Positive Aktivitäten

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Moppelchen
Beiträge: 3
Registriert: 2. Apr 2007, 10:23

Positive Aktivitäten

Beitrag von Moppelchen »

Hallo da draußen,

ich bin schon seit einigen Jahren mit deprresiven Schüben am kämpfen und kann euch nur raten, macht Rituale, feste Strukturen und positive Aktivitäten zu Eurem festen Tagesplan. Mir hat es ganz gut geholfen, auch wenn ich noch nicht ganz ohne Medikamente (Sertralin 50mg) sein kann.

Alles Gute
Moppel
Yogi66
Beiträge: 1287
Registriert: 15. Feb 2011, 17:31

Re: Positive Aktivitäten

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Sonja,
dies ist ein guter Vorschlag von Dir.
Worin bestehen denn Deine Rituale?
Mit freundlichen Gruß, Yogi.
Moppelchen
Beiträge: 3
Registriert: 2. Apr 2007, 10:23

Re: Positive Aktivitäten

Beitrag von Moppelchen »

Hallo zusammen,

also das Wichtigste ist, zu erkennen, dass man Hilfe braucht. Im Gespräch mit Therapeuten die Ursachen lokalisieren und nach und nach eliminieren. Bei mir war es zum Beispiel eine chaotische Ehe und ein verlorenes Baby.

Meinen Alltag habe ich schriftlich festgelegt, ich nenne es Tagestruktur. Z.B.

Dienstag:
1) Eier kaufen gehen
2) Betten beziehen
3) Mittagessen kochen
4) Walken gehen
5) Ausruhen
6) Freundin anrufen
7) Abendessen vorbereiten
8) Gespräch mit dem Partner über den Tag
9) Gemeinsame Zeit zum Fernsehen, spielen etc.

Am Ende des Tages sollten alle Aktivitäten oder To-Do's ausgestrichen sein. Dann hast Du ein Erfolgserlebnis und am Ende der Woche (ich lege das immer für eine Woche fest) wandert der Zettel in den Müll und muss dem nächsten weichen. Vielleicht brauche ich das ja auch irgendwann nicht mehr aber momentan hilft es mir, mich aufzuraffen.

Super wichtig ist, dass Du Dir positive Dinge in den Alltag mit einbaust, bei mir ist es zum Beispiel das Walken nach dem Mittagessen, denn dann habe ich den Kopf mal frei und tue gleichzeitig nochwas für meine Gesundheit.

Was ich mit den Ritualen gemeint habe, war bei mir so...
ich habe eine bescheidene Ehe hinter mir und habe alle Dinge die damit zu tun hatten, nun nach fast 10 Jahren nach der unrühmlichen Scheidung, auf einen Feuerhaufen gepackt und Abschied genommen. Gemeinsam mit meinem jetzigen Partner. Das war gut, denn er hat mich gehalten, als ich Rotz und Wasser geheult habe. Ja auch das Weinen ist in Ordnung. Ihr müsst Euren Partner mit einbeziehen, denn der meistert den größten Teil Eures Tages mit Euch. Reden, reden, und nochmal reden. Wenn es mir nicht gut geht, sage ich es ihm und wenn es anders ist auch, so weiss er besser mit mir umzugehen.

Zu meinem verlorenen Baby noch kurz, habe alle Dinge hierzu in eine Kiste gepackt und beerdigt an einer Stelle auf unserem Grundstück, wo ich immer hingehen kann, wenn ich an das Kind denken möchte. Ausserdem habe ich dem Kleinen einen Brief geschrieben und ihm gesagt, was ich ihm gerne beigebracht hätte und wie sehr ich es geliebt habe. Ich habe mit meiner Schwester (selbst Mutter) über diesen Brief gesprochen und ihn auch meinem Partner vorgelesen (er weiss von allem aus meiner Vergangenheit) danach wurde der Brief verbrannt. Und wenn ich nochmal das Gefühl habe dem kleinen etwas sagen zu müssen, dann schreibe ich halt wieder einen Brief und dann das gleiche Ritual wieder. Mit jemanden drüber reden und danach vernichten.

So, ich hoffe, meine Geschichte hat Euch einen Anstoss gegeben.

Ich glaube daran, dass Ihr es schaffen könnt.

Gruss und Kopf hoch!!

Moppel


Miller Sonja schrieb:
> Hallo da draußen,
>
> ich bin schon seit einigen Jahren mit deprresiven Schüben am kämpfen und kann euch nur raten, macht Rituale, feste Strukturen und positive Aktivitäten zu Eurem festen Tagesplan. Mir hat es ganz gut geholfen, auch wenn ich noch nicht ganz ohne Medikamente (Sertralin 50mg) sein kann.
>
> Alles Gute
Moppel
Jigsaw
Beiträge: 191
Registriert: 2. Sep 2006, 21:43

Re: Positive Aktivitäten

Beitrag von Jigsaw »

Ich weiß nicht, mich haben solche festen Strukturen immer verrückt gemacht. Wenn ich am nächsten Tag z.B. einen festen Termin hatte, konnte ich die Nacht vorher kaum schlafen, hab mich verrückt gemacht ob ich es schaffe und das Ende vom Lied war, dass ich den Termin am morgen abgesagt hab.
Was mir sehr hilft sind kleine Belohnungen und so ein ungefährer Tagesplan z.B. "Es wäre schön, wenn ich es morgen schaffe Küche und Bad sauberzumachen/aufzuräumen."
Ist ein Zimmer geschaft, setze ich mich erstmal eine halbe Stunde hin und spiele Computer.
Was mir auch sehr geholfen hat, war die Einstellung von meinen Eltern. Wollte sie besuchen kommen und sie sagten "Du kannst jederzeit absagen, und wenn du 5 minuten vorher umkehrst." Das hat mir soweit geholfen, dass ich momentan sogar feste Termine mit ihnen machen kann und die Nacht vorher ruhig schlafe.
Aber wenn ich mir jetzt einen Plan machen würde, das ich Punkt 8 frühstücke, Punkt 9 aufräume und abends um 20 Uhr mit meinem Mann rede...das ginge gar nicht.
Da sieht man wieder, was dem einen hilft, schadet dem anderen.
I want to play a game....
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