
sonneundregen

Re: Loslassen

Beitrag von sonneundregen »

sonneundregen

Re: Loslassen

Beitrag von sonneundregen »

gelöscht, weil ausversehen doppelt.
maggy
Beiträge: 1150
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Loslassen

Beitrag von maggy »

Hallo Ihr Lieben,

für alle, die sie noch nicht kennen ist hier meine allerliebste Loslass-Geschichte aus dem Buch: "Krieger des Herzens" von Danaan Parry.

Die Parabel der Trapeze
Von der Furcht vor der Verwandlung zur Verwandlung der Furcht.

Manchmal denke ich, mein Leben sei eine Serie von Trapezschwüngen. Entweder hänge ich an einem Trapezbalken, der vor sich hinschwingt, oder, einige Augenblicke meines Lebens lang, schleudere ich durch den Raum zwischen zwei Trapezen.
Die meiste Zeit meines Lebens verbringe ich damit, mich an meiner Trapezstange-des-jeweiligen-Augenblicks festzuklammern, als ginge es um mein Leben. Sie schwingt mich in einem bestimmten festen Rhythmus hin und her, und das gibt mir das Gefühl, mein Leben unter Kontrolle zu haben. Ich kenne die meisten richtigen Fragen und sogar einige der Antworten.
Aber hin und wieder, wenn ich glücklich (oder nicht ganz so glücklich) vor mich hin schwinge, schaue ich ein Stück vor mich und was sehe ich? Ich sehe, wie mir eine andere Trapezstange entgegenschwingt. Die Trapezstange ist leer und ich weiß, in dieser Stelle in mir, die weiß, dass auf dieser neuen Trapezstange mein Name steht. Sie ist mein nächster Schritt, mein Wachstum, meine Lebendigkeit, die gekommen ist, um mich zu abzuholen. Tief in meinem Herzen weiß ich, dass ich, um zu wachsen, meinen Halt dieser augenblicklichen, wohlbekannten Stange loslassen und mich zur nächsten Schwingen muß.
Jedes Mal, wenn mir das passiert, hoffe ich (nein, ich bete), dass ich meine alte Stange nicht ganz loslassen muß, bevor ich die neue greifen kann. Aber in dieser Stelle in mir, die weiß, ist mir klar, dass ich meinen Halt an meiner alten Stange erst völlig loslassen und für einen Augenblick in der Zeit durch den Raum schleudern muß, bevor ich die neue Stange greifen kann.
Das erfüllt mich jedesmal mit Schrecken. Es hilft auch nicht, dass ich es in all meinen früheren Schwüngen durch die Leere des Unbekannten immer geschafft habe. Jedes Mal habe ich Angst, dass ich daneben greifen werde, dass ich auf den unsichtbaren Felsen in der bodenlosen Kluft zwischen den Trapezstangen zerschmettert werde. Ich tue es trotzdem. Vielleicht ist dies das Wesen dessen, was die Mystiker Erfahrung des Glaubens nennen. Keine Garantien, kein Netz, keine Versicherungspolice, aber sie tun es trotzdem. Irgendwie steht es nicht mehr länger auf der Liste der möglichen Alternativen, weiter an dieser alten Trapezstange zu hängen. Also erhebe ich mich für eine Ewigkeit, die eine Mikrosekunde oder Tausende von Lebenszeiten dauern kann, durch die dunkle Leere des Zwischenstadiums, das da heißt: das Vergangene ist vorbei, die Zukunft ist noch nicht da. Man nennt das Übergang. Ich habe glauben gelernt, dass dieser Übergang der einzige Ort ist, wo sich wahre Veränderung vollzieht. Ich meine wahre Veränderung, nicht die Pseudo-Veränderung, die nur so lange anhält, bis ich das nächste Mal einen tritt in den Hintern erhalte.
In unserer Kultur wird dieser Übergang als Nichts angesehen, als ein Nicht-Ort zwischen den Orten. Klar, die alte Trapezstange war real, und ich hoffe, dass es die neue Stange, die auf mich zukommt, auch sein wird. Aber die Leere dazwischen? Ist das nur ein angsterregendes, verwirrendes, orientierungsloses Nichts, durch das man so schnell und so ahnungslos wie möglich hindurch muß? NEIN! Was wäre das für eine verschwendete Gelegenheit: Mir drängt sich der Verdacht auf, dass dieser Übergangsbereich das einzig Reale ist und die Trapezstangen Illusionen sind. Wir haben sie uns erträumt, um die Leere zu vermeiden, die sich für uns dann auftut, wenn wirkliche Veränderung, wirkliches Wachstum für uns geschieht. Ob meine Vermutung stimmt oder nicht, sicher ist, dass die Übergangsbereiche unseres Lebens ungeheuer reiche Orte sind. Man sollte sie respektieren, ja sogar genießen. Trotz all des Schmerzes und der Furcht und den Gefühlen, außer Kontrolle zu sein Empfindungen, die solche Übergänge begleiten können sind sie trotzdem die lebendigsten, wachstumserfülltesten, leidenschaftlichsten, ergreifendsten Augenblicke in unserem Leben.

Wir können keine neuen Ozeane entdecken,
wenn wir nicht den Mut haben,
die Küste aus den Augen zu verlieren.

Die Verwandlung der Furcht muß gar nicht damit zu tun haben, die Furcht zu vertreiben. Wir müssen uns vielmehr selbst die Erlaubnis geben, im Übergang zwischen den Trapezen zu hängen. Wir müssen unser Bedürfnis, die neue Trapezstange, irgendeine Stange, zu ergreifen, umwandeln und uns selbst erlauben, an dem einzigen Ort zu verweilen, wo wirkliche Veränderung stattfinden kann. Das kann erschreckend sein. Es kann uns aber auch im wahrsten Sinne des Wortes erleuchten. Wenn wir durch die Leere schwingen, lernen wir vielleicht auch zu fliegen.
___________________________________________
So weit die Parabel:
Diese Übergänge sind es, die seit einiger Zeit mein Leben bereichern. Ich erlebe sie voller Angst und voller Zuversicht und mit dem Vertrauen darauf, dass die Existenz schon weiss warum sie mir immer wieder neue Trapezstangen anbietet.

Alles Liebe
von
Maggy
-------------------------------------------

Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: Loslassen

Beitrag von feuerfisch »

Hai Maggy

Eine wunderbare Geschichte, eine die voll und ganz bejahen kann!

Danke dafür!

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: Loslassen

Beitrag von feuerfisch »

Hai Brittka


leider - erst kommt das loslassen

Als zutiefst misstrauischer Mensch - wie könnte man da einen Menschen finden der das Vertrauen `verdient´ hat?
Wir wurden den falschen Weg gegangen - und um Neues zu erlernen müssen wir den schweren Weg wählen.
Aber weißt du was?
Der Weg ist phantastisch!
Von Angst geprägt, die überwunden werden muss, im freien Fall von Angst und Hoffnung gehalten, gibt er uns die Möglichkeit UNSERE EIGENEN Stärken zu erkennen und zu erwecken

Unbeschreiblich...

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Loslassen

Beitrag von rm »

Hallo und guten Morgen ihr hier !....

..dieses Thema 'Loslassen' ist AUCH in MIR - so spüre ich - schon Jahre lang fest verankert, aber oft nicht zugänglich, da vergessen...

..warum vergessen ?...:

... Es 'scheint' wahrhaftig bei mir jedenfalls SO zu sein, daß ein 'VERGESSEN' = VERDRÄNGEN zwar schwer für mich zu ertragen ist/ war, aber:...

...lieber vergessen, als sich den unbequemen Tat-sachen zu stellen ..

...lieber Familie, als allein...

...lieber falscher 'Beruf', als garkein Beruf...

...lieber täglicher Frust, aber Geld, als wenig Geld, aber dafür auch weniger Frust...

etc., etc...

deshalb meine ur-eigene Erkenntnis und nun auch erstmals Ansporn zur UM-KEHR: :

..ich WILL nicht GEFR(O !)STET sein.. ich will LEBEN... solange ich noch leben darf ! ..

.. (Soll übrigens NICHT dramatisch klingen und KEINE mütterlichen Gefühle in Euch wecken - oder etwa doch - ???)..

..und nun,...:

heute am Freitag, den 13.April 2007 zum Arzt und das Ergenis eines umfangreichen Bluttests etc.etc. besprechen..

Liebe, hoffnungsvolle Grüße von mir, Reinhart und von Emma , die gestern übrigens nochmal am hinteren Lauf operiert worden ist und mir im Moment einen etwas 'weh-leidigen' Eindruck macht
Antworten